(19)
(11) EP 0 396 502 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.11.1990  Patentblatt  1990/45

(21) Anmeldenummer: 90810315.3

(22) Anmeldetag:  20.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5D01G 19/16, D01G 19/26
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE ES FR GB IT LI

(30) Priorität: 05.05.1989 CH 1704/89

(71) Anmelder: MASCHINENFABRIK RIETER AG
CH-8406 Winterthur (CH)

(72) Erfinder:
  • Bischofberger, Jürg
    CH-8352 Elsau (CH)
  • Jörg, Andreas
    CH-8406 Winterthur (CH)
  • Hug, Franz
    D-7702 Gottmadingen (DE)

(74) Vertreter: Ryffel, Rolf 
Hepp, Wenger & Ryffel AG Bahnhofstrasse 58
8001 Zürich
8001 Zürich (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kämmaschine


    (57) Die Kämmaschine besitzt mehrere in einer Reihe angeordnete Kämmköpfe, die je ein Zangenaggregat (1, 2) enthalten. Jedes Zangenaggregat (1, 2) besitzt einen bezüglich eines Maschinengestells hin- und herbeweg­baren Unterzangenrahmen (1), auf dem eine Oberzange (2) schwenkbar gelagert ist. Für das Hin- und Herbewegen der Unterzangenrahmen (1) sind mehrere Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln vorgesehen, die von einer mindestens einer Gruppe der Kämmköpfe gemeinsamen Antriebswelle (11) kontinuierlich gedreht werden. Jeder der Unter­zangenrahmen (1) ist jeweils mit wenigstens einer der Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln gekuppelt. In dieser Weise ist keine schnell hin- und herschwenkende An­triebswelle erforderlich, auf der für jeden Unter­zangenrahmen je zwei Antriebsarme befestigt sind. Von der kontinuierlich drehenden Antriebswelle (11) werden die Unterzangenrahmen (1) in allen Kämmköpfen im genau gleichen Takt hin- und herbewegt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Kämma­schine mit mehreren Kämmköpfen, die je ein Zangenaggre­gat mit jeweils einem bezüglich eines Maschinengestells hin- und herbewegbaren Unterzangenrahmen enthalten.

    [0002] In bekannten Kämmaschinen sind die Unter­zangenrahmen bei ihren hinteren Enden an Zangenarmen an­gelenkt, die auf einer wenigstens einer Gruppe der Kämm­köpfe gemeinsamen Zangenwelle befestigt sind, welche im Betrieb um ihre Achse hin- und hergeschwenkt wird. Wenn man in einer solchen Kämmaschine versucht, die Zahl der Hin- und Herbewegungen der Zangenaggregate pro Minute - die sog. Kammspielzahl - zu erhöhen, z.B. über etwa 300 hinaus, dann stellt man fest, dass die Kämmqualität in den verschiedenen Kämmköpfen der Maschine unregelmässig wird.

    [0003] Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, die­sen Mangel zu vermeiden.

    [0004] Die Aufgabe wird erfindungsgemäss mit einer Kämmaschine der eingangs angegebenen Art gelöst, welche gekennzeichnet ist durch eine Mehrzahl von Kurvenscheiben oder Kurbeln, die von einer Antriebswelle kontinuierlich drehbar sind, wobei jeder der Unterzangenrahmen jeweils mit wenigstens einer der Kurvenscheiben oder Kurbeln gekuppelt ist, derart, dass durch die kontinuierliche Drehung der Kurvenscheiben oder Kurbeln die Unterzangen­rahmen hin- und herbewegt werden.

    [0005] Vorzugsweise ist jeder der Kurvenscheiben oder Kurbeln jeweils mit einem der Unterzangenrahmen gekup­pelt. Eine Kurvenscheibe oder Kurbel kann aber gegebenen­falls auch zwei einander benachbarten Unterzangenrahmen gemeinsam zugeordnet sein.

    [0006] In den vorstehend beschriebenen bekannten Kämmaschinen muss die hin- und herschwenkende Zangen­welle auf die auf ihr befestigten Zangenarme relativ grosse Drehmomente übertragen, um die Zangenaggregate hin- und herzubewegen, insbesondere natürlich bei hohen Kammspielzahlen. In einer Kämmaschine mit mehreren Kämm­köpfen führen diese grossen zu übertragenden Drehmomente nicht nur zu einer hohen Belastung der die Zangenwelle hin- und herschwenkenden Getriebeteile, sondern auch da­zu, dass die Zangenwelle längs der Maschine bei jeder Hin- und Herbewegung in sich verdreht wird. Dadurch wer­den die verschiedenen Zangenaggregate der Maschine nicht mehr im genau gleichen Takt hin- und herbewegt, sondern entstehen Phasenverschiebungen zwischen den Hin- und Her­bewegungen der verschiedenen Zangenaggregate, aus denen wiederum die unregelmässigen Kämmqualitäten resultieren.

    [0007] Diese Erscheinungen können mit der erfindungs­gemässen Kämmaschine vermieden werden, in der die Kurven­scheiben oder Kurbeln, welche die Zangenaggregate hin- und herbewegen, von der Antriebswelle kontinuierlich ge­dreht werden. Auch wenn diese kontinuierlich drehende Antriebswelle mehreren oder allen der Kämmköpfe in der Maschine gemeinsam zugeordnet ist, lässt sie sich ohne Schwierigkeiten so dimensionieren, dass zwischen den Be­wegungen der Zangenaggregate in den verschiedenen Kämm­köpfen auch bei hohen Kammspielzahlen praktisch keine Phasenverschiebungen auftreten.

    [0008] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend anhand der Zeichnungen näher erläutert. In diesen zeigen:

    Fig. 1 einen schematischen Vertikalschnitt durch einen Teil eines Kämmkopfes einer Kämmaschine,

    Fig. 2 in einem Ausschnitt aus Fig. 1 eine Detailvariante,

    Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Antriebswelle in der Variante gemäss Fig. 2,

    Fig. 4 ebenfalls in einem Ausschnitt aus Fig. 1 eine andere Detailvariante,

    Fig. 5 in einer ähnlichen Ansicht wie Fig. 1, jedoch in kleinerem Massstab, schematisch einen Unter­zangenrahmen mit Antriebsvorrichtung in einer zweiten Ausführungsform der Erfindung,

    Fig. 6 in gleicher Darstellung wie Fig. 5 eine dritte Ausführungsform,

    Fig. 7 eine Variante zu Fig. 6,

    Fig. 8 eine Draufsicht auf einen Abschnitt einer Antriebswelle in der Variante gemäss Fig. 7 und

    Fig. 9 bis Fig. 13 wieder in gleichen Dar­stellungen wie Fig. 5 jeweils den Unterzangenrahmen mit Antriebsvorrichtung in je einer weiteren Ausführungs­form der Erfindung.



    [0009] Die Fig. 1 zeigt ein Zangenaggregat mit einem Unterzangenrahmen 1 und einer bezüglich des Unterzangen­rahmens schwenkbaren Oberzange 2. Der Unterzangenrahmen 1, der eine Unterzangenplatte P trägt, ist bei seinem vor­deren Ende an beiden Seiten jeweils mittels eines Zapfens 3 an je einem Arm 4 angelenkt. Die Arme 4 sind um die Achse einer in der Kämmaschine gestellfest ge­lagerten Welle 5 schwenkbar, welche mehreren in einer Reihe angeordneten, gleichartigen Kämmköpfen der Käm­maschine gemeinsam ist. Bei seinem hinteren Ende ist der Unterzangenrahmen 1 an beiden Seiten jeweils mittels eines Zapfens 6 an je einem Arm 7 angelenkt. Die Arme 7 sind um die Achse einer zu der Welle 5 parallelen Wel­le 8 schwenkbar.

