(19)
(11) EP 0 397 969 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
22.11.1990  Patentblatt  1990/47

(21) Anmeldenummer: 90102982.7

(22) Anmeldetag:  15.02.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A63C 9/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR LI

(30) Priorität: 18.05.1989 DE 3916233

(71) Anmelder: Marker, Hannes
D-82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)

(72) Erfinder:
  • Marker, Hannes
    D-82467 Garmisch-Partenkirchen (DE)

(74) Vertreter: Flosdorff, Jürgen, Dr. 
Postfach 14 54
D-82454 Garmisch-Partenkirchen
D-82454 Garmisch-Partenkirchen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Sicherheitsbindung für Snowboards


    (57) Es soll eine Sicherheitsbindung für Snowboards bereitgestellt werden, bei der im Falle eines Sturzes oder im Falle übermäßiger auf das oder die Beine des Snowboardfahrers wirkender Belastung beide Skischuhe synchron freigegeben werden. Hierzu wird für je­den der Skischuhe eine mit lösbaren Befestigungseinrichtungen für den Skischuh versehenen Sohlenplatte (2, 2′) vorgesehen. Die­se weist auf den einander gegenüberliegenden schmalen Seiten Rastausnehmungen (3, 4) an beliebiger Stelle auf, in die einer­seits ein beweglich oder starrr mit dem Board (1) verbundener Rastvorsprung (5) und andererseits ein an einem beweglichen Arm (9) vorgesehener Rastvorsprung (8) greift. Beide an den bewegli­chen Armen (9) vorgesehenen Rastvorsprünge (8) sind über einen Kraftspeicher (20) miteinander gekoppelt und in aktivierter Stel­lung hält der Kraftspeicher (20) die an den beweglichen Armen (9) vorgesehenen Rastvorsprüngen (8) in Eingriffstellung mit der Rastausnehmung (4). Bei Ausrasten eines der Rastvorsprünge (8) wird in vorteilhafter Weise durch diese Skibindung gleichzeitig der andere Rastvorsprung freigegeben, so daß beide Skischuhe gleichzeitig freigegeben sind.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsbindung für Snowboards, bestehend aus bei Überlast oder kritischer Belastung auslösenden Halteeinrichtungen für beide Skischuhe, die synchron auslösen, wenn auf mindestens eine Halteeinrichtung für einen Skischuh zur Auslösung führende Kräfte wirken.

    [0002] Der Snowboard-Sport erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Um den Skischuh des Snowboard-Fahrers bei gefährlichen Stürzen freizu­geben, werden üblicherweise den früheren Platten-Sicherheits-­Skibindungen nicht unähnliche Sohlenplatten verwendet, die als Halb- oder Ganzplatten fest mit dem Snowboard verschraubt sind. Es hat sich gezeigt, daß es immer wieder zu schweren Beinver­letzungen, insbesondere Knie- und Oberschenkelverletzungen, ge­kommen ist, die dem Snowboard-Sport den Ruf einer gefährlichen Sportart verschafft haben und diesen überhaupt in Frage stellen.

    [0003] Es ist bekannt, daß das Auslösen nur einer Bindung, also das Freigeben nur eines Beins des Snowboard-Fahrers im Falle eines Sturzes, nicht ausreicht, um den Snowboard-Fahrer vor Verletzungen zu schützen. Bleibt ein Bein des Snowboard-Fahrers noch mit dem Snowboard verbunden, ergeben sich im Falle eines Sturzes erhöhte Verletzungsgefahren für das noch mit dem Snow­ board verbundene Bein, weil der Snowboard-Fahrer mit nur einem Bein das Snowboard nicht mehr beherrschen kann. Es ist also eine Forderung an Sicherheitsbindungen für Snowboards, daß diese im Falle eines Sturzes oder im Falle übermäßiger auf das oder die Beine des Snowboard-Fahrers wirkender Belastungen synchron auslö­sen müssen.

    [0004] Diese Forderung ist gestellt, ohne bisher eine Lösung gefunden zu haben. Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Sicherheits­bindung für Snowboards der eingangs angegebenen Art zu schaffen, bei der die beiden Halteeinrichtungen für die beiden Skischuhe synchron auslösen, wenn auf mindestens ein Bein kritische oder zu Verletzungen führende Kräfte wirken. Diese können beim Snow­board auftreten wie beim Skifahren (Kräfte beim Sturz nach vorn oder nach hinten oder/und beim Verdrehen des Beines durch den langen Hebel Ski), jedoch hier mit einer zusätzlichen Gefahren­variante, nämlich dem seitlichen Abkippen von Bein und Schuh, in Richtung von Innen- oder Außenknöchel.

    [0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Sicherheitsbindung der gattungsgemäßen Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

    [0006] Nach der erfindungsgemäßen Lehre sind alle Halteeinrichtungen in einer einzigen kinematischen Kraftwirkkette zusammengeschlossen, welche mindestens einen Kraftspeicher enthält. Es handelt sich also um ein durch alle Halte- und Auslösestellen der Skischuhe bzw. von diesen zugeordneten Sohlenplatten hindurchgehende einzi­ge Haltekraft, wobei bei Zwangsauslösung und somit Entfernen einer Sohlenplatte infolge des dann entstehenden Leerraums an dieser Stelle der gesamte Verlauf des Kraftstroms unterbrochen wird, wodurch sich der Kraftspeicher entleert und augenblicklich auf der anderen Seite der Kraftwirkkette die Haltekraft gleich­ sam wird, so daß es dort zur synchronen Auslösung mit dem Auslö­sen des ersten Skischuhs bzw. der ersten mit diesem verbundenen Halteplatte kommt.

    [0007] Demnach ergibt sich gemäß einer vorteilhaften Ausführung, daß für jeden der Skischuhe eine mit lösbaren Befestigungseinrichtun­gen für den Skischuh versehene Sohlenplatte vorgesehen ist, die auf ihren einander gegenüberliegenden schmalen Seiten mit je einer Rastausnehmung bzw. Rastvorsprung versehen ist, in die einerseits ein elastisch oder auch starr mit dem Board ver­bundener Rastvorsprung bzw. Rastausnehmung und andererseits ein an einem Übertragungselement, z.B. dem Arm eines auf dem Board schwenkbar gelagerten zweiarmigen Hebels vorgesehener Rastvor­sprung bzw. Rastausnehmung greift, daß an den anderen Armen der beiden zweiarmigen Hebel die einen Enden der Drahtseilseelen zweier Bowdenzügen befestigt sind, daß die Enden der Stützhüllen der beiden Bowdenzüge in boardfesten Lagern gehalten sind und daß die anderen Enden der beiden Drahtseilseelen zwischen den einander gegenüberliegenden bordfesten Lagern der inneren Enden der Stützhüllen an den Enden eines Kraftspeichers befestigt sind, dessen Kraft sich darstellt z. B. in einer Zug- oder Druck­feder, die über je einen der Hebelarme die beweglichen in die Rastausnehmungen greifenden Rastvorsprünge mit der erforderli­chen Haltekraft beaufschlagt, wodurch die beiden je eine Platte über die Rastlager festhaltenden Kräfte an je einem Ende des Kraftspeichers bzw. der Zugfeder bzw. der Druckfeder ziehen und wobei diese festhaltenden Kräfte ihre ausbalancierte Lage da­durch verlieren und z. B. die Federkraft insgesamt zusammen­bricht, wenn es auf einer Seite, also bei einer Platte, zur Aus­lösung kommt. Der Kraft- bzw. Energiespeicher kann auch eine Hydraulik mit Zylinder und Kolben, eine Luftfeder, eine Kombina­tion davon oder ein Magnet sein. Der Bowdenzug kann auch durch eine Hydro- oder Pneumatikleitung oder durch Elektrizität führen­ de Kabel ersetzt werden, letzteres bei Anwendung eines Magneten.

