[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorzugsweise aus Kunststoff bestehende Ampulle für eine
Flüssigkeit, welche der Ampulle mittels eines Spritzenkörpers entnommen wird, der
an seinem in den Ampullenhals einzuführenden Ende einen Kegel aufweist.
[0002] Bei einer bekannten Ampulle dieser Art (EP 0 008 856 A1) bildet der Hals einen an
den genormten Kegel der Spritzen angepaßten Innenkonus. Hierdurch wird Vermieden,
daß mit dem Kegel der Spritze zunächst eine in die Ampulle einzuführende erste Injektionsnadel
verbunden werden muß, ehe für die Injektion an die Spritze eine zweite Injektionsnadel
angesetzt werden kann. Da jedoch der Kegel mit dem Innenkonus eine dichte Verbindung
herstellt, muß die Ampulle kollabieren können, um die in ihr enthaltene Flüssigkeit
Vollständig entnehmen zu können.
[0003] Es ist zwar erwünscht, daß die Verbindung zwischen der Ampulle und der Spritze während
der Entnahme der Flüssigkeit aus der Ampulle dicht ist, damit die Ampulle während
des Entnahmevor ganges auch auf den Kopf gestellt werden kann, ohne daß Flüssigkeit
verlorengeht. Andererseits ist aber bis zur Entnahme der Flüssigkeit eine fehlende
Formstabilität der Ampulle störend.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Ampulle zu schaffen, deren Inahlt
mittels einer Spritze ohne zu Hilfenahme einer Kanüle entnommen werden kann, und zwar
auch dann, wenn der Hals der Kanüle nach unten weist, die aber dennoch formstabil
ausgebildet Sein kann. Diese Aufgabe löst eine Ampulle mit den Merkmalen des Ansprüches
1.
[0005] In einfacher Weise läßt sich die erfindungsgemäße Abdichtung dadurch realisieren,
daß man die Anlage des Kegels an der Innenwand des Ampullenhals auf einen kreisförmigen
Linienzug beschränkt. Hierbei kann keine Flüssigkeit entlang der Kegelmantelfläche
und/oder der Innenwand des Ampullenhalses ausfließen, wenn der Ampullenhals nach unten
weist. Dennoch behindert die erzielte Abdichtung nicht, daß Luft in die Ampulle in
dem Maße eintritt, wie aus dieser die Flüssigkeit entnommen wird, weshalb die Ampulle
formstabil Sein kann. Eine andere Realisierungsmöglichkeit der erfindungsgemäßen
Abdichtung besteht darin, daß man an der Innenwand des Ampullenhalses eine oder mehrere
Längsnuten vorsieht, durch welche die im übrigen dichte Anlage des Kegels an der Innenwand
des Ampullenhalses unterbrochen wird. Man kann diese Längsnut oder Längsnuten so ausbilden,
daß der Eintritt der Luft in die Ampulle weniger behindert wird als bei einer Ausführungsform
mit einer Anlage längs eines geschlossenen, kreisförmigen Linienzuges.
[0006] Um den Anpreßdruck zwischen dem Kegel und der Innenwand des Ampullenhalses in einfacher
Weise auf den erforderlichen Wert festlegen zu können, was vor allem für die Lösung
mit der linienförmigen Anlage sehr vorteilhaft ist, ist bei einer bevorzugten Ausführungsform
das freie Ende des Ampullenhalses als Anlagefläche für die den Kegel tragende Stirnfläche
des Spritzenkörpers ausgebildet.
[0007] Besonders vorteilhaft ist ferner eine Ausgestalung des Ampullenhalses gemäß Anspruch
3, da ein derartiger Ampullenhals sicherstellt, daß die Anlage zwischen Kegel und
Ampullenhals nur in dem dafür bestimmten Bereich des Ampullenhalses erfolgen kann.
[0008] Im einzelnen kann die Ausbildung des Ampullenhalses so getroffen sein, daß die Innenwand
des Ampullenhalses zumindest in dem für die Aufnahme des Kegels bestimmten Bereich
eine konische oder kreiszylindrische Form hat. Ein derartiger Abschnitt läßt sich
relativ einfach bei der Ampullenherstellung auf den gewünschten Wert und mit der
gewünschten Toleranz kalibrieren. Vorteilhaft ist aber auch eine Ausbildung der Innenwand
in dem für die Anlage des Kegels bestimmten Bereich gemäß Anspruch 4, da ein derartiger
Ringwulst ebenfalls einfach zu kalibrieren ist und eine sehr gut definierte Anlagezone
für den Kegel bildet.
[0009] Im folgenden ist die Erfindung anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielsen
im einzelnen erläutert.
[0010] Es zeigen
Fig. 1 eine Seitenansicht einer Ampulle gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel,
Fig. 2 eine Seitenansicht der Ampulle gemäß Fig. 1 in einer um 90° um ihre Längsachse
gedrehten Position,
Fig. 3 einen vergrößert und unvollständig dargestellten Längsschnitt der Ampulle gemäß
den Fig. 1 und 2 mit in den Ampullenhals eingeführtem Kegel,
Fig. 4 einen Schnitt gemäß Fig. 3 eines zweiten Ausführungsbeispiels,
Fig. 5 einen vergrößert dargestellten Schnitt nach der Linie V-V der Fig. 4.
[0011] Eine aus Kunststoff im Blasverfahren hergestellte, formstabile Ampulle 1 enthält
eine mittels einer Spritze zu injizierende, pharmazeutische Flüssigkeit. An den als
Ganzes mit 2 bezeichneten Hals der Ampulle 1 schließt sich ein einstückig mit ihm
ausgebildeter Kopf 3 an, der seinerseits einstückig mit einem angeformten Knebel 4
ausgebildet ist. Der Hals 2, der Kopf 3 und der Knebel 4 werden in bekannter Weise
im Anschluß an das Füllen des Ampullenkörpers geformt, wobei gleichzeitig die Ampulle
1 verschlossen wird.
[0012] An das dem Boden gegenüberliegende Ende des Ampullenkörpers schließt sich ein ersterr
Abschnitt 5 des Halses 2 an, dessen Durchmesser kleiner ist als derjenige des Ampullenkörpers.
Auf diesen Abschnitt folgt ein im Durchmesser kleinerer, zylindrischer Abschnitt 6,
dessen Innendurchmesser etwas größer ist als der größte Durchmesser eines genormten
Kegels 7 für medizinische Geräte, der an der einen Stirnfläche eines Spritzenkörpers
8 vorgesehen ist. Wie Fig. 3 zeigt, schließt sich an das dem ersten Abschnitt 5 abgekehrte
Ende des zylindrischen Abschnittes 6 ein dritter Abschnitt 9 an, der einen nach innen
über die Innenwand des zylindrischen Abschnittes 6 überstehenden Ringwulst bildet.
Der Innendurchmesser des Halses 2 an der durch den Ringwulst gebildeten engsten Stelle
ist etwas kleiner als der größte Durchmesser des Kegels 7. Der dritte Abschnitt 9
geht in einen Vierten Abschnitt 10 über, welcher einen nach außen über den zylindrischen
Abschnitt 6 und den dritten Abschnitt 9 überstehenden Wulst bildet und einen größeren
Innendurchmesser als der dritte Abschnitt 9.
[0013] Über eine Sollbruchstelle mit reduzierter Wandstärke ist der vierte Abschnitt 10
mit dem Kopf 3 verbunden. Durch ein Verdrehen oder Kippen des Knebels 4 läßt sich
der Kopf 3 vom Hals 2 trennen. Da die nach dem Trennen des Kopfes 3 vom Hals 2 freiliegende
Stirnfläche 10′ des vierten Abschnittes 10 die Anlagefläche für die den Kegel 7 tragende
Stirnseite des Spritzenkörpers 8 bildet, ist der in Längsrichtung des Halses 2 gemessene
Abstand der Stirnfläche 10′ von der engsten Stelle des Halses 2 im Bereich des dritten
Abschnittes 9 So gewählt, daß der in den Hals 2 eingeführte Kegel mit einem definierten,
relativ geringen Druck am dritten Abschnitt 9 des Halses 2 liegt, wenn die den Kegel
7 tragende Stirnfläche des Spritzenkörpers 8 an der Stirnfläche 10′ anliegt. Der Anpreßdruck
zwischen dem Kegel 7 und der Innenfläche des dritten Abschnittes 9 ist dabei so gewählt,
daß zwar Luft in dem Maße in die Ampulle 1 eintreten kann, in dem deren Inhalt durch
den Kegel 7 hindurch mittels eines im Spritzenkörper 8 enthaltenen Kolbens abgesaugt
wird, daß aber die in der Ampulle 1 enthaltene Flüssigkeit nicht längs des Mantels
des Kegels 7 oder der Innenmantelfläche des Halses 2 austreten kann, selbst wenn die
Ampulle 1, wie üblich, während der Entnahme der Flüssigkeit auf dem Kopf steht, ihr
Hals 2 also nach unten weist.
[0014] Das in Fig. 4 unvollständig dargestellte zweite Ausführungsbeispiel unterscheidet
sich von dem ersten Ausführungsbeispiel zum einen dadurch, daß der Hals 102 der Ampulle
101 nur drei Abschnitte aufweist, weil der den nach innen überstehende Ringwulst bildende
dritte Abschnitt fehlt. Damit dennoch zwischen dem in den Hals 102 eingeführten Kegel
7 und der Innenwandung des Halses 102 eine in sich geschlossene, linienförmige Anlage
erreicht wird, welche den Durchtritt von Flüssigkeit verhindert, jedoch den Durchtritt
von Luft zuläßt, ist der Innendurchmesser des zylindrischen Abschnittes 106 etwas
kleiner als der größte Durchmesser des Kegels 7, aber etwas größer als dessen kleinster
Durchmesser gewählt. Außerdem ist die axiale Länge des an den zylindrischen Abschnitt
106 sich anschließenden, einen nach außen überstehenden Ringwulst bildenden Abschnitt
110 so gewählt, daß der Kegel 7 mit dem erforderlichen, relativ geringen Anpreßdruck,
welcher notwendig ist, um einen Durchtritt von Flüssigkeit zu verhindern, an der
Innenwand des zylindrischen Abschnittes 106 anliegt, wenn die den Kegel 7 tragende
Stirnfläche des Spritzenkörpers 8 an der freien Stirnfläche 110′ des Halses 102 anliegt.
[0015] Um den Durchtritt von Luft zwischen dem Kegel 7 und dem Hals 102 zu verbessern, ist
der Hals 102 an zwei diametral angeordneten Stellen mit je einer nach innen offenen
Längsnut III versehen, dessen Querschnitt so gewählt ist, daß die einströmende Luft
einen Flüssigkeitsaustritt verhindert. Selbstverständlich könnte auch nur eine einzige
Längsnut vorgesehen oder die Nutanordnung anders gewählt sein.
[0016] Eine oder mehrere Längsnuten dieser Art könnten auf der Innenseite des dritten Abschnittes
9 des Halses 2 des ersten Ausführungsbeispiels vorgesehen sein.
[0017] Alle in der vorstehenden Beschreibung erwähnten sowie auch die nur allein aus der
Zeichnung entnehmbaren Merkmale sind als weitere Ausgestaltungen Bestandteile der
Erfindung, auch wenn sie nicht besonders hervorgehoben und insbesondere nicht in den
Ansprüchen erwähnt sind.
1. Ampulle, insbesondere aus Kunststoff, für eine Flüssigkeit, welche der Ampulle
mittels eines Spritzenkörpers entnommen wird, der an seinem in den Ampullenhals ein
zuführenden Ende einen Kegel aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand
des Ampullenhalses in dem für die Anlage des Kegels (7) bestimmten Bereich (9; 106)
eine Form hat, welche eine den Durchtritt von Luft, nicht aber den Durchtritt von
Flüssigkeit zwischen der Kegelwandung und der Innenwand des Ampullenhalses gestattende
Anlage ergibt.
2. Ampulle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kegel (7) längs einer
in sich geschlossenen, kreisförmigen Linie an der Innenwand des Ampullenhalses anliegt.
3. Ampulle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich an den für die
linienförmige Anlage des Kegels (7) bestimmten Abschnitt (9; 106) des Ampullenhalses
gegen dessen freies Ende hin ein Abschnitt (10; 110) mit einem größeren Innendurchmesser
anschließt.
4. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand
des Ampullenhalses in dem für die Anlage des Kegels (7) bestimmten Bereich (9) einen
radial nach innen über die benachbarten Innenwandbereiche vorstehenden Ringwulst
bildet.
5. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Innenwand
des Ampullenhalses zumindest in dem für die Anlage des Kegels (7) bestimmten Bereich
(106) eine kreiszylindrische oder konische Form hat.
6. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der für
die Anlage des Kegels (7) bestimmte Abschnitt (9; 106) auf seiner Innenseite mit
wenigstens einer nach innen offenen Längsnut (111) versehen ist.
7. Ampulle nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das freie
Ende (10′; 110′) des Halses (2; 102) der Ampulle (1; 101) als Anlagefläche für die
den Kegel (7) tragende Stirnfläche des Spritzenkörpers (8) ausgebildet ist.