[0001] Die Erfindung betrifft ein Handrad für ein Gasflaschenventil gemäß den Merkmalen
im Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die Kappen der bekannten Handräder für Gasflaschenventile nehmen neben ihrer Abdeckfunktion
für die Befestigungsmutter durch entsprechende Farbgebung und Aufdruck als weitere
Funktion die Kennzeichnung des jeweiligen Gaselieferanten wahr. Sie sind so an den
Handrädern festgeklemmt, daß sie nur mit einem besonderen Werkzeug aus der Klemmposition
entfernt werden können. Die Kappen bilden dadurch quasi feste Bestandteile der Handrader.
Das Material der Kappen ist ein Mischpolymerisat.
[0003] Die Verwaltung, Lagerung und Bevorratung der sowohl hinsichtlich ihres Inhalts als
auch ihrer Größe voneinander abweichenden Gasflaschen ist bei den Abfüllbetrieben
bislang mit einem vergleichsweise großen zeitlichen und personellen Aufwand verbunden.
Dieser wird durch die Identifizierung der Gasflaschen, durch die Kennzeichnung der
Gasflaschen nach Inhalt und Größe, durch die verschiedenen Füllmengen, durch die Kunden
sowie durch das Wartungsintervall hervorgerufen, dem aus Sicherheitsgründen jede Gasflasche
unterworfen ist. Hierfür sind in der Regel Karteikarten und entsprechende Auflistungen
benutzt worden. Ferner ist im bekannten Fall die menschliche Unzulänglichkeit durch
Falscherkennung und Falscheintragung bzw. durch Übertragungsfehler zu berücksichtigen.
Die Folgen können, insbesondere bei höchst gefährlichen (toxischen) Gasen, Situationen
sein, die unter Umständen zu Unfällen mit Verletzungen bzw. sogar mit Todesfolge
führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das im Oberbegriff des Anspruchs 1 beschriebene
Handrad dahingehend zu verbessern, daß die Verwaltung, Lagerung und Bevorratung von
Gasflaschen unterschiedlichen Inhalts und Größe nicht nur rationeller sondern auch
sicherer unter weitgehendem Ausschluß der menschlichen Unzulänglichkeit durchgeführt
werden kann.
[0005] Die Lösung dieser Aufgabe besteht nach der Erfindung in den im kennzeichnenden Teil
des Anspruchs 1 aufgefuhrten Merkmalen.
[0006] Unabhängig vom Material, sei es nun z.B. Stahl, Aluminium, Grauguß, Kunststoff oder
Zinkspritzguß, kann jetzt jedes gattungsgemäße Handrad mit einer gewissermaßen denkenden
Kappe aus Kunststoff ausgerüstet, und zwar auch nachgerüstet werden. Mit Hilfe einer
insbesondere tragbaren Geber/Lese-Einheit (Control-Unit) ist es über die Induktionsspule
nun möglich, den Chip mit den zu einer wirtschaftlichen Verwaltung, Lagerung und
Bevorratung von Gasflaschen notwendigen Daten zu versehen und diese Daten ebenso leicht
und einfach wieder abzurufen sowