[0001] Die Erfindung betrifft ein Verkaufssystem nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Es sind Verkaufssysteme bekannt, bei denen die einzelnen Schließfächer einer Schließfacheinheit
nach Einwurf eines vorgegebenen Geldbetrages öffenbar sind. Diese bekannten Verkaufssysteme
haben den Vorteil, daß auch nach den Ladenschlußzeiten eingekauft werden kann. Ein
Nachteil besteht jedoch darin, daß der Kunde nur im Rahmen der in den Schließfächern
enthaltenen Waren auswählen kann.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, ein wie eingangs genanntes
Verkaufssystem dahingehend zu verbessern, daß der Kunde, der während oder nach den
üblichen Ladenschlußzeiten einkaufen möchte, bei der Auswahl von Waren nicht auf ein
in den Schließfächern vom Händler dargebotenes Warensortiment beschränkt ist, sondern
unter den von verschiedenen Händlern angebotenen Waren beliebig auswählen kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein wie eingangs bereits genanntes Verkaufssystem gelöst,
das durch die in dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmale
gekennzeichnet ist.
[0005] Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verkaufssystems besteht darin, daß
der Kunde auch während der Ladenschlußzeiten Waren erhalten kann, die er zuvor aus
den in verschiedenen Einkaufsläden dargebotenen gesamten Warensortimenten frei ausgewählt
hat.
[0006] Vorteilhafterweise kann sich der Kunde, insbesondere während der Ladenschlußzeiten,
selbst Zugang zu den nach seiner Bestellung von einem oder mehreren Händlern bestückten
Schließfächern verschaffen, so daß kein zusätzliches Verkaufspersonal erforderlich
ist.
[0007] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Kunde seine
Warenbestellungen bei einem oder mehreren Händlern telefonisch aufgeben kann, ohne
daß er sich hierzu selbst in die Verkaufsläden bemühen muß. Bei einer bevorzugten
Ausgestaltung der Erfindung ist das Telefonnetz verschiedener Verkaufsläden so gestaltet,
daß der Kunde nach der telefonischen Aufgabe einer Bestellung in einem Verkaufsladen
von diesem Verkaufsladen in einen weiteren Verkaufsladen vermittelt werden kann. Auf
diese Weise wird sichergestellt, daß der Kunde die unterschiedlichen Verkaufsläden
nicht wiederholt anwählen muß.
[0008] Ein weiterer wesentlicher Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der Kunde durch
seine Scheckkarte, insbesondere durch seine Euroscheckkarte oder auch seine Kreditkartel
von der Recheneinheit identifiziert wird und daß daher nach Zuordnung des jeweiligen
Geldbetrages und des jeweiligen Händlers zu der Kontonummer eine Abbuchung vom Konto
des Kunden auf ein Sammelkonto der Verkaufsgemeinschaft erfolgen kann. Dadurch wird
der Bezahlungsvorgang sowohl für den Kunden als auch für die einzelnen Händler der
Verkaufsgemeinschaft wesentlich erleichtert.
[0009] Vorteilhafterweise wird dem Kunden neben seiner Kontonummer, die von der Scheck-
oder Kreditkarte ausgelesen wird, eine spezielle Kundennummer zugeordnet, die die
Sicherheit der Identifikation erhöht und mit der er sich an einem Terminal des Schließfachraumes
Zugang zu diesem verschaffen kann. Auf diese Weise wird einem möglichen Vandalismus
vorgebeugt, da der zum Betreten des Verkaufsraumes berechtigte Personenkreis wesentlich
eingeschränkt wird. Zudem entsteht durch die Beschränkung des Personenkreises eine
Schutzwirkung für die im Schließfachraum befindlichen Personen. Vorteilhafterweise
kann auch sichergestellt werden, daß nur die Personen, für die Ware deponiert ist,
Zugang zu dem Schließfachraum erlangen. Dies kann durch eine Verknüpfung der Recheneinheit,
der vom Händler die Kontonummer des Kunden eingegeben wird, mit dem Terminal an der
Eingangstür zum Schließfachraum erreicht werden.
[0010] Bei einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Teil der Schließfächer durch ein spezielles
Kühlaggregat gekühlt, so daß in diesem Teil kühlungsbedürftige Waren angeboten werden
können. Gemäß einem ganz wesentlichen Merkmal der Erfindung wird daher sichergestellt,
daß Fachtüren nur freigegeben werden, nicht aber aufspringen, so daß keine Kälte entweichen
kann. Dem Kunden wird dann durch eine Zeitsteuerung ausreichend Zeit gegeben, die
Ware zu entnehmen. Danach wird die Fachtüre automatisch geschlossen. Falls diese
Zeit aus irgendwelchen Gründen nicht ausreichen sollte, kann der Kunde durch erneutes
Einschieben seiner Karte die Fachtüre wieder öffnen. Nur durch diese spezielle Maßnahme
kann erreicht werden, daß mehrere Kühlfächer durch dasselbe Aggregat gekühlt werden
können.
[0011] Insbesondere eignet sich das vorliegende Verkaufssystem zum Verkauf von verschiedenartigen
Lebensmitteln, wie z.B. Bäckerei-, Metzgerei- und Molkereierzeugnisse, sowie Obst
und Gemüse. Es ist aber auch denkbar, über das vorliegende Verkaufssystem beispielsweise
Blumen oder auch Waren aus dem Nonfoodbereich, beispielsweise Drogeriewaren, zu vertreiben.
Allgemein gesagt können durch das vorliegende System die Waren aller Einzelkhandelsbereiche
vertrieben werden.
[0012] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0013] Im folgenden werden die Erfindung und deren Ausgestaltungen im Zusammenhang mit
den Figuren näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in schematischer Darstellung einen Schließfachraum mit einer vorliegenden
Schließfacheinheit und einer Recheneinheit; und
Fig. 2 bis 4 Darstellungen zur Erläuterung des Prinzips der vorliegenden Erfindung.
[0014] Das vorliegende Verkaufssystem besteht im wesentlichen aus einer Schließfacheinheit
1, die eine Mehrzahl von Schließfächern 2 aufweist, und einer Recheneinheit 3. Jedes
Schließfach 2 weist eine vorzugsweise elektromagnetisch verriegelbare Tür oder Klappe
4 auf. Die Recheneinheit 3 umfaßt wenigstens einen Bildschirm 5, einen Speicher 11
und verschiedene Bedienungstasten 9, 10, 13, die später noch näher erläutert werden.
[0015] Die Schließfacheinheit 2 und die Recheneinheit 3 befinden sich in einem Schließfachraum
6, der in der Fig. 1 durch unterbrochene Linien dargestellt ist und eine ebenfalls
durch unterbrochene Linien dargestellte Zugangstür 7 besitzt. Neben der Zugangstür
7 befindet sich ein Terminal 8, in das eine einem Kunden zugeordnete Kundennummer,
die beispielsweise eine vierstellige Zahl ist, über eine Tastatur 8′ zur Öffnung der
Tür 7 eingegeben werden kann. Auf diese Weise kann der Kreis der Personen, die Zutritt
zum Schließfachraum 6 erhalten, begrenzt werden. Dies ist im Hinblick auf einen möglichen
Vandalismus von Bedeutung. An die Öffnung der Zugangstüre 7 durch Einführen einer
Kredit- oder Scheckkarte ist vorzugsweise nicht gedacht, da ein Mißbrauch von Scheck-
oder Kreditkarten Vorschub geleistet würde. Beispielsweise könnten verlorengegangene
Karten von den Findern benutzt werden, um sich unzulässigerweise Zugang zum Schließfachraum
6 zu verschaffen. Die Eingabe der Kundennummer über eine Tastatur 8′ ist von Vorteil,
weil bei der Vorsehung eines Schlitzes zum Einschieben einer die Kundennummer enthaltenden
speziellen Magnetkarte, der Schlitz sehr leicht, beispielsweise durch Kaugummi, verstopft
werden könnte. In diesem Fall würde das gesamte System außer Betrieb gesetzt. Vorzugsweise
weist die Tastatur 8′ piezoelektrisch arbeitende Tasten auf, die in dieser Hinsicht
nicht störbar sind.
