[0001] Die Erfindung betrifft eine sog. Ausstiegsvorrichtung, d.h. eine Vorrichtung zum
Herausnehmen und Einsetzen einer Fangeinrichtung aus bzw. in eine Führungsschiene
eines Fallschutzes. Der Fallschutz besteht aus der Führungsschiene, die ein nach
vorne offenes C-Profil aufweist, und einem Schlitten, an dem mittels eines Gurtes
eine Person gesichert ist, die eine Leiter besteigt oder einen sonstigen Steigweg
durchsteigt. Das C-Profil der Führungsschiene weist eine Rückseite und zwei seitliche
Wangen auf, deren vordere Kanten zueinander hin abgewinkelt sind.
[0002] Aus DE-GM 88 11 779 ist eine Ausstiegsvorrichtung bekannt, bei der eine seitliche
Wange des C-Profils der Führungsschiene auf einer Länge, die etwas größer ist als
die Länge des Schlittens, ausgeschnitten und durch eine verschwenkbare Klappe ersetzt
ist. In der geschlossenen Stellung der Klappe wird der Schlitten auch innerhalb des
ausgeschnittenen Bereichs der Wange geführt. In der offenen Stellung der Klappe ist
die Führung des Schlittens innerhalb des ausgeschnittenen Bereichs unterbrochen und
kann der Schlitten an dieser Stelle in die Führungsschiene eingesetzt oder aus ihr
herausgenommen werden. Zur Vermeidung von Unfällen ist es notwendig, darauf zu achten,
daß sich die Klappe nach dem Herausnehmen oder Einsetzen eines Schlittens in der geschlossenen
Stellung befindet. Andernfalls könnte der Schlitten eines nachfolgenden Benutzers
unbeabsichtigt aus der Führungsschiene herausfallen.
[0003] Bei Steigschutzeinrichtungen sind ferner Weichen in Form von Drehscheiben bekannt,
die den Wechsel der Bewegungsrichtung z.B. von vertikal nach horizontal oder in einem
Winkel zur Vertikalen ermöglichen. Die Drehscheibe weist ein kurzes Stück der Führungsschiene
auf, das um eine durch die Mitte des Führungsschienenstückes gehende, von vorne nach
hinten verlaufende Drehachse drehbar ist. Wird die abzweigende Führungsschiene weggelassen,
so kann eine solche Drehscheibe auch zum Herausnehmen und Einsetzen des Schlittens
verwendet werden. Allerdings besteht dabei immer die Gefahr, daß durch eine spontane
Drehung der Drehscheibe der Schlitten aus der Führungsschiene seitlich herausfällt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der eingangs genannten
Art so zu verbessern, daß ein versehentliches Herausfallen des Schlittens aus der
Führungsschiene verhindert wird.
[0005] Bei einer Vorrichtung mit einem seitlich verschwenkbaren Stück der Führungsschiene
wird erfindungsgemäß diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der Schwenkbereich des Schienenstücks
durch einen Anschlag auf das Minimum begrenzt wird, das erforderlich ist, damit ein
Schlitten in das Schienenstück eingesetzt werden kann, und daß die Drehachse unterhalb
der der Mitte des Schienenstücks liegt, so daß der Schlitten nur nach oben herausgenommen
bzw. eingesetzt werden kann und nicht nach unten herausfallen kann.
[0006] Zum Herausnehmen des Schlittens aus der Führungsschiene wird der Schlitten zunächst
in das verschwenkbare Schienenstück geschoben. Darauf wird das Schienenstück verschwenkt,
so daß es unter einem Winkel zur Führungsschiene steht und der Schlitten seitlich
aus dem Schienenstück herausgezogen werden kann. Zum Einsetzen des Schlittens in die
Führungsschiene wird das Schienenstück zunächst verschwenkt, so daß der Schlitten
in das Schienenstück geschoben werden kann. Danach wird das Schienenstück in die geschlossene
Stellung gedreht, in der es mit der Führungsschiene fluchtet, so daß der Schlitten
aus dem Schienenstück in die Führungsschiene geschoben werden kann. In der verschwenkten,
offenen Stellung der Vorrichtung sind die beiden sich an das Schienenstück anschließenden
Enden der Führungsschiene zwar frei, wegen des zwischen diesen beiden Enden verschwenkbar
befestigten Schienenstückes kann ein Schlitten jedoch nur teilweise aus diesen offenen
Enden herausfahren, bis er an dem verschwenkten Schienenstück anstößt. Ein unbeabsichtigtes
Herausfallen des Schlittens aus der Führungsschiene ist daher nicht möglich. Damit
das Schienenstück den Schlitten aufnehmen kann, muß es mindestens so lange wie der
Schlitten sein.
[0007] Dadurch, daß der Bereich der Schwenkbewegung des Schienenstückes so begrenzt ist,
daß der Schlitten in der verschwenkten Stellung des Schienenstückes gerade noch in
das Schienenstück eingesetzt bzw. herausgenommen werden kann, ergibt sich der Vorteil,
daß ein Schlitten nur ganz geringfügig aus einem Ende der Führungsschiene herausfahren
kann, bis er an dem verschwenkten Schienenstück anstößt.
[0008] Vorzugsweise ist das Schienenstück in der geschlossenen, d.h. mit der Führungsschiene
fluchtenden Stellung verriegelbar. Dazu ist im Inneren des einen Endes der Führungsschiene
eine Riegelplatte von einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung verschiebbar
angeordnet, wobei sich die Riegelplatte in der Verriegelungsstellung im Eingriff mit
dem Schienenstück und dem sich daran anschließenden Ende der Führungsschiene befindet
und in der Entriegelungsstellung vollständig in die Führungsschiene zurückgezogen
ist, so daß es sich außer Eingriff mit dem Schienenstück befindet.
[0009] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Ausstiegsvorrichtung von vorne in geschlossener Stellung;
Fig. 2 die Ausstiegsvorrichtung von vorne in geöffneter, verschwenkter Stellung und
Fig. 3 die Ausstiegsvorrichtung im Schnitt nach 3-3 von Fig. 1.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Führungsschiene 1 in gestrichelten Linien, die durch eine Ausstiegsvorrichtung
unterbrochen ist, die sich zwischen den beiden Enden 3 und 4 der Führungsschiene befindet.
Die Ausstiegsvorrichtung weist ein Schienenstück auf, das um eine Drehachse 6 drehbar
auf einer Verbindungsschiene 7 gelagert ist, die ein U-Profil ist und sich mit den
Enden 3, 4 der Führungsschiene 1 überlappt und mit diesen verbunden ist. Das Schienenstück
2 hat das gleiche Profil wie die Führungsschiene 1 und fluchtet in der geschlossenen
Stellung exakt mit der Führungsschiene 1, so daß ein Schlitten eines Fallschutzes
glatt von dem einen Ende 3 über das Schienenstück 2 in das andere Ende 4 der Führungsschiene
1 gleiten kann.
[0011] Die Drehachse 6 des Schienenstücks 2 verläuft zweckmäßig von hinten nach vorne, d.h.,
normal zur Rückseite der Führungsschiene 1 bzw. des Schienenstücks 2. Die Lagerung
besteht aus einer Buchse 8, die sich von der Verbindungsschiene 7 nach hinten erstreckt
und einer großdimensionierten Schraube 5, die das Schienenstück 2 und die Verbindungsschiene
7 im Drehpunkt durchsetzt und am hinteren Ende der Buchse 8 durch eine Mutter 9 mit
einem Spannstift gesichert ist. Der Sechskantkopf der Schraube 5 ist auf einer kleinen
Platte 10 festgeschweißt, die ihrerseits mittels einer Senkkopfschraube 11 und einer
Mutter am Boden des Schienenstücks 2 befestigt ist. Da das Schienenstück 2, wie üblich,
aus Aluminium besteht, kann die Stahlschraube 5 nicht unmittelbar an das Schienenstück
2 angeschweißt werden. Durch einen unterhalb der Drehachse 6 in der Verbindungsschiene
7 angeordnete und in einem Langloch 12 des Bodens des Schienenstücks 2 gleitenden
Anschlagbolzen 13 wird der Schwenkbereich des Schienenstücks 2 so begrenzt, daß das
Schienenstück 2 nur im Uhrzeigersinn und nur soweit verschwenkt werden kann, daß
die linke Wange 14 des Schienenstücks 2 bei der rechten Wange 15 des Endes 3 der Führungsschiene
1 liegt und damit der Schlitten gerade noch aus dem Schienenstück 2 nach oben herausgezogen
werden kann. Da die Drehachse 6 etwas unterhalb der Mitte des Schienenstücks 2 liegt
und damit das obere Ende des Schienenstücks 2 stärker verschwenkt wird als das untere
Ende, kann der Schlitten nur nach oben herausgenommen bzw. von oben eingesetzt werden.
Dies ist zweckmäßig, damit ein von oben eingesetzter Schlitten nicht sofort aus dem
Schienenstück 2 nach unten herausfallen kann.
[0012] Wie man in Fig. 2 sofort erkennt, kann bei verschwenktem Schienenstück 2, d.h. bei
offener Ausstiegsvorrichtung, ein Schlitten nicht aus dem oberen Ende 3 der Führungsschiene
1 herausfallen und ebenso kann ein Schlitten nicht aus dem unteren Ende 4 der Führungsschiene
1 herausgehoben werden, da das Innere der Enden 3, 4 der Führungsschiene 1 von dem
schrägstehenden Schienenstück 2 zum Teil blockiert ist. Es besteht daher nicht die
Gefahr, daß ein Schlitten bei der Ausstiegsvorrichtung versehentlich aus der Führungsschiene
1 herausfällt.
[0013] Am oberen Ende 3 der Führungsschiene 1 befindet sich eine Verriegelungsvorrichtung,
die eine Riegelplatte 16 aufweist, die in der Entriegelungsstellung vollständig in
das obere Ende 3 geschoben ist und in der Verriegelungsstellung zum Teil ins Innere
des Schienenstücks 2 geschoben ist, so daß die Ausstiegsvorrichtung in der geschlossenen,
mit der Führungsschiene 1 fluchtenden Stellung gesichert ist. Von der Riegelplatte
16 erstreckt sich eine Gewindestange 17 durch ein Langloch 18 der Verbindungsschiene
7 nach hinten, und auf das rückwärtige Ende der Gewindestange 17 ist ein Kugelkopf
19 aufgeschraubt. Soweit sich das Schienenstück 2 in der geschlossenen Stellung der
Ausstiegsvorrichtung mit dem Langloch 18 überlappt, ist das Schienenstück 2 ebenfalls
ausgeschnitten. Auf der Rückseite der Verbindungsschiene 7 ist an der Gewindestange
17 ferner ein Gleitstück 20 befestigt, das durch eine Gewindebuchse 21 in einem Abstand
von der Riegelplatte 16 gehalten wird, der der Summe der Materialstärke der Verbindungsschiene
7 und des Schienenstücks 2 entspricht. An einem Winkelflansch des Gleitstücks 20
greift eine Schraubendruckfeder 22 an, die sich gegen eine Stützplatte 23 an der Verbindungsschiene
7 abstützt und die Riegelplatte 16 in die Verriegelungsstellung drückt. Die Schraubenfeder
22 wird durch eine Schraube 24 geführt, die sich durch Bohrungen des Winkelflansches
und der Stützplatte 23 erstreckt.
[0014] An der linken Wange 14 des Schienenstücks 2 ist ein nach vorne vorstehendes Sicherungsblech
25 angeschraubt, das in Zusammenwirkung mit einem am Schlitten nach rechts abstehenden
Stift in bekannter Weise verhindert, daß der Schlitten in falscher Ausrichtung in
das Schienenstück 2 eingesetzt werden kann.
1. Vorrichtung an einer Führungsschiene (1) eines Fallschutzes, der die Führungsschiene
(1) mit nach vorne offenem C-Profil und einen Schlitten aufweist, zum Herausnehmen
bzw. Einsetzen des Schlittens aus bzw. in die Führungsschiene (1), mit einem Schienenstück
(2), das einen Teil der Führungsschiene (1) bildet, das das gleiche Profil wie die
Führungsschiene (1) aufweist und das um eine Drehachse (6) seitlich verschwenkbar
ist, die von vorne nach hinten verläuft, dadurch gekennzeichnet, daß der Schwenkbereich des Schienenstücks (2) durch einen Anschlag (13) auf das
Minimum begrenzt wird, das erforderlich ist, damit ein Schlitten in das Schienenstück
(2) eingesetzt werden kann, und daß die Drehachse (6) unterhalb der Mitte des Schienenstücks
(2) liegt, so daß der Schlitten nur nach oben herausgenommen bzw. eingesetzt werden
kann und nicht nach unten herausfallen kann.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine Verriegelungseinrichtung, die eine im Inneren der Führungsschiene (1)
von einer Verriegelungsstellung in eine Entriegelungsstellung verschiebbare Riegelplatte
(16) aufweist, die sich in der Verriegelungsstellung im Eingriff mit dem Schienenstück
(2) und dem sich daran anschließenden Ende (3) der Führungsschiene (1) befindet und
die in der Entriegelungsstellung vollständig in das Ende (3) der Führungsschiene (1)
zurückgezogen ist.