[0001] Die Erfindung betrifft eine Sammel- und Sortiervorrichtung für Haushaltsabfall,
die in einem bestehenden, mit einer Türe versehenen Küchenmöbel, bevorzugt unterhalb
eines Spülbeckens, unterbringbar ist und bei welcher der anfallende Haushaltsmüll
in zumindest vier Fraktionen teilbar ist.
[0002] Derzeit fallen in Österreich rund 1.700.000 t Hausmüll pro Jahr mit weiter steigender
Tendenz an, wobei auch die Altstoffsammelmengen - im allgemeinen und mit jährlichen
Schwankungen - zunehmen.
[0003] Das Sammelergebnis an Altstoffen für das Jahr 1988 ist aus der Tabelle I ersichtlich,
die alle Altstoffe, die technisch und ökonomisch sinnvoll gesammmelt werden können,
enthält. Hinzu kommen organische Abfälle. Mögliche Fortschritte im Kunststoffrecycling
können in Zukunft eine Kunststoffsammlung ökonomisch sinvoll werden lassen.
Tabelle I
Sammelergebnis |
Altstoffgruppe |
Sammelmenge 1988 (in Tonnen) |
Papier |
127.091 |
Glas |
97.800 |
Textil |
8.058 |
Metall |
1.790 |
Sonstiges |
4.128 |
Gesamt: |
238.957 |
[0004] Die Zusammensetzung des Hausmülls ist von Haushalt zu Haushalt, wie auch jahreszeitlich,
verschieden, die nachstehende Tabelle II (Univ.Doz.Dr.Vogel, Abfallerhebung Wien)
kann somit nur Durchschnittswerte angeben.
Tabelle II
Zusammensetzung des Hausmülls |
Gewichtsprozente |
Stoffgruppe |
Volumsprozente |
27 |
Papier |
40 |
23 |
organ. Abfälle |
12 |
11 |
Glas |
5 |
6 |
Kunststoffe |
19 |
8 |
Metalle |
10 |
8 |
Textilien |
8 |
2 |
Holz |
2 |
15 |
Mineral. Abfälle |
4 |
[0005] Papier, organische Abfälle, Glas und Metalle machen also rund 70 % des Hausmülls
aus. Ein Vergleich mit dem Sammelergebnis 1988 zeigt: die bisherigen Sammelergebnisse
könnten um 100% (Altglas) bis 300% (Altpapier) gesteigert werden, wesentlich mehr
noch bei Metallen. Das Potential an zusätzlich zu sammelnden Altstoffen kann mit
jährlich 1 Milliarde Schilling beziffert werden, dieser Betrag wird also immer noch
von den Haushalten "weggeworfen", obwohl eine getrennte Sammlung für Altpapier, Altglas
und Metalle in Österreich flächendeckend eingerichtet ist.
[0006] Aus den genannten Gründen sind, besonders in den letzten Jahren, Vorrichtungen zum
Sammeln und Trennen von Abfall aller Art vielfach bekannt geworden.
[0007] So zeigt die DE-OS 35 10 472 eine Vorrichtung zur trennenden Müllbeseitigung, die
die Grundidee verwirklicht, die Trennung der voneinander unterschiedlichen Ab fälle
möglichst direkt am Ort des Anfalles vorzunehmen, da die Trennung beim Anfall kostengünstig
und vollständig durchgeführt werden kann.
[0008] Die Vorrichtung, die diese Druckschrift vorschlägt, weist die Form eines fahrbaren
Möbels auf und ist daher für Haushalte ungeeignet.
[0009] Aus der DE-PS 35 16 547 ist ein Abfallsammler bekannt, der in ein Küchenmöbel einbaubar
ist, wobei er in einem Traggestell hängt, das aus dem Möbel herausziehbar ist und
wobei Steuerleisten am Möbel oder dem Traggestell beim Herausziehen des Abfallbehälters
dessen Deckel automatisch heben und zwei hintereinander stehend angeordnete Abfallbehälter
freigeben. Diese Konstruktion hat den Nachteil, daß beim Einbau in ein Küchenmöbel
die Türe vor jeder Benutzung eines der beiden Abfallbehälters um mindestens 90° aufgeschwenkt
und sodann das Traggestell aus dem Möbel ausgefahren werden muß.
[0010] Praktisch erscheint bei diesem Abfallsammler, daß der Deckel beim Ausfahren des Traggestells
sich automatisch abhebt, doch neigt diese Konstruktion im rauhen Küchenbetrieb zum
Hängenbleiben. Weiters benötigt man durch die Ausziehvorrichtung ein Küchenmöbel bestimmter
Breite, z.B. einen Unterschrank, der zur Gänze ausgefüllt wird. Für bestehende Küchenmöbel,
insbesondere den Schrank mit der Spüle und somit mit dem Siphon, ist diese Vorrichtung
völlig ungeeignet.
[0011] Aus der DE-OS 37 20 817 ist eine Vorrichtung bekannt, bei der zwei Abfallsammelbehälter
nebeneinander in einem Schrank, z.B. einer Kücheneinrichtung vorgesehen sind, die
beim Öffnen der Schranktüre nach vorne schwenken, wobei automatisch der Behälterdeckel
aufgeht.
[0012] Diese Vorrichtung erlaubt es, den Müll in zwei oder drei Fraktionen zu teilen, wobei
für jede Fraktion ein quaderförmiger Behälter vorgesehen ist, dessen größte Abmessung
die Höhe ist.
[0013] Zufolge des Schwenk- und Deckelöffnungsmechanismus ist auch diese Vorrichtung störanfällig,
aufwendig in der Herstellung, Montage und Justierung und benötigt darüberhinaus viel
Platz.
[0014] Aus der DE-AS 30 38 170 ist es bekannt, unter der Spüle eines Küchenmöbels einen
durch eine Ausnehmung des Möbelbodens ragenden Mistkübel vorzusehen, um das Volumen
des Mistkübels vergrößern zu können. Eine Müllsortierung ist dabei nicht vorgesehen.
[0015] Aus der DE-OS 36 30 336 ist es bekannt, eine Mülltonne mit kreuzförmiger Unterteilung
unterhalb einer Spüle in einem Küchenkasten auf einer ausfahrbaren Platte vorzusehen,
wobei im niedrigen Raum im Bereich des Siphons aufgewickelte Müllsäcke vorgesehen
sind, mit denen die einzelnen Abteile der Mülltonne ausgekleidet werden können.
[0016] Auch bei dieser Vorrichtung muß, wenn sie in ein bestehendes Element eingebaut wird,
die Kastentüre um über 90° geöffnet werden, bevor die Tonne ausgefahren werden kann.
In einer in der Figur gezeigten Ausgestaltung ist eine Pseudotüre an der ausfahrbaren
Platte befestigt und fährt mit der Mülltonne aus, was den Nachteil hat, daß die Mülltonne
nur schwer von ihrem Platz zu entfernen ist, wenn sie ausgeleert werden muß.
[0017] Ein weiterer großer Nachteil dieser Vorrichtung ist es, daß aus der Mülltonne entweder
nur der jeweils volle Sack - der nur schlecht zu transportieren ist - entfernt wird
oder daß auch die nicht gefüllten Abteile transportiert werden müssen.
[0018] Ein weiterer wesentlicher Nachteil ist, daß durch die kreuzförmige Unterteilung der
Mülltonne Abteile entstehen, deren Höhe ein Vielfaches ihrer Flächendiagonle ist.
Es ist beispielsweise unmöglich, eine Mistschaufel in derartige schlauchförmige Abteile
zu entleeren, ohne daß Abfall auch in die Nachbarabteile gerät. Diese Tonne ist aber
auch für Papier völlig ungeeignet, da keine Möglichkeit besteht, die einzelnen Abteile
an den zu sam melnden Stoff anzupassen.
[0019] Aus der DE-OS 34 35 666 ist ein Müllsammel- und Sortiersystem in Form eines Schubladenkästchens
bekannt, bei dem entweder ein eigenes Möbel benötigt wird oder bei dem nach dem Öffnen
der Kastentüre noch die richtige Schublade herauszuziehen ist, wobei als zusätzlicher
Nachteil keine Möglichkeit besteht, die einzelnen Sammelbehälter an die in ihnen zu
sammelnden Abfallstoffe anzupassen.
