[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines
zum schrittweisen Vorschieben eines bandförmigen Werkstückes bestimmten Vorschubapparates.
[0002] In der US-PS 3 758 011 und der US-PS 3 784 075 ist jeweils eine Vorrichtung zum schrittweisen
Vorschieben eines Werkstückes offenbart, bei welcher ein festgelegtes Verhältnis
zwischen der Drehzahl der Antriebswelle und der Phase der Oszillation vorhanden ist.
Dieses Verhältnis lässt sich bei den bekannten Vorrichtungen, nachdem es einmal eingestellt
worden ist, nicht oder nur mit grossen Aufwendungen verändern.
[0003] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie im Anspruch gekennzeichnet
ist, löst die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines schrittweise
vorschiebenden Vorschubapparates zu schaffen, bei der eine Anzahl Steuerscheiben auf
einer Schiebebüchse angeordnet sind, welche relativ zum Büchsenabschnitt axial verschiebbar
ist, und eine weitere Steuerscheibe vorhanden ist, die mit dem Büchsenabschnitt fest
verbunden ist.
[0004] Der durch die Erfindung erreichte Vorteil ist im wesentlichen darin zu sehen, dass
die Vorschubphase relativ zur Phase der Zwischenlüftung des Vorschubapparates in
äusserst einfacher Weise geändert werden kann.
[0005] Im folgenden wird die Erfindung anhand von einer lediglich einen Führungsweg darstellenden
Zeichnung näher erläutert.
[0006] Es zeigt:
Figur 1 eine Ausführungsform einer Vorschubvorrichtung im Schnitt.
[0007] Der grundsätzliche Aufbau und die Funktion dieser Vorrichtung ist in der CH-Anmeldung
Nr. 39383/88-0 ausführlich beschrieben und somit wird nicht näher auf dieselbe eingegangen.
Insbesondere wird auf die Figur 6 und die dazugehörige Beschreibung der genannten
Anmeldungsschrift hingewiesen.
[0008] Die Figur 1 zeigt nun eine weitere Ausführung der Vorrichtung zum Umschalten bzw.
Steuern des Vorschubs, welche im allgemeinen gleich der Ausführung nach der Figur
6 der genannten Anmeldungsschrift ist. Entsprechend werden bei der Beschreibung dieser
Ausführung dieselben Bezugsziffern verwendet und nur auf die entscheidenden aufbaumässigen
Unterschiede eingegangen.
[0009] Auf dem Büchsenabschnitt 83 ist wieder eine Schiebebüchse 84 drehfest und axial verschiebbar
angeordnet. Diese trägt eine Anzahl Steuerscheiben 101, 102, welche der Funktion
nach dem Nockenglied 12 der Figur 1 der genannten Anmeldungsbeschreibung entsprechen.
Eine weitere Steuerscheibe 100 ist fest mit dem Büchsenabschnitt 83 verbunden, bzw.
einstückig mit derselben ausgebildet. Diese Steuerscheiben 100, 101 und 102 steuern
die Bewegung der Rollen 110 und 111, die über den Arm 9 mit dem Gestängeglied zum
Bewegen der Wippe 4 verbunden sind. Es ist dabei ersichtlich, dass die Rolle 110 ausschliesslich
mit der Steuerscheibe 100 zusammenwirkt, hingegen die Rolle 111 je nach axialer Verschiebestellung
mit entweder der Steuerscheibe 101 oder der Steuerscheibe 102 zusammenwirkt. Der Steuer
schieber 92 weist einen Mitnehmer 93 auf, der in einen Zwischenraum zwischen den Steuerscheiben
101 und 102 hineinragt. Damit lässt sich die Schiebebüchse 84 mittels dem Steuerschieber
92 auf dem Büchsenabschnitt 83 hin und her verschieben, und diejenige der Steuerscheiben
101, 102 auszuwählen, auf welcher die Rolle 111 aufzuliegen hat.
[0010] Die Schiebebüchse 84 weist weiter zahnförmige Kuppelglieder 103 auf, welche zum Eingriff
mit den zahnförmigen Kuppelgliedern 104 gebracht werden können, welche auf der Antriebswelle
11 angeordnet sind. Die Antriebswelle weist weiter beim das Exzenterglied bildenden
Abschnitt eine Ausnehmung 96 auf, in welches ein im Gehäuse 1 längs verschiebbares
Arretierglied 97 eingesetzt werden kann.
[0011] Nachfolgend wird nun der Betrieb dieser Ausführung der Steuervorrichtung beschrieben.
Dabei wird von der in der Figur 1 gezeichneten Stellung der verschiedenen Steuerteile
ausgegangen. Die Ausbildung des Umlaufgetriebes ist identisch derjenigen, die in der
Figur 6 der vorgenannten Anmeldungsbeschreibung erläutert worden ist, so dass nicht
nochmals auf dieselbe eingegangen werden muss.
[0012] Im Unterschied dazu wird die Wippe durch jeweils zwei Steuerscheiben, nämlich die
Steuerscheiben 100 und 101 oder die Steuerscheiben 100 und 102 durch die jeweils darauf
aufliegende Rolle 110 bzw. 111 und entsprechend diesen zusammenwirkenden Bauteile
die Auf- und Abwärtsbewegung der Vorschubwalze 3 zeitlich gesteuert. Dabei steuert
die Steuerscheibe 100 zusammen mit der Rolle 110 die Phase der Zwischenlüftung des
Haltelineals 46, während welcher ein zu bearbeitendes Werkstück nicht durch das Haltelineal
sondern nur durch Halteglieder an einem dasselbe bearbeitenden Werkzeug gehalten und
zentriert wird. Die zwei Steuerscheiben 101 und 102, welche mit der Rolle 111 zusammenwirken,
bestimmen den verstellbaren Vorschub, bzw. die Vorschubphase des Vorschubapparates.
[0013] Wenn der Steuerschieber 92 in der Figur vollständig nach links verschoben ist, steht
sein vorderes Ende im arretierenden Eingriff mit der Arretierscheibe 90 des arretierbaren
Sonnenrades 81 und die Rolle 111 läuft auf der Steuerscheibe 102. Wie schon bemerkt
worden ist, läuft die Rolle 110 dauernd auf der Steuerscheibe 100. Diese Stellung
ist in der Figur gezeichnet. Aufgrund des arretierten Sonnenrades 81 liegt nun ein
vorgegebenes Uebersetzungsverhältnis 1:2 zwischen dem Steg 78 und der Antriebswelle
11 vor und andererseits kann nun die Steuerscheibe 101 in einer solchen Drehstellung
relativ zum Büchsenabschnitt 83 sein, das ein Aufliegen der Vorschubwalzen nur während
90° und beispielsweise in bezug auf die Phase symmetrisch bei einer beispielsweisen
Stanzbewegung einer Stanzpresse auf dem vorzuschiebenden Band 43 aufliegen. Wenn der
Steuerschieber 92 in der Figur um eine Stufe nach rechts verschoben wird, liegt die
Rolle 111 auf der Steuerscheibe 101 auf. Die Rolle 110 liegt nach wie vor auf der
Steuerscheibe 100 auf. Jetzt gibt jedoch der Steuerschieber 92 die Arretierscheibe
90 und somit das arretierbare Sonnenrad 81 frei. Jedoch stehen nun die Koppelglieder
103, z.B. Verzahnung der Schiebebüchse 84 mit den Koppelgliedern 104, z.B. Verzahnung
der Abtriebswelle 11 im gekoppelten Zustand.
[0014] Das Umlaufgetriebe verhält sich nun so wie bei der entsprechenden Stellung des Steuerschiebers
92, die anhand der Figur 6 der genannten Anmeldungsbeschreibung beschrieben ist,
wobei nun eine 1:1 Uebertragung stattfindet, d.h. dass die obere Vorschubwalze 3 während
180° der Drehbewegung der Antriebswelle auf dem vorzuschiebenden Blechband 43 aufliegt.
Es herrscht also wiederum die direkte Antriebsübertragung vor.
[0015] Nun kann die durch die Steuerscheibe 100 vorgegebene Phasenlage der Zwischenlüftung
relativ zur durch die Steuerscheiben 101, 102 bestimmten Phasenlage der Vorschubphase
geändert werden. Dazu wird die Schiebebüchse 84 vollständig nach rechts verschoben,
so dass ihr Koppelglied bzw. ihre Koppelglieder 103 mit den Koppelgliedern 104 der
Antriebswelle 11 kämmen. Indem das Arretierglied 97 in die Ausnehmung 96 der Antriebswelle
11 eingesetzt wird, ist dieselbe arretiert. Der Büchsenabschnitt 83 kann nun auf der
Antriebswelle 11 gedreht werden. (Dieses kann über eine gesteuerte Rotationsbewegung
der Treibwelle 76 erfolgen.) Wird der Büchsenabschnitt 83 auf der Antriebswelle 11
rotiert, folgt offensichtlich die Steuerscheibe 100 dieser Drehbewegung, womit dieselbe
relativ zu den Steuerscheiben 101 und 102 gedreht wird, so dass eine Verschiebung
der Phasen der Zwischenlüftung und des Vorschubes erreicht ist. Nachdem diese Verschiebung
der Phasen durch die Rotation letztlich der Steuerscheibe 100 durchgeführt worden
ist, wird die Schiebebüchse 84 wieder nach links verschoben, wobei ihre Verzahnung
103 in einer im Vergleich zur ursprünglichen verschiedenen Drehstellung mit derjenigen
der Antriebswelle 11 einkoppelt. Darauf wird durch ein Zurückziehen des Arretiergliedes
97 aus der Ausnehmung 96 die Antriebswelle 11 wieder freigegeben. Mit dieser Ausführung
kann also die Vorschubphase relativ zur Phase der Zwischenlüftung des Vorschubapparates
in äusserst einfacher Weise geändert werden, so dass der Vorschubapparat in einem
breiten Bereich für die unterschiedlichsten Bearbeitungen eines Blechbandes z.B. in
einer Stanzpresse äusserst einfach und schnell angepasst werden kann.
1. Vorrichtung zum Steuern des Vorschubs eines zum schrittweisen Vorschieben eines
bandförmigen Werkstückes bestimmten Vorschubapparates, mit einem Umlaufgetriebe mit
einem Steg, welcher einen Zahnkranz, der mit einem treibenden Zahnrad kämmt und Planetenräder
trägt, die einerseits mit einem arretierbaren Sonnenrad kämmen und andererseits mit
einem auf einer Welle sitzenden Abtriebssonnenrad kämmen, welches in einem axialen
Büchsenabschnitt des Steges drehbar gelagert und mit einem Exzenterglied einer Uebertragungsvorrichtung
verbunden ist, die dazu bestimmt ist, die Drehbewegung der Welle des Abtriebssonnenrades
in eine oszillierende Bewegung zum Antrieb des Vorschubapparates umzusetzen, gekennzeichnet
durch eine Anzahl Steuerscheiben, die auf einer Schiebebüchse ausgebildet sind, welche
auf dem axialen Büchsenabschnitt des Steges drehfest und axial verschiebbar angeordnet
und durch eine weitere Steuerscheibe, die mit dem axialen Büchsenabschnitt fest verbunden
ist, welche Steuerscheiben insgesamt dazu bestimmt sind, die Bewegung eines sich
auf eine jeweilige Steuerscheibe über eine jeweilige Rolle abstützenden Gestängegliedes
einer Pressvorrichtung zu steuern, welche dazu bestimmt ist, intermittierend eine
Presskraft auf ein vorzuschiebendes Werkstück auszuüben.