[0016] Der Schließfachraum 6 befindet sich in einem Gebäude, in dem mehrere unterschiedliche
Verkaufsläden vorhanden sind, die ihre Waren insbesondere während der üblichen Ladenschlußzeiten
über die Schließfächer 2 vertreiben. Waren können aber auch während der Laden-Öffnungszeiten
bedienungslos eingekauft werden. Dadurch können lange Wartezeiten vermieden werden.
[0017] Der Warenvertrieb über die Schließfächer 2 funktioniert in der folgenden Weise. Während
der üblichen Verkaufszeiten ruft ein zum Kauf berechtigter Kunde telefonisch in einem
der genannten Verkaufsläden an und bestellt nach Nennung seines Namens und seiner
Kundennummer, die die Kennung für den Wareneinkauf darstellt, die von ihm gewünschten
Waren.
[0018] Das Telefonsystem ist vorzugsweise so gestaltet, daß jeder Händler jedes Verkaufsladens
ein bei ihm eingegangenes Gespräch nach der Entgegennahme eines Auftrages an jeden
gewünschten anderen Verkaufsladen weitervermitteln kann, so daß ein Kunde, der in
verschiedenen Verkaufsläden des Gebäudes Waren bestellen möchte, direkt weitervermittelt
werden kann. Er muß daher nicht jeden Verkaufsladen extra anwählen.
[0019] Nach der Entgegennahme eines Auftrags stellt der Händler die bestellten Waren zusammen
und trägt diese in den Schließfachraum 6, zu dem die Händler beispielsweise über eine
eigene Tür oder durch die Tür 7 nach der Eingabe des Händlercodes am Terminal 8 Zugang
erhalten. Durch Betätigen der Taste 9′ eines Tastaturfeldes 9 an der Recheneinheit
3 gibt der Händler nun verschiedene Informationen in den Speicher 11 der Recheneinheit
3 ein. Diese Informationen betreffen die Kundennummer, den Preis der in einem Schließfach
2 abzulegenden Waren und eine dem entsprechenden Laden bzw. Händler identifizierende
Information (Händlercode), die vom Händler, vorzugsweise durch Einschieben einer
Magnetkarte in den Schlitz 12 eines Lesegerätes und die zusätzliche Eingabe eines
PIN-Codes in die Tastatur 9 eingegeben wird. Vorzugsweise ist die zuletzt genannte
Information auf einer Magnetkarte enthalten, die der Händler in einen Schlitz 12 der
Recheneinheit 3 schiebt. Aufgrund der in einem Festwertspeicher 11′ gespeicherten
Informationen ermittelt der Rechner der Recheneinheit 3 aus der vorzugsweise 4-stelligen
Kundennummer die ausführliche Kontonummer. Der Händler muß daher nicht die bis zu
10-stellige oder noch größere Kontonummern eingeben. Der Händler kann über die Tastatur
9 (spezieller Code) oder durch Betätigen einer besonderen Taste auch eingeben, ob
er ein gekühltes oder kein gekühltes Fach wünscht (Fig.2).
[0020] Die Recheneinheit 3 bezeichnet daraufhin aus der Mehrzahl der Schließfächer 2 dann,
wenn für den entsprechenden Kunden bzw. für die ihm zugeordnete Kontonummer noch
kein Schließfach 2 bereitgestellt wurde, ein leeres Schließfach 2. Dieses Fach 2 wird
dem Händler auf dem Bildschirm 5 angezeigt.
[0021] Die Recheneinheit 3 liefert dann ein Entriegelungssignal an den elektromagnetischen
Verriegelungsmechanismus des bezeichneten Schließfaches 2, so daß die Klappe 4 dieses
Schließfaches 2 geöffnet werden kann (Fig. 2).
[0022] In dem Fall, in dem für den der Kundennummer zugeordneten Kunden schon aufgrund
einer früheren Bestellung ein Schließfach 2 bereitgestellt wurde, wird am Bildschirm
5 dieses bereits Waren enthaltende Schließfach 2 angezeigt und in der obenbeschriebenen
Weise entriegelt, so daß der Händler die neuen Waren zusätzlich in dem Schließfach
2 ablegen kann. Falls das geöffnete Schließfach 2 für die Ablage der neuen Waren schon
zu voll ist, gibt der Händler dies der Recheneinheit 3, beispielsweise durch Betätigen
einer Anforderungstaste 10 ein, woraufhin am Bildschirm 5 ein neues, leeres Schließfach
2 angezeigt wird.
