[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtrennen von Aufreißstreifen von einem
Band mit einer Breite gleich der Länge des Aufreißstreifens und zum Aufbringen auf
eine geförderte Verpackungsmaterialbahn, mit einem beweglichen und einem feststehenden
geraden Messer zum fortschreitenden Abtrennen des Aufreißstreifens, einer saugluftbeaufschlagbaren
Einrichtung zum Übergeben des abgetrennten Aufreißstreifens mit seiner Längsrichtung
in Transportrichtung der Verpackungsmaterialbahn an eine von dem kontinuierlich geförderten
Verpackungsmaterial teilweise umschlungene, mit Verpackungsmaterialgeschwindigkeit
sich drehende Saugwalze und einer Schweißeinrichtung zum Verschweißen des Aufreißstreifens
mit der Verpackungsmaterialbahn.
[0002] Aus der DE-B-1 167 731 ist es bekannt, ein feststehendes und ein bewegliches Messer
in einer Vorrichtung zum Abtrennen und Aufbringen von Aufreißstreifen zu verwenden,
die beide in einem geringen Winkel zueinander angestellt sind, um einen ziehenden
Schnitt zu erzeugen, wobei das bewegliche Messer saugluftbeaufschlagbar ist und den
durch Saugluft festgehaltenen, abgetrennten Aufreißstreifen an einen saugluftbeaufschlagten
Führungsschuh übergibt. Der hiervon aufgenommene Aufreißstreifen ragt aus dem Führungsschuh
heraus, so daß er von einer sich kontinuierlich drehenden Trommel, um die auch eine
mit dem Aufreißstreifen zu verschweißende Verpackungsmaterialbahn geführt ist, mittels
Saugluft übernommen wird. Bei hohen Verpackungsgeschwindigkeiten und einer sich dementsprechend
schnell drehenden Trommel kann der Aufreißstreifen jedoch nicht sicher übernommen
werden, vielmehr besteht die Gefahr, daß der abgetrennte Aufreißstreifen im Führungsschuh
verbleibt und dann die ganze Vorrichtung blockiert, da die nächsten abgetrennten Aufreißstreifen
nicht vom Führungsschuh gehalten werden können, da die Saugluftöffnungen durch den
verbliebenen Aufreißstreifen abgedeckt sind.
[0003] Aus der DE-B-1 249 067 ist ferner eine Vorrichtung zum Abtrennen eines Aufreißstreifens
bekannt, bei der zwei kreisbogenförmige gebogene Messer verwendet werden, so daß
sich ein "schlagender" Schnitt mit seinen Nachteilen gegenüber einem "fortschreitend"
erfolgenden Schnitt ergibt. Hierbei wird der von einer entsprechend zu wölbenden Aufreißstreifenbahn
abgetrennter Aufreißstreifen direkt an eine teilweise von einer Verpackungsmaterialbahn
umschlungene Saugwalze übergeben.
[0004] Zusätzlich ist aus der DE-A-1 586 120 eine Vorrichtung bekannt, bei der die Aufreißstreifen
quer zur Förderrichtung des Verpackungsmaterials aufgebracht werden. Letzteres geschieht
mit einer Vielmesserwalze und Saugluftunterstützung. Die Aufreißstreifen sind hierbei
selbstklebend und können daher einfach auf die Verpackungsmaterialbahn aufgedrückt
werden, ohne daß sie gesondert weitertransportiert und dabei gehalten werden müssen.
[0005] Schließlich ist aus der DE-A-3 423 295 bekannt, eine Messeranordnung vorzusehen,
die schräg im Raum und zum Transportweg der Verpackungsmaterialbahn angeordnet ist,
so daß das bewegliche Messer, das einen abgetrennten Aufreißstreifen über Saugluft
hält, aus der Schneidposition weiter in eine Position über der Verpackungsmaterialbahn
schwenkbar ist, um den abgetrennten Aufreißstreifen hierauf abzulegen. Beim Weitertransport
wird der Aufreißstreifen auf die Verpackungsmaterialbahn aufgeschweißt. Der hierbei
notwendige relativ große Hub des beweglichen Messers begrenzt die Taktzeiten, zumal
außerdem relativ große Massen zu bewegen sind. Abgesehen davon ist die Justierung
aufwendig und der Aufreißstreifen nach dem Ablegen auf der Verpackungsmaterialbahn
nicht geführt, so daß er verlaufen kann. Die Verpackungsmaterialbahn ist hierbei
intermittierend zu fördern, da der Aufreißstreifen nicht auf eine sich bewegende Verpackungsmaterialbahn
abgelegt werden kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen,
die bei fortschreitendem Schnitt einen sicheren Transport der abgetrennten Aufreißstreifen
zur Verpackungsmaterialbahn, auf der sie aufgebracht werden sollen, auch bei sehr
hoher Taktgeschwindigkeit ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß die Einrichtung zum Übergeben ein Saugrad
umfaßt, das den von einem Ende her fortschreitend übernommenen Aufreißstreifen zu
der Saugwalze befördert, wobei das Saugrad in der Übernahmestelle des Aufreißstreifens
praktisch stillsteht und bis zur Übergabestelle an die Saugwalze im wesentlichen auf
dessen Drehzahl beschleunigbar ist.
[0008] Der Aufreißstreifen wird hierbei periodisch von einer Bobine, deren Achse parallel
zur Verpackungsmaterialbahn angeordnet ist, vorgezogen und abgetrennt. Mit Hilfe
von Sauglöchern, die sich insbesondere im Messerhalter des beweglichen Messers befinden,
wird der Aufreißstreifen einem Saugrad, das intermittierend dreht und während der
Übernahme kurz stillsteht, übergeben. Das Saugrad übergibt den Aufreißstreifen an
eine Saugwalze, die kontinuierlich dreht und Verpackungsmaterialgeschwindigkeit hat.
Im Moment der Übergabe herrscht zwischen den beiden Walzen Gleichlauf. Beim Weitertransport
wird das Bändchen zwischen Saugwalze und Verpackungsmaterial eingeklemmt und beim
Passieren einer Heizeinrichtung mit dem Verpackungsmaterial verschweißt.
[0009] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind der nachfolgenden Beschreibung und den
Unteransprüchen zu entnehmen.
[0010] Die Erfindung wird nachstehend anhand des in den beigefügten Abbildungen dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Fig. 1 zeigt schematisiert eine Ansicht einer Vorrichtung zum Abtrennen von Aufreißstreifen
und Aufbringen auf eine Verpackungsmaterialbahn.
Fig. 2 zeigt detaillierter eine Ansicht in Richtung des Pfeils A von Fig. 1.
[0011] Die dargestellte Vorrichtung umfaßt eine Messeranordnung 1 mit einem feststehenden
Messer 2, das eine gerade Schneidkante 3 aufweist und eine Auflage- und Führungsfläche
4 für ein Band 5 besitzt, das von einer (nicht dargestellten) Bobine intermittierend
mit einem Vorschubhub entsprechend der Breite eines von dem Band 5 quer zu dessen
Vorschubrichtung abzutrennenden Aufreißstreifens 6 zugeführt wird. Ferner umfaßt die
Messeranordnung ein auf- und abbewegliches Messer 7, das von einem Messerhalter 8
getragen wird, der seinerseits von einem (nur schematisch angedeuteten) Antrieb 9
auf- und abbewegt wird. Das bewegliche Messer 7 ist schräg zum feststehenden Messer
2 mit einer Neigung von beispielsweise 1° angeordnet, so daß seine gerade Schneidkante
10 beim Abwärtshub des Messers 7 fortscheitend an der Schneidkante 3 des feststehenden
Messer 1 entlangfährt und hierbei den Aufreißstreifen 6 fortschreitend vom Band 5
abtrennt.
[0012] Unterhalb der Führungsfläche 4 des Messers 2 befindet sich ein stationärer Führungsschuh
11 mit einer Führungsnut 12, die parallel zur Schneidkante 10 des beweglichen Messers
7 verläuft. In der Führungsnut 12 münden bodenseitig Saugluftöffnungen 13, die über
einen gemeinsamen Saugluftkanal 14 an eine Saugluftquelle 15 angeschlossen sind. Außerdem
münden an der Unterseite des Messerhalters 8 ebenfalls Saugluftöffnungen 16, die über
einen gemeinsamen Saugluftkanal 17 an die Saugluftquelle 15 angeschlossen sind.
[0013] Bei Abtrennen des Aufreißstreifens 6 vom Band 5 wird der Aufreißstreifen 6 entsprechend
dem Fortschritt des Abtrennens durch die Saugluft der Saugluftöffnungen 16 des Messerhalters
8 gehalten und durch dessen Abwärtshub in die Führungsnut 12 des Führungsschuhs 11
befördert. Am Ende des Abwärtshubs des Messerhalters 8 wird die Saugluftzufuhr zu
dessen Saugluftöffnungen 16 unterbrochen und die nunmehr mit Saugluft beaufschlagten
Saugluftöffnungen 13 in der Führungsnut 12 führen dazu, daß der abgetrennte Aufreißstreifen
6 in der Führungsnut 12 gehalten wird.
[0014] Der Führungsschuh 11 erstreckt sich nicht über die gesamte Breite des Bandes 5, so
daß ein Ende des hiervon übernommenen Aufreißstreifens 6 aus diesem an dessen oberen
Ende heraus und im wesentlichen tangential in den Umfangsbereich eines Saugrades
18 ragt, das auf seinem Umfang mit Saugluftöffnungen 19 versehen ist, die über Bohrungen
20 unter Zwischenschaltung einer Saugluftsteuerung 21 mit der Saugluftquelle 15 verbindbar
sind.
[0015] Die Saugluftsteuerung 21 kann einen in Anlage an das Saugrad 18 angeordneten Ring
mit einer kreisringförmigen Nut 22, die mit einer Saugluftleitung 23 verbunden ist,
umfassen, wobei sich die Nut 22 über den Bereich erstreckt, auf dem eine Saugluftbeaufschlagung
wirksam werden soll. Dort stehen dann die Bohrungen 20 mit der Nut 22, die an der
den Bohrungen 20 zugewandten Seite offen ist, in Verbindung.
[0016] Das Saugrad 18 besitzt einen (schematisch angedeuteten) Kurventrieb 24 derart, daß
das Saugrad 18 im Übernahmezeitpunkt des Aufreißstreifens 6, wenn dieser von dem Führungsschuh
11 gehalten wird, praktisch zum Stillstand kommt, durch die dann an den Saugluftöffnungen
19 wirksam werdende Saugluftbeaufschlagung das aus dem Führungsschuh 11 herausragende
Ende des Aufreißstreifens 6 übernimmt und unter entsprechender Beschleunigung abführt.
[0017] Ferner ist eine Saugwalze 25 vorgesehen, die von einem (nur schematisch angedeuteten)
Antrieb 26 kontinuierlich angetrieben wird. Mittels zweier Führungsrollen 27 wird
eine Verpackungsmaterialbahn 28 (üblicherweise Klarsichtfolie) um die Saugwalze 25
geführt.
[0018] Die Saugwalze 25, deren Breite im wesentlichen der Breite der Verpakkungsmaterialbahn
28 entspricht, übernimmt an einer Übergabestelle X den Aufreißstreifen 6 an dessen
vorderem Ende von dem Saugrad 18, dessen Breite am Umfang der Breite des Aufreißstreifens
6 entspricht. Bis zur Übergabestelle X wird das Saugrad 18 auf die Geschwindigkeit
der Saugwalze 25 beschleunigt, so daß an der Übergabestelle X praktisch keine Relativgeschwindigkeit
zwischen Saugrad 18 und Saugwalze 25 besteht. An der Übergabestelle X wird die Saugluftzufuhr
zu den Saugluftöffnungen 19 des Saugrades 18 unterbrochen, dagegen die Saugluftzufuhr
zu entsprechenden Saugluftöffnungen 29 der Saugwalze 25 aufgenommen. Hierdurch transportiert
die Saugwalze 25 den Aufreißstreifen 6 längs seiner Oberfläche zwischen diese und
die die Saugwalze 25 teilweise umschlingende Verpackungsmaterialbahn 28. Ein Heizschuh
30, der sich entlang des Weges des Aufreißstreifens 6 über einen Umfangsabschnitt
der Saugwalze 25 erstreckt, verschweißt den Aufreißstreifen 6 mit der Verpackungsmaterialbahn
28.
[0019] Die Saugluftöffnungen 29 der Saugwalze 25 können wie die Saugluftöffnungen 19 des
Saugrades 18 mit Saugluft von der Saugluftquelle 15 beaufschlagt werden, so daß dies
nicht im einzelnen dargestellt ist.
[0020] Zweckmäßigerweise ist ein Führungsschuh 31 für den Aufreißstreifen 6 vor der Übergabestelle
X, der das Saugrad 18 umfänglich umgreift und dafür sorgt, daß der Aufreißstreifen
6 nicht verlaufen kann, vorgesehen.
[0021] Die Übergabestelle X befindet sich zweckmäßigerweise weniger als 180° von der Übernahmestelle
für den Aufreißstreifen 6 vom Führungsschuh 11 entfernt, so daß das Saugrad 18 auf
dem zwischen der Übergabestelle X und 180° verbleibenden Weg wieder praktisch zum
Stillstand gebracht werden kann, so daß es dann wieder bereit ist, einen neuen Aufreißstreifen
6 praktisch ohne Relativbewegung hierzu zu übernehmen.
[0022] Die Saugluftöffnungen 16 können sich auch an dem beweglichen Messer 7 befinden, jedoch
ist es zweckmäßiger, ein dünnes und damit relativ leichtes Messer 7 aus Stahl zu verwenden
und die Saugluftöffnungen 16 in einem z.B. aus Aluminium bestehenden Messerträger
8 anzuordnen, in dem wesentlich einfacher Bohrungen anzubringen sind. Außerdem werden
hierdurch die zu bewegenden Massen kleiner.
1. Vorrichtung zum Abtrennen von Aufreißstreifen (6) von einem Band (5) mit einer
Breite gleich der Länge des Aufreißstreifens (6) und zum Aufbringen auf eine geförderte
Verpackungsmaterialbahn (28), mit einem beweglichen und einem feststehenden geraden
Messer (2, 7) zum fortschreitenden Abtrennen des Aufreißstreifens (6), einer saugluftbeaufschlagbaren
Einrichtung zum Übergeben des abgetrennten Aufreißstreifens (6) mit seiner Längsrichtung
in Transportrichtung der Verpackungsmaterialbahn (28) an eine von dem kontinuierlich
geförderten Verpackungsmaterial (5) teilweise umschlungene, mit Verpackungsmaterialgeschwindigkeit
sich drehende Saugwalze (25) und einer Schweißeinrichtung (30) zum Verschweißen des
Aufreißstreifens (6) mit der Verpackungsmaterialbahn (28), dadurch gekennzeichnet , daß die Einrichtung zum Übergeben ein Saugrad (18) umfaßt, das den von einem Ende
her fortschreitend übernommenen Aufreißstreifen (6) zu der Saugwalze (25) befördert,
wobei das Saugrad (18) in der Übernahmestelle des Aufreißstreifens (6) praktisch stillsteht
und bis zur Übergabestelle (X) an die Saugwalze (25) im wesentlichen auf dessen Drehzahl
beschleunigbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Übernahme- von der
Übergabestelle (X) weniger als 180° entfernt ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein stationärer,
saugluftbeaufschlagbarer Führungsschuh (11) vorgesehen ist, durch den der Aufreißstreifen
(6) an der Übernahmestelle im wesentlichen tangential zum Umfang des Saugrades (18)
angeordnet wird.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Führungsschuh (11)
parallel zur Neigung des beweglichen Messers (7) zum feststehenden Messer (2) angeordnet
ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das bewegliche
Messer (7) von einem saugluftbeaufschlagbaren Messerhalter (8) gehalten ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißeinrichtung
als kreisbogenförmiger Heizschuh (30) ausgebildet ist, der in dem von der Verpackungsmaterialbahn
(28) umschlungenen Bereich die Saugwalze (25) umgibt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vor der
Übergabestelle (X) das Saugrad (18) von einem Führungsschuh (31) umfaßt ist.