[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Stellen einer Farbdosieranlage von Druckmaschinen
auf Nullfarbauftrag, wobei die Farbdosieranlage aus mehreren, mittels Stellantrieb
gegen eine Farbwalze bewegbaren Farbdosierelementen besteht und deren Stellungen zur
Farbwalze durch einen an jedem Farbdosierelement angebrachten Stellungsgeber gemessen
werden, sowie eine Vorrichtung zum Stellen einer Farbdosieranlage von Druckmaschinen
auf Nullfarbauftrag, wobei die Farbdosieranlage aus mehreren Farbdosierelementen
besteht, und jedes Farbdosierelement durch einen fernsteuerbaren Stellantrieb in Richtung
zur Farbwalze hinbewegbar, als auch von der Farbwalze wegbewegbar ist, jedes Farbdosierelement
durch ein Gehäuse geführt wird, welches in einer unverändert starren Position zur
Farbwalze arretiert ist und den Stellantrieb trägt, jedes Farbdosierelement einen
Stellungsgeber aufweist, der die Stellung des Farbdosierelements zur Farbwalze mißt,
in einem Steuerrechner zu jeder Kombination von Farbdosierelement und Stellungsgeber
eine Kennlinie abgespeichert ist, welche den Zusammenhang zwischen Stellungsgebersignal
und Stellung des Farbdosierelements wiedergibt, jedes Farbdosierelement mindestens
einmal, beispielsweise zu Druckbeginn und während Druckpausen ganz an die Farbwalze
herangefahren wird und diese Stellung der entsprechenden Kennlinie als Nullabstand
zugeordnet wird, so daß über ein Bedienpult und dem Steuerrechner die Ist-Werte der
Farbdosierelemente entsprechend den vorgesehenen Sollwerten korrigiert werden können.
[0002] Bei modernen Druckmaschinen erfolgt der Farbauftrag auf der Farbwalze zonenweise,
wobei die die Zonen bildenden Farbdosierelemente entsprechend den Farbbedürfnissen
oder Druckplatte eingestellt werden. Dazu sind die Farbdosierelemente mit einem fernsteuerbaren
Stellantrieb versehen und weisen ferner Stellungsgeber auf. Die Meßsignale der Stellungsgeber
gelangen über eine Ein- und Ausgabesteuerung und einen Steuerrechner, der aus diesen
Signalen Stellungen errechnet, zu einem Bedienpult. Dort erfolgt die Anzeige der Stellungen
der einzelnen Farbdosierelemente beispielsweise mittels Leuchtdiodenreihen, die den
einzelnen Zonen der Farbwalze zugeordnet sind. Über das Bedienpult kann nun der Drucker
die Ist-Werte der Stellungen der Farbdosierelemente entsprechend den für die Zonen
vorgesehenen Soll-Werten korrigieren. Die für diese Korrektur nötigen Stellbefehle
errechnet der Steuerrechner und teilt diese den Stellantrieben der einzelnen Farbdosierelemente
wiederum über die Ein- und Ausgabesteuerung zu.
[0003] Für die Errechnung der Stellungen der Farbdosierelemente aus den Meßsignalen der
Stellungsgeber heraus kann im Steuerrechner zu jeder Kombination vom Farbdosierelement
und Stellungsgeber eine Kennlinie abgespeichert sein, die den Zusammenhang vom Meßsignal
und Stellung wiedergibt. In jeder Kennlinie muß aber ebenfalls die Nullstellung des
jeweiligen Farbdosierelements enthalten sein.
[0004] Eine einmal vorgegebene Nulleinstellung der Farbdosieranlage, d.h. das Einstellen
aller Farbdosierelemente auf Nullfarbauftrag und entsprechendes Abspeichern dieser
Stellungen in den Kennlinien des Steuerrechners, beispielsweise bei der Installation
der Farbdosieranlage oder zu Druckbeginn, berücksichtigt aber nicht die sich dauernd
ändernden Betriebsparamter wie thermische Ausdehnung des Farbwalzendurchmessers und
der Farbdosierelemente, Abnutzung der Farbwalzenoberfläche und der Spitzen der Farbdosierelemente
sowie Lagerspiel.
