[0001] Die Erfindung betrifft eine Bandschleifmaschine der im Oberbegriff des Patentanspruchs
1 angegebenen Art.
[0002] Bei derartigen, aus der Praxis bekannten Bandschleifmaschinen ist im Kapselgehäuse
unterhalb der im Arbeitsbereich vorgesehenen Zugriffsöffnung eine zum Schleifband
hin offene Sammelkammer vorgesehen. Zum Sammeln des Schleifstaubs kann auch der Boden
des Kapselgehäuses benutzt werden, auf dem sich der Schleifstaub absetzt. Nachteilig
ist dabei, daß im Betrieb durch die Luftströmung ein Großteil des Schleifstaubs wieder
aus der Sammelkammer herausgewirbelt wird und im Kapselgehäuse herum fliegt. Der hochgewirbelte
Schleifstaub hat die Neigung, sich bei den Lagerstellen der Rollen und an den Rollen
innen festzulegen. Dies kann zu beträchtlichen Schleifstaub-Ansammlungen an den Rollen
und zu Unwuchten führen, aus denen Lagerschäden resultieren. Um diesen Nachteil zumindest
zu mindern, kann an das Kapselgehäuse eine Unterdruckquelle angeschlossen werden.
Die Wirkung der Absaugung ist aber beschränkt, weil sich der Schleifstaub trotzdem
innerhalb des Kapselgehäuses und an den Rollen festlegt.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Bandschleifmaschine der eingangs
genannten Art zu schaffen, bei der Funktionsstörungen aufgrund des Schleifstaubes
vermieden sind.
[0004] Die gestellte Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs
1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0005] Bei dieser Ausbildung wird die im Betrieb auftretende Luftströmung dazu benutzt,
den entstehenden Schleifstaub durch die Eintrittsöffnung in die Sammelkammer zu befördern.
Die Deckwand hindert den Schleifstaub in der Sammelkammer daran, am Schleifband bzw.
dem unteren Trum der Schleifband-Schlaufe vorbei bis zu den Rollen vorzudringen,
und sich dort und im Kapselgehäuse in unerwünschter Weise festzusetzen. Die an die
Rolle angeschmiegte Eintrittsöffnung verhindert, daß sich Schleifstaub in nennenswertem
Maß an der Ein trittsöffnung vorbeischleichen kann. Die unterhalb des unteren Trums
verlaufende Deckwand der Sammelkammer, die einerseits das Herauswirbeln des Schleifstaubs
verhindert, bildet andererseits eine wirksame Abschirmung in dem Bereich, in dem der
Schleifstaub die Eintrittsöffnung zur Sammelkammer zu umgehen sucht. Die Rollen laufen
dadurch mit dem Schleifband im Kapselgehäuse praktisch unbeeinflußt vom Schleifstaub.
Lagerschäden aus Unwuchten durch anhaftenden Schleifstaub werden vermieden. Die Funktionsfähigkeit
und die Standzeit der Bandschleifmaschine werden erhöht.
[0006] Zweckmäßig ist die Ausführungsform von Anspruch 2, weil der langgestreckte Schacht
eine große Schleifstaub-Aufnahmekapazität hat und dabei nur geringe Bauhöhe beansprucht.
Der langgestreckte Schacht schirmt zudem das untere Trum der Schleifband-Schlaufe
wirkungsvoll ab, so daß kein Schleifstaub mehr mitgerissen wird und zu den Rollen
gelangt.
[0007] Wichtig ist ferner die Ausführungsform von Anspruch 3, weil der Düsenkanal zu einem
wirkungsvollen Abfördern des Schleifstaubs mit der durch das laufende Schleifband
und die Rollen erzeugten Luftströmung eingesetzt wird. Der Schleifstaub wandert allein
unter dem Einfluß der Strömung weiter, so daß die Sammelkammer eine große Aufnahmekapazität
hat.
[0008] Die Düsenwirkung im Schacht wird bei der Ausführungsform gemäß Anspruch 4 verstärkt.
Im hinteren Teil des allmählich weiter werdenden Schachtes läßt sich viel Schleifstaub
unterbringen, ohne daß die Eintrittsöffnung zugelegt würde. Der Schleifstaub gelangt
am sichersten in die schachtartige Sammelkammer, wenn zumindest der der Rolle benachbarte
Rand der Sammelkammer schneidenartig ausgebildet ist, denn der schneidenartige Rand
begünstigt die Ausbildung einer weitgehend laminaren Strömung ohne Strömungshindernis
in die Sammelkammer und hält zudem den Spalt zum Schleifband so klein wie möglich,
so daß dort Schleifstaub nur mehr in vernachlässigbarem Maß durchtritt.
[0009] Um auch bei starkem Schleifstaubanfall eine vollständige Entsorgung sicherstellen
zu können, hat sich die aus Anspruch 5 entnehmbare Bemessung der Eintrittsöffnung
bewährt. Über diesen Umfangsbereich wird der Schleifstaub - teils durch die Strömung
und teils durch die Zentrifugalkraft - zuverlässig zum Eintreten in die Sammelkammer
gezwungen. Es entsteht ein Sog, der auch im Arbeitsbereich vorliegende Schleifstaubwolken
in die Sammelkammer zieht.
[0010] Eine weitere, vorteilhafte Ausführungsform, bei der in der Zugriffsöffnung ein Schleifbock
angeordnet ist, geht aus Anspruch 6 hervor. Da der Schachtbodenvorderteil bis zum
Schleifbock verläuft, hat der Schleifstaub auch dort keine Möglichkeit, nach außen
wegzufliegen. Der sich allmählich, d.h. mit einer harmonischen Krümmung zum Schleifbock
erstreckende Vorderteil des Bodens begünstigt es, den eintretenden Schleifstaub möglichst
weit und mit einer laminaren Strömung in die Sammelkammer zu fördern, so daß dieser
vorneliegende Bereich nicht zuwächst.
[0011] Günstig ist auch die Maßnahme gemäß Anspruch 7, weil die Ohren das seitliche Vorbeiströmen
des Schleifstaubs an der Eintrittsöffnung verhindern. Man schafft mit der Ausbildung
eine sichere Eintrittsöffnung, in die der Staub geradezu eingesogen wird.
[0012] Als gegebenenfalls zusätzliche Maßnahme ist gemäß Anspruch 8 ein Sauggebläse an
die Sammelkammer angeschlossen, die das Abfördern feinster Staubpartikel begünstigt.
[0013] Wichtig ist weiterhin die Ausführungsform gemäß Anspruch 9, weil sich die volle Sammelkammer
leicht entleeren läßt, ohne daß vom Inhalt etwas verschüttet wird. Außerdem läßt
diese Halterung ein einfaches Herausziehen zu, das sowohl nach hinten wie nach vorn
ausgelegt sein kann. In dem Zusammenhang ist es besonders vorteilhaft, wenn der Boden-Vorderteil
abklappbar ist, weil der abklappbare Vorderteil nicht nur das leichte Herausziehen
der Sammelkammer nach hinten ermöglicht, sondern auch bei einem Verlegen der Eintrittsöffnung
einen Zugriff von vorne in die Sammelkammer ermöglicht. Außerdem läßt sich der Schleifstaub
bei einem abgeklappten Boden-Vorderteil leichter entlasten.
[0014] Eine baulich einfache Lösung geht ferner aus Anspruch 10 hervor.
[0015] Eine Ausführungsform der Erfindung wird anhand der Zeichnung erläutert.
[0016] Es zeigen:
Fig. 1 einen Längsschnitt durch eine Bandschleifmaschine und
Fig. 2 einen Querschnitt in der Ebene II-II von Fig. 1.
[0017] Eine Bandschleifmaschine 1 enthält eine auf einer Antriebswelle 4 mit einem Keil
5 befestigte Rolle 2, die mit einem strichliert angedeuteten Antrieb 3 in Verbindung
steht. Achsparallel zur Rolle 2 ist in einem Abstand auf einer Achse 7 eine zweite
Rolle 6 gelagert. Die Rollen 2, 6 werden von einer Schlaufe 8 eines Schleifbandes
so umschlungen, daß die beiden Trume 8a, 8b annähernd horizontal verlaufen. Zwischen
den beiden Rollen 2, 6 kann eine nicht-dargestellte Spanneinrichtung für die Schlaufe
8 vorgesehen sein. Denkbar ist es auch, die Rolle 6 oder die Rolle 2 durch eine Spanneinrichtung
zu beaufschlagen, so daß die Schlaufe stets gespannt ist. Jede Rolle 2, 6 besitzt
einen Nabenteil 2a, 6a, der auf der Welle 4 bzw. der Achse 7 gelagert ist, und einen
Laufkranz 2b bzw. 6b, auf dem die Schleifband-Schlaufe 8 aufliegt. Der Nabenteil
ist jeweils mit dem Laufkranz durch einen Steg oder über Speichen verbunden.
[0018] Die beiden Rollen 2, 6 sind in einem Kapselgehäuse 9, bestehend aus einem Oberteil
9a und einem Unterteil 9b, den Sicherheitsvorschriften entsprechend untergebracht.
Das Kapselgehäuse 9 besitzt im Arbeitsbereich eine Zugriffsöffnung 29, vor der zweckmäßigerweise
ein Schleifbock 30 angebracht ist. Die Trennfuge des Kapselgehäuses 9 ist mit 10 angedeutet.
[0019] Unten im Kapselgehäuse 9 oder in einem das Kapselgehäuse tragenden, nicht gezeigten
Rahmen ist eine Sammelkammer 11 angebracht, die als langgezogener Schacht ausgebildet
ist. Beispielsweise ist die Sammelkammer 11 mit einem hintenliegenden, hakenförmigen
Halteteil 12 auf ein Halteteil 13 des Unterteils 9b aufgehängt. Vorne hängt die Sammelkammer
11 mittels einer Öffnung 15 an einem hakenförmigen Halteteil 14 des Schleifbocks
30.
[0020] Die Sammelkammer 11 bildet eine Art Düsenkanal 16, der sich von einer sich an den
Umfang der Rolle 6 anschmiegenden Eintrittsöffnung 17 bis zu einer Abscheidekammer
21 im hinteren Ende erstreckt. Dort ist gegebenenfalls ein Sauggebläse 22 angeschlossen.
Die Eintrittsöffnung 17 folgt der Kontur der Rolle 6 und beginnt an der Unterkante
des Schleifbocks 30. Ihr unterer Rand ist mit 24 bezeichnet. Der Rand 24 ist zweckmäßigerweise
schneidenartig ausgebildet.
[0021] Alternativ könnte in Bereich der Eintrittsöffnung 17 (wie bei 17′ angedeutet) an
jeder Seite der Rolle 6 ein Ohr 18 von einer Schachtseitenwand vorliegen.
[0022] Die Sammelkammer 11 besitzt ferner eine Bodenwand 25, die einen über ein Scharnier
19 abklappbaren Vorderteil 23 besitzt, der bogenförmig unter allmählicher Annäherung
an den Umfang der Rolle 6 nach oben verläuft. Unterhalb der Bodenwand 25 ist eine
Führungsrolle 20 angedeutet, die das Herausziehen der Sammelkammer 11 zum Entleeren
oder zu Wartungsarbeiten unterstützt. Ist die Führungsrolle 20 nicht vorgesehen, dann
läßt sich die Sammelkammer 11 durch Schieben nach vorne vom hakenartigen Halteelement
14 lösen und dann nach hinten wegziehen oder nach unten abklappen. Denkbar ist es
auch, die Sammelkammer 11 fest zu montieren und dafür die Abscheidekammer 21 abnehmbar
an der Sammelkammer 11 zu befestigen. Es wäre auch denkbar, die Sammelkammer in Richtung
nach vorne wegzuziehen, so daß dann kein abklappbarer Vorderteil 23 benötigt wird.
Die Deckwand 26 der Sammelkammer 11 liegt in unmittelbarer Nachbarschaft zum unteren
Trum 8b der SchleifbandSchlaufe 8.
[0023] Aus Fig. 2 ist im Detail erkennbar, daß der Schleifstaub beim Arbeiten mit der Bandschleifmaschine
durch die entstehende Luftströmung und die Fliehkraft direkt zum Eintreten in die
Eintrittsöffnung 17 gezwungen wird. Gegebenenfalls ist die Breite der Eintrittsöffnung
17 genau auf die Bandbreite abgestimmt.
1. Bandschleifmaschine (1) mit zwei achsparallelen, eine Schleifband-Schlaufe (8)
tragenden, antreibbaren Rollen (2, 6), mit einem die Rollen (2, 6) und das Schleifband
(8) umgebenden Kapselgehäuse (9), in dem im Arbeitsbereich eine Zugriffsöffnung (29)
ausgespart ist, und mit einer untenliegenden Sammelkammer (11) für Schleifstaub,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer (11) bis auf eine sich an die in der Zugriffsöffnung (29) liegende
Rolle (6) anschmiegende Eintrittsöffnung (17, 17′) durch eine Deckwand (26) geschlossen
ausgebildet ist, und daß die Deckwand (26) direkt unterhalb des unteren Trums (8b)
der Schleifband-Schlaufe (8) liegt.
2. Bandschleifmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer (11) als langgestreckter Schacht ausgebildet ist, der sich
parallel zum unteren Trum (8b) der Schleifband-Schlaufe (8) erstreckt.
3. Bandschleifmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht als Düsenkanal (16) zu einem am der Eintrittsöffnung (17, 17′) abge
wandten Schachtende angeordneten Absetzkammer (21) ausgebildet ist.
4. Bandschleifmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Schachts in Richtung von der Eintrittsöffnung (17, 17′) weg
allmählich zunimmt.
5. Bandschleifmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eintrittsöffnung (17, 17′) über annähernd 1/4 des Umfangs der von der
Schleifband-Schlaufe (8) umschlungenen, in der Zugriffsöffnung (29) liegenden Rolle
(6) erstreckt.
6. Bandschleifmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei vor der
Zugriffsöffnung ein Schleifbock angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, daß ein unterhalb der Eintrittsöffnung (17, 17′) verlaufender SchachtbodenVorderteil
(23) unter allmählichem Annähern an den Umfang der Rolle (6) bis zum Schleifbock (30)
verläuft.
7. Bandschleifmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer (11) im Bereich der Eintrittsöffnung (17, 17′) seitlich um die
in der Zugriffsöffnung (29) liegende Rolle (6) greifende Ohren (18) aufweist.
8. Bandschleifmaschine nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an die Sammelkammer (11) ein Sauggebläse (22) angeschlossen ist.
9. Bandschleifmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Sammelkammer (11) schubladenartig am Kapselgehäuse (9) oder an einem das
Kapselgehäuse (9) tragenden Rahmen abnehmbar gehaltert ist.
10. Bandschleifmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Schacht (11) in Schiebeführungen (20) annähernd parallel zum unteren Trum
(8b) der Schleifband-Schlaufe (8) aus einer Haltestellung in eine Entleerstellung
verschiebbar gehaltert ist.