(19)
(11) EP 0 396 783 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.1990  Patentblatt  1990/46

(21) Anmeldenummer: 87114551.2

(22) Anmeldetag:  06.10.1987
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B02C 21/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 03.11.1986 DE 3637389

(71) Anmelder: MSG Maschinen-Service GmbH
D-38259 Salzgitter (DE)

(72) Erfinder:
  • Benen, Günther
    D-4400 Münster (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Fahrbare Zerkleinerungsanlage


    (57) Es wird eine auf öffentlichen Straßen fahrbare Zerkleine­rungsanlage vorgeschlagen, die ein mit einem Radsatz 3 versehenes Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell 1 aufweist, auf dessen Rahmen 2 an dem mit dem Radsatz versehenen hinteren Ende 4 eine Zerkleinerungsmaschine 5 und an dem vorderen Ende 16 eine Aufgabevorrichtung 8, 9 angeordnet ist. Um die Anlage nach dem Abkuppeln vom Sattelschlepper in Betriebsstellung zu bringen, ist der Rahmen 2 mitsamt dem Radsatz 3 um eine zwischen dem Radsatz und dem vor­deren Ende 16 des Rahmens angeordnete Stützvorrichtung 14 mittels einer Hubvorrichtung 15 hochschwenkbar, so daß dadurch sowohl die Zerkleinerungsmaschine 5 höher als auch die Aufgabevorrichtung 8, 9 tiefer zu liegen kommt.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Zerkleinerungsanlage, die ein mit einem Radsatz versehenes Sattelschlepper-An­hängerfahrgestell aufweist, auf dessen Rahmen an dem mit dem Radsatz versehenen hinteren Ende eine Zerkleinerungs­maschine und an dem vorderen Ende eine aus Aufgabetrich­ter und Band- oder Kettenkratzerförderer bestehende, der Zerkleinerungsmaschine zufördernde Aufgabevorrichtung angeordnet ist.

    [0002] Bei der Konstruktion solcher Anlagen hat man sich bemüht, daß in der Betriebsstellung das Aufgabeende des Band­förderers möglichst tief zu liegen kommt, und hierzu die Aufgabevorrichtung schwenkbar auf dem Fahrgestell ange­ordnet, damit sich das über das Fahrgestell hinausragende Ende beim Hochschwenken aus der Fahrstellung in die Be­triebsstellung bis nahe an den Boden absenkt (DE-OS 32 28 735). Schwierigkeiten bestehen aber, insbesondere wenn die auf dem Fahrgestell angeordnete Zerkleinerungs­maschine eine nach unten gerichtete Ausfallöffnung auf­weist, bei der Weiterführung des aus der Zerkleinerungs­maschine ausfallenden zerkleinerten Gutes, weil unterhalb des Fahrgestells nicht genügend Raum für Fördereinrich­tungen vorhanden ist. Ein Hochkröpfen des Fahrgestell­rahmens ist meist nicht möglich, weil die Zerkleinerungs­maschine eine solche Bauhöhe aufweist, daß die für den Straßenverkehr zulässige Höhe dann überschritten würde. Man hat daher den Boden unter der Ausfallöffnung ausge­schachtet und in der Grube den Förderer angeordnet, was aber nicht immer möglich ist.

