[0001] Die Erfindung betrifft eine Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer mit Abbildungsfehlern
behafteten Übertragungskette, die einen Röntgenbildverstärker und eine optische Vorrichtung
zur Abbildung des Ausgangsbildes des Röntgenbildverstärkers auf einer an der optischen
Vorrichtung angekoppelten Bildaufnahmevorrichtung aufweist. Derartige Einrichtungen
dienen beispielsweise zur Fernsehwiedergabe von Röntgenbildern.
[0002] In der DE-A-31 27 648 ist eine derartige Röntgendiagnostikeinrichtung beschrieben,
bei der das Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers durch ein an den Röntgenbildverstärker
gekoppeltes Basisobjektiv und ein Kameraobjektiv auf eine angekoppelte Bildaufnahmevorrichtung
abgebildet wird. In diesem Falle wird das Bild auf dem Target einer Fernsehkamera
erzeugt.
[0003] Insbesondere der Röntgenbildverstärker, aber auch die Fernsehkette weisen kissenförmige
Verzeichnungen auf. Aus diesen Verzeichnungen sowie aus dem Abstand des Kameraobjektives
zum Basisobjektiv resultiert eine ungleichmäßige, konzentrisch von der Bildmitte
zum Bildrand hin abfallende Helligkeitsverteilungen ("Vignettierung") im Bild.
[0004] Um eine gleichmäßigere Helligkeitsverteilung zu erreichen, wurde bisher das Videosignal
unterschiedlich verstärkt, wobei das Signal am Bildrand mehr verstärkt wurde als das
in der Bildmitte. Dadurch ergibt sich aber ein geringerer Signal-Stör-Abstand am
Bildrand, so daß sich das Rauschen störend erhöht. Außerdem ist diese Art der Erzeugung
einer gleichmäßigeren Helligkeitsverteilung nur in der Fernsehkamera wirksam, nicht
aber in weiteren Bildaufnahmevorrichtungen wie beispielsweise einer Kinokamera oder
einer Mittelformatkamera.
[0005] Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, eine Röntgendiagnostikeinrichtung der eingangs
genannten Art zu schaffen, durch die eine einfache, wirksame und störungsfreie Korrektur
von Abbildungsfehlern (Verzeichnung, Vignettierung) erreicht wird.
[0006] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die optische Vorrichtung eine
derartige, den Abbildungsfehlern der anderen Glieder der Übertragungskette entgegengesetzte
Verzeichnung aufweist, so daß die Abbildungsfehler der Übertragungskette eliminiert
werden. Dadurch wird erreicht, daß die Abbildungsfehler des Röntgenbildverstärkers,
insbesondere die Verzeichnung und unterschiedliche Helligkeitsverteilung im Bild,
durch die Optik korrigiert werden. Optische Verzeichnungskorrekturen können durch
sphärische oder asphärische Krümmungen von einzelnen Elementen der optischen Vorrichtungen,
durch Veränderung des Abstandes der Elemente der optischen Vorrichtungen oder durch
Glasauswahl erreicht werden.
[0007] Bei einer Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer Tandemoptik als optische Vorrichtung,
die ein Basisobjektiv und ein Kameraobjektiv aufweist, können in vorteilhafter Weise
sowohl beide als auch nur eines dieser Objetive zur Korrektur mit einer tonnenförmigen
Verzeichnungen versehen sein. Hinsichtlich Glasauswahl und Form können auch Korrekturmaßnahmen
durchgeführt werden, wenn Schirmträger und/oder die Endscheibe des Röntgenbildverstärkers
und/oder die Streulichtfalle eine Korrektur der Verzeichnung bewirken.
[0008] Eine Anpassung an unterschiedliche Eingangsfelder eines umschaltbaren Röntgenbildverstärkers
kann erreicht werden, wenn unterschiedliche Verzeichnungskorrekturen einstellbar sind.
Dies kann durch Stellglieder zur Veränderung der optischen Eigenschaft der optischen
Vorrichtung erfolgen, wenn sie mit einzelnen Elementen der optischen Vorrichtung
verbunden sind. Eine variable Verzeichnungskorrektur kann auch erreicht werden, wenn
auf einer Revolveranordnung mehrere optische Elemente angeordnet sind, die wahlweise
in den Strahlengang der optischen Vorrichtung schwenkbar sind.
[0009] Die Erfindung ist nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
FIG 1 eine Röntgendiagnostikeinrichtung gemäß dem Stand der Technik,
FIG 2 die Elemente eines Objektives der Röntgendiagnostikeinrichtung,
FIG 3 ein stark überzeichnetes Beispiel eines Abbildungsfehlers am Ausgangsleuchtschirm
des Röntgenbildverstärkers,
FIG 4 das durch Verzeichnungskorrektur korrigierte, auf den Bildaufnahmewandler fallende
Röntgenbild und
FIG 5 Helligkeitsverläufe im Abstand vom Bildmittelpunkt ohne und mit Korrektur.
[0010] In der FIG 1 ist eine Röntgenröhre 1 dargestellt, die von einem Hochspannungsgenerator
2 betrieben wird und ein Strahlenbündel aussendet, das einen Patienten 3 durchtritt
und auf den Eingangsleuchtschirm des Röntgenbildverstärkers 4 ein Strahlenbild wirft.
Der Röntgenbildverstärker 4 setzt das Strahlenbild in ein sichtbares Bild auf dem
Ausgangsleuchtschirm um. An den Röntgenbildverstärker 4 ist eine Tandemoptik 5 gekoppelt,
die ein Basisobjektiv 6 und ein Kameraobjektiv 7 enthält. Durch diese Objektive 6
und 7 wird das Ausgangsbild des Röntgenbildverstärkers 4 auf dem Target einer Fernsehkamera
8 abgebildet. Das Ausgangssignal der Fernsehkamera 8 wird in einem Videoverstärker
9 verstärkt und als sichtbares Bild auf einem Monitor 10 wiedergegeben.
[0011] Derartige Übertragungsvorrichtungen 4 bis 10 weisen viele Abbildungsfehler auf.
Dazu gehören auch kissenförmige Verzeichnungsfehler, die beispielsweise aus einem
rechteckigen Gitter eine in FIG 3 übertrieben dargestellte, kissenförmig verzeichnete
Abbildung erzeugen. Gleichzeitig weist das Bild zum Rande hin einen Helligkeitsabfall
auf. Dieser ist in FIG 5 anhand der Kurve a beispielsweise dargestellt. In dieser
Darstellung ist die Intensität I der Helligkeit über dem Abstand r von dem Bildmittelpunkt
aufgetragen.
[0012] Die Objektive 6 und 7 können den in FIG 2 dargestellten Aufbau aufweisen. Sie bestehen
in diesem Beispiel aus sieben Elementen 11 bis 17, die zum Teil in Gruppen angeordnet
sind. Dabei erfolgt die Korrektur der Verzeichnung als Teil- oder Vollkorrektur
durch Auslegung der Elemente 11 bis 17, die zusammen eine optische, tonnenförmige
Verzeichnung aufweisen, so daß die kissenförmige Verzeichnung insbesondere des Röntgenbildverstärkers
4, aber auch der Übertragungskette 8 bis 10 korrigiert wird.
[0013] Bei voller Verzeichnungskorrektur weist das Bild den in FIG 4 wiedergegebenen, gewünschten
gradlinigen Verlauf der Linien auf. Die Helligkeitsverteilung im Bild zeigt infolge
des völligen Wegfalls oder zumindest der Verminderung des verzeichnungsbedingten
Helligkeitsabfalles den in FIG 5 anhand der Kurve b dargestellten, wesentlich günstigeren
Verlauf.
[0014] Dabei kann für das größte einzustellende Röntgenbildverstärker-Format eine Teilkorrektur
erfolgen, die eine geringere kissenförmige Verzeichnung aufweist als bisher. Das
kleinste RBV-Format kann durch eine mittlere, tonnenförmige Verzeichnung überkorrigiert
sein. Eine solche Korrektur wäre beispielsweise für mittel- bis großformatige Bildverstärker
4 für die Extremitätenangiographie interessant.
[0015] Die tonnenförmige Verzeichnungskorrektur kann auch derart aus gelegt sein, daß ein
bestimmtes Eingangsfeld eines umschaltbaren Röntgenbildverstärkers 4, das beispielsweise
bevorzugt für Messungen benutzt wird (Herzvolumen, Gefäßdurchmesser), optimal korrigiert
ist, während die größeren und/oder kleineren Eingangsfelder unter- bzw. überkorrigiert
sind.
[0016] Die Korrekturmaßnahmen können sowohl innerhalb nur eines Objektives 6 oder 7 der
Tandemoptik 5 erfolgen oder auch auf beide Objektive 6 und 7 der Tandemoptik 5 aufgeteilt
werden. Es lassen sich auch die optisch wirksamen Bauelemente des Röntgenbildverstärkers
4, wie beispielsweise der Schirmträger, die Endscheibe und die Streulichtfalle, mit
in die Betrachtung der Verzeichnungskorrektur einbeziehen, so daß sich die Baulänge
des Röntgenbildverstärkers verkürzen läßt und/oder man zusätzliche Freiheitsgrade
für die Berechnung der Elektronenoptik erhält.
[0017] Bei der Verwendung von umschaltbaren Röntgenbildverstärkern 4 wäre es zweckmäßig,
wenn auch die Verzeichnungskorrektur veränderbar wäre. Dies kann, wie in FIG 2 dargestellt,
beispielsweise durch Stellglieder 18 innerhalb des Objektives 6 und/oder 7 erfolgen,
die die Abstände der einzelnen Elemente 11 bis 17 zueinander verändern. Anstelle der
Stellglieder 18, die eine Verschiebung beispielsweise des optischen Elementes 13 bewirken,
kann aber auch eine sogenannte Revolveranordnung Verwendung finden, auf der beispielsweise
unterschiedliche Elemente 13 angebracht sind, die je nach Format des Röntgenbildverstärkers
4 in den Strahlengang eingeschwenkt werden können.
1. Röntgendiagnostikeinrichtung mit einer mit Abbildungsfehlern behafteten Übertragungskette
(4 bis 10), die einen Röntgenbildverstärker (4) und eine optische Vorrichtung (5)
zur Abbildung des Ausgangsbildes des Röntgenbildverstärkers (4) auf einer an der optischen
Vorrichtung (5) angekoppelten Bildaufnahmevorrichtung (8) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die optische Vorrichtung (5) eine derartige, den Abbildungsfehlern der anderen
Glieder der Übertragungskette entgegengesetzte Verzeichnung aufweist, daß die Abbildungsfehler
der Übertragungskette (4 bis 10) eliminiert werden.
2. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1 mit einer Tandemoptik (5) als optische
Vorrichtung, die ein Basisobjektiv (6) und ein Kameraobjektiv (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß beide Objektive (6, 7) zur Korrektur mit Verzeichnungen versehen sind.
3. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1 mit einer Tandemoptik (5) als optische
Vorrichtung, die ein Basisobjektiv (6) und ein Kameraobjektiv (7) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß nur eines der Objektive (6 und 7) der Tandemoptik (5) zur Korrektur mit Verzeichnung
versehen ist.
4. Röntgendiagnostikeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Schirmträger und/oder die Endscheibe des Röntgenbildverstärkers (4) und/oder
die Streulichtfalle eine Korrektur der Verzeichnungen bewirken.
5. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß unterschiedliche Verzeichnungskorrekturen einstellbar sind.
6. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß Stellglieder (18) zur Veränderung der optischen Eigenschaft der optischen Vorrichtung
(5) mit einzelnen Elementen (13) der optischen Vorrichtung (5) verbunden sind.
7. Röntgendiagnostikeinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf einer Revolveranordnung mehrere optische Elemente angeordnet sind, die wahlweise
in den Strahlengang der optischen Vorrichtung (5) schwenkbar sind.