(19)
(11) EP 0 395 963 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1990  Patentblatt  1990/45

(21) Anmeldenummer: 90107582.0

(22) Anmeldetag:  20.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21D 43/09
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 03.05.1989 CH 1692/89

(71) Anmelder: BRUDERER AG
CH-9320 Frasnacht-Arbon (CH)

(72) Erfinder:
  • Messner, Helmut
    CH-9320 Arbon (CH)

(74) Vertreter: Blum, Rudolf Emil Ernst et al
c/o E. Blum & Co Patentanwälte Vorderberg 11
8044 Zürich
8044 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines schrittweise vorschiebenden Vorschubapparates


    (57) Das treibende Zahnrad (77) kämmt mit dem Zahnrad (79) auf dem Steg (78) eines Umlaufgetriebes. Dieses weist ein arretierbares Sonnenrad (81) auf. Das Abtriebssonnenrad (82) ist mit der Antriebswelle (11) fest verbunden. Diese verläuft durch einen Büchsenab­schnitt (83) des Steges (78). Auf diesem Büchsenab­schnitt (83) sitzt eine längsverschiebbare Schiebe­büchse (84) mit mehreren Steuerscheiben (85). Diese steuern über eine Rolle (10) die Wippbewegung der oberen Vorschubwalze (3). Damit lässt sich die Periode der Wippbewegung abhängig von der jeweils gewählten Steuerscheibe (85-88) wählen. Die Schiebebüchse (84) lässt sich bei freigegebenem Sonnenrad (81) zum Di­rekteingriff mit der Antriebswelle (11) bringen, so dass durch Wahl von verschiedenen Anordnungen zwischen einem 1:2 und 1:1 Drehzahlverhältnis gewählt werden kann.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vor­richtung zum Steuern des Vorschubs eines zum schritt­weisen Vorschieben eines bandförmigen Werkstückes be­stimmten Vorschubapparates.

    [0002] In der US-PS 3 758 011 und der US-PS 3 784 075 ist jeweils eine Vorrichtung zum schrittweisen Vorschie­ben eines Werkstückes offenbart, bei welcher ein fest­gelegtes Verhältnis zwischen der Drehzahl der Antriebs­welle und der Phase der Oszillation vorhanden ist. Dieses Verhältnis lässt sich bei den bekannten Vorrich­tungen, nachdem es einmal eingestellt worden ist, nicht oder nur mit grossen Aufwendungen verändern.

    [0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie im Anspruch gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines schrittweise vorschiebenden Vorschubapparates zu schaffen, bei der eine Anzahl Steuerscheiben auf einer Schiebebüchse angeordnet sind, welche relativ zum Büchsenabschnitt axial verschiebbar ist, und eine weitere Steuerscheibe vorhanden ist, die mit dem Büchsenabschnitt fest verbunden ist.

    [0004] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil ist im wesentlichen darin zu sehen, dass die Vorschubphase relativ zur Phase der Zwischenlüftung des Vorschub­apparates in äusserst einfacher Weise geändert werden kann.

    [0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer lediglich einen Führungsweg darstellenden Zeich­nung näher erläutert.

    [0006] Es zeigt:

    Figur 1 eine Ausführungsform einer Vorschub­vorrichtung im Schnitt.



    [0007] Der grundsätzliche Aufbau und die Funktion dieser Vorrichtung ist in der CH-Anmeldung Nr. 39383/88-0 ausführlich beschrieben und somit wird nicht näher auf dieselbe eingegangen. Insbesondere wird auf die Figur 6 und die dazugehörige Beschreibung der ge­nannten Anmeldungsschrift hingewiesen.

    [0008] Die Figur 1 zeigt nun eine weitere Ausführung der Vorrichtung zum Umschalten bzw. Steuern des Vor­schubs, welche im allgemeinen gleich der Ausführung nach der Figur 6 der genannten Anmeldungsschrift ist. Ent­sprechend werden bei der Beschreibung dieser Ausführung dieselben Bezugsziffern verwendet und nur auf die ent­scheidenden aufbaumässigen Unterschiede eingegangen.

