[0001] Die Erfindung betrifft einen Roststab gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1
und eine Rostwalze gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 6.
[0002] Der Stand der Technik, auf dem die Erfindung aufbaut, ist der DE-OS 33 16 363 zu
entnehmen. Darin wird eine Rostwalze beschrieben, deren Roststäbe einen T-ähnlichen
symmetrischen Querschnitt haben. Die Roststäbe sind an den Trägern mit geringem Spiel
eingehängt, so daß sie - durch die Rotation der Walze bedingt - im Betrieb geringe
Relativbewegungen ausführen. Von diesen kleinen Bewegungen abgesehen, ist ihre Lage
relativ zur Tragkonstruktion unveränderlich. Die Luftschlitze, die die Richtung der
austretenden Luftstrahlen bestimmen, sind senkrecht zur Walzenoberfläche ausgerichtet.
[0003] Roststäbe mit symmetrischem T-ähnlichem Querschnitt sind auch bei Feuerungsrosten
anderer Bauart bekannt, wie z.B. bei einem treppenartig aufgebauten Vorschubrost gemäß
CH-PS 6 56 692.
[0004] Bei einer anderen, in der DE-OS 33 41 835 beschriebenen Rostwalze haben die Roststäbe
einen asymmetrischen, einseitig verbreiterten Kopf; die andere Seite des Roststabkopfes
ist einfach eine glatte Fortsetzung der entsprechenden Seite des Basisstegs. Die
Roststäbe sind an den Trägern - in Querrichtung zu der verbreiterten Seite hin klappbar
- angelenkt. Sie haben also gegenüber den meisten bekannten Roststäben einen zusätzlichen
Bewegungsfreiheitsgrad. Im Betrieb liegen die auf der Feuerraumseite - d.h. auf dem
gerade oben befindlichen Teil des Rostwalzenmantels - befindlichen Roststäbe schuppenähnlich
schräg mit den Längsseiten übereinander, wobei durch Abstandhalter zwischen je zwei
benachbarten Roststabköpfen ein schrägliegender Luftschlitz freigehalten wird. Wegen
der Schräglage der Luftschlitze haben die austretenden Luftstrahlen eine zur Walzenachse
parallele Geschwindigkeitskomponente. Auf dem gerade unten befindlichen Teil des Walzenmantels
hängen die Roststäbe auseinandergeklappt senkrecht nach unten.
[0005] Betriebliche Erfahrungen haben überraschenderweise gezeigt, daß bei schräg austretenden
Luftstrahlen die Ausnutzung der Primärluft merklich besser ist als bei senkrecht austretenden
Luftstrahlen. Das hängt offenbar damit zusammen, daß die auf dem Rost liegende Brennstoffschicht
- bedingt durch die Inhomogenität des Mülls - vielfach Löcher aufweist. Senkrecht
gerichtete Luftstrahlen, die im Bereich eines solchen Loches die Brennstoffschicht
durchstoßen, bleiben völlig ungenutzt. Treten jedoch die Luftstrahlen in schräger,
zur Walzenachse spitzwinkliger Richtung aus, so stoßen sie seitlich in die Brennstoffmasse
hinein, die das Loch umgibt.
[0006] Andererseits hat sich aber gezeigt, daß die klappbare Anordnung der Roststäbe unter
den vorherrschenden rauhen Betriebsbedingungen nicht immer in der gewünschten Weise
funktioniert, so daß gelegentliche Störungen unvermeidlich sind.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Roststab gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 zu schaffen, mit dem sich ohne zusätzlichen Bewegungsfreiheitsgrad
ein Feuerungsrost aufbauen läßt, der eine bessere Ausnutzung der durch den Rost eingeblasenen
Luft erlaubt. Eine zweite Aufgabe besteht darin, eine Rostwalze gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 6 zu schaffen, die ohne zusätzlichen Bewegungsfreiheitsgrad der
Roststäbe eine bessere Ausnutzung der Primärluft erlaubt.
[0008] Diese beiden Aufgabe werden durch die kennzeichnenden Merkmale der Patentansprüche
1 und 6 gelöst.
[0009] Aus der schiefwinkligen Form des Roststabkopfes ergibt sich eine Schräglage der Luftschlitze,
so daß die austretenden Luftstrahlen schräg gerichtet sind. Das ist das Wesentliche
der Erfindung.
[0010] In den Ansprüchen 2 und 7 sind die ungefähren Grenzen des Bereichs angegeben, in
dem der schiefe Winkel variiert werden kann.
[0011] Bevorzugte Ausführungsbeispiele für den Roststab bzw. für die Rostwalze sind in den
Ansprüchen 3 und 8 angegeben.
[0012] Die Ansprüche 4 und 9 betreffen ein vorteilhaftes Merkmal.
[0013] Durch das Merkmal der Ansprüche 5 und 10 wird einer Verkantung der Roststäbe entgegengewirkt.
[0014] Durch das Merkmal des Anspruchs 11 werden bei etwaigen Roststabbrüchen die Bruchstücke
provisorisch festgehalten.
[0015] Die Zeichnung dient zur Erläuterung der Erfindung anhand eines Ausführungsbeispiels.
Figur 1 zeigt schematisch eine Rostwalze gemäß der Erfin dung in perspektivischer
Darstellung.
Figur 2 zeigt in vergrößertem Maßstab einen vereinfachten Querschnitt durch einen
Roststab und einen Teil eines benachbarten Roststabes.
Figur 3 zeigt eine Seitenansicht eines Roststabs im eingebauten Zustand.
Figur 4 zeigt eine Draufsicht auf einen Roststab in gestreckter Länge.
[0016] Die Figuren 5 bis 8 zeigen zwei nebeneinanderliegende Roststäbe in verschiedenen
Darstellungen, und zwar
Figur 5 in einem Schnitt CD der Figur 3
Figur 6 in einem Schnitt EF der Figur 3
Figur 7 in einer Ansicht "A" der Figur 3
Figur 8 in einer Ansicht "B" der Figur 3
[0017] Die Figuren 3 bis 8 sind originalgetreue Zeichnungen in verkleinertem Maßstab.
[0018] Die in Figur 1 erkennbare Rostwalze hat eine Tragkonstruktion, die im wesentlichen
aus einer Hohlwelle 1, radialen Verbindungselementen 2 und aus mehreren zur Achse
der Hohlwelle parallelen T-Trägern 3 besteht. Die Träger 3 sind durch die Verbindungselemente
2 an der Hohlwelle 1 befestigt und bilden gemeinsam einen zylindrischen Käfig. Diese
Tragkonstruktion ist mit einem Mantelbelag versehen, der aus zahlreichen, an den Trägern
3 befestigten kreisbogenförmigen Roststäben 4 besteht. Zwischen den Längs seiten
benachbarter Roststäbe befinden sich Luftschlitze 5, die in Umfangsrichtung der Rostwalze
verlaufen.
[0019] Eine typische Rostwalze ist 5 m lang und hat einen Durchmesser von 1,5 m. Jeder
Roststab 4 erstreckt sich über einen Kreisbogen von 36°, so daß insgesamt zehn Roststäbe
einen geschlossenen Ring bilden. Der Mantelbelag umfaßt hundert derartige Ringe, d.h.
er besteht aus insgesamt tausend Roststäben. Die Breite der Luftschlitze beträgt etwa
2 mm.
[0020] Jeder Roststab 4 hat einen Kopf 6 und einen Basissteg 7, der sich nach unten verjüngt
(der Einfachheit halber wird hier und im folgenden die von der Mantelfläche in Richtung
der Walzenachse weiter entfernte Stelle als "unten" bezeichnet).
[0021] Der Kopf 6 ist begrenzt von einer zylindrisch gewölbten, glatten Mantelfläche und
zwei ebenfalls glatten Seitenflächen, die praktisch eben, im Prinzip jedoch schwach
konisch sind, wie sich aus dem Folgenden ergeben wird. Der Mantelfläche entspricht
im Querschnitt die Mantellinie 9, den Seitenflächen die Seitenlinien 10, 11. Die Seitenlinie
10 schließt mit der Mantellinie einen Winkel α von 60° ein. Der Winkel β zwischen
der Mantellinie 9 und der Seitenlinie 11 ist 120°. Die Seitenlinien 10, 11 sind also
zueinander parallel. Die zur Mantellinie 9 parallele Linie 12, die von dem unteren
Endpunkt der Seitenlinie 11 ausgeht, ergänzt die Linien 9, 10, 11 zu einem Rhomboid.
Die Mittellinie 13 des Basisstegs 7 teilt dieses schiefwinklige Parallelogramm in
zwei etwa gleichgroße Teile. Das bedeutet, daß die Mittellinie 13 die zu ihr rechtwinklige
Mantellinie 9 in einem vom Winkel α abhängigen Verhältnis unterteilt, das bei dem
dargestellten Ausführungsbeispiel zwischen 1,6 und 1,7 liegt. Der Winkel α kann im
Bereich zwischen etwa 45 und 75° liegen. Der Winkel β kann in einem entsprechenden
Bereich liegen, so daß die Summe der beiden Winkel zwischen 170 und 180° liegt. Wenn
die Summe der beiden Winkel kleiner als 180° ist, d.h. wenn die Seitenlinien 10,
11 nicht exakt parallel sind, dann bedeutet das, daß sich der Luftschlitz 5 zwischen
benachbarten Roststäben 4 zur Walzenoberfläche hin düsenartig verengt.
[0022] Die Seitenlinie 10 setzt sich unterhalb der Linie 12 geradlinig fort und geht in
Form eines Bogens in die Begrenzungslinie des Basisstegs 7 über. Auf der gegenüberliegenden
Seite ist der Querschnitt des Kopfes 6 unterseits durch einen Bogen 14 begrenzt, dessen
Endpunkt mit dem Endpunkt der Linie 11 durch eine kurze Linie 15 verbunden ist, die
mit der Linie 12 einen Winkel von etwa 45° einschließt.
[0023] Der Basissteg 7 ist symmetrisch zu der Linie 13. Er ist wesentlich schmaler als
der Kopf 6. Seine Breite im unteren Bereich steht zu dem Abstand der Mittelinien 13
zweier benachbarter Roststäbe 4 etwa im Verhältnis 1:6, wie z.B. aus Figur 5 erkennbar.
Seitlich an dem Basissteg 7 sind mehrere Kühlrippen 16 angebracht. In der Mitte ist
der Roststab beidseitig mit vorspringenden Abstandhaltern 17 versehen. Der Basissteg
7 hat drei über seine Länge verteilte Löcher 18, 19, 20. An den Enden des Roststabes
sind auf gegenüberliegenden Seiten des Basisstegs 7 zwei seitlich vorstehende Auflageblöcke
21, 22 angebracht. Der eine Auflageblock 21 ist gegenüber der zugehörigen Endfläche
des Roststabkopfes 6 ein wenig zurückgesetzt, der andere Auflageblock 22 springt gegenüber
der zugehörigen Endfläche etwas vor. Der Basissteg 7 ist an beiden Enden mit je einem
Schlitz 23, 24 versehen, dessen Oberkante mit der Unterseite des Auflageblocks 21,
22 fluchtet. In der Ansicht gemäß Figur 7 oder Figur 8 sind die Linien, die die Unterseiten
der beiden Auflageblöcke 21, 22 darstellen, parallel zur Mantellinie 9 des Roststabkopfes
6.
[0024] Im montierten Zustand greifen die Flansche der T-Träger 3 in die Schlitze 23, 24
ein. Es versteht sich, daß die Schlitze 23, 24 so lang und so breit sind, daß auch
im heißen Betriebszustand noch etwas Spiel vorhanden ist. Von diesem geringen Spiel
abgesehen, ist die Lage der Roststäbe 4 relativ zur Tragkonstruktion unveränderlich.
Die Auflageblöcke 21, 22 liegen mit ihren Unterseiten an den Flanschen der Träger
3 auf. Durch die seitenversetzte Anordnung der beiden Auflageblöcke 21, 22 wird die
Auflagebasis des Roststabs 4 verbreitert. Die Auflageblöcke 21, 22 wirken auch als
Abstandhalter. Außerdem sorgen die Abstandhalter 17 dafür, daß die vorgeschriebene
Breite der Luftschlitze 5 zwischen den Längsseiten benachbarter Roststäbe 4 beibehalten
wird. Die Luftschlitze liegen - auf der ganzen Länge der Rostwalze gleichmäßig - schräg
zur Walzenoberfläche, d.h. ihre Mittellinien 26 (Figur 2), die die Richtung der austretenden
Luftstrahlen veranschaulichen, liegen auf Kegelmänteln, so daß die Luftstrahlen eine
Geschwindigkeitskomponente in Achsrichtung der Rostwalze erhalten. An den Stoßstellen
25 zweier stirnseitig aneinanderstoßender Roststäbe 4 greifen die Roststabenden infolge
der oben beschriebenen Anordnung der Auflageblöcke 21, 22 übereinander, wie aus Figur
3 ersichtlich. In den Löchern 18, 19, 20 sitzen lange Stangen 27.
1. Roststab für einen Feuerungsrost, insbesondere für eine Rostwalze eines Walzenrostes
einer Müllverbrennungsanlage, mit einem schmalen Basissteg und einem verbreiterten
Kopf, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Roststabkopfes (6) eine rhomboidähnliche
Form hat.
2. Roststab nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der Mantellinie
(9) und der Seitenlinie (10) des rhomboidähnlichen Querschnittes zwischen 45 und
75° beträgt.
3. Roststab nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel etwa 60° beträgt.
4. Roststab nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellinie
(13) des Basisstegs (7) den rhomboidähnlichen Querschnitt in zwei etwa flächengleiche
Teilquerschnitte unterteilt.
5. Roststab nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß er zwei
Auflageblöcke (21, 22) aufweist, die an seinen beiden Enden auf gegenüberliegenden
Seiten angebracht sind.
6. Rostwalze für einen Walzenrost einer Müllverbrennungsanlage,
mit einer Tragkonstruktion, die mehrere achsenparallele, nach Art eines zylindrischen
Käfigs angeordnete Träger aufweist,
und mit einem Mantelbelag aus zahlreichen kreisbogenförmigen Roststäben, die an den
Trägern befestigt sind, wobei jeder Roststab einen schmalen Basissteg und einen verbreiterten
Kopf aufweist,
und wobei zwischen den Längsseiten benachbarter Roststäbe in Umfangsrichtung verlaufende
Luftschlitze bestehen,
dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Roststabkopfes (6) eine rhomboidähnliche
Form hat.
7. Rostwalze nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen der
Mantellinie (9) und der Seitenlinie (10) des rhomboidähnlichen Querschnitts zwischen
45 und 75° beträgt.
8. Rostwalze nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel etwa 60° beträgt.
9. Rostwalze nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittellinie
(13) des Basisstegs (7) den rhomboidähnlichen Querschnitt in zwei etwa flächengleiche
Teilquerschnitte unterteilt.
10. Rostwalze nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Roststab
(4) zwei Auflageblöcke (21, 22) aufweist, die an seinen beiden Enden auf gegenüberliegenden
Seiten angebracht sind.
11. Rostwalze nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
Basisstege (7) der Roststäbe (4) mit mindestens je zwei Löchern (18, 19, 20) versehen
sind und daß in den Löchern achsenparallele Stangen (27) sitzen.