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EP 0 399 169 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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28.11.1990 Patentblatt 1990/48 |
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Anmeldetag: 23.03.1990 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)5: C25F 3/20 |
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Benannte Vertragsstaaten: |
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BE DE ES FR GB IT SE |
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Priorität: |
26.05.1989 DE 3917186
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Anmelder: Gebr. Happich GmbH |
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D-42097 Wuppertal (DE) |
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Erfinder: |
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- Venn, Peter
D-5600 Wuppertal 22 (DE)
- Bartkowski, Klaus-Dieter
D-7519 Oberderdingen-Flehingen (DE)
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Entgegenhaltungen: :
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Chemisches Verfahren zur Vermeidung eines Regenbogeneffektes, der durch die beim Glänzen
von Teilen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen entstehende Oxydschicht hervorgerufen
wird |
(57) Es wird ein chemisches Verfahren zur Vermeidung eines Regenbogeneffekts, der durch
die beim Glänzen von Teilen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen entstehende Oxydschicht
hervorgerufen wird, bei dem die Teile in einem ersten Verfahrensschritt entfettet
bzw. gereinigt und in einem zweiten Verfahrensschritt elektrolytisch-alkalisch geglänzt
werden, beschrieben, das sich dadurch auszeichnet, daß die Teile nach dem Glänzen
einer Weiterbehandlung unterzogen werden, bei der die Teile zunächst in Wasser gespült,
dann in einer Chromsäure-Lösung mit etwa 50 g/l CrO₃ bei etwa 98
o C etwa drei Minuten exponiert und schließlich in einer Natriumhydrogensulfit-Lösung
nochmals gespült werden.
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein chemisches Verfahren zur Vermeidung eines Regenbogeneffekts,
der durch die beim Glänzen von Teilen aus Aluminium oder Aluminiumlegierungen entstehende
Oxydschicht hervorgerufen wird, bei dem die Teile in einem ersten Verfahrensschritt
entfettet bzw. gereinigt und in einem zweiten Verfahrensschritt elektrolytisch-alkalisch
geglänzt werden.
[0002] Aluminiumteile, wie Aluminium-Preß- oder Rollprofile, werden u.a. in der Baubeschlags-
und Beleuchtungsindustrie oder insbesondere auch im Kraftfahrzeugbau bei z.B. Fenstereinfaßsystemen
oder auch als Zierrahmen, Zieleisten u. dgl. eingesetzt. Dabei ist es auch bekannt,
solche Teile aus Aluminium oder Aluminium-Legierungen zu verwenden, die eine farbig
eloxierte Oberfläche aufweisen.
[0003] Solche Teile aus Aluminium oder Aluminium-Legierungen werden unabhängig davon, ob
sie naturfarben belassen oder eingefärbt werden sollen, erforderlichenfalls zunächst
geschliffen, sodann poliert, entfettet und geglänzt, wobei die Teile beim Glänzen
in einem mittels Gleichstrom betriebenen alkalischen Elektrolyten behandelt werden.
Es hat sich gezeigt, daß durch die beim Glänzen der Teile entstehende Oxydschicht
ein in irisierenden Farben schillernder Regenbogeneffekt hervorgerufen wird, der äußerst
unerwünscht ist. Während der vorgenannte Effekt bei farblosen (naturfarbenen) Eloxalschichten
in der Regel nur schwach sichtbar ist, ist der Regenbogeneffekt, insbesondere bei
farbigen Eloxalschichten oftmals auch so stark, daß er nicht mehr akzeptabel ist.
Es ist schon eine Behandlung der Teile in Chrom-Phosphorsäure-Lösungen vorgeschlagen
worden, wobei sich allerdings gezeigt hat, daß eine solche Behandlung zu einer Glanzverminderung
sowie zur Anätzung der vorher alkalisch geglänzten Aluminium-Teile führt, so daß sich
eine solche Behandlung der Teile in der Praxis verbietet.
[0004] Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein chemisches Verfahren
zur Vermeidung eines Regenbogeneffektes, der durch die beim Glänzen von Teilen aus
Aluminium oder Aluminium-Legierungen entstehende Oxydschicht hervorgerufen wird, aufzuzeigen.
[0005] Diese Aufgabe wird ausgehend von einem Verfahren der eingangs genannten Art, in
ebenso einfacher wie vorteilhafter und fortschrittlicher Weise erfindungsgemäß dadurch
gelöst, daß die Teile nach dem Glänzen einer Weiterbehandlung unterzogen werden, bei
der die Teile zunächst in Wasser gespült, dann in einer Chromsäure-Lösung mit etwa
50 g/l CrO₃ bei etwa 98
o etwa 3 Minuten exponiert und schließlich in einer Natriumhydrogensulfit-Lösung nochmals
gespült werden. Die Erfindung sieht also vor, daß die Teile aus Aluminium oder Aluminium-Legierungen
in Wasser gespült und sodann in einer Chromsäure-Lösung exponiert werden, wobei die
Oxydschicht bzw. der Oxydfilm (Schmand) entfernt wird. Die sich hieran anschließende
nochmalige Spülung der Teile in einer Natriumhydrogensulfit-Lösung bewirkt, daß das
6-wertige Chrom zum 3-wertigen Chrom reduziert wird.
[0006] Hier durchgeführte Versuche haben ergeben, daß die aufgezeigte Lehre zur Vermeidung
des Regenbogen-Effektes führt, und zwar ohne das vorher geglänzte Aluminium negativ
zu beeinflussen.
[0007] Die so behandelten Teile können naturfarben belassen oder auch eingefärbt werden.
Zum Einfärben werden die Teile in einem nachfolgenden Verfahrensschritt in einem metallsalzhaltigen
Elektrolyten unter Anwendung von Wechselstrom exponiert und sodann in einem weiteren
Verfahrensschritt in einem azofarbstoffhaltigen Färbebad chemischadsorptiv gefärbt.
1. Chemisches Verfahren zur Vermeidung eines Regenbogeneffekts, der durch die beim
Glänzen von Teilen aus Aluminium oder AluminiumlegieSrungen entstehende Oxydschicht
hervorgerufen wird, bei dem die Teile in einem ersten Verfahrensschritt entfettet
bzw. gereinigt und in einem zweiten Verfahrensschritt elektrolytisch-alkalisch geglänzt
werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Teile nach dem Glänzen einer Weiterbehandlung
unterzogen werden, bei der die Teile zunächst in Wasser gespült, dann in einer Chromsäure-Lösung
mit etwa 50 g/l CrO₃ bei etwa 98 o C etwa drei Minuten exponiert und schließlich in einer Natriumhydrogensulfit-Lösung
nochmals gespült werden.