(19)
(11) EP 0 399 296 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1990  Patentblatt  1990/48

(21) Anmeldenummer: 90108783.3

(22) Anmeldetag:  10.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B21B 31/16, B21B 37/08
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE ES FR GB IT SE

(30) Priorität: 24.05.1989 DE 3916925
24.05.1989 DE 3916927

(71) Anmelder: SMS SCHLOEMANN-SIEMAG AKTIENGESELLSCHAFT
D-40237 Düsseldorf (DE)

(72) Erfinder:
  • Reismann, Hans-Jürgen
    D-4000 Düsseldorf 31 (DE)
  • Porombka, Burkhardt
    D-4048 Grevenbroich 2 (DE)
  • Schmalz, Walter
    D-4006 Erkrath (DE)

(74) Vertreter: Müller, Gerd, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte Hemmerich-Müller-Grosse Pollmeier-Valentin-Gihske Hammerstrasse 2
57072 Siegen
57072 Siegen (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Automatisches Einrichten eines Universalwalzgerüstes nach dessen Umbau auf neue Profilformate


    (57) Zum Zweck des automatischen Einrichtens von Horizontal- und Vertikalwalzen in einem Universalgerüst, insbesondere nach dem Umbau des Gerüsts auf neue Profilformate der Walzstraße mit Hilfe von Anstellgliedern und mit Hilfe von auf Rechner­einheiten (26) geschaltete Positions-Meßeinrichtungen für die Walzenstellungen wird vorgeschlagen, die axiale Einbaugeome­trie der Vertikalwalzen (3, 4) in dem Gerüst als feste Bezugs­größe zu nehmen und die Horizontalwalzen (1, 2) radial und axial in solche von Positions-Istwert-Gebern gemessenen Walzenstellungen zu verschieben, aus denen die geometrische Walzspaltmitte und die geometrische Walzmitte des Gerüsts bestimmt wird. Zur Berücksichtigung der Federkennlinienkon­stanten des Gerüsts wird vorgeschlagen, daß die radiale Federkennlinie für beide Horizontalwalzen (1, 2) gemeinsam, die radiale Federkennlinie für jede Vertikalwalze (3, 4) ge­sondert und die axiale Federkennlinie einer der Horizontal­walzen (1, 2) jeweils nach einer der beiden Achsrichtungen gesondert ermittelt wird, indem die Walzen elektromechanisch bis zu dem Moment des Aufsetzens gegeneinander gefahren werden und anschließend der Walzenballendruck hydraulisch auf mindestens zwei Druckpunkte erhöht und von diesen Druck­punkten wieder entlastet wird.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum automatischen Einrichten von Horizontal- und Vertikalwalzen in einem Uni­versalgerüst, insbesondere nach dem Umbau des Gerüsts auf neue Profilformate der Walzstraße mit Hilfe von Anstellglie­dern und mittels von auf Rechnereinheiten geschaltete Posi­tionsmeßeinrichtungen für die Walzenanstellungen unter be­sonderer Berücksichtigung der Federkennlinienkonstanten. Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.

    [0002] Ein Arbeitsverfahren der eingangs genannten Gattung zum automatischen Einrichten der Walzen eines Universalgerüsts ist bspw. in der DE-PS 35 01 622 beschrieben. Hierbei wird die Unterwalze auf Walzmitte gefahren und die Oberwalze mit Walzdruck auf die Unterwalze gefahren. Durch das Aufeinan­derfahren der Walzen werden die jeweiligen Positionen der Walzen festgelegt, wobei als "Ausgangswert die Lage der Unterwalze in Walzmitte" verwendet wird. An der so festge­legten Unterwalze orientieren sich die weiteren Arbeits­schritte, d.h. die Oberwalze und die Vertikalwalzen werden nach der Unterwalze in der Weise ausgerichtet, daß die Axialbefestigung der Oberwalze gelöst wird und die Vertikal­walzen in Richtung Walzmitte verfahren werden, wobei sie gegebenenfalls durch Anlegen an eine Flanke der Oberwalze diese axial verschieben, bis beide Vertikalwalzen an den Seitenflanken der Unterwalze anliegen. In dieser lage wird dann die Oberwalze fixiert. Es werden alle Walzen auf Wal­zendruck gefahren und das System in dem angeschlossenen Rechner auf Null gesetzt. Dieses Verfahren zum Einrichten der Walzen läßt außer Acht, daß die Auffederung des Gerüstes in Radialrichtung der Horizontalwalzen bzw. in Radialrich­tung der Vertikalwalzen sehr unterschiedlich sein kann. Aus diesem Grund ist das vorbekannte Einrichten der Walzen mit erheblichen Ungenauigkeiten behaftet, die spätestens dann nachteilig bemerkbar sind, wenn das Gerüst mit dem ersten Profilwalzgut in Betrieb geht und auf Walzdruck gefahren wird.

    [0003] Aus der europäischen Patentanmeldung 0 248 605 ist ein Ver­fahren zum Ausrichten der Vertikal- und Horizontalwalzen eines Universalgerüstes bekannt, wobei zunächst die "Obere Horizontalwalze in eine festgelegte Ausgangsposition auf Walzspaltmitte" gefahren wird und beide Vertikalwalzen gegen die Flanken der oberen Horizontalwalze geschoben werden, um für diese ebenfalls eine Ausgangsposition festzulegen. An­schließend werden die Vertikalwalzen zurückgefahren und die untere Horizontalwalze wird gegen die obere Horizontalwalze gefahren, um für erstere eine Ausgangsposition festzulegen. Hiernach werden beide Vertikalwalzen gegen die Flanken der oberen und der unteren Horizontalwalze geschoben. Sollten die Kanten der Horizontalwalzen nach dem beschriebenen Ju­stieren nicht fluchten, so wird eine der Horizontalwalzen von der axialen Arretierung gelöst und von den Vertikalwal­zen auf das fluchtende Kantenmaß geschoben. Dieser Druck­schrift sind keine Hinweise darauf zu entnehmen, wie notwen­dig es ist, daß mit dem Einrichten der Walzen zugleich die Auffederung des Gerüstes bezüglich der Horizontal- und der Vertikalwalzen erfaßt wird, damit die geometrischen Koordi­naten des Gerüsts in bezug auf das Walzgut bzw. Walzprofil reproduzierbar erfaßt sind. Es wird in dieser Druckschrift für die Vertikalwalzen eine Grobanstellung und ein AGC-­Zylinder erwähnt, es finden sich jedoch keine Hinweise für die oben erwähnte Notwendigkeit der gesonderten Federkenn­linienbestimmung.

    [0004] Aus der DE-OS 38 01 466 ist eine Anstellvorrichtung für ein Universalgerüst bekannt mit den Walzen zugeordneten elektro­mechanischen Grobanstellungen und hydraulischen Feinanstel­lungen. Mit der Anstellvorrichtung wird in Zeitabständen ein Eichvorgang für das Gerüst durchgeführt. Hierzu werden alle Walzen auf Null-Kaliber elektromechanisch aufeinandergefah­ren und anschließend verschiedene stichplanmäßig zu erwar­tende mittlere hydraulische Drucke eingestellt. Alle ge­speicherten hydraulischen Drucke bei den unterschiedlichen Positionswerten der Feinanstellungen ergeben die Gerüst­auffederungskennlinie für den vertikalen bzw. horizontalen Kräfteverlauf. Die unter Eichbedingungen eingestellten Po­sitions- und Druckwerte werden regeltechnisch auf Null-Werte gesetzt. Mit diesen Maßnahmen kann die Kalibereinstellung, insbesondere des Fertiggerüsts in einer Universal-Träger­straße ohne Testlauf und Probestab zufriedenstellend durch­geführt werden.

    [0005] Den oben zum Stand der Technik beschriebenen Verfahren zum Einrichten der Walzen eines Universalgerüstes ist der Nach­teil gemeinsam, daß die auf diese Weise gefundenen Walzen­stellungen im Gerüst den Anforderungen in der Praxis nicht gerecht werden können, denn die gefundene vertikale Mitte des Walzenballens ist z.B. bei unsymmetrischen Profilen durchaus nicht identisch mit der Form des Kalibers. Dies muß zu ungleichen Walzkräften führen.

    [0006] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Horizon­tal- und Vertikalwalzen des Universalgerüstes -insbesondere nach dem Umbau des Gerüsts auf neue Profilformate - automa­tisch auf eine auf die Mitte des Walzgerüsts bezogene Ein­baugeometrie zu justieren, insbesondere in Verbindung mit einer automatischen Bestimmung der Federkennlinien des Ge­rüsts, nämlich im Hinblick auf die Ständerdehnungen, das elastische Verhalten der eingesetzten Walzen und Walzenan­stellungen und dergleichen. Die Walzkräfte sollen nach dem automatischen Einrichten der Walzen gleichmäßig auf das Profilwalzgut einwirken können, selbst dann, wenn das Walz­gutprofil ausgesprochen unsymmetrisch sein sollte. Diese Aufgabe wird mit den beanspruchten Arbeitsschritten zum automatischen Einrichten der Walzen des Gerüsts und zur Bestimmung der Federkennlinienkonstanten sowie mit den kon­struktiven Maßnahmen gemäß den Patentansprüchen gelöst.

    [0007] Nach Maßgabe des Patentanspruchs 1 dient die axiale Einbau­geometrie der Vertikalwalzen in dem Gerüst als feste Bezugs­größe, wobei die Horizontalwalzen radial und axial in solche von Positions-Istwertgebern gemessenen Walzenanstellungen verschoben werden, aus denen die geometrische Walzspaltmitte und die geometrische Walzmitte im Gerüst bestimmt wird. Bei diesem Verfahren zum automatischen Einrichten von Horizon­tal- und Vertikalwalzen in einem Universalgerüst zeigen sich die folgenden Vorteile: Ausgehend von der walzgerüstbezoge­nen und vertikal festgelegten Einbaugeometrie der Vertikal­walzen wird der Einbau der Horizontalwalzen ausschließlich an der Geometrie des Walzgerüstes ausgerichtet, so daß die Stegmitte eines neuen Profils, d.h. die Walzspaltmitte, exakt in die Mitte der Vertikalwalzenballen gelegt werden kann. Aufgrund der beanspruchten Maßnahmen, daß die Horizon­talwalzen eine axiale Mittenstellung einnehmen können, die der axialen Gerüstmitte entspricht, kann die Flanschdicke eines neuen Profils sowohl auf der Bedienungsseite des Ge­rüsts als auch auf dessen Aantriebsseite genau eingestellt werden. Im Ergebnis führt dies zu gewalzten Profilen ohne nennenswerte Außermittigkeit der Stege bei großer Genauig­keit der Flanschdicken und der Stegdicken. Hervorzuheben ist, daß Testläufe mit ein oder mehreren Probeprofilen ent­fallen können, da das Walzenkaliber automatisch und unter Berücksichtigung aller Walzbedingungen von Anfang an auf das für den jeweiligen Profilstab optimale Kaliber eingestellt wird.

    [0008] In einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung erfolgt das automatische Einrichten der Walzen in dem Universalgerüst nach Maßgabe der folgenden Sequenz von Arbeitsschritten: Die Vertikalwalzen werden in senkrechter Richtung des Gerüsts unverschiebbar und in horizontaler Ebene höhengleich in das Gerüst eingebaut. Die Untere-Horizontalwalze wird in senk­rechter Mittenposition des Gerüstes eingebaut. Anschließend wird die Untere-Horizontalwalze von den Vertikalwalzen mit einem bestimmten Druck wechselseitig angefahren und aus den gemessenen Positionswerten wird die Walzmitte bestimmt. Dann werden die Horizontalwalzen aufgefahren und oberhalb der horizontalen Mittenposition der Vertikalwalzen wird ein bestimmter Walzspalt eingestellt. Dann werden die Vertikal­walzen gegen die Untere-Horizontalwalze gefahren und auf einen bestimmten Druck gebracht. Danach wird die Obere-Hori­zontalwalze wechselseitig gegen die Vertikalwalzen verscho­ben, die erreichten Positionen werden gemessen und der Ab­stand der Unteren-Horizontalwalze zur Walzspaltmitte errech­net. Schließlich werden alle Positions-Istwertgeber für die Horizontalwalzen und die Positions-Istwertgeber für die Vertikalwalzen zu Null gesetzt. Dies erfolgt unter Berück­sichtigung des vorher eingestellten Walzspaltes sowie der Profilierung der Walzballen und der gefundenen Meßwerte; es wird sichergestellt, daß die Ober- und Unterwalze gleiche Profilierung des Walzballens aufweisen. Die Abfolge dieser Arbeitsschritte kann anspruchsgemäß auch mit der Oberen-­Horizontalwalze begonnen werden. Auch kann der Walzspalt der aufgefahrenen Horizontalwalzen unterhalb der horizontalen Mittenposition der Vertikalwalzen liegen. Diese vorteilhafte Sequenz von Arbeitsschritten ermöglicht das exakte Auffinden der gerüstbezogenen geometrischen Walzmitte und Walzspalt­mitte vollautomatisch und ohne jeden Testlauf und ohne opti­sche Hilfsmittel. Das Einrichten der Walzen im Gerüst kann von einem Leitstand aus eingestellt bzw. eingeregelt werden. Zur Bestimmung der axialen Walzmitte des Gerüsts, die mit der axialen Walzmitte der Horizontalwalzen übereinstimmt, werden also lediglich die Vertikalwalzen in horizontaler Richtung verfahren, wobei es auf eine exakte radiale Anstel­lung der Horizontalwalzen zunächst nicht ankommt. Erst in dem zweiten automatisch ablaufenden Arbeitsschritt wird die Walzspaltmitte der Horizontalwalzen anspruchsgemäß festge­legt.

    [0009] Weiterhin zeichnet sich die aufgabengerechte Lösung dadurch aus, daß die radiale Federkennlinie für beide Horizontalwal­zen gemeinsam, die radiale Federkennlinie für jede Vertikal­walze gesondert und die axiale Federkennlinie einer der Horizontalwalzen jeweils nach einer der beiden Achsrichtungen gesondert ermittelt wird, indem die Walzen elektromecha­nisch bis zu dem Moment des Aufsetzens gegeneinandergefahren werden und anschließend der Walzenballendruck hydraulisch auf mindestens zwei Druckpunkte erhöht und von diesen Druck­punkten wieder entlastet wird. Mit der vorgeschlagenen Be­stimmung der Federkennlinie ist es vorteilhafterweise mög­lich, die in einem Profilwalzwerk von Profil zu Profil stets unterschiedliche axiale Walzkraftkomponente zu berücksich­ tigen, die darüber hinaus ungleichmäßig verteilt auf die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze auftritt. Der Vorteil der erfinderischen Maßnahmen wird noch deutlicher bei den un­symmetrischen Profilen, da dort die vertikale Mitte des Walzenballens durchaus nicht identisch sein muß mit der Form des Kalibers. Diese praxisnahen Belastungsfälle können alle mit der anspruchsgemäßen Ermittlung der Gerüstfederkenn­linien berücksichtigt werden, um eine schnelle und reprodu­zierbare Kalibereinstellung des Universalgerüsts ohne Test­lauf und ohne Probestab vorzunehmen.

    [0010] In Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Ge­schwindigkeit der elektromechanischen Anstellungen der Wal­zen gegeneinander mit zunehmender Abstandsverkleinerung vermindert wird und im Moment des Aufsetzens zu Null wird. Hierdurch wird eine noch schnellere und noch sicherere Fe­derkennlinienbestimmung bei der Umstellung von einem gewalz­ten Profil auf ein neues Profil möglich, da die Walzen bis zum Aufsetzmoment, dem sogenannten "roll kissing" program­miert gegeneinander gefahren werden können. Der Augenblick des roll kissing kann bspw. mit Hilfe von einen Druckanstieg registrierenden Druckaufnehmern verfolgt werden, von denen die Anstellbewegung der Walzen gestoppt wird.

    [0011] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist vorgese­hen, daß die elektromechanische Anstellbewegung der Horizon­talwalzen gegeneinander und bei geöffneten Vertikalwalzen bis zum Aufsetzmoment synchronisiert ist und anschließend eine der Horizontalwalzen mit dem Walz ballendruck hydrau­lisch beaufschlagt wird. Auf diese vorteilhafte Weise werden Beschädigung der Horizontalwalzen vermieden, auch wenn diese relativ schnell bis zum Moment des Aufsetzens gegen­ einander gefahren werden. Zur Bestimmung der Federkennlinie wird erst anschließend der Walzenballendruck hydraulisch auf mehrere Druckpunkte angehoben.

    [0012] Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung ist vorgesehen, daß die Vertikalwalzen bei drucklos gegeneinander gefahrenen und mit im Sinne einer Axialbewegung entlasteter oberen oder unteren Horizontalwalze elektromechanisch gegen die Flanken der Horizontal-walzen bis zum Aufsetzmoment gefahren werden und daß anschließend jede einzelne Vertikalwalze drucksynchronisiert mit dem Walzenballendruck hydraulisch beaufschlagt wird. Bspw. kann die Obere-Horizontalwalze axial kantengleich zur Unteren-Horizontalwalze gedrückt werden und umgekehrt. Die erfindungsgemäße Methode erlaubt die Aufnahme der unverfälschten Federkennlinienkonstanten für jede Vertikalwalze, da sich die Abstützungskräfte über die Horizontalwalzen aufheben und nur die Auffederungswerte des Gerüsts auf der Antriebsseite und auf der Bedienungssei­te gemessen werden.

    [0013] In besonderer Ausgestaltung der Erfindung wird vorgeschla­gen, daß jeweils eine Vertikalwalze von einer bzw. der an­deren Seite elektromechanisch gegen die zugeordnete Flanke der Unteren- bzw. Oberen-Horizontalwalze bis zu dem Aufsetz­moment gefahren wird, wobei die Horizontalwalzen drucklos gegeneinander gefahren sind und daß anschließend jede Ver­tikalwalze mit dem Walzenballendruck hydraulisch beauf­schlagt wird. Beide Horizontalwalzen können dabei festgelegt sein oder aber auch nur eine von beiden; auch können beide Horizontalwalzen axial verschiebbar sein. Die Bewegung der Horizontalwalzen kann gegebenenfalls mitgemessen werden. Hierdurch wird die axiale Federkennliniekonstante für die Untere- bzw. Obere-Horizontalwalze sowohl für die Bedie­nungsseite als auch für die Antriebsseite gesondert ermit­ telt. Auf diese Weise kann dem Umstand Rechnung getragen werden, daß die Untere- bzw. Obere-Horizontalwalze beim Wal­zen nicht in der voreingestellten Walzmitte gehalten werden kann, sondern wegen des Differenzdruckes der beiden Verti­kalwalzen in beide Richtungen ausweicht. Die so verur sachte Auffederung kann also bei der Kalibereinstellung des Univer­sal-Walzgerüsts rechnerisch in die Regeltechnik eingehen.

    [0014] In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß zwischen die Flanken der Horizontalwalzen und dem Walzenballen jeder Vertikalwalze gegebenenfalls ein Füllstück eingelegt wird, bevor die Vertikalwalze mit dem hydraulischen Walzenballen­druck beaufschlagt wird. Mit dieser Maßnahme können die unterschiedlichen Winkel der Horizontal- und Vertikalwalzen kompensiert werden, insbesondere beim Walzen von Profilen, deren Flanschenbreiten bspw. größer 500 mm sind. Die Ab­plattungen der Distanzstücke werden bei der Ermittlung der Federkennlinienkonstanten für die Vertikalwalzen entspre­chend berücksichtigt. Wahlweise können solche Füllstücke auch zwischen die Horizontalwalzen eingelegt werden.

    [0015] Zur weiteren Ausbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß der jeweilige Stellweg S der hydraulischen Anstellung der Walzen und der entsprechende beaufschlagte Walzenballen­druck F gemessen und gespeichert werden und daß in an sich bekannter Weise aus den Differenzdrücken und der zugehörigen Differenz der Stellwege eine mittlere Federkennlinienkon­stante ermittelt wird.

    [0016] Zwecks Durchführung des beanspruchten Verfahrens zum automa­tischen Einrichten der Walzen betrifft die Erfindung auch ein Universalgerüst, welches sich dadurch auszeichnet, daß die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze mit einer in radialer Richtung wirkenden elektromechanischen Langhubanstellung und mit einer hydraulischen Kurzhubanstellung verbunden ist sowie eine in axialer Richtung wirkende hydraulische Kurz­hubverstellung aufweist, daß die Untere- bzw. Obere-Hori­zontalwalze mit einer in radialer Richtung wirkenden elek­tromechanischen Langhubanstellung verbunden ist und in axia­ler Richtung lösbar und einstellbar ist, daß die Vertikal­walzen mit einer in radialer Richtung wirkenden elektrome­chanischen Langhubanstellung und mit einer hydraulischen Kurzhubanstellung verbunden sind und in vertikaler Richtung des Gerüstes unverschiebbar und höhengleich angeordnet sind und daß die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze eine hydrau­lische Stellvorrichtung für eine Axialbewegung aufweist, die entlastbar ist. Entsprechend dem Patentanspruch versteht es sich, daß bei dem erfindungsgemäßen Universalgerüst die konstruktiven Maßnahmen alternativ auf die jeweils andere Horizontalwalze zu übertragen sind. Die Kombination dieser konstruktiven Maßnahmen ermöglicht das automatische Einrich­ten der Walzen in der geometrischen Walzmitte und Walzspalt­mitte des Gerüsts. Mit den elektromechanischen Anstellungen kann das sogenannte "roll kissing" schnell und sehr präzise durchgeführt werden; mit der hydraulischen Kurzhubanstellung werden die Stellwege und Druckpunkte zur Ermittlung der Federkennlinie durchfahren. Die Ausgestaltung der elektro­mechanischen Langhubanstellung bzw. der hydraulischen Kurz­hubverstellung oder auch der hydraulischen Kurzhubanstellung kann dabei dem Stand der Technik entpsrechend erfolgen.

    [0017] Zweckmäßigerweise sind an der elektromechanischen Langhub­anstellung Druckaufnehmer, Weggeber und dergleichen angeord­net. Druckaufnehmer, Weggeber oder dergleichen finden sich zweckmäßigerweise auch an hydraulischen Kurzhubanstellun­gen. Die Horizontalwalzen weisen vorteilhafterweise axiale Positions-Istwertgeber auf, die meßtechnisch mit einer Flä­cheneinheit zur Bestimmung der vertikalen "Walzmitte" des Gerüsts verbunden sind und ferner weisen die Horizontalwal­zen radiale und auch axiale Positions-Istwertgeber auf, die meßtechnisch mit einer Recheneinheit zur Bestimmung der horizontalen "Walzspaltmitte" des Gerüsts verbunden sind. Hierbei kann auf kostengünstige handelsübliche Geräte zu­rückgegriffen werden.

    [0018] Die Erfindung wird anhand von schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 die auf Walzmitte des Universalgerüsts positio­nierbaren Horizontalwalzen mit einer Darstellung für die Anstellvorrichtungen,

    Figur 2 die Meßkurven zur Berechnung der Walzmitte,

    Figur 3 die auf Walzspaltmitte positionierbaren Horizon­talwalzen des Universalgerüsts,

    Figur 4 ein vergrößerter Ausschnitt X gemäß Fig. 3,

    Figur 5 die Auffederungskennlinie für die Horizontalwalzen des Universalgerüsts,

    Figur 6 der Verlauf der Anstellgeschwindigkeit in Abhän­gigkeit von der Walzspaltverkleinerung,

    Figur 7 die Auffederungskennlinie für die Vertikalwalzen,

    Figur 8 die axiale Auffederungskennlinie für die untere Horizontalwalze, und

    Figur 9 die axiale Auffederungskennlinie für die untere Horizontalwalze.



    [0019] In der schematischen Darstellung des Universalgerüstes nach Fig. 1 erkennt man die beiden Horizontalwalzen 1 und 2 sowie die beiden Vertikalwalzen 3 und 4 des Universalgerüstes. Die Walzenständer zur Aufnahme der von den Walzen ausgeübten Walzkräfte sind nicht dargestellt. Im Ausführungsbeispiel sind sowohl der Oberen-Horizontalwalze 1 als auch der Unte­ren-Horizontalwalze 2 je eine elektromechanische Langhuban­stellung 5 bzw. 6 zugeordnet, die durch Doppelpfeile symbol­haft angedeutet sind und in ihrer konstruktiven Ausbildung dem Stand der Technik entsprechen. Dies trifft auch für die elektromechanischen Langhubanstellungen 7 bzw.8 für die Vertikalwalzen 3 und 4 zu. Die jeweiligen Positionen der Horizontalwalzen 1 und 2 werden durch Weggeber 9, 10 über­wacht, die durch Skalen angedeutet sind. In gleicher Weise wird die Position der Vertikalwalzen 3 und 4 durch Weggeber 11 und 12 überwacht.

    [0020] Der Oberen-Horizontalwalze 1 sind zwei hydraulische Kurzhub­anstellungen 13 und 14 und den Vertikalwalzen sind ebenfalls zwei hydraulische Kurzhubanstellungen 15 und 16 zugeordnet. Ferner ist der Oberen-Horizontalwalze eine in axialer Rich­tung wirkende hydraulische Kurzhubverstellung 22 zugeordnet. Mit Hilfe der Weggeber 17 wird die Position der hydrauli­schen Kurzhubanstellungen der Horizontalwalzen in radialer Richtung überwacht. Diese Überwachung erfolgt bei den Ver­tikalwalzen mit Hilfe der Weggeber 18. Der Weggeber 21 dient der Überwachung der hydraulischen Kurzhubverstellung 22 in axialer Richtung der Oberen-Horizontalwalze. Die von den Horizontalwalzen 1, 2 auf ein Walzprofil ausgeübte Walzkraft wird durch Walzkraftgeber bzw. Druckmeßdosen 19 gemessen. Die von den Vertikalwalzen 3 und 4 ausgeübten Walzkräfte werden über die Druckgeber 20 vermittelt. Wie nicht näher dargestellt wurde, sind alle Positions-Istwertgeber 17, 18, 21 sowie die Druckmeßdosen 19 für die Horizontalwalzkraft sowie die Druckgeber 20 der Walzkräfte der Vertikalwalzen in einer elektronischen Recheneinheit 26 speicherbar und abruf­bar.

    [0021] Die Obere- und die Untere-Horizontalwalze 1, 2 sind in senk­rechter Mittenposition MW des Walzgerüsts eingebaut. Die Vertikalwalzen werden in senkrechter Richtung des Gerüsts unverschiebbar und horizontal höhengleich in das Gerüst eingebaut. Die Obere-Horizontalwalze ist in axialer Richtung mit Hilfe der hydraulischen Kurzhubverstellung 22 einstell­bar.

    [0022] Die Untere-Horizontalwlaze 2 hat in axialer Richtung keinen eigenen Verstellan-trieb. Zur genauen Bestimmung der senk­rechten Walzmitte wird die eingebaute Untere-Horizontalwalze mit der Vertikalwalze 4 der Antriebsseite 23 gegen eine Bezugskante 27 des Walzgerüstes geschoben. Bei Erreichen eines definierten hydraulischen Meßdruckes wird die erreich­te Position in Richtung der Bedienungsseite 24 des Gerüsts an der axialen Wegerfassung 28 gemessen und ein Meßpunkt P1 gespeichert (Fig. 2). Danach wird die Vertikalwalze 4 der Antriebsseite 23 wieder zurückgefahren.

    [0023] Mit der Vertikalwalze 3 der Bedienungsseite 24 wird dann die Untere-Horizontalwalze 2 von der Bezugskante 27 des Walzge­rüsts in Richtung der Antriebsseite 23 geschoben. Bei Errei­chen eines definierten hydraulischen Meßdruckes wird die erreichte Position in Richtung der Antriebsseite 23 an der axialen Wegerfassung 29 gemessen und ein Meßpunkt P2 gespei­chert (Fig. 2).

    [0024] Der Positions-Mittelwert MW der Unteren-Horizontalwalze wird rechnerisch ermittelt, während die Untere-Horizontalwalze im Meßpunkt P2 festgehalten wird. Der Positions-Mittelwert MW der Unteren-Horizontalwalze wird mit folgender Formel ermit­telt:
    MW = P2 - P1 : 2 (mm)

    [0025] Um den Betrag des Mittelwertes MW wird die Untere-Horizon­talwalze 2 beim Nullsetzen der Walzspalte mit Hilfe der Vertikalwalze 4 vom Meßpunkt P2 zurückgeschoben. Ist dann die Position Walzmitte (MW) erreicht, werden folgende Posi­tionswerte in der Recheneinheit 26 zu Null gesetzt.
    - Axiale Stellung der Oberen-Horizontalwalze 1
    - Axiale Stellung der Untern-Horizontalwalze 2

    [0026] Gleichzeitig mit der Verschiebung der Unteren-Horizontalwal­ze 2 wurde auch die Obere-Horizontalwalze mitgeschob-en. Voraussetzung dabei ist die beidseitige Entlastung der Hy­draulikzylinder der Kurzhubverstellung 22 für den axialen Verschub der Oberen-Horizontalwalze 1.

    [0027] Nachdem die Walzmitte MW des Gerüsts entsprechend obiger Beschreibung automatisch ermittelt und festgelegt wurde, gilt es, anschließend die Walzspaltmitte zu ermitteln. Wie eingangs beschrieben wurde, müssen hierzu die Vertikalwalzen 3 und 4 auf der Antriebsseite 23 und auf der Bedienungsseite 24 horizontal und höhengleich in das Walzgerüst eingebaut sein. Die Mitte der Vertikalwalzen ist die Bezugsebene für die Walzspaltmitte.

    [0028] Nach dem Positionieren der Horizontalwalzen 1 und 2 in der senkrechten Mittenstellung MW des Gerüsts und nach dem Null­setzen der axialen Positions-Istwertgeber 21 beider Horizon­talwalzen werden die Vertikalwalzen 3 und 4 aufgefahren. Die beiden Horizontalwalzen 1 und 2 werden bis zum roll kissing zusammengefahren und mit der hydraulischen Kurzhubanstellung 13, 14 auf einen definierten Walzenballendruck von bswp. 100 KN gebracht. Die Positionswerte der Positions-Istwertgeber werden im Moment des roll kissing und bei dem aufgebrachten Walzenballendruck erfaßt und in der Rechnereinheit 26 ge­speichert.

    [0029] Nach dem Nullsetzen des Walzspaltes wird gemäß Fig. 3 ein Walzspalt A von ca. 10 mm aufgefahren. Dabei werden beide Horizontalwalzen oberhalb der später ermittelten Walzspalt­mitte MS eingestellt. Mit Hilfe der hydraulischen Kurzhuban­stellungen 15, 16 werden beide Vertikalwalzen 3, 4 gegen die Untere-Horizontalwalze 2 gefahren und der Walzenballendruck jeder einzelnen Vertikalwalze synchron auf bspw. 1000 KN erhöht.

    [0030] Nach dem Klemmvorgang der Unteren-Horizontalwalze 2 wird die Obere-Horizontalwalze 1 mit Hilfe der hydraulischen Kurzhub­verstellung 22 axial aus der Mittenstellung MW bis zur Ver­tikalwalze 4 der Antriebsseite 23 und anschließend bis zur Vertikalwalze 3 der Bedienungsseite 24 verschoben. Die Wege X1 und X2 werden mit Hilfe des Positions-Istwertgebers 21 für die Obere-Horizontalwalze 1 erfaßt.

    [0031] Der Abstand B der Unteren-Horizontalwalze 2 zur Walzspalt­mitte MS wird nach folgender Formel ermittelt:



    [0032] Nach der Ermittlung der Walzmitte MW bzw. der Walzspaltmitte MS des Gerüsts wird die Untere-Horizontalwalze auf die er­rechnete Walzspaltmitte gefahren. Anschließend werden die Positions-Istwertgeber für die Horizontalwalzen und die Positions-Istwertgeber für die Vertikalwalzen zu Null ge­setzt.

    [0033] Für das Positionieren der Oberen- und Unteren-Horizontalwal­ze auf den Walzspalt "Null" für die Stegdicke wird eine elektromechanische Langhubanstellung 5, 6 mit einer Stellge­nauigkeit von +/- 0,04 mm eingesetzt sowie eine hydraulische Kurzhubanstellung 13, 14 für die Obere-Horizontalwalze mit einer Stellgenauigkeit von +/-0,01 mm. Mit der eingesetzten Positions-Istwertgeberauflösung kann der Walzspalt auf +/-0,01 mm genau eingestellt werden. Bei dem Nullsetzen der Positions-Istwertgeber 17 für die Horizontalwalzen 1 und 2 wird die Federkennlinienkonstante für die Auffederung des Gerüsts in vertikaler Richtung berücksichtigt sowie die rechnerisch ermittelte Konstante für die Walzenabplattung der Oberen- und der Unteren-Horizontalwalze.

    [0034] Für das Nullsetzen der Positions-Istwertgeber 18 der Verti­kalwalzen 3, 4 in horizontaler Richtung des Walzgerüsts werden die Vertikalwalze 4 der Antriebsseite 23 und die Vertikalwalze der Bedienungsseite 24 gleichzeitig auf die Flanken der Horizontalwalzen gefahren. Für das Positionieren jeder Vertikalwalze 3, 4 auf den geforderten Walzspalt für die Flanschdicke auf der Antriebsseite 23 bzw. Bedienungs­seite 24 wird eine elektromechanische Langhubanstellung 7, 8 mit einer Stellgenauigkeit von +/-0,04 mm sowie eine hydrau­lische Kurzhubanstellung 15, 16 mit einer Stellgenauigkeit von +/- 0,01 mm eingesetzt. Mit der eingesetzten Positions-­Istwertgeberauflösung kann jeder Walzspalt auf +/- 0,01 mm genau eingestellt werden. Beim Nullsetzen der Positions-Ist­wertgeber für die Vertikalwalze wird deren Auffederungs­kennlinie in horizontaler Richtung des Gerüsts bzw. in ra­dialer Richtung der Vertikalwalzen berücksichtigt. Ferner wird die rechnerische Walzenabplattung der Vertikalwalzen beim Nullsetzen berücksichtigt. Die hydraulischen Kurzhuban­stellungen 13, 14 für die Horizontalwalzen 1, 2 und die hydraulischen Kurz-hubanstellungen 15, 16 für die Vertikal­walzen 3, 4 werden in ihre jeweilige zuvor gespeicherte Ausgangsposition zurückgestellt. Die Walzspaltstellwege der Horizontalwalzen und jeder Vertikalwalze sind also auf die Nullposition der hydraulischen Anstellung bezogen.

    [0035] Insbesondere nach dem Umbau der Horizontal- und Vertikalwal­zen des Universal-Walzgerüsts auf neue Profilformate in der Walzstraße müssen die Federkennlinienkonstanten des Univer­salgerüsts neu bestimmt werden, um eine schnelle und repro­duzierbare Kalibereinstellung des Universalgerüsts ohne Testlauf und ohne Probestab vorzunehmen. Die Ermittlung der Federkennlienienkonstanten zeichnet sich durch folgende Arbeitsschritte aus:

    [0036] Zunächst einmal erfolgt die Ermittlung der Federkennlinien­konstanten für die Horizontalwalzen gemeinsam (Fig. 5). Hierzu werden die elektromechanische Langhubanstellung 5 und die hydraulischen Kurzhubanstellungen 13, 14 der Oberen-Ho­rizontalwalze 1 sowie die elektromechanische Langhubanstel­lung 6 der Unteren-Horizontalwalze 2 betätigt. Die Vertikal­walzen sind in geöffneter Position. Zur Sicherung der zen­trischen Anstellbewegung der Oberen -Horizontalwalze und der Unteren-Horizontalwalze werden die beiden Antriebe für die elektromechanischen Langhubanstellungen elektrisch synchro­ nisiert. Die hydraulischen Kurzhubanstellungen 13, 14 werden in Ausgangsposition des Hydraulikzylinders positioniert und dort während der Anstellbewegung gehalten.

    [0037] Die Obere-Horizontalwalze und die Untere-Horizontalwalze werden elektromechanisch zusammengefahren. Die an der Unte­ren-Horizontalwalze angeordneten Druckmeßdosen 19 registrie­ren einen Druckanstieg, wobei die Anstellgeschwindigkeit mit zunehmender Walzspaltverkleinerung entsprechend dem Ge­schwindigkeitsverlauf in Fig. 6 vermindert wird. In dem Moment des Aufsetzens der Horizontalwalzen geht die Anstell­geschwindigkeit für beide Langhubanstellungen auf Null, womit das sogenannte "roll kissing" bezeichnet wird.

    [0038] Mit Hilfe der hydraulischen Kurzhubanstellung für die Obere-­Horizontalwalze 1 wird der Walzenballendruck auf bspw. F = 1000 KN erhöht. Der Anstellkraft 1000 KN entspricht in Fig. 5 der Anfangswert A1 in der Auffederungskennlinie. Dabei wird der Stellweg des Kolbens gemessen und gespeichert. Gleichzeitig wird dieser Anfangswert A1 gleich Null gesetzt.

    [0039] Mit Hilfe der hydraulischen Kurzhubanstellung für die Obere-­Horizontalwalze wird der Walzenballendruck weiter auf bspw. F = 3000 KN erhöht; dies entspricht dem Wert A2 in der Auf­federungskennlinie gemäß Fig. 5. Der Differenz-Stellweg des Kolbens aufgrund der zusätzlichen Druckerhöhung wird gemes­sen und gespeichert.

    [0040] Mit Hilfe der hydraulischen Kurzhubanstellung für die Ober­walze 1 wird der Walzenballendruck weiter um ca. zehn Pro­zent auf bspw. F = 3300 KN erhöht und danach auf 3000 KN vermindert. Dies entspricht dem Wert B2 der Auffederungs­kennlinie in Fig. 5. Die Stellweg-Position des Kolbens wird gemessen und gespeichert. Die hydraulische Kurzhubanstellung der Oberen-Horizontalwalze wird weiter bis auf F = 1000 KN vermindert. Dies entspricht dem Wert B1 in der Auffederungs­kennlinie von Fig. 5.

    [0041] Zur Bestimmung der mittleren Federkennlinienkonstanten der beiden Horiozontalwalzen 1, 2 sind die Punkte P1 und P2 zu errechnen, wobei P1 = (B1 - A1)/2 und P2 = (B2 - A2)/2 ist. Der Auffederungsweg (ΔS) ergibt sich aus der Differenz P2 - P1 (mm) ; der Differenzdruck (ΔF) ergibt sich aus der Differenz 3000 KN - 1000 KN. Die mittlere Federkennlinien­konstante ist dann ΔF/ΔS (KN/mm) . Die Walzenabplattung, die beim roll kissing eine Funktion von der Walzenaufsetzkraft, des Walzendurchmesser, der Walzenballenlänge sowie des Walz­werkstoffs ist, wird nicht einzel selektiert gemessen, son­dern wird nur rechnerisch ermittelt, gespeichert und bei der Bestimmung der Federkennlinienkonstanten berücksichtigt.

    [0042] Bei der Ermittlung der Federkennlinienkonstanten für die Vertikalwalzen 3, 4 (Fig. 7) werden die elektromechanischen Langhubanstellungen 7, 8 und die hydraulischen Kurzhuban­stellungen 15, 16 betätigt. Dabei sind die Horizontalwalzen ohne Druck zusammengefahren. Die Obere-Horizontalwalze 1 ist hydraulisch an den Kurzhubverstellungen 22 für die Axialbe­wegung beidseitig entlastet.

    [0043] Die hydraulischen Kurzhubanstellungen 15, 16 der Vertikal­walzen werden in Ausgangsposition des Hydraulikzylinder positioniert und dort während der Anstellbewegung gehalten.

    [0044] Die Anstellbewegung beider Vertikalwalzen erfolgt bis zum Aufsetzen auf die Obere- und/oder Untere-Horizontalwalze elektromechanisch, nicht synchronisiert und gleichzeitig für die Antriebsseite 23 und für die Bedienungsseite 24 des Universalgerüsts. Entsprechend dem Geschwindigkeitsverlauf gemäß Fig. 6 wird die Anstellgeschwindigkeit mit zunehmender Walzspaltverkleinerung vermindert und wird im Moment des Aufsetzens auf die Obere- und/oder Untere-Horizontalwalze, d.h. im Moment des roll kissing zu Null.

    [0045] Die Obere-Horizontalwalze wird bei diesem Vorgang axial mit der Unteren-Horizontalwalze kantengleich gedrückt und der Walzenballendruck jeder einzelnen Vertikalwalze wird druck­synchronisiert auf bspw. 1000 KN erhöht. Die Ermittlung des Anfangswertes A1 in der Auffederungskennlinie von Fig. 7 erfolgt getrennt für die Antriebsseite und die Bedienungs­seite. Diese Methode erlaubt die Aufnahme der unverfälschten Federkennlinienkonstanten für jede Vertikalwalze gesondert, da sich die Abstützkräfte über die Horizontalwalzen aufheben und nur die Auffederungswerte auf der Antriebsseite und auf der Bedienungsseite gemessen werden. Dabei wird für jede hydraulische Kurzhubanstellung 15, 16 der Stellweg des Kol­bens gemessen und gespeichert. Gleichzeitig werden die An­fangswerte A1 gleich Null gesetzt. Die weitere Ermittlung der Federkennlinienkonstanten für jede Vertikalwalze erfolgt entsprechend den Arbeitsschritten, die für die Horizontal­walzen 1, 2 durchgeführt werden und weiter oben zu Fig. 5 und der dargestellten Auffederungskennlinie der Horizontal­walzen beschrieben wurden.

    [0046] Bei der Ermittlung der Federkennlinienkonstanten der Verti­kalwalzen im Universal-Fertiggerüst sind die unterschiedli­chen Winkel der Horizontal- und Vertikalwalzen zu kompensie­ren, bspw. bei Horizontalwalzensätzen für die Walzung von Profilen, deren Flanschbreite größer 500 mm ist. In diesem Fall müssen beim Abdrücken der Vertikalwalzen gegen die Horizontalwalzen Füllstücke bspw. Distanzstücke eingesetzt werden. Diese Distanzstücke werden beim Walzenwechsel einge­baut und nach Eichung der Vertikalwalzen aus dem Universal-­ Fertiggerüst entnommen. Die Abplattung der Distanzstsücke wird bei der Ermittlung der Federkennlinienkonstanten zusam­men mit der Abplattung der Vertikalwalzen in die Berechnun­gen einbezogen.

    [0047] Die axiale Federkennlinienkonstante für die Untere-Horizon­talwalze wird in beiden Richtungen der Vertikalwalzen ge­trennt ermittelt (Fig. 8 und Fig. 9). Hierzu hat die Unte­re-Horizontalwalze 2 einen symbolisch dargestellten Stell­weg-Positionsgeber 25 für die Axialverschiebung dieser Wal­ze, angeordnet auf der Bedienungsseite 24 des Walzgerüsts.

    [0048] Zur Ermittlung der axialen Federkennlinienkonstanten für die Untere-Horizontalwalze werden die elektromechanischen Lang­hubanstellungen 7, 8 und die hydraulischen Kurzhubanstellun­gen 15, 16 der beiden Vertikalwalzen 3, 4 eingesetzt. Dabei ist die Obere-Horizontalwalze hydraulisch von den axial wirkenden Kurzhubverstellungen 22 beidseitig entlastet.

    [0049] Die Untere-Horizontalwalze 2 kann beim Walzen nicht in der voreingestellten Walzmitte gehalten werden und weicht über den Differenzdruck der beiden Vertikalwalzkräfte beim Walzen in beide Richtungen aus. Zur Kompensierung der unterschied­lichen Winkel zwischen der Vertikal- und Horizontalwalze bei z.B. Flanschbreiten größer 500 mm sind beim Universal-Fertig­gerüst Distanzstücke vor dem Abdrücken einzusetzen. Die Abplattung der Distanzstücke wird bei der Ermittlung der Federkennlinienkonstanten in die Berechnungen einbezogen. Die hydraulischen Kurzhubanstellungen der Vertikalwalzen werden in Ausgangsposition ihrer jeweiligen Hydraulikzylin­der positioniert und dort während der Anstellbewegung gehal­ten.

    [0050] Die Ermittlung der Federkennlinienkonstanten der Unteren-Ho­rizontalwalze 2 in Richtung der Bedienungsseite 24 erfolgt gemäß Fig. 8 folgendermaßen:

    [0051] Die Vertikalwalze 4 der Antriebsseite 23 wird von der elek­tromechanischen Langhubanstellung 8 gegen die Untere-Hori­zontalwalze gefahren. Bei diesem Vorgang wird die Obere-­Horizontalwalze nur mitgeschleppt. Die Anstellgeschwindig­keit bis zum Aufsetzmoment wird entsprechend der Walzspalt­verkleinerung vermindert, d.h. die Anstellgeschwindigkeit wird entsprechend Fig. 6 bis zum Moment des roll kissing auf Null zurückgefahren. Der Moment des Aufsetzens der Vertikal­walze 4 auf die Untere-Horizontalwalze 2 wird durch einen Druckanstieg registriert.

    [0052] Mit Hilfe der hydraulischen Kurzhubanstellung 16 für die Vertikalwalze 4 der Antriebsseite 23 wird der Walzenballen­druck auf bspw. F = 1000 KN erhöht. Diese Walzkraft ent­spricht dem Anfangswert A1 der zu ermittelnden Federkennli­nie. Der Stellweg-Wert auf dem Weggeber 18 an der Axialver­schiebung wird bei 1000 KN gleich Null gesetzt. Entsprechend der Federkennlinie von Fig. 8 wird mit Hilfe der hydrauli­schen Kurzhubanstellung 16 der Vertikalwalze der Antriebs­seite der Walzenballendruck weiter auf bspw. F = 3000 KN erhöht. Diese Walzkraft entspricht dem Wert A2 auf der Fe­derkennlinie. Der Stellweg wird über den Weggeber an der Axialverschiebung gemessen und gespeichert. Dann wird der Walzenballendruck der Vertikalwalze 4 weiter um 10% auf bspw. F = 3300 KN erhöht und danach auf 3000 KN vermindert. Diese Walzkraft entspricht dem Wert B2 auf der Federkennli­nie gemäß Fig. 8. Die Stellweg-Position an der Axialver­schiebung wird gemessen und gespeichert. An der hydrauli­schen Kurzhubanstellung 16 der Vertikalwalze der Antriebs­seite wird der Walzenballendruck weiter auf 1000 KN vermin­ dert. Diese Walzkraft entspricht dem Wert B1 auf der Feder­kennlinie gemäß Fig. 8. Die Stellweg-Position an der Axial­verschiebung wird gemessen und gespeichert. Die mittlere Federkennlinienkonstante zwischen den Punkten P1 und P2 gemäß Fig. 8 wird entsprechend dem Algorithmus berechnet, der zuvor bei der Berechnung der mittleren Federkennlinien­konstanten für die Horizontalwalzen 1, 2 angegeben wurde.

    [0053] Die Ermittlung der Federkennlinienkonstanten für die Untere-­Horizontalwalze 2 in Richtung der Antriebsseite 23 gemäß Fig. 9 erfolgt in der gleichen Weise wie die Ermittlung der Federkennliniekonstanten der Unteren-Horizontalwalze in Richtung der Bedienungsseite 24 gemäß Fig. 8 und ist mit der Vertikalwalze 3 der Bedienungsseite 24 durchzuführen, wie dies in Fig. 9 schematisch dargestellt wurde. Die Berechnung der mittleren Federkennlinienkonstanten zwischen den Punkten P1 und P2 in Fig. 9 erfolgt ebenfalls entsprechend dem Al­gorithmus, der zur Berechnung der mittleren Federkennlinien­konstanten in Fig. 8 bzw. für die Horizontalwalzen angegeben wurde.

    [0054] Mit der beanspruchten und zuvor beschriebenen Erfindung wird ein automatisches Einrichten der Walzen eines Universalge­rüstes ermöglicht zusammen mit einem automatischen Nullset­zen der Horizontalwalzspalte und der Vertikalwalzspalte unter Berücksichtigung der ermittelten aktuellen Federkenn­linienkonstanten. Das automatische Einrichten der Walzen für das Universalgerüst kann von einem Leitstand aus vorgenommen werden. Dabei können die erfindungsgemäßen Maßnahmen nicht nur auf die Untere-Horizontalwalze bezogen werden, sondern alternativ auch auf die Obere-Horizontalwalze des Universal-­Walzgerüsts.

    Liste der Bezugszeichen



    [0055] 

    1 Obere-Horizontalwalze

    2 Untere-Horizontalwalze

    3 Vertikalwalze

    4 Vertikalwalze

    5 Langhubanstellung der Oberen-Horizontalwalze

    6 Langhubanstellung der Unteren-Horizontalwalze

    7 Langhubanstellung der Vertikalwalze der Bedienungsseite

    8 Langhubanstellung der Vertikalwalze der Antriebsseite

    9, 10 Weggeber für die Horizontalwalzen

    11, 12 Weggeber für die Vertikalwalzen

    13, 14 hydraulische Kurzhubanstellungen der Oberen-Horizon­talwalze

    15, 16 hydraulische Kurzhubanstellung der Vertikalwalzen

    17 Weggeber/Positions-Istwertgeber der Oberen-Horizontalwalze (radial)

    18 Weggeber/Positions-Istwertgeber der Vertikalwalzen (radial)

    19 Druckmeßdosen

    20 Druckgeber

    21 Positions-Istwertgeber der Horizontalwalzen (axial)

    22 hydraulische Kurzhubverstellung

    23 Antriebsseits

    24 Bedienungsseite

    25 Stellweg-Positionsgeber der Unteren-Horizontalwalze (axial)

    26 Recheneinheit

    27 Bezugskante des Universalgerüsts

    28 Wegerfassung

    29 Wegerfassung




    Ansprüche

    1. Verfahren zum automatischen Einrichten von Horizontal-und Vertikalwalzen in einem Universalgerüst, insbesondere nach dem Umbau des Gerüsts auf neue Profilformate der Walzstraße mit Hilfe von Anstellgliedern und mittels von auf Rechnereinheiten geschaltete Positions-Meßeinrich­tungen für die Walzenstellungen unter Berücksichtigung der Federkennlinienkonstanten,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die axiale Einbaugeometrie der Vertikalwalzen in dem Gerüst als feste Bezugsgröße dient und die Horizontalwal­zen radial und axial in solche von Positions-Istwertge­bern gemessenen Walzenstellungen verschoben werden, aus denen die geometrische Walzmitte und die geometrische Walzspaltmitte des Gerüsts bestimmt wird.
     
    2. Verfahren nach Anspruch 1,
    gekennzeichnet durch
    folgende Sequenz von Arbeitsschritten:
    - die Vertikalwalzen werden in senkrechter Richtung des Gerüsts unverschiebbar und horizontal höhengleich in das Gerüst eingebaut,
    - die Untere- bzw. die Obere-Horizontalwalze wird in senkrechter Mittenposition in das Gerüst eingebaut,
    - die Untere- bzw. Obere-Horizontalwalze wird von den Vertikalwalzen mit einem bestimmten Druck wechselseitig angefahren und aus den gemessenen Positionswerten wird die Walzmitte (MW) bestimmt,
    - die Horizontalwalzen werden aufgefahren und oberhalb bzw. unterhalb der horizontalen Mittenposition der Vertikalwalzen wird ein bestimmter Walzspalt (A) einge­stellt,
    - die Vertikalwalzen werden gegen die Untere- bzw. Obe­re-Horizontalwalze gefahren und auf einen bestimmten Druck gebracht,
    - die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze wird wechselsei­tig gegen die Vertikalwalzen verschoben, die erreichten Positionen werden gemessen und der Abstand (B) der Unteren- bzw. Oberen-Horizontalwalze zur Walzspaltmitte (MS) errechnet.
    - die Positions-Istwertgeber für die Horizontalwalzen und die Positions-Istwertgeber für die Vertikalwalzen wer­den zu Null gesetzt.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2 zur Ermittlung der Fe­derkennlinienkonstanten an einem Universalgerüst für das automatische Einrichten der Horizontal- und Vertikalwal­zen des Gerüsts nach dessen Umbau auf neue Profilformate in der Walzstraße, wobei die Walzen elektromechanisch angestellt und hydraulisch auf Druck gefahren werden,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die radiale Federkennlinie für beide Horizontalwalzen gemeinsam, die radiale Federkennlinie für jede Vertikal­walze gesondert und die axiale Federkennlinie einer der Horizontalwalzen jeweils nach einer der beiden Achsrich­tungen gesondert ermittelt wird, indem die Walzen elek­tromechanisch bis zu dem Moment des Aufsetzens gegenein­ ander gefahren werden und anschließend der Walzenballen­druck auf mindestens zwei Druckpunkte erhöht und von diesen Druckpunkten wieder entlastet wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Geschwindigkeit der elektromechanischen Anstel­lung der Walzen gegeneinander mit zunehmender Abstands­verkleinerung vermindert wird und im Moment des Aufset­zens zu Null wird.
     
    5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die elektromechanische Anstellbewegung der Horizon­talwalzen gegeneinander und bei geöffneten Vertikalwalzen bis zum Aufsetzmoment sychronisiert ist und anschließend eine der Horizontalwalzen mit dem Walzenballendruck hy­draulisch beaufschlagt wird.
     
    6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vertikalwalzen bei drucklos gegeneinander gefah­renen und im Sinne einer Axialbewegung entlasteter Obe­ren- oder Unteren-Horizontalwalze elektromechanisch gegen die Flanken der Horizontalwalzen bis zum Aufsetzmoment gefahren werden und daß anschließend jede einzelne Ver­tikalwalze drucksynchronisiert mit dem Walzenballendruck hydraulisch beaufschlagt wird.
     
    7. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß jeweils eine Vertikalwalze von einer bzw. der anderen Seite elektromechanisch gegen die zugeordnete Flanke der Unteren- bzw. Oberen-Horizontalwalze bis zu dem Aufsetz­ moment gefahren wird, wobei die Horizontalwalzen drucklos gegeneinander gefahren sind und daß anschließend jede Vertikalwalze mit dem Walzenballendruck hydraulisch be­aufschlagt wird.
     
    8. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß zwischen die Flanken der Horizontalwalzen und dem Walzenballen jeder Vertikalwalze gegebenenfalls ein Füll­stück eingelegt wird, bevor die Vertikalwalze mit dem hydraulischen Walzenballendruck beaufschlagt wird.
     
    9. Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der jeweilige Stellweg (S) der hydraulischen Anstel­lung der Walzen und der entsprechende beaufschlagte Wal­zenballendruck (F) gemessen und gespeichert werden und daß in an sich bekannter Weise aus den Differenzdrücken (ΔF) und der zugehörigen Differenz der Stellweg (ΔS) eine mittlere Federkennlinienkonstante ermittelt wird.
     
    10. Universalgerüst zum automatischen Einrichten der Horizon­tal- und Vertikalwalzen nach den Verfahrensansprüchen 1 bis 9,
    dadurch gekennzeichnet,
    - daß die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze (1, 2) mit einer in radialer Richtung wirkenden elektromechani­schen Langhubanstellung (5, 6) und mit einer hydrauli­schen Kurzhubanstellung (13, 14) verbunden ist sowie eine in axialer Richtung wirkende Kurzhubverstellung (22) aufweist,
    - daß die Untere- bzw. Obere-Horizontalwalze (2, 1) mit einer in radialer Richtung wirkenden elektromechani­schen Langhubanstellung (6, 5) verbunden ist und in axialer Richtung lösbar und einstellbar ist,
    - daß die Vertikalwalzen (3, 4) mit einer in radialer Richtung wirkenden elektromechanischen Langhubanstel­lung (7, 8) und mit einer hydraulischen Kurzhubanstel­lung (15, 16) verbunden sind und in vertikaler Richtung des Gerüsts unverschiebbar und höhengleich angeordnet sind,
    - daß die Obere- bzw. Untere-Horizontalwalze (1, 2) eine hydraulische Stellvorrichtung (22) für eine Axialbewe­gung aufweist, die entlastbar ist.
     
    11. Universalgerüst nach Anspruch 10,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Vertikalwalzen (3, 4) in der Walzspaltmitte (MS) des Gerüsts angeordnet sind.
     
    12. Universalgerüst nach Anspruch 10 oder 11,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Horizontalwalzen (1, 2) axiale Positions-Istwert-­Geber (21) aufweisen, die meßtechnisch mit einer Rechen­einheit (26) zur Bestimmung der vertikalen Walzmitte (MW) des Gerüsts verbunden sind.
     
    13. Universalgerüst nach Anspruch 10, 11 oder 12,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß die Horizontalwalzen (1, 2) radiale und axiale Posi­tions-Istwert-Geber (17, 21) aufweisen, die meßtechnisch mit einer Recheneinheit (26) zur Bestimmung der horizon­talen Walzspaltmitte (MS) des Gerüsts verbunden sind.
     
    14. Universalgerüst nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den elektromechanischen Langhubanstellungen (5, 6, 7, 8) Druckaufnehmer (19), Weggeber (9, 10, 11, 12) oder dergleichen angeordnet sind.
     
    15. Universalgerüst nach einem der Ansprüche 10 bis 14,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß an den hydraulischen Kurzhubanstellungen (13, 14, 15, 16) Druckmeßgeber (20) , Weggeber (17, 18) oder derglei­chen angeordnet sind.
     




    Zeichnung