    [0010] Im Betrieb der Kämmaschine werden die Zangen­aggregate 1, 2 der Kämmköpfe der Maschine zwischen einer hinteren, geschlossenen Stellung und der dargestellten vorderen, geöffneten Stellung hin- und herbewegt. In der hinteren Stellung hält jedes Zangenaggregat 1, 2 je einem auf der kontinuierlich drehenden Welle 5 angeord­neten Rundkamm 9 einen Faserbart zum Auskämmen vor. In der vorderen, geöffneten Stellung der Zangenaggregate 1, 2 werden die gekämmten Fasern dann durch Abreiss­ zylinder 10 übernommen.

    [0011] Für das Hin- und Herbewegen der Unterzangen­rahmen 1 ist eine Mehrzahl von Kurvenscheiben 12 vorge­sehen, die von einer zu den Wellen 5 und 8 parallelen Antriebswelle 11 gleichförmig gedreht werden, welche Antriebswelle 11 mindestens einer Gruppe der Kämmköpfe der Maschine gemeinsam ist. Die Kurvenscheiben 12 kön­nen wie dargestellt direkt auf der Antriebswelle 11 be­festigt sein. Jedem der beiden Arme 7 jedes Zangenaggre­gates 1, 2 (oder wenigstens einem dieser beiden Arme 7) ist jeweils eine der Kurvenscheiben 12 zugeordnet. Dabei kann eine Kurvenscheibe 12 gewünschtenfalls auch zwei einander benachbarten Zangenaggregaten 1, 2 gemeinsam zugeordnet sein. Am Umfang der Kurvenscheibe 12 liegt ein vom Arm 7 getragenes Kurvenfolgerelement in Form einer Rolle 13 an. Der Arm 7 könnte mit einer Feder­kraft (nicht dargestellt) beaufschlagt sein, welche die Rolle 13 am Umfang der Kurvenscheibe 12 in Anlage hält. Besser ist es jedoch, den Arm 7 auf dem Umfang der Kur­venscheibe 12 wie dargestellt formschlüssig zu führen. Zu diesem Zweck ist auf dem Arm 7 ein Hebel 14 befestigt, der eine zweite Kurvenfolgerrolle 15 trägt, die eben­falls am Umfang der Kurvenscheibe 12 anliegt. Vorzugs­weise sind die beiden Rollen 13 und 15 einander bezüg­lich der Achse der Antriebswelle 11 etwa diametral ge­genüberliegend angeordnet. Der Umfang der Kurvenscheibe 12 ist in dieser Ausführungsform nicht kreisrund, son­dern derart abgeplattet (ellipsenförmig), dass die beiden Rollen 13 und 15 bei allen Drehstellungen der Antriebswelle 11 an diesem Umfang anliegen.

    [0012] Der Hebel 14 ist auf dem Arm 7 vorzugsweise einstellbar befestigt, damit Toleranzen ausgeglichen werden können. Beispielsweise kann der Hebel 14 wie dargestellt bezüglich des Arms 7 um die Achse der Welle 8 schwenkbar sein und auf dem Arm 7 mit Schrauben 16 befestigt sein, die sich durch Langlöcher 17 im Hebel 14 erstrecken.

    [0013] Der Hebel 14 könnte auch um die Achse der Welle 8 frei schwenkbar sein und von einer Feder (nicht dargestellt) gegen den Arm 7 bzw. die Rolle 13 gezogen werden, um beide Rollen 13 und 15 an der Kurvenscheibe 12 in Anlage zu halten.