[0023] Um die zuvor genannten Operationen ausführen zu können, besitzt die Recheneinheit
3 den bereis genannten Festwertspeicher 11′. In diesem Speicher 11′ sind beispielsweise
bis zu 10000 oder mehr Kundennummern, sowie die entsprechenden Kontonummern und Adressen
der zum Einkauf berechtigten Personen gespeichert. Diese Informationen werden dem
Speicher 11′ dann erstmals eingegeben, wenn Kunden die Teilnahme am System erklären.
[0024] Zur Entnahme der für ihn in einem oder in mehreren Schließfächern 2 bereitgestellten
Waren verschafft sich der Kunde zunächst in der oben bereits beschriebenen Weise durch
Eingabe seiner Kundennummer in die Tastatur 8′ des Terminals 8 Zugang zum Schließfachraum
6. An der Recheneinheit 3 führt nun der Kunde seine Scheck- oder Kreditkarte in den
Schlitz 12 eines Ausweislesers. Nachdem in die Recheneinheit 3 bzw. den Speicher 11
auf diese Weise die Kontonummer des Kunden eingelesen wurde, und der Kunde sich vorzugsweise
durch zusätzliches Eintasten seiner Kundennummer identifiziert hat, wird am Bildschirm
5 angezeigt, in welchem Schließfach 2 bzw. in welchen Schließfächern 2 die bereitgestellten
Waren sich befinden. Gleichzeitig wird der zu bezahlende Betrag angezeigt. Wenn der
Kunde diesen Betrag anerkennt, betätigt er eine Quittierungstaste 13. Erst nach der
Betätigung dieser Quittierungstaste 13 wird ein Signal zur Entriegelung des elektromagnetischen
Verriegelungsmechanismus des entsprechenden Schließfaches 2 ausgesen det. Im Speicher
11 wird der zu entrichtende Betrag zusammen mit der Kontonummer des Kunden und der
den Händler identifizierenden Information (Händlercode) abgespeichert (Fig.3).
[0025] Im folgenden wird nun im Zusammenhang mit der Fig. 4 der Bezahlungsvorgang im Einzelnen
erläutert. Zunächst wird von einer berechtigten Person vorzugsweise durch Einschieben
einer Magnetkarte in den Schlitz 12 der Recheneinheit 3 und zweckmäßigerweise durch
zusätzliches Eingeben eines PIN-Codes an der Tastatur 9 ein Befehl zur Datenausgabe
an den Speicher 11 erzeugt. Daraufhin gibt der Speicher 11 die in ihm enthaltenen
Informationen, die während einer vorgegebenen zurückliegenden Zeitdauer gespeichert
wurden und die den von der Bank oder von der Verkaufsgemeinschaft auszuwertenden Buchungsdaten
entsprechen, an ein Disketten-Laufwerk 16. Die genannten Daten werden dort auf eine
oder mehrere Disketten geschrieben, die nach der Entnahme aus dem Disketten-Laufwerk
16 zur Auswertung an die Bank oder an die Verkaufsgemeinschaft gegeben werden. Die
genannten Daten beinhalten für jeden Verkaufsvorgang die Adresse des jeweiligen Kunden,
dessen Kontonummer und den jeweiligen Preis. Auf diese Weise ist es möglich, die
für die einzelnen Verkaufsvorgänge anfallenden Beträge von den Konten der jeweiligen
Kunden abzubuchen und dem Konto der Verkaufsgemeinschaft gutzuschreiben.
[0026] Vom Speicher 11 werden Informationen an die Speichereinrichtung, z.B. eine Speicherplatte
eines Druckers 14 geliefert, der auf Anforderung ein Langzeitprotokoll 17 erstellt.
Dieses Langzeitprotokoll 17 enthält für jeden Verkaufsvorgang die folgenden Informationen:
Name und Adresse des Kunden, Kontonummer des Kunden, Preis und Händlercode. Auf diese
Weise kann aufgrund dieser Informationen eine aufsummierende Kontoführung für die
Händlerkonten erfolgen.
