[0001] Einrichtung zum Ausrichten einer intermittierend transportierten Warenbahn
[0002] Die Erfindung betrifft eine Einrichtung an Druckmaschinen zum Ausrichten einer intermittierend
transportierten Warenbahn.
[0003] Durch die DE-OS 23 65 668 ist eine Einrichtung bekannt, die u.a. einen intermittierenden
Bandantrieb, einen mit Unterdruck beaufschlagbaren Papierbahnspeicher und einen kontinuierlichen
Bandantrieb aufweist.
[0004] Es ist bei der gezeigten Einrichtung DE-OS 23 65 668 jedoch von Nachteil, daß keine
Mittel vorgesehen sind, um die Papierbahn seitlich auszurichten. Dies ist aber notwendig,
da im Unterdruckspeicher Reibkräfte zur Geradführung der Bahn fehlen, die die Bahn
in Transportmittellage halten. Bedingt durch eine ungleichmäßige Längung der Papierbahnkanten,
verursacht durch unterschiedliche Papierbahndicke, Farb- bzw. Feuchtmitteleinwirkung
oder Gummierung, neigt die Papierbahn dazu, im Unterdruckbahnspeicher aus ihrer Transportmittellage
nach links oder rechts abzudriften.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung zu schaffen, mittels der
eine durch einen mit Unterdruck beaufschlagten Warenbahnspeicher oder andere Einflüsse
verursachte Auslenkung einer Warenbahn, die von einem dem Warenbahnspeicher unmittelbar
nachgeordnetem Bandantrieb transportiert wird, in eine Sollage zurückgeführt wird.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Der Erfindung liegt insbesondere der Vorteil zugrunde, daß Mittel vorgesehen sind,
um eine Vorausrichtung der Papierbahn vor dem auslenkungserzeugenden Papierbahnspeicher
vorzunehmen. Hierdurch wird ein außerordentlich schnelles Ansprechverhalten der erfindungsgemäßen
Einrichtung ermöglicht.
[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung ist die erfindungsgemäße Einrichtung mittels reibungsarmer
Kugelelemente schwenkbar gelagert. Ein Umschlingungswinkel der Zugwalzengruppe ist
sehr groß, wodurch hohe Beschleunigungen ohne Schlupf verwirklicht werden können.
[0008] Besonders vorteilhaft ist die Koppelung der Ausrichtbewegung von Vorkorrekturwalze
und Zugwalzengruppe. Hierdurch können zusätzliche Stellaggregate eingespart werden.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird
im folgenden beschrieben. Es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Korrektureinrichtung in Bahntransportrichtung gesehen,
Fig. 2 eine schematische Zeichnung der Seitenansicht der Korrektureinrichtung,
Fig. 3 eine schematische Draufsicht auf die Walzen der Korrektureinrichtung.
[0010] In einer Druckmaschine ist zwischen zwei Bearbeitungsstationen 1,2 (z.B. Druckwerk,
Perforator) eine Zugwalzengruppe 3 zum intermittierenden oder kontinuierlichem Antrieb
einer Papierbahn 4 angeordnet. Die Papierbahn 4 verläßt die Bearbeitungsstation 1
und wird mittels einer schwenkbaren, drehbar gelagerten Korrekturwalze 6 und einer
drehbar gelagerten Walze 7 einem mit Unterdruck beaufschlagbarem Warenbahnspeicher
8 zugeführt, wobei die Papierbahn 4 die beiden Walzen 6,7 teilweise umschlingt. Die
Leitwalze 7 ist verstellbar gelagert und zur Beeinflussung eines Papierbahn-Einlaufwinkels
in den Warenbahnspeicher 8 vorgesehen. Aus dem Warenbahnspeicher 8 austretend wird
die Papierbahn 4 zunächst der Antriebseinrichtung 3 und dann der Bearbeitungsstation
2 zugeführt.
