(19)
(11) EP 0 395 976 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1990  Patentblatt  1990/45

(21) Anmeldenummer: 90107660.4

(22) Anmeldetag:  23.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5C11D 17/00, C11D 1/83, C11D 3/12, C11D 3/37, C11D 3/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
GR

(30) Priorität: 02.05.1989 DE 3914504

(71) Anmelder: Henkel Kommanditgesellschaft auf Aktien
40191 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Schulz, Paul, Dr.
    D-5600 Wuppertal (DE)
  • Smulders, Eduard, Dr.
    D-4010 Hilden (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Pastöses, phosphatfreies, im wesentlichen wasserfreies Waschmittel


    (57) Das pastöse, phosphatfreie, im wesentlichen wasserfreie Waschmit­telkonzentrat ist gekennzeichnet durch einen Gehalt an (A) 2 bis 7 Gew.-% an Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit linearen C₉₋₁₃-Alkyl­ketten, (8) 20 bis 40 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit li­nearen, 10 bis 18 C-Atome aufweisenden Alkyl- oder Alkenylgruppen, (C) 35 bis 65 Gew.-% an synthetischem, feinkristallinem, wasser­haltigem Zeolith vom Typ NaA, (D) 3 bis 15 Gew.-% mindestens eines organischen Polycarboxylat-Builders (bezogen auf freie Säure), (E) 0 bis 20 Gew.-% an Waschalkalien aus der Klasse Natriumcarbonat und Natriumsilikat, (F) 0 bis 5 Gew.-% eines Suspensionsstabili­sators sowie (G) sonstigen üblichen Waschmittelbestandteilen. Die Summe der Bestandteile (C) und (D) soll 70 Gew.-% nicht überstei­gen und der Stockpunkt der Komponente (B) unterhalb 10 °C liegen.


    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein pastöses, phosphatfreies, im wesentlichen wasserfreies Waschmittel, das sich durch eine hohe Lagerstabilität und eine verbesserte Dispergierbarkeit und Lös­lichkeit in Wasser auszeichnet.

    [0002] Pastöse Waschmittel besitzen gegenüber pulverförmigen Mitteln den Vorteil, daß sie staubfrei gehandhabt und dosiert werden können. Sie eignen sich daher auch für automatische Dosiervorrichtungen. Ihre Problematik besteht darin, daß sie in einem größeren Tempe­raturbereich hinreichend fließfähig sein müssen, was die Rezep­turfreiheit erheblich einengt, insbesondere wenn hohe Anteile an festen Wirkstoffen in die Paste eingearbeitet werden sollen. An dererseits wird verlangt, daß sich die Mittel während der Lagerung nicht entmischen, was mit der Forderung nach einer guten Fließfä­higkeit und entsprechend verringerter Viskosität nur schwer ver­einbar ist. Weiterhin wird angestrebt, keine Lösungsmittel und Suspensionsstabilisatoren zu verwenden, da sie bei der Anwendung nichts zur Waschleistung beitragen. Schließlich sollen sie bei Zugabe von kaltem Wasser, insbesondere bei dem Einspülprozeß in der Waschmaschine, keine zähen, schwer dispergierbaren Gele bil­den, sondern sich schnell und vollständig lösen. Diese Gefahr ist insbesondere dann gegeben, wenn die Mittel hohe Anteile an nicht­ionischen Tensiden enthalten.

    [0003] In DE 12 79 878 (GB 12 05 711) ist ein pastöses, im wesentlichen wasserfreies Mittel beschrieben, dessen flüssige Phase aus nicht­ionischen Tensiden und niederen Alkoholen besteht. Als Gerüstsalze werden Natriumtripolyphosphat(TPP) und Soda, als Bleichmittel Natriumperborat-monohydrat eingesetzt. Um ein Entmischen der Pa­sten bei der Lagerung zu vermeiden, werden die Feststoffe fein gemahlen und dem Mittel zusätzlich Suspensionsstabilisatoren in Form feinteiliger Kieselsäure zugesetzt. Aus DE 22 33 771 (US 38 50 831) sind Waschpasten bekannt, die als flüssige Phase Gemische aus nichtionischen Tensiden und Polyolen und als Gerüstsalze Phosphate, Citrat und Nitrilotriacetat enthalten. Auch Wasserglas, d. h. ein schwach alkalisch reagierendes Silikat der Zusammenset­zung Na₂O : SiO₂ 1 : 3,3, kann anwesend sein.