    [0003] Bei einer anderen bekannten Anlage (DE-GmS 85 34 877), bei der das Unterbodengerüst des Bandförderers für eine über diesem angeordnete Brechwalze als Rahmen eines Sattelschlepper-­Anhängerfahrgestell dient, ist dieser Rahmen an seinem hinteren, mit dem Radsatz versehenen Ende, auf dem die Brech­walze angeordnet ist, mit Hubvorrichtungen versehen, mit denen der Rahmen um eine auf dem Radsatz vorgesehene waage­rechte Querachse gekippt werden kann, so daß sich das vordere Ende auf den Boden auflegt. Durch diese Ausbildung wird, wie bei der schon erwähnten bekannten Anlage das vorn befindliche Aufgabeende des Bandförderers auf den Boden abgesenkt. Die am anderen Ende vorgesehene Zerkleinerungsmaschine wird jedoch nicht angehoben, weil sie über der Kippachse angeordnet ist.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche fahr­bare Zerkleinerungsanlage so auszubilden, daß durch die Kipp­bewegung des Rahmens nicht nur das Aufgabeende des Bandför­derers abgesenkt, sondern auch die Zerkleinerungsmaschine aus einer tiefliegenden Fahrstellung in eine hochliegende Betriebs­stellung angehoben wird. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß der Rahmen vor dem Radsatz eine sich auf den Bo­den aufsetzende Stützvorrichtung aufweist, um die der Rahmen mitsamt dem Radsatz beim Anheben seines hinteren Endes mittels der dort vorgesehenen Hubvorrichtung gekippt wird.

    [0005] Diese Ausbildung hat im Vergleich mit der Anlage gemäß der DE-GmS 85 34 877 den weiteren erheblichen Vorteil, daß infol­ge der anderen Hebelverhältnisse das Gewicht des Bandförderers das durch die Kippbewegung erfolgende Anheben der Zerkleine­rungsmaschine unterstützt, so daß die von der Hubvorrichtung aufzubringenden Kräfte erheblich geringer sind. Denn die Stützvorrichtung befindet sich in der Nähe des Schwerpunktes der Anlage.

    [0006] Bei der bekannten Anlage muß die Hubvorrichtung dagegen eine praktisch dem vollen Gewicht der Zerkleinerungsmaschine und einem Teil des Gewichts des Bandförderers entsprechende Kraft aufbringen, wenn sie am Ende der Kippbewegung die Brecher­anlage so weit anhebt, daß das Fahrwerk und dessen Federn unbelastet und dadurch von den beim Betrieb auftretenden Erschütterungen freigehalten sind.

    [0007] Es ist zwar bekannt, das Fahrgestell einer derartigen Brech­anlage (Rahmen mitsamt Radsatz) mittels Hubstempeln über seine ganze Länge gleichmäßig anzuheben (DE-PS 31 10 444), doch löst man damit nur das eine Problem, nämlich das An­heben der Zerkleinerungsmaschine, während die Lösung des anderen Problems erschwert wird und z. B. durch eine geson­dert verschwenkbare Fördereinrichtung erfolgen muß.

    [0008] Vorteilhaft ist es, wenn bei der erfindungsgemäßen Zerkleine­rungsanlage die Stützvorrichtung am Rahmen des Fahrgestells absenkbar ist, damit beim Hochschwenken des Fahrgestells das vordere Ende des Rahmens oder das ihn gegebenenfalls nach vorn überragende Ende der Aufgabevorrichtung den Boden nicht berührt, ehe das hintere Ende des Fahrgestells die gewünschte Höhe erreicht hat.

    [0009] Es kann nützlich sein, wenn die Stützvorrichtung mit ge­ringem Abstand vor und die Hubvorrichtung mit geringem Ab­stand hinter dem Radsatz an dem Rahmen angeordnet ist, da sich dann günstige Hebelverhältnisse für den Hub und ge­drängte Anordnungen für die Betätigungsmittel ergeben.

    [0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich ferner, wenn der Rahmen des Fahrgestells im Anordnungs­bereich der Zerkleinerungsmaschine so weit nach unten ab­gewinkelt ist, daß der Auflagebereich bei hochgesehwenktem Fahrgestell etwa waagerecht verläuft.

    [0011] In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt

    Fig. 1 die Anlage in Fahrstellung und

    Fig. 2 die Anlage in Betriebsstellung.



