[0001] Die Erfindung betrifft ein Armlager für eine Gelenkarmmarkise mit einem an einem
Tragteil festspannbaren Tragbock und einem um eine im wesentlichen horizontale Achse
in Ausfallage kippbaren Lagerbock, an dem ein Gelenkarm um eine quer zu der Kippachse
ausgerichtete Achse schwenkbar gelagert ist, wobei der Lagerbock und der Tragbock
durch eine die Kippbewegung zulassende und begrenzende Koppelstange mit Gewinde und
Stellmutter gekoppelt sind und wobei mit dem Gelankarm ein Sperrschieber gekoppelt
ist, der quer zur Achse der Koppelstange verschiebbar ist und dieselbe in der Ausfallage
sperrt.
[0002] Ein Armlager der genannten Art ist aus der DE-PS 32 06 963 bekannt. Dort hat die
Koppelstange ein Anschlagprofil, das einerseits die Kippbewegung begrenzt und das
andererseits von dem Sperrschieber in der Sperrstellung erfaßt wird. Dieses erfordert
eine sehr komplizierte und genaue Bearbeitung des Sperrprofils und des Sperrschiebers,
der eine profilierte Aufnahme benötigt. Das Anschlagprofil oder eine anderes Stellelement
wird von dem Sperrschieber umgriffen, der kooxial zu demselben angeordnet ist.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist eine solche Ausbildung des Armlagers, daß die Funktion
des Anschlages von den Sperrschieber unabhängig ist und daß ein einfach herstellbarer
Sperrschieber eingesetzt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird nach der Erfindung dadurch gelöst, daß die Stellmutter als Zylinderkörper
mit Gewindedurchgang in radialer Richtung ausgebildet ist, daß eine Zylindersegmentpfanne
als Aufnahme für die Zylinderfläche der Stellmutter vorgesehen ist und daß der Schieber
die Zylinderfläche der Stellmutter in der Kippstellung berührt.
[0005] Die Erfindung unterscheidet sich insofern vom Stand der Technik, als der Sperrschieber
ein Teil mit konstantem Querschnitt ist. im einfachsten Fall handelt es sich um eine
gezogene Stange oder einen Draht. Eine mechanische Bearbeitung des Sperrschiebers
ist in diesem Fall überhaupt nicht erforderlich. Die Stellmutter hat ein Zylinderprofil,
das in Kippstellung in einer Zylindersegmentpfanne Aufnahme findet. An der Zylinderfläche
der Stellmutter liegt etwa gegenüber der Zylindersegmentpfanne die Stange an, so daß
die Stellmutter zwischen der Stange und der Zylindersegmentpfanne formschlüssig festgehalten
wird. Eine Verdrehung der Stellmutter bei der Neigungsverstellung der Markise ist
ohne Weiteres möglich, wobei jedoch die Sperrung, d.h. die Rückschlagsicherung gesichert
bleibt.
[0006] Die Koppelstange wird dadurch formschlüssig gehalten und die Drehung derselben wird
nicht beeinträchtigt, daß innerhalb des Tragbocks ein Bolzen mit einem Querdurchgang
und einer Aufnahme für einen Rundkopf der Koppelstange ausgebildet ist.
[0007] Die Betätigung der Koppelstange ist dadurch leicht möglich, daß im Fuß der Koppelstange
eine Betätigungsvorrichtung für das Gewinde vorgesehen ist. Die Betätigungsvorrichtung
ist zweckmäßigerweise als Schlitz ausgebildet.
[0008] Eine Sicherung der eingestellten Neigung ist dadurch möglich, daß die Stellmutter
eine Querbohrung für eine Klemmschraube aufweist.
[0009] Damit die Koppelstange bei der Kippbewegung und in hochgeklappter Stellung geführt
und abgestütz wird, ist vorgesehen, daß an dem Lagerbock ein Tragschenkel zur Auflage
der Stellmutter vorgesehen ist.