    [0004] In US 4 115 308 sind pastöse Waschmittel beschrieben, die wasser­frei sein können und in diesem Falle große Anteile an Lösungsmit­teln, wie Triethanolamin, Polyethylenglykol oder freien Fettalko­holen enthalten. Diese Zusätze tragen nichts zur Waschwirkung der Mittel bei. Außerdem enthalten die Pasten in der Mehrzahl Tripolyphosphat in Anteilen von 32 bis 35 Gew.-%. Ausgesprochen phosphatreich mit Anteilen von 30 bis 35 Gew.-% Na-Tripolyphosphat sind auch die pastenförmigen Mittel gemäß DE 28 25 218 (US 4 316 812). Als Dispersionsstabilisator enthalten die Mittel feintei­liges Siliciumdioxid in Anteilen von ca. 2 Gew.-%. Phosphatfreie Waschmittelpasten, die jedoch hohe Anteile an wasserlöslichen, aus Umweltgründen ebenfalls problematischen Buildersubstanzen, wie Nitrolotriacetat oder Phoshponaten (zwischen 38 und 55 Gew.-%) enthalten, sind aus DE 2 054 866 bekannt. Zusätzlich enthalten die Mittel größere Anteile an Alkoholen als Lösungsmittel sowie ge­ringe Mengen an Seife in Form der Alkali- oder Erdalkalisalze als Suspensionsstabilisator.

    [0005] EP 30 096 lehrt, daß man in flüssigen bis pastösen Waschmitteln die Feststoffe, bestehend aus Gerüstsalzen und Persalzen, auf Korngrößen unter 10 µm vermahlen muß, um ein Entmischen der Pasten während der Lagerung zu vermeiden. Die Gerüstsalze bestehen im wesentlichen aus Polyphosphonaten. Auch Alkalisilikate und orga­nische Buildersalze können anwesend sein, jedoch werden hierzu keine näheren Angaben gemacht. Die Tensidkomponente besteht aus­schließlich aus flüssigen nichtionischen Tensiden. Anionische Tenside sind in den Pasten nicht enthalten. Die Notwendigkeit, die Feststoffe auf eine sehr kleine Korngröße vermahlen zu müssen, erfordert einen erheblichen apparativen und zeitlichen Aufwand.

    [0006] Die genannten pastenförmigen Mittel enthalten im wesentlichen Phosphate als Buildersalze. Im Interesse einer minimalen Abwas­serbelastung ist jedoch eine weitgehende Phosphatfreiheit anzu­streben. P-freie Waschmittel erfordern jedoch gegenüber P-haltigen Mitteln ein geändertes Gesamtkonzept, um einen Abfall des Reini­gungsvermögens zu vermeiden. Bei pulverförmigen Waschmitteln ist diese Entwicklung schon weit fortgeschritten, während bei pastösen Mitteln die Probleme wegen der beschränkten Auswahlmöglichkeit hinsichtlich der brauchbaren Rohstoffe sehr viel größer sind. Be­sondere Probleme ergeben sich bei solchen Pasten, in denen das Phosphat durch Zeolith ersetzt werden soll. Diese lassen sich wegen der Wasserunlöslichkeit der Zeolithe besonders schlecht in kaltem Wasser dispergieren. Die an phosphathaltigen Mitteln gewonnenen Erfahrungen lassen sich daher nicht ohne weiteres auf phosphatfreie, hohe Anteile ar Zeolith enthaltenden Flüssigkonzentraten übertragen.

    [0007] Aus EP 295 525 ist ein pastöses, unter dem Einfluß der Schwerkraft nicht fließendes Waschmittel sowie ein Verfahren zum automatischen Dosieren dieses Mittels in die Waschmaschine bekannt. Das Mittel enthält als flüssige Komponente nichtionische Tenside sowie darin dispergierte Buildersalze. Die hohe Viskosität der Mittel und ihre Neigung beim Mischen mit kaltem Wasser viskose, schwer dispergierbare Gele zu bilden, erfordert die Anwendung mecha­nischer Förder- und Dispergiervorrichtungen, wie Pumpen, Rührwerke und Injektoren sowie eine Prozeßsteuerung. Sie ermöglichen zwar einen hohen Automatisierungsgrad, eine exakte Dosierung und einen störungsfreien Betrieb, erfordern aber andererseits entsprechende Investitionen.