[0027] Um zu verhindern, daß verderbliche Waren in nicht geräumten Schließfächern 2 verbleiben,
werden alle Schließfächer 2 beispielsweise einmal am Tag, vorzugsweise am Morgen,
geräumt. Die geräumten Schließfächer 2 werden dann dem Speicher 11 als nicht belegt
eingegeben, so daß dieser nachfolgend diese Schließfächer 2 wieder neu vergeben kann.
[0028] Im Raum 6 kann ein Bewegungsschalter 15 vorgesehen sein, der die Raumbeleuchtung
16, die am Abend entweder bei Eingabe der Kundennummer am Terminal 8 oder beim Öffnen
der Tür 7 für eine vorgegebene Einschaltzeitdauer eingeschaltet wird, bei jeder im
Schließfachraum 6 erfaßten Bewegung neu einschaltet. Dadurch wird sichergestellt,
daß die Beleuchtung 16 nach Ablauf der vorgegebenen Einschaltzeitdauer automatisch
wieder eingeschaltet wird, so lange Personen sich im Schließfachraum 6 befinden bzw.
bewegen.
[0029] In dem Schließfachraum 6 kann ferner eine Fernsehkamera vorgesehen sein, deren Bildsignale
durch einen Langzeitrecorder aufgezeichnet werden, so daß im Schließfachraum 6 abgelaufene
Vorgänge jederzeit reproduzierbar sind.
[0030] Besondere Bedeutung kommt der Tatsache zu, daß die zu kühlenden Schließfächer 2 durch
ein einziges Kühlaggregat, von dem aus die gekühlte Luft gleichmäßig zu den einzelnen
Schließfächern 2 befördert wird, gekühlt werden können, weil dafür Sorge getragen
ist, daß bei der Betätigung eines elektromagnetischen Verriegelungsmechanismus durch
ein Entriegelungssignal von der Recheneinheit 3 jede zur Öffnung durch den Kunden
freigegebene Klappe 4, durch einen speziellen Mechanismus in der Schließstellung gehalten
wird. Da dieser Mechanismus auch sicherstellt, daß die geöffnet Klappe 4 bei der Freigabe
durch den Kunden sofort wieder in die Schließstellung gebracht wird, wird stets gewährleistet,
daß so wenig kalte Luft wie möglich bei der Öffnungsoperation ausströmt. Erst durch
die beschriebene Maßnahme wird eine kostengünstige Kühlung aller zu kühlenden Schließfächer
2 durch ein einziges Kühlaggregat möglich, weil bei den Öffnungsoperationen verhindert
wird, daß eine Klappe versehentlich nicht wieder geschlossen wird. In diesem Fall
würde nämlich die vom Kühlaggregat erzeugte, gekühlte Luft durch Ausströmen aus dem
genannten, geöffneten Schließfach 2 verlorengehen. Dies hätte eine Störung der gesamten
Kühlfunktion zur Folge.
1. Verkaufssystem für Waren, bei dem in einem durch eine Zugangstür (7) zugänglichen
Schließfachraum (6) eine vorgegebene Anzahl von Schließfächern (2) angeordnet sind,
wobei jedes Schließfach (2) durch eine öffenbare Tür (4 verschließbar ist,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale bzw. Schritte:
a) Einer Recheneinheit (3) sind vor der Bestückung eines leeres Schließfaches (2)
mit Waren durch einen Händler ein den Händler identifizierender Händlercode, der Preis,
der in das zu bestückende Schließfach (2) einzubringenden Waren und eine Kundennummer,
die die zur Entnahme der Waren berechtigte Person identifiziert, durch den Händler
eingebbar.
b) Die Recheneinheit (3) weist eine Anzeigeinrichtung (5) auf, die nach der Eingabe
des Händlercodes, des Preises und der Kundennummer ein leeres Schließfach (2) oder
ein für die durch die Kundennummer identifizierte berechtigte Person bereits teilweise
belegtes Schließfach anzeigt.
c) Die Recheneinheit entriegelt nach dem Empfang des Händlercodes, des Preises und
der Kundennummer die Tür (4) des beim Schritt c) angezeigten Schließfaches, so daß
der Händler die Waren in das angezeigte Schließfach (2) einlegen kann, woraufhin
die Verriegelung der Tür (4) des angezeigten Schließfaches erfolgt.
d) Nach der Eingabe der Kundennummer und der Kontonummer der zur Entnahme berechtigten
Person zeigt die Recheneinheit (3) an der Anzeigeeinrichtung (5) das beim Schritt
c) angezeigte, mit den Waren bestückte Schließfach (2) an und entriegelt zur Entnahme
der Waren durch die berechtigte Person die Tür (4) dieses Schließfaches (2).