    [0009] Auf dem Büchsenabschnitt 83 ist wieder eine Schiebebüchse 84 drehfest und axial verschiebbar ange­ordnet. Diese trägt eine Anzahl Steuerscheiben 101, 102, welche der Funktion nach dem Nockenglied 12 der Figur 1 der genannten Anmeldungsbeschreibung entspre­chen. Eine weitere Steuerscheibe 100 ist fest mit dem Büchsenabschnitt 83 verbunden, bzw. einstückig mit der­selben ausgebildet. Diese Steuerscheiben 100, 101 und 102 steuern die Bewegung der Rollen 110 und 111, die über den Arm 9 mit dem Gestängeglied zum Bewegen der Wippe 4 verbunden sind. Es ist dabei ersichtlich, dass die Rolle 110 ausschliesslich mit der Steuerscheibe 100 zusammenwirkt, hingegen die Rolle 111 je nach axialer Verschiebestellung mit entweder der Steuerscheibe 101 oder der Steuerscheibe 102 zusammenwirkt. Der Steuer­ schieber 92 weist einen Mitnehmer 93 auf, der in einen Zwischenraum zwischen den Steuerscheiben 101 und 102 hineinragt. Damit lässt sich die Schiebebüchse 84 mittels dem Steuerschieber 92 auf dem Büchsenabschnitt 83 hin und her verschieben, und diejenige der Steuer­scheiben 101, 102 auszuwählen, auf welcher die Rolle 111 aufzuliegen hat.

    [0010] Die Schiebebüchse 84 weist weiter zahnförmige Kuppelglieder 103 auf, welche zum Eingriff mit den zahn­förmigen Kuppelgliedern 104 gebracht werden können, welche auf der Antriebswelle 11 angeordnet sind. Die Antriebswelle weist weiter beim das Exzenterglied bil­denden Abschnitt eine Ausnehmung 96 auf, in welches ein im Gehäuse 1 längs verschiebbares Arretierglied 97 ein­gesetzt werden kann.

    [0011] Nachfolgend wird nun der Betrieb dieser Aus­führung der Steuervorrichtung beschrieben. Dabei wird von der in der Figur 1 gezeichneten Stellung der ver­schiedenen Steuerteile ausgegangen. Die Ausbildung des Umlaufgetriebes ist identisch derjenigen, die in der Figur 6 der vorgenannten Anmeldungsbeschreibung erläu­tert worden ist, so dass nicht nochmals auf dieselbe eingegangen werden muss.

    [0012] Im Unterschied dazu wird die Wippe durch je­weils zwei Steuerscheiben, nämlich die Steuerscheiben 100 und 101 oder die Steuerscheiben 100 und 102 durch die jeweils darauf aufliegende Rolle 110 bzw. 111 und entsprechend diesen zusammenwirkenden Bauteile die Auf- und Abwärtsbewegung der Vorschubwalze 3 zeitlich ge­steuert. Dabei steuert die Steuerscheibe 100 zusammen mit der Rolle 110 die Phase der Zwischenlüftung des Haltelineals 46, während welcher ein zu bearbeitendes Werkstück nicht durch das Haltelineal sondern nur durch Halteglieder an einem dasselbe bearbeitenden Werkzeug gehalten und zentriert wird. Die zwei Steuerscheiben 101 und 102, welche mit der Rolle 111 zusammenwirken, bestimmen den verstellbaren Vorschub, bzw. die Vorschub­phase des Vorschubapparates.

    [0013] Wenn der Steuerschieber 92 in der Figur voll­ständig nach links verschoben ist, steht sein vorderes Ende im arretierenden Eingriff mit der Arretierscheibe 90 des arretierbaren Sonnenrades 81 und die Rolle 111 läuft auf der Steuerscheibe 102. Wie schon bemerkt worden ist, läuft die Rolle 110 dauernd auf der Steuer­scheibe 100. Diese Stellung ist in der Figur gezeich­net. Aufgrund des arretierten Sonnenrades 81 liegt nun ein vorgegebenes Uebersetzungsverhältnis 1:2 zwischen dem Steg 78 und der Antriebswelle 11 vor und anderer­seits kann nun die Steuerscheibe 101 in einer solchen Drehstellung relativ zum Büchsenabschnitt 83 sein, das ein Aufliegen der Vorschubwalzen nur während 90° und beispielsweise in bezug auf die Phase symmetrisch bei einer beispielsweisen Stanzbewegung einer Stanzpresse auf dem vorzuschiebenden Band 43 aufliegen. Wenn der Steuerschieber 92 in der Figur um eine Stufe nach rechts verschoben wird, liegt die Rolle 111 auf der Steuer­scheibe 101 auf. Die Rolle 110 liegt nach wie vor auf der Steuerscheibe 100 auf. Jetzt gibt jedoch der Steuerschieber 92 die Arretierscheibe 90 und somit das arretierbare Sonnenrad 81 frei. Jedoch stehen nun die Koppelglieder 103, z.B. Verzahnung der Schiebebüchse 84 mit den Koppelgliedern 104, z.B. Verzahnung der Abtriebs­welle 11 im gekoppelten Zustand.