[0020] Ein schubladenförmiges Müllaufbewahrungs- und Trenngefäß ist auch aus der DE-OS
37 12 435 bekannt. Dabei ist bei diesem Behälter vorgesehen, die Schubladen mit zwei,
nur die halbe Schubladenfläche, aber etwa 2- bis 3-fache Schubladenhöhe aufweisenden
Behältern zu kombinieren, um sperrigen oder nicht gut flach zu lagernden Müll aufzunehmen.
Dieses Gefäß ist wegen seiner Größe für die Praxis nicht geeignet.
[0021] Aus der DE-OS 35 42 252 ist ein Möbel bekannt, das eine Vielzahl von Laden und Einsätzen
enthält, wobei die Länge der Kommode bis zu 1,20 m, die Höhe jeweils etwa 70 cm und
die Tiefe rund 39 cm beträgt. Obwohl diese Kommode auf die verschiedenen Bedürfnisse
der einzelnen Haushalte adaptierbar ist und bis zu zwölf Sorten Müll aufnehmen kann,
weist sie doch entscheidende Nachteile auf. Es ist unmöglich, ein solches Möbel in
der Küche, dem traditionellen Platz für den Mistkübel, unterzubringen und auch beim
Neubau einer Küche wird niemand einen derartig großen Platz für ein Müllsammelsystem
opfern.
[0022] Aus der DE-OS 35 02 467 ist eine Müllsortenbox bekannt, bei der ein runder oder
quadratischer Müllbehälter sternförmig unterteilt ist. Auch dieser Behälter weist
den Nachteil auf, daß entweder halbvolle Abteile mittransportiert werden müssen,
wenn eines der Abteile voll ist oder daß unweigerlich Müllsäcke verwendet werden müssen,
wobei zusätzlich die einzelnen Abteile eine im Vergleich zu ihrer Querschnittsfläche
zu große Höhe aufweisen, um in der Praxis verwendbar zu sein.
[0023] Schließlich ist aus der EP-A-20 275 495 eine Abfallsammelvorrichtung für eine Einbauspüle
bekannt, bei der ein rotierbarer Behälter fix unter der Spüle eingebaut wird und durch
eine entsprechende Öffnung in der Spüle mit Abfall beschickt wird. Der Müllbehälter
selbst ist rund und wird wie ein Karussell gedreht, wobei jeweils der gewünschte Abschnitt
unter die Einwurföffnung kommt. Diese Vorrichtung ist extrem aufwendig und für nachträgliches
Anbringen ungeeignet, da in der Spülenoberfläche, die zumeist aus Nirosta besteht,
entsprechende Öffnungen und Ansätze angebracht werden müssen.
[0024] Es ist gegenüber dem bekannten Stand der Technik Ziel der Erfindung, ein Abfallsammel-
und Trennsystem anzugeben, das an der üblichen Stelle des Mistkübels in einem Küchenmöbel
unterhalb der Spüle Platz findet und dabei auf die üblichen, mit dem Abfall zusammenhängenden,
Gewohnheiten im Haushalt Rücksicht nimmt.
[0025] Erfindungsgemäß wird dazu vorgeschlagen, daß bei einer Vorrichtung der eingangs definierten
Art zwei übereinander angeordnete, im wesentlichen quaderförmige Behälter vorgesehen
sind, deren Höhe kleiner als die Diagonale ihrer Grundfläche ist, wobei der untere
Behälter an seiner zur Möbeltüre weisenden Stirnfläche offen ist und der obere Behälter
nach Art einer Ablageschale nach oben offen ausgebildet ist, und daß weiters zwei
nebeneinander angeordnete, bei geschlossener Möbeltüre oberhalb des oberen Behälters
angeordnete, vorzugsweise in an sich bekannter Weise jeweils eine rechteckige Grundfläche
aufweisende und an der Möbeltüre abnehmbar befestigte, z.B. eingehängte, Kübel vorgesehen
sind.
[0026] Durch die erfindungsgemäßen Maßnahmen wird eine Reihe von Vorteilen erreicht: So
ist es, wie Versuche ergeben haben, möglich, diese Vorrichtung in einem Küchenmöbel
unter der Spüle unterzubringen, wobei auch der Platz unterhalb des Siphons der Spüle
zumindest vom unteren, direkt am Möbelboden liegenden Behälter genutzt wer den kann.
[0027] Der untere Behälter wird bevorzugt zum Sammeln von Flaschen und/oder Dosen verwendet,
wobei vorzugsweise eine vom Benutzer an einer von ihm gewählten Stelle eingeschobene
vertikale Trennplatte die beiden Abfallsorten trennt.
[0028] Der obere Behälter dient vorteilhafterweise zum Sammeln von Papier, das zufolge
seiner Schalenform leicht einzubringen und zu entnehmen ist. Diese beiden Behälter
stehen im Küchenmöbel an der sonst vom Mülleimer eingenommenen Stelle.
[0029] Dazu kommen noch die beiden an der Türe befestigten Kübel, von denen einer für Obst
und Gemüseabfälle und andere kompostierbare Materialien, der andere für den unverwertbaren
Restmüll gedacht ist. Obwohl dieser Restmüllbehälter etwas kleiner ist als ein üblicherweise
in der Küche untergebrachter Mistkübel, wird durch das leichte und übersichtliche
Trennen des Mülls mit dem zur Verfügung stehenden Volumen des Restmüllbehälters länger
das Auslangen gefunden, als ohne Vorsortieren mit dem üblichen Mistkübel. Passenderweise
ist die Diagonale der Einfüllöffnung des Restmüllbehälters länger als eine im Haushalt
übliche Kehrrichtschaufel, um das leichte Ausleeren einer solchen Schaufel zu ermöglichen.
[0030] In einer bevorzugten Variante ist vorgesehen, daß der auf dem unteren Behälter liegende
oder mit diesem einstückig ausgebildete obere, nach oben offene Behälter eine Grundfläche
aufweist, die das Papierformat A4 zumindest geringfügig übersteigt, und daß bevorzugt
dieser Papiersammelbehälter an drei Kanten seiner Oberseite Vorsprünge oder Profile
für einen anbringbaren Deckel aufweist, wobei an einer der Schmalseiten dieses Behälters
ein Tragbügel vorgesehen ist.
[0031] Dadurch wird es möglich, das im Haushalt gesammelte Papier im Sammelbehälter bis
zur Altpapiersammelstelle zu transportiern, wodurch zumindest ein Umfüllvorgang ent
fällt.
[0032] Wenn die Vorrichtung in einem Möbel mit tiefliegendem unteren Siphonende unterzubringen
ist, wird bevorzugt der obere Behälter zur Gänze vor dem Siphon querliegend vorgesehen,
wodurch auch bei diesem beengten Raum eine Trennung in vier Abfallfraktionen erreicht
wird.
[0033] Bevorzugt ist der untere, zum Sammeln von Glas- bzw. Metallabfällen vorgesehene Behälter,
von einer bevorzugt verstellbaren Trennfläche unterteilt, etwa 12 cm hoch und bevorzugt
mit einem klappbaren, im Bereich seiner Vorderseite angebrachten Tragbügel ausgestattet.
[0034] Dadurch ist einerseits sichergestellt, daß der Behälter so gut wie immer unter das
untere Ende des Spülsiphons geschoben werden kann und es ist andererseits noch möglich,
auch große Konservendosen und selbst Gurkengläser in ihm unterzubringen. Durch den
Tragbügel ist die Handhabung des Behälters erleichtert.
[0035] In einer Ausgestaltung der Erfindung ist bei ausreichend hoch liegendem Siphon vorteilhafterweise
vorgesehen, daß die Grundfläche des oberen Behälters wesentlich größer als das Papierformat
A4 ist, und daß eine diesen Behälter unterteilende, bevorzugt verstellbare Trennwand
vorgesehen ist
[0036] Es ist selbstverständlich möglich, neben den Sammelbehältern für Kompost und Restmüll
an der Möbeltüre einen oder mehrere kleine, vorzugsweise verschließbare Sammelbehälter
für Problemstoffe, beispielsweise Batterien oder Arzneimittel od.dgl. anzuordnen.