    [0008] Es bestand somit die Aufgabe, ein phosphatfreies flüssiges Wasch­mittel zu entwickeln, das gegen Entmischen beständig ist und des­sen Viskosität bzw. Fließfähigkeit so gewählt ist, daß es sich auch ohne apparativen Aufwand und dosieren läßt. Weiterhin soll das Mittel in kaltem Wasser schnell und vollständig dispergierbar und löslich sein, ohne daß es zur Bildung zäher und schlecht dis­pergierbarer Gele kommt.

    [0009] Gegenstand der Erfindung, mit der diese Aufgaben gelöst werden, ist ein pastöses, phosphatfreies, im wesentlichen wasserfreies Waschmittelkonzentrat, gekennzeichnet durch einen Gehalt an

    A) 2 bis 7 Gew.-% an Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit linearen C₉₋₁₃-Alkylketten,

    B) 20 bis 40 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit linearen, 10 bis 18 C-Atome aufweisenden Alkyl- oder Alkenylgruppen,

    C) 35 bis 65 Gew.-% an synthetischem, feinkristallinem, wasser­haltigem Zeolith vom Typ NaA,

    D) 3 bis 15 Gew.-% mindestens eines organischen Polycarboxylat-­Builders (bezogen auf freie Säure),

    E) 0 bis 20 Gew.-% an Waschalkalien aus der Klasse Natriumcarbonat und Natriumsilikat,

    F) 0 bis 5 Gew.-% eines Suspensionsstabilisators, mit der Maßgabe, daß die Summe der Bestandteile (C) und (D) 70 Gew.-% nicht übersteigt.



    [0010] Der Wassergehalt der Mittel beträgt weniger als 4 Gew.-%, vor­zugsweise weniger als 2 Gew.-%. Als Wasser gilt gemäß dieser De­finition freies, d. h. nicht als Hydratwasser oder an Zeolith ge­bundenes Wasser.

    [0011] Die Viskosität der Mittel liegt im allgemeinen zwischen 10.00 und 70.000 mPa·s, vorzugsweise 15.000 und 60.000 mPa·s und insbeson­dere bis 50.000 mPa·s (milli-Pascal x sec.). Die Mittel sind somit noch fließfähig und von Hand dosierbar, können aber andererseits auch mittels automatischer Dosier- und Waschvorrichtungen den Waschmaschinen zugeführt werden.

    [0012] Der Anteil an Na-Alkylbenzolsulfonat (Komponente A), das in der Technik meist pauschal als Dodecylbenzolsulfonat bezeichnet wird, beträgt vorzugsweise 3 bis 6 Gew.-%.

    [0013] Die Komponente (B) besteht aus alkoxylierten, vorzugsweise ethoxy­lierten linearen Alkoholen bzw. deren Gemischen mit in 2-Stellung methylverzweigten Alkoholen (Oxo-Alkoholen) mit 8 bis 18 C-Atomen. Alkohole mit 8 bis 16 C-Atomen sind vorzugsweise gesättigt. Solche mit 18 C-Atomen sind vorzugsweise ungesättigt und bestehen bei­spielsweise aus Oleylalkohol. Die Zahl der Ethylenglykolethergrup­pen (EO) beträgt 2 bis 10, vorzugsweise 3 bis 8 und soll in Bezug auf den Alkoholrest vorzugsweise so abgestimmt sein, daß die Eth­oxylate bzw. Ethoxylatgemische einen Stockpunkt von unter 10° C, vorzugsweise von unter 5° C aufweisen. Besonders geeignete Nonionics aus dieser Klasse sind C₁₀₋₁₄-Cocosalkohole mit 3 - 8 EO, Oleylakohol mit 5 - 10 EO, C₁₀₋₁₄-Oxoalkohole mit 3 - 8 EO und C₁₂₋₁₅-Oxoalkohole mit 3 - 7 E0, sowie deren Gemische.

