[0001] Die Erfindung betrifft einen Durchlaufofen zum Wärmebehandeln von Werkstücken unter
einem laufend zugeführten Schutzgas, das an der Werkstück-Einlaßöffnung und an der
Werkstück-Auslaßöffnung des Ofens austritt, mit einer Fördervorrichtung zum Transportieren
der Werkstücke durch den Ofen und mit bewegbaren Türen an der Werkstück-Einlaßöffnung
bzw. an der Werkstück-Auslaßöffnung.
[0002] In einem derartigen, beispielsweise aus der DE-PS 26 01 658 bekannten Durchlaufofen
werden Werkstücke, während sie den Ofen durchlaufen, einer Wärmebehandlung unterworfen.
[0003] Typische Wärmebehandlungen sind Hart- und Hochtemperaturlöten, Aluminiumlöten, Einschmelzen,
Glühen, Härten, Anlassen, Einformen oder dgl. Das dem Ofen laufend zugeführte Schutzgas
sorgt dafür, daß an den meist metallischen Werkstücken bei der Wärmebehandlung keine
Oxydationsprozesse stattfinden. Das dem Ofen zugeführte Schutzgas tritt an der Werkstück-Einlaßöffnung
bzw. an der Werkstück-Auslaßöffnung aus und ist meist derart gewählt, daß es mit dem
Luftsauerstoff abbrennt. Dadurch entstehen im Bereich der Werkstück-Einlaßöffnung
und der Werkstück-Auslaßöffnung Flammenschleier. Die vom Innenraum des Ofen aus in
Richtung der entgegengesetzt liegenden Werkstück-Einlaßöffnung bzw. Werkstück-Auslaßöffnung
gerichtete Strömung des Schutzgases soll dafür Sorge tragen, daß möglichst kein oder
nur wenig Luftsauerstoff in den Ofen eintritt. Verschiebbare Türen vor der Werkstück-Einlaßöffnung
bzw. der Werkstück-Auslaßöffnung ermöglichen ein mehr oder weniger großes Öffnen bzw.
Verschließen dieser Öffnungen.
[0004] Die dem Ofen zuzuführende notwendige Schutzgasmenge, um sicherzustellen, daß an
den Öffnungen möglichst kein Luftsauerstoff eintreten kann, ist eine Funktion der
Größe dieser Öffnungen. Die Abhängigkeit entspricht einer quadratischen Funktion,
so daß bei einer Verdoppelung der Türhöhe mehr als die doppelte Menge an Schutzgas
dem Ofen zugeführt werden muß.
[0005] Nachteilig an einem Durchlaufofen der eingangs genannten Art ist, um auf jeden Fall
sicherzustellen, daß bei weitmöglichst offener Tür kein Luftsauerstoff in den Ofen
eintreten kann, daß andauernd so viel Schutzgas zugeführt wird, daß diese Bedingung
erfüllt wird. Ist die Tür dann nicht geöffnet, wird dem Ofen mehr Schutzgas zugeführt
als eigentlich notwendig wäre. Schutzgase, meist Wasserstoff, sind sehr teuer, so
daß eine überschüssige Schutzgasmengenzuführung unwirtschaftlich ist. Ferner entsteht
beim Abbrennen von Schutzgas in Form von Wasserstoff eine erhebliche Wärmemenge, die
vom Ofen abgeführt werden muß. Diese meist über Schornsteine abgeführte Wärmemenge
stellt eine Energieverschwendung dar, ist somit unwirtschaftlich.
[0006] Es sind zwar manuell verstellbare Gasmengenregler an derartigen Durchlauföfen bekannt,
diese Regelung erfolgt aber nur dann, falls eine Bedienungsperson dies durchführt.
Weiterhin nachteilig an derartigen bekannten Durchlauföfen ist, daß die Türöffnungshöhe
zwar manuell verstellbar ist, wobei dies meist derart durchgeführt wird, daß die Tür
bei Betrieb völlig geöffnet wird, obwohl diese Öffnungshöhe zum Einbringen von relativ
niedrigen Werkstücken überhaupt nicht notwendig wäre.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, hier Abhilfe zu schaffen und einen
Durchlaufofen der eingangs genannten Art derart auszugestalten, daß er in Abhängigkeit
von der Größe der zu behandelnden Werkstücke jeweils unter optimalen Bedingungen,
d.h. unter Zuführen der gerade ausreichenden Schutzgasmenge betreibbar ist.
[0008] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß Mittel zum Erfassen der Höhe
der in den Ofen einzubringenden Werkstücke vorgesehen sind, daß Mittel zum Einstellen
der Türöffnungshöhe in Abhängigkeit von den erfaßten Höhenwerten der Werkstücke vorgesehen
sind und daß ein Gasmengenregler vorgesehen ist, der die dem Ofen zugeführte Schutzgasmenge
in Abhängigkeit von der Türöffnungshöhe regelt.
[0009] Durch das Erfassen der Werkstückhöhe der einzubringenden Werkstücke werden die Türen
jeweils nur so weit geöffnet, um eine solche Öffnungshöhe zu schaffen, die gerade
ausreicht, daß die Werkstücke in den Ofen eintreten bzw. aus diesem austreten können.
Durch die Steuerung des Gasmengenreglers in Abhängigkeit von der Türöffnungshöhe wird
erreicht, daß dem Ofen gerade diejenige Schutzgasmenge zugeführt wird, die bei der
zuvor ermittelten Öffnungshöhe notwendig ist, um optimale Bedingungen im Ofen herzustellen,
d.h. sicherzustellen, daß kein Luftsauerstoff in den Ofen eintritt. Dadurch wird erreicht,
daß nur die gerade notwendige Schutzgasmenge zugeführt wird, was in einer wirtschaftlichen
Arbeitsweise resultiert.
[0010] Somit wird die Aufgabe vollkommen gelöst.
[0011] In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung sind die Mittel zum
Erfassen der Hohe der Werkstücke mit einem Prozeßrechner verbunden, der den erfaßten
Höhenwert in Steuersignale für die Mittel zum Einstellen der Türöffnungshöhe umwandelt
und zugleich in ein Steuersignal für den Gasmengenregler umwandelt.
[0012] Diese konstruktiv besonders einfache Maßnahme hat den Vorteil, daß über eine zentrale
Recheneinheit der erfaßte Höhenwert in die entsprechenden Steuersignale umgewandelt
wird, um zum einen die Türen in die optimale Höhe zu bringen und außerdem zugleich
den Gasmengenregler in die Position zu steuern, in der die entsprechende Schutzgasmenge
zugeführt wird.
[0013] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittel zum
Erfassen der Höhe der Werkstücke eine seitlich der Fördervorrichtung angeordnete Fotozellenanordnung
auf, die die Höhe der daran vorbeitransportierten Werkstücke erfaßt und das Meßsignal
als elektrischen Impuls dem Prozeßrechner übermittelt.
[0014] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß durch die optische Erfassung der Höhe der Werkstücke,
diese nicht mit mechanischen Meßvorrichtungen in Berührung gebracht werden, wodurch
beispielsweise eine aufgetragene Lötpaste in ihrer Lage verändert werden könnte,
so daß dann beim Schmelzen der Lötpaste diese nicht in die entsprechenden Fugen laufen
könnte. Fotozellenanordnungen, beispielsweise als Diodengitter, sind konstruktiv
einfache und robuste Bauteile. Ferner ist vorteilhaft, daß die erfaßte Höhe in einen
elektrischen Impuls umgewandelt wird, der ohne weitere Umwandlungsmaßnahmen direkt
dem Prozeßrechner zugeführt werden kann und dort dann entsprechend verarbeitet werden
kann.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung hält der Prozeßrechner
bei einer Änderung der Höhe der zugeführten Werkstücke die Steuerung der Auslaßtür
so lange in der vorherigen Stellungshöhe, bis die Werkstücke der vorherigen Höhe die
Auslaßtür passiert haben.
[0016] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß bei einem Wechsel der Werkstückhöhe die Einlaßtür
den neuen Bedingungen bereits angepaßt wird, die Auslaßtür jedoch noch so lange in
der Stellung verbleibt, bis die bereits im Ofen aufgenommenen Werkstücke der ursprünglichen
Werkstückart diesen durchlaufen haben. Wird beispielsweise von einer kleinen Werkstückhöhe
auf eine größere umgewechselt, so bleibt die Auslaßtür noch so lange in der niederen
Stellung, bis das letzte niedere Werkstück den Ofen verlassen hat. Diese Arbeitsweise
wird dann angewendet, falls sich durch verschieden hohe Einlaß- bzw. Auslaßtüren kein
Einfluß auf die Strömungscharakteristik des Schutzgases im Ofen ausgeübt wird.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weisen die Mittel zum
Einstellen der Türöffnungshöhe einen vom Prozeßrechner steuerbaren Stellmotor auf,
der über ein Gestänge die Tür in die entsprechende Öffnungshöhe bewegt.
[0018] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß konstruktiv einfache und robuste Mittel geschaffen
werden, um die entsprechende Bewegung der Türen zu verursachen. Es ist auch möglich,
bereits bestehende Öfen durch nachträgliches Einbauen dieser einfachen Mittel nachzurüsten.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung enthält der Prozeßrechner
eine der jeweiligen Ofencharakteristik entsprechende Funktion der Schutzgaszufuhrmengenabhängigkeit
von der Türöffnungshöhe gespeichert, und der Gasmengenregler wird entsprechend dieser
Funktion gesteuert.
[0020] Diese Maßnahme hat den Vorteil, daß vom Ofenbauer herstellerseits die jeweilige
Ofencharakteristik ermittelt wird, d.h. diejenige Schutzgasmenge ermittelt wird, die
notwendig ist, um bei einer bestimmten Türhöhe die optimale Schutzgaswirkung zu erreichen.
Die Steuerung des Gasmengenreglers entspricht dann dieser Funktion, so daß ein jeweiliger
Ofen unter den besten wirtschaftlichen Bedingungen betrieben werden kann.
[0021] Es versteht sich, daß die vorstehend genannten und die nachstehend noch zu erläuternden
Merkmale nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen
Kombinationen und in Alleinstellung einsetzbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden
Erfindung zu verlassen.
[0022] Die Erfindung wird nachfolgend anhand einiger ausgewählter Ausführungsbeispiele in
Zusammenhang mit den beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben und erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 stark schematisiert einen Längsschnitt eines erfindungsgemäßen Durchlaufofens,
und
Fig. 2 eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der zugeführten Schutzgasmenge
in Abhängigkeit von der Türhöhe.
[0023] Ein in Fig. 1 dargestellter Durchlaufofen oder Schutzgasofen 10 weist ein endloses
Förderband 12 auf, das längs einer Richtung bewegbar ist, wie dies durch einen Pfeil
13 in Fig. 1 dargestellt ist. Das Förderband 12 wird durch einen hier nicht dargestellten
regelbaren Antrieb bewegt, der dem endlosen Förderband 12 eine bestimmte Umlaufgeschwindigkeit
verleiht. Übliche Transportgeschwindigkeiten liegen im Bereich von 100 bis 400 mm
pro Minute.
[0024] Der Schutzgasofen 10 weist ferner ein Gehäuse 14 auf, durch das das Förderband 12
läuft, wobei in Durchlaufrichtung des Förderbands sich an eine Heizzone 16 eine Kühlzone
18 anschließt.
[0025] Das Gehäuse 14 ist mit einer Werkstück-Einlaßöffnung 21 versehen, die durch eine
bewegbare Einlaßtür 20 verschlossen bzw. geöffnet werden kann. Am gegenüberliegenden
Ende ist das Gehäuse mit einer Werkstück-Auslaßöffnung 23 versehen, die über eine
entsprechend ausgebildete Auslaßtür 22 geöffnet oder verschlossen werden kann.
[0026] In Förderrichtung des Förderbandes 12 vor der Einlaßtür 20 gelegen ist ein Brennraum
24, der am oberen Ende mit einem Abzug 26 versehen ist.
[0027] Entsprechend ist unmittelbar anschließend an die Auslaßtür 22 ein Brennraum 28 angeordnet,
dessen oberes Ende ebenfalls mit einem Abzug 30 versehen ist.
[0028] In Bewegungsrichtung des Förderbandes 12 gesehen vor dem Brennraum 24 sind Mittel
32 zum Erfassen der Höhe von Werkstücken 60 bis 62 angeordnet, die vom Förderband
12 in Richtung des Pfeiles 13 durch den Schutzgasofen 10 befördert werden.
[0029] Die Mittel 32 zum Erfassen der Höhe weisen seitlich des Förderbands 12 angeordnete
Fotozellen in Form eines Diodengitters 34 auf. Wird ein Werkstück 60, wie dies in
Fig. 1 dargestellt ist, durch das Förderband 12 am Diodengitter 34 vorbeitransportiert,
so wird die Höhe des Werkstückes dadurch erfaßt, daß diejenigen Fotozellen, die vom
durchlaufenden Werkstück gegenüber einem auf diese auftreffenden Lichtstrahl verdeckt
werden, ein entsprechendes elektrisches Signal erzeugen, das über eine Leitung 36
einem Prozeßrechner 38 zugeführt wird.
[0030] Der Prozeßrechner 38 ist über eine Leitung 40 mit einem Stellmotor 42 verbunden,
der wiederum über ein Gestänge 44 mit der Einlaßtür 20 verbunden ist.
[0031] Im in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel hat das Diodengitter 34 die Hohe
"3" registriert, worauf der Prozeßrechner 38 den Stellmotor derart steuert, daß dieser
das Gestänge 44 ebenfalls in die Stellung Höhe "3" verstellt. Die Einlaßtür 20 ist
dann so angehoben, daß ein Werkstück 61 der Höhe "3" gerade unter der angehobenen
Einlaßtür 20 durchtreten kann.
[0032] Der Prozeßrechner 38 ist außerdem über eine Leitung 46 mit einem weiteren Stellmotor
48 verbunden, der über ein Gestänge 50 mit der Außlaßtür 22 verbunden ist.
[0033] Der Stellmotor 48 ist gleichermaßen wie der Stellmotor 42 ausgebildet und befindet
sich ebenfalls in der Stellung Höhe "3", d.h. auch die Auslaßtür 22 ist so weit angehoben,
daß ein Werkstück 62 gerade darunter hindurch aus dem Ofen 10 heraustransportiert
werden kann.
[0034] Der Prozeßmesser 38 ist außerdem über eine Leitung 52 mit einem Gasmengenregler 54
verbunden.
[0035] Der Gasmengenregler 54 regelt diejenige Menge eines Schutzgases 58, das von einer
Gasversorgungsleitung 56 kommend, wie dies durch einen Pfeil 57 angedeutet ist, über
den Gasmengenregler 54 und eine Gaszuführleitung 59 der Heizzone 16 des Gehäuses 14
zugeführt wird.
[0036] Das in die Heizzone 16 zugeführte Schutzgas 58 strömt teilweise in Richtung Werkstück-Einlaßöffnung
21 und tritt unter der geöffneten Einlaßtür 20 aus dem Gehäuse 14 aus und in den Brennraum
24 ein. Im Brennraum 24 verbrennt das Schutzgas, nämlich Wasserstoff, mit dem Luftsauerstoff
und bildet einen Flammenschleier, wie dies in Fig. 1 durch die Flammen 25 angedeutet
ist.
[0037] Ein weiterer Teilstrom des Schutzgases 58 strömt durch die Kühlzone 18 des Gehäuses
14 in Richtung Werkstück-Auslaßöffnung 23 und tritt unter der geöffneten Auslaßtür
22 aus dem Gehäuse 14 aus und in den Brennraum 28 ein. Auch dort brennt das Wasserstoffgas
unter Bildung eines Flammenschleiers 29 ab.
[0038] Der Gasmengenregler 24 ist dabei ebenfalls auf das Kriterium Höhe "3" eingestellt
und steuert dem Gehäuse 14 so viel Schutzgas 58 zu, wie dies notwendig ist, damit
kein Luftsauerstoff in das Gehäuse 14 eintreten kann.
[0039] In Fig. 14 ist eine graphische Darstellung der Abhängigkeit der zugeführten Schutzgasmenge
(SG) in Kubikmeter pro Stunde gegenüber der Türhöhe (HT) in mm aufgetragen.
[0040] Die in Fig. 2 dargestelite Funktion ist charakteristisch für einen bestimmten Ofentyp,
wobei lichte Durchlaufbreite und lichte Durchlaufhöhe einfließen. Die in Fig. 2 dargestellte
Abhängigkeit von Schutzgasmenge SG und Türhöhe HT ist im Prozeßrechner 38 eingespeichert,
so daß der Schutzgasmengenregler 54 die zugeführte Schutzgasmenge 58 entsprechend
dieser in Fig. 2 dargestellten Charakteristik regelt.
[0041] Die im Ofen selbstverständlich vorhandenen Heiz- und Umwälzvorrichtungen sind der
Deutlichkeit halber nicht dargestellt.
[0042] Ändert sich die Höhe der an dem Diodengitter 34 vorbeigeführten Werkstücke, so wird
dies dem Prozeßrechner 38 zugespeist, der dann die Stellmotoren 52 bzw. 58 und den
Gasmengenregler 54 entsprechend steuert.
[0043] Sind die neuen Werkstücke höher als das in Fig. 1 dargestellte Werkstück 60, so wird
die Einlaßtür 20 entsprechend angehoben. Es kann dann durch entsprechende Programmierung
des Prozeßrechners 38 so verfahren werden, daß gleichzeitig auch die Auslaßtür 22
angehoben wird. Dies ist meist wünschenswert, da ein gleichmäßiges Anheben der Einlaß-
und Auslaßtür 20 bzw. 22 die Strömungscharakteristik im Ofen nicht wesentlich verändert.
[0044] Es kann jedoch auch vorgesehen sein, die Auslaßtür 22 so lange in der Stellung Höhe
"3" zu belassen, bis auch das Werkstück 60 unter der Auslaßtür 22 durchbewegt wurde
und erst dann die Auslaßtür 22 anzuheben.
[0045] Im umgekehrten Fall, d.h. daß nachfolgend nach dem Werkstück 60 Werkstücke folgen,
die eine geringere Höhe aufweisen, muß selbstverständlich die Steuerung der Auslaßtür
22 derart sein, daß diese so lange in der Höhe "3" verbleibt, bis das letzte der hohen
Werkstücke, also das Werkstück 60, den Ofen verlassen hat. Anschließend wird dann
die Auslaßtür 22 ebenfalls auf die geringere Höhe der nachfolgenden Werkstücke eingestellt,
d.h. abgesenkt. Auch hier kann dann, je nachdem wie die Strömungsverhältnisse im
Schutzgasofen durch ungleichmäßig hohe Einlaß- bzw. Auslaßtüren 20 bzw. 22 beeinflußt
werden, die Einlaßtür 20 sofort nachdem das erste niedrigere Werkstück, das Diodengitter
34 passiert hat, abgesenkt werden, oder erst nachdem das letzte höhere Werkstück die
Auslaßtür 22 passiert hat.
1. Durchlaufofen zum Wärmebehandeln von Werkstücken (60 bis 62) unter einem laufend
zugeführten Schutzgas (58), das an einer Werkstück-Einlaßöffnung (21) und an einer
Werkstück-Auslaßöffnung (23) des Ofens (10) austritt, mit einer Fördervorrichtung
(12) zum Transportieren der Werkstücke (60 bis 62) durch den Ofen (10) und mit bewegbaren
Türen (20 bzw. 22) an der Werkstück-Einlaßöffnung (21) bzw. an der Werkstück-Auslaßöffnung
(23), dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (32) zum Erfassen der Höhe der in den Ofen
(10) einzubringenden Werkstücke (60 bis 62) vorgesehen sind, daß Mittel (42, 44, 48,
50) zum Einstellen der Türöffnungshöhe in Abhängigkeit von den erfaßten Höhenwerten
der Werkstücke (60 bis 62) vorgesehen sind, und daß ein Gasmengenregler (54) vorgesehen
ist, der die dem Ofen (10) zugeführte Schutzgasmenge (SG) in Abhängigkeit von der
Türöffnungshöhe (HT) regelt.
2. Durchlaufofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (32) zum
Erfassen der Höhe der Werkstücke (60 bis 62) mit einem Prozeßrechner (38) verbunden
sind, der den erfaßten Höhenwert in Steuersignale für die Mittel (22, 44, 48, 50)
zum Einstellen der Türöffnungshöhe und zugleich in ein Steuersignal für den Gasmengenregler
(54) umwandelt.
3. Durchlaufofen nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Mittel (32) zum
Erfassen der Höhe der Werkstücke (60 bis 62) eine seitlich der Fördervorrichtung (12)
angeordnete Fotozellenanordnung (34) aufweisen, die die Höhe der daran vorbeitransportierten
Werkstücke (60 bis 62) erfaßt und das Meßsignal als elektrischen Impuls dem Prozeßrechner
(38) übermittelt.
4. Durchlaufofen nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Prozeßrechner
(38) bei einer Änderung der Höhe der zugeführten Werkstücke (60 bis 62) die Steuerung
(48, 50) der Auslaßtür (22) so lange in der vorherigen Stellungshöhe hält, bis die
Werkstücke (60, 62) der vorherigen Höhe die Auslaßtür (22) passiert haben.
5. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Mittel (42, 44, 48, 50) zum Einstellen der Türöffnungshöhe einen vom Prozeßrechner
(38) steuerbaren Stellmotor (42, 48) aufweisen, der über ein Gestänge (44, 50) die
Tür (20, 22) in die entsprechende Öffnungshöhe (HT) bewegt.
6. Durchlaufofen nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Prozeßrechner (38) eine der jeweiligen Ofencharakteristik entsprechende Funktion der
Schutzgaszufuhrmengenabhängigkeit von der Türöffnungshöhe (HT) gespeichert enthält
und den Gasmengenregler (54) entsprechend dieser Funktion steuert.