    [0014] Das Umlaufgetriebe verhält sich nun so wie bei der entsprechenden Stellung des Steuerschiebers 92, die anhand der Figur 6 der genannten Anmeldungsbeschrei­bung beschrieben ist, wobei nun eine 1:1 Uebertragung stattfindet, d.h. dass die obere Vorschubwalze 3 während 180° der Drehbewegung der Antriebswelle auf dem vorzu­schiebenden Blechband 43 aufliegt. Es herrscht also wiederum die direkte Antriebsübertragung vor.

    [0015] Nun kann die durch die Steuerscheibe 100 vor­gegebene Phasenlage der Zwischenlüftung relativ zur durch die Steuerscheiben 101, 102 bestimmten Phasenlage der Vorschubphase geändert werden. Dazu wird die Schie­bebüchse 84 vollständig nach rechts verschoben, so dass ihr Koppelglied bzw. ihre Koppelglieder 103 mit den Koppelgliedern 104 der Antriebswelle 11 kämmen. Indem das Arretierglied 97 in die Ausnehmung 96 der Antriebs­welle 11 eingesetzt wird, ist dieselbe arretiert. Der Büchsenabschnitt 83 kann nun auf der Antriebswelle 11 gedreht werden. (Dieses kann über eine gesteuerte Ro­tationsbewegung der Treibwelle 76 erfolgen.) Wird der Büchsenabschnitt 83 auf der Antriebswelle 11 rotiert, folgt offensichtlich die Steuerscheibe 100 dieser Dreh­bewegung, womit dieselbe relativ zu den Steuerscheiben 101 und 102 gedreht wird, so dass eine Verschiebung der Phasen der Zwischenlüftung und des Vorschubes erreicht ist. Nachdem diese Verschiebung der Phasen durch die Rotation letztlich der Steuerscheibe 100 durchgeführt worden ist, wird die Schiebebüchse 84 wieder nach links verschoben, wobei ihre Verzahnung 103 in einer im Ver­gleich zur ursprünglichen verschiedenen Drehstellung mit derjenigen der Antriebswelle 11 einkoppelt. Darauf wird durch ein Zurückziehen des Arretiergliedes 97 aus der Ausnehmung 96 die Antriebswelle 11 wieder freige­geben. Mit dieser Ausführung kann also die Vorschub­phase relativ zur Phase der Zwischenlüftung des Vor­schubapparates in äusserst einfacher Weise geändert werden, so dass der Vorschubapparat in einem breiten Bereich für die unterschiedlichsten Bearbeitungen eines Blechbandes z.B. in einer Stanzpresse äusserst einfach und schnell angepasst werden kann.


    Ansprüche

    1. Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines zum schrittweisen Vorschieben eines bandförmigen Werkstückes bestimmten Vorschubapparates, mit einem Umlaufgetriebe mit einem Steg, welcher einen Zahnkranz, der mit einem treibenden Zahnrad kämmt und Planetenräder trägt, die einerseits mit einem arretierbaren Sonnenrad kämmen und andererseits mit einem auf einer Welle sitzenden Abtriebssonnenrad kämmen, welches in einem axialen Büchsenabschnitt des Steges drehbar gelagert und mit einem Exzenterglied einer Uebertragungsvorrich­tung verbunden ist, die dazu bestimmt ist, die Drehbe­wegung der Welle des Abtriebssonnenrades in eine oszil­lierende Bewegung zum Antrieb des Vorschubapparates umzusetzen, gekennzeichnet durch eine Anzahl Steuer­scheiben, die auf einer Schiebebüchse ausgebildet sind, welche auf dem axialen Büchsenabschnitt des Steges drehfest und axial verschiebbar angeordnet und durch eine weitere Steuerscheibe, die mit dem axialen Büchsenabschnitt fest verbunden ist, welche Steuer­scheiben insgesamt dazu bestimmt sind, die Bewegung eines sich auf eine jeweilige Steuerscheibe über eine jeweilige Rolle abstützenden Gestängegliedes einer Pressvorrichtung zu steuern, welche dazu bestimmt ist, intermittierend eine Presskraft auf ein vorzuschiebendes Werkstück auszuüben.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht