[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Revolverschneidpresse entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von Stanzteilen mittels Revolverschneidpressen werden häufig
im Umfangsbereich profilierte Werkzeuge eingesetzt, die um ihre Längsachse drehbar
im Revolverteller aufgenommen und in ihrer Winkellage steuerbar sind. Derartige Revolverschneidpressen
sind beispielsweise aus der DE 34 41 530 A1 bekannt. Charakteristisch für diese ist,
daß für den Antrieb der Werkzeuge um ihre Längsachse mindestens ein besonderer motorischer
Antrieb erforderlich ist, der im peripheren Bereich der Revolverteller angeordnet
und mit einzelnen Werkzeugsätzen kuppelbar ausgebildet ist. Zur Überführung eines
bestimmten Werkzeugsatzes in seine Arbeitsposition, welche eine Drehung des Revolvertellers
in die jeweilige Stanzposition und eine Drehung des Werkzeugsatzes um seine Längsachse
in eine bestimmte Winkelposition umfaßt, werden zunächst die Revolverteller durch
Betätigung der diesen zugeordneten Antriebe in die Stanzposition überführt und mittels
besonderer Arretiereinrichtungen fixiert. Anschließend wird der, der Drehung des Werkzeugs
um seine Längsachse zugeordnete Antrieb mit dem jeweiligen Werkzeug gekuppelt und
das Werkzeug in die gewünschte Winkellage überführt. Zum eindeutigen Positionieren
der Werkzeuge bezüglich ihrer Längsachse, d.h. zur eindeutigen Winkaleinstellung derselben
müssen die Werkzeugsätze vor einer Tellerdrehung entweder in ihrer letzten Drehwinkelstellung
arretiert werden, so daß ausgehend von einer gegebenen, gespeicherten Drehwinkelstellung
die zum Erreichen einer neuen Drehwinkelstellung erforderliche Drehung errechenbar
ist oder es muß vor jeder Veränderung der Drehwinkelstellung zunächst die exakte Nullage
des jeweiligen Werkzeugsatzes eingestellt werden, um ausgehend von dieser die neue
Winkelposition zu erreichen.
[0003] Diese bekannten Revolverschneidpressen sind somit bezüglich des antriebs- und steuerungstechnischen
Aufwands bezüglich des Systems von Revolvertellern und drehbaren Werkzeugen als vergleichsweise
kompliziert anzusehen. Darüber hinaus muß - bedingt durch den Kupplungsvorgang des
besonderen, der Drehung der Werkzeugsätze um ihre Längsachse zugeordneten Antriebes
- die Synchronisation der Drehwinkelstellungen von Ober- und Unterwerkzeug zwecks
Vermeidung von Winkelfehlern und damit Werkzeugschäden genau überwacht werden. Ferner
bedingt das Ankuppeln eines weiteren Antriebes in manchen Fällen weitere Ungenauigkeiten.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, eine Revolverschneidpresse der eingangs bezeichneten
Gattung konstruktiv, insbesondere in antriebs- und steuerungstechnischer Hinsicht
zu vereinfachen. Gelöst ist diese Aufgabe bei einer gattungsgemäßen Revolverschneidpresse
durch die Merkmale des Kennzeichnungsteils des Anspruchs 1.
[0005] Erfindungswesentlich ist, daß nunmehr die für den Antrieb eines Werkzeugsatzes um
seine Längsachse benötigte Drehbewegung unmittelbar von einem ohnehin vorhandenen
steuerbaren, dem Antrieb des Revolvertellers um seine Rotationsachse dienenden Antriebssystem
abgeleitet wird. Dies setzt lediglich Maßnahmen zum wahlweisen Kuppeln des genannten
Antriebs entweder mit dem Revolverteller oder mit einem bestimmten Werkzeugsatz voraus.
Im Vergleich zu dem eingangs beschriebenen Stand der Technik entfällt somit die Anordnung
eines besonderen Antriebs, dessen einzige Zweckbestimmung in der Drehung eines einzelnen
Werkzeugsatzes besteht. Vielmehr wird zur Drehung des Werkzeugsatzes von einem ohnehin
vorhandenen steuerbaren Antrieb Gebrauch gemacht. Dies bringt eine Verringerung des
baulichen, jedoch auch des steuerungstechnischen Aufwands mit sich. Geht man davon
aus, daß bei der eingangs beschriebenen bekannten Revolverschneidpresse sich der,
zur Drehung einzelner Werkzeugsätze um ihre Längsachse dienende Antrieb im peripheren
Bereich der Revolverteller befindet, welches eine gewisse Erhöhung des seitlichen
Platzbedarfs zwangsläufig mit sich bringt, ergibt sich bei der erfindungsgemäßen Revolverschneidpresse
der weitere Vorteil, daß deren Abmessungen durch die um ihre Längsachse drehbare Anordnung
einzelner Werkzeugsätze nicht berührt werden, da Antriebselemente, welche der kuppelbaren
Verbindung mit dem Tellerantrieb dienen, in einem der Achse der Revolverteller nahen
Bereich unterbringbar sind.
[0006] Die Merkmale der Ansprüche 2 und 3 sind auf alternative Ausbildungsformen des Erfindungsgegenstands
gerichtet. Hiernach kann jeder Revolverteller einen einzelnen Antrieb aufweisen, von
dem wiederum die Drehbewegung einzelner Werkzeugsätze abgeleitet ist. Es kann jedoch
auch ein gemeinsamer Antrieb für beide, im Regelfall übereinander angeordnete Revolverteller
vorgesehen sein, von dem die Drehbewegungen sämtlicher Werkzeugsätze abgeleitet werden.
Letzteres macht zwar ein Verzweigungsgetriebe zur Übertragung von Drehbewegungen
auf beide Revolverteller erforderlich, erübrigt jedoch - wie im erstgenannten Fall
- die Anordnung besonderer Synchronisiereinrichtungen, um die identische Drehbewegung
beider Revolverteller sicherzustellen. Es werden auf diesem Weg somit Winkelfehler
betreffend die Position von Ober- und Unterwerkzeug in einfachster Weise vermieden.
Da die, zur Übertragung einer Drehbewegung auf einzelne Werkzeugsätze benötigten Funktionselemente
jeweils auf den einander abgekehrten Seiten der Revolverteller angeordnet sind, wird
der häufig enge Zwischenraum zwischen den Revolvertellern durch den Drehantrieb einzelner
Werkzeugsätze nicht beeinträchtigt.
[0007] Durch die Anordnung der schaltbaren Funktionselemente in dem, der Achse des Revolvertellers
unmittelbar benachbarten Bereich entsprechend den Merkmalen des Anspruchs 4 ergibt
sich eine kompakte, den Außenraum nicht behindernde Bauweise des Drehantriebs der
Werkzeugsätze.
[0008] Die schaltbaren Funktionselemente des Antriebs bestehen gemäß den Merkmalen des Anspruchs
5 aus einer, einer reibschlüssigen Drehmomentübertragung dienenden, die Achse des
Revolvertellers koaxial umgebenden Scheibe und einer steuerbaren Einrichtung zum axialen
Verschieben dieser Scheibe. Die letztgenannte Einrichtung kann grundsätzlich beliebig
ausgebildet sein - besonders vorteilhaft ist jedoch deren Ausgestaltung als druckmittelbetätigte
Einrichtung. Die übrigen Funktionselemente zur Betätigung des Werkzeugantriebs bestehen
aus einem Zahnradgetriebe, durch welches eine kinematische Verknüpfung zwischen einer
Drehung der Tellerantriebswelle und dem einzelnen Werkzeug herstellbar ist. Ist ein
Reibschluß mittels der genannten Scheibe hergestellt, bewegt sich der gesamte Revolverteller
einschließlich der in diesen aufgenommenen drehbaren Werkzeugsätze wie ein starrer
Körper. Ist eine reibschlüssige Verknüpfung über die genannte Scheibe hingegen nicht
hergestellt und ist ferner der jeweilige Revolverteller arretiert, bringt eine Drehung
der Tellerantriebswelle eine entsprechend den Übersetzungsverhältnissen des genannten
Zahnradgetriebes entsprechende Drehung des Werkzeugsatzes mit sich. Da jeweils sämtliche
drehbaren Werkzeugsätze in diesem Sinne mit der Tellerantriebswelle gekuppelt sind,
drehen sich bei einer Positionierbewegung eines einzelnen Werkzeugsatzes stets sämtliche
Werkzeugsätze.
[0009] Die Merkmale des Anspruchs 6 sind auf eine konkrete Ausgestaltung der steuerbaren
Einrichtung zum axialen Verschieben der Scheibe gerichtet. Dies stellt eine besonders
einfache Ausgestaltungsform dar, welche lediglich die Anordnung einer den Ringkolben
aufnehmenden Ringnut im Revolverteller sowie die Anordnung von Druckmittelbohrungen
in der Tellerantriebswelle voraussetzt. Während die der reibschlüssigen Drehmomentübertragung
dienende Scheibe auf der Tellerantriebswelle axial verschiebbar, jedoch unverdrehbar
mit dieser verbunden ist, macht der genannte Ringkolben die Drehbewegung der Tellerantriebswelle
nur im Fall der Druckbeaufschlagung mit, d.h. in dem Fall, in dem einer Drehmomentübertragung
auf den Revolverteller stattfindet.
[0010] Die Merkmale des Anspruchs 7 sind auf eine alternative Ausführungsform der steuerbaren
Einrichtung gerichtet, wonach der Ringkolben einstückig mit der genannten Scheibe
ausgebildet ist. Hierbei ergibt sich eine Verringerung der Anzahl der insgesamt eingesetzten
Bauteile und damit eine einfachere Gestaltung des Revolvertellers, wobei jedoch gleichzeitig
die Masse der bei jeder Drehung der Tellerantriebswelle sich mit dieser drehenden
Teile um die Masse des Ringkolbens erhöht wird.
[0011] Die Merkmale der Ansprüche 8 und 9 sind auf die Ausgestaltung der unmittelbaren
Ankupplung einzelner drehbarer Werkzeugsätze gerichtet. Man erkennt, daß sämtliche
Antriebselemente eines einzelnen Werkzeugsatzes stets auf der Ober- bzw, der Unterseite
des jeweiligen Revolvertellers angeordnet sind, so daß der an sich beengte Zwischenraum
zwischen den Revolvertellern durch die drehbare Anordnung einzelner Werkzeugsätze
nicht beeinträchtigt wird. Das Oberwerkzeug kann in an sich bekannter Weise aus
Stempel und Stempelhalter bestehen, welch letzterer axial verschiebbar, jedoch unverdrehbar
in eine, in einer Bohrung des oberen Revolvertellers eingesetzten Buchse aufgenommen
ist, welch letztere über eine in deren Berandung eingeformte Verzahnung antreibbar
ist. Es kann jedoch die Buchse auch einstückig mit dem Stempelhalter ausgebildet sein,
so daß auch hier die Zahl der insgesamt eingesetzten Bauteile verringert ist. Die
Maßnahmen der Ansprüche 10 bis 12 dienen der weitestgehenden Eliminierung jeglichen
Zahnspieles im Bereich des dem Antrieb der Werkzeugsätze dienenden Zahnradgetriebes
und damit der Genauigkeitserhöhung bei der Drehwinkeleinstellung eines Werkzeugsatzes.
Diese Maßnahmen, soweit sie die einstellbare Ausbildung der Verzahnungen der Buchsen
betreffen, dienen der genauen Justie rung einer, für alle drehbaren Werkzeugsätze
gemeinsamen Nullage. In Verbindung mit einem weitestgehend spielfreien Zahnradgetriebe
werden auch auf diese Weise Synchronisationsfehler zwischen den Drehwinkelstellungen
von Ober- und Unterwerkzeug vermieden und gleichzeitig der steuerungstechnische Aufwand
zur Positionierung der Werkzeugsätze gering gehalten.
[0012] Es können - in Abhängigkeit von dem Platzbedarf zur Unterbringung der Zahnradgetriebe
oberhalb und unterhalb der Revolverteller - beliebig viele Werkzeugsätze um ihre Längsachse
antreibbar sein. Auch kann das Zahnradgetriebe durch eine sonstige drehwinkelgetreue,
schaltbare Übertragungseinrichtung zwischen der Tellerantriebswelle einerseits und
der Buchse andererseits ersetzt werden.
[0013] Die Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf das in den Zeichnungen dargestellte
Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine perspektivische Darstellung einer Revolverschneidpresse;
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Revolverschneidpresse;
Fig. 3 einen Axialschnitt des oberen Revolvertellers;
Fig. 4 einen Axialschnitt des unteren Revolvertellers;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Oberseite des oberen Revolvertellers;
Fig. 6 eine Detaildarstellung des oberen Revolvertellers - in einer Draufsicht gesehen.
[0014] Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Revolverschneidpresse in ihrer Gesamtheit. Diese
besteht aus einem stehend angeordneten C-förmig ausgestalteten Grundgestell 1, an
dessen Endbereich um zueinander koaxial und vertikal verlaufende Achsen drehbar und
mit Abstand voneinander zwei Revolverteller 2,3 angeordnet sind. Die Revolverteller
2,3 tragen an ihrem Umfangsbereich eine Reihe kompletter Werkzeugsätze 4,5 deren
Aufbau im folgenden noch näher zu erläutern sein wird und welche jeweils zumindest
aus einem, im oberen Revolverteller 2 angeordneten Stempel nebst Stempelhalter und
einer im unteren Revolverteller angeordneten Matrize bestehen. Die Werkzeugsätze
4,5 des oberen und des unteren Revolvertellers 2,3 befinden sich jeweils in einer
axial zueinander ausgerichteten Anordnung.
[0015] Das Grundgestell 1 dient unter anderem der Aufnahme der Lagerung und des Antriebes
der Revolverteller sowie von Elementen zur Betätigung des Pressenantriebs, welcher
jeweils mit einem, in der Arbeitsstation 6 befindlichen Werkzeugsatz zusammenwirkt.
Mit 7 ist ein an sich bekannter Koordinatentisch bezeichnet, welcher mittels zeichnerisch
nicht dargestellter Hilfsmittel der exakten Positionierung des in der Regel flächenhaften
Werkstücks, beispielsweise eines Bleches relativ zu der Arbeitsstation 6 dient.
[0016] Zur Programmierung bzw. Steuerung der Schneidpresse dient eine DNC-Steuerung 8, welche
in einem neben dem Grundgestell plazierten Schaltschrank untergebracht ist.
[0017] Die Stempel wenigstens einzelner Werkzeugsätze 4 sind im Umfangsbereich profiliert
ausgebildet und es sind diese Werkzeugsätze 4 um ihre jeweiligen Längsachsen 9 in
ihren Aufnahmen drehbar in den Revolvertellern 2,3 aufgenommen und es sind zu diesem
Zweck die Revolverteller mit besonderen, im folgenden noch zu erläuternden, dem individuellen
Antrieb dieser einzelnen Werkzeugsätze um ihre Werkzeugachsen 9 dienenden Antriebselementen
10 versehen.
[0018] Mit 11 ist schematisch die Achse angedeutet, um die die Revolverteller 2,3 in dem
Grundgestell 1 drehbar sind.
[0019] In Fig. 2 ist mit 12 ein Elektromotor bezeichnet, der in einer, im folgenden noch
näher zu beschreibenden Weise dem Antrieb sowohl der Revolverteller 2,3 um ihre Achsen
11 sowie der Werkzeugsätze 4 um deren Achsen 9 dient. Der in dem Grundgestell 1 ortsfest
angebrachte Motor 12 steht zu diesem Zweck über einen Zahnriemen 13 mit einer, in
dem Grundgestell 1 gelagerten Zwischenwelle 14 in Verbindung. Die Verbindung erfolgt
über auf der Abtriebswelle des Motors 12 einerseits und der Zwischenwelle 14 andererseits
angeordnete Riemenräder 15,16. Der Motor 12 ist in an sich bekannter Weise NC-steuerbar
ausgebildet und steht in zeichnerisch nicht dargestellter Weise mit der DNC-Steuerung
8 in Wirkverbindung.
[0020] Die im Grundgestell 1 vertikal gelagerte Zwischenwelle 14 steht ihrerseits über Zahnriemen
17, 17′ mit Riemenscheiben 18, 18′ in Verbindung, welch letztere jeweils auf den
in Richtung der Achsen 11 verlaufenden Tellerantriebswellen 19,19′ angeordnet sind.
Die Verbindung der Zahnriemen 17,17′ mit der Zwischenwelle 14 erfolgt wiederum über
auf letzterer angeordnete Riemenräder 20, 20′. Die, durch die Riemenscheiben 19,20
in Verbindung mit dem Riementrieb 17 einerseits und durch die Riemenscheiben 19′
,20′ in Verbindung mit dem Riementrieb 17′ andererseits definierbaren Riementriebe
dienen jeweils dem Antrieb des oberen Revolvertellers 2 sowie des unteren Revolvertellers
3 und darüber hinaus, wie im folgenden noch zu erläutern sein wird, dem Drehantrieb
einzelner Werkzeugsätze 4.
[0021] Die Tellerantriebswellen 19,19′ sind jeweils in Lagern aufgenommen, deren Lagergehäuse
21, 21′ in dem Grundgestell 1 gehalten sind. Zur Arretierung der Revolverteller
2,3 in bestimmten Drehwinkelstellungen dienen Arretiervorrichtungen 22,22′, welche
ebenfalls im folgenden noch näher dargestellt werden. Zeichnerisch nicht dargestellt
ist ein weiterer Motor, der dem eigentlichen Pressenantrieb dient und über eine Gelenkwelle
23, einen Exzenter 24 mit dem Pressenstößel 25 in Wirkverbindung steht, an welch letzteren
der, in der Arbeitsstation 6 befindliche Stempel gekuppelt ist.
[0022] Fig. 3 läßt den Aufbau des oberen Revolvertellers 2 in einem Axialschnitt erkennen.
Die Tellerantriebswelle 19 ist einerseits über das in dem Grundgestell 1 aufgenommene
Lagergehäuse 21 bzw. das diesem zugeordnete Radiallager 26 und andererseits über ein
nur schematisch dargestelltes Radial-Axiallager 27 gelagert, welch letzteres mit einem,
an der Unterseite des Revolvertellers 2 mittels Schrauben 28 befestigten Laufring
29 zusammenwirkt.
[0023] Der teilweise im Schnitt wiedergegebene Werkzeugsatz 4 des oberen Revolvertellers
2 besteht aus einem einen Stempel 30′ enthaltenden Stempelhalter 30, der innerhalb
einer Buchse 32 unverdrehbar geführt ist. Der Stempel 30′ ist in an sich bekannter
Weise in Richtung der Pfeile 31 verschiebbar. Zur unverdrehbaren Führung des Stempelhalters
30 dient eine, in die Peripherie desselben eingesetzte Feder 33, welche innerhalb
einer, in die Innenseite der Buchse 32 eingearbeiteten Nut 34 - in peripherer Richtung
möglichst spielfrei - gleitet. Die Buchse 32 ist ihrerseits in eine entsprechende
Bohrung des Revolvertellers 2 eingesetzt und innerhalb dieser axial einerseits durch
einen an deren oberes Ende angesetzten, zum Übergreifen der Bohrung 35 bestimmten
Ringkörper 36 und andererseits durch einen, in die Außenseite eines, auf der Unterseite
des Revolvertellers 2 herausragenden Teiles der Buchse 32 eingreifenden Arretierringes
37 gesichert. Der Ringkörper 36 trägt in seinem peripheren Bereich eine Verzahnung
38, welche in noch zu erläuternder Weise dem Drehantrieb des Werkzeugsatzes 4 um
seine Achse 9 dient.
[0024] Der Stempel 30′ ist oberseitig mit einem T-förmigen Kopfteil 39 versehen, welches
in einer entsprechend gestalteten Aufnahme des Pressenstößels 25 aufgenommen ist.
[0025] Im Außenrand 40 des Revolvertellers sind - in gleichmäßiger, den Positionen der
Werkzeugsätze entsprechenden Positionen Bohrungen 41 angeordnet, welche parallel zur
Achse 9 der Werkzeugsätze verlaufen und in welche jeweils eine Aufnahmebuchse 42 eingesetzt
ist, welche zum Zusammenwirken mit dem Arretierbolzen 43 der ortsfest angeordneten
Arretiereinrichtung 22 bestimmt ist.
[0026] Mit 44 ist ein, mit der Verzahnung 38 im Eingriff stehendes Zahnrad bezeichnet,
welches auf einer Lagerbuchse 45 mittels eines Radiallagers 46 frei drehbar gelagert
ist, welche Lagerbuchse 45 mittels einer Schraube 47 an dem Revolverteller befestigt
ist. Die Achse des Zahnrades 44 verläuft parallel zur Achse der Tellerantriebswelle
19.
[0027] Das genannte Zahnrad 44 steht ferner im Eingriff mit einem, verdrehsicher auf der
Tellerantriebswelle 19 angeordneten Zahnrad 48.
[0028] Mit 49 ist ein Einsatzring bezeichnet, der in einer, in Achsnähe des Revolvertellers
2 angeordneten, oberseitig sowie zur Achse des Tellers hin offene Ausnehmung 50 eingesetzt
ist. Es ist der Einsatzring 49 an seinem radial äußeren Ende mittels Schrauben 51
mit dem Revolverteller 2 verbunden. Die Unterseite 52 der Ausnehmung 50 ist in Achsnähe
mit einer, koaxial zur Tellerantriebswelle 19 verlaufenden, in Richtung auf den Einsatzring
49 hin offenen Ringnut 53 versehen, in welche ein Ringkolben 54 eingesetzt ist. Der
radial innen- und außenseitig mit Dichtungen 55 versehene Ringkolben 54 ist somit
innerhalb der Ringnut 53 in Richtung der Pfeile 56 gleitfähig.
[0029] Zur Druckmittelversorgung des Ringkolbens 54 dient eine, koaxial innerhalb der Tellerantriebswelle
19 verlaufende Bohrung 57, von welcher mehrere radiale Bohrungen 56 abzweigen, die
eine Verbindung zwischen der Bohrung 57 einerseits und einem Ringraum 59 andererseits
herstellen, welcher zwischen der Außenseite der Tellerantriebswelle 19 einerseits
und der Innenseite des Revolvertellers 2 andererseits besteht. Der genannte Ringraum
wiederum steht über eine Reihe von radial verlaufenden Kanälen 60 mit der Unterseite
der Ringnut 53 zwecks Beaufschlagung des Ringkolbens 54 in Verbindung.
[0030] Mit 57˝ (Fig. 2) sind Rotationsanschlüsse für die Druckmittelversorgung bezeichnet.
[0031] Mit 61 ist eine kreisringartige Scheibe bezeichnet, die gleitfähig in eine, in die
Unterseite 62 des Einsatzringes 49 eingearbeitete Ausnehmung 63 eingesetzt ist und
ebenfalls koaxial zur Achse der Tellerantriebswelle 19 verläuft. Es ist die Scheibe
61 über eine Vielkeilverbindung 64 verdrehsicher auf die Tellerantriebswelle 19 aufgesetzt
und aufgrund dieser Verbindung geringfügig axial gleitfähig.
[0032] Man erkennt aus der vorangegangenen Darstellung, daß mittels einer Druckbeaufschlagung
des Ringkolbens 54 über die Bohrungen 57,58,60 der Ringkolben 54 aufwärts in Richtung
des Pfeiles 56 gleitet und auf diese Weise die Scheibe 61 gegen den Einsatzring 49
preßt, so daß der Revolverteller 2 mit der Tellerantriebswelle 19 reibschlüssig gekuppelt
ist. Ohne Druckbeaufschlagung hingegen ist die Scheibe 61 gegenüber dem Einsatzring
49 frei drehbar, so daß bei arretiertem Revolverteller 2 eine Drehung der Tellerantriebswelle
19 in diesem Fall über die Zahnräder 48,44 eine Drehung der Buchse 32 zur Folge hat.
[0033] Mit 65 ist eine weitere radiale Bohrung innerhalb des Revolvertellers 2 bezeichnet,
welche die Ringnut 53 mit der Innenseite der Bohrung 35 verbindet, so daß innerhalb
der Ringnut 53 anfallende Leckflüssigkeit zur Schmierung der Buchse 32 benutzt wird.
[0034] Fig. 4 zeigt eine der Darstellungsart der Fig. 3 entsprechende Darstellung des unteren
Revolvertellers, wobei vergleichbare Funktionselemente durch ein ′ an der ansonsten
identischen Bezugsziffer bezeichnet sind, wobei auf eine diesbezügliche wiederholte
Beschreibung verzichtet wird.
[0035] Mit 66 ist eine Matrize bezeichnet, die axial unverschiebbar auf der Buchse 32′
angeordnet ist, jedoch mit dieser in unverdrehbarer Verbindung steht.
[0036] Mit 67 ist lediglich beispielhaft das zu bearbeitende flächenhafte Werkstück bezeichnet.
In Abweichung von dem oberen Revolverteller 2 befinden sich die Antriebselemente
10 zur Drehung des Werkzeugs, hier der Matrize 66 nunmehr auf der Unterseite des unteren
Revolvertellers. Die Anordnung ist jedoch ansonsten spiegelbildlich zum oberen Revolverteller
ausgebildet, so daß dementsprechend die Ausnehmung 50′ ebenso wie die Ringnut 54′
zur Unterseite des Revolvertellers 3 hin offen ausgebildet sind. Da die Wirkungsweise
des wahlweisen Kuppelns der Tellerantriebswelle 19′ mit dem Revolverteller 3 oder
der Buchse 32′ und damit des Werkzeugs, hier der Matrize 66 ansonsten den entsprechenden
Mechanismen des oberen Revolvertellers 2 entspricht, kann auf eine wiederholte Beschreibung
derselben verzichtet werden.
[0037] Die Darstellung der Fig. 5, die - von der Beschaffenheit des jeweiligen Werkzeugs
abgesehen - entweder als Draufsicht auf die Oberseite des oberen Revolvertellers
2 oder als Ansicht der Unterseite des unteren Revolvertellers 3 interpretiert werden
kann, läßt erkennen, daß sämtliche Werkzeugsätze im peripheren Bereich des Revolvertellers
auf einem gemeinsamen Teilkreis 60 angeordnet sind. In dem gezeigten Ausführungsbeispiel
sind vier Werkzeugsätze 4 um ihre Achsen drehbar gelagert, während die übrigen, untereinander
unterschiedlichen Werkzeugsätze, die summarisch mit der Bezugsziffer 69 bezeichnet
sind, um ihre jeweiligen Längsachsen nicht drehbar angeordnet sind. Die, die Verbindung
zwischen dem zentralen Zahnrad 48,48′ vermittelnden zwischengeordneten Zahnräder
44,44′ befinden sich ihrerseits ebenfalls auf einem gemeinsamen Teilkreis 70.
[0038] Fig. 6 zeigt in der Draufsicht auf den oberen Revolver teller 2 eine weitere Ausgestaltung
der erfindungsgemäßen Antriebselemente 10, welche in identischer Weise auch bei dem
unteren Revolverteller 3 Anwendung findet. Das zentrale Zahnrad 48 ist über zwei,
gegeneinander um 180
o versetzte Feder-Nut-Verbindungen an der Tellerantriebswelle 19 befestigt.
[0039] Die Lagerbuchse 45 ist zur Aufnahme der Schraube 47 mit einem Langloch 71 versehen,
so daß entsprechend den Abmessungen des Langlochs 71 eine gewisse Einstellbarkeit
der genauen Position des Zahnrads 44 ermöglicht ist. Die Verzahnung 38 befindet sich
auf einem Zahnring 72, der auf einem zeichnerisch nicht wiedergegebenen Kreisringträger
angeschraubt ist, welch letzterer einen integralen Bestandteil der Buchse 32 bildet.
Die Verknüpfung zwischen dem Zahnring 72 und dem genannten Kreisringträger erfolgt
über Schrauben 73, die ihrerseits Langlöcher 74 des Zahnrings 72 durchdringen. Die
Langlöcher 74 befinden sich entlang eines gemeinsamen Teilkreises und erstrecken
sich somit im wesentlichen koaxial zur Achse des Werkzeugsatzes 4.
[0040] Die aus Fig. 6 sich ergebende Einstellbarkeit des mittleren Zahnrades 44 sowie des
Zahnringes 72 ermöglicht einerseits eine nahezu spielfreie Kupplung der Drehbewegungen
des Zahnrads 48 mit der Buchse 32 und andererseits die Einstellung einer genau definierten
Ausgangs-Winkelposition der Buchse 32, beispielsweise derart, daß der Mittelpunkt
der Feder-Nut-Verbindung 33,34 auf den Mittelpunkt der Tellerantriebswelle 19 ausgerichtet
ist. Es ergibt sich auf diese Weise ein hochgenauer, spielfreier Antrieb für die
einzelnen Werkzeugsätze 4, wobei gleichzeitig der zur genauen Positionierung einer
Drehwinkelstellung erforderliche Steuerungsaufwand gering gehalten werden kann, da
sämtlichen Werkzeugsätzen die gleiche Nullage zugeordnet ist.
[0041] Praktisch können die Arretiereinrichtungen 22,22′ steuerungstechnisch mit den genannten
Ringkolben 54,54′ zusammengeschaltet sein, so daß bei Druckbeaufschlagung der letzteren
stets die Revolverteller frei drehbar sind.
1. Revolverschneidpresse mit zumindest einem, im Umlaufbereich eine Vielzahl kompletter
Werkzeugsätze (4,5) enthaltenden Revolverteller (2,3), der mittels eines Antriebs
um seine Achse (11) drehbar ist, mit wenigstens einem, um seine, senkrecht zur Ebene
des Revolvertellers (2,3) verlaufende Achse (9) drehbaren Werkzeugsatz (4,5), dadurch
gekennzeichnet, daß der um seine Achse (9) drehbare Werkzeugsatz (4,5) mit dem Antrieb
des Revolvertellers (2,3) kuppelbar ist.
2. Revolverschneidpresse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Antrieb
durch einen steuerbaren Motor (12) gebildet ist, der über ein Getriebe mit zwei, zueinander
koaxial angeordneten Revolvertellern (2,3) in Wirkverbindung steht und daß jeweils
auf den, einander abgekehrten Seiten der Revolverteller (2,3) Funktionselemente zur
Verbindung des Werkzeugsatzes (4,5) mit dem Antrieb bzw. dem Motor (12) angeordnet
sind.
3. Revolverschneidpresse nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch zwei, zueinander koaxial
angeordnete Revolverteller (2,3), denen jeweils ein Motor als Antrieb zugeordnet
ist, wobei jeweils auf den einander abgekehrten Seiten der Revolverteller (2,3) Funktionselemente
zur Verbindung des Werkzeugsatzes (4,5) mit dem jeweiligen Antrieb bzw. Motor angeordnet
sind.
4. Revolverschneidpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß schaltbare Funktionselemente zur wahlweisen Übertragung einer
Drehbewegung auf den Revolverteller (2,3) oder den Werkzeugsatz (4,5) in einem, der
Achse (11) des Revolvertellers (2,3) unmittelbar benachbarten Bereich angeordnet sind.
5. Revolverteller nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die schaltbaren Funktionselemente
durch jeweils eine, einem Revolverteller (2,3) zugeordnete, zu diesem koaxiale, axial
geringfügig veschiebbare, gegenüber der jeweiligen Tellerantriebswelle (19,19′) unverdrehbare,
zur reibschlüssigen Übertragung eines Drehmoments von der Tellerantriebswelle (19,19′)
auf den Revolverteller (2,3) bestimmte Scheibe (61,61′) und eine steuerbare Einrichtung
zum axialen Verschieben dieser Scheibe (61,61′) gebildet werden und daß die übrigen
Funktionselemente zur Verbindung des Werkzeugsatzes (4,5) mit dem Antrieb des/der
Revolverteller (2,3) durch ein auf/unter dem Revolverteller (2,3) angeordnetes Zahnrad
(44,44′) gebildet werden, welches einerseits mit einem, sich mit der Tellerantriebswelle
(19,19′) drehenden Zahnrad (48,48′) und andererseits mit der Verzahnung (38,38′) des
jeweiligen Werkzeugsatzes (4,5) im Eingriff steht.
6. Revolverschneidpresse nach Anspruch 5, dadurch gekenn zeichnet, daß die steuerbare
Einrichtung zum axialen Verschieben der Scheibe (61,61′) durch einen, in einer koaxialen
Ringnut (53,53′) des Revolvertellers (2,3) axial geführten Ringkolben (54,54′) gebildet
ist, der über eine axial innerhalb der Tellerantriebswelle (19,19′) verlaufende Bohrung
(57) und zu dieser radial verlaufende Bohrungen (58,58′;60,60′) mit einem Druckmittel
beaufschlagbar ist.
7. Revolverschneidpresse nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringkolben
(54,54′) mit der Scheibe (61,61′) einstückig ausgebildet ist.
8. Revolverschneidpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzahnung (38) des oberen Werkzeugsatzes (4) in die äußere,
aus der oberseitigen Ebene des oberen Revolvertellers (2) herausragende Berandung
einer drehbaren Buchse (32) eingearbeitet ist, in welcher Buchse (32) der Stempelhalter
(30) unverdrehbar eingesetzt ist und daß die Verzahnung (38′) des unteren Werkzeugsatzes
(5) in die äußere, aus der unterseitigen Ebene des unteren Revolvertellers (3) herausragende
Berandung einer drehbaren Buchse (32′) eingearbeitet ist, welche Buchse (32′) die
Matrize (66) trägt.
9. Revolverschneidpresse nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Buchse
(32) einstückig mit dem Stempelhalter (30) ausgebildet ist.
10. Revolverschneidpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zahnräder (44,44′) auf/unter dem jeweiligen Revolverteller
(2,3) mit Hinblick auf die weitestgehende Eliminierung jeglichen Zahnspiels verschiebbar
ange ordnet sind.
11. Revolverschneidpresse nach einem der vorangegangenen Ansprüche 5 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verzahnungen (30,38′) jeweils durch Zahnringe (72) gebildet
werden, die relativ zu der Buchse (32,32′) winkeleinstellbar sind.
12. Revolverschneidpresse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zahnräder (44,44′) auf Lagerbuchsen (45,45′) gelagert sind, die über Langlöcher (71)
auf/unter dem jeweiligen Revolverteller befestigt sind und daß die Zahnringe (72)
über Langlöcher (74) an den Buchsen (32,32′) befestigt sind, welche Langlöcher (74)
sich in peripherer Richtung erstrecken.