[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Verlegen von Minen mit einem
in einem Gestell gelagerten, unter einem spitzen Winkel in das Erdreich einstechbaren
Legedorn, der in einem sich zwischen der Dornober- und der Dornunterseite ergebenden
Einstichkeil ausläuft und einen Führungskanal für die Minen mit einer Austrittsöffnung
im Bereich des Einstichkeiles bildet.
[0002] Um die beim Verlegen von Landminen mit Hilfe eines Verlegepfluges auftretenden Nachteile
hinsichtlich der Sichtbarkeit der vom Pflug gezogenen Furche auch nach ihrem Zuschütten
zu vermeiden, ist es bekannt, einen auf einem Fahrzeug gelagerten Legedorn einzusetzen,
der lediglich am Ort der abzulegenden Mine unter einem spitzen Winkel in das Erdreich
eingestochen wird, wobei das Erdreich geringfügig durch den Einstichkeil am vorderen
Ende des Legedornes aufgeworfen wird. Die zu verlegende ffiine wird durch einen Führungskanal
innerhalb des Legedorns in das Erdreich eingebracht und durch eine Austrittsöffnung
auf der Oberseite des Einstichkeiles aus dem Legedorn herausgedrückt, um den Legedorn
unbehindert von der verlegten Mine wieder aus dem Erdreich ziehen zu können. Da die
Austrittsöffnung für die Minen an der Oberseite des Einstichkeiles liegt, was beim
Einstechen des Legedorns in das Erdreich eine Verschlußklappe für diese Austrittsöffnung
verlangt, bleibt die Belastung der Mine beim Ausschieben aus dem Legedorn mit Hilfe
eines Armes vergleichsweise gering, weil die Mine ja in das durch den Ein stichkeil
aufgeworfene Erdreich gedrückt wird. Trotzdem bleibt die mechanische Belastung so
groß, daß keine Minen mit einem druckempfindlichen Zünder verlegt werden können, der
vor dem Einbringen der Mine in das Erdreich scharfgemacht wird. Außerdem wird durch
das Nach-oben-Ausstoßen der Mine aus dem Legedorn das Erdreich durch die Mine zusätzlich
aufgeworfen, was die Sichtbarkeit der Verlegestelle erhöht, selbst wenn nach dem Herausziehen
des Legedorns aus dem Erdreich die Mine mit dem Erdreich wieder in die Einstichöffnung
zurücksinkt.
[0003] Der Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, diese Nachteile zu vermeiden und
eine Vorrichtung zum Verlegen von Minen der eingangs geschilderten Art so auszugestalten,
daß nicht nur mit einfachen konstruktiven Mitteln ein sicheres Verlegen von Minen
auch mit scharfen, druckempfindlichen Zündern möglich wird, sondern auch eine weitgehend
getarnte Verlegung sichergestellt ist.
[0004] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe dadurch, daß der Legedorn in seiner Einstichlage
zumindest angenähert einerseits entlang der Unterseite und anderseits entlang der
Oberseite des Einstichkeiles bewegbar im Gestell gelagert ist und die Austrittsöffnung
für die Minen auf der Unterseite des Einstichkeiles im Bereich seiner Schneide aufweist.
[0005] Da zufolge dieser Bewegungsmöglichkeiten der Legedorn entlang der Unterseite des
Einstichkeiles in das Erdreich eingestochen und entlang seiner Oberseite aus dem
Erdreich herausgezogen werden kann, werden die Voraussetzungen für eine sichere Verlegung
von vor dem Verlegen scharfgemachten Minen geschaffen, weil die nach dem Eindringen
des Legedorns in das Erdreich durch den Führungskanal im Legedorn zugeführte, scharfgemachte
Mine durch die Austrittsöffnung auf der Unterseite des Einstichkeiles in der Einstichöffnung
im Erdreich zu liegen kommt und beim Herausziehen des Legedorns bei einer entsprechend
großen, zumindest bis in die Nähe der Keilschneide reichenden Austrittsöffnung vom
Einstichkeil unberührt bleibt, so daß das beim Eindringen des Einstichkeiles aufgeworfene
Erdreich nach dem Herausziehen des Legedorns auf die in die Einstichöffnung abgelegte
Mine absinkt und die Verlegestelle kaum auffällt. Wegen der Einstichbewegung des Legedorns
entlang der Unterseite des Einstichkeiles besteht außerdem keine Gefahr, daß durch
die Austrittsöffnung für die Minen Erdreich in einer das Verlegen der Mine beeinträchigenden
Menge in den Führungskanal eindringen kann. Es erübrigt sich daher für die Austrittsöffnung
ein Verschluß, obwohl unter Umständen ein solcher Verschluß vorgesehen werden kann.
Die nach unten gerichtete Austrittsöffnung ermöglicht darüber hinaus ein schwerkraftbedingtes
Ablegen der Minen, die aber auch über einen Schubarm od. dgl. ausgestossen werden
können.
[0006] Die Bewegungsbahnen des Legedorns für das Einstechen in das Erdreich bzw. für das
Herausziehen können mit Hilfe entsprechender Führungen im Gestell unterschiedlich
gestaltet werden, wenn der Verlauf der Ober- und der Unterseite des Einstichkeiles
an diese Bewegungsbahnen angepaßt wird. So können beispielsweise bei weitgehend ebenen
Keilflächen die Einstich- und Ausziehbewegungen geradlinig verlaufen. In konstruktiver
Hinsicht vorteilhaftere Verhältnisse erhält man allerdings bei Drehbewegungen für
den Legedorn. Zu diesem Zweck kann der Legedorn an einem Schwenkarm an gelenkt sein,
dessen Schwenkachse parallel zur Anlenkachse des Legedorns verläuft, wobei die in
der Einstichlage des Legedorns vom Einstichkeil entferntere dieser beiden Achsen zumindest
angenähert eine Krümmungsachse für die Oberseite und die dem Einstichkeil nähere Achse
zumindest angenähert eine Krümmungsachse für die Unterseite des Einstichkeiles bilden.
Wird beim Einstechen der Legedorn um die nähere Lagerachse verschwenkt, so dringt
der Einstichkeil entlang seiner Unterseite in das Erdreich ein. Zum Herausziehen
des Legedornes ist dann der Legedorn um die entferntere Lagerachse zu verschwenken,
damit die Oberseite des Einstichkeiles berührungsfrei an der abgelegten Mine vorbeibewegt
werden kann.
[0007] Um einerseits das Eindringen von Erdreich in die Austrittsöffnung für die Minen
sicher zu vermeiden und anderseits günstige Einstichbedingungen sicherzustellen,
kann die Unterseite des Einstichkeiles in der Einstichlage des Legedorns innerhalb
des Bahnkreises der Schneide des Einstichkeiles um die nähere der beiden Achsen liegen,
so daß beim Eindringen des Einstichkeiles in das Erdreich zwischen der Keilunterseite
und der sich ergebenden Einstichöffnung ein Freiraum im Sinne eines Freiwinkels erhalten
wird.
[0008] Obwohl es grundsätzlich möglich ist, die der Unterseite des Einstichkeiles als Krümmungsachse
zugeordnete Achse als Schwenkachse für den Schwenkarm auszubilden, ist es vorteilhafter,
wenn die Krümmungsachse der Oberseite des Einstichkeiles in der Einstichlage des
Legedorns im Bereich der Schwenkachse des Schwenkarmes liegt, weil in diesem Fall
die Verlegetiefe für die Minen in einfacher Weise eingestellt werden kann. Die Verlegetiefe
hängt ja von der Höhenlage der für den Einstichvorgang maßgebenden Lagerachse des
Legedorns ab und kann demnach auch über diese Höhenlage beeinflußt werden. Bildet
die Anlenkachse des Legedorns an dem Schwenkarm diese Lagerachse, so kann sie über
eine Schwenkverstellung des Schwenkarmes der Höhe nach verstellt werden, was unmittelbar
zu der gewünschten Einstellung der Verlegetiefe für die Minen führt. Die Verlegung
der Minen selbst durch das Einstechen des Legedorns während einer Drehung um die Anlenkachse
an dem unverschwenkbar gehaltenen Schwenkarm und durch das Herausziehen des Legedorns
über ein Verschwenken des zu diesem Zweck mit dem Legedorn dreh fest verbindbaren
Schwenkarmes wird dadurch nicht berührt.
[0009] In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verlegen von Minen in einer schematischen
Seitenansicht,
Fig. 2 diese Vorrichtung in einer zum Teil aufgerissenen Draufsicht,
Fig. 3 den an einem Schwenkarm angelenkten Legedorn dieser Vorrichtung in zwei den
Einstichvorgang verdeutlichenden Drehlagen und
Fig. 4 eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung des Legedorns, allerdings in zwei
Drehlagen während des Ausziehvorganges.
[0010] Die dargestellte Vorrichtung zum Verlegen von Minen besteht im wesentlichen aus einem
mit Laufrädern 1 versehenen Gestell 2, das an ein Zugfahrzeug angehängt werden kann,
und einem Legedorn 3, der an einem im Gestell 2 gelagerten Schwenkarm 4 angelenkt
ist. Dieser Schwenkarm 4 wird durch zwei parallele Holme 5 gebildet, die mit Hilfe
von Schwenklagern 6 auf einem Querträger 7 des Gestells 2 gelagert sind und durch
Schwenkzylinder 8 um ihre Schwenkachse 9 verschwenkt werden können. Zwischen den
Holmen 5 ist der Legedorn 3 angelenkt, dessen Anlenkachse 10 parallel zur Schwenkachse
9 verläuft. Zum Antrieb des Legedorns 3 um seine Anlenkachse 10 sind zwei seitliche
Schwenkzylinder 11 vorgesehen, die an den Holmen 5 angreifen. Der Legedorn 3 kann
daher einerseits um die Anlenkachse 10 gegenüber dem Schwenkarm 4 und anderseits
mit dem Schwenkarm 4 um die Schwenkachse 9 gedreht werden.
[0011] Der Legedorn 3 selbst bildet einen im Querschnitt rechteckigen Führungskanal 12
und läuft in einem Einstichkeil 13 aus, der sich zwischen der Oberseite 14 und der
Unterseite 15 des Legedorns ergibt. Auf der Unterseite 15 des Legedorns 3 ist im Bereich
der Schneide 16 des Einstichkeiles 13 eine Austrittsöffnung 17 für die Minen 18 vorgesehen,
so daß die über eine nicht dargestellte Fördereinrichtung an den Lege dorn abgegebenen
Minen 18 nach ihrer Freigabe entlang des Förderkanales 12 durch den in das Erdreich
19 eingestochenen Legedorn 3 in die durch den Einstichkeil 13 gebildete Einstichöffnung
abgelegt werden können.
[0012] Um beim Eindringen des Einstichkeiles 13 einerseits kein Erdreich unter einer entsprechenden
Bodenverdichtung nach unten verdrängen zu müssen und anderseits zu verhindern, daß
Erdreich in einer das Ablegen der Minen 18 beeinträchtigenden Menge durch die Austrittsöffnung
17 in den Führungskanal 12 gelangt, verläuft die Unterseite 15 des Einstichkeiles
13 in Form eines Zylinders mit der Zylinderachse im Bereich der Anlenkachse 10. Allerdings
stimmt die Krümmungsachse der Unterseite 15 des Einstichkeiles nicht genau mit der
Anlenkachse 10 überein, um beim Eindringen des Einstichkeiles 13 in das Erdreich
19 zwischen dem die Einstichöffnung nach unten begrenzenden Bahnkreis 20 der Schneide
16 des Einstichkeiles 13 und seiner Unterseite 15 einen entsprechenden Freiwinkel
zu erhalten. Da die zumindest im Bereich der Austrittsöffnung 17 die Unterseite 15
des Einstichkeiles 13 bildenden Seitenwände des Legedorns 3 über den Boden 21 des
Förderkanales 12 nach unten vorragen, wird ein zusätzlicher Schutz vor einem seitlichen
Eindringen von Erdreich in den Ablegebereich der Mine erreicht.
[0013] Die von dem Legedorn 3 in der in Fig. 1 strichpunktiert eingezeichneten Lage von
der Fördereinrichtung übernommenen Minen 18 werden von einer nicht dargestellten
Halterung aufgenommen, bis der Legedorn 3 in das Erdreich eingestochen wird. Danach
wird der Minenzünder über eine hiefür mit dem Legedorn 3 verbundene Einrichtung 22
scharfgemacht und die Mine 18 freigegeben, die dann entlang des Führungskanales 12
durch die Austrittsöffnung 17 in das Erdreich abgelegt wird.
[0014] Zum Einstechen des Legedorns in das Erdreich wird zunächst durch eine entsprechende
Schwenkverstellung des Schwenkarmes 4 über die Schwenkzylinder 8 die gewünschte Verlegetiefe
festgelegt, bevor die Schwenkzylinder 11 beaufschlagt werden, mit deren Hilfe dann
der Einstichkeil 13 in das Erdreich 19 eingedrückt wird, wie dies in Fig. 3 angedeutet
ist. Der Einstichkeil 13 wird dabei zumindest angenähert entlang seiner Unterseite
15 aus der strichpunktiert gezeichneten Ausgangsstellung um die Anlenkachse 10 in
die mit vollen Linien gezeichnete Ablegestellung verschwenkt, wobei das Erdreich
19 oberhalb des Einstichkeiles 13 naturgemäß entsprechend dem Volumen des Einstichkeiles
aufgeworfen wird. Nach dem Ablegen einer Mine 18 kann dann der Legedorn 3 wieder
aus dem Erdreich 19 gezogen werden. Zu diesem Zweck werden die Schwenkzylinder 8
zur Verstellung des Schwenkarmes 4 beaufschlagt, um dessen Schwenkachse 9 der Einstichkeil
13 beim Herausziehen aus dem Erdreich gedreht wird, wie dies in Fig. 4 angedeutet
ist, die deutlich erkennen läßt, daß dabei die Bewegung des Einstichkeiles 13 entlang
seiner Oberseite 14 erfolgt, so daß der Einlegedorn 3 ohne Berührungsgefahr von der
Mine 18 abgezogen werden kann. Durch das Herausziehen des Einstichkeiles 13 wird
die Einstichöffnung mit dem aufgeworfenen Erdreich ausgefüllt, ohne eine Verlagerung
der Mine befürchten zu müssen oder eine auffällige Bodenveränderung zu hinterlassen.
[0015] Zum Verlegen einer weiteren Mine wird das Gestell 2 um ein vorgegebenes Maß verfahren.
Am neuen Verlegeort wiederholt sich der Verlegevorgang für eine weitere durch den
Legedorn 3 in der Zwischenzeit von der Fördereinrichtung übernommene Mine.
1. Vorrichtung zum Verlegen von Minen (18) mit einem in einem Gestell (2) gelagerten,
unter einem spitzen Winkel in das Errdreich (19) einstechbaren Legedorn (3), der
in einem sich zwischen der Dornober- und der Dornunterseite ergebenden Einstichkeil
(13) ausläuft und einen Führungskanal (12) für die Minen (18) mit einer Austrittsöffnung
(17) im Bereich des Einstichkeiles (13) bildet, dadurch gekennzeichnet, daß der Legedorn
(3) in seiner Einstichlage zumindest angenähert einerseits entlang der Unterseite
(15) und andersetis entlang der Oberseite (14) des Einstichkeiles (13) bewegbar im
Gestell (2) gelagert ist und die Austrittsöffnung (17) für die Minen (18) auf der
Unterseite (15) des Einstichkeiles (13) im Bereich seiner Schneide (16) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Legedorn (3) an einem
Schwenkarm (4) angelenkt ist, dessen Schwenkachse (9) parallel zur Anlenkachse (10)
des Legedorns (3) verläuft und daß die in der Einstichlage des Legedorns (3) vom Einstichkeil
(13) entferntere dieser beiden Achsen (9, 10) zumindest angenähert eine Krümmungsachse
für die Oberseite (14) und die dem Einstichkeil (13) nähere Achse (10) zumindest angenähert
eine Krümmungsachse für die Unterseite (15) des Einstichkeiles (13) bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichent, daß die Unterseite (15) des
Einstichkeiles (13) in der Einstichlage des Legedorns (3) innerhalb des Bahnkreises
(20) der Schneide (16) des Einstichkeiles (13) um die nähere der beiden Achsen (10)
liegt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Krümmungsachse
der Oberseite (14) des Einstichkeiles (13) in der Einstichlage des Legedorns (3) im
Bereich der Schwenkachse (9) des Schwenkarmes (4) liegt.