(19)
(11) EP 0 399 245 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1990  Patentblatt  1990/48

(21) Anmeldenummer: 90108160.4

(22) Anmeldetag:  28.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F24C 3/04, F24C 3/06, F24C 3/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 24.05.1989 DE 3916890

(71) Anmelder: HAGOS VERBUND DEUTSCHER KACHELOFEN- UND LUFTHEIZUNGSBAUERBETRIEBE EG
D-70565 Stuttgart (DE)

(72) Erfinder:
  • Birkelbach, Heinrich
    D-5300 Bonn 1 (DE)

(74) Vertreter: Schwarz, Klaus-Jürgen, Dipl.-Ing. 
Gluckstrasse 7
D-53115 Bonn
D-53115 Bonn (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Kachelofen mit Gasheizvorrichtung.


    (57) Es geht darum eine Gasheizvorrichtung, die insbesondere für Kachelöfen geeignet ist, in einfacher und zweckmäßiger Bauweise so auszubilden, daß auch bei der Feuerung mit Gas die Vorteile von Kachelöfen, nämlich hohe thermische Behaglichkeit durch einen hohen Anteil von Strahlungswärme und freie Gestaltungsmöglichkeiten des Kachelofens, erhal­ten bleiben. Dies wird durch Einsatz von Gasheizelementen (1) mit einem Strahlungsbrenner (7) und mit einer Abdeck­platte, vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen, transparenten Werkstoff, wie Glaskeramik oder dergleichen, dadurch erreicht, daß jedes Gasheizelement (1) an seiner Gehäuseunterseite und an seiner Gehäuseoberseite koaxial miteinander ausgerichtete Steckverbindungen (20, 21), wie Zapfen, Hülsen oder dergleichen aufweist, die mit koaxial ausgerichteten Lagerstellen an einem unteren Tragrahmen (23) und einem dazu parallelen oberen Abgassammler (24) zusammenwirken, wobei der Tragrahmen (23) und der Abgas­sammler (24) durch einen Frontplattenrahmen (25) verbunden sind und jedes Gasheizelement um die durch die Lagerstellen definierte senkrechte Achse (26) schwenkbar und feststell­bar ist. Hierdurch können die Gasheizelemente gegenüber dem Tragrahmen und dem Abgassammler nach Bedarf frei gedreht, fixiert und somit in einfacher Weise auf die zu beheizenden Innenwände des Kachelofens optimal ausgerichtet werden. Dies ermöglicht eine optimale individuelle Beaufschlagung der inneren Kachelofenflächen mit Strahlungswärme und eröffnet sehr variable Einsatzmöglichkeiten in unterschied­lichsten Kachelofenformen bei leichtem Ein- und Ausbau unter Verwendung weniger standardisierter Komponenten.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine Gasheizvorrichtung für Heizkam­mern, insbesondere für Kachelöfen mit einem oder mehreren Gasheizelementen, von denen jedes aus einem kastenförmigen Gehäuse mit einem Strahlungsbrenner an einer Gehäuseseite und mit einer Abdeckplatte aus einem temperaturbeständigen, vorzugsweise transparenten Werkstoff, wie Glaskeramik oder dergleichen, an einer dem Strahlungsbrenner gegenüberlie­genden Gehäuseseite besteht und mindestens einen Verbren­nungslufteinlaß, einen Gasanschluß und einen oberen Abgas­abzug aufweist.

    [0002] Aufgrund der zunehmend schärferen Bestimmungen für den Um­weltschutz stößt die Verwendung von Erdgas als Brennstoff für Kachelöfen auf zunehmendes Interesse. Viele Verbraucher wünschen eine Verbindung der Vorzüge des Kachelofens, wie gediegene Wohnatmosphäre und behagliches Raumklima, mit den charakteristischen Vorteilen des Erdgases, nämlich umwelt­freundliche Verbrennung, problemlose Verfügbarkeit, keine Lagerprobleme, problemlose und saubere Anwendung, schnelle und automatische Regelung der Heizleistung, keine Entsor­gungsprobleme und auch keine Vorfinanzierung der not­wendigen Gasmengen aufgrund der nicht notwendigen Lager­haltung im häuslichen Bereich.

    [0003] Eine Kombination von Kachelofen und Erdgas als Brennstoff ist jedoch bisher nicht in idealer Weise möglich, da die verfügbare Gerätetechnik zu Abstrichen zwingt.

    [0004] Nach der Umstellung von Kachelöfen von der Beheizung mit festen Brennstoffen auf eine Beheizung mit Erdgas kann es vorkommen, daß der Besitzer über Zugerscheinungen und über eine allgemein gesunkene Behaglichkeit klagt, obwohl der Heizeinsatz fachgerecht eingebaut worden ist.

    [0005] Der Grund dafür liegt darin, daß aufgrund der besonderen Konstruktion der am Markt vorhandenen Gasheizeinsätze die gewohnte Temperatur der Kacheloberflächen nicht mehr erreicht wird.

    [0006] Beim Einsatz von Festbrennstoffen oder Heizöl werden die Heizgase nach Verlassen des Heizeinsatzes durch speziell gemauerte Heizgaszüge unmittelbar an den Kachelinnenflächen des Ofens vorbeigeführt. Ein großer Teil der Wärme wird daher nicht an die durchströmende Luft, also konvektiv, an den Raum abgegeben, sondern über die Kachelflächen und damit als Strahlungswärme. Der hohe Strahlungswärmeanteil bewirkt, daß sich für die Bewohner bereits bei einer relativ niedrigen Raumtemperatur ein subjektives Behaglich­keitsempfinden einstellt.

    [0007] Bei Gasheizeinsätzen der zur Zeit am Markt verfügbaren Bau­weise wird die Verbrennungswärme demgegenüber fast aus­schließlich an die durchströmende Luft, also konvektiv, an den Raum abgegeben. Die Kachelinnenflächen werden durch die an ihnen vorbeiströmende Warmluft, deren Temperatur beim Austritt in den Raum gemäß den Richtlinien für den Bau von Kachelofen-Warmluftheizungen auf 75°C bzw. 348 K begrenzt ist, erheblich weniger erwärmt als durch einen direkten Kontakt mit den Heizgasen. Die Aufheizung der Kachelflächen wird außerdem im wesentlichen auf den oberen Teil des Ofens konzentriert, da die durchströmende Luft im unteren Bereich noch kalt ist und erst im Aufwärtsstrom durch Kontakt mit dem Heizeinsatz erwärmt wird.

    [0008] Bei der Umstellung von zum Beispiel Festbrennstoff auf Gas kommt noch hinzu, daß aus strömungstechnischen Gründen Tei­le des Kachelofeninneren durch Leitbleche vom Luftstrom abgetrennt werden müssen, so daß an den so abgetrennten Ka­chelflächen noch niedrigere Temperaturen entstehen. Bei Gasfeuerung unter Verwendung der heute angebotenen Heizein­sätze ergibt sich daher nur ein sehr geringer Strahlungs­anteil an der Wärmeversorgung des Raumes. Damit wird eine Erhöhung des Temperaturniveaus im Raum um 2 bis 3 K erforderlich. Anderenfalls kann es zu Unbehaglichkeitsemp­findungen und - wegen der thermischen Schichtung im Raum - insbesondere im Bein- und Fußbereich zu den oben erwähnten subjektiven Zugerscheinungen kommen. Verbunden mit der höheren Raumlufttemperatur ist ein höherer Energiever­brauch, ohne daß sich das gleiche Maß an Behaglichkeit ein­stellt wie bei höheren Kacheltemperaturen.

    [0009] Daß derzeit bei Verwendung von Gas als Brennstoff auf einen höheren Strahlungsanteil verzichtet werden muß, liegt darin begründet, daß den Gasheizeinsätzen keine an die Kachelin­nenseiten angemauerten Heizgaszüge nachgeschaltet werden dürfen. Der gesamte Wärmeerzeuger einschließlich aller Heizflächen ist Gegenstand der DIN/DVGW-Typprüfung. Nach Verlassen des Wärmeerzeugers müssen die Heizgase bzw. Abga­se unmittelbar in den Schornstein abgeführt werden. Die Verwendung nachgeschalteter Heizgaszüge käme zwar theo­retisch über eine Einzelprüfung in Betracht, allerdings scheidet diese schon wegen der damit verbundenen Prüfkosten für die Praxis aus, ganz abgesehen von zu erwartenden funktionellen Problemen.

    [0010] Bei einer Feuerung mit Festbrennstoff oder Heizöl bestehen demgegenüber große Freiheiten hinsichtlich der Gestaltung von Form und Größe des Kachelofens. Im Heizeinsatz findet im wesentlichen nur die Verbrennung statt. Die Wärmeüber­tragung an die durchströmende Luft und an die Kachelflächen erfolgt durch gemauerte Heizgaszüge, deren Verlauf maß­geschneidert jeder Kachelofenform und -größe angepaßt werden kann.

    [0011] Anders bei Gasheizeinsätzen, bei denen fast die gesamte Wärme von der durchströmenden Luft beim Kontakt mit der Oberfläche des Heizeinsatzes aufgenommen werden muß. Dies macht es erforderlich, die Form und die Größe des Kachel­ofens an die Abmessungen des Heizeinsatzes anzupassen, wo­bei diesbezüglich nicht viele Wahlmöglichkeiten bestehen. Bei einem zu großen Innenraum des Kachelofens kommt es nur zu einer Erwärmung eines undefinierten Teiles der Luft und damit zu einer unzureichenden Luftströmung bzw. Lufttempe­ratur beim Austritt aus dem Kachelofen in den Raum. Bei der Umstellung bestehender Kachelöfen auf Gas ist es in der Regel nach Entfernen der Heizgaszüge daher notwendig, die erforderlichen Strömungsverhältnisse im Kachelofenraum durch das Anbringen von Blechabtrennungen sicherzustellen, allerdings mit den oben beschriebenen Abstrichen hinsicht­lich Kachelflächentemperatur und thermischer Behaglichkeit.

    [0012] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gasheizvor­richtung nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 1, die insbesondere als Heizeinsatz für Kachelöfen geeignet ist, in einfacher und zweckmäßiger Bauweise so auszubilden, daß auch bei der Feuerung mit Gas die Vorteile von Kachelöfen, nämlich hohe thermische Behaglichkeit durch einen hohen Anteil von Strahlungswärme und freie Gestaltungsmöglichkei­ten des Kachelofens, erhalten bleiben.

    [0013] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffs dadurch gelöst, daß jedes Gasheizelement an seiner Gehäuseunterseite und an seiner Gehäuseoberseite koaxial miteinander ausgerichtete Steck­verbindungen wie Zapfen, Hülsen oder dergleichen aufweist, die mit koaxial ausgerichteten Lagerstellen an einem unte­ren Tragrahmen und einem dazu parallelen oberen Abgassamm­ler zusammenwirken, wobei der Tragrahmen und der Abgassamm­ler durch einen Frontplattenrahmen verbunden sind und jedes Gasheizelement um die durch die Lagerstellen definierte senkrechte Achse schwenkbar und feststellbar ist.

    [0014] Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, daß die Anschlußstutzen des Abgassammlers und die Abgasstutzen der einzelnen Gasheizelemente ebenso wie die Verbindungen der Gasheizelemente mit dem unteren Tragrahmen genau über den Achspunkten des Tragrahmens liegen, so daß die Gasheizele­mente gegenüber dem Tragrahmen und dem Abgassammler nach Bedarf frei gedreht und somit in einfacher Weise auf die zu beheizenden Innenwände des Kachelofens optimal ausgerichtet werden können. Dies ermöglicht eine optimale individuelle Beaufschlagung der inneren Kachelofenflächen mit Strah­lungswärme und eröffnet sehr variable Einsatzmöglichkeiten in unterschiedlichsten Kachelofenformen bei leichtem Ein- und Ausbau unter Verwendung weniger standardisierter Komponenten.

    [0015] Der Frontplatten- oder Nischenrahmen dient zur Aufnahme der Frontplatte, mit der die Heizkammer des Kachelofens zur Be­dienungs- und Anschlußseite hin verschlossen wird. In den Frontplatten- oder Nischenrahmen integriert sind Anschluß­armaturen für die Gas- und Stromversorgung des Gasheizsy­stems. In den oberen Teil des Frontplattenrahmens kann, wenn erforderlich, eine Strömungssicherung integriert werden.

    [0016] Der Tragrahmen besteht aus einem oder mehreren miteinander verschraubten Formteilen aus Stahlblech, die ein flachlie­gendes U-Profil aufweisen und in Abhängigkeit vom jeweili­gen Kachelofengrundriß variabel kombiniert werden können, wobei sich bereits mit einer Auswahl von drei in Form und Maßen verschiedenen Formteilen eine große Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten ergibt. Auf den Formteilen des Tragrahmens sind in gleichen Abständen Steckverbindungen in Form von Zapfen, Hülsen oder dergleichen zur Aufnahme der einzelnen Gasheizelemente angeordnet. Die Tragrahmenkon­struktion wird mit dem unteren Profil des Frontplatten- oder Nischenrahmens fest verschraubt und kann z.B. auf Böcken oder am Kachelofensockel verankert werden. In dem nach oben offenen U-Profil des Tragrahmens werden flexible Gasleitungen und die Stromkabel zu den Gasheizelementen verlegt.

    [0017] Die Abgase werden aus den einzelnen Gasheizelementen senkrecht nach oben in den Abgassammler und von dort in den Schornstein geführt. Der Abgassammler besteht analog zum Tragrahmen aus einem oder mehreren Formteilen, die dek­kungsgleich über dem Tragrahmen angeordnet sind. Das Hauptteil des Abgassammlers hat seitlich und an beiden Stirnseiten Öffnungen, die zur seitlichen Erweiterung des Sammlers mittels Rohren und zum Anschluß eines Formstückes zur Verbindung mit der Strömungssicherung in der Frontplat­te sowie mit dem Schornstein dienen können. Nicht genutzte Öffnungen am Abgassammler werden durch Blindflansche verschlossen und können zu Inspektionszwecken geöffnet werden.

    [0018] Die Erfindung hat den weiteren Vorteil, daß die Strahlungs­wärme des Strahlungsbrenners bei entsprechender Montage des Gasheizelementes in der Heizkammer die Ofenwände praktisch unmittelbar aufheizt und für eine gleichmäßige Wärmevertei­lung beim Durchgang durch die Ofenwände sorgt. Die Abdeck­platte des Gasheizelementes kann aus einem temperaturbe­ständigen, transparenten Werkstoff, wie Glaskeramik oder dergleichen, bestehen, so daß die Wärmestrahlung von dem Strahlungsbrenner durch die Abdeckplatte hindurchtritt und unmittelbar für die Erwärmung der Ofenwände genutzt wird. Wegen des fehlenden Kontaktes der Abdeckplatte zur Ka­chelfläche sind die unterschiedlichen Ausdehnungskoeffi­zienten der Werkstoffe von Gehäuse, Abdeckplatte und Ofen- oder Kachelwand ohne Bedeutung.

    [0019] Bei Verwendung einer intransparenten Abdeckplatte, zum Bei­spiel aus Guß, dient das Gasheizmodul im wesentlichen zur konvektiven Wärmeübertragung auf die umströmende Luft.

    [0020] Bei Verwendung einer transparenten Gehäuseabdeckplatte kann der Abstand zur Ofenwand und damit die von den Wärmestrah­len beaufschlagte Kachelfläche variiert werden. Dies ermög­licht eine gleichmäßigere Temperaturverteilung und eine Einbeziehung auch solcher Teile des Kachelofens, die konstruktionsbedingt nicht durch direkten Kontakt erwärmt werden können, wie zum Beispiel schmale Ecken und Nischen.

    [0021] In Abhängigkeit von Größe, Form und Wärmeleistung des Ka­chelofens können ein oder mehrere Gasheizelemente einge­setzt werden. Der Gasanschluß der einzelnen Gasheizelemente an eine gemeinsame Regel- und Sicherheitsarmatur kann durch druckfeste, flexible Gasschläuche erfolgen. Montage und Wartung erfolgen durch die Frontrahmenöffnung.

    [0022] Eine eventuell aus strömungstechnischen Gründen erforderli­che Abtrennung von überschüssigen Räumen im Kachelofen­inneren führt nicht zu Temperaturschwankungen von Teilen der Kachelfläche.

    [0023] Auch ein Kachelgrundofen kann mittels Einbau eines oder mehrerer Gasheizelemente auf Gas umgestellt werden.

    [0024] Die Anzahl und Plazierung der Gasheizelemente in der Heiz­kammer des Ofens richtet sich nach Wärmeleistung, Form und Größe des Kachelofens, wobei das Kriterium der freien Ge­staltungsmöglichkeit des Kachelofens nicht beeinträchtigt wird.

    [0025] Ferner werden mit solchen Gasheizvorrichtungen zwei weitere vorteilhafte Zusatzeffekte erzielt:

    [0026] Durch die NOx-armen Verbrennungsgase des Strahlungsbrenners wird die durch den Brennstoff Gas bereits gegebene Umwelt­freundlichkeit der Vorrichtung noch erhöht; außerdem wird durch die Anordnung der Gasheizelemente im unteren Kachel­ofenbereich bewirkt, daß die Strahlungswärme vorwiegend im Bein- und Fußbereich des Raumprofils wirksam wird. Der Gefahr von Zugerscheinungen, die meist in diesem Bereich empfunden werden, wird damit verstärkt entgegengewirkt. Kühlere Kachelflächen in Kopfhöhe sind physiologisch positiv zu beurteilen.

    [0027] Insgesamt ergeben sich durch die Erfindung völlig neue, bessere Perspektiven für den Einsatz von Gas im Kachelofen und damit auch für den Bau von gasbeheizten Kachelöfen.

    [0028] Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung schematisch dargestellt. Es zeigen

    Fig. 1 eine auseinandergezogene raumbildliche Darstellung eines Gasheizelementes mit Flächenstrahlungsbren­ner,

    Fig. 2 einen senkrechten Schnitt durch ein solches Gas­heizelement,

    Fig. 3 einen horizontalen Schnitt durch das Gasheizele­ment gemäß Schnittlinie III - III von Fig. 2,

    Fig. 4 ein Modulsystem mit zwei zwischen einem unteren Tragrahmen und einem oberen Abgassammler schwenk­bar angeordneten Gasheizelementen in Seitenan­sicht,

    Fig. 5 eine Draufsicht auf den Tragrahmen bei Einbau in den Brennraum eines Kachelofens,

    Fig. 6 die Einzelteile eines solchen Systems mit Gas­heizelementen von Fig. 4 und 5 in auseinanderge­zogener Darstellung,

    Fig. 7 einen aus mehreren Formteilen zusammengesetzten unteren Tragrahmen eines solchen Systems in Seitenansicht,

    Fig. 8 eine Draufsicht auf den Tragrahmen von Fig. 7,

    Fig. 9 einen aus mehreren Formteilen zusammengesetzten Abgassammler in Seitenansicht und

    Fig. 10 eine Draufsicht auf diesen Abgassammler.



    [0029] Die gezeigte Gasheizvorrichtung ist insbesondere als Einbausystem für Kachelöfen 9 bestimmt und kann aus einem oder mehreren Gasheizelementen 1 zusammengesetzt sein, von denen jedes aus einem kastenförmigen Gehäuse 6 mit einem keramischen Flächenstrahlungsbrenner 7 an einer Gehäusesei­te und mit einer Abdeckplatte 8, vorzugsweise aus einem temperaturbeständigen, transparenten Werkstoff, wie Glaske­ramik oder dergleichen, an einer dem Strahlungsbrenner 7 gegenüberliegenden Gehäuseseite besteht sowie eine Steck­verbindung in Form einer Steckhülse 23 zum Tragrahmen, eine Traverse 34 zur Aufnahme einer Steuer- und Regelarmatur 35 und einen oberen Abgasstutzen 5 koaxial zur Steckhülse 33 aufweist. Neben einem Verbrennungslufteinlaß 4 befindet sich ein Gasanschluß 2.

    [0030] Das Gehäuse 6 des Gasheizelementes 1 kann äußere Heiz- oder Wärmetauscherrippen 11 aufweisen.

    [0031] Die Abdeckplatte 8 kann Bestandteil des Gehäuses 6 oder an dieses angeflanscht sein, wobei das Gehäuse 6 einen sich von dem Strahlungsbrenner 7 zu der Abdeckplatte 8 etwa keilförmig verbreiternden Querschnitt zwischen divergieren­den Seitenwänden 12 und parallelen endseitigen Abschluß­wänden 13 hat.

    [0032] Der Strahlungsbrenner 7 ist, wie insbesondere in Fig. 1 und 2 zu erkennen ist, vorteilhaft am unteren Teil des Gehäuses 6 parallel zur Abdeckplatte 8 angeordnet.

    [0033] Zur Verbesserung der Wärmeabgabe an die das Gasheizelement 1 umströmende Luft erstrecken sich die Wärmetauscher oder Heizrippen 11 an den divergierenden Seitenwänden 12 des kastenförmigen Gehäuses 6 des Gasheizelementes 1 zwischen den endseitigen Abschlußwänden 13 in einem parallelen Abstand nebeneinander, und parallel dazu hat das Gehäuse 6 einen nach außen gerichteten umlaufenden Flansch 15 mit Bohrungen 16 für die Befestigung der Abdeckplatte 8.

    [0034] Das Gehäuse 6 besteht vorteilhafterweise aus Edelstahl, Grauguß, Aluminiumguß oder dergleichen.

    [0035] Die Ausstattung solcher Gasheizelemente 1 mit Flächenstrah­lungsbrenner 7 bewirkt einen sehr hohen Anteil an Wärme­strahlung, die bei Verwendung einer transparenten Abdeck­platte 8 zum großen Teil direkt auf die Kachelinnenflächen übertragen wird, während die Umfassungsflächen des Gasheiz­elementes 1 vorwiegend durch die Heizgase erhitzt werden und die das Heizelement umströmende Luft erwärmen. Bei Verwendung einer intransparenten Abdeckplatte trägt die Wärmestrahlung des Brenners durch Aufheizen der Abdeckplat­te ebenfalls zur Konvektion bei.

    [0036] Zur Gewährleistung eines hinreichenden konvektiven Wärme­überganges kann eine Vergrößerung der Oberfläche der Seitenwände des Gasheizelementes 1 durch die Wärmetauscher- oder Heizrippen 11 erfolgen. Bei Verwendung einer in­transparenten Abdeckplatte 8 sollte deren Oberfläche in gleicher Weise zur Verbesserung der Wärmeübertragung vergrößert werden.

    [0037] Ein solches Gasheizelement 1 hat eine besonders günstige Wärmeabgabe, wenn es aus Edelstahl, Grauguß, Aluminiumguß oder dergleichen besteht.

    [0038] Als Brenner sollte ein üblicher keramischer Flächenstrah­lungsbrenner 7 mit elektrischer Zündung und Ionisations­überwachung zum Einsatz kommen, wobei die Leistung je Gas­heizelement im Bereich von etwa 3 bis 4 kW liegen sollte. Das Brennergehäuse sollte aus Stahlblech gefertigt und zur Montage und Wartung vom Heizelementgehäuse 6 leicht abzu­nehmen sein.

    [0039] Wie in Fig. 4 bis 10 im einzelnen dargestellt ist, weist je­des Gasheizelement 1 an seiner Gehäuseunterseite und an seiner Gehäuseoberseite koaxial miteinander ausgerichtete Steckverbindungen 20, 21, wie Zapfen, Hülsen oder derglei­chen, nämlich einen oberen Abgasstutzen 5 und eine untere Steckhülse 33 für eine schwenkbare Montage an einem unteren Tragrahmen 23 und einem dazu parallelen oberen Abgassammler 24 mit gemeinsamen Lagerstellen auf, die durch einen Frontplattenrahmen 25 verbunden sind und zwischen denen jedes Gasheizelement 1 um eine zum Tragrahmen 23 und zum Abgassammler 24 senkrechte Achse 26 schwenkbar und fest­stellbar angeordnet ist.

    [0040] Der untere Tragrahmen 23 und der obere Abgassammler 24 be­stehen aus einem oder mehreren deckungsgleich miteinander verbindbaren Formteilen 23a, 23b, 23c bzw. 24a, 24b, 24c aus Stahlblech oder dergleichen, von denen die senkrecht übereinander angeordneten Formteile jeweils die gleiche horizontale Länge aufweisen, so daß je ein Formteil des Tragrahmens 23 und des Abgassammlers 24 zusammen mit dem Frontplattenrahmen 25 und mindestens einem Gasheizelement 1 eine Montageeinheit bilden.

    [0041] Sowohl der Tragrahmen 23 als auch der Abgassammler 24 sind aus im Grundriß rechteckigen Formteilen 23a, 23b, 23c bzw. 24a, 24b, 24c zusammengesetzt, an denen die Lagerstellen für die drehbare Anordnung von Gasheizelementen 1 in gleichen Abständen 27 angeordnet sind.

    [0042] Der Tragrahmen 23 besteht aus im Grundriß rechteckigen Formteilen 23a, 23b, 24c mit einem flachliegenden U-Profil, die an ihren senkrechten Profilschenkeln 28 Lochreihen 29 mit jeweils gleichen Lochabständen für eine wahlweise lang­gestreckte oder winkelförmige Aneinanderreihung solcher Formteile mittels Schraubverbindungen oder dergleichen aufweisen, wie dies in Fig. 7 und 8 gezeigt ist.

    [0043] Wie insbesondere in Fig. 7 bis 10 zu erkennen ist, sind einzelne Formteile 23a, 23b, 23c bzw. 24a, 24b, 24c des Tragrahmens 23 und des Abgassammlers 24 mit im Grundriß winkelförmig zueinander passenden endseitigen Anschlußver­bindungen 30, 31 ausgebildet, wobei einzelne Formteile 23a, 23c des Tragrahmens 23 und des Abgassammlers 24 endseitig einen winkelförmigen Ausschnitt für eine Übereckmontage in einem Winkel beispielsweise zwischen 30° und 60°, vorzugs­weise von 45°, an jedem der anderen Formteile des Tragrah­mens und des Abgassammlers aufweisen können.

    [0044] Vom Tragrahmen 23 ragen Achszapfen 32 auf für von den Gasheizelementen 1 nach unten gerichtete Steckhülsen 33, deren Verbindung mit dem Gasheizelement 1 noch dadurch verstärkt sein kann, daß die Steckhülse 33 am Gasheizele­ment mit einer an dessen unterer Abschlußwand 13 befestig­ten winkelförmigen Traverse 34 für Steuer- und/oder Regel­armaturen 35 oder dergleichen fest verbunden ist. (Fig. 2, 4 und 6)

    [0045] Der Tragrahmen 23 ist mit einem unteren Profil 25a (Fig. 4 bis 6) des Frontplattenrahmens 25 fest verbindbar und wird vorzugsweise mit diesem verschraubt.

    [0046] Im oberen Teil des Frontplattenrahmens 25 kann zusätzlich eine mit dem Abgassammler 24 verbundene Strömungssicherung 36 angeordnet sein, die über ein Rohr 37 an einem zum Schornstein führenden Abgasstutzen 37a angeschlossen ist, und schließlich ist der Abgassammler 24, wie in Fig. 9 und 10 zu erkennen ist, aus einem quaderförmigen Formteil 24a als Hauptteil aufgebaut mit mindestens einem oder zwei nach unten gerichteten Anschlußstutzen 38 zur gasdichten Verbin­dung mit den dazu passenden Abgasstutzen 5 von mindestens einem oder zwei Gasheizelementen 1, wobei weiterhin stirn­seitige und/oder längsseitige Anschlußöffnungen 39 zur seitlichen Erweiterung des Abgassammlers 24 mittels Rohren 40 und zum Anschluß eines Formstückes mit Verbindung zur Strömungssicherung 36 am Frontplattenrahmen 25 und zum Schornstein vorhanden sind.

    Liste der Bezugszeichen



    [0047] 

    1 Gasheizelement

    5 Abgasabzug, Abgasstutzen

    6 Gehäuse

    7 Flächenstrahlungsbrenner

    8 Abdeckplatte

    9 Kachelofen

    11 Heiz-/Wärmetauscherrippen

    12 Seitenwand

    13 Abschlußwand

    15 Flansch

    16 Bohrungen

    20 Steckverbindung

    21 Steckverbindung

    23 Tragrahmen

    23a Formteil

    23b Formteil

    23c Formteil

    24 Abgassammler

    24a Formteil

    24b Formteil

    24c Formteil

    25 Frontplattenrahmen

    25a Profil

    26 Achse

    27 Abstände

    28 Profilschenkel

    29 Lochreihen

    30 Anschlußverbindung

    31 Anschlußverbindung

    32 Achszapfen

    33 Steckhülse

    34 Traverse

    35 Steuer- und Regelarmatur

    36 Strömungssicherung

    37 Rohr

    37a Abgasstutzen

    38 Anschlußstutzen

    39 Anschlußöffnung

    40 Rohr




    Ansprüche

    1. Gasheizvorrichtung für Heizkammern, insbesondere für Kachelöfen, mit einem oder mehreren Gasheizelementen (1), von denen jedes aus einem kastenförmigen Gehäuse (6) mit einem Strahlungsbrenner (7) an einer Gehäuse­seite und mit einer Abdeckplatte (8), aus einem temperaturbeständigen, vorzugsweise transparenten Werkstoff, wie Glaskeramik oder dergleichen, an einer dem Strahlungsbrenner (7) gegenüberliegenden Gehäuse­seite besteht und mindestens einen Verbrennungsluft­einlaß (4), einen Gasanschluß (2) und einen oberen Abgasabzug (5) aufweist, dadurch ge­kennzeichnet, daß jedes Gasheizelement (1) an seiner Gehäuseunterseite und an seiner Gehäuse­oberseite koaxial miteinander ausgerichtete Steckver­bindungen (20, 21), wie Zapfen, Hülsen oder derglei­chen aufweist, die mit koaxial ausgerichteten Lager­stellen an einem unteren Tragrahmen (23) und einem dazu parallelen oberen Abgassammler (24) zusammenwir­ken, wobei der Tragrahmen (23) und der Abgassammler (24) durch einen Frontplattenrahmen (25) verbunden sind und jedes Gasheizelement (1) um die durch die Lagerstellen definierte senkrechte Achse (26) schwenk­bar und feststellbar ist.
     
    2. Gasheizvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Tragrah­men (23) und der obere Abgassammler (24) aus einem oder mehreren deckungsgleich miteinander verbindbaren Formteilen (23a, 23b, 23c bzw. 24a, 24b, 24c) aus Stahlblech oder dergleichen bestehen, von denen die senkrecht übereinander angeordneten Formteile jeweils die gleiche horizontale Länge aufweisen, so daß je ein Formteil des Tragrahmens (23) und des Abgassammlers (24) zusammen mit dem Frontplattenrahmen (25) und mindestens einem Gasheizelement (1) eine Montageein­heit bilden.
     
    3. Gasheizvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (23a, 23b, 23c bzw. 24a, 24b, 24c) im Grundriß recht­eckig ausgebildet sind, und daß an ihnen die Lager­stellen für die schwenkbare Anordnung der Gasheizele­mente (1) in gleichen Abständen (27) angeordnet sind.
     
    4. Gasheizvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Tragrahmen (23) bildenden, im Grundriß rechteckigen Formteile (23a, 23b, 24c) aus einem flachliegenden U-Profil bestehen, das an seinen senkrechten Profilschenkeln (28) Lochreihen (29) mit jeweils gleichen Lochabstän­den für eine wahlweise langgestreckte oder winkelför­mige Aneinanderreihung solcher Formteile mittels Schraubverbindungen oder dergleichen aufweist.
     
    5. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Formteile (23a, 23c bzw. 24a, 24c) des Tragrahmens (23) und des Abgassammlers (24) mit im Grundriß winkelförmigen, zueinander passenden endsei­tigen Anschlußverbindungen ausgebildet sind.
     
    6. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß einzelne Formteile (23a, 23c bzw. 24a, 24c) des Tragrahmens (23) und des Abgassammlers (24) endseitig einen winkelförmigen Ausschnitt für eine Übereckmonta­ge in einem Winkel zwischen 30° und 60°, vorzugsweise von 45°, an jedem der anderen Formteile des Tragrah­mens und des Abgassammlers aufweisen.
     
    7. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß vom Tragrahmen (23) Achszapfen (32) für von den Gasheiz­elementen (1) nach unten gerichtete Steckhülsen (33) aufragen.
     
    8. Gasheizvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die untere Steck­hülse (33) am Gasheizelement (1) mit einer an dessen unterer Abschlußwand (13) befestigten winkelförmigen Traverse (34) für Steuer- und/oder Regelarmaturen (35) oder dergleichen fest verbunden ist.
     
    9. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Tragrahmen (23) mit dem unteren Profil des Frontplat­tenrahmens (25) fest verbindbar, vorzugsweise ver­schraubbar, ist.
     
    10. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Teil des Frontplattenrahmens (25) eine mit dem Abgassammler (24) verbundene Strömungssicherung (36) angeordnet ist.
     
    11. Gasheizvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Abgassammler (24) aus einem quaderförmigen Formteil (24a) mit mindestens einem oder zwei nach unten gerichteten Anschlußstutzen (38) zur gasdichten Verbindung mit den dazu passenden Abgasstutzen (5) von mindestens einem oder zwei Gasheizelementen (1) besteht und außerdem stirnseitige und/oder längssei­tige Anschlußöffnungen (39) zur seitlichen Erweiterung des Abgassammlers (24) mittels Rohren (40) und zum An­schluß eines Formstückes mit Verbindung zur Strömungs­sicherung (36) am Frontplattenrahmen (25) und zum Schornstein aufweist.
     
    12. Gasheizvorrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekenn­zeichnet, daß die Abdeckplatte (8) am Gas­heizelement (1) aus einem intransparenten Werkstoff, wie Metall oder dergleichen, besteht.
     




    Zeichnung