    [0014] Es kann wünschbar sein, dass die vordere End­lage der hin- und herbewegten Zangenaggregate 1, 2 und damit das sog. Ecartement einstellbar ist. Das Ecarte­ment ist der Abstand, den in der vorderen Endlage der Zangenaggregate 1, 2 die Klemmlinie der Zangenaggregate von der Klemmlinie der Abreisszylinder 10 hat. Für die Verstellung der vorderen Endlage der Zangenaggregate 1, 2 gibt es zahlreiche Möglichkeiten, von denen einige im Nachstehenden noch erläutert werden. Beispielsweise kann man die die Kurvenscheiben 12 tragende Welle oder Wellen, in Fig. 1 also die Antriebswelle 11, bezüglich des Maschinengestells verstellbar anordnen. Oder man kann die Welle 8, um welche die Arme 7 schwenkbar sind, bezüglich des Maschinengestells verstellbar anordnen. Oder man kann die Unterzangenrahmen aus zwei bezüglich einander verstellbaren Teilen zusammensetzen, so dass die Endlage des vorderen Teils der Unterzangenrahmen einstellbar ist.

    [0015] Gemäss Fig. 1 ist der Unterzangenrahmen 1 in dieser Weise aus zwei Teilen zusammengesetzt, nämlich aus hinteren Endstücken 1a, welche die hinteren Zapfen 6 aufnehmen, und aus einem vorderen Hauptteil 1b. Die Endstücke 1a sind bezüglich des Hauptteils 1b verstell­bar, so dass der Abstand des Hauptteils 1b von den hinteren Zapfen 6 verändert werden kann. Durch Aenderung dieses Abstandes ändert sich dann die vordere Endlage der Klemmlinie des Zangenaggregates 1, 2, auch wenn die vordere Endlage der von den Armen 7 hin- und herbeweg­ten Zapfen 6 die gleiche bleibt. Beispielsweise sind die Endstücke 1a am Hauptteil 1b mit Schrauben 18 befestigt, die sich durch Langlöcher 19 in den Endstücken erstrek­ken.

    [0016] Gemäss Fig. 2 und 3 kann die Antriebswelle 11 für jeden Arm 7 mehrere axial hintereinander angeord­nete Kurvenscheiben unterschiedlicher Exzentrizitäten tragen, z.B. drei Kurvenscheiben 12, 12′ und 12˝. Die Kurvenscheiben 12, 12′ und 12˝ sind längs der Achse der Antriebswelle 11 verschiebbar, so dass die Kurvenfolger­rollen 13 und 15 jeweils an einer ausgewählten der Kurvenscheiben anliegen. Jede der drei Kurvenscheiben 12, l2′ und 12˝ bewirkt eine andere Hin- und Herbewegung des Armes 7 und damit eine andere vordere Endlage des Zangenaggregates 1, 2. Die Kurvenscheiben 12, 12′ und 12˝ können fest auf der Antriebswelle 11 sitzen und mit dieser zusammen axial verschiebbar sein. Die Kurven­scheiben könnten aber auch auf die Antriebswelle 11 auf­gekeilt sein.

    [0017] Eine Aenderung der vorderen Endlage des Armes 7 und damit der vorderen Endlage des Zangenaggregates 1, 2 kann wie schon erwähnt auch dadurch erzielt werden, dass man die Achse der Welle 8 oder die Achse der An­triebswelle 11 bezüglich des Maschinengestells ver­lagert. Gemäss Fig. 4 ist die Antriebswelle 11 in Lenkern 20 gelagert, die um die Achse einer zweiten, gestellfest angeordneten Antriebswelle 11.1 schwenkbar sind. Die Lenker 20 sind an einem gestellfesten Element (nicht dargestellt) mit Schrauben 22 festgelegt, die sich durch Langlöcher 23 in den Lenkern 20 erstrecken, so dass nach Lösen der Schrauben 22 die Lenker 20 um die Achse der Welle 11.1 verschwenkt und damit die Antriebs­welle 11 verlagert werden können. Der Antrieb der Welle 11 erfolgt von der gestellfest gelagerten Welle 11.1 aus, beispielsweise über miteinander in Eingriff stehen­de Zahnräder 24 und 25 auf den beiden Wellen 11 und 11.1.

