[0001] Die Erfindung betrifft einen Steckverbinder mit einem Kontaktelement für die Erdung
und Abschirmung aus einem elektrisch leitenden Werkstoff in Form einer Hülse mit zylindrischer
Gestalt, welches ein oberes Segment mit einem äußeren Kontaktbereich und ein unteres
Segment mit einem Anschlußbereich aufweist. Das Kontaktelement ist zum Einsatz in
eine übliche Steckverbindung, wie sie für Leistungskabel sowie Daten- und Steuerleitungen
in der Nachrichten-, Steuerungs-, Meß- und Regeltechnik verwandt wird, bestimmt.
[0002] Kabel werden heutzutage häufig mit Abschirmungen versehen. Für Leitungen mit einer
Spannung von mehr als 42 V ist zudem eine Schutzerdung zwingend erforderlich. Die
Schirmung oder Schutzerdung in einem Steckverbinder erfolgt dadurch, daß bei Durchgang
des Kabels durch einen üblichen metallischen Steckverbinder die Abschirmung oder Leitung
mit einer in dem Steckverbinder vorhandenen Kontakthülse leitend verbunden wird.
Die Kontakthülse ihrerseits steht in leitendem Kontakt mit dem Steckverbindungsgehäuse.
[0003] Herkömmliche Kontakthülsen für Steckverbinder geben in zweierlei Hinsicht Anlaß
zu Problemen. Zum einen liegen diese Probleme auf fertigungstechnischem Gebiet; die
Kontakthülsen sind vielfach kompliziert und erfordern relativ viele Arbeitsgänge zur
Herstellung. Zum anderen ergeben sich häufig Probleme in den Kontaktbereichen, die
durch schlechten Sitz und/oder Korrosion oder aus Platzgründen nur einen schlechten
Kontakt zwischen der Kontakthülse und dem Körper der Steckverbindung ergeben.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Kontakthülsen bereitzustellen, die einfach
und kostengünstig herzustellen sind und guten Sitz und Kontakt ermöglichen.
[0005] Dieses Ziel wird erfindungsgemäß mit einem Kontaktelement der eingangs geschilderten
Art erreicht, bei dem der Kontaktbereich mit einer Kontakthilfe versehen ist und das
untere Segment einen zungenförmigen Anschlußbereich aufweist.
[0006] Das erfindungsgemäße Kontaktelement ist einstückig gefertigt und besteht aus einem
elektrisch leitenden Werkstoff. Bevorzugt ist die Fertigung des Kontaktelements aus
einem elektrisch gut leitenden Metall, beispielsweise aus Kupfer, Aluminium sowie
Legierungen des Kupfers oder Aluminiums.
[0007] Das Kontaktelement hat im allgemeinen die Form einer Hülse oder eines Ringes, die
bzw. der in die üblichen, kommerziell vertriebenen Steckverbindungen, insbesondere
in Rundsteckverbinder, eingesetzt werden können und darin durch ihre Paßform gegen
unerwünschte Bewegung gesichert sind. Die Kontakthülse hat für die üblicherweise auf
dem Markt zu findenden Rundsteckverbinder eine zylindrische Form.
[0008] Die Kontakthülse besteht aus einem oberen Segment mit einem Kontaktbereich, über
den der Kontakt mit dem metallischen Steckverbinder hergestellt wird, sowie einem
unteren Segment mit einem Anschlußbereich, an dem die elektrische Leitung zur Erdung
oder die Abschirmung angeschlossen wird. Das zu erdende oder abzuschirmende Kabel
wird dabei von unten, d.h. von der Anschlußbereichsseite, an die Kontakthülse herangeführt,
um mit den einzelnen Adern zu den Kontaktstellen des Steckverbinders geführt zu werden.
[0009] Der Kontaktbereich befindet sich im oberen Segment der Kontakthülse und ist mit
einer Kontakthilfe versehen, d.h. mit einer Oberflächenbeschaffenheit, die den Kontakt
zwischen Kontakthülse und Steckverbindung fördert. Hierzu dient eine Aufrauhung zumindest
eines Teils der Außenfläche der Hülse. Vorzugsweise umschließt der Kontaktbereich
die Hülse am unteren Ende des oberen Segments, jedoch sind auch andere Anordnungen
möglich, etwa eine ringförmige Anordnung am oberen Ende des oberen Segments oder
in Form von senkrechten streifenförmigen Erhebungen, die das obere Segment in regelmäßigen
Abständen umgeben. Zur Förderung des Kontakts - als Kontakthilfe - kann der Kontaktbereich
als Rändel, Kordel oder Körnung ausgebildet sein, so daß die erhabenen Stellen als
Kontaktpunkte zum Gehäuse der Steckverbindung dienen. Es ist auch möglich, daß gesamte
obere Segment mit einer Oberflächenbeschaffenheit auszustatten, die den Kontakt zur
Steckverbindung fördert, beispielsweise mit einer Körnung.
[0010] Das untere Segment der Kontakthülse, das etwa die Hälfte der Höhe des gesamten Hülsenkörpers
ausmacht, weist einen Anschlußbereich für die Erdung oder Abschirmung auf. Dieser
Anschlußbereich ist zungenförmig gestaltet, so daß der Leiter durch Aufschieben
einer herkömmlichen Kontaktklemme oder durch Anlöten daran befestigt werden kann.
Die Abmessungen der Anschlußzunge entsprechen denen üblicher Kontaktklemmen.
[0011] Vorzugsweise ist die Anschlußzunge durch Einschnitte im unteren Segment ausgebildet,
d.h. zwei Einschnitte im unteren Segment definieren die Anschlußzunge hinsichtlich
ihrer Breite und Länge.
[0012] Alternativ kann das gesamte untere Segment der Kontakthülse als Anschlußbereich ausgebildet
sein, d.h. das untere Segment besteht unter Fortfall eines großen Teils des unteren
Segmentringes lediglich aus der Anschlußzunge. Aus fertigungstechnischen Gründen
ist diese Ausführungsform jedoch weniger bevorzugt, da die Herstellung mehr Fertigungsschritte
erfordert.
[0013] Um die Einpassung der Kontakthülse in die Steckverbindung zu erleichtern, kann das
obere Segment mit einem Einschnitt versehen sein. Dieser Einschnitt hat beispielsweise
eine Weite von 1 bis 3 mm und reicht gemäß einer Ausführungsform bis zum Kontaktbereich.
Er kann an beliebiger Stelle der Kontakthülse angeordnet sein. Zum Ausgleich von
Spannungen kann der Einschnitt an seinem unteren Ende verrundet sein oder in eine
kreisförmige Ausstanzung einmünden, die beispielsweise einen Radius aufweist, der
einer halben bis einer ganzen Einschnittweite entspricht. Gemäß einer weiteren Ausführungsform
weist die Kontakthülse einen sich über die ganze Länge erstreckenden Schlitz oder
Einschnitt auf. In diesem Fall befindet sich der Schlitz oder Einschnitt jedoch nicht
notwendig in dem Hülsenbereich, der die Anschlußzunge aufweist, sondern kann gegen
die Anschlußzunge um 90 bis 270° versetzt sein.
[0014] Schließlich kann die Anschlußzunge zur Erleichterung des Festlötens der Abschirmung
oder elektrischen Leitung eine Lochung oder Ausstanzung aufweisen, die vorzugsweise
von runder oder in Längsrichtung der Zunge elliptischer Form ist.
[0015] Die Erfindung wird durch die beigefügten Abbildungen näher erläutert, von denen
zeigen
Fig. 1 bis Fig. 4 vier Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Kontakthülse zum Einsatz
in eine Rundsteckerverbindung in seitlichem Aufriß,
Fig. 5 eine teilweise aufgeschnittene Rundsteckerverbindung mit eingesetzter Kontakthülse
und
Fig. 6 bis Fig. 8 Ausschnitte aus Ausführungsformen mit teilweisen oder durchgehenden
Einschnitten über die Kontakthülsenlänge.
Fig. 9 einen erfindungsgemäßen Steckverbinder in auseinandergezogener Darstellung.
[0016] Fig. 1 zeigt eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktelements in seitlichem
Aufriß. Das Element, das vorzugsweise aus einer Kupferlegierung gefertigt ist, besteht
aus einer Hülse 1 mit einem oberen Segment (11) mit dem Kontaktbereich (12) und einem
unteren Segment (13) mit der Anschlußzunge (15). Zur Anpassung an eine übliche Rundsteckerverbindung
ist der Durchmesser des unteren Segments geringfügig kleiner als der des oberen Segments,
so daß ein Rücksprung (18) entsteht. Die hierdurch bedingte bessere Paßform ermöglicht
einen besseren Kontakt zwischen Rundsteckerverbinder und Kontakthülse. Desweiteren
ist das obere Segment (11) an seinem oberen Ende zur besseren Einführung des Elements
in das Steckergehäuse und Führung des Kabels einwärts gebogen.
[0017] Am unteren Rand des oberen Segments befindet sich die als Rändel ausgeführte Kontakthilfe
(14), deren Riffelung einen besseren Kontakt zwischen dem Körper des Steckverbinders
und der Kontakthülse ermöglicht.
[0018] Die Anschlußzunge (15) ist an ihrem unteren Ende gerundet, was das Aufschieben einer
herkömmlichen Kontaktklemme oder eines Kontaktschuhs erleichtert. Seitlich wird die
Zunge (15) durch die Einschnitte (16a und 16b) in das untere Segment definiert. Die
längliche elliptische Aussparung (17) soll das Anlöten des elektrischen Leiters erleichtern,
falls eine Lötverbindung gewünscht ist.
[0019] Fig. 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des erfindungsgemäßen Kontaktelements. Gemäß
dieser Ausführungsform besteht das untere Segment (13) lediglich aus der Zunge (15)
mit der Ausstanzung (17); der in Fig. 1 vorhandene zylindrische Teil des unteren
Segments wurde abgeschnitten.
[0020] Fig. 3 zeigt eine weitere Ausführungsform, die weitgehend mit der in Fig. 1 gezeigten
übereinstimmt. Unterschiede bestehen hinsichtlich Form und Länge der Zunge (15), die
breiter und weniger gerundet ausgeführt ist und somit für eine andere Form von Kontaktklemme
oder Kontaktschuh ausgelegt ist. Die Lochung oder Ausstanzung in dieser Ausführungsform
ist kreisförmig.
[0021] Fig. 4 zeigt eine Variante der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform, in der das untere
Segment (13) auf den zungenförmigen Anschlußbereich (15) reduziert ist.
[0022] Fig. 5 zeigt einen Rundsteckverbinder (2) in teilweise aufgeschnittenen Zustand
mit eingesetzter Kontakthülse (1). Der Rundsteckverbinder (2) besteht aus einem Körper
(21), der an seinem oberen Ende mit einer Überwurf- oder Kupplungsmutter (22) versehen
ist und an seinem unteren Ende eine Einführungsverschraubung (23) aufweist, durch
die das Kabel in die Verbindung eingeführt und festgesetzt wird. Die Kontakthülse
(1) ist in das Innere des Körpers (21) mit Hilfe einer Fassung (24) eingepaßt. Die
Fassung (24) wird in den Körper (1) eingeschraubt und dient als Fassung für den Isolierträger
der Kontakte des Kabels. Der Kontaktbereich (12), der als Rändel (14) ausgeführt
ist, steht dabei in leitendem Kontakt mit der Metallfassung (24) für den Isolierträger.
[0023] Das von unten in die gezeigte Rundsteckverbindung einzuführende Kabel wird über die
Anschlußzunge (15) der Hülse (1) damit leitend verbunden; die einzelnen Adern des
Kabels verlassen die Rundsteckverbindung durch die Hülse (1), die Fassung (24) für
den Isolierträger und die Verschraubung (22), um zu den einzelnen Kontaktstellen
geführt zu werden.
[0024] Fig. 6 bis 8 zeigen Varianten für den Ausschnitt X in Fig. 1 bis 4. Dabei ist gemäß
Fig. 6 das obere Segment (11) von oben her mit einem senkrechten Einschnitt versehen,
der kurz vor Erreichen des Kontaktbereichs (12) endet. Gemäß Fig. 7 mündet der Einschnitt
in eine kreisförmige Ausstanzung; gemäß Fig. 8 reicht der Einschnitt über den Ausschnitt
X im oberen Segment (11) hinaus und erstreckt sich über die gesamte Länge der Hülse;
die Hülse ist also über ihre gesamte Länge aufgeschnitten.
[0025] In Fig. 1 bis 4 zeigt Y einen Ausschnitt des Kontaktbereichs des Kontaktelements,
der in allen vier Fällen als Rändel ausgeführt ist. Alternativ kann dieser Kontaktbereich
aber auch als Kordel oder in Form einer unregelmäßigen Körnung ausgebildet sein. Es
versteht sich, daß sich der Kontaktbereich ringförmig um den gesamten Zylinder erstreckt.
[0026] Fig. 9 zeigt einen erfindungsgemäßen Steckverbinder in Gesamtdarstellung, wobei
die einzelnen Teile auseinandergezogen gezeigt sind. Der Steckverbinder wird derart
zusammengebaut, daß die in Fig. 9 gezeigten Einzelteile in der angegebenen Reihenfolge
ineinander geschoben bzw. verschraubt werden.
[0027] Die einzelnen elektrisch leitenden Durchführungen 25 des Steckverbinders werden
in bekannter Weise mit elektrischen Zuleitungen verbunden. Der Zusammenbau des Steckverbinders
erfolgt so, daß zunächst die Überwurfmutter 22 über die Fassung 24 geschoben wird,
wo sie gegen einen Anschlag 24′ stößt. Die Kontakthülse 1 wird dann in Fig. 9 von
unten in die Fassung 24 geschoben. Dabei kommt der Kontaktbereich 12 der Hülse 1
in guten elektrischen Kontakt mit der Fassung 24. In Fig. 5 ist dieser gute elektrische
Kontakt nicht deutlich gezeigt, um die einzelnen Bauteile zeichnerisch auseinanderhalten
zu können. In Wirklichkeit stößt die Kontakthilfe 14 direkt gegen die Hülse 24.
[0028] Sodann wird der Körper 21 über die Hülse 1 geschoben und mit seinem Innengewinde
21′ auf einem Außengewinde 24˝ der Hülse 24 verschraubt. Dabei drückt ein Anschlag
21˝ des Körpers 21 die Hülse 1 gegen einen elektrisch leitenden Anschlag (in Fig.
5 nicht gezeichnet) der Fassung 24, so daß die Fassung 24, die Hülse 1 und der Körper
21 in gutem elektrischen Kontakt miteinander stehen.
[0029] Schließlich wird ein Gummiring 26 von unten in den Körper 21 geschoben, wobei der
Gummiring 26 beidseits durch metallische Ringe 27, 28 abgedeckt ist. Eine Verschraubung
23 wird von unten in ein Innengewinde 21‴ verschraubt, so daß eine Leitung mit einer
Vielzahl von elektrischen Andern in den Steckverbinder eingeführt werden kann.
1. Elektrischer Steckverbinder mit einem Kontaktelement für die Erdung und Abschirmung
aus einem elektrisch leitenden Werkstoff in Form einer Hülse (1) mit zylindrischer
Gestalt, bestehend aus einem oberen Segment (11) mit einem äußeren Kontaktbereich
(12) und einem unteren Segment (13) mit einem Anschlußbereich (15),
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktbereich (12) mit einer Kontakthilfe (14) versehen ist und das untere
Segment (13) einen zungenförmigen Anschlußbereich (15) aufweist.
2. Steckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anschlußbereich (15) durch Einschnitte (16a, 16b) im unteren Segment (13)
ausgebildet ist.
3. Steckverbinder nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das untere Segment (13) als zungenförmiger Anschlußbereich (15) ausgebildet ist.
4. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kontaktbereich (14) die Hülse (1) am unteren Ende des oberen Segments (11)
ringförmig umschließt.
5. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Kontakthilfe als Rändel, Kordel oder Körnung ausgebildet ist.
6. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (1) im Bereich des oberen Segments (11) mit einem Einschnitt (17) versehen
ist.
7. Steckverbinder nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Einschnitt (17) am unteren Ende abgerundet ist oder in eine kreisförmige Aussparung
(17′) übergeht.
8. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse einen durchgehenden Einschnitt (17) aufweist.
9. Steckverbinder nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der zungenförmige Anschlußbereich (15) gelocht ist.
10. Steckverbinder nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß Lochung kreisförmig oder in Längsrichtung der Anschlußzunge (15) elliptisch ist.