[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein variables ArbeitsplatzMöbelsystem.
[0002] Es gibt eine Reihe von Arbeitsplatz-Möbelkonstruktionen, die entweder aus Arbeitstischen
verschiedener Größen und Höhen bestehen oder die Aufstellung in L-Form gestatten.
Diese bekannten Konstruktionen sind jedoch in den Aufstellungsformen nur bedingt flexibel
und ermöglichen beispielsweise nicht eine oder mehrere zusätzliche Ablageflächen in
verschiedenen Höhen.
[0003] Es gibt Regalgestelle mit Säulen und an diesen einhängbaren Kragarmen, z.B. zur Lagerung
von langgestreckten Werkstücken, wie Stangen, Rohre o.dgl. Ein solches Lagergestell
ist beispielsweise in der US-PS 32 12 648 beschrieben. Dieses Lagergestell eignet
sich jedoch nicht zur Bildung eines variablen Arbeitsplatz-Möbelsystems Tragteile
können bei diesem bekannten Regalgestell nur im Winkel von 180° angebracht werden.
[0004] Eine demontierbare und wiederverwendbare Bauteilgruppe zur Errichtung von beispielsweise
Ausstellungsständen oder Präsentationswänden zeigt und beschreibt die GB-PS 13 16
253. Diese bekannte Bauteilgruppe weist zwar Säulen mit Schlitzen zum Einhängen von
Platten und Wandteilen auf, eignet sich aber ebenfalls nicht für ein variables Arbeitsplatz-Möbelsystem
mit einer Vielzahl von Kombinationsmöglichkeiten.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein variables Arbeitsplatz-Möbelsystem
zu schaffen, das in seiner weitreichenden Flexibilität eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten
und Erweiterungen, von einem Grundarbeitsplatz ausgehend, bietet
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kennzeichnungsmerkmale des Patentanspruches
1 gelöst. Zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Das mehreckige Profil der einen Art von Säulen ermöglicht ein mehrwinkliges Anbringen
von Arbeitsplatz-Einheiten, während das flach-rechteckige Profil der anderen Art von
Säulen zur beliebigen geradlinigen Verlängerung bzw. Aneinanderreihung von Arbeitsplätzen
dienen kann. Die Montage und Demontage dieses neuen Arbeitsplatz-Möbelsystems ist
völlig problemlos, wozu als Werkzeug lediglich ein Innensechskantschlüssel benötigt
wird, um die Teile zu verschrauben und zu verspannen. Die Kombination der Arbeitsplätze
kann ebenso problemlos jederzeit geändert, d.h. umgestellt, erweitert oder verkleinert
werden, so daß das System dem jeweiligen Bedarf angepaßt werden kann. In statischer
Hinsicht weist das System eine hohe
[0008] Belastbarkeit auf. Es bietet ferner einfache Möglichkeiten der Höhenanpassung von
Arbeitsplatzebenen und Anbringungsmöglichkeiten für zusätzliche Accessoires.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 in Perspektive vereinfacht ein Beispiel einer Kombination des Arbeitsplatz-Möbelsystems,
Fig. 2 in Sprengdarstellung perspektivisch den Verbindungsbereich zwischen einer vieleckigen
Säule und Traversen,
Fig. 3 in gleicher Darstellungsweise eine Verbindung zwischen einer flach-rechteckigen
Säule und Traversen,
Fig. 4 eine Seitenansicht der Verbindung zwischen Säule und Adapterteil im unverspannten
Zustand,
Fig. 5 die gleiche Seitenansicht der Verbindung im verspannten Zustand,
Fig. 6 als Draufsicht die Verbindung zweier Traversen mit einer Säule und
Fig. 7 in Perspektive das Endstück einer Arbeitsplatte, z.B der Arbeitsplatte links
in Fig. 1.
[0010] Fig. 1 zeigt ein Beispiel einer Kombination von Arbeitsplätzen. Alle Arbeitsplatten
1 und Abstellplatten 2 können je nach Bedarf in verschiedenen Höhen angeordnet werden.
Dies wird durch Säulen 3, 4 ermöglicht, an denen Traversen 5 verspannt werden, wie
nachfolgend noch näher erläutert. An den Traversen 5 werden Kragarme 6 verschraubt,
auf denen die Arbeitsplatten 1 bzw. Abstellplatten 2 befestigt werden.
[0011] In Fig. 2 ist in gesprengter Darstellung die Verbindung zwischen der Säule 3 und
zwei Traversen 5 dargestellt, die im rechten Winkel und auch in einem Winkel von 450
angeordnet werden können. Die Säule 3 ist ein aus einem einzigen Blechzuschnitt kaltgewalztes
und längsgeschweißtes Profil mit einem im wesentlichen quadratischen Grundriß, wobei
jeweils an den Ecken dieses Grundrisses erhabene Flächen 7 und an den Seiten zurückversetzte
Flächen 8 vorgesehen sind. Jeweils zwischen den Flächen 7, 8 sind Nuten 9 mit schrägen
Flanken 10 vorgesehen, in deren Grund übereinander angeordnete Schlitze 11 vorhanden
sind, in die Haken 12 von U-förmigen Einsatzstücken 13 eingehängt werden können, die
schräg nach oben und unten begrenzt verschiebbar in Adapterteilen 14 gelagert sind,
wie nachfolgend anhand der Fig. 4 und 5 näher erläutert. Die Adapterteile 14 sind
an den Enden jeder Traverse 5 angeschraubt. Die Traversen 5 sind ebenfalls aus einem
Blechzuschnitt gebogene und längsverschweißte Profile.
[0012] In Fig. 3 ist eine lineare Verbindung zweier Traversen 5 mit der Säule 4 dargestellt,
die einen im wesentlichen flachrechteckigen Grundriß bzw. Querschnitt aufweist. Diese
Säule 4 weist in den Breitseiten die gleichen Flächen auf wie die zurückversetzten
Flächen 8 der Säule 3 nach Fig. 2, nur mit dem Unterschied, daß die übrigen Flächen
in der gleichen Ebene wie die Fläche 8 liegen. Zwischen diesen übrigen Flächen (ohne
Bezugszeichen) und der Fläche 8 befinden sich, wie bei der Säule 3, wiederum die Nuten
9 mit ihren schrägen Flanken 10 und den Schlitzen 11. Die Anordnung ist hier wiederum
so getroffen, daß die Adapterteile 14 mit den Haken 12 in die Schlitze 11 eingehängt
werden können. Mit einem Innensechskantschlüssel 15 werden die Adapterteile 14 an
den Säulen 3 bzw. 4 verspannt.
[0013] In Fig. 4 ist eine Seitenansicht einer Verbindung zwischen einem Adapterstück 14
und einer Säule 3 im unverspannten Zustand dargestellt. Die Haken 12 des Einsatzstückes
13 sind in die Schlitze 11 der Säule 3 eingehängt. Eine Spannschraube 16 im Innern
des Adapterteils 14 ist gelockert, so daß das Adapterteil 14, an dem sich innen schräg
angeordnete Gleitsteine 17 befinden, die in ebenso schräg angeordnete Führungsschlitze
18 im Einsatzstück 13 eingreifen, gegenüber diesem nach unten verlagert ist, so daß
in diesem Zustand der Verbindung noch Spiel zwischen der Säule 3 und dem Adapterteil
14 vorhanden ist. Nach Anziehen der Spannschraube 16 mit dem Inbusschlüssel 15 (Fig.
2 und 3) wird die Traverse 14 in Richtung des Pfeiles 19 in Fig. 4 schräg nach oben
gezogen, so daß die Haken 12 fest eingeklemmt und Schrägflächen 20 am säulenseitigen
Ende des Adapterteils 14 fest an die schrägen Flanken 10 der Nuten 9 der Säule 3 angepreßt
werden. Diese verspannte Stellung ist in Fig. 5 dargestellt.
[0014] Wie Fig. 6 zeigt, ergibt die Spannstellung zwischen Adapterteil 14 und Säule 3 durch
die schrägen Flanken 10 der Nuten 9 und die Schrägflächen 20 des Adapterteils 14 einen
sauberen Abschluß. Fig. 6 zeigt ferner, daß die Adapterteile 14 mit den hier nicht
dargestellten Traversen 5 in einem 45°-Raster um die Säule 3 herum angeordnet werden
können, so daß eine bedarfsgerechte Aufstellung von Arbeitsplätzen in zahlreichen
Varianten möglich ist, wobei die U-förmigen Einsatzstücke 13 der Adapterteile 14 zum
einen die erhabenen Flächen 7 und zum anderen die zurückversetzten Flächen 8 umgreifen.
Die Verbindung der Adapterteile 14 mit der flachrechteckigen Säule 4 des Systems
erfolgt in der gleichen Weise (vgl. hierzu Fig. 3).
[0015] Wie die Fig. 1 und 7 zeigen, können in die oberen Enden der Säulen 3 und 4 drehbare
Halterungen 21 für alle möglichen Zusatzgeräte und -einrichtungen, wie Ablagekörbe
22, Leuchten 23, Trägerarme zum Abstellen technischer Geräte, eingesteckt werden,
wozu im oberen Ende der Säulen 3, 4 entsprechende Steckhülsen (in den Zeichnungen
nicht sichtbar) eingeschweißt sind, die außerdem die Stabilität der Säulen 3, 4 erhöhen.
[0016] Fig. 7 zeigt ein Teilstück eines Arbeitsplatzes mit einer Säule 4, die auf einem
Fußteil 24 sitzt. Am hinteren Ende des Fußteils 24 können Strom- und/oder sonstige
Kabel 25 eingeführt werden. An der Säule 4 befindet sich hinten ein senkrechter Kabelkanal
26, der mit einem am hinteren Rand der Arbeitsplatte 1 angebrachten waagerechten Kabelkanal
27 in Verbindung steht. Dieser waagerechte Kabelkanal 27 weist einen Deckel 28 auf,
der bei Bedarf geöffnet werden kann. Es können auch mehrere Deckelabschnitte vorgesehen
sein, die separat zu öffnen sind.
[0017] Die oberen Enden der Säulen 3 und 4 sind mit einsteckbaren Kunststoffkappen 29 bzw.
30 versehen, die in der Mitte einen herausnehmbaren Stopfen (nicht dargestellt) aufweisen,der
zum Einstecken der Halterungen 21 herausgenommen wird Diese Kunststoffkappen 29, 30
können farblich so gestaltet werden, daß einzelne Büroabteilungen an diesen Farben
erkennbar sind.
[0018] Das beschriebene Arbeitsplatz-Möbelsystem eignet sich insbesondere für EDV-Arbeitsplätze,
wobei die einzelnen Geräte ergonomisch günstig in die entsprechende Ebene gebracht
werden können. Es ist selbstverständlich, daß weitere Büromöbel, wie Schränke, Regale,
unter und neben dem beschriebenen System aufgestellt werden können.
1. Variables Arbeitsplatz-Möbelsystem, gekennzeichnet durch mehreckige Säulen (3,
4) mit über ihre ganze Länge sich erstreckenden erhabenen und zurückversetzten Flächen
( 7 bzw. 8), zwischen denen in Nuten (9) übereinander angeordnete Funktionsraster
in Form von Schlitzen (11) vorgesehen sind zum Einhängen von Haken (12), die an mit
Traversen (5) verbundenen Adapterteilen (14) angebracht und mit Spannschrauben (16)
verspannbar sind.
2. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Haken
(12) an den Schenkeln eines U-förmigen, gegenüber dem Adapterteil (14) an schrägen
Gleitsteinen (17) begrenzt verschiebbar geführten Einsatzstücks (13) sitzen.
3. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Säule (3) einen im wesentlichen quadratischen Grundriß aufweist, wobei sich die erhabenen
Flächen (7) an den Ecken und die zurückversetzten Flächen (8) an den Seiten dieses
quadratischen Grundrisses befinden.
4. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
Säule (4) einen flachen, rechteckigen Grundriß aufweist und daß sich die Nuten (9)
mit den Schlitzen (11) in den Breitseiten der Säule (4) befinden.
5. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Traversen (5) mit den Adapterteilen (14) verschraubt sind.
6. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Traversen (5) Kragarme (6) zum Aufsetzen von Tischplatten (1) befestigbar
sind.
7. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß in den oberen Enden der Säulen (3, 4) Steckhülsen zum Einstecken von beweglichen
Halterungen (21) für Utensilien eingesetzt sind.
8. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die als Seitenteile dienenden flach-rechteckigen Säulen (4) auf Fußteilen (24)
befestigt sind.
9. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß am hinteren
Ende des Fußteils (24) und der Säule (4) ein senkrechter Kabelkanal (26) angeordnet
ist, der mit einem waagerechten Kabelkanal (27) am hinteren Rand der Tischplatte (1)
in Verbindung steht.
10. Arbeitsplatz-Möbelsystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der waagerechte
Kabelkanal (27) einen Deckel (28) oder mehrere separat zu öffnende Deckelabschnitte
aufweist.