    [0018] Die Fig. 5 zeigt von einem Zangenaggregat den Unterzangenrahmen 1 lediglich im Umriss. Der Unter­zangenrahmen 1 ist vorn an den Armen 4 und hinten an Armen 7.1 angelenkt, die um die Achse der Welle 8 schwenkbar sind. Die Antriebswelle 11 mit den Kurven­scheiben 12 liegt hier oberhalb der Welle 8, zwischen dieser und dem Unterzangenrahmen 1, statt wie in Fig. 1 unterhalb der Welle. Dadurch ergibt sich eine geringere Bauhöhe und eine kleinere Masse der Arme 7.1. Jeder Arm 7.1 besteht aus zwei Schenkeln, die je eine am Um­fang der zugeordneten Kurvenscheibe 12 anliegende Kur­venfolgerrolle 13.1 bzw. 15.1 tragen.

    [0019] Wenn, wie anhand der Fig. 1 oder Fig. 5 be­schrieben, die Arme 7 bzw. 7.1 jedes Kämmkopfes zwei mit einer Kurvenscheibe zusammenwirkende Kurvenfolger­elemente tragen, dann kann es vorteilhaft sein, jedem dieser Kurvenfolgerelemente je eine eigene Kurvenschei­be zuzuordnen. Eine solche Ausführungsform ist in Fig. 6 schematisch dargestellt. Gemäss Fig. 6 ist der Unterzangenrahmen 1 hinten an gegabelten Armen 7.2 ange­lenkt, deren Gabelschenkel je eine Kurvenfolgerrolle 13.2 bzw. 15.2 tragen. Auf der Antriebswelle 11 sind für einen Arm 7.2 jeweils zwei Kurvenscheiben 12.1 und 12.2 angeordnet (in Richtung der Achse der Welle 11 hinter­einander). Am Umfang jeder der Kurvenscheiben 12.1 und 12.2 liegt jeweils eine der vom Arm 7.2 getragenen Kurvenfolgerrollen 13.2 bzw. 15.2 an. Bei dieser Ausfüh­rungsform bewirkt die Kurvenscheibe 12.2 jeweils die Vorwärtsbewegung des Unterzangenrahmens 1, während die Kurvenscheibe 12.1 die Rückkehrbewegung bewirkt. Durch unterschiedliche Formgebung der beiden Kurvenscheiben 12.2 und 12.1 ist es möglich, eine beliebige Vorwärts- und Rückkehrbewegung des Unterzangenrahmens frei zu wählen.

    [0020] Die Fig. 7 und 8 zeigen eine ähnliche Aus­führungsform wie die Fig. 6, jedoch trägt die Antriebs­welle 11 - wie in den Fig. 2 und 3 - für jede Kurven­folgerrolle 13.2 und 15.2 je mehrere axial hinterein­ander angeordnete Kurvenscheiben unterschiedlicher Formen, nämlich zwei Kurvenscheiben 12.1 und 12.1′ für die Kurvenfolgerrolle 13.2 und zwei Kurvenscheiben 12.2 12.2′ für die Kurvenfolgerrolle 15.2. Die Kurvenscheiben 12.1, 12.1′, 12.2 und 12.2′ sind längs der Achse der Antriebswelle 11 verschiebbar, so dass die Kurvenfolger­rolle 13.2 wahlweise an der Kurvenscheibe 12.1 oder an der Kurvenscheibe 12.1′ anliegt und die Kurvenfolger­rolle 15.2 wahlweise an der Kurvenscheibe 12.2 oder an der Kurvenscheibe 12.2′ anliegt.