2. System nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) eine Tastatur (9) zur Eingabe der Kundennummer und des
Preises aufweist.
3. System nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) ein Lesegerät aufweist, in dessen Schlitz (12) ein den
Händlercode aufweisender Informationsträger einschiebbar ist.
4. System nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger eine Magnetkarte ist.
5. System nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzeigeeinrichtung ein Bildschirm (5) ist.
6. System nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) ein Lesegerät aufweist, in dessen Schlitz (12) ein die
Kontonummer der zur Entnahme berechtigten Person aufweisender Informationsträger
einschiebbar ist.
7. System nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationssträger eine Scheck- oder Kreditkarte ist.
8. System nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) eine Quittierungstaste (13) aufweist und daß die Entriegelung
des Schließfaches (2) beim Schritt d) erst nach der Betätigung der Quittierungstaste
(13) durch die berechtigte Person erfolgt.
9. System nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Recheneinheit (3) einen Festwertspeicher (11′) aufweist, in dem die Kundennummern
sowie die entsprechenden Kontonummern und Adressen der berechtigten Personen gespeichert
sind.
10. System nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Datenaufzeichnungsgerät (16) vorgesehen ist, das nach Eingabe eines Befehles
zur Datenausgabe in die Recheneinheit (3) die aus einem Speicher (11) während einer
vorgegebenen zurückliegenden Zeitdauer für jeden Verkaufsvorgang gespeicherten Adressen
der berechtigten Personen, die entsprechenden Kontonummern und die jeweiligen Preise
aufzeichnet.
11. System nach Anspruch (10), dadurch gekennzeichnet, daß das Datenaufzeichnungsgerät (16) ein Disketten-Laufwerk ist.
12. System nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Befehl zur Datenausgabe die Form eines auf einem Informationsträger enthaltenen
Codes aufweist, wobei der Informationsträger in den Schlitz (12) eines Lesegerätes
der Recheneinheit (3) einschiebbar ist.
13. System nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Informationsträger eine Magnetkarte ist.
14. System nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Befehl zur Datenausgabe zusätzlich einen PIN-Code umfaßt, der an einer Tastatur
(9) der Recheneinheit (3) eingebbar ist.
15. System nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß ein Drucker (14) vorgesehen ist, der nach Eingabe eines Anforderungssignales
aus einer Speichereinrichtung die Namen und die Adressen der berechtigten Personen,
die entsprechenden Kontonummern, die entsprechenden Preise und die entsprechenden
Händlercode, die vom Speicher (11) fortlaufend in die Speichereinrichtung gelesen
werden, in der Form eines Langzeitprotokolls (17) ausdruckt.
16. System nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß der Zugangstür (7) des Schließfachraumes (6) ein Terminal (8) mit einer Tastatur
(8′) zugeordnet ist, in die zur Öffnung der Zugangstür (7) die Kundennummer eintastbar
ist.
17. System nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastatur (8′) des Terminals (8) piezoelektrisch arbeitende Tasten aufweist.
18. System nach einem der Ansprüche 2 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Tastatur (9) der Recheneinheit (3) piezoelektrisch arbeitende Tasten (9′)
aufweist.
19. System nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens ein Teil der Schließfächer (2) durch ein Kühlaggregat kühlbar sind
und daß bei der Entriegelung der Türe (4) eines gekühlten Schließfaches (2) ein Mechanismus
dafür Sorge trägt, daß die entriegelte, manuell öffenbare Türe (4) in der Schließstellung
gehalten wird.
20. System nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelung der Türen (4) der Schließfächer (2) durch elektromagnetische
Verriegelungsmechanismen erfolgt.