[0001] Die Erfindung betrifft eine Mühle (entsprechend dem Oberbegriff des Anspruches 1)
sowie ein Verfahren (gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 13) zum Aufbringen einer
verschleißfesten Beschichtung auf ein Mahlwerkzeug.
[0002] Bei Walzenmühlen werden die Walzen zum Schutz gegen Verschleiß mit sehr hartem Material
gepanzert, was durch Aufbringen einer Hartgußbandage oder durch Aufschweißen einer
Hartschicht erfolgt.
[0003] Diese bekannten Ausführungen sind mit gewissen Nachteilen behaftet. Hartgußbandagen
sind sehr empfindlich gegen Schlag und Stoß, während aufgeschweißte Hartschichten
eine hohe Empfindlichkeit gegen Überbelastung und Dauerbeanspruchung aufweisen. Beide
Ausführungen sind ferner in der Herstellung und Reparatur aufwendig.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Mühle entsprechend dem Oberbegriff
des Anspruches 1 sowie ein Verfahren gemäß dem Gattungsbegriff des Anspruches 13 so
auszubilden, daß eine kostengünstige Herstellung und Reparatur möglich ist, extrem
hohe Härten der Beschichtung erzielbar sind und bei einer Reparatur keine Beschädigung
des Grundkörpers des zylindrischen Mahlwerkzeuges erfolgt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche
1 bzw. 13 gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Beschichtung der Mantelfläche des zylindrischen Mahlwerkzeuges
durch eine Wicklung aus Profilband gebildet.
[0007] Zu diesem Zweck wird die Mantelfläche des Mahlwerkzeuges mit wenigstens einem Profilband
aus verschleißfestem Material umwickelt, wobei die einzelnen Windungen der Wicklung
eng aneinander anliegen. Das Profilband wird hierbei in einem auf Härtetemperatur
erwärmten Zustand der Mantelfläche zugeführt. Auf der Mantelfläche wird das Profilband
dann durch ein Kühlmittel abgekühlt.
[0008] Nach diesen Verfahrensschritten ist ein Anlassen möglich, um der Wicklung die gewünschte
Elastizität bzw. Zähigkeit zu verleihen.
[0009] Die Erfindung ermöglicht damit eine außerordentlich kostengünstige Herstellung der
verschleißfesten Beschichtung des Mahlwerkzeuges, wobei durch Wahl geeigneter Profilbänder
extrem hohe Härten erzielt werden können. Dabei ist es auch möglich, das dem Mahlwerkzeug
bei Herstellung der Wicklung zugeführte Profilband auf seiner die Außenseite der
Wicklung bildenden Fläche mit einer Oberflächenprofilierung zu versehen.
[0010] Da das Profilband in einem auf Härtetemperatur erwärmten Zustand auf die Mantelfläche
des Mahlwerkzeuges aufgebracht und auf der Mantelfläche dann abgekühlt wird, schrumpft
die Wicklung auf der Mantelfläche, was den erforderlichen festen Sitz der Wicklung
auf der Mantelfläche gewährleistet.
[0011] Eine Reparatur durch Aufbringen einer neuen Beschichtung ist auf sehr einfache Weise
möglich, wobei im Falle einer Walzenmühle kein Ausbau der Walzen erforderlich ist.
Bei dem einfachen Wickelvorgang besteht auch nicht die Gefahr einer Beschädigung des
Grundkörpers des zylindrischen Mahlwerkzeuges.
[0012] Die Erfindung kann vorteilhaft bei einer Walzenmühle Anwendung finden, die zwei
gegensinnig angetriebene Walzen enthält, die mit hohem Druck gegen zwischen den Walzen
befindliches Mahlgut gepreßt werden und deren Mantelfläche je eine Wicklung aus Profilband
aufweist.
[0013] Die Anwendung der Erfindung ist jedoch auch bei einer Rollenmühle möglich, die einen
Mahlteller und wenigstens eine das Mahlwerkzeug bildende Mahlrolle aufweist, deren
Mantelfläche mit einer Wicklung aus Profilband versehen ist.
[0014] Wird die Erfindung bei einer Walzenmühle verwendet, so ist von besonderem Vorteil,
daß die Lager dieser Walzenmühle, deren Walzen im Betrieb mit hohem Druck gegen das
zwischen den Walzen befindliche Mahlgut gepreßt werden, ohne weiteres auch die Radialkräfte
aufnehmen können, die beim Wickelvorgang durch die auf das Profilband ausgeübte Zugspannung
hervorgerufen werden.
[0015] Einige Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung veranschaulicht.
Es zeigen
Fig.1 eine Walzenmühle (in perspektivischer Darstellung), deren eine Walze gerade
bewickelt wird,
Fig.2 bis 9 schematische Schnittdarstellungen von Wicklungen mit unterschiedlichen
Profilbändern,
Fig.10 und 11 Teilansichten der beiden Stirnseiten einer Walze,
Fig.12 einen Schnitt längs der Linie XII-XII der Fig.7,
Fig.13 eine Aufsicht auf den stirnseitigen Bereich der Mantelfläche der Walze gemäß
den Fig.10, 11 und 12,
Fig.14 und 15 Darstellungen (entsprechend den Fig.12 und 13) eines weiteren Ausführungsbeispieles.
[0016] Die in Fig.1 schematisch veranschaulichte Walzenmühle zur Zerkleinerung von sprödem
Mahlgut enthält zwei Walzen 1, 2, die von (nicht veranschaulichten) Antriebseinrichtungen
gegensinnig angetrieben werden und die über eine (in Fig.1 im einzelnen nicht sichtbare)
Hydraulikeinrichtung 3 mit hohem Druck gegen das im Betrieb zwischen den Walzen befindliche
Mahlgut gepreßt werden. Dabei bildet die Walze 1 eine Festwalze, die in einem Lagerstein
4 angeordnet ist, während die Walze 2 eine Loswalze ist, die in einem durch die Hydraulikeinrichtung
3 verschiebbaren Lagerstein 5 gelagert ist. Die Walzenmühle besitzt einen Grundrahmen
6 und einen oberen Rahmen 7. Zur Zuführung des im Walzenspalt zu zerkleinernden Mahlgutes
dient ein Aufgabeschacht 8.
[0017] Die Walze 1 (und entsprechendes gilt für die Walze 2) enthält einen Walzengrundkörper
9 und eine auf die Mantelfläche des Walzengrundkörpers 9 aufgebrachte Wicklung 10,
die eine Verschleißschicht zum Schutz des Walzengrundkörpers bildet.
[0018] Die Wicklung 10 wird durch ein Profilband 11 gebildet, das unter Spannung sowie in
einem auf Härtetemperatur erwärmten Zustand auf die Walze 1 aufgebracht wird. Zu diesem
Zweck sind Bremswalzen 12 vorgesehen, die das Profilband 11 gegen den von der angetriebenen
Walze 1 ausgeübten Zug halten.
[0019] Im Anschluß an die Bremswalzen 12 ist eine Heizeinrichtung 13 angeordnet, die das
Profilband 11 auf Härtetemperatur (z.B. 800 bis 900°C) erwärmt.
[0020] Auf der Walze 1 (beispielsweise nach einer Umdrehung) wird das Profilband 11 durch
ein Kühlmittel (z.B. einen Luft- bzw. Gasstrom oder eine Kühlflüssigkeit) abgekühlt.
[0021] Nach dem Aufwickeln und Härten ist ein Anlassen möglich. Zu diesem Zweck wird die
Oberfläche der Walze auf Anlaßtemperatur (z.B. 400 bis 600°C) erwärmt und dann langsam
abgekühlt. Auf diese Weise erhält der durch den Härtevorgang sehr spröde Werkstoff
die gewünschte Elastizität bzw. Zähigkeit.
[0022] Die Fig.2 bis 9 zeigen unterschiedliche Profilbänder zur Herstellung einer solchen
Wicklung. Gemäß Fig.2 findet ein Profilband mit rundem Querschnitt Verwendung, gemäß
Fig.3 ein Profilband mit quadratischem Querschnitt, gemäß Fig.4 ein Profilband mit
liegendem Rechteckquerschnitt, gemäß Fig.5 ein Profilband mit hochkant angeordnetem
Rechteckquerschnitt.
[0023] Bei den in den Fig.6 bis 9 veranschaulichten Ausführungsbeispielen ist die Wicklung
mit einem Teil ihres Querschnitts, vorzugsweise etwa mit der Hälfte ihres Querschnitts,
in Vertiefungen (z.B. 9a) der Mantelfläche des Walzengrundkörpers 9 eingebettet. Die
Vertiefungen 9a in der Mantelfläche des Walzengrundkörpers 9 sind dabei nach Form
und Größe dem Querschnittsprofil des Profilbandes 11 angepaßt. Bei Fig.6 besitzt
das Profilband einen kreisförmigen Querschnitt, bei Fig.7 einen elliptischen Querschnitt,
bei Fig.8 einen auf die Spitze (hochkant) gestellten quadratischen Querschnitt und
bei Fig.9 einen Sechseckquerschnitt.
[0024] In allen Fällen ist das Profilband 11 im erhitzten Zustand auf die Walze 1 aufgewickelt
und wird auf der Walze abgekühlt, was einerseits die gewünschte Härtung des Stahles
bewirkt und andererseits durch den Schrumpfeffekt einen festen Sitz der Wicklung auf
dem Walzengrundkörper gewährleistet.
[0025] Das auf Härtetemperatur erwärmte, glatte Profilband kann vor dem Aufwickeln auf den
Walzengrundkörper ein Profilwalzenpaar durchlaufen und hierdurch auf seiner die Außenseite
der Wicklung bildenden Fläche mit einer Profilierung versehen werden. Wenn das genannte
Profilwalzenpaar durch die Bremswalzen 12 gebildet wird, ist die Heizeinrichtung 13
vor diesem Walzenpaar anzuordnen.
[0026] Um die für eine Wicklung erforderliche Länge des Profilbandes zu verkürzen und den
Wickelvorgang zu beschleunigen, können erfindungsgemäß mehrere Profilbänder gleichzeitig
in Form einer mehrgängigen Wicklung auf die Walze aufgewickelt werden.
[0027] Die Fig.10 bis 13 zeigen ein Ausführungsbeispiel für die Festlegung von Anfang und
Ende der Wicklung (bei einer eingängigen Wicklung).
[0028] Die Wicklung 10 liegt im Bereich der beiden Stirnseiten der Walze 1 an je einem Bund
14 an, dessen Außendurchmes ser dem der Wicklung 10 entspricht. Der Bund 14 ist mit
einer nutförmigen Ausnehmung 18 (bzw. 19 an der anderen Stirnseite der Walze) versehen,
die zur Aufnahme des Anfanges 10a bzw. des Endes 10b der Wicklung 10 dient.
[0029] Der Wicklungsanfang 10a ist hakenförmig abgebogen und in der zugehörigen Ausnehmung
19 fixiert (vgl. Fig.10). Das gerade verlaufende Wicklungsende 10b ist dagegen in
der zugehörigen Ausnehmung 18 frei ausdehnbar angeordnet (vgl. Fig.11).
[0030] Der Bund 14 ist an seiner äußeren Umfangsseite und an dem hieran angrenzenden Teil
seiner Stirnseite mit einem Verschleißschutz 21 versehen (vgl. Fig.12).
[0031] Die an der Wicklung 10 anliegende Begrenzungsfläche 14a des Bundes 14 ist gegenüber
der Achse der Walze entsprechend der Steigung der Wicklung 10 geneigt (vgl. Fig.13).
An der Umfangsstelle, an der die Wicklung 10 aus dem Bund 14 austritt bzw. in ihn
eintritt, ist eine in Achsrichtung der Walze verlaufende Stufe 14b vorgesehen.
[0032] Die Fig.14 und 15 veranschaulichen die Verhältnisse im Falle einer zweigängigen Wicklung
10. Die Darstellung entspricht dabei der in den Fig.12 und 13, wobei für gleiche Teile
dieselben Bezugszeichen gewählt sind.
1. Mühle zur Zerkleinerung von sprödem Mahlgut, enthaltend wenigstens ein drehendes
zylindrisches Mahlwerkzeug, dessen Mantelfläche eine Beschichtung aus verschleißfestem
Material aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Beschichtung aus verschleißfestem
Material durch eine Wicklung (10) aus Profilband (11) gebildet wird.
2. Mühle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ihre Ausbildung als Walzenmühle, enthaltend
zwei gegensinnig angetriebene Walzen (1, 2), die mit hohem Druck gegen zwischen den
Walzen befindliches Mahlgut gepreßt werden und deren Mantelfläche je eine Wicklung
(10) aus Profilband (11) aufweist.
3. Mühle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ihre Ausbildung als Rollenmühle, enthaltend
einen Mahlteller und wenigstens eine das Mahlwerkzeug bildende Mahlrolle, deren Mantelfläche
eine Wicklung (10) aus Profilband (11) aufweist.
4. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung (10) mit einem
Teil ihres Querschnitts, vorzugsweise etwa mit der Hälfte ihres Querschnitts, in
Vertiefungen (9a) der Manteloberfläche eingebettet ist.
5. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung (10) im Bereich
der beiden Stirnseiten des Mahlwerkzeuges an je einem Bund (14) anliegt, dessen Außendurchmesser
dem der Wicklung (10) entspricht.
6. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (14) mit einer nutförmigen
Ausnehmung (18, 19) zur Aufnahme des Anfanges (10a) bzw. des Endes (10b) der Wicklung
(10) versehen ist.
7. Mühle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vorzugsweise hakenförmig
abgebogene Wicklungsanfang (10a) in der zugehörigen Ausnehmung (19) des Bundes (14)
fixiert ist.
8. Mühle nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das gerade verlaufende Wicklungsende
(10b) in der zugehörigen Ausnehmung (18) frei ausdehnbar angeordnet ist.
9. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bund (14) zumindest an seiner
äußeren Umfangsseite und dem hieran angrenzenden Teil seiner Stirnseite mit einem
Verschleißschutz (21) versehen ist.
10. Mühle nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die an der Wicklung (10) anliegende
Begrenzungsfläche (14a) des Bundes (14) gegenüber der Achse des Mahlwerkzeuges entsprechend
der Steigung der Wicklung (10) geneigt ist und an der Umfangsstelle, an der die Wicklung
(10) aus dem Bund (14) austritt bzw. in ihn eintritt, eine in Achsrichtung der Walze
verlaufende Stufe (14b) aufweist.
11. Mühle nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch eine mehrgängige Wicklung (10).
12. Mühle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung (10) auf ihrer
Außenseite eine Oberflächenprofilierung aufweist.
13. Verfahren zum Aufbringen einer verschleißfesten Beschichtung auf die Mantelfläche
eines zylindrischen Mahlwerkzeuges, gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:
a) Die Mantelfläche wird mit wenigstens einem Profilband (11) aus verschleißfestem
Material umwickelt, wobei die einzelnen Windungen der Wicklung (10) eng aneinander
anliegen,
b) das Profilband (11) wird hierbei in einem auf Härtetemperatur erwärmten Zustand
der Mantelfläche zugeführt,
c) auf der Mantelfläche wird das Profilband (11) durch ein Kühlmittel abgekühlt.
14. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Wicklung (10) nach
dem Abkühlen auf Anlaßtemperatur erwärmt und wieder langsam abgekühlt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das auf Härtetemperatur
erwärmte, glatte Profilband (11) vor dem Aufwickeln auf das Mahlwerkzeug ein Profilwalzenpaar
durchläuft und hierdurch auf seiner die Außenseite der Wicklung (10) bildenden Fläche
mit einer Profilierung versehen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig mehrere Profilbänder
(11) in Form einer mehrgängigen Wicklung (10) auf das Mahlwerkzeug aufgewickelt werden.
17. Verfahren nach Anspruch 13, wobei die Mahlwerkzeuge durch die Walzen einer Walzenmühle
gebildet werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (1, 2) während des Aufbringens
der Wicklung (10) in der Walzenmühle angeordnet sind.