[0005] Ein ferngesteuertes Stellen der Farbdosieranlage auf Nullfarbauftrag durch den Drucker
und entsprechend visuelles Beurteilen des Farbauftrages auf der Farbwalze erfordert
viel Erfahrung, ist zeitraubend und dementsprechend mit viel Makulatur verbunden.
[0006] Durch die DE-PS 2 935 489 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der ein Mikrocomputer
die Stellungen der an der Farbwalze anliegenden Farbdosierelemente über Sensoren erfaßt,
abspeichert und als Nullstellung der Farbdosierelemente wertet. Wie diese Einstellung
erfolgen soll, darüber jedoch enthält die Druckschrift keine Angaben.
[0007] Die Farbdosiereinrichtung für eine Druckmaschine nach DE-PS 3 324 952 besteht aus
einem Farbdosierelement, welches mit Federkraft gegen die Farbwalze gedruckt wird.
Entgegen dieser Federkraft zieht der Antrieb über ein Stellgetriebe das Farbdosierelement
in die gewünschte Stellung zur Farbwalze. Erreicht das Farbdosierelement die Farbwalze
(Nullfarbauftrag), so öffnet sich ein Kontakt und es erfolgt das Abschalten des Antriebs,
sowie das Speichern dieser Stellung für die weiteren Stellvorgänge. Neben dem in der
Farbdosiereinheit enthaltenen Schalter ist dafür aber noch ein Stellungsgeber nötig.
[0008] Die DE-PS 3 331 208 schildert eine Einrichtung zur automatischen Einstellung mehrerer
Farbdosierelemente in eine parallele Ausgangsstellung, beispielsweise in die Stellung
mit Nullfarbauftrag. Dazu wird optisch die Farbdichte gemessen und entsprechend jedes
Farbdosierelementes nachgeregelt. Nachteilig ist aber, daß für die automatische Stellung
der Farbdosierelemente auf Nullfarbauftrag eine farbfreie Eichzone nötig ist und
gerade bei frischer Farbe sich nachteilig auswirkende Glanzeffekte nicht ausgeschlossen
werden können.
[0009] Durch die DE-OS 3 424 349 ist ein Verfahren nebst Vorrichtung zum Erkennen des Betriebszustandes
eines Stellantriebs, beispielsweise des eines Farbdosierelementes einer Druckmaschine
bekannt, bei dem der lastabhängige Motorstrom ermittelt wird und eine Überschreitung
eines bestimmten Schwellenwertes, weil beispielsweise das Farbdosierelement an der
Farbwalze ansteht, ein Blockieren des Antriebs signalisiert. Es wäre also denkbar,
das Abschalten des Antriebs des Farbdosierelementes vom Überschreiten dieses Schwellenwertes
abhängig zu machen. Wegen der hohen Übersetzung eines Spindeltriebes sind aber zu
hohe Anstellkräfte des Farbdosierelementes an die Farbwalze zu erwarten.
[0010] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Farbdosieranlage der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß eine Farbdosieranlage jederzeit automatisch, schnell
und präzise auf Nullfarbauftrag zu stellen ist.
[0011] Eine vorteilhafte Ausbildung der Erfindung zum Stellen einer Farbdosieranlage auf
Nullfarbauftrag geht aus den Unteransprüchen hervor.
[0012] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnungen im Folgenden beschrieben.
[0013] Es zeigt:
Fig. 1 eine Steuerung einer Farbdosieranlage mit Bedienpult, Steuerrechner, einer
Ein- und Ausgabesteuerung, den Farbdosierelementen nebst Stellantrieben und Stellungsgebern,
Fig. 2 obige Steuerung einer Farbdosieranlage mit einer Steuervorrichtung nach der
Erfindung,
Fig. 3 eine Farbdosiereinheit mit einem Stellungsgeber nach der Erfindung.
[0014] Die Grundkomponenten einer Steuerung einer Farbdosieranlage sind aus Fig. 1 ersichtlich.
Die Farbdosieranlage besteht dabei aus mehreren Farbdosierelementen 1, wobei der Übersichtlichkeit
wegen nur zwei dargestellt sind. Jedes Farbdosierelement ist durch einen fernsteuerbaren
Stellantrieb 2 in Richtung zur Farbwalze 3 hin- als auch von dieser wegbewegbar. Jedes
Farbdosierelement 1 wird dabei durch ein Gehäuse 4 geführt, welches den Antrieb 2
trägt und in einer festen Position zur Farbwalze 3 arretiert ist. Mit jedem Farbdosierelement
1 ist ein Stellungsgeber 5 verbunden, dessen Meßsignal ein Maß für die Stellung des
Farbdosierelements 1 zur Farbwalze 3 ist.
[0015] Die Meßsignale der Stellungsgeber 5 der Farbdosierelemente 1 gelangen über ein Ein-
und Ausgabesteuerung 6, die gemäß dem Stand der Technik entsprechend beispielsweise
als Bus-System ausgebildet ist, zu einem Steuerrechner 7. Der Steuerrechner 7 errechnet
aus diesen Meßsignalen über in ihm abgespeicherte Kennlinien, welche zu jeder Farbdosierelement
1 - Stellungsgeber 5 - Kombination den Zusammenhang zwischen Meßsignal und Stellung
des jeweiligen Farbdosierelemente 1 wiedergeben, die Stellungen der einzelnen Farbdosierelemente
1. Diese Stellungen der Farbdosierelemente 1 gelangen dann am Bedienpult 8 optisch
zur Anzeige. Entsprechend dem Stand der Technik kann beispielsweise dazu jedem Farbdosierelement
1, d.h. jeder Farbdosierzone der Farbwalze 3 eine Leuchtdiodenreihe zugeordnet sein.
[0016] Ebenfalls über Bedienpult 8 kann der Drucker jedes Farbdosierelement 1 einzeln in
seiner Stellung zur Farbwalze 3 verändern. Die dazu über Bedienpult 8 eingegebenen
Befehle werden im Steuerrechner 7 in Stellsignale umgewandelt und über die Ein- und
Ausgabesteuerung 6 den Stellantrieben 2 der entsprechenden Farbdosierelemente 1 zugeteilt.
[0017] Um die Stellung jedes Farbdosierelements 1 am Bedienpult 8 absolut, d.h. genau dem
Abstand des jeweiligen Farbdosierelements 1 zur Farbwalze 3 entsprechend anzeigen
zu können, muß im Steuerrechner 7 die Nullstellung jedes Farbdosierelements 1 abgespeichert
sein. Dazu kann beispielsweise bei der Installation der Farbdosieranlage jedes Farbdosierelement
1 ganz an die Farbwalze 3 angestellt werden und die entsprechenden Meßsignale der
Stellungsgeber 5 in den im Steuerrechner 7 enthaltenen Kennlinien als Nullstellung
abgespeichert werden. Auch kann der Drucker vor jedem Druckbeginn über das Bedienpult
8 jedes Farbdosierelement 1 solange in Richtung Farbwalze 3 steuern, bis dort kein
Farbauftrag mehr erfolgt und so die Nullstellungen der Farbdosierelemente 1 im Steuerrechner
7 abspeichern. Eine solche Fernsteuerung auf Nullfarbauftrag von Hand ist aber langwierig
und erfordert viel Erfahrung um ein über die Breite der Farbwalze 3 gleichmäßiges
Stellen der Farbdosierelemente 1 zu erreichen.
[0018] Eine einmalige Abspeicherung der Nullstellungen der Farbdosierelemente 1 (Installation)
oder eine nur vor jedem Druckbeginn durchgeführte Abspeicherung dieser Nullstellungen
läßt aber die sich während des Druckbetriebs ändernden Betriebsparameter, wie thermische
Ausdehnung des Farbwalzendurchmessers, der Farbdosierelemente 1, Abnutzung der Oberfläche
der Farbwalze 3 und der Spitzen der Farbdosierelemente 1, sowie sich änderndes Lagerspiel,
unberücksichtigt.
[0019] Wegen der oben genannten Einflüsse muß davon ausgegangen werden, daß trotz gleichbleibender
Stellungsanzeige eines Farbdosierelements 1 am Bedienpult 8 sich der Farbspalt zwischen
Farbwalze 3 und Spitze des Farbdosierelements 1, also auch die Stärke des Farbauftrages
während des Druckbetriebs ständig ändert.
[0020] Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu entwickeln,
die jederzeit schnell und präzise die Farbdosieranlage der Art nach Figur 1 auf Nullfarbauftrag
stellt, um diese Stellungen der Farbdosierelemente 1 im Steuerrechner 7 als Ausgangspunkt
für die weiteren Stellvorgänge abzuspeichern.
[0021] Verfahrensmäßig werden dazu die Stellantriebe 2 der Farbdosierelemente 1 auf Bewegung
in Richtung Farbwalze eingeschaltet und ermittelt, ob sich die Meßsignale der Stellungsgeber
5 der Farbdosierelemente 1 innerhalb eines kurzen Zeitintervalls ändern und diejenigen
Stellantriebe 2 der Farbdosierelemente 1 abgeschaltet, wenn die Meßsignale deren Stellungsgeber
5 innerhalb dieses Zeitintervalls keine Änderung mehr aufweisen.
[0022] Die erfindungsgemäß vorgesehene Steuervorrichtung 9 zur Durchführung des Verfahrens
zeigt Fig. 2.
[0023] Die Steuervorrichtung 9 besteht aus einem Mikrocomputer (MC), 2 Input-Interfaces
(II1, II2), 2 Output-Interfaches (OI1, OI2) mit einem Analog-Digital-Wandler 10.
[0024] Die von den Stellungsgebern 5 der einzelnen Farbdosierelemente 1 über die Ein- und
Ausgabesteuerung 6 dem Steuerrechner 7 zugeleiteten Meßsignale werden parallel dazu
der Steuervorrichtung 9 zugeführt. Deren Eingang für die Meßsignale vor Stellungsgeber
5 besteht aus dem Analog-Digital-Wandler 10 und Input-Interface (II1).
[0025] Input-Interface (II1) ist dabei entsprechend der Übertragungsart der Meßsignale zum
Steuerrechner 7 ausgeführt, so beispielsweise als Demultiplexer, wenn die Meßsignale
der Stellungsgeber 5 nach einem Multiplex-Verfahren übertragen werden. Über Analog-Digital-Wandler
10 und Input-Interface (II1) liegen so die Meßsignale der Stellungsgeber 5 am Mikrocomputer
(MC) digitalisiert an.
[0026] Über Output-Interface (OI1) und die Ein- und Ausgabesteuerung 6 kann der Mikrocomputer
(MC) jeden Stellantrieb 2, jedes Farbdosierelement 1 in Richtung Farbwalze 3 schalten
und jeden Stellantrieb 2 einzeln abschalten.
[0027] Output-Interface (OI1) ist derart ausgeführt, daß Output-Interface (OI1) die Stellsignale
zum An- und Abschalten der Stellantriebe 2 der Farbdosierelemente 1 nach Art des Steuerrechners
7 und der Übertragung der Ein -und Ausgabesteuerung 6 erzeugt.
[0028] Über Input-Interface (II2) erhält der Mikrocomputer (MC) das Signal zum Stellen der
Farbdosierelemente 1 auf Nullfarbauftrag vom Bedienpult 8, ebenso kann im Mikrocomputer
(MC) über Input-Interface (II2) und Bedienpult 8 ein Zeitintervall abgespeichert
werden, welches zur Berechnung der Änderung der Meßsignale der Stellungsgeber 5 nach
Verfahrensanspruch 1 dient. Input-Interface (II2) ist dazu als Signalwandler und Eingabeeinheit
ausgeführt.
[0029] Output-Interface (OI2) dient der Übermittlung der Nullstellungen der Farbdosierelemente
1 vom Mikrocomputer (MC) zum Steuerrechner 7, wo diese abgespeichert werden.
[0030] Output-Interface (OI2) ist als Signalwandler ausgeführt, so daß die Nullstellungen
am Steuerrechner 7 in der Signalform anliegen, in welcher sie dort abgespeichert werden.
[0031] Wird der Steuervorrichtung 9 vom Bedienpult 8 der Befehl zur Nullstellung der Farbdosieranlage
gegeben so erfolgt über Mikrocomputer (MC) und Output-Interface (OI1) das Anschalten
der Stellantriebe 2 aller Farbdosierelemente 1 in Richtung Farbwalze 3.
[0032] Der Mikrocomputer (MC) speichert über Analog-Digital-Wandler 10 und Input-Interface
(II1) ein Meßsignal von jedem Stellungsgeber 5 digital ab. Nach dem kurzen Zeitintervall
wiederholt der Mikrocomputer (MC) dieses Einlesen der Meßsignale. Gleichzeitig erfolgt
ein Vergleich, ob sich die Meßsignale der Stellungsgeber 5 zu den zuvor vorher eingelesenen
verändert haben oder nicht. Über Output-Interface (OI1) und die Ein- und Ausgabesteuerung
6 hält der Mikrocomputer (MC) diejenigen Stellantriebe 2 der Farbdosierelemente 1
in Richtung Farbwalze 3 eingeschaltet, deren Meßsignale der Stellungsgeber 5 sich
innerhalb des Zeitintervalls geändert haben. Ebenso schaltet der Mikrocomputer (MC)
diejenigen Stellantriebe 2 der Farbdosierelemente 1 ab, deren Stellungsgeber 5 das
gleiche Meßsignal liefern, wie vor dem Zeitintervall. Über Output-Interface (OI2)
erfolgt nun im Steuerrechner 7 das Abspeichern der Meßsignale der Farbdosierelemente
1, deren Stellantriebe 2 vom Mikrocomputer (MC) abgeschaltet wurden. Der Mikrocomputer
(MC) wiederholt das Abspeichern, sowie den Vergleich der im Abstand des Zeitintervalls
eingelesenen Meßsignale der Stellungsgeber 5 solange, bis die Stellantriebe 2 aller
Farbdosierelemente 1 abgeschaltet sind. Die Farbdoseiranlage ist nun auf Nullfarbauftrag
gestellt und die Nullstellungen aller Farbdosierelemente 1 im Steuerrechner 7 abgespeichert.
[0033] Die Wahl des über Input-Interface (II2) im Mikroccomputer (MC) abgespeicherten Zeitintervalls,
d.h. die Zeitrate mit der der Mikrocomputer (MC) Stellungswerte der Stellungsgeber
5 der Farbdosierelemente 1 einliest und mit den zuvor eingelesenen und abgespeicherten
vergleicht, richtet sich nach der Fahrgeschwindigkeit der Farbdosierelemente 1 und
der Auflösung der Stellungsgeber 5.
[0034] Dieses Zeitintervall soll so gewählt sein, daß der Fahrweg der Farbdosierelemente
1 innerhalb dieser Zeit minimal ist, andererseits aber groß genug, so daß sich eine
Stellungsänderung des Farbdosierelements 1 ergibt, die eine eindeutige Änderung des
vom Stellungsgeber 5 gelieferten Meßsignals hervorruft.
[0035] Den mechanischen Aufbau des Stellungsgeber 5 gemäß den kennzeichnenden Merkmalen
des Anspruchs 5 zeigt Fig. 3.
[0036] Die Farbdosiereinheit besteht aus einem Farbdosierelement 1, welches durch einen
fernsteuerbaren Stellantrieb 2 in Richtung auf die Farbwalze 3 zu- als auch von dieser
wegbewegbar ist. Der Stellantrieb 2 umfaßt auch eine Getriebeanordnung, welche aber
nicht eingezeichnet ist.
[0037] Geführt wird das Farbdosierelement 1 durch ein Gehäuse 4, welches auch den Stellantrieb
2 trägt und fest zur Farbwalze 3 arretiert ist.
[0038] Mit dem Farbdosierelement 1 ist eine Tastplatte 11 verbunden, an einem Teil des Gehäuses
4 eine Montageplatte 12, in welche ein Sensor 13 eingelassen ist, derart, daß zwischen
Tastplatte 11 und dem Sensor 13 ein Spalt S entsteht. Dieser Spalt S ist von der Stellung
des Farbdosierelements 1 zur Farbwalze 3 abhängig und sei so gewählt, daß auch bei
den größten vorgesehenen Abstand, den die Spitze des Farbdosierelements 1 zur Farbwalze
3 einnimmt, dieser Spalt S nicht Null wird, d.h. die Tastplatte 11 den Sensor 13 also
nicht berührt.
[0039] Je näher das Farbdosierelement 1 an die Farbwalze 3 herangefahren wird, desto größer
wird dennoch der Spalt 5 zwischen Tastplatte 11 und Sensor 13.
[0040] Erfindungsgemäß ist vorgesehen einen dem Stand der Technik entsprechenden kapazitiven,
induktiven, optischen Meßwertaufnehmer als Sensor 13 in die Montageplatte 12 einzulassen.
Das Meßsignal des Sensors 13 ist dann von der Größe des Spaltes S abhängig.
[0041] Eine derartige Ausbildung eines Stellungsgebers 5 als einen Sensor 13, der einen
Saplt S mißt, welcher von der Stellung des Farbdosierelements 1 abhängt, hat den
Vorteil, daß nicht nur die Stellung des Farbdosierelements 1 gemessen wird, sondern
daß sich jede Änderung der Stellung des Farbdosierelements 1 zu seinem Gehäuse 4 auch
als eine Änderung des Meßsignals des Sensors 13 ausdrückt. Ein so gearteter Stellungsgeber
5 vermag also nicht nur die Stellung des Farbdosierelements 1 zum Gehäuse 4 zu messen,
sondern auch eine Bewegung des Farbdosierelements 1 im Sinne einer zeitlichen Änderung
seiner Stellung.
Bezugszeichenliste
[0042]
1 Farbdosierelement
2 Stellantrieb
3 Farbwalze
4 Gehäuse
5 Stellungsgeber
6 Ein- und Ausgabesteuerung
7 Steuerrechner
8 Bedienpult
9 Steuervorrichtung
10 Analog-Digital-Wandler
11 Tastplatte
12 Montageplatte
13 Sensor
II1 Input-Interface 1
II2 Input-Interface 2
OI1 Output-Interface 1
OI2 Output-Interface 2
MC Mikrocomputer
S Spalt
1.) Verfahren zum Stellen einer Farbdosieranlage von Druckmaschinen auf Nullfarbauftrag,
wobei die Farbdosieranlage aus mehreren, mittels Stellantrieb, gegen eine Farbwalze
bewegbaren Farbdosierelementen besteht und deren Stellungen zur Farbwalze durch einen
an jedem Farbdosierelement angebrachten dadurch gekennzeichnet,
daß, während die Farbdosierelemente sich in Richtung Farbwalze bewegen, die Stellungen
der Farbdosierelemente durch ein Zeitintervall getrennt nacheinander ermittelt werden,
daß ermittelt wird, ob sich aufeinander folgende Stellungswerte eines Farbdosierelements
unterscheiden,
daß die Stellantriebe der Farbdosierelemente eingeschaltet bleiben, deren zeitlich
aufeinander folgende Stellungswerte unterschiedlich sind,
daß das Abschalten der Stellantriebe der Farbdosierelemente erfolgt, deren zeitlich
aufeinander folgende Stellungswerte gleich sind, und
daß die derart ermittelten Nullstellungen der Farbdosierelemente für die weiteren
Stellvorgänge der Farbdosieranlage verwendet werden.
2.) Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß, nachdem die Stellantriebe (2) der Farbdosierelemente (1) in Richtung Farbwalze
(3) eingeschaltet wurden, eine Ermittlung der Veränderung der Meßsignale der Stellungsgeber
(5) innerhalb eines kurzen Zeitintervalles durchgeführt wird, und daß das Abschalten
der Stellantriebe (2) der Farbdosierelemente (1) erfolgt, sobald die Meßsignale der
Stellungsgeber (5) dieser Farbdosierelemente (1) innerhalb des kurzen Zeitintervalls
keine Änderung mehr aufweisen, und daß das An- und Abschalten der Stellantriebe der
Farbdosierelemente (1), sowie die Ermittlung der Änderung der Meßsignale innerhalb
des kurzen Zeitintervalls durch einen Mikrocomputer erfolgt.