    [0012] Das Fahrgestell 1 ist als Sattelschlepper-Anhängerfahrge­stell ausgebildet und besteht aus einem Rahmen 2 und einem Radsatz 3. Auf dem hinteren Ende 4 des Rahmens ist eine als Prallmühle ausgebildete Zerkleinerungsmaschine 5 angeordnet, die mit einem Ausfallstutzen 6 versehen ist. Unter der Zer­kleinerungsmaschine ist ein Vibrationsförderer 7 angebracht, der in den Ausfallstutzen 6 mündet. Das zu zerkleinernde Gut wird in einen Aufgabetrichter 8 geschüttet und gelangt aus ihm auf einen Förderer 9, der als Band- oder Ketten­kratzerförderer ausgebildet ist, der schräg aufwärts zu einem Vorsieb 10 führt, von dem der Überlauf durch eine Aufgabehaube 11 in die Zerkleinerungsmaschine 5 fällt. Der Siebdurchgang fällt in einen Trichter 12 und aus diesem auf ein Förderband 13. An dem Rahmen 2 ist beiderseits vor dem Radsatz 3 je ein Stützstempel 14 und hinter dem Radsatz je ein Hubstempel 15 angeordnet. Der Rahmen ist an seinem hinteren Ende 4 im Auflagebereich für die Zerkleinerungs­maschine 5 nach unten abgewinkelt, während das vordere, etwas hochgekröpfte Ende 16 des Rahmens 2 mit einem Königs­zapfen 17 für den Anschluß an einen Sattelschlepper 18 ver­sehen ist. Mit h ist die zulässige Fahrhöhe bezeichnet.

    [0013] Nach dem Abheben des vorderen Endes des Fahrgestells 1 von dem Sattelschlepper 18, was mittels der Stützstempel 14 bewirkt wird, erfolgt ein Hochschwenken des gesamten Fahr­gestells (Rahmen 2 und Radsatz 3) um eine durch die Auf­lagestellen der beiden Stützstempel 14 gehende gedachte Achse mittels der Hubstempel 15, so daß sich die in Fig. 2 dargestellte Lage ergibt, in der das untere Ende des Förderers 9 nahe dem Boden und damit der Aufgabetrichter 8 so niedrig wie möglich liegt, während die Zerkleine­rungsmaschine 5 so hoch zu liegen kommt, daß unter deren Ausfallstutzen 6 genügend Raum für einen das ausfallende Gut wegschaffenden Förderer 19 frei wird.


    Ansprüche

    1. Fahrbare Zerkleinerungsanlage, die ein mit einem Radsatz versehenes Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell aufweist, auf dessen Rahmen an dem mit dem Radsatz versehenen hinteren Ende einer Zerkleinerungsmaschine und an dem vorderen Ende eine aus Aufgabetrichter und Band- oder Kettenkratzerförderer bestehende, der Zerkleinerungsma­schine zufördernde Aufgabevorrichtung angeordnet ist, und bei der der Rahmen mittels an seinem hinteren Ende vorge­sehener Hubvorrichtungen durch Anheben des hinteren Endes aus der im wesentlichen waagerechten Fahrstellung in eine Betriebsstellung gekippt werden kann, in der das vordere Ende dem Boden genähert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) vor dem Radsatz (3) eine sich auf den Boden aufsetzende Stützvorrichtung (14) aufweist, um die der Rahmen mitsamt dem Radsatz beim Anheben seines hin­teren Endes gekippt wird.
     
    2. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, da­durch gekennzeichnet, daß die Steuervorrichtung (14) am Rahmen (2) absenkbar ist.
     
    3. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stützvorrichtung (14) mit ge­ringem Abstand vor und die Hubvorrichtung (15) mit ge­ringem Abstand hinter dem Radsatz (3) an dem Rahmen (2) angeordnet ist.
     
    4. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen des Fahrgestells (1) im Anordnungsbereich der Zerkleinerungsmaschine (5) so weit nach unten abgewinkelt ist, daß der Auflagebe­reich bei hochgeschwenktem Fahrgestell etwa waagerecht verläuft.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht