[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Druckbehälter zum Transport und/oder zur Lagerung
von Schüttgütern oder Flüssigkeiten, dessen Boden- und Deckenwand sowie die Seitenwände
zum Behälterinnenraum konkav gekrümmt ausgebildet und durch ein diese umgebendes
Traggerüst abgestützt sind, wobei die Wände in den Eckbereichen einen kleineren Krümmungsradius
aufweisen als in der Wandmitte zwischen zwei benachbarten Eckbereichen.
[0002] Ein quaderförmiger Druckbehälter dieser Art ist durch das DE-GM 88 09 806 bekannt.
Das Traggerüst ist hierbei aus ebenen Blechtafeln gebildet, die tangential auf den
Außenseiten der Wände des Druckbehälters anliegen und an ihren Ecken miteinander
verbunden sind. Um die mitunter hohen auf die Wände des Druckbehälters einwirkenden
Kräfte auf das Traggerüst zu übertragen, sind des weiteren die Eckbereiche der Wände
über in besonderer Weise ausgebildete Zuganker in Form von. sich längs des Behälters
erstreckenden Profilen mit der jeweils zugehörigen Ecke des Traggerüstes verbunden.
[0003] Durch diese Bauweise wird zwar der Druckbehälter außerordentlich versteift und dieser
weist keine störenden Einbauten auf, der Bauaufwand ist bei dieser Ausgestaltung jedoch
sehr erheblich, so daß ein derartiger Druckbehälter unwirtschaftlich zu fertigen ist.
Vor allem aber ist von Nachteil, daß die Membranwirkung der Wände des Druckbehälters,
d. h. eine gleiche Spannungsverteilung in diesen nahezu vollständig aufgehoben ist.
Die unverformbaren Zuganker sind nämlich in den Eckbereichen über die gesamte Länge
des Druckbehälters mit dessen Wänden verbunden, so daß diese gewissermaßen eingespannt
sind und eine gewünschte Verformung in den zulässigen Grenzbereichen damit ausgeschlossen
ist. Die durch eine gewölbte Wand erzielbaren Vorteile sind dadurch eliminiert. Des
weiteren weist der bekannte Druckbehälter ein hohes Eigengewicht auf, durch das die
Transportkosten zugünstig beeinflußt werden.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Druckbehälter der vorgenannten Gattung
zu schaffen, der nicht nur frei von störenden inneneinbauten ist, sondern auch wirtschaftlich
hergestellt werden kann. Vor allem aber soll erreicht werden, daß trotz einer stabilen
Bauweise die Membranwirkung der Wände des Druckbehälters nicht aufgehoben und somit
eine gleichmäßige Spannungsverteilung gegeben ist und daß die zulässigen Beanspruchungen
der Behälterwände in vollem Umfang ausgenutzt werden können.
[0005] Gemäß der Erfindung wird dies dadurch erreicht, daß das Traggerüst aus mehreren mit
seitlichem Abstand zueinander angeordneten an den Wänden des Druckbehälters auf deren
Außenseiten befestigten Stützholmen besteht, die im Querschnitt U-förmig ausgebildet
sind.
[0006] Die den einzelnen Wänden des Druckbehälters zugeordneten Querstege der Stützholme
sollten zweckmäßigerweise parallel zu dessen Horizontalachse bzw. Vertikalachse verlaufen
und die Schenkel der Stützholme sollten auf den den Wänden zugekehrten Seiten an deren
Krümmungsradien angepaßt und mit den Wänden verschweißt sein, wobei die Widerstandsmomente
der Stützholme in den einzelnen Querschnittsbereichen an die durch das in dem Druckbehälter
eingelagerte Gut hervorgerufenen Belastungen derart angepaßt sein sollten, daß in
den Stützholmen jeweils nahezu die gleichen Beanspruchungen vorherrschen.
[0007] Aus fertigungstechnischen Gründen ist es angebracht, die Stützholme aus vier jeweils
einer Wand zugeordneten Segmenten zusammenzusetzen, die in den Diagonalen des Druckbehälters
fest miteinander verbunden, z. B. verschweißt sein sollten. Des weiteren sollten
die Segmente jeweils durch einen abgekanteten Streifen aus einem metallischen Werkstoff
hergestellt sein.
[0008] Ferner können die Segmente der Stützholme im Stoßbereich jeweils durch eine senkrecht
zu den Diagonalen des Druckbehälters angeordneten Platte miteinander verbunden sein.
[0009] Zweckmäßig ist es hierbei des weiteren, die Krümmungsradien der an die Bodenwand
angrenzenden Eckbereiche größer zu bemessen als die Krümmungsradien der an die Deckenwand
angrenzenden Eckbereiche wobei die an die Bodenwand angrenzenden Eckbereiche jeweils
mit einem Radius von 300 bis 500 mm und die an die Deckenwand angrenzenden Eckbereiche
mit einem Radius von 250 bis 400 mm gekrümmt sein können.
[0010] Wird ein Druckbehälter gemäß der Erfindung gestaltet, indem das Traggerüst durch
mehrere Stützholme gebildet wird, die außen an den Wänden des Druckbehälters angebracht
sind und einen U-förmigen Querschnitt aufweisen, so ist eine stets ausreichende Abstützung
der Wände gewährleistet, diese sind dadurch aber nicht fest eingespannt, so daß dennoch
deren Membranwirkung ausgenutzt werden kann. Der Werkstoff der Druckbehälterwände
kann demnach bis nahe an die Streckgrenze belastet werden, der vorschlagsgemäß ausgebildete
Druckbehälter weist daher nur ein geringes Eigengewicht trotz hoher Beanspruchbarkeit
auf. Und da das Widerstandsmoment der Stützholme in den einzelnen Querschnittsbereichen
ohne Schwierigkeiten an die vorgegebenen Belastungen anpaßbar ist, sind die zulässigen
Spannungen bei gleichmäßiger Spannungsverteilung voll ausnutzbar. Des weiteren sind
die den Druckbehälter umgebenden Stützholme einfach und wirtschaftlich zu fertigen,
auch sind störende Einbauten, durch die die Handhabung erschwert würde, vermieden,
eine hohe Wirtschaftlichkeit ist somit gegeben.
[0011] In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel eines gemäß der Erfindung ausgebildeten
Druckbehälters dargestellt, das nachfolgend im einzelnen erläutert ist. Hierbei zeigt:
Figur 1 einen mit auf der Außenmantelfläche angebrachten Stützholmen als Traggerüst
versehenen Druckbehälter in perspektivischer Darstellung,
Figur 2 den Druckbehälter nach Figur 1 in einem Schnitt nach der Linie II - II,
Figur 3 einen Ausschnitt aus Figur 2 in vergrößertem Maßstab,
Figur 4 den in Figur 3 dargestellten Stützholm in Seitenansicht und
Figur 5 einen Schnitt nach der Linie V - V der Figur 2 durch einen Stützholm.
[0012] Der in Figur 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Druckbehälter dient zum Transport
und/oder zur Lagerung von Schüttgütern oder Flüssigkeiten und besteht im wesentlichen
aus einer Bodenwand 2, einer Deckenwand 3 sowie den beiden Seitenwänden 4 und 5, die
in einem Traggerüst 10 gehalten sind. Die Bodenwand 2, die Deckenwand 3 wie auch die
Seitenwände 4 und 5 sind zum Innenraum 6 des Druckbehälters 1 hin konkav gekrümmt
ausgebildet. Der Radius R₂ bzw. R₂′ in den Eckbereichen 7 der Wände 2, 3, 4 und 5
ist jedoch kleiner als der Radius R₁ in der Wandmitte, so daß das durch das rechteckige
Traggerüst 10 vorgegebene Fassungsvolumen gut ausgenutzt ist.
[0013] Zur Erhöhung der Festigkeit können die an die Bodenwand 2 angrenzenden Eckbereiche
7 mit einem größeren Krümmungsradius R2 gekrümmt sein als die an die Deckenwand 3
angrenzenden Eckbereiche 7′. Die Krümmungsradien R₂ der Eckbereiche 7 können hierbei
etwa 300 bis 500 mm, die Krümmungsradien R2′ der Eckbereiche 7′ etwa 250 bis 400
mm betragen.
[0014] Das Traggerüst 10 besteht aus mehreren mit seitlichem Abstand zueinander angeordneten
Stützholmen 11, 11′ . . . , die, wie dies insbesondere der Figur 2 entnommen werden
kann, aus einzelnen Segmenten 12, 13, 14 und 15 zusammengesetzt und durch Schweißnähte
16, die in der Diagonalen D des Druckbehälters 1 verlaufen, fest miteinander verbunden
sind. Die Segmente 12, 13, 14 und 15, die jeweils einer der Wände 2, 3, 4 und 5 zugeordnet
sind, sind hierbei aus abgekanteten Streifen eines metallischen Werkstoffes hergestellt
und weisen somit, wie dies in Figur 5 gezeigt ist, einen U-förmigen Querschnitt auf.
Die Querstege 21 der Segmente 12 und 13 sind parallel zur Horizontalachse A, die Schenkel
21 der Segmente 14 und 15 dagegen parallel zur Vertikalachse B des Druckbehälters
1 angeordnet. Und die Schenkel 22 und 23, die den Krümmungsradien R₁ und R₂ bzw. R₂′
der Wände 2, 3, 4 und 5 angepaßt sind, sind auf deren Außenseiten durch Schweißnähte
17 an diesen befestigt. Des weiteren sind die Segmente 12, 13, 14 und 15 in den Stoßbereichen
durch senkrecht zu den Diagonalen D aufgesetzte Platten 24 fest miteinander verbunden.
[0015] Die Widerstandsmomente der Stützholme 11, 11′ . . . sind in den einzelnen Querschnittsbereichen
an die durch das eingelagerte Gut hervorgerufenen Belastungen angepaßt, so daß die
zulässige Belastbarkeit der Wände 2, 3, 4 und vollständig genutzt werden kann. Und
da durch die Ausgestaltung des Traggerüstes 10 in Form von mit seitlichem Abstand
zueinander angeordneten Stützholmen 11 die gewölbten Wände 2, 3, 4 und 5 des Druckbehälters
1 nicht eingespannt sind, ist, da deren Membranwirkung somit nicht aufgehoben ist,
eine gleichmäßige Spannungsverteilung gegeben.
1. Druckbehälter zum Transport und/oder zur Lagerung von Schüttgütern oder Flüssigkeiten,
dessen Boden- und Deckenwand sowie die Seitenwände zum Behälterinnenraum konkav gekrümmt
ausgebildet und durch ein diese umgebendes Traggerüst abgestützt sind, wobei die Wände
in den Eckbereichen einen kleineren Krümmungsradius aufweisen als in der Wandmitte
zwischen zwei benachbarten Eckbereichen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Traggerüst (10) aus mehreren mit seitlichem Abstand zueinander angeordneten
an den Wänden (2, 3, 4, 5) des Druckbehälters (1) auf deren Außenseiten befestigten
Stützholmen (11, 11′ . . .) besteht, die im Querschnitt U-förmig ausgebildet sind.
2. Druckbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die den einzelnen Wänden (2, 3, 4, 5) des Druckbehälters (1) zugeordneten Querstege
der Stützholme (11, 11′ . . .) parallel zu der Horizontalachse (A) bzw. der Vertikalachse
(B) des Druckbehälters (1) verlaufen und daß die Schenkel (22, 23) der Stützhome (11)
auf den den Wänden (2, 3, 4, 5) zugekehrten Seiten an deren Krümmungsradien (R₁, R₂)
angepaßt und mit den Wänden (2, 3, 4, 5) verschweißt sind.
3. Druckbehälter nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Widerstandsmomente der Stützholme (11, 11′...) in den einzelnen Querschnittsbereichen
an die durch das in dem Druckbehälter (1) eingelagerte Gut hervorgerufenen Belastungen
derart angepaßt sind, daß in den Stützholmen (11, 11′ . . .) jeweils nahezu die gleichen
Beanspruchungen vorherrschen.
4. Druckbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stützholme (11, 11′ . . .) aus vier jeweils einer Wand (2, 3, 4, 5) zugeordneten
Segmenten (12, 13, 14, 15) zusammengesetzt sind, die in den Diagonalen (D) des Druckbehälters
(1) miteinander fest verbunden, z. B. verschweißt sind.
5. Druckbehälter nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (12, 13, 14, 15) der Stützholme (11, 11′ . . .) jeweils durch einen
abgekanteten Streifen aus einem metallischen Werkstoff gebildet sind.
6. Druckbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Segmente (12, 13, 14, 15) der Stützholme (11, 11′ . . .) im Stoßbereich jeweils
durch eine senkrecht zu der Diagonalen (D) des Druckbehälters angeordneten Platte
(24) miteinander verbunden sind.
7. Druckbehälter nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Krümmungsradien (R₂) der an die Bodenwand (2) angrenzenden Eckbereiche (7)
größer bemessen sind als die Krümmungsradien (R₂′) der an die Deckenwand (3) angrenzenden
Eckbereichte (7′).
8. Druckbehälter nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die an die Bodenwand (2) angrenzenden Eckbereiche (7) jeweils mit einem Radius
(R₂) von 300 bis 500 mm und die an die Deckenwand (3) angrenzenden Eckbereiche (7′)
jeweils mit einem Radius von (R₂′) von 250 bis 400 mm gekrümmt sind.