[0010] Eine Geradführung des Sperrscheibers wird dadurch sichergestellt, daß der Gelenkarm
eine Kulissenführung für einen Koppelstift des Sperrschiebers aufweist.
[0011] Eine hemmungsfreie Führung wird dadurch erzielt, daß die Kulissenführung ein schlüssellochförmiges
Profil hat.
[0012] Eine Ausführungsform der Erfindung wird im folgenden unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
erläutert, in denen darstellen:
Fig. 1 ein Armlager in der Seitenansicht, teilweise geschnitten,
Fig. 2 eine Draufsicht zu Fig. 1 und
Fig. 3 eine Seitenansicht des Armlagers in gekipptem Zustand.
[0013] Fig. 1 zeigt ein vierkantiges Tragrohr 1 für eine Markise. Auf diesem vierkantigen
Tragrohr 1 sind jeweils die Armlager angeordnet, wobei jeweils ein Tragbock das Tragrohr
1 umgreift und an demselben festgespannt ist. Der Tragbock 2 kann auch an einer anderen
Tragkon struktion befestigt werden, z. B. einer Konsole oder einem Tragprofil.
[0014] Der Tragbock 2 nimmt einen im wesentlichen horizontal angeordneten Zapfen 3 als
Kippachse auf, auf der ein Lagerbock 4 kippbar angeordnet ist. Der Lagerbock 4 ist
ferner mit dem Tragbock 2 durch eine Koppelstange 5 gekoppelt, die die Kippbewegung
des Lagerbocks 4 zuläßt und begrenzt. Die Koppelstange 5 sitzt mit einem Rundkopf
6 in einer Aufnahme 38 eines Bolzens 7. Die Aufnahme 38 setzt sich aus einem Querdurchgang
und einer Kugelpfanne zusammen. Der Bolzen 7 ist in seitlichen Augen 31 des Tragbocks
2 geführt.
[0015] Die Koppelstange 5 weist ein Gewinde 8 auf, das in ein Innengewinde einer Stellmutter
9 eingreift. Die Stellmutter 9 ist als Zylinderkörper mit einer Zylinderfläche 32
und einem Gewindedurchgang in radialer Richtung ausgebildet. Die Stellmutter 9 ist
zwischen Wänden 33 des Lagerbocks 4 geführt. In der Fußfläche der Koppelstange 5 ist
eine Betätigungsvorrichtung 34 vorgesehen, die beispielsweise als Betätigungsschlitz
ausgebildet ist und eine Drehung der Koppelstange 5 zur spindelartigen Verschiebung
innerhalb der Stellmutter 9 ermöglicht, um dadurch die Kippbewegung zu begrenzen.
Innerhalb der Stellmutter 9 ist ein Gewindeloch für eine Klemmschraube 10 vorgesehen,
um die Neigungseinstellung zu sichern.
[0016] Der Lagerbock 4 weist einen Durchgang 14 auf, dessen Stirnfläche als Zylindersegmentpfanne
35 ausgebildet ist. Der Durchmesser dieser Zylindersegmentpfanne 35 ist dem Außendurchmesser
der Zylinderfläche 32 der Stellmutter 9 gleich, so daß sich die Stellmutter in der
Zylindersegmentpfanne wälzend bewegen kann. In Fig. 1 ist der Querschnitt der Zylindersegmentpfanne
32 zu einer Kreislinie 37 verlängert. Auf den Durchgang 14 ausgerichtet ist ein Tragschenkel
11 vorgesehen, auf dem die Stellmutter 9 gleitet und sich in eingefahrener Stellung
der Markise abstützt.
[0017] Durch die Wände 33 des Tragbocks 4 reicht jeweils ein Durchgang 36 mit Kreisquerschnitt.
Die Querschnittslinie des Durchgangs 36 berührt die durch die Zylindersegmentpfanne
35 bestimmte und von der Stellmutter 9 in der Kippstellung überdeckte Kreislinie 37.
Dadurch erreicht man, daß die Zylinderfläche 32 der Stellmutter 9 und die Außenfläche
der Stange 15 in der verriegelten Kippstellung einander berühren.
[0018] Der Lagerbock 4 weist einen Durchgang 36 mit Kreisprofil auf, wobei dieser Durchgang
36 durch beide Wände 33 des Lagerbocks 4 hin durchreicht. Innerhalb des Durchgangs
36 ist eine Stange 15 verschiebbar, die als Sperrschieber dient. Die Stange 15 ist
im einfachsten Fall ein gezogenes oder ein gewalztes Rundprofil. Die Stange 15 greift
mit einem Koppelstift 16 in eine Kulissenführung 17 in einem Ansatz 18 eines Gelenkarms
20 ein. Der Gelenkarm 20 ist über einen Lagerzapfen 19 in dem Lagerbock 4 verschwenkbar
gelagert, so daß der Gelenkarm 20 zwischen der in Fig. 2 in ausgezogenen Linien eingezeichneten
Ausfallstellung und der in strichpunktierten Linien eingezeichneten, zurückgezogenen
Stellung zurückgeschwenkt werden kann. Die Kulissenführung 17 hat ein schlüssellochförmiges
Profil, damit eine Geradführung der Stange 15 bei der Ausfallbewegung des Gelenkarmes
20 möglich ist.
[0019] Die Fig. 1 und 2 zeigen das Armlager in eingefahrener Stellung, wobei die eingefahrene
Stellung in Fig. 2 in strichpunktierten Linien eingezeichnet ist. Die Stange 15 ist
weit nach rechts zurückgezogen, so daß sie nicht in den Ansschnitt zwischen den Wänden
33 und in den Bereich der Stellmutter 9 hineinragt. Die Koppelstange 5 ist innerhalb
des Bolzens 7 schwenkbar gehalten. Die Stellmutter 9 ist von der Zylinderpfanne 35
abgehoben und liegt auf dem Tragschenkel 11.
[0020] Wenn die Markise durch die Drehung der Tuchwelle ausgefahren wird, kippt der Lagerbock
4 um den Zapfen 3 sehr schnell in die Stellung nach Fig. 2 ab. Dabei kommt die Stellmutter
9 mit der Zylindersegmentpfanne 35 in Eingriff, so daß die Kippbewegung des Lagerbocks
4 begrenzt wird. Die Stange 15 ist aus dem Bereich der Stellmutter 4 zurückgezogen,
so daß die Bewegung der Stellmutter 9 und der Koppelstange 5 ohne Weiteres möglich
ist. Sobald bei weiterem Ausfahren des Tuches die Gelenkarme 20 in die Ausfallstellung
schwenken, wird die Stange 15, bezogen auf Fig. 2, nach links in die in ausgezogenen
Linien eingezeichnete Stellung verschoben. Die Stange 15 bewegt sich dabei an der
Umfangsfläche der Stellmutter 9 vorbei und greift auch in die gegenüberliegende Wand
33 ein. Die Stellmutter 9 ist damit an ihrer Umfangsfläche oder Zylinderfläche 32
so gehalten, daß sie nicht mehr ausweichen kann. Einerseits liegt sie in der Zylindersegmentpfanne
35 und andererseits wird sie an ihrer Rückseite durch die Stange 15 gesperrt. Dadurch
ist eine sichere Rückschlagsperre gewährleistet. Die miteinander in Eingriff stehenden
Profilflächen sind jedoch sehr leicht zu bearbeiten. Die Stange greift lediglich an
der Stellmutter 9 an. Ein Umgreifen der Koppelstange 5 ist nicht erforderlich. Sowohl
die Stellmutter 9 als auch die Stange 15weisen lediglich Zylinderflä chen auf, die
einfach zu bearbeiten sind. Die Stange 15 selbst kann ein gezogenes oder gewalztes
Profil,insbesondere ein Rundprofil sein, dessen Außenfläche keine Bearbeitung erfrodert.
[0021] Die Stellmutter ist auf ihrer Zylinderfläche einerseits durch die Zylindersegmentpfanne
35 und andererseits durch die Stange 15 gehalten und gesichert, wobei die Stange
15 als Rückschlagsicherung dient. Ein Umgreifen und Halten der Koppelstange 5 ist
nicht notwendig.
[0022] Bei der Neigungsverstellung durch Drehen der Koppelstange 5 mit Hilfe der Betätigungsvorrichtung
34 kann sich die Stellmutter 9 innerhalb der Zylindersegmentpfanne 35 ungehindert
drehen, weil sie sich an der Stange 15 vorbeibewegen kann. Die Erfindung ermöglicht
also eine einfache Verstellung der Neigung in ausgefahrenem Zustand. Die Stange 15
wird beim Ausfahren und Einfahren der Gelenkarme zwangsläufig bewegt. Das Armlager
hat einen großen Schwenkbereich. Die dargestellte Ausführungsform ermöglicht einen
Schwenkbereich von etwa 45°. Durch Umstecken des Tragbockes 2 auf dem Tragrohr kann
man somit leicht einen Schwenkbereich von 90° erzielen. Die Verriegelung selbst ist
wenig störanfällig, da sie durch eine Stange bewirkt wird. Die Stange ist mit einer
Kulissenführung gekoppelt. Auch hier ist eine leichte Zugänglichkeit gewährleistet.
[0023] Infolge seiner vereinfachten Konstruktion kann das Armlager preiswert hergestellt
werden, so daß es einen weiten Anwendungsbereich hat. Man kann auch Markisen ohne
Kasten mit einem Kipparmlager ausstatten. Das Kipparmlager bietet bekanntlich den
Vorzug, daß die Markise in eingefahrenem Zustand dicht an die Halterung herangebracht
werden kann.
1. Armlager für eine Gelenkarmmarkise mit einem an einem Tragteil festspannbaren
Tragbock (2) und einem um eine im wesentlichen horizontale Achse in Ausfallage kippbaren
Lagerbock (4), an dem ein Gelenkarm (20) um eine quer zu der Kippachse ausgerichtete
Achse schwenkbar gelagert ist, wobei der Lagerbock (4) und der Tragbock (2) durch
eine die Kippbewegung zulassende und begrenzende Koppelstange (5) mit Gewinde (8)
und Stellmutter (9) gekoppelt sind und wobei mit dem Gelankarm (20) ein Sperrschieber
(15) gekoppelt ist, der quer zur Achse der Koppelstange (5) verschiebbar ist und dieselbe
in der Ausfallage sperrt, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmutter (9) als Zylinderkörper
mit Gewindedurchgang in radialer Richtung ausgebildet ist, daß eine Zylindersegmentpfanne
(35) als Aufnahme für die Zylinderfläche (32) der Stellmutter (9) vorgesehen ist
und daß der Sperrschieber (15) die Zylinderfläche (37) der Stellmutter (9) in der
Kippstellung berührt.
2. Armlager nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb des Tragbocks
(2) ein Bolzen (7) mit einem Querdurchgang und einer Aufnahme für einen Rundkopf (6)
der Koppelstange (5) ausgebildet ist.
3. Armlager nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Fuß der Koppelstange (5)
eine Betätigungsvorrichtung (34) vorgesehen ist.
4. Armlager nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellmutter
(9) eine Querbohrung für eine Klemmschraube (10) aufweist.
5. Armlager nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an dem
Lagerbock (4) ein Tragschenkel (11) zur Auflage der Stellmutter (9) vorgesehen ist.
6. Armlager nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Gelenkarm
(20) eine Kulissenführung (17) für einen Koppelstift (16) des Sperrschiebers (Stange
15) aufweist.
7. Armlager nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Kulissenführung (16)
ein schlüssellochförmiges Profil hat.