    [0021] In der Ausführungsform gemäss Fig. 9 ist der Unterzangenrahmen 1 hinten an Armen 7.3 angelenkt, die mit auf der Antriebswelle 11 befestigten Kurvenscheiben 12.3 in Berührung stehen, und zwar vorzugsweise wie dar­gestellt in der Weise, dass die Kurvenscheiben 12.3 die Form von exzentrischen Kreisscheiben haben, welche in den Armen 7.3 gelagert sind. Für die Lagerung der Kreis­scheiben 12.3 in den Armen 7.3 können natürlich ge­wünschtenfalls Kugellager oder andere Wälzlager (nicht dargestellt) verwendet werden. In dieser Ausführungs­form benötigen die Arme 7.3 eine zusätzliche Führung, die beispielsweise mit einer Welle 26 erzielt wird, welche sich durch Langlöcher 27 in den Armen 7.3 er­streckt. In Fig. 9 liegen die Führungswelle 26 und die Langlöcher 27 unterhalb der Antriebswelle 11, sie könn­ten aber natürlich auch oberhalb der Antriebswelle 11, zwischen dieser und dem Unterzangenrahmen 1, liegen. Die vordere Endlage des Unterzangenrahmens kann, wie bei allen Ausführungsformen, einstellbar sein, z.B. dadurch, dass der Unterzangenrahmen 1 wie in Fig. 1 aus bezüg­ lich einander verstellbaren Teilen zusammengesetzt wird, oder dadurch, dass die Antriebswelle 11 bezüglich des Maschinengestells verstellbar angeordnet wird. Eine weitere Möglichkeit besteht bei der Ausführungsform ge­mäss Fig. 9 darin, dass die Führungswelle 26 bezüglich des Maschinengestells verstellbar angeordnet wird. Bei­spielsweise kann die Führungswelle 26 exzentrisch in Kreisscheiben 28 befestigt oder gelagert sein, welche in gestellfesten Bohrungen um ihre Achsen A drehbar ge­lagert sind. Die zusätzliche Führung der Arme 7.3 könn­te anstatt mit der Führungswelle 26 und den Langlöchern 27 auch mit anderen Elementen bewirkt werden, z.B. mit an den Armen 7.3 oder an den Unterzangenrahmen 1 (oder auch an den Schwenkzapfen 6) angelenkten Lenkern (nicht dargestellt), die um eine im Betrieb feststehende Achse schwenkbar sind.

    [0022] In Fig. 10 ist der Unterzangenrahmen 1 wieder an Armen 7.4 angelenkt, welche um die Welle 8 schwenk­bar sind. An jedem der Arme 7.4 ist jeweils ein Lenker 29 angelenkt, der mit einer von der Antriebswelle 11 kontinuierlich gedrehten Kurvenscheibe 12.4 in Berührung steht. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Kurvenscheibe 12.4 auf der Antriebswelle 11 befestigt und hat die Form einer exzentrischen Kreisscheibe, welche in einer Bohrung im Lenker 29 gelagert ist. Die Anlenkstelle 30 des Lenkers 29 am Arm 7.4 kann bezüg­lich des Armes verstellbar sein. Mit einer Verstellung der Anlenkstelle 30 in der Längsrichtung des Armes 7.4 kann dann eine Aenderung der Weg-Uebersetzung, d.h. eine Aenderung der Amplitude der Hin- und Herbewegung des Unterzangenrahmens 1, erreicht werden. Mit einer Verstellung der Anlenkstelle 30 quer zur Längsrichtung des Armes 7.4 kann die vordere Endlage des Unterzangen­rahmens 1 verstellt werden.

    [0023] Die in den Ausführungsformen gemäss den Fig. 9 und 10 verwendeten exzentrischen Kreisscheiben könnten natürlich auch durch auf Kurbelarmen getragene Kurbelzapfen ersetzt werden. Für die Ausführungsform gemäss Fig. 10 ist eine solche Variante in Fig. 11 dar­gestellt. Gemäss Fig. 11 ist am Arm 7.4 ein Lenker 29.1 angelenkt, in welchem ein Kurbelzapfen 31 gelagert ist. Der Kurbelzapfen 31 ist auf einem Kurbelarm 32 getragen, der auf einer Welle 11.2 sitzt und von dieser konti­nuierlich gedreht wird. Die Welle 11.2 könnte eine mehreren Kämmköpfen einer Kämmaschine gemeinsame An­triebswelle sein. In diesem Fall wäre die Welle 11.2 eine mehrfach abgekröpfte Kurbelwelle. Um eine solche, relativ teure Welle zu vermeiden, kann die Welle 11.2 auch kürzer sein und nur einen oder zwei Kurbelarme 32 eines Kämmkopfes tragen und z.B. aber Zahnräder 33 und 34 von einer durchgehenden, mehreren Kämmköpfen gemein­samen Antriebswelle 11.3 gedreht werden. (Jeder Kämm­kopf hätte also eine oder zwei eigene Wellen 11.2 mit jeweils einem oder zwei Kurbelarmen 32.)

    [0024] Gemäss Fig. 12 ist ein Unterzangenrahmen 1.1 hinten an Armen 7.5 angelenkt, die mit auf der Antriebs­welle 11 befestigten Kurvenscheiben 12.5 in Berührung stehen, beispielsweise indem die Kurvenscheiben 12.5, in Form von exzentrischen Kreisscheiben, in Bohrungen in den Armen 7.5 gelagert sind, ähnlich wie in Fig. 9. Der Unterzangenrahmen 1.1 ist bei seinem vorderen Ende starr mit Armen 4.1 verbunden, welche um die Achse der Welle 5 schwenkbar gelagert sind. Wegen der starren Verbindung des Unterzangenrahmens 1.1 mit den Armen 4.1 benötigen die Arme 7.5 in dieser Ausführungsform keine zusätzliche Führung.

    [0025] Die Fig. 13 zeigt schliesslich noch eine Ausführungsform, in welcher eine von der Antriebs­welle 11 kontinuierlich gedrehte Kurvenscheibe 12.6 direkt mit einem Unterzangenrahmen 1.2 in Berührung steht, um denselben hin und her zu bewegen. Die Kurven­scheibe 12.6 kann wieder beispielsweise die Form einer exzentrischen Kreisscheibe haben und im hinteren Teil des Unterzangenrahmens 1.2 gelagert sein, der dann vorn an den um die Achse der Welle 5 schwenkbaren Armen 4 angelenkt sein kann. Der Unterzangenrahmen 1.2 könnte aber auch in anderer Weise hin- und herbewegbar ge­führt sein und mit der Kurvenscheibe in Berührung stehen, z.B. über ein oder zwei vom Unterzangenrahmen getragene Kurvenfolgerelemente.

    [0026] Auch in den Fig. 12 und 13 könnten die dar­gestellten exzentrischen Kreisscheiben 12.5 bzw. 12.6 durch auf Kurbelarmen getragene Kurbelzapfen ersetzt werden, entsprechend Fig. 11. In Fig. 12 wäre der Kur­belzapfen im Arm 7.5 gelagert, während er in Fig. 13 direkt im Unterzangenrahmen 1.2 gelagert wäre.


    Ansprüche

    1. Kämmaschine mit mehreren Kämmköpfen, die je ein Zangenaggregat (1, 2) mit jeweils einem be­züglich eines Maschinengestells hin- und herbewegbaren Unterzangenrahmen (1) enthalten, gekennzeichnet durch eine Mehrzahl von Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32), die von einer Antriebswelle (11) kontinuier­lich drehbar sind, wobei jeder der Unterzangenrahmen (1) jeweils mit wenigstens einer der Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) gekuppelt ist, derart, dass durch die kontinuierliche Drehung der Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) die Unterzangenrahmen (1) hin- und her­bewegt werden.
     
    2. Kämmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) auf einer Welle (11) getragen sind, welche be­züglich des Maschinengestells verstellbar ist, um die Endlagen der Unterzangenrahmen (1) zu verstellen.
     
    3. Kämmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekenn­zeichnet, dass die die Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) tragende Welle (11) in Lenkern (20) gelagert ist, welche um die Achse einer stationären Antriebs­welle (11.1) schwenkbar sind, und mit dieser stationä­ren Antriebswelle (11.1) gekuppelt ist, z.B. durch Zahnräder (24, 25).
     
    4. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Unterzangen­rahmen (1) jeweils mit wenigstens einer der Kurven­scheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) über einen am Unter­zangenrahmen (1) angelenkten Arm (7) gekuppelt ist.
     
    5. Kämmaschine nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Arme (7) um eine im Betrieb feststehende Achse (8) schwenkbar gelagert sind.
     
    6. Kämmaschine nach Anspruch 5, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Schwenkachse (8) der Arme (7) bezüglich des Maschinengestells verstellbar ist, um die Endlagen der Unterzangenrahmen (1) zu verstellen.
     
    7. Kämmaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Arme (7) je wenigstens ein Kurvenfolgerelement (13) trägt, das an einer Kurven­scheibe (12) anliegt.
     
    8. Kämmaschine nach Anspruch 7, dadurch gekenn­zeichnet, dass jeder der Arme (7) je zwei Kurvenfolger­elemente (13, 15) trägt, welche jeweils an einer gemein­samen Kurvenscheibe (12) oder je an einer eigenen Kur­venscheibe (12.1, 12.2) anliegen.
     
    9. Kämmaschine nach Anspruch 8, dadurch gekenn­zeichnet, dass an jedem der Arme (7) die beiden Kurven­folgerelemente (13, 15) in einem einstellbaren Abstand voneinander gehalten sind.
     
    10. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass jedem Kurvenfolgerelement (13) je mindestens zwei Kurvenscheiben (12, 12′, 12˝; 12.1, 12.1′) zugeordnet sind, die auf einer Welle (11) getragen sind und von denen durch Verschiebung in Richtung der Achse dieser Welle (11) wahlweise jeweils eine mit dem Kurvenfolgerelement (13) in Berührung bringbar ist.
     
    11. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass an jedem der Arme (7) je ein Lenker (29) angelenkt ist, der jeweils mit einer Kurvenscheibe (12.4) oder Kurbel (31, 32) in Berührung steht.
     
    12. Kämmaschine nach Anspruch 11, dadurch ge­kennzeichnet, dass die Lagen der Anlenkstellen (30) der Lenker (29) an den Armen (7) bezüglich der Arme (7) veränderbar sind.
     
    13. Kämmaschine nach Anspruch 11 oder 12, da­durch gekennzeichnet, dass in jedem Lenker (29) eine Kurvenscheibe (12.4) in Form einer exzentrischen Kreis­scheibe oder ein von einem Kurbelarm (32) getragener Kurbelzapfen (31) gelagert ist.
     
    14. Kämmaschine nach Anspruch 4, dadurch ge­kennzeichnet, dass in jedem der Arme (7) je eine Kur­venscheibe (12.3; 12.5) in Form einer exzentrischen Kreisscheibe oder ein von einem Kurbelarm getragener Kurbelzapfen gelagert ist.
     
    15. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Unterzangen­rahmen (1.2) jeweils mit wenigstens einer der Kurven­scheiben (12.6) oder Kurbeln in Berührung steht.
     
    16. Kämmaschine nach Anspruch 15, dadurch ge­kennzeichnet, dass in jedem Unterzangenrahmen (1.2) jeweils wenigstens eine Kurvenscheibe (12.6) in Form einer exzentrischen Kreisscheibe oder ein von einem Kurbelarm getragener Kurbelzapfen gelagert ist.
     
    17. Kämmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass jeder der Unterzangen­rahmen (1) jeweils aus zwei Teilen (1a, 1b) zusammen­gesetzt ist, nämlich einem hinteren Teil (1a), der mit wenigstens einer der Kurvenscheiben (12) oder Kurbeln (31, 32) gekuppelt ist, und einem vorderen Teil (1b) der eine Unterzangenplatte (P) trägt, und dass die beiden Teile (1a, 1b) jedes Unterzangenrahmens (1) bezüglich einander verstellbar sind, um die End­lagen des vorderen Teils (1b) des Unterzangenrahmens (1) zu verstellen.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht