[0001] Die Erfindung geht aus von einer Strahlungsheizeinrichtung für Kochgeräte gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruches 1.
[0002] Bei bekannten Strahlungsheizeinrichtungen (europäische Patentanmeldung 147 340) ist
dem z.B. rohr- oder stabförmigen Strahlungsheizkörper ein parabolförmiger Reflektor
zugeordnet, der die vom Gargut weggerichteten Wärmestrahlen als Strahlenbündel in
Richtung des zu behandelnden Gutes reflektiert. Hierdurch ist die bestrahlte Fläche
relativ eng bemessen, so daß mehrere Strahlungsheizkörper und Reflektoren eng benachbart
vorhanden sein müssen, um eine größere Bestrahlungsfläche zu erhalten. Bei einer anderen
Strahlungsheizeinrichtung für Kochgeräte, (DE-OS 37 23 077) sind als Halogenlampen
ausgebildete Strahlungsheizkörper für die Beheizung einer Kochplatte vorgesehen, wobei
jeder Halogenlampe zwei im wesentlichen in Form parabelähnlicher Zylinderabschnitte
ausgebildete Bereiche des Reflektors zugeordnet sind. Auf diese Weise soll erreicht
werden, daß auch bei geringer Anzahl von Lampen eine homogene Verteilung der auf der
Kochplatte auftreffenden Strahlung erhalten wird. In beiden Fällen soll der Reflektor
ein möglichst gutes Reflexionsvermögen und ein möglichst geringes Wärmeabsorptionsvermögen
haben, wobei bei der zuletzt genannten Einrichtung zusätzlich noch eine Kühleinrichtung
in Form eines Gebläses für den Reflektor vorgesehen ist, so daß die Temperatur des
Reflektors relativ niedrig gehalten werden kann.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Strahlungsheizeinrichtung so zu verbessern,
daß die vom Strahlungsheizkörper ausgehende Wärmeenergie möglichst vollständig zur
Erhitzung des Gargutes ausgenützt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung gelöst durch die im Kennzeichnungsteil des
Patentanspruches 1 aufgeführten Maßnahmen. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
ergeben sich aus den nachfolgenden Patentansprüchen.
[0005] Während man in der herkömmlichen Technik versucht hat, eine möglichst vollständige
Reflexion der vom Strahlungsheizkörper ausgehenden Wärmestrahlung in Richtung des
Gargutes zu erhalten und eine Absorption der Wärmestrahlung im Reflektor zu verhindern,
hat sich nun überraschenderweise gezeigt, daß die direkte Reflexion der vom Strahlungskörper
ausgehenden Primärstrahlung in der Wirkung auf das Gargut nur eine untergeordnete
Rolle spielt, während der Heizwirkungsgrad wesentlich verbessert werden kann durch
Erzeugung einer direkt vom Reflektor ausgehenden Eigenstrahlung des Reflektors (Sekundärstrahlung)
bei starker Erhitzung des Reflektor durch die vom Strahlungsheizkörper ausgehende
Wärmeenergie. Durch die guten Absorptionseigenschaften des Reflektors und die geringe
Masse wird dieser Reflektor in kurzer Zeit auf eine hohe Temperatur von ca. 500° C
gebracht, womit vom Reflektor eine hochwirksame kurzwellige Sekundärstrahlung ausgeht
und auf das Gargut unmittelbar einwirkt, und zwar über eine größere Fläche verteilt,
als dies durch die unmittelbar vom Strahlungsheizkörper ausgehende Primärstrahlung
möglich ist. Ein höherer Wirkungsgrad wird selbst dann erzielt, wenn man in Kauf nimmt,
daß der stark eihitzte Reflektor Sekundärstrahlung nicht nur in Richtung des Gargutes,
sondern auch in Gegenrichtung, also in Richtung der Garraum-Begrenzung abgibt, wobei
letztgenannte Sekundärstrahlung praktisch unwirksam ist. Versuche haben gezeigt, daß
63 % der am Gargut wirksamen Wärmeenergie durch die vorgenannte Sekundärstrahlung
erzielt wird, während der Anteil der am Gargut wirksamen Wärmeenergie durch Reflexion
der vom Strahlungsheizkörper ausgehenden Primärstrahlung nur 37 % beträgt.
[0006] Der Wirkungsgrad der Strahlungsheizeinrichtung läßt sich dadurch noch verbessern,
daß der Reflektor an der dem Gargut abgewandten Fläche mit einer thermisch isolierenden
Beschichtung versehen ist. Auf diese Weise wird praktisch die gesamte, vom Reflektor
aufgenommene Wärmeenergie als Sekundärstrahlung in Richtung des Gargutes transportiert.
[0007] Durch die Maßnahme gemäß Patentanspruch 3 wird die Wirksamkeit der reflektierten,
vom Strahlungsheizkörper ausgehenden und nicht in Richtung des Gargutes abgestrahlten
Primärstrahlung optimiert, indem eine Bündelung dieser reflektierten Primärstrahlung
verhindert wird und eine gleichmäßigere Verteilung dieser reflektierten Primärstrahlung
über eine größere Fläche erhalten wird. Insbesondere ist diese Maßnahme von Bedeutung
bei Verwendung von Mantelrohrheizkörpern als Strahlungsheizkörper, wobei durch die
winkelige Abstrahlung eine unerwünschte Reflexion der Primärstrahlung in Richtung
des Strahlungsheizkörpers bzw. der Strahlungsheizkörper-Mantels vermieden wird.
[0008] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den in der Zeichnung
dargestellten und nachstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Strahlungsheizeinrichtung,
Fig. 2 und Fig. 3 ein erstes Ausführungsbeispiel eines runden Mantelrohrheizkörpers
mit Reflektor in perspektivischer Darstellung und Draufsicht,
Fi.g 4 ein zweites Ausführungsbeispiel mit einem runden Mantelrohrheizkörper und gewölbtem
Reflektor in Draufsicht,
Fig. 5 ein drittes Ausführungsbeispiel mit einem dreieckförmigen Rohrheizkörper und
zick-zack-förmigem Reflektor,
Fig. 6 und Fig. 7 weitere Ausführungsbeispiele von Reflektoren.
[0010] In Fig. 1 ist die obere Muffelwand 1 einer nicht weiter dargestellten Backofenmuffel
gezeigt, unterhalb welcher mit geringem Abstand ein allgemein mit 2 bezeichneter
Grillheizkörper angeordnet ist. Mit mehr oder weniger großem Luftabstand zum Grillheizkörper
2 befindet sich darunter eine Gargutträgerebene 3, z.B. in Form eines Grillrostes,
auf die ein zu erhitzendes Gargut 4, z.B. ein Stück Fleisch aufgelegt ist. Der Grillheizkörper
2 besteht aus beim Ausführungbeispiel zwei mit Abstand voneinander angeordneten dreieckförmigen
Rohrheizkörpern 6, die auf einer z.B. rahmenförmigen Grillhalterung 7 gehaltert sind,
welche Grillhalterung wiederum mittels eines oder mehrerer Stäbe 8 an der oberen
Muffelwand 1 befestigt ist. Die Rohrheizkörper bestehen aus einem geschlossenen metallischen
und dreieckförmigen Rohr 61, in dem sich innerhalb einer Isolierfüllung ein Heizleiter
62 befindet. Durch die Dreiecksform des Rohrheizkörpers wird dessen dem Gargut 4 zugewandte
Abstrahlfläche vergrößert und die der Muffelwand 1 zugewandte Abstrahlfläche möglichst
gering gehalten. In Fig. 1 ist eine Achsebene 9 angedeutet, die durch die Strahlungsheizkörperachse
geht und senkrecht auf der Gargutträgerebene 3 steht. Senkrecht zur Achsebene 9 verläuft
eine Reflexionsebene 10, in welcher ein Reflektor 12 angeordnet ist. Der Reflektor
besteht aus einem dünnen metallischen Blechmaterial, vorzugsweise aus Edelstahlblech,
mit einer Blechstärke von ungefähr 0,3 mm und besitzt somit eine kleine thermische
Masse. Ferner besitzt der Reflektor gute Wärmeabsorptionseigenschaften sowie eine
gegenüber der vom Strahlungsheizkörper 6 ausgehenden Wärmeenergie hohe Korrosionsfestigkeit.
Die Absorptionseigenschaften können z.B. erhalten werden durch relativ dunkle Gestaltung
der dem Strahlungsheizkörper 6 zugewandten Oberfläche des Reflektors 12. Diese Oberfläche
kann mit einem dunklen, absorptionsfreundlichen Überzug versehen sein, oder aber ohne
Oberflächenbehandlung des Rohmaterials verwendet werden, wobei die sich schon bei
relativ kurzzeitigem Betrieb einstellende korrosionsbedingte "Schwärzung" der Blechoberfläche
dem Reflektor gute Absorbtionseigenschaften vermittelt. Der Reflektor 12 besitzt einen
beidseitig der Achsebene 9 sich erstreckenden Reflektorabschnitt 13, dessen Längenmaß
dem breiten Maß des Rohrheizkörpers 6 in der Ausdehnung parallel zur Reflexionsebene
10 entspricht. An diesen Reflektorabschnitt 13 schließen sich beidenends geneigte
Reflektorabschnitte 14 an. In Fig. 3 ist dies näher verdeutlicht, wobei bei diesem
Ausführungsbeispiel ein runder Mantelrohrheizkörper 6′ vorgesehen ist. Hierbei sind
die Reflektorabschnitte 14 um den Winkel a von ca. 20° gegenüber dem Reflektorabschnitt
13 abgewinkelt. Das Maß b bezeichnet den Außendurchmesser des Mantelrohrheizkörpers
6′ sowie die Länge des Reflektorabschnitts 13. Durch die Dreiecksform des Rohrheizkörpers
6 wird die in Richtung des Gargutes 4 strahlende Fläche des Rohrheizkörpers vergrößert
und die gegen die Muffelwand 1 gerichtete Fläche klein gehalten.
[0011] Wie schon erwähnt, handelt es sich bei dem Strahlungsheizkörper gemäß Fig. 2 und
3 um einen runden Mantelrohrheizkörper 6′.
[0012] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 ist der unmittelbar an die Achsebene 9 angrenzende
Reflektorabschnitt 131 des Reflektors 121 unterteilt in gekrümmte Flächen 132 zu
beiden Seiten der Achsebene 9, welche gekrümmte Flächen von der Achsebene aus sich
vom Gargut entfernend verlaufen und im Anschluß daran ebenfalls gekrümmte, in Richtung
des Gargutes verlaufende Reflektorabschnitte 133 besitzen. Durch die Strahlungspfeile
ist verdeutlicht, daß die nach oben gerichteten, vom Mantelrohrheizkörper 6′ ausgehenden
Infrarotstrahlen am Reflektorabschnitt 131 so winkelig zur Achsebene 9 reflektiert
werden, daß sie am Außenmantel des Mantelrohrheizkörpers 6′ vorbeigehen. Die übrigen
nach oben oder seitwärts gerichteten Infrarotstrahlen werden am Reflektorabschnitt
133 bündelartig und ebenfalls winkelig zur Achsebene 9 in Richtung des Gargutes reflektiert.
[0013] Beim Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 5 ist der Reflektor 122 zick-zack-förmig ausgebildet
und besitzt von der Achsebene 9 ausgehend, winkelig ansteigende, ebene Abschnitte
des Reflektorabschnittes 134, wobei die Länge dieses Reflektorabschnittes 134 wiederum
der Breite des dreieckförmigen Rohrheizkörpers 6 entspricht. Die beiden ebenen Abschnitte
des Reflektorabschnittes 134 sind wiederum von der Achsebene 9 ausgehend, sich vom
Gargut entfernend angeordnet. Im Anschluß an den Reflektorabschnitt 132 sind nach
unten geneigte Reflektorabschnitte 135 angeordnet. Auch hier zeigt der eingezeichnete
Strahlenverlauf, daß die auf die Reflektorabschnitte 134 und 135 auftreffenden, vom
Rohrheizkörper 6 ausgehenden Primärstrahlen winkelig zur Achsebene 9 und am Rohrheizkörper
6 vorbeigehend reflektiert werden.
[0014] Der Reflektor 123 gemäß Fig. 6 ist ähnlich dem in Fig. 4 gezeigten Reflektor ausgestaltet
und besitzt einen inneren Reflektorabschnitt 136, dessen Länge dem Durchmesser des
Mantelrohrheizkörpers 6′ entspricht. Bei dem Reflektor 124 gemäß Fig. 7 ist der in
Richtung des Mantelrohrheizkörpers 6′ gezogene, auf der Achsebene 9 liegende Bereich
des Reflektorabschnitts 137 verrundet ausgestaltet.
1. Strahlungsheizeinrichtung für Kochgeräte, insbesondere für Backöfen oder Grillgeräte,
mit wenigstens einem Strahlungsheizkörper zwischen einer Gargutträgerebene und einem
Reflektor, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor (12, 121 bis 124) eine kleine thermische Masse und gegenüber Wärmestrahlung
gute Absorptionseigenschaften besitzt
2. Strahlungsheizeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Reflektor
aus einem dünnen metallischen Blechmaterial mit ungefähr 0,3 mm Blechstärke besteht,
das gegenüber der vom Strahlungsheizkörper (6; 6′) ausgehenden Wärme korrosionsfest
ist.
3. Strahlungsheizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reflektor (12; 121 bis 124) in dem Bereich, der unmittelbar an die durch
die Strahlungsheizkörperachse gehende und senkrecht auf der Gargutträgerebene (3)
stehenden Achsebene (9) beidseitig angrenzend einen Reflektorabschnitt (13; 131,
134, 136, 137) besitzt, der eine Reflexion der Wärmestrahlen winkelig zur Achsebene
bewirkt.
4. Strahlungsheizeinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlungsheizkörper
ein Rohrheizkörper (6; 6′) vorzugsweise ein Mantelrohrheizkörper ist und daß die
Länge des Reflektorabschnitts (12; 131, 134, 136, 137) dem Außendurchmesser des Rohrheizkörpers
entspricht.
5. Strahlungsheizeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
den Reflektorabschnitt (13; 134) beidenends, vorzugweise um 20° gegenüber einer zur
Achsebene (9) senkrechten Reflexionsebene (10) geneigte Reflektorabschnitte (14,
135) anschließen.
6. Strahlungsheizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der unmittelbar an die Achsebene (9) angrenzende Reflektorabschnitt (13; 131,
134, 136, 137) beidseitig der Achsebene ebene oder gekrümmte Flächen aufweist, die
winkelig gegeneinander und von der Achsebene aus sich vom Gargut (4) entfernend angeordnet
sind.
7. Strahlungsheizeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sich an
die ebenen oder gekrümmten Bereiche beidseitig der Achsebene (9) in Richtung des Garguts
verlaufende ebene oder gekrümmte Reflektorabschnitte (14; 133, 135) anschließen.
8. Strahlungsheizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reflektor an der dem Gargut abgewandten Fläche mit einer thermisch isolierenden
Beschichtung versehen ist.
9. Strahlungsheizeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Rohrheizkörper (6) an der dem Gargut (4) abgewandten Seite abgeflacht ist
und im Anschluß daran einen dem Gargut zugewandten Rohrmantelabschnitt besitzt, dessen
Querschnittslänge diejenige des abgeflachten Teils übersteigt.
10. Strahlungsheizeinrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rohrheizkörper
(6) ein Dreiecksprofil besitzt.