[0001] Die Erfindung betrifft eine fahrbare Zerkleinerungsanlage, die ein mit einem Radsatz
versehenes Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell aufweist, auf dessen Rahmen an dem
mit dem Radsatz versehenen hinteren Ende eine Zerkleinerungsmaschine und an dem vorderen
Ende eine aus Aufgabetrichter und Band- oder Kettenkratzerförderer bestehende, der
Zerkleinerungsmaschine zufördernde Aufgabevorrichtung angeordnet ist.
[0002] Bei der Konstruktion solcher Anlagen hat man sich bemüht, daß in der Betriebsstellung
das Aufgabeende des Bandförderers möglichst tief zu liegen kommt, und hierzu die
Aufgabevorrichtung schwenkbar auf dem Fahrgestell angeordnet, damit sich das über
das Fahrgestell hinausragende Ende beim Hochschwenken aus der Fahrstellung in die
Betriebsstellung bis nahe an den Boden absenkt (DE-OS 32 28 735). Schwierigkeiten
bestehen aber, insbesondere wenn die auf dem Fahrgestell angeordnete Zerkleinerungsmaschine
eine nach unten gerichtete Ausfallöffnung aufweist, bei der Weiterführung des aus
der Zerkleinerungsmaschine ausfallenden zerkleinerten Gutes, weil unterhalb des Fahrgestells
nicht genügend Raum für Fördereinrichtungen vorhanden ist. Ein Hochkröpfen des Fahrgestellrahmens
ist meist nicht möglich, weil die Zerkleinerungsmaschine eine solche Bauhöhe aufweist,
daß die für den Straßenverkehr zulässige Höhe dann überschritten würde. Man hat daher
den Boden unter der Ausfallöffnung ausgeschachtet und in der Grube den Förderer angeordnet,
was aber nicht immer möglich ist.
[0003] Bei einer anderen bekannten Anlage (DE-GmS 85 34 877), bei der das Unterbodengerüst
des Bandförderers für eine über diesem angeordnete Brechwalze als Rahmen eines Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell
dient, ist dieser Rahmen an seinem hinteren, mit dem Radsatz versehenen Ende, auf
dem die Brechwalze angeordnet ist, mit Hubvorrichtungen versehen, mit denen der Rahmen
um eine auf dem Radsatz vorgesehene waagerechte Querachse gekippt werden kann, so
daß sich das vordere Ende auf den Boden auflegt. Durch diese Ausbildung wird, wie
bei der schon erwähnten bekannten Anlage das vorn befindliche Aufgabeende des Bandförderers
auf den Boden abgesenkt. Die am anderen Ende vorgesehene Zerkleinerungsmaschine wird
jedoch nicht angehoben, weil sie über der Kippachse angeordnet ist.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine solche fahrbare Zerkleinerungsanlage
so auszubilden, daß durch die Kippbewegung des Rahmens nicht nur das Aufgabeende
des Bandförderers abgesenkt, sondern auch die Zerkleinerungsmaschine aus einer tiefliegenden
Fahrstellung in eine hochliegende Betriebsstellung angehoben wird. Dies wird erfindungsgemäß
dadurch erreicht, daß der Rahmen vor dem Radsatz eine sich auf den Boden aufsetzende
Stützvorrichtung aufweist, um die der Rahmen mitsamt dem Radsatz beim Anheben seines
hinteren Endes mittels der dort vorgesehenen Hubvorrichtung gekippt wird.
[0005] Diese Ausbildung hat im Vergleich mit der Anlage gemäß der DE-GmS 85 34 877 den weiteren
erheblichen Vorteil, daß infolge der anderen Hebelverhältnisse das Gewicht des Bandförderers
das durch die Kippbewegung erfolgende Anheben der Zerkleinerungsmaschine unterstützt,
so daß die von der Hubvorrichtung aufzubringenden Kräfte erheblich geringer sind.
Denn die Stützvorrichtung befindet sich in der Nähe des Schwerpunktes der Anlage.
[0006] Bei der bekannten Anlage muß die Hubvorrichtung dagegen eine praktisch dem vollen
Gewicht der Zerkleinerungsmaschine und einem Teil des Gewichts des Bandförderers entsprechende
Kraft aufbringen, wenn sie am Ende der Kippbewegung die Brecheranlage so weit anhebt,
daß das Fahrwerk und dessen Federn unbelastet und dadurch von den beim Betrieb auftretenden
Erschütterungen freigehalten sind.
[0007] Es ist zwar bekannt, das Fahrgestell einer derartigen Brechanlage (Rahmen mitsamt
Radsatz) mittels Hubstempeln über seine ganze Länge gleichmäßig anzuheben (DE-PS 31
10 444), doch löst man damit nur das eine Problem, nämlich das Anheben der Zerkleinerungsmaschine,
während die Lösung des anderen Problems erschwert wird und z. B. durch eine gesondert
verschwenkbare Fördereinrichtung erfolgen muß.
[0008] Vorteilhaft ist es, wenn bei der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsanlage die Stützvorrichtung
am Rahmen des Fahrgestells absenkbar ist, damit beim Hochschwenken des Fahrgestells
das vordere Ende des Rahmens oder das ihn gegebenenfalls nach vorn überragende Ende
der Aufgabevorrichtung den Boden nicht berührt, ehe das hintere Ende des Fahrgestells
die gewünschte Höhe erreicht hat.
[0009] Es kann nützlich sein, wenn die Stützvorrichtung mit geringem Abstand vor und die
Hubvorrichtung mit geringem Abstand hinter dem Radsatz an dem Rahmen angeordnet ist,
da sich dann günstige Hebelverhältnisse für den Hub und gedrängte Anordnungen für
die Betätigungsmittel ergeben.
[0010] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ergibt sich ferner, wenn der Rahmen
des Fahrgestells im Anordnungsbereich der Zerkleinerungsmaschine so weit nach unten
abgewinkelt ist, daß der Auflagebereich bei hochgesehwenktem Fahrgestell etwa waagerecht
verläuft.
[0011] In der Zeichnung ist die Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt
Fig. 1 die Anlage in Fahrstellung und
Fig. 2 die Anlage in Betriebsstellung.
[0012] Das Fahrgestell 1 ist als Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell ausgebildet und besteht
aus einem Rahmen 2 und einem Radsatz 3. Auf dem hinteren Ende 4 des Rahmens ist eine
als Prallmühle ausgebildete Zerkleinerungsmaschine 5 angeordnet, die mit einem Ausfallstutzen
6 versehen ist. Unter der Zerkleinerungsmaschine ist ein Vibrationsförderer 7 angebracht,
der in den Ausfallstutzen 6 mündet. Das zu zerkleinernde Gut wird in einen Aufgabetrichter
8 geschüttet und gelangt aus ihm auf einen Förderer 9, der als Band- oder Kettenkratzerförderer
ausgebildet ist, der schräg aufwärts zu einem Vorsieb 10 führt, von dem der Überlauf
durch eine Aufgabehaube 11 in die Zerkleinerungsmaschine 5 fällt. Der Siebdurchgang
fällt in einen Trichter 12 und aus diesem auf ein Förderband 13. An dem Rahmen 2 ist
beiderseits vor dem Radsatz 3 je ein Stützstempel 14 und hinter dem Radsatz je ein
Hubstempel 15 angeordnet. Der Rahmen ist an seinem hinteren Ende 4 im Auflagebereich
für die Zerkleinerungsmaschine 5 nach unten abgewinkelt, während das vordere, etwas
hochgekröpfte Ende 16 des Rahmens 2 mit einem Königszapfen 17 für den Anschluß an
einen Sattelschlepper 18 versehen ist. Mit h ist die zulässige Fahrhöhe bezeichnet.
[0013] Nach dem Abheben des vorderen Endes des Fahrgestells 1 von dem Sattelschlepper 18,
was mittels der Stützstempel 14 bewirkt wird, erfolgt ein Hochschwenken des gesamten
Fahrgestells (Rahmen 2 und Radsatz 3) um eine durch die Auflagestellen der beiden
Stützstempel 14 gehende gedachte Achse mittels der Hubstempel 15, so daß sich die
in Fig. 2 dargestellte Lage ergibt, in der das untere Ende des Förderers 9 nahe dem
Boden und damit der Aufgabetrichter 8 so niedrig wie möglich liegt, während die Zerkleinerungsmaschine
5 so hoch zu liegen kommt, daß unter deren Ausfallstutzen 6 genügend Raum für einen
das ausfallende Gut wegschaffenden Förderer 19 frei wird.
1. Fahrbare Zerkleinerungsanlage, die ein mit einem Radsatz versehenes Sattelschlepper-Anhängerfahrgestell
aufweist, auf dessen Rahmen an dem mit dem Radsatz versehenen hinteren Ende einer
Zerkleinerungsmaschine und an dem vorderen Ende eine aus Aufgabetrichter und Band-
oder Kettenkratzerförderer bestehende, der Zerkleinerungsmaschine zufördernde Aufgabevorrichtung
angeordnet ist, und bei der der Rahmen mittels an seinem hinteren Ende vorgesehener
Hubvorrichtungen durch Anheben des hinteren Endes aus der im wesentlichen waagerechten
Fahrstellung in eine Betriebsstellung gekippt werden kann, in der das vordere Ende
dem Boden genähert ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (2) vor dem Radsatz
(3) eine sich auf den Boden aufsetzende Stützvorrichtung (14) aufweist, um die der
Rahmen mitsamt dem Radsatz beim Anheben seines hinteren Endes gekippt wird.
2. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Steuervorrichtung (14) am Rahmen (2) absenkbar ist.
3. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Stützvorrichtung (14) mit geringem Abstand vor und die Hubvorrichtung (15) mit geringem
Abstand hinter dem Radsatz (3) an dem Rahmen (2) angeordnet ist.
4. Fahrbare Zerkleinerungsanlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
Rahmen des Fahrgestells (1) im Anordnungsbereich der Zerkleinerungsmaschine (5) so
weit nach unten abgewinkelt ist, daß der Auflagebereich bei hochgeschwenktem Fahrgestell
etwa waagerecht verläuft.