[0011] Die Papierbahnantriebseinrichtung 3 weist eine angetriebene Zugwalze 9 und eine an
die Zugwalze 9 anstellbare Presseurwalze 11 auf. Die Zugwalze 9 ist in einem Gestellrahmen
12 drehbar gelagert. Die Presseurwalze 11 ist an beiden Seiten des Gestellrahmens
12 in jeweils einem Hebel 13 ca. mittig drehbar gelagert. Die Hebel 13 sind jeweils
mittels eines ersten Hebelendes schwenkbar am Gestellrahmen 12 angebracht. An jeweils
einem zweiten Hebelende sind diese gelenkig mittels jeweils einer Kolbenstange 16
mit jeweils einer druckbeaufschlagbaren Kolbenzylindereinheit 17 verbunden. Die Zylinder
17 sind an den Seiten des Gestellrahmens 12 befestigt. Ein einstellbarer Anschlag
18 begrenzt die Anstellung der Presseurwalze 11 an die Zugwalze 9.
[0012] Der Gestellrahmen 12 ist mittels Kugelelementen 20, 21, die sich an einer Traverse
22 abstützen, horizontal schwenkbar gelagert. Die Traverse 22 ist an ihren Enden an
den Seitengestellen 19,25 der Druckmaschine befestigt und erstreckt sich quer zur
Papierbahntransportrichtung.
[0013] Die Traverse 22 weist zwei T-Trägerstücke 24 auf. Die T-Trägerstücke 24 sind mittels
ihrer Fußteile 26 an die quadratische Traverse 22 in einem Abstand voneinander angeschraubt.
[0014] An einem vorderen, auslaufseitigem Bereich der Papierbahn 4 in der Mitte der Traverse
22 weist diese einen nach unten gerichteten Bolzen 28 auf, der den Drehpunkt für die
horizontale Schwenkbewegung des Gestellrahmens 12 vorgibt. Der Bolzen 28 greift in
eine Aufnahme 29 einer oberen Gestellplatte 31 des Gestellrahmens 12 ein. Zwischen
den Bolzen 28 und der Aufnahme 31 vorgesehene Gleitmittel gewährleisten eine reibungsarme
Schwenkbewegung des Gestellrahmens 12.
[0015] Die obere Gestellplatte 31 weist eine Anzahl z.B. 4 von Bohrungen 32 auf, in welchen
die unteren Kugelelemente 20 angeordnet sind. Gegenüber den unteren Kugelelementen
20 sind die oberen Kugelelemente 21 jeweils in einem Abstand auf einer gemeinsamen,
vertikalen Achse 33 angeordnet. Die Kugelelemente 21 sind jeweils in einer Bohrung
34 einer Trägerplatte 36 angeordnet.
[0016] Jeweils zwei verstellbare, in die Trägerplatte 36 und in die obere Gestellplatte
31 eingeschraubte Stellschrauben 37 halten die Kugelelemente 20,21 in dem gewünschten
Abstand a. Der Abstand a ist ungefähr gleich der Dicke d (z.B. 10 mm) der Arme 39,41
der T-Träger 24, die sich jeweils zwischen zwei Kugelelementen 20,21 erstrecken, so
daß sich die Kugelelemente 20,21 an einer Ober- und Unterseite 42,43 der Arme 39,41
abstützen.
[0017] Auf der oberen Gestellplatte 31 ist eine weitere Aufnahme 44 für einen Stellantrieb
46 befestigt. Der Stellantrieb 46 setzt sich zusammen aus einem Kugelumlaufspindel-Trieb
47 und einem Gleichstromgetriebemotor 48. Der Motor 48 ist mittels eines Befestigungsmittels
49 (z.B. Schelle, Flansch, Winkeleisen oder dergleichen) an der Traverse 22 angeschraubt.
[0018] An einer in Bahntransportrichtung gesehen hinteren Kante 49 der Traverse 22 sind
zwei Stützwinkel 51 befestigt. In gleicher Weise sind an einer Hinterkante 52 der
Gestellplatte 31 ebenfalls zwei Stützwinkel 53 befestigt. Die Stützwinkel 51,53 weisen
jeweils eine Bohrung 54 zur Aufnahme eines Kugelelementes 56,57 auf. die Kugelelemente
56,57 stützen eine Lagerplatte 58 ab, die schwenkbar um einen Bolzen 59 angeordnet
ist. Der Bolzen 59 ist an der Gestellplatte 31 mittig nach oben herausragend befestigt.
[0019] Die Lagerplatte 58 weist eine Lasche 61 mit einer Bohrung 62 auf, in die der Bolzen
59 eingreift. An ihren Seiten weist die Lagerplatte 58 jeweils einen Lagerbock 63,64
auf, in dem die Korrekturwalze 6 drehbar gelagert ist. Außerdem weist die Lagerplatte
an ihren Seiten jeweils einen auf die Innenwand der Seitengestelle 19,25 gerichteten
Arm 66,67 auf, der an seinem Ende eine drehbar gelagerte Rolle 68,69 trägt.
[0020] An die Innenwände der Seitengestelle 19,25 ist jeweils ein Winkel 71,72 angeschraubt,
der eine schiefe Ebene 73,74 aufweist. Die Rollen 68,69 stehen gleichzeitig mit jeweils
einer der beiden schiefen Ebenen 73,74 in Kontakt. Die Winkel 71,72 sind so angeordnet,
daß sie in Bogentransportrichtung gesehen eine Steigung aufweisen.
[0021] Fig. 3 zeigt die Lagen der Papierbahn 4 in Abhängigkeit von der Stellung der Walzen
6,9,11. Die durchgezogene Linie stellt die Sollage der Papierbahn 4 dar. Die Istlage
ist strichpunktiert; die mittels der Vorkorrekturwalze 6 vorkorrigierte Lage ist gestrichelt
dargestellt.
[0022] Eine der Korrekturwalze 6 zugeführte Papierbahn 4 weist eine Sollage (durchgezogene
Linie) bzw. eine z.B. in Transportrichtung gesehen nach links versetzte Istlage (strichpunktierte
Linie) auf. Die Papierbahn 4 wird durch die Korrekturwalze 6 umgelenkt und dem Saugkasten
8 zugeführt. Die Papierbahnlage ist z.B., nachdem sie den Saugkasten 8 und die Zugwalzengruppe
3 verläßt, aus einer Sollage (durchgezogene Linie) z.B. nach links versetzt. Das Maß
der Abweichung aus der Sollage wird mittels bekannter Bahnkanten- oder Linienlesemittel
76 erfaßt. Es werden entsprechende Signale einer Auswertschaltung 77 zugeführt, die
einen Soll-Istwertvergleich vornimmt und dem Stellmotor 48 die ermittelten Stellsignale
zur Bahnkorrektur zuführt. Je nach Versatzrichtung der Papierbahn 4 dreht der Stellmotor
48 seine Spindel links oder rechts herum und bewirkt, daß die Zugwalzengruppe 3 schräg
gestellt wird.
[0023] Bei einem Versatz der Papierbahn 4 beispielsweise nach links wird die Zugwalzengruppe
3 um einen durch den Bolzen 28 vorgegebenen Drehpunkt in Bogentransportrichtung gesehen
links herum - gegen den Uhrzeigersinn - geschwenkt. Durch diese Maßnahme wird der
Bahnversatz sofort korrigiert, die Papierbahn wird nach rechts versetzt. Die Zugwalzengruppe
3 hat gegenüber ihrer Ausgangsstellung nun eine Schrägstellung eingenommen. Um die
Zugwalzengruppe 3 wieder in ihre Ausgangsstellung zurückführen zu können, ohne einen
Versatz der Papierbahn 4 hervorzurufen, wird die Papierbahn 4 an einer vorgelagerten
Stelle vorkorrigiert. Zu diesem Zweck ist die Korrekturwalze 6 vorgesehen, die die
Papierbahn 4 über die Sollage hinaus nach rechts in eine Vorkorrekturlage (gestrichelte
Linie) bewegt.
[0024] Hierzu wird die Korrekturwalze 6 im Uhrzeigersinn verschwenkt. Durch die Vorkorrektur
der Papierbahn 4 über die Sollage hinaus wird der ablaufenden Papierbahn 4 ein Versatz
nach rechts aufgezwungen, den die Zugwalzengruppe 3 durch eine Schwenkbewegung um
den Drehpunkt nach rechts - im Uhrzeigersinn - sofort ausgleicht, wodurch die Zugwalzengruppe
3 in ihre Ausgangslage zurückgeführt wird.
[0025] Im Ausführungsbeispiel erfolgt eine Schwenkbewegung des Gestellrahmens 12 um einen
festen Drehpol, der durch den Bolzen 28 vorgegeben ist. Selbstverständlich ist es
auch möglich, den Gestellrahmen 12 um andere Drehpole zu schwenken. Geeignete Mittel
können z.B. gelenkige Hebel sein, die die Traverse 22 mit dem Gestellrahmen 12 verbinden.
In diesem Fall kann ein Drehpol für die Schwenkbewegung auch außerhalb des Gestellrahmens
12 liegen. Der Drehpol wird dann bestimmt durch einen Schnittpunkt der Hebelverlängerungen.
Weiterhin wird vorgeschlagen, die Schwenkbewegung des Gestellrahmens 12 mittels Steuerkurven
oder Führungsschienen vorzugeben.
Teileliste
[0026]
1 Bearbeitungsstation
2 Bearbeitungsstation
3 Zugwalzengruppe
4 Papierbahn
5 -
6 Korrekturwalze
7 Walze
8 Warenbahnspeicher, Saugkasten
9 Zugwalze
10 -
11 Presseurwalze
12 Gestellrahmen
13 Hebel
14 -
15 -
16 Kolbenstange
17 Kolbenzylindereinheit
18 Anschlag
19 Seitengestell
20 Kugelelement
21 Kugelelement
22 Traverse
23 Träger
24 T-Trägerstück
25 Seitengestell
26 Fußteil (24)
27 -
28 Bolzen
29 Aufnahme
30. -
31 Gestellplatte
32 Bohrung (20)
33 Achse
34 Bohrung (21)
35 -
36 Trägerplatte
37 Stellschraube
38 -
39 Arm (24)
40 -
41 Arm (24)
42 Oberseite (39)
43 Unterseite (41)
44 Aufnahme
45 -
46 Stellantrieb
47 Kugelumlaufspindel-Trieb
48 Gleichstromgetriebemotor
49 Kante (22)
50 -
51 Stützwinkel
52 Hinterkante (31)
53 Stützwinkel
54 Bohrung (51,53)
55 -
56 Kugelelement
57 Kugelelement
58 Lagerplatte
59 Bolzen
60 -
61 Lasche
62 Bohrung (61)
63 Lagerbock
64 Lagerbock
65 -
66 Arm (58)
67 Arm (58)
68 Rolle
69 Rolle
70 -
71 Winkel
72 Winkel
73 Ebene (71)
74 Ebene (72)
75 -
76 Bahnkanten- oder Linienlesemittel
77 Auswertschaltung
78 Drehpunkt (28)
79 Drehpunkt (59)
1. Einrichtung zum Ausrichten einer schrittweise transportierten Warenbahn (4), die
einer Transporteinrichtung (3) kontinuierlich zu- bzw. von ihr weggeführt wird und
die einen Warenbahnspeicher (8) sowie einen intermittierenden Bandantrieb (3) aufweist,
dadurch gekennzeichnet, daß der intermittierende Bandantrieb (3) in einem schwenkbaren
Gestellrahmen (12) gelagert ist.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Bandantrieb (3) eine
angetriebene Walze (9) und eine daran angestellte Presseurwalze (11) aufweist.
3. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine schwenkbare
Korrekturwalze (6) zur Vorkorrektur der Warenbahn (4) vorgesehen ist.
4. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Gestellrahmen
(12) derart gelenkig mit einer die Korrekturwalze (6) tragenden Lagerplatte (58) verbunden
ist, daß eine Schwenkbewegung der Korrekturwalze (6) entgegengesetzt zur Schwenkbewegung
des Bandantriebes (3) erfolgt.
5. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß zur schwenkbaren
Lagerung des Gestellrahmens (12) und der Lagerplatte (58) Kugelelemente (20,21;56,57)
vorgesehen sind.
6. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bahnkanten-
oder Linienlesemittel (76) vorgesehen ist, daß das Bahnkantenlesemittel (76) mit einer
Auswerteschaltung (77) und diese mit einem Stellantrieb (46) verbunden ist.
7. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß Führungsmittel
(71,72) zur Steuerung der Schwenkbewegung der Korrekturwalze (6) vorgesehen sind.
8. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwenkbewegung
des Gestellrahmens (12) um einen gestellfesten Bolzen (28) erfolgt.
9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schwenkbewegung
des Gestellrahmens (12) um einen außerhalb des Gestellrahmens (12) liegenden Drehpol
erfolgt.
10. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Schwenkbewegung
des Gestellrahmens (12) um einen außerhalb des Gestellrahmens (12) liegenden Drehpols
gelenkige Hebel oder Kurvenscheiben vorgesehen sind.