    [0008] Die erfindungsgemäße Sicherheitsbindung führt zuverlässig immer dann zu einer Lösung beider Sohlenplatten, auch wenn nur eine Sohlenplatte aufgrund einer auf diese wirkenden Überlast oder kritischen Belastung ausgelöst wird. Denn kommt der mit dem Rast­vorsprung versehene Arm des einen zweiarmigen Hebels nach dem Austreten des Rastvorsprungs aus der Rastausnehmung frei, geht auch die Federvorspannung auf den anderen zweiarmigen Hebelarm verloren, so daß auch die andere Sohlenplatte kraftlos ausgelöst wird. Da die beiden Auslöseeinrichtungen beider Sohlenplatten durch vorzugsweise flexible Bowdenzüge - wahlweise auch mit einem veränderbaren Gestänge - gekuppelt sind, lassen sich die Sohlenplatten an beliebiger Stelle auf dem Snowboard befestigen, so daß der Snowboardfahrer durch die Sicherheitsbindung nicht daran gehindert ist, die von ihm bevorzugten Schrittweiten und Winkel-Stellungen und die Befestigungspunkte hierzu für die Schu­he auf dem Snowboard unabhängig voneinander frei zu wählen.

    [0009] Da jede Sohlenplatte nur durch zwei jeweils in Rastausnehmungen greifende Rastvorsprünge gehalten ist, löst die Sohlenplatte aus, wenn auf diese Zug-, Schub- oder Kippkräfte wirken. Damit löst die erfindungsgemäße Sicherheitsbindung praktisch unter al­len möglichen auftretenden Belastungen aus. Falls eine gesonder­te Einstellmöglichkeit für die besonders gefährlichen Kippkräfte gewünscht wird, so kann die Lagerstelle der beiden Hebel in ein­stellbarem Maße auch federnd höhenelastisch sein.

    [0010] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß min­destens eines der die inneren Enden der Bowdenzug-Stützhüllen halternden Lager zur Veränderung der Federvorspannung beweglich und einstellbar und in unterschiedlichen Abständen zum anderen Lager fixierbar ist. Durch die Versetzung des einen oder auch beider Lager läßt sich die Federvorspannung und damit die Halte­kraft in der gewünschten Weise verändern. Zur Veränderung der Lage des Lagers kann dieses in einer Führung verschieblich sein und z. B. zur Verstellung eine Spindel mit einer Einstellskala angeordnet werden. Es ist auch möglich, für das Lager verschiede­ne Raststellen vorzusehen, in denen dieses mittels Schrauben fixierbar ist.

    [0011] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß eine die inneren Enden der Drahtseilseelen der beiden Bowdenzüge ge­gen die Federspannung voneinander weg zu bewegende Hebel-Spann­einrichtung vorgesehen ist. Durch Spannung dieser die Feder län­genden Spanneinrichtung, welche die Feder somit ihrer auf die Bowdenzüge wirkenden Kraft beraubt, läßt sich dann die Sicher­heitsbindung willkürlich lösen und die Sohlenplatten lassen sich einsetzen oder abheben. Da die Skischuhe mit ihren üblichen Soh­len durch lösbare Befestigungseinrichtungen auf den Platten be­festigbar sind, besteht normalerweise kein Bedarf, die Platten, die mit den Sicherheitsauslöseeinrichtungen versehen sind, von dem Board zu lösen, wenn der Fahrer sich auf dem Snowboard festmachen oder sich von diesem freimachen will. Nach einer Auslösung der Platten durch Sturz ist obige Einrichtung jedoch zum Wiedereinsetzen nützlich.

    [0012] Nach einer anderen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die inneren Enden der Drahtseilseelen beider Bowdenzüge miteinander verbun­den sind oder daß ein einziger durchgehender Bowdenzug, dessen Enden der Drahtseilseele an den anderen Armen der zweiarmigen Hebel befestigt sind, vorgesehen ist und daß die die Widerlager für die schwenkbaren Rastvorsprünge bildenden Rastvorsprünge mit einer der Haltekraft entsprechenden Kraft abgefedert sind. Bei dieser Ausgestaltung löst also der am Ski festgehaltene Rastvor­sprung aus, so daß die an den zweiarmigen Hebeln vorgesehenen Rastvorsprünge nur Haltefunktion haben.

    [0013] Zweckmäßigerweise sind die Sohlenplatten gegenüber dem Ski durch nach vorn oder hinten, nach innen oder außen versetzbare Klötze abgestützt. Durch diese Klötze lassen sich die nach allen Seiten bestmöglichen Kippmomente der Sohlenplatte einstellen, was die Auslösung bei dem Auftreten gefährlicher oder kritischer Kräfte begünstigt.

    [0014] Eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Sicher­heitsbindung liegt darin, daß für jeden der Skischuhe eine Soh­lenplatte vorgesehen ist, die einen quer zur Längsrichtung ver­laufenden Stift aufweist, der unter Bildung von zwei vorzugswei­se abgerundeten Rastvorsprüngen über die Sohlenplatte beidseitig übersteht. Von diesen Rastvorsprüngen greift einer in eine in einem Lagerbock angeordnete Rastausnehmung, während der andere in eine Rastausnehmung in einen federbelasteten Schwenklager ein­greift. Dieses federbelastete Schwenklager ist um eine parallel zur Sohlenplatte verlaufende Schwenkachse schwenkbar gelagert. Von außen wird das Schwenklager von einem Federbolzen beauf­schlagt und in Ruhestellung der Sicherheitsbindung wird das Schwenklager mit seiner Rastausnehmung gegen den entsprechenden Rastvorsprung gedrückt, so daß das Schwenklager bezüglich seiner Schwenkachse in Ruhestellung verweilt.

    [0015] Mit dem Federbolzen ist die Drahlseele eines Bowdenzugs verbun­den, deren Stützhülle sich im snowboardfesten Lagerbock ab­stützt. Das andere Ende der Drahtseele ist mit einem entspre­chend ausgestalteten Schwenklager an der anderen Sohlenplatte verbunden.

    [0016] Weitere Einzelheiten und Vorteile ergeben sich aus der Beschrei­bung der anhand der Zeichnung erläuterten Ausführungsbeispiele.

    [0017] In der Zeichnung zeigt:

    Fig.1 eine Draufsicht auf die auf ein Snowboard montierte Si­cherheitsbindung;

    Fig.2 eine Unteransicht der mit stollenartigen Kippklötzen versehenen Sohlenplatte in perspektivischer Ansicht;

    Fig.3 einzelne stollenartige Stützklötze in perspektivischer Ansicht;

    Fig. 4 eine perspektivische Detaildarstellung eines vertikal auslenkbaren Rastvorsprungs,

    Fig. 5 eine Draufsicht auf eine weitere Ausführungsform der auf ein Snowboard montierten Sicherheitsbindung,

    Fig. 6 einen teilweisen Querschnitt einer weiteren nur halb dargestellten Ausführungsform der auf ein Snowboard montierten Sicherheitsbindung,

    Fig. 7 eine Draufsicht auf die Ausführungsform der Sicherheits­bindung gem. Fig. 6 und

    Fig. 8 eine teilweise geschnittene Seitenansicht der Ausfüh­rungsform der erfindungsgemäßen Sicherheitsbindung nach Fig. 6.



    [0018] Auf dem in Fig. 1 dargestellten Snowboard 1 sind zwei Sohlenplat­ten 2,2′ auslösbar gehalten. Da die Halteeinrichtungen für die beiden Sohlenplatten 2,2′ spiegelbildlich identisch ausgestaltet sind, wird nur eine Halteeinrichtung anhand der rechten Sohlen­platte 2 erläutert.

    [0019] Die Sohlenplatte 2 ist in ihrer Form der Sohlenform eines Ski­schuhs angepaßt, so daß der Skischuh auf diese Sohlenplatte 2 aufgesetzt und auf dieser durch bekannte und nicht dargestellte Halteeinrichtungen lösbar fixiert werden kann. Die Sohlenplatte 2 ist in ihrem mittleren Bereich oder im Anfangsbereich des Ab­satzes auf gegenüberliegenden Schmalseiten mit kalottenartigen Rastausnehmungen 3,4 versehen. In die Rastausnehmung 3 greift ein abgerundeter Rastvorsprung 5, der am freien Ende eines Bol­zens 6 vorgesehen ist, der in einem mit dem Board 1 verschraub­ten Lagerbock 7 gehalten ist.

    [0020] In die gegenüberliegende kugelschalenförmige Ausnehmung 4 greift ein entsprechender kalottenartiger Rastvorsprung 8, der an dem freien Ende des Arms 9 eines zweiarmigen Winkelhebels 10 angeor­dnet ist.

    [0021] An dem Ende des anderen Hebelarms 11 ist das Ende 12 der Draht­seilseele 13 des Bowdenzugs 14 befestigt. Die Enden der Stützhül­len des Bowdenzuges 14 sind in skifesten Lagerböcken 15,16 gehalten. Das innere Ende 17 der Drahtseilseele 13 ist durch ein Verbindungsteil mit einem Ende der Zugfeder 20 verbunden. Das andere Ende der Zugfeder 20 ist mit dem inneren Ende 17′ der Drahtseilseele 13′ des anderen Bowdenzuges 14′ verbunden.

    [0022] Um die Vorspannung der Auslösefeder 20 in gewünschter Weise ver­ändern zu können, ist der andere Lagerbock 15′ für das innere Ende des anderen Bowdenzuges 14′ auf einer Verstellschiene ver­schieblich oder versetzbar und in unterschiedlichen Stellungen fixierbar. Zum Fixieren können Verzahnungen oder Klemmschrauben vorgesehen sein.

    [0023] Um die Sohlenplatten 2,2′ auch willkürlich lösen zu können, ist ein Kniehebelöffnungsmechanismus 22 vorgesehen, dessen Kniehebel­enden an den inneren Enden 17,17′ der Drahtseilseelen angreifen.

    [0024] Unter der Sohlenplatte 2 können in der aus Fig.2 ersichtlichen Weise stollenartige Stützklötze 24 befestigt sein, durch die sich unterschiedliche Kippmomente einstellen lassen. Um die Kipp­momente zu vergrößern oder zu verkleinern, werden die stollenar­tigen Stützelemente 24 weiter nach innen oder weiter nach außen versetzt und verschraubt. Die entsprechenden in der Sohlenplatte 2 vorbereiteten Schraublöcher 25 sind in Fig. 2 angedeutet.

    [0025] In Fig. 3 sind unterschiedliche Formen der in der Ausführungs­form gemäß Fig. 2 verwendeten Stützklötze in perspektivischer Darstellung wiedergegeben.

    [0026] In Fig. 4 ist ein besonders ausgestalteter zweiarmiger Winkelhe­bel 10 dargestellt. An seinem freien Ende des Arms 9 ist der Rastvorsprung 8 vertikal auslenkbar angeordnet. Dazu ist am frei­en Ende des Arms 9 ein senkrecht auf dem Winkelhebel stehender Schraubbolzen 25 angeordnet, auf dem der Rastvorsprung 8 ver­schiebbar sitzt. Der Rastvorsprung kann gegen eine Druckfeder 26 in vertikale Richtung nach oben hin ausgelenkt werden. Die Vor­spannung der Druckfeder kann dabei durch eine entsprechend auf dem Schraubbolzen 25 aufsitzende Schraubenmutter 27 eingestellt werden. Damit der Rastvorsprung 8 nach vertikaler Auslenkung wie­der in seine Ausgangslage zurückkehrt, ist auf der Unterseite des Rastvorsprungs 8 eine im Querschnitt dreieckige Rastnase 28 angeformt, die in eine entsprechend geformte Ausnehmung eines am freien Ende des Arms 9 vorgesehenen Sitzes 29 für den Rastvor­sprungs 8 ausgespart ist. Durch diese Anordnung des Rastvor­sprungs 8 werden die Sohlenplatten 2 bzw. 2′ beim Abkippen über die Stützklötze 24 freigegeben.

    [0027] In Fig. 5 ist eine weitere Ausführungsform der Sicherheitsbin­dung dargestellt. Der mit der Ausnehmung 4′ in der Sohlenplatte 2′ in Eingriff gehende zweiarmige Hebel 10′ ist über ein Gestän­ge 30 mit der in diesem Ausführungsbeispiel als Kraftspeicher dienenden Luftpolster- bzw. Gasdruckfeder 20′ verbunden. Am ande­ren Ausgang ist die Luftpolsterfeder 20′ mit dem beweglichen Arm 9, an welchem der Rastvorsprung 8 zum Eingriff für die Ausneh­mung 4 in der Sohlenplatte 2 angeordnet ist, über eine Pneumatik­leitung 32 und einem Pneumatikzylinder 31, in welchem der Arm 9 als entsprechend beaufschlagbarer Zylinder bewegbar ist, verbun­den.

    [0028] Das im zweiten Ausführungsbeispiel als Pneumatiksystem beschrie­bene Kopplungssystem zwischen den beiden beweglichen Rastvor­sprüngen 8 kann selbstverständlich auch durch ein hydraulisch wirkendes System ersetzt werden. Es ist auch denkbar, ein elek­tromagnetisch wirkendes System einzusetzen, wobei die Verbin­dungsleitungen entsprechend als elektrische Leitungen ausgeführt werden müssen.

    [0029] In den Figuren 6-8 ist eine weitere Ausführungsform der Sicher­heitsbindung gem. der vorliegenden Erfindung dargestellt, wobei hier jeweils nur eine Sohlenplatte 40 auf dem Snowboard 1 ge­zeichnet ist. Die Sohlenplatte 40 weist einen quer zu ihrer Längsrichtung verlaufenden Stift 42 auf, der zwei vorzugsweise abgerundete Rastvorsprünge 44 und 46 bildet, die über die Seiten­kanten des Sohlenplatte beidseitig überstehen. Der Rastvorsprung 44 greift in eine im Lagerbock 48 angeordnete Rastausnehmung 50 ein. Der Lagerbock 48 ist snowboardfest ausgeführt. Der andere Rastvorsprung 46 greift in eine entsprechende Rastausnehmung 56 in einem Schwenklager 52 ein. Das Schwenklager ist in einer ober­halb der Sohlenplatte 40 und Längsrichtung parallel zu ihr ver­laufenden Schwenkachse 54 schwenkbar gelagert. Das Schwenklager wird mit seiner Rastausnehmung 56 gegen den Rastvorsprung 56 durch die Kraft eines von außen auf dieses wirkenden Federbolzen 58 gedrückt. Hierdurch wird die Sohlenplatte 40 in ihrer Stel­lung auf dem Snowboard gehalten.

    [0030] Bei Wirken einer entsprechenden Auslösekraft kippt die Sohlen­platte 40 über Stützlager 64, 66, 66′ ab, wobei der Rastvor­sprung 46 aus seinem Eingriff mit der Rastausnehmung 56 des Schwenklagers 52 geht. Das Schwenklager 52 kann nun unter Wir­kung der Federkraft des Federbolzens 58 nach innen verschwenken, so daß der Federbolzen 58 vollständig entspannt wird. Mit dem Federbolzen ist die Drahtseele eines Bowdenzugs 60 verbunden, dessen Stützhülle im Lagerbock 48 abgestützt ist. Das andere En­de der Stützhülle ist in einem entsprechenden Lagerbock der zwei­ten Sohlenplatte, welche hier nicht dargestellt ist, abgestützt. Das entsprechende andere Ende der Drahtseele des Bowdenzugs 60 ist in dem zur zweiten Sohlenplatte gehörigen Schwenklager oder einem anderen Federbolzen, welches auf dieses zweite Schwenkla­ger wirkt, gehalten. Nach Auslösen der Sohlenplatte und Entspan­nen des Federbolzens 58 ist der Kraftfluß der kinematischen Kraftwirkkette unterbrochen, so daß auch das zweite nicht darge­stellte Schwenklager nicht mehr gegen die nicht dargestellte zweite Sohlenplatte gedrückt wird. Damit wird die zweite Sohlen­platte gleichzeitig mit Ausrasten der Sohlenplatte 40 freigege­ben.


    Ansprüche

    1. Sicherheitsbindung für Snowboards, mit bei Überlast oder kritischer Belastung auslösenden Halteeinrichtungen für beide Skischuhe, die synchron auslösen, wenn auf mindestens eine Halteeinrichtung für einen Skischuh zur Auslösung führende Kräfte wirken,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß alle Halteeinrichtungen in einer einzigen kinematischen Kraftwirkkette, welche mindestens einen Kraftspeicher enthält, zusammengeschlossen sind.
     
    2. Sicherheitsbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden der Skischuhe eine mit lösbaren Befestigungs­einrichtungen für den Skischuh versehene Sohlenplatte (2,2′) vorgesehen ist, die auf ihren einander gegenüberlie­genden schmalen Seiten mit Rastausnehmungen (3,4) an belie­biger Stelle versehen ist, in die einerseits ein beweglich oder starr mit dem Board (1) verbundener Rastvorsprung (5) und andererseits ein an einem beweglichen Arm (9) vorgesehe­ner Rastvorsprung (8) greift,
    daß beide an den beweglichen Armen (9) vorgesehenen Rastvor­sprünge (8) über einen Kraftspeicher (20) miteinander gekop­pelt sind und daß der Kraftspeicher (20) in aktivierter Stellung die an den beweglichen Armen (9) vorgesehenen Rast­vorsprünge (8) in Eingriffsstellung mit der Rastausnehmung (4) hält.
     
    3. Sicherheitsbindung für Snowboards nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der bewegliche Arm (9) ein Arm des auf dem Board (1) schwenkbar gelagerten zweiar­migen Hebels (10) ist, daß an den anderen Armen (11) der beiden zweiarmigen Hebel (10) die einen Enden von Drahtsei­lseelen (13,13′) zweier Bowdenzüge (14,14′) befestigt sind, daß die Enden der Stützhüllen der beiden Bowdenzüge (14,14′) in boardfesten Lagern gehalten sind, daß die ande­ren Enden der beiden Drahtseelen beider Bowdenzüge (14,14′) zwischen den einander gegenüberliegenden boardfesten Lagern (15,15′) der inneren Enden der Stützhüllen an den anderen Enden einer Zugfeder (20) befestigt sind, wobei diese den Kraftspeicher bildet.
     
    4. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eines der die inneren Enden der Stützhöhlen haltenden Lager (15′) zur Veränderung der Federvorspannung beweglich und in unterschiedlichen Abstän­den zum anderen Lager (15) fixierbar ist.
     
    5. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß eine die inneren Enden der Drahtseil­seelen (13,13′) voneinander wegbewegende Spanneinrichtung (22) vorgesehen ist.
     
    6. Sicherheitsbindung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß inneren Enden der Drahtseilseelen beider Bowdenzüge mit­einander verbunden sind und daß die die Widerlager für die schwenkbaren Rastvorsprünge bildenden Rastvorsprünge mit einer der Haltekraft entsprechenden Kraft abgefedert sind.
     
    7. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 3-6, dadurch gekennzeichnet, daß statt Bowdenzüge Gestängesysteme die beweglichen Arme miteinander bzw. mit dem Kraftspeicher ver­binden.
     
    8. Sicherheitsbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beweglichen Arme (9) Kolben einer hydrau­lischen Kolben-Zylinder-Anordnung sind, wobei der Kraft­speicher ein Hydraulikspeicher ist.
     
    9. Sicherheitsbindung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß die beweglichen Arme (9) elektromagnetisch verfahren werden.
     
    10. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 1-9, dadurch gekennzeichnet, daß der Kraftspeicher eine Luftpolsterfeder ist.
     
    11. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 1-10, dadurch gekennzeichnet, daß die Sohlenplatten (2,2′) gegenüber dem Board (1) durch nach vorn bzw. hinten oder seitlich versetz­bare Klötze (24) abgestützt sind.
     
    12. Sicherheitsbindung nach einem der Ansprüche 1-11, dadurch gekennzeichnet, daß die an den beweglichen Armen (9) vorge­ sehenen Rastvorsprünge (8) in vertikaler Richtung bezogen auf die Snowboardebene gegen eine Rückstellkraft auslenkbar sind.
     
    13. Sicherheitsbindung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeich­net, daß die Rückstellkraft von einer einstellbaren Druck­feder herrührt.
     
    14. Sicherheitsbindung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß für jeden der Skischuhe eine Sohlenplatte (40) vorgese­hen ist, die einen quer zur Längsrichtung verlaufenden Stift (42) aufweist, der unter Bildung von zwei vorzugs­weise abgerundeten Rastvorsprüngen (44, 46) über die Sohlen­platte beidseitig übersteht, von denen einer in eine in einem Lagerbock (48) angeordnete Rastausnehmung (50) greift, während der andere in eine Rastausnehmung (56) in einem federbelasteten Schwenklager (52) eingreift.
     
    15. Sicherheitsbindung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeich­net, daß das Schwenklager (52) in Raststellung von einem Federbolzen (58) mit seiner Rastausnehmung (56) in den Rast­vorsprung (46) gedrückt wird, wobei mit dem Federbolzen die Drahtseele eines mit dem Schwenklager, das mit der zweiten Sohlenplatte zusammenwirkt, verbundenen Bowdenzuges (60) verbunden ist, dessen Stützhülle (62) sich im Lagerbock (48) abstützt.
     




    Zeichnung



















    Recherchenbericht