[0037] Durch die Kernidee der Erfindung wird es möglich, statt wie beim üblichen Abfallkubel
etwa 10 bis 15 l insgesamt das Vier- bis fünffache Volumen an Abfall zu sammeln,
ohne zusätzliche Stell- oder Schrankfläche zu benötigen, wobei darüberhinaus der
Abfall sortiert wird. Es ist dieses Ergebnis umso erstaunlicher, als das erfindungsgemäße
System im Vergleich zu den Vorschlägen des Standes der Technik billig und einfach
ist.
[0038] Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert: Dabei zeigt die
Fig. 1 eine erfindungsgemäße vorrichtung in einem Küchenmöbel unterhalb der Spüle,
die
Fig. 2 einen Schnitt entlang der Linie II-II der Fig. 1, die
Fig. 3, 4 und 6 zeigen erfindungsgemäße, am Boden des Möbels liegende Behälter, die
Fig. 5 zeigt ein Detail und die
Fig. 7 eine Versuchsanordnung.
[0039] Erfindungsgemäß sind in einem Küchenmöbel 1, unterhalb der Spüle 2 am Boden des
Möbels 1 liegend, zwei übereinander angeordnete, etwa Quaderform aufweisende Behälter
4, 5 vorgesehen. Beide Behälter weisen an ihrer, der Türe 20 des Möbels zugewandten
Seite, umklappbare Henkel 9 auf. Es ist auch möglich, die Behälter einstükkig auszuführen
und nur einen Henkel vorzusehen.
[0040] Der untere Behälter 4 reicht unter dem unteren Ende 3 des Siphons der Spüle 2 nach
hinten bis fast zur hinteren Möbelwand. Der Behälter 4 ist nur an der Vorderseite
offen und dient zur Aufnahme von Glas und/oder Metallabfällen, wie Flaschen, Einmachgläsern,
Konservenbüchsen etc.
[0041] Varianten des unteren Behälters sind in den Fig. 3, 4 und 6 dargestellt. Dabei ist
bevorzugt eine vertikale Trennwand 10 vorgesehen, die vom Benutzer der Vorrichtung
an einer Stelle im Behälter 4, 14, 24 angebracht, z.Bsp. eingeschoben, werden kann,
die mit seinem Müllanfall in Einklang steht.
[0042] In Fig. 5 ist eine mögliche Ausbildung der Wände des unteren Behälters dargestellt,
die ein leichtes Verstellen der Trennwand 10 ermöglicht.
[0043] Der obere Behälter 5 ist in Fig. 1 mit geringerer Tiefe dargestellt als der untere
Behälter, was es ermöglicht, ihn noch vor dem unteren Ende 3 des Siphons anzu ordnen.
Das Vermessen einer größere Anzahl von Küchenmöbeln hat ergeben, daß in so gut wie
allen Küchen, vor dem unteren Ende 3 des Siphons genügend Platz ist, um einen Papiersammelbehälter
unterzubringen, bei dem das Format A4 querliegend bequem Platz hat. Der in den Fig.
3 und 6 dargestellte obere Behälter 5, 25 ist für eine solche Raumsituation vorgesehen.
Dabei ist der Behälter 5 um einiges breiter als das Format A4 in Längsrichtung, wodurch
es möglich wird, mittels einer, vorzugsweise verstellbaren, vertikalen Trennwand
10 einen Sammelbehälter 5a abzuteilen, in dem beispielsweise Kunststoffabfälle oder
auch Aluminium, etc. gesammelt werden können.
[0044] Für Küchenmöbel, die nur eine sehr beschränkte Breite aufweisen, ist der Behälter
gemäß Fig. 6 vorgesehen, der es erlaubt, Papier in Format A4 querliegend bequem
im oberen Behälter 25 unterzubringen, wobei keine weitere Abteilmöglichkeit im oberen
Behälter vorgesehen ist.
[0045] Bei einer großen Anzahl von Küchenmöbeln ist das untere Ende 3 des Siphons so hoch,
daß es möglich ist, einen oberen Behälter 15 vorzusehen, der ebenso weit nach hinten
reicht wie der untere Behälter 4. Es können dann beispielsweise zwei A4-Formate in
Längsrichtung nebeneinander abgelegt werden, wobei unter Umständen noch Platz zum
Abteilen eines Kunststoffsammelbehälters verbleibt. Auch in diesem Fall wird eine
Trennwand 10 bevorzugt, wie in Fig. 5 dargestellt, entnehmbar vorgesehen.
[0046] Bevorzugte Höhen für die beiden Ablagen 4, 5 bewegen sich im Bereich von 12 bis 14
cm, da diese Höhen die Unterbringung großvolumiger Konservendosen oder Glasgefäße
im unteren Behälter bei guter Ausnützung der freien Höhe erlauben und es andererseits
ermöglichen, im Papiersammelbehälter eine hinreichend große Papiermenge zu sammeln
und aufzubewahren. Es bleibt auch bei einer Gesamthöhe von rund 25 bis 28 cm für die
beiden Ablagen 4, 5 genügend Höhe unterhalb der Spüle 2 zur Verfügung, um in die
sem freien Raum Behälter 6, 8 an der Möbeltüre 20 vorzusehen.
[0047] Wie bereits ausgeführt, werden an der Möbeltüre 20 mittels eines Gestelles oder einer
Halterung 7 zwei nebeneinanderstehende Abfallkübel 6, 8 vorgesehen, die für den kompostierbaren
Abfall und den Restmüll vorgesehen. Diese beiden Behälter können übliche Abfallkübel
sein, wobei nur auf die zur Verfügung stehende Resthöhe Bedacht zu nehmen ist, doch
hat es sich gezeigt, daß mit einer Kübelhöhe von etwa 22 cm nicht nur in allen Küchen
eine Unterbringung möglich ist, sondern es steht damit genügend Raum für diese beiden
Fraktionen des Haushaltsmülls zur Verfügung, um die üblichen Intervalle der Müllentleerung
einhalten zu können.
[0048] Es ist selbstverständlich möglich, einen oder beide dieser Kübel abdeckbar auszugestalten,
wobei es vorteilhaft sein kann, die Abdeckungen, wie bekannt, selbsttätig öffnend,
vorzusehen.
[0049] Die Erfindung kann verschiedentlich variiert und abgeändert werden. So ist es beispielsweise
möglich, die Behälter 4, 5 mit Rollen zu versehen, um ein leichteres Entnehmen und
Einbringen zu ermöglichen. Dabei ist es selbstverständlich möglich, am Boden des Möbels
bzw. auf der Oberseite des unteren Behälters Führungsschienen anzuordnen. Der obere
Behälter kann mit einer aufsteckbaren Abdeckung versehen sein, der den Transport des
Papiers vom Möbel zum Sammelbehälter erleichtert. Die größenmäßige Ausgestaltung
der Kübel 6, 8 wird vorteilhafterweise so gewählt, daß eine übliche Haushaltskehrrichtschaufel
bequem über die Diagonale des Kübels entleert werden kann, ohne daß die Gefahr des
Danebenleerens besteht. Zu diesem Zweck kann zumindest einer der beiden Kübel einen
sich nach oben erweiternden horizontalen Querschnitt aufweisen, wie es in Fig. 1
dargestellt ist.
[0050] Wie bereits ausgeführt, können neben den beiden Kübeln 6, 8 an der Tür des Möbels
1 weitere kleine, gegebe nenfalls versperrbare Behälter 19 zur Aufnahme von beispielsweise
Sondermüll, wie Arzneimitteln, Batterien, etc. vorgesehen sein.
[0051] Zusammenfassend kann gesagt werden, daß es die Erfindung ermöglicht, den im Haushalt
anfallenden Müll in zumindest vier Fraktionen zu trennen, ohne daß die Gewohnheiten
der Haushaltsmitglieder beim Müllsammeln geändert werden müssen und ohne, daß für
die Sammel- und Trennvorrichtung ein besonderer oder zusätzlicher Platz zur Verfügung
stehen muß.
[0052] Für die Herstellung der verschiedenen Behälter ist es möglich, eine große Anzahl
von Materialien zu verwenden. Bevorzugt werden die beiden Behälter 4, 14, 24, 5,
15, 25 aus Kunststoff hergestellt, doch ist es, wie aus Fig. 7 ersichtlich, auch möglich,
diese Behälter aus Draht herzustellen.
[0053] Die Kübel 6, 8 werden bevorzugt ebenfalls aus Kunststoff hergestellt, doch ist auch
die Verwendung von Metall möglich. Die Befestigung der Kübel 6, 8 an der Möbeltüre
20 kann mittels eines Gestells 7 erfolgen, doch ist es auch denkbar, die Kübel mit
einer speziellen Leiste zu versehen, die mit einer Halterung an der Möbeltüre zusammenwirkt.
In den Figura wurden die Behälter scharfkantig dargestellt, doch hängt es vom jeweiligen
Material und Herstellungsverfahren ab, ob und wie die Kanten abgerundet sind. Die
in Fig. 4 gezeigten Henkel 9 der Behälter 14, 15 können selbstverständlich anders
angeordnet oder abnehmbar ausgebildet sein.
[0054] Bei Möbeln mit größerer Höhe oder hochliegendem Siphonende 3 ist es selbstverständlich
möglich, eine dritte Ablage zwischen den Behältern 4 und 5 vorzusehen, um beispielsweise
mehr Glas bzw. Metallabfall sammeln zu können. Die Erfindung gibt die Lehre zu solchem
Handeln an die Hand.
1. Sammel- und Sortiervorrichtung für Haushaltsabfall, die in einem bestehenden,
mit einer Türe versehenen Küchenmöbel, bevorzugt unterhalb eines Spülbeckens, unterbringbar
ist und bei welcher der anfallende Haushaltsmüll in zumindest vier Fraktionen teilbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß zwei übereinander angeordnete, im wesentlichen quaderförmige
Behälter (4,5; 14,15; 24,25) vorgesehen sind, deren Höhe kleiner als die Diagonale
ihrer Grundfläche ist, wobei der untere Behälter (4; 14; 24) an seiner zur Möbeltüre
(20) weisenden Stirnfläche offen ist und der obere Behälter (5; 15; 25) nach Art einer
Ablageschale nach oben offen ausgebildet ist, und daß weiters zwei nebeneinander angeordnete,
bei geschlossener Möbeltüre oberhalb des oberen Behälters (5; 15; 25) angeordnete,
vorzugsweise in an sich bekannter Weise jeweils eine rechteckige Grundfläche aufweisende
und an der Möbeltüre (20) abnehmbar befestigte, z.B. eingehängte, Kübel (6, 8) vorgesehen
sind.
2. Sammel- und Sortiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der
auf dem unteren Behälter (4; 14; 24) liegende oder mit diesem einstückig ausgebildete
obere, nach oben offene Behälter (5; 15; 25) eine Grundfläche aufweist, die das Papierformat
A4 zumindest geringfügig übersteigt, und daß bevorzugt dieser Papiersammelbehälter
(5; 15; 25) an drei Kanten seiner Oberseite Vorsprünge oder Profile für einen anbringbaren
Deckel aufweist, wobei an einer der Schmalseiten dieses Behälters ein Tragbügel (9)
vorgesehen ist.
3. Sammel- und Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der obere Behälter (5; 25) zur Gänze querliegend vor dem Siphon (3) angeordnet
ist.
4. Sammel- und Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der untere, zum Sammeln von Glas- bzw. Metallabfällen vorgesehene, insbesonders
von einer, bevorzugt verstellbaren, Trennfläche (10) unterteilte Behälter (4; 14;
24), etwa 12 cm hoch und bevorzugt mit einem klappbaren, im Bereich seiner Vorderseite
angebrachten Tragbügel (9) ausgestattet ist.
5. Sammel- und Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Grundfläche des oberen Behälters (5; 15; 25) wesentlich größer als das Papierformat
A4 ist, und daß eine diesen Behälter unterteilende, bevorzugt verstellbare Trennwand
(10) vorgesehen ist (Fig. 3).