3.) Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 oder 2,
wobei die Farbdosieranlage aus mehreren Farbdosierelementen besteht, und jedes Farbdosierelement
durch einen fernsteuerbaren Stellantrieb in Richtung zur Farbwalze hinbewegbar, als
auch von der Farbwalze wegbewegbar ist, jedes Farbdosierelement durch ein Gehäuse
geführt wird, welches in einer unverändert starren Position zur Farbwalze arretiert
ist und den Stellantrieb trägt, jedes Farbdosierelement einen Stellungsgeber aufweist,
der die Stellung des Farbdosierelements zur Farbwalze mißt, in einem Steuerrechner
zu jeder Kombination von Farbdosierelement und Stellungsgeber eine Kennlinie abgespeichert
ist, welche den Zusammenhang zwischen Stellungsgebersignal und Stellung des Farbdosierelements
wiedergibt, jedes Farbdosierelement mindestens einmal, beispielsweise zu Druckbeginn
und während Druckpausen ganz an die Farbwalze herangefahren wird und diese Stellung
der entsprechenden Kennlinie als Nullabstand zugeordnet wird, so daß über ein Bedienpult
und den Steuerrechner die Ist-Werte der Farbdosierelemente entsprechend den vorgesehenen
Sollwerten korrigiert werden können,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an den Farbdosierelementen (1) angebrachten Stellungsgeber (5) Sensoren (13)
aufweisen, und daß eine Steuervorrichtung (9) vorgesehen ist, die aus einem Analog-Digital-Wandler,
zwei Input-Interfaces (II1, II2) zwei Output-Interfaces (OI1, OI2) und einem Mikrocomputer
(MC) besteht, daß dem Mikrocomputer (MC) die Signale der Stellungsgeber (5) der Farbdosierelemente
(1) über den Analog-Digital-Wandler und das Input-Interface (II1) digital zuführbar
sind, daß im Mikrocomputer (MC) über Bedienpult (8) und Input-Interface (II2) ein
Zeitintervall abspeicherbar ist,
und daß der Mikrocomputer (MC) berechnet, ob sich die Signale der Stellungsgeber (5)
innerhalb dieses kurzen Zeitintervalls ändern, und daß das An- und Abschalten der
Stellantriebe (2) der Farbdosierelemente (1) in Abhängigkeit der Änderung der Signale
durch den Mikrocomputer (MC) über Output-Interface (OI1) einleitbar, und dem Steuerrechner
(7) die Stellungen der Farbdosierelemente bei Nullfarbauftrag vom Mikrocomputer (MC)
über Output-Interface (OI2) zuführbar sind.
4.) Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Mikrocomputer (MC) vom Bedienpult (8) über Input-Interface (II2) den Stellbefehl
erhält, daraufhin die Stellantriebe (2) der Farbdosierelemente (1) über das Output-Interface
(OI1) zu Beginn des Stellvorganges in Richtung Farbwalze (3) einschaltet, und daß
der Mikrocomputer (MC) diejenigen Stellantriebe (2) der Farbdosierelemente (1) über
das Output-Interface (OI1) abschaltet, wenn die Signale der Stellungsgeber (5) innerhalb
des im Mikrocomputer (MC) abgespeicherten Zeitintervalls keine Änderungen mehr aufweisen.
5.) Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellungsgeber (5) ein Sensor (13) ist, der in einer Montageplatte (12) eingelassen
ist, welche fest mit dem Gehäuse (4) des Farbdosierelements (1) verbunden ist, und
daß am Farbdosierelement (1) eine Tastplatte (11) angebracht ist, derart, daß zwischen
Sensor (13) und Tastplatte (11) ein Spalt (S) entsteht, dessen Größe ein Maß für die
Stellung des Farbdosierelements (1) zur Farbwalze (3) ist, und daß der Sensor (13)ein
Signal liefert, das von der Große dieses Spaltes (S) abhängig ist.
6.) Vorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor (13) ein induktiver, kapazitiver, optischer, Meßwertaufnehmer ist.