[0001] Die Erfindung betrifft ein kunststoffbeschichtetes, flächiges Material in bahnförmiger
oder abgepaßter Form, das zur Herstellung von Waren verschiedener Art, z.B. für Schuheinlegesohlen,
oder Teilen von Schuheinlegesohlen, in der Art eines Polsterstanzteils oder in der
Art eines Handschuhs, insbesondere von Torwarthandschuhen.
[0002] Aus der DE-OS 33 06 425 ist ein Polsterstanzteil in der Art einer Einlegesohle oder
eines Anbauteiles für Schuhe bekannt, bei welchem ein zweischichtiges Material verwendet
wird, dessen erste Schicht aus einem Latexschaum besteht und geprägt ist und die
zweite Schicht, ebenfalls aus Latexschaum, mit dem durch die Prägung entstandenen
Vertiefungen ausgefüllt sind, wobei die beiden Schichten im Streichverfahren hergestellt
sind und auf einem Latexteil oder einem Vlies liegen. In dieser DE-OS ist ferner ausgeführt,
daß der Latexschaum von unterschiedlicher Dichte sein kann und daß es sich dabei
um ein bahnförmiges Material handelt, aus welchem dann die Einlegesohlen oder die
Polsterstanzteile herausgestanzt werden. Die Einprägungen in dem bahnförmigen Material
haben die Form einer Einlegesohle und mehrere solcher Einprägungen, die Einlegesohlen
darstellen, sind nebeneinander angeordnet, wobei immer eine linke und eine rechte
Einlegesohle entsteht. Ähnlich verfährt man, wenn es sich um Polsterstanzteile handelt,
sogenannte "Pelotten".
[0003] Es ist ferner bekannt, aus dem DE-GM 83 00 920 eine Badewanneneinlage aus einem
geschäumten Kunststoff mit einer Oberflächenstrukturierung als Rutschhemmnis, damit
die Bewegungssicherheit des Badenden verbessert ist.
[0004] Diese oberflächliche Strukturierung wird nun dadurch hergestellt, daß man eine treibmittelhaltige
Druckpresse auf die Unterlage aus Kunststoff aufpreßt.Diese Paste ist vorzugsweise
eine PVC-Paste und der Druck erfolgt im "All-Over-Druck" oder im Einzeldruck.
[0005] Aus diesem Stande der Technik ergibt sich also die Kombination von Latexschaum unterschiedlicher
Dichte, die im Streichverfahren überschichtet werden, bzw. der Aufdruck mittels einer
treibmittelhaltigen Druckpaste auf einen Schaumstoff, der den Grundkörper für die
Badewanneneinlage bildet. Auch dieser Grundkörper kann mehrfach überdruckt werden.
[0006] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, ein Material der Anfangs beschriebenen
Gattung herzustellen, welches aus Latexschäumen besteht, die mehrfach aufeinander
angeordnet sind und verschiedene Oberflächenkonstruktionen ermöglichen.
[0007] Gelöst wird diese Aufgabe dadurch, daß auf den geprägten oder ungeprägten Träger
aus einer Latexschaumschicht ein treibmittelhaltiger Latex in einfacher oder mehrfacher
Weise aufgetragen oder aufgedruckt ist. Die durch den Auftrag im Streich- oder im
Druckverfahren entstandenen Strukturierungen können dabei in unterschiedlicher Färbung
aufgebracht sein und kontinuierliche, diskontinuierliche oder in Mustern unterschiedlicher
Art ausgeführt sein.
[0008] Es handelt sich dabei um Ware, die in kontinuierlicher Herstellungsweise mit einer
endlichen Breite erzeugt wird und auch als Halbfabrikat Verwendung findet, aus der
dann durch Stanzen bestimmte Teile ausgestanzt werden.
[0009] In Verfolg des Erfindungsgedankens betrifft jedoch die Erfindung vorzugsweise eine
bahnförmige Ware, über deren Länge und Breite angepaßte Warenteile wie Einlegesohlen
oder insbesondere die Vorder- und Rückenteile von Torwarthandschuhen,durch Prägen
vorgebildet sind, die dann mit treibmittelhaltigem Latex gestrichen oder bedruckt
werden, vorzugsweise in mehrfacher Weise und unter Verwendung unterschiedlicher gefärbter
treibmittelhaltiger Latizes. Bei dem Vorderteil für Torwarthandschuhe handelt es sich
um jenes Vorderteil, welches den Innenseite der Hand bedeckt und bei dem Rückenteil
um jenes Teil, das die Rückseite der Hand bedeckt. Beide Teile werden dann durch Nähen
oder Kleben auf ihren Umfangsrändern, mit Ausnahme der Öffnung, über die die Hand
eingeführt wird, verbunden. Bei Torwarthandschuhen ist es üblich und Brauch, sie in
unterschiedlicher oberflächlicher Strukturierung und Farbgebung unter Berücksichtigung
der Vereins-oder Nationalfarben auszugestalten,wobei insbesondere die Außenseite
des der Handinnenfläche bedeckenden Teiles vielfältig und unterschiedlich gefärbt
und strukturiert ist.
[0010] Diese Färbung und Strukturierung ist nicht lediglich aus ausschließlich ästhetischen
oder aus Werbezweck gestaltet sondern insbesondere um dem Torwart einen festen Griff
auf den zu fangenden Ball zu sichern. Deshalb sind auf die Außenseite des inneren
Teiles, d.h. , die Handinnenseite bedeckenden Teiles des Handschuhs, insbesondere
die Ballenteile, der Finger, des Daumens, des Handballens, besonders strukturiert
und beschichtet, was aufgrund des erfindungsgemäß angewandten Materials-und Herstellungsverfahrens
besonders vorteilhaft möglich ist.
[0011] Es können pro Teil des Handschuhs, d.h., Vorder- und Rückenteil, an den Stellen besondere
Wirkung, Strukturierung erfolgen und notwendig sein, zu Folge des Verwendungszweckes.
Der verwendete Latexschaum für das Grundteil, der aus einem Vlies oder Gewebe besteht,
auf das die Latexschaumschicht aufgestrichen und verfestigt ist, kann in ihrer Dichte
und Eigenart dem Verwendungszwecke angepaßt sein.
[0012] Diese Anpassung kann weiter vervollständigt sein, durch Verwendung eines bestimmten
Latizes mit Treibmittel, wo durch dem Handschuh in bestimmten Bereichen, z.B. im
Bereich der Finger bessere wünschenswerte Eigenschaften verliehen werden können, beispielsweise
im Bereich der Handinnenfläche, die beim Fangen des Balles besonderer Belastung ausgesetzt
ist und durch entsprechende Beschichtung und Strukturierung, einen anderen Charakter
erhält.
[0013] In ganz analoger Weise verfährt man, wenn es sich um die Herstellung von Einlegesohlen
oder Polsterstanzteilen handelt. Auch bei Einlegesohlen kann durch Prägung und die
Auftragung von treibmittelhaltigem Latex in bestimmten Bereichen der Einlegesohle
eine bestimmte Strukturierung und Ausgestaltung gegeben werden, die dem Verwendungszweck
der Einlegesohle förderlich ist.
[0014] Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sich dadurch aus, daß treibmittelhaltiger
Latex in unterschiedlicher Färbung in einfach und mehrfach übereinander, sich deckende
oder teilweise deckende auf einen Latexgrundkörper, der mit Einprägungen versehen
wird, aufgetragen wird.
[0015] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung der Ausgestaltung durch Anwendungsbeispiele
näher erläutert.
Fig.1 zeigt den die Innenseite einer Hand bedeckenden Teil des Torwarthandschuhs,
Fig.2 eine bahnflächige und gemusterte Ware und
Fig.3 eine andere bahnflächige Ware mit anderer Musterung.
[0016] In Fig. 1 ist der vordere Teil, welcher die Innenseite der Hand bedeckt, eines Torwarthandschuhs
dargestellt. Das Bezugszeichen 1 bezeichnet den Rand dieses Teiles, der dann mit dem
Rand des entsprechenden Rückenteiles des Handschuhs zur Herstellung des vollständigen
Handschuhs verbunden wird. Die Verbindung erfolgt vorzugsweise durch Kleben.
[0017] Für die Vorderseite des Teiles des Torwarthandschuhs , die in Fig. 1 dargestellt
ist, ist es wichtig, neben ästhetischen und werbenden Darstellungen und Farbgebungen,
eine solche Formgebung und Gestaltung zu finden, die dem Torwart einen sicheren Griff
beim Fangen des Balles gewährleistet.
[0018] Zu diesem Zwecke ist die Vorderseite , wie bei 2 dargestellt, mit Einprägungen im
Trägermaterial versehen, die im Bereich der Ballen der Fingerglieder liegen und die
auch durch die größeren dunklen Stellen, die mit 2 gekennzeichnet sind, dargestellt
sind. Ähnliche Einprägungen sind bei 3, 4 und 5 im Bereich der Handfläche und des
Ballens abgebildet.
[0019] Unter Verwendung eines treibmittelhaltigen Latizes, das in gewünschter Weise gefärbt
sein kann, werden nun die in der Bahn, wie Eingangs beschrieben, durch Prägen der
Vorderseite des Handschuhs erzeugten Vertiefungen überstrichen, so daß die Einprägungen
mit treibmittelhaltigem Latex ausgefüllt sind.
[0020] Im Anschluß an diesen Streichvorgang, bei dem lediglich die tiefer gelegenen Stellen
treibmittelhaltigen Latex behalten, kann ein zweiter Auftrag eines anders gefärbten
treibmittelhaltigen Latex, z.B. im Siebdruckverfahren aufgetragen werden, der wiederum
bestimmte Bereiche überdeckt.
[0021] Was oben für die Vorderseite beschrieben ist, kann in ganz entsprechender Weise und
unterschiedlicher Anordnung, Ausgestaltung und Farbgebung mit der Rückseite des Handschuhs
erfolgen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann auch noch so durchgeführt werden, daß
nach einer oder mehreren Auftragungen ein gelieren und trocknen des Latex durchgeführt
wird, wodurch sich eine bestimmte Verfestigung oder Härtung des Latex ergibt. Je
nach Einstellung kann eine weitere Bedruckung oder Beschichtung der Handschuhteile
erfolgen.
[0022] Was oben für einen Handschuhteil beschrieben ist, läßt sich in ganz analoger Weise
auch für die Herstellung einer Einlegesohle oder eines Polsterstanzteiles für Einlegesohlen
oder für den Einbau in Schuhe anwenden.
[0023] In Fig. 2 ist ein Ausschnitt einer Streichware dargestellt, die aus einem Grundgewebe
mit darauf gestrichener Latexschicht besteht, in die rillenförmige Einprägungen erfolgt
sind, welche durch Aufstreichen eines treibmittelhaltigen Latex ausgefüllt sind. Dadurch
ergibt sich ein geripptes Material, das durch Schneiden oder Stanzen für viele Anwendungsgebiete
brauchbar ist. Latex ausgefüllt sind. Dadurch ergibt sich ein geripptes Material,
das durch Schneiden oder Stanzen für viele Anwendungsgebiete brauchbar ist.
[0024] In Fig. 2 bezeichnet das Bezugszeichen 6 die Oberfläche des Grundmaterials des Trägers
und das Bezugszeichen 7 den in die nicht sichtbaren eingeprägten Rillen gestrichenen
Latex mit dem Treibmittel.Das Treibmittel verformt diesen Latexstrich zu einer kontinuierlichen,die
je nach Materialwahl und Einprägung unterschiedlich hohen Rippe (8). Auch hier kann
das Trägermaterial 6 und Rippe, bzw. gestrichenes Material 7 + 8 von unterschiedlicher
Farbe sein.
[0025] In Fig. 3 ist ein Träger 9 , ähnlich dem in Fig. 2, jedoch ungeprägt im Siebdruckverfahren
mit einem Muster unter Verwendung eines treibmittelhaltigen Latex bedruckt worden.
Dieses Muster setzt sich aus vielen kleinen im Querschnitt kegelförmigen Erhebungen
10 zusammen.
1. Kunststoffbeschichtetes, flächiges Material in bahnbahnförmiger oder abgepaßter
Form unter Verwendung einer Latexschaumschicht auf einem Träger, dadurch gekennzeichnet, daß die Latexschaumschicht geprägt oder ungeprägt ist und mit einem treibmittelhaltigem
Latex einfach oder mehrfach beschichtet ist.
2. Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der treibmittelhaltige Latex gefärbt, bzw. pigmentiert ist.
3. Material nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der treibmittelhaltige Latex auf unterschiedliche Dichten eingestellt ist.
4. Material nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auftrag des treibmittelhaltigen Latex im Streich- oder Druckverfahren, beispielsweise
im Siebdruckverfahren aufgetragen ist.
5. Verfahren zur Herstellung eines Materials nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in einer auf einem Trägermaterial angeordnete Latexschaumschicht durch Prägen
abgepaßte Muster, beispielsweise Handschuhteile erzeugt werden, die ebenfalls an stark
beanspruchten Stellen, wie Handballen und Fingerballen, Einprägungen aufweisen, im
Streich- und Druckverfahren mit einem treibmittelhaltigem Latex überstrichen oder
bedruckt werden.