    [0014] Gut brauchbar sind auch Alkoholalkoxylate der allgemeinen Formeln R-(EO)a-(PO)b-(EO)c und R-(PO)x-(EO)y-(PO)z in der EO für einen Ethylenglykolether-Rest, PO für einen Propylenglykolether-Rest, a für Zahlen von 1 bis 10, b für Zahlen 1 bis 3, c für die Zahlen 0 bis 10 mit (a + c) = 5 bis 15, x für die Zahlen 1 bis 3, y für die Zahlen 3 bis 10 und z für die Zahlen 0 bis 3 mit (x + z) = 1 bis 4 stehen. Bevorzugte Nonionics dieser Klasse sind Oleylalkohol mit 1 - 2 PO und 4 - 8 EO, C₈₋₁₂-Oxoalkohle mit a = 2 bis 6, b = 1 bis 2 und c = 2 bis 6 und C₁₀₋₁₄-Oxoalkohole bzw. C₁₀₋₁₄-Fettalkohole mit x = 1 bis 2 und y = 5 bis 12 gemäß vorstehenden Formeln. Ebenso können die vorgenannten Ethoxylate und Alkoxylate in be­liebiger Weise miteinander vermischt sein.

    [0015] Der Anteil der Tensidkomponente (B) im Mittel beträgt 20 bis 40 Gew.-%, vorzugsweise 25 bis 35 Gew.-%. Die Gesamtmenge der Tenside beträgt 20 bis 35 Gew.-%, vorzugsweise 22 bis 33 Gew.-%.

    [0016] Die Komponente (C) besteht aus hydratisiertem, feinkristallinem, synthetischem Zeolith vom Typ NaA. Geeignete Zeolithe weisen praktisch kein Teilchen größer als 30 µm auf und bestehen vor­zugsweise zu wenigstens 80 % aus Teilchen einer Größe kleiner als 10 µm. Ihr Calciumbindevermögen, das nach den Angaben in DE 24 12 837 bestimmt wird, liegt im Bereich von 100 bis 200 mg CaO/g. Der Gehalt der Mittel an Zeolith beträgt, auf hydratisier­ ten Zeolith bezogen, 35 bis 65 Gew.-%, vorzugsweise 37 bis 60 Gew.-% und insbesondere 50 bis 57 Gew.-%.

    [0017] Geeignete, der Komponente (D)zuzurechnende Polycarboxylate, die entweder allein oder im Gemisch eingesetzt werden können, sind monomere Polycarboxylate, wie Citronensäure und Nitrilotriessig­säure (NTA) in Form der Natriumsalze. Sofern ausschließlich Ci­tronensäure eingesetzt wird, beträgt deren Anteil (auf Säure be­zogen) vorzugsweise 8 bis 15 Gew.-%. Sofern ausschließlich NTA eingesetzt wird, beträgt dessen Anteil (auf Säure bezogen) vor­zugsweise 3 bis 10 Gew.-%.

    [0018] Bevorzugte Bestandteile der Komponente (D) sind polymere bzw. co­polymere Carbonsäuren in Form der Natriumsalze. Geeignete Homo­polymere sind Polymethacrylsäure und bevorzugt Polyacrylsäure, beispielsweise solche mit einem Molekulargewicht von 800 bis 200.000. Von besonderem Interesse sind niedermolekulare niedrig­viskose Polyacrylsäuren, die das Fließvermögen der Flüssigkonzen­trate nicht nachteilig beeinflussen, gleichzeitig aber noch ein ausreichendes Sequestrierungsvermögen besitzen. Derartige Poly­acrylsäuren weisen ein Molekulargewicht von 1.000 bis 50.000 auf. Sie liegen in den Mitteln als Natriumsalze vor, wobei jedoch meist nicht sämtliche Säuregruppen neutralisiert sind. Der Gehalt der Mittel an Polyacrylsäure kann auf Säure bezogen 3 bis 10, vorzugs­weise 4 bis 8 Gew.-% betragen.

    [0019] Geeignete Copolymere sind solche der Acrylsäure mit Methacrylsäure bzw. Copolymere der Acrylsäure, Methacrylsäure oder Maleinsäure mit Vinylethern, wie Vinylmethylether bzw. Vinylethylether, ferner mit Vinylestern, wie Vinylacetat oder Vinylpropionat, Acrylamid, Methacrylamid sowie mit Ethylen, Propylen oder Styrol. In solchen copolymeren Säuren, in denen eine der Komponenten keine Säurefunk­tion aufweist, beträgt deren Anteil im Interesse einer ausreichen­den Wasserlöslichkeit nicht mehr als 60 Molprozent, vorzugsweise weniger als 50 Molprozent. Als besonders geeignet haben sich Co­polymere der Acrylsäure bzw. Methacrylsäure mit Maleinsäure er­wiesen, wie sie beispielsweise in EP 25 551-B 1 charakterisiert sind. Es handelt sich dabei um Copolymerisate, die 50 bis 90 Gew.-% Acrylsäure bzw. Methacrylsäure und 50 bis 10 Gew.-% Maleinsäure enthalten. Besonders bevorzugt sind solche Copolymere, in denen 60 bis 85 Gew.-% Acrylsäure und 40 bis 15 Gew.-% Maleinsäure vorliegen. Der Gehalt der Mittel an derartigen (Co-)Polymeren kann, auf freie Säure bezogen, bis zu 10 Gew.-%, vorzugsweise 3 bis 8 Gew.-% betragen.

    [0020] Als Waschalkalien (Komponente E) eignen sich wasserfreie Soda und Natriumsilikat. Das Natriumsilikat kann ein Verhältnis Na₂O:SiO₂ von 1:0,9 bis 1:3,5 aufweisen. Bevorzugt sind Wasserglas mit einem Verhältnis von 1:2 bis 1:3,5 und Metasilikat mit einem Verhältnis von 1:1 bis 1:1,5. Der Anteil der Waschalkalien beträgt 0 bis 20, vorzugsweise 0 bis 10 Gew.-%, wobei der Anteil der Soda vorzugs­weise bis 10 Gew.-% und der an Natriumsilikat vorzugsweise bis 7 Gew.-% beträgt.

    [0021] Fakultativ können den Mitteln Suspensionsstabilisatoren (Kompo­nente F) in Anteilen bis zu 5 Gew.-% vorzugsweise von 0,2 bis 3 Gew.-% zugemischt werden. Geeignet sind Alkaliseifen, insbesondere Natriumseifen von Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen, bevorzugt gesättigten C₁₄₋₁₈-Fettsäuren. Weiterhin eignet sich feinteilige Kieselsäure, wie gefällte oder auf thermischem Wege hergestellte Kieselsäure (Aerosil) bzw. Diatomeenerde. Auch Gemische aus Seife und feinteilige Kieselsäure sind brauchbar.

    [0022] Weitere fakultative Bestandteile sind Celluloseether mit vergrau­ungsinhibierender Wirkung, wie Na-Carboxymethylcellulose und deren Gemische mit anderen Celluloseethern, wie Methylcellulose, Ethyl­cellulose, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose oder Mischether, wie Methyl-hydroxyethylcellulose, Methylcarboxmethyl­cellulose oder Ethyl-hydroxyethylcellulose. Celluloseether und (Co-)Polymere können mit Vorteil gemeinsam verwendet werden. Der Gehalt der Mittel an Vergrauungsinhibitoren kann bis zu 1,5 Gew.-%, vorzugsweise bis 0,5 Gew.-% betragen.

    [0023] Als weitere fakultative Bestandteile kommen Enzyme, insbesondere Proteasen, Amylasen und deren Gemische, Duftstoffe und übliche optische Aufheller in Frage, insbesondere optische Aufheller mit Substantivität für Cellulosefasern (Baumwolle) aus der Klasse der substituierten Bis-triazinylstilben-disulfonsäuren und der sulfo­nierten Distyryle, die üblicherweise in Anteilen von 0,05 bis 0,5 Gew.-% eingesetzt werden.

    [0024] Darüber hinaus können noch Mittel zur Verbesserung der Fließfähig­keit zugesetzt werden. Hierzu zählen bekannte Hydrotrope, wie Al­kylbenzolsulfonat mit 1 bis 3 C-Atomen in den Alkylgruppen, wie Toluol-, Cumol- oder Xylolsulfonat. Im Gegensatz zu den C₉₋₁₃-­Alkylbenzolsulfonaten tragen sie jedoch nichts zur Waschkraft der Mittel bei und sind daher weniger bevorzugt. Brauchbar sind ferner Lösungsmittel, wie niedere Alkohole und Etheralkohole sowie Poly­ethylenglykole mit einem Molekulargewicht von 200 bis 1.000. Der Anteil an Polyglykolen kann bis 10 Gew.-% betragen. Alkohole kön­nen in gleicher Menge eingesetzt werden, sie sind jedoch weniger bevorzugt.

    [0025] Der Wassergehalt der Mittel soll möglichst gering sein, da freies Wasser die Viskosität der Mittel erhöht und somit die Verarbeitung und die Dosierung der Mittel erschwert. Wassergehalte von weniger als 3 Gew.-%, insbesondere weniger als 1,5 Gew.-% sind daher be­sonders bevorzugt.

    [0026] Die Herstellung der Mittel erfolgt durch Mischen und Homogenisie­ren der festen, feinteiligen Bestandteile mit den flüssigen nichtionischen Tensiden, insbesondere mit dem flüssigen Tensidgemisch. Überraschenderweise wurde festgestellt, daß auch die festen Alkylbenzolsulfonate etwa zur Hälfte ihres Anteils sich wie flüssige Bestandteile verhalten und somit das Einarbeiten ho­her Feststoffanteile begünstigen. Sie erniedrigen gleichzeitig die Viskosität der Mittel bzw. ermöglichen höhere Anteile an Fest­stoffen. Außerdem verbessern sie die Dispergiereigenschaften der Mittel in kaltem Leitungswasser. Zweckmäßigerweise wird das Ge­misch während des Vereinigens der Bestandteile oder anschließend daran vermahlen, beispielsweise in einer Kolloidmühle bzw. auf einem Walzenstuhl, so daß die Korngröße der suspendierten Fest­stoffe unter 50 µm, vorzugsweise zwischen 5 bis 40 µm liegt. Der Anteil grober Teilchen (über 80 µm) soll bevorzugt unter 5 Gew.-% liegen.

    [0027] Die Mittel werden im allgemeinen in einer Konzentration von 4 bis 12 g/l, vorzugsweise 5 bis 10 g/l eingesetzt, wobei zweckmäßiger­weise enthärtetes, d. h. auf einen Härtegrad von weniger 2° dH, insbesondere weniger als 1 °dH enthärtetes Wasser zum Ansetzen der Waschlauge verwendet wird.

    [0028] Die Mittel zeichnen sich durch ein hohes Waschvermögen und eine geringe, nicht störende Schaumentwicklung bei der Anwendung aus. Überraschend hat sich gezeigt, daß die Mittel auch bei langdau­ernder Lagerung unter wechselnden Klimabedingungen außerordentlich stabil gegen Entmischen sind und sich innerhalb kurzer Zeit auch bei Wassertemperaturen von 5 °C vollständig lösen und verteilen.

    Beispiele



    [0029] Die Zusammensetzung der Mittel, bezogen auf nichtwäßrige Bestand­teile, ist Tabelle 1 zu entnehmen. Es bedeuten:
    ABS = Natriumsalz einer linearen C₁₀₋₁₃-Alkylbenzolsulfon­säure (mittlere Alkylkettenlänge C11,8)
    OA-6 = Oxoalkohol C₁₂₋₁₃ mit 6EO
    OA-424 = Oxoalkohol C₁₀₋₁₃ mit 4EO, 2PO und 4EO CO-16 = Cetyl-Oleylalkohol mit 65 % Anteil Oleylalkohol + 1PO + 6EO

    [0030] Das Na-Silikat wies die Zusammensetzung Na₂O:SiO₂ = 1:2,4 auf. Das Polyacrylat besaß ein Molekulargewicht von 5 000. Das Copolymere setzt sich aus Acrylsäure und Maleinsäure (3:1) zusammen und wies ein Molekulargewicht von ca. 70 000 auf. Beide Polymersalze kamen in Form der Na-Salze zum Einsatz. Das Na-Citrat lag als Dihydrat vor. Der Zeolith vom Typ NaA wies einen Wassergehalt von 20 % auf. Als optische Aufheller kam das Na-Salz der 4,4′-Bis-(2-anilino-4-­morpholino-1,3,5-triazin-6-yl-amino)-stilben-2,2′disulfonsäure zum Einsatz. Die Seife bestand aus einer Na-Talgseife. Die mit SiO₂ bezeichnete Kieselsäure bestand aus Diatomenerde. Das Enzym bestand aus einem Protease-Amylase-Gemisch (3:2). Der Gehalt an nicht gebundenem Wasser lag unter 0,5 Gew.-%. Die in der Tabelle angegebenen Gehalte bedeuten Gewichtsprozente. Im Falle der Kom­ponente (B) ist der Säureanteil in Klammern angegeben.
        Beispiel
    Komponente Bestandteil 1 2 3 4
    A ABS 5,0 6,0 3,0 5,0
    B OA 6 3,9 3,9 3,7 4,0
      OA 422 25,3 25,6 27,3 -
      CO 16 - - - 25,0
    C Zeolith 57,0 55,9 37,3 51,1
    D Polyacrylat 6,1 6,2 - -
      (Säure) (5,2) (5,3)    
      Citrat - - 18,6 -
      (Säure)     (12,1)  
      Copolymer - - - 5,0
      (Säure)       (4,4)
    E Na-Silikat - - 5,0 -
      Soda - - - 5,0
    F Seife - - - 2,0
      SiO₂ - - 2,0 -
      opt. Aufheller 1,0 0,8 1,0 1,0
      Enzym 1,3 1,2 1,7 1,5
      Parfüm 0,4 0,4 0,4 0,4


    [0031] Die mit einem Rotations-Viskosimeter bei 20 °C bestimmte Viskosi­tät betrug:

    Beispiel 1: 42 000 mPa·s

    Beispiel 2: 49 000 mPa·s

    Beispiel 3: 29 000 mPa·s

    Beispiel 4: 32 000 mPa·s



    [0032] Die Mittel erwiesen sich als lagerstabil, d.h. innerhalb einer Standzeit von 6 Wochen trat keine erkennbare Sedimentierung auf. Die unter standardisierten Bedingungen bestimmte Lösungsgeschwin­digkeit bei 4,5 °C und 21 °C war ausgezeichnet. Von jeweils 10 g Paste, eingerührt in 1 Liter Wasser, waren nach 2 Minuten bzw. 5 Minuten folgende prozentuale Anteile gelöst:
      4,5 °C 21 °C
      2 Min. 5 Min. 2 Min.
    Beispiel 1 95,9 % 100 % 100 %
    Beispiel 2 94,8 % 100 % 100 %



    Ansprüche

    1. Pastöses, phosphatfreies, im wesentlichen wasserfreies Wasch­mittelkonzentrat, gekennzeichnet durch einen Gehalt an

    A) 2 bis 7 Gew.-% an Natrium-Alkylbenzolsulfonat mit linearen C₉₋₁₃-Alkylketten,

    B) 20 bis 40 Gew.-% an nichtionischen Tensiden mit linearen, 10 bis 18 C-Atome aufweisenden Alkyl- oder Alkenylgruppen,

    C) 35 bis 65 Gew.-% an synthetischem, feinkristallinem, was­serhaltigem Zeolith vom Typ NaA,

    D) 3 bis 15 Gew.-% mindestens eines organischen Polycarboxy­latBuilders (bezogen auf freie Säure),

    E) 0 bis 20 Gew.-% an Waschalkalien aus der Klasse Natriumcarbonat und Natriumsilikat,

    F) 0 bis 5 Gew.-% eines Suspensionsstabilisators,

    G) sowie sonstigen üblichen Waschmittelbestandteilen mit der Maßgabe, daß die Summe der Bestandteile (C) und (D) 70 Gew.-% nicht übersteigt.


     
    2. Mittel nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt an 3 bis 6 Gew.-% der Komponente A.
     
    3. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 und 2, ge­kennzeichnet durch einen Gehst von 25 bis 35 Gew.-% der Kom­ponente B, die einen Stockpunkt von unter 10 °C, vorzugsweise unter 5 °C, aufweist.
     
    4. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, ge­kennzeichnet durch einen Gehalt an 37 bis 60 Gew.-% der Kom­ponente C.
     
    5. Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, ge­kennzeichnet durch einen Gehalt an 3 bis 10 Gew.-% bezogen auf Säure, an homopolymerer und copolymerer Acrylsäure.
     
    6. Verfahren zur Herstellung der Mittel nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Mischung der Bestandteile auf eine Korngröße der Feststoffe unter 50 µm zerkleinert.
     





    Recherchenbericht