(19)
(11) EP 0 395 926 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1990  Patentblatt  1990/45

(21) Anmeldenummer: 90107166.2

(22) Anmeldetag:  14.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B01F 3/18, B01F 13/02, B01F 15/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB GR IT LI NL SE

(30) Priorität: 26.04.1989 DE 3913676

(71) Anmelder:
  • Weber, Hans-Jürgen
    D-58300 Wetter (DE)
  • Weber, Werner
    D-48145 Münster (DE)

(72) Erfinder:
  • Stankovicc-Gansen, Marjan, Dr.-Ing.
    D-5443 Kaisersesch (DE)

(74) Vertreter: Habbel, Hans-Georg, Dipl.-Ing. 
Postfach 34 29
D-48019 Münster
D-48019 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Dosier- und Mischanordung für fliessfähige Feststoffe


    (57) Die Erfindung bezieht sich auf eine Dosier- und Mischanordnung für fließfähige Feststoffe mit die Feststoffe aufnehmenden und lagernden Silos (1, 2, 3) sowie an der Auslaufseite der Silos angeordneten Austragsvor­richtungen, die als umlaufend antreibbare, innerhalb von Dosiergehäusen vorgesehene Dosierräder (4, 5, 6) mit Do­sierkammern (7) ausgebildet sind und mit an die Aus­tragsvorrichtung anschließenden pneumatisch betriebe­nen Abförderleitungen, wobei die Abförderleitungen als Absaugrohre (8, 9, 10) gestaltet sind, die in ein gemein­sames Gemischförderrohr (11) münden, das mit einer Treib­düse (12) ausgerüstet ist, und daß jedem Absaugrohr (8, 9, 10) ein Regelventil (14, 15, 16) zugeordnet ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dosier- und Mischanordnung für fließfähige Feststoffe gemäß dem Oberbegriff des Hauptanspruches.

    [0002] Eine gattungsbildende Einrichtung wird in der US-PS 29 84 521 beschrieben. Bei dieser bekannten Einrich­tung werden die dosiert aus den verschiedenen Vor­ratsbehältern abgezogenen Stoffe einem Zyklonmischer zugeführt, der die verschiedenen Stoffe nun ent­sprechend untereinander mischt.

    [0003] Es wurde dabei als nachteilig empfunden, daß der Staubanfall im Mischer zu einer Belästigung der Um­welt führen kann und der Betrieb des Mischers ener­gieaufwendig ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Do­sier- und Mischanordnung zu schaffen, bei welcher der aufwendige Mischer vermieden wird.

    [0005] Diese der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird durch die Lehre des Patentanspruches 1 gelöst.

    [0006] Mit anderen Worten ausgedrückt: Es wird vorgeschla­gen, daß über Dosierkammern aufweisende Dosierräder ein Entnehmen bestimmter Mengen aus dem zugeordneten Silo möglich ist, ohne daß der Silo aufgrund des in der Abförderleitung herrschenden Unterdrucks leerge­saugt wird. Die von der Dosiereinrichtung in das je­weils zugehörige Abförderrohr endgültig abgegebene Menge wird durch ein Regelventil bestimmt. Das Durchmischen dieser gewissen, gleichzeitig vor­handenen Fördermengen erfolgt dann in einem Ge­mischförderrohr aufgrund der dort herrschenden pneumatischen Verhältnisse. Die Produkte werden also in ihrem endgültigen Mischungsverhältnis inein­ander eingeführt und dann durch die aufgrund der Pneumatik auftretende Bewegung gemischt.

    [0007] Durch diese Maßnahme wird der aufwendige Mischer vermieden, und es ist als Beispiel denkbar, daß drei Silofahrzeuge Asche, Zement und Chemikalien zu einer bestimmten Baustelle bringen, dann alle drei Fahr­zeuge die gleiche Zeit lang Produkte austragen, nur in unterschiedlichen Mengen und daß diese zusammen­geführten unterschiedlichen Produktmengen dann auf­grund ihrer Förderung gemischt werden und unmittel­bar zum Verarbeitungsplatz gelangen.

    [0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfol­gend anhand der Zeichnung erläutert.

    [0009] In der Zeichnung sind drei Silos 1, 2 und 3 darge­stellt, die an ihrem unteren Ende mit Dosiergehäusen ausgerüstet sind, in denen Dosierräder 4, 5 und 6 umlaufend angetrieben angeordnet sind. An die Do­ siergehäuse münden Absaugrohre 8, 9 und 10, die in der Zeichnung bei 19 zusammengeführt werden und in ein Gemischförderrohr 11 münden. Zwischen der Zu­sammenführung 19 und dem Gemischförderrohr ist eine Treibdüsenanordnung 12 eingeschaltet, durch die in den einzelnen Absaugrohren 8, 9 und 10 ein Unter­druck und in dem Gemischförderrohr 11 ein Förder­druck erzeugt wird, so daß die jeweils gegenüber der Mündung dieser Absaugrohre 8, 9 und 10 in den Verteilergehäusen umlaufenden Dosierkammern 7 leer­gesaugt werden und das Gut abgeführt wird.

    [0010] In jede der Absaugleitungen 8, 9, 10 ist je ein Regelventil 14, 15 und 16 eingeschaltet, durch die die durch die Absaugleitungen 8, 9, 10 fließenden, d. h. abgesaugten Mengen eingeregelt werden können.

    [0011] Durch entsprechende unterschiedliche Umlaufzahlen der Dosierräder 4, 5 und 6 werden in der Zeiteinheit unterschiedliche Mengen aus den Silos 1, 2 und 3 zur Gemischförderleitung 11 geführt. Gleichzeitig wird aber durch die Einstellung der Regelventile 14, 15 und 16 die in den Rohren fließenden Fördermengen eingeregelt, so daß dadurch ein einwandfreies Mischen im Bereich 19 zwischen den verschiedenen Produkten erfolgt.

    [0012] Der Betrieb der vorbeschriebenen Anlage kann natür­lich manuell erfolgen, es ist aber auch möglich, den Betrieb rechnergesteuert ablaufen zu lassen. Zu diesem Zweck ist ein Rechner 18 vorgesehen, der ein­mal mit jedem Dosiergehäuse zugeordneten Füllstands­überwachern 17 verbunden ist, zum andern mit jedem Antrieb für die Dosierräder 4, 5, 6 verbunden ist und schließlich auch die Regelung der Regelventile 14, 15 und 16 übernimmt. Durch entsprechende Ein­stellung dieses Rechners ist es also möglich, den Betrieb vollautomatisch ablaufen zu lassen.

    [0013] Schließlich kann die vorbeschriebene Anlage stationär oder mobil ausgebildet sein.


    Ansprüche

    1. Dosier- und Mischanordnung für fließfähige Feststoffe mit die Feststoffe aufnehmenden und lagernden Silos (1, 2, 3) sowie an der Auslaufseite der Silos (1 bis 3) angeordneten Austragsvorrichtungen, die als umlaufend an­treibbare, innerhalb von Dosiergehäusen vor­gesehene Dosierräder (4, 5, 6) mit Dosier-­kammern (7) ausgebildet sind, und mit an die Austragsvorrichtung anschließenden pneumatisch betriebenen Abförderleitungen, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abförderleitungen als Ab­saugrohre (8, 9, 10) gestaltet sind, die in ein gemeinsames Gemischförderrohr (11) mün­den, das mit einer Treibdüse (12) ausgerüstet ist, und daß jedem Absaugrohr (8, 9, 10) ein Regelventil (14, 15, 16) zugeordnet ist.
     
    2. Dosier- und Mischanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Dosierge­häuse ein Füllstandsüberwacher (17) zugeord­net ist.
     
    3. Dosier- und Mischanordnung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der An­trieb für die Dosierräder (4, 5, 6) und der Stellantrieb für die Regelventile (14, 15, 16) über einen gemeinsamen Rechner (18) ge­steuert werden.
     
    4. Dosier- und Mischanordnung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß an den Rechner weiterhin der Füllstandsüberwacher (17) an­geschlossen ist.
     
    5. Dosier- und Mischanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Anordnung stationär ausgebildet ist.
     
    6. Dosier- und Mischanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge­kennzeichnet, daß die Gesamtanordnung mobil ausgebildet ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht