(19)
(11) EP 0 397 208 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.11.1990  Patentblatt  1990/46

(21) Anmeldenummer: 90108968.0

(22) Anmeldetag:  12.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B03C 3/86, B03C 3/74
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE DK ES FR GB IT LI NL SE

(30) Priorität: 12.05.1989 DE 3915639

(71) Anmelder: FRITZ EGGER GESELLSCHAFT m.b.H.
A-6380 St. Johann i.T. (AT)

(72) Erfinder:
  • Böhler, Harald Gebhard
    A-6800 Feldkirch (AT)

(74) Vertreter: Sandmann, Joachim, Dr. 
Hirtenstrasse 19
D-85521 Ottobrunn
D-85521 Ottobrunn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Elektroabscheider für die Reinigung von Gasen


    (57) Der erfindungsgemäße Elektrofilter 1 weist Magnete 19 auf, die dazu dienen, die Sprühelektroden 6 und/oder die Niederschlagselektroden in einer die Reinigung so­wie den Ein- und Ausbau erleichternden Weise zu zentrie­ren und zu spannen.Durch gesteuert wechselnde Erregung und Entregung von vorgesehenen Elektromagneten 29; 41,42; 52,53 lassen sich die aufgehängten Elektroden 27; 33,35 in Schwingung versetzen und dadurch bequem sowie wirkungs­voll abreinigen.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Elektrofilter für die Reinigung von Gasen, bestehend aus einem durchströmbaren Gehäuse, in dem wenigstens ein Filterelement mit einer Niederschlagselektrode und einer isolierten Sprühelektrode angeordnet ist, die im Abstand zueinander in einer Betriebs­stellung gehalten sind, wobei die Sprühelektrode an ein Hochspannungsaggregat angeschlossen ist.

    [0002] Ein solcher Elektrofilter ist bekannt (DE-AS 27 43 292).

    [0003] Elektrofilter gehören zu den wirksamsten Gasreinigungsvor­richtungen. Sie erreichen eine hohe Abscheidewirksamkeit auch für kleine und kleinste Partikel (Aerosole) sowohl in fester wie in flüssiger Form. Abweichend von der Ausführung mit unter Hochspannung stehenden drahtförmigen Sprühelektro­den und diese einschließenden rohrförmigen oder plattenför­migen Niederschlagselektroden, die bevorzugt geerdet sind, sind außerdem vorwiegend in der Klimatechnik verwendete Filter bekannt, bei denen die abzuscheidenden Partikel zu­erst elektrisch aufgeladen und dann in einer nachfolgenden Abscheidezone abgetrennt werden.

    [0004] Als Sprühelektroden werden einfache Runddrähte, Drähte mit aufgesetzten Spitzen, Drähte mit sternförmigen Querschnitten, bandförmige Elektroden, Wickelelektroden und andere Elektroden­ formen verwendet. Als Niederschlagselektroden, die eine ent­sprechende Niederschlagsfläche aufweisen, kommen außer Roh­ren und Platten auch Waben und andere Formen in Betracht, wobei ggf. Fangtaschen, Schlitze, Leitbleche und dergleichen angeordnet sind.

    [0005] Im Interesse einer hohen Durchsatzleistung werden Elektro­filter meistens mehrgassig ausgeführt, der Gasstrom also auf mehrere Filterelemente aufgeteilt, deren Sprühelektro­den vorzugsweise an ein gemeinsames Hochspannungsaggregat angeschlossen sind. Im übrigen ist es für eine hohe Abschei­deleistung wichtig, daß die Abstände zwischen den Sprüh- und den Niederschlagselektroden möglichst gleichmäßig und kon­stant gehalten werden und elektrische Durchschläge vermieden werden, bei denen das elektrische Feld kurzzeitig zusammen­bricht. Außerdem ist es wichtig, daß die Elektroden sauber gehalten bzw. abgereinigt werden, was insbesondere für die Niederschlagsflächen gilt. Dieses geschieht üblicherweise periodisch durch klopfen, bürsten, spülen oder abblasen.

    [0006] Beim vorgenannten bekannten Elektrofilter (Röhrenfilter bzw. Plattenfilter)wird mit einer hohen Spannung von 40 bis 50 kV bei einem Elektrodenabstand von 80 bis 100 mm gearbeitet. Die Reinigung der Niederschlagselektroden erfolgt kontinuier­lich mit Kondensationsflüssigkeit aus dem gesättigt zugeführ­ten Gasstrom, wozu die Niederschlagselektroden auf der Rück­seite ihrer Niederschlagsfläche gekühlt werden, so daß ein Kondensationsflüssigkeitsfilm mit den abgeschiedenen Par­tikeln auf den Niederschlagsflächen herabläuft. Durch ent­sprechende Verfahrensmaßnahmen muß darauf hingewirkt werden, daß die gesamte Niederschlagsfläche ständig mit einem Film aus Kondensationsflüssigkeit bedeckt ist. Dann ist zwar eine gute Abreinigung auch bei schwierigen weil beispielsweise klebrigen Gasverunreinigungen zu erreichen, dieses setzt jedoch einen entsprechenden Aufwand voraus. Im übrigen ist es aber nicht zu vermeiden, daß in bestimmten Zeitabständen der Elektrofilter außer Betrieb gesetzt und gewartet bzw. gereinigt wird, wozu zumindest die drahtförmigen Sprühelek­troden ausgebaut werden.

    [0007] Im Interesse eines gleichmäßigen Abstands bzw. einer Zentrie­rung der drahtförmigen Sprühelektroden innerhalb der Rohr­elektroden bzw. zwischen den Plattenelektroden sind die Sprüh­elektroden oberhalb der Niederschlagselektroden ortsfest auf­gehängt. An ihrem unterhalb der Niederschlagselektroden be­findlichen unteren Ende sind die drahtförmigen Sprühelektro­den mit einem Gewicht beschwert, wodurch die Elektroden­drähte gespannt sind und senkrecht von ihrem Aufhängungs­punkt herabhängen. Die angehängten Gewichte können bei rich­tiger Bemessung zwar einen glatten geradlinig herabhängenden Verlauf der Sprühelektrodendrähte bewirken, der bei Reini­gungs- und Wartungsarbeiten erfolgende Ein- und Ausbau der Sprühelektroden wird durch die angehängten Gewichte jedoch erschwert, insbesondere weil üblicherweise je Elektrofilter eine größere Anzahl von Sprühelektrodendrähten vorgesehen sind.

    [0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, den Elektrofilter so auszubilden, daß eine einwandfreie Zentrierung der Elektroden bei gleichzeitig einfachem Ein- und Ausbau ge­währleistet ist. Dabei wird auch eine einfache und wirksame Möglichkeit zur Abreinigung der Elektroden erstrebt.

    [0009] Die Aufgabe wird bei einem Elektrofilter der eingangs ge­nannten Bauart erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sprüh­elektrode und/oder die Niederschlagselektrode durch die Mag­netkraft wenigstens eines Magneten in der Betriebsstellung gehalten sind.

    [0010] Zweckmäßige Ausgestaltungen und Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.

    [0011] Die erfindungsgemäße Magnethalterung der Elektroden ist so­wohl mittels eines Permanentmagneten wie mittels eines Elektromagneten durchführbar, wobei ein Elektromagnet auf einfache Weise die Möglichkeit bietet, die Magnetkraft zu verändern oder anzupassen. Mittels der vorgesehenen Magnet­krafthalterung kann ein Sprühelektrodendraht aber auch eine Niederschlagselektrode aufgehängt und an ihrem unteren Ende in der optimalen Lage gehalten werden, ohne daß dazu eine mechanische Verankerung oder das Anbringen von Gewichten notwendig wird. Dabei können magnetische Haft-, Anzugs- und Abstoßungskräfte genutzt werden. Diese ermöglichen ein exaktes Zentrieren unter Vermeidung unerwünschter Auslen­kungen und gleichzeitig ein "Spannen" der Elektroden. Im Gegensatz dazu haben die vorstehend erwähnten angehängten Gewichte im wesentlichen eine Spannfunktion, wobei die Zentrierwirkung nur gering ist. Es ist ersichtlich, daß durch Magnetkräfte gehaltene Elektroden, insbesondere draht­förmige Sprühelektroden, ein- und ausgebaut werden können, ohne daß entsprechende Befestigungs- bzw. Lösemaßnahmen vor­genommen oder Gewichte angehängt bzw. abgenommen werden müssen. Dabei ergibt sich nach der erstmalig richtigen An­ordnung der Magnete selbsttätig die optimale Ausrichtung bzw. Zentrierung.

    [0012] Besonders zweckmäßig ist die Nutzung veränderbarer elektro­magnetischer Kräfte, um die Elektroden in kontrollierter Weise in Schwingungen zu versetzen und sie dadurch abzu­reinigen. Dadurch können andere Abreinigungsmaßnahmen wie Klopfen oder Spülen ersetzt oder sinnvoll ergänzt werden, wobei sich kein wesentlicher zusätzlicher Aufwand ergibt.

    [0013] Zweckmäßige Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nach­folgend anhand einer schematischen Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 einen Elektrofilter mit rohrförmigen Niederschlags­elektroden in teilweise geschnittener Seitenansicht;

    Fig. 2 den Schnitt nach Linie II-II in Fig. 1;

    Fig. 3 den unteren Teil einer Fig. 1 entsprechenden jedoch abgewandelten Ausbildung;

    Fig. 4 einen Schnitt längs Linie IV-IV in Fig. 3; und

    Fig. 5 in einer Fig. 1 entsprechenden Darstellung den die Elektroden aufweisenden mittleren Teil eines Platten­filters.



    [0014] Der in Figuren 1 und 2 dargestellte Elektrofilter 1 weist ein Gehäuse 2 mit einem vertikal angeordneten zylindrischen Gehäusemantel 3 auf, in dem sieben Filterelemente (Fig. 2) angeordnet sind, von denen der Deutlichkeit halber in Fig. 1 nur drei längs eines gemeinsamen Durchmessers nebeneinander angeordnete Filterelemente dargestellt sind. Die Filter­elemente 4 sind in gleicher Weise ausgebildet. Jedes Filter­element 4 besteht aus einer rohrförmigen Niederschlagselek­trode 5, die in nicht dargestellter Weise innerhalb des Ge­häuses 2 befestigt ist, und aus einer drahtförmigen Sprüh­elektrode 6, die sich längs der Achse der zugehörigen Nie­derschlagselektrode 5 sowie über diese nach oben und unten hinaus erstreckt. Angedeutet ist eine Erdung 7 der Nieder­schlagselektroden 5.

    [0015] Der Gehäusemantel 3 weist an seinem unteren Ende einen Ein­trittsstutzen 8 für Rohgas und an seinem oberen Ende einen Austrittsstutzen 9 für Reingas auf. Der Gehäusemantel 3 ist oben durch einen Deckel 10 geschlossen und weist an seinem unteren Ende einen Trichterboden 11 mit einem Ablaufstutzen 12 für die Abführung der abgeschiedenen Verunreinigungen auf.

    [0016] Die Sprühelektroden 6 sind mit ihrem oberen Ende an einer Tragplatte 13 aufgehängt, die in nicht dargestellter Weise im Gehäuse 2 elektrisch isoliert abgestützt ist. Die Sprühelektroden 6 sind über einen Leiter 14, der durch eine Isolierdurchführung 15 im Deckel 10 verläuft, an ein Hoch­spannungsaggregat 16 angeschlossen, das mit einer Erdung 17 versehen ist.

    [0017] Mit geringem Abstand über dem Eintrittstutzen 8 ist eine Lochplatte 18 im Gehäusemantel 3 angeordnet. Auf dieser ausreichenden Durchtrittsquerschnitt für den Gasstrom auf­weisenden Lochplatte 18 sind sieben Elektromagnete 19 be­festigt, die über Stromversorgungsleitungen 20 und 21 an eine Stromquelle 22 angeschlossen sind. Mittels einer Steuereinrichtung 23 kann die Stromversorgung, beispiels­weise die Frequenz, verändert und dadurch eine entsprechende Magnetwirkung hervorgerufen werden. Die erregten Elektro­magnete 19 wirken anziehend auf die im Abstand über ihnen angeordneten unteren Enden der Sprühelektroden 6. Zur Er­höhung der Magnetwirkung sind an den unteren Enden der Sprühelektroden 6 Gegenpole 24 angeordnet. Die Magnetkraft der erregten Elektromagnete 19 bewirkt eine Anziehung der unteren Enden der Sprühelektroden 6 und damit deren Straf­fung in vertikaler Richtung sowie eine stabile Zentrierung der unteren Enden der Sprühelektroden 6 in Ausrichtung auf die ortsfesten Magnete 19. Durch Änderungen des Magnet­feldes mit bestimmter Frequenz (Resonanzfrequenz) können die Sprühelektroden 6 zum Schwingen gebracht werden, so daß Verschmutzungen von diesen Elektroden abgeworfen wer­den.

    [0018] Es sei darauf hingewiesen, daß zahlreiche Abwandlungen am vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 1 und 2 vorgesehen werden können. Insbesondere wird norma­lerweise eine wesentlich größere Zahl von Filterelementen vorgesehen, so daß die rohrförmigen Niederschlagselektroden den Querschnitt des Gehäusemantels 3 weitgehend ausfüllen, wobei dafür gesorgt wird, daß der Gasstrom nur innerhalb der Niederschlagselektroden 5 verläuft. Ferner liegt es im Interesse einer gleichmäßigen und guten Durchströmung der Niederschlagselektroden 5, wenn die Tragplatte 13 für die Sprühelektroden 6 mit Durchbrechungen versehen ist und da­her ein weitgehend ungehindertes Ausströmen des Gases zu­läßt. Auch kann anstelle der Lochplatte 18 nur eine gitter­artige oder stabförmige Unterstützung für die Magnete 19 vorgesehen sein, damit die an den Elektroden abgeschiede­nen Partikel ggf. nach entsprechenden Reinigungsmaßnahmen im wesentlichen ungehindert in den Trichterboden 11 fallen können.

    [0019] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Figuren 3 und 4 sind wie bereits im Zusammenhang mit Figuren 1 und 2 beschrieben im Gehäusemantel 25 rohrförmige Niederschlagselektroden 26 und drahtförmige Sprühelektroden 27 angeordnet, die gleichfalls nach unten über die Niederschlagselektroden 26 hinaus ragen. Das untere Ende des Gehäusemantels 26 ist wiederum durch einen Trichterboden 28 verschlossen. Eine der Lochplatte 18 gemäß Fig. 1 entsprechende Magnetunterstützung fehlt. Viel­mehr sind statt dessen vier Magnete 29, zweckmäßigerweise wiederum Elektromagnete,in gleicher Höhenlage und mit gleichmäßiger Verteilung am Innenumfang des Gehäusemantels 25 befestigt. Jedem Magneten 29 ist mit im wesentlichen radialem Abstand ein Gegenpol 30 zugeordnet, der am Umfang einer flachen sich horizontal erstreckenden Halterung 31 angeordnet ist. An dieser Halterung sind die Sprühelektro­den 27 mit ihrem unteren Ende befestigt. Somit werden die Sprühelektroden 27 mittels einer gemeinsamen Anordnung magnetisch zentriert. Ein axiales Spannen kann bei dieser Anordnung durch eine geringe axiale Versetzung der Magnete 29 gegenüber den Gegenpolen 30 nach unten erreicht werden. Allerdings ist hier für ein gleichmäßiges Spannen eine exakt gleiche Länge der Sprühelektroden 27 erforderlich.

    [0020] Auf Grund der vorgesehenen axialsymmetrischen Anordnung der Magnete 29 wird die Halterung 31 bei gleich starken Magneten im Gehäusemantel 25 zentriert, womit eine Zentrierung der Sprühelektroden 27 innerhalb der zugehörigen Niederschlags­elektroden 26 einhergeht. Wie leicht ersichtlich kann auch hier durch eine gesteuerte Veränderung der Magnetkräfte in bestimmter Abfolge die Halterung 31 in ihrer Ebene verla­gert und beispielsweise in radiale Schwingungen oder auch in kreisende Bewegungen versetzt werden. Entsprechend wer­den dann die drahtförmigen Sprühelektroden 27 ausgelenkt bzw. in Schwingungen versetzt.

    [0021] Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist die Halterung 31 nicht als geschlossene Platte sondern etwa radförmig mit einer Nabe, Speichen und einem Radkranz ausgebildet, damit der auf­steigende Gasstrom und die herabfallenden abgeschiedenen Teilchen möglichst wenig behindert werden.

    [0022] Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 weist ein Gehäuse 32 von im wesentlichen rechteckigem Horizontalquerschnitt auf. In diesem sind eine Reihe zueinander paralleler platten­förmiger Niederschlagselektroden 33 angeordnet, von denen der Einfachheit halber nur drei gezeichnet sind. Die Niederschlagselektroden 33 bestehen aus Metall und sind in nicht dargestellter Weise geerdet. Sie sind an ihrem obe­ren Ende ortsfest im Gehäuse 32 aufgehängt, beispielsweise mittels Leisten 34, die sich über die gesamte Länge der oberen Elektrodenkante erstrecken. Zwischen jeweils zwei benachbarten Niederschlagselektroden 33 erstreckt sich eine Reihe von drahtförmigen Sprühelektroden 35, wobei in der Zeichnung von jeder Reihe nur eine Sprühelektrode zu sehen ist. Auch hier sind die Sprühelektroden 35 an einem ortsfest und isoliert abgestützten Träger 36 aufgehängt und werden über einen Leiter 37 unter Hochspannung gesetzt. Wie beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 1 werden die Sprühelek­troden 35 dadurch zentriert und gespannt, daß jeweils an ihrem unteren Ende ein Gegenpol 38 befestigt ist, der mit einem im Axialabstand darunter angeordneten Dauermagneten 39 zusammenwirkt. Jede Reihe von Dauermagneten 39 ist auf einem stabförmigen Träger 40 befestigt.

    [0023] In ähnlicher Weise wie in Figuren 3 und 4 sind an der Innen­wand des Gehäuses 32 sich gegenüberliegend Elektromagnete 41 und 42 mit einer Stromquelle 43 bzw. 44 und einer zugehöri­gen Steuereinrichtung 45 bzw. 46 angeordnet. Den Elektro­magneten 41, 42 liegen im Horizontalabstand Gegenpole 47 bzw. 48 gegenüber, die jeweils über einen Arm 49 an einem Führungsrahmen 50 abgestützt sind. Der aus isolierendem Werkstoff bestehende Führungsrahmen 50 weist zwei Reihen von Führungsöffnungen 51 auf, die bei entsprechender Anord­nung jeweils eine Sprühelektrode 35 aufnehmen. Wie ohne weiteres ersichtlich kann durch eine wechselweise erfolgen­de gesteuerte Erregung und Entregung der Elektromagnete 41 und 42 der Führungsrahmen 50 in horizontale Schwingungen (in der Zeichnungsebene) versetzt werden, wodurch die Sprüh­elektroden 35 zu ihrer Abreinigung entsprechend bewegt wer­den können.

    [0024] Wichtiger als die Abreinigung der Sprühelektroden 35 ist je­doch die Abreinigung der Niederschlagselektroden, da auf diesen die Partikel abgeschieden werden. Nach Fig. 5 er­folgt auch eine Abreinigung der Niederschlagselektroden 33 mittels durch Magnetkräfte erzeugter Schwingungen. Dazu ist der Unterkante jeder Niederschlagselektrode wenigstens ein Paar von Elektromagneten 52 und 53 zugeordnet. Die beiden Magnete eines jeden Magnetpaars 52, 53 sind unterschiedlich erregbar, weswegen in der Zeichnung den linken Magneten 52 bzw. den rechten Magneten 53 unterschiedliche Stromquellen 54 bzw. 55 und Steuereinrichtungen 56 bzw. 57 zugeordnet sind - gezeichnet für die beiden außenliegenden Elektro­magnete. Natürlich könnte auch eine gemeinsame Stromquelle und eine gemeinsame Steuereinrichtung mit der entsprechen­den Anzahl von Verbindungsleitungen vorgesehen sein.

    [0025] In Fig. 5 sind die plattenförmigen Niederschlagselektroden 33 in einer senkrecht herabhängenden Stellung gezeigt, die sie einnehmen, wenn die Elektromagneten 52 und 53 nicht oder in gleichem Maße mit übereinstimmender Magnetkraft er­regt sind. Der letztgenannte Fall einer gleichmäßigen Erre­gung kann zweckmäßig sein, um die flexiblen dünnen Nieder­schlagselektroden 33 in einer stabilen senkrecht herabhän­genden Stellung zu halten. Auch hier ist aus der Zeichnung leicht zu ersehen, daß bei einer wechselweisen Erregung und Entregung der Elektromagnete 52 und 53 die Unterkanten der Niederschlagselektroden 33 in horizontale Schwingungen ver­setzt und dabei die Niederschlagselektroden im wesentlichen über ihre ganze Höhe mehr oder minder stark ausgelenkt wer­den, was zu einer besonders einfachen und guten Abreinigung führt.

    [0026] Auch beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 können in viel­facher Hinsicht Abänderungen vorgenommen werden. Insbeson­dere kann das zu reinigende Gas auch horizontal durch die zwischen den plattenförmigen Niederschlagselektroden ge­bildeten Gassen durchgeführt werden.


    Ansprüche

    1. Elektrofilter für die Reinigung von Gasen, bestehend aus einem durchströmbaren Gehäuse (2,25,32), in dem wenigstens ein Filterelement (4) mit einer Niederschlagselektrode (5,26,33) und einer isolierten Sprühelektrode (6,27,35) angeordnet ist, die im Abstand zueinander in einer Be­triebsstellung gehalten sind, wobei die Sprühelektrode (6,27,35) an ein Hochspannungsaggregat (16) angeschlos­sen ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprühelektrode (6,27,35) und/oder die Niederschlags­elektrode(33) durch die Magnetkraft wenigstens eines Magneten (19,29,39,52,53) in der Betriebsstellung ge­halten sind.
     
    2. Elektrofilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­net, daß eine zweiteilige Magnetanordnung (19,24; 29,­30; 38,39) aus einem Magneten (19,29,39) und einem Gegen­pol (24,30,38) vorgesehen ist, wobei das eine Magnetan­ordnungsteil (24,30,38) an der Elektrode (6,27,35) be­festigt und das andere Magnetanordnungsteil (19,29,39) ortsfest im Gehäuse (2,25,32) angeordnet ist.
     
    3. Elektrofilter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in der Betriebs­stellung die beiden Magnetanordnungsteile (19,24; 29,30; 38,39) einen Abstand zueinander aufweisen, so daß die durch Magnetkraft in der Betriebsstellung gehaltene Elektrode (6,27,35) zusätzlich durch die magnetische An­ziehungskraft gespannt wird.
     
    4. Elektrofilter nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (19,29,39) ortsfest im Gehäuse (2,25,32) angeordnet und der Gegenpol (24,30,38) an der Elektrode (6,27,35) befestigt ist.
     
    5. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (19,29,39,­41,42,52,53) und/oder der Gegenpol (24,30,38,47,48) mit einem chemisch resistenten Werkstoff ummantelt ist.
     
    6. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (19,29,39,­41,42,52,53) und/oder der Gegenpol (24,30,38,47,48) mit einem elektrisch isolierenden Werkstoff ummantelt ist.
     
    7. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Magnet (19,29,39,­41,42,52,53) und/oder der Gegenpol (24,30,38) leicht lösbar an der Elektrode (6,27,35) bzw. im Gehäuse (2,25,­32) befestigt ist.
     
    8. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, insbe­sondere nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­net, daß der Magnet (19,29,39,41,42,52,53) mit Pol­schuhen versehen ist.
     
    9. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß als Magnet ein Elek­tromagnet (19,29,41,42,52,53) vorgesehen ist.
     
    10. Elektrofilter nach Anspruch 9, dadurch gekenn­zeichnet, daß dem Elektromagneten (19,29,41,42,­52,53) eine Steuereinrichtung (23,45,46,56,57) zur Änderung des zugeführten elektrischen Stroms zugeordnet ist.
     
    11. Elektrofilter nach Anspruch 10, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Steuereinrichtung (23,45,46, 56,57) der Zuführung eines pulsierenden Gleichstroms oder eines Wechselstroms mit veränderbarer Frequenz dient.
     
    12. Elektrofilter nach Anspruch 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß der mittels der Steuereinrichtung (23,45,46,56,57) einstellbare Frequenzbereich die Re­sonanzfrequenz der in Schwingungen versetzbaren Elektro­de (6,27,35,33) umfaßt.
     
    13. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 10 oder 11, da­durch gekennzeichnet, daß der Elektrode (33) zwei Magnete (52,53) zugeordnet sind, die jeweils für sich die Elektrode (33) in unterschiedlichen Stel­lungen halten und daß wenigstens ein Magnet mittels einer Impulseinrichtung elektrisch erregbar ist.
     
    14. Elektrofilter nach Anspruch 13, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Impulsfrequenz mittels der Impulseinrichtung auf die Resonanzfrequenz der in Schwingungen versetzbaren Elektrode (33) einstellbar ist.
     
    15. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit mehreren Filterelementen (4), dadurch gekenn­zeichnet, daß die Sprühelektroden (6,35) und/­oder die Niederschlagselektroden (33) jeweils einzeln mittels eigener Magneten (19,39,52,53) in der Betriebs­stellung gehalten sind.
     
    16. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 14 mit mehreren Filterelementen (4), dadurch gekenn­zeichnet, daß die Sprühelektrode (27) und/oder die Niederschlagselektroden insgesamt oder gruppen­weise mittels gemeinsamer Magneten (29) in der Betriebs­stellung gehalten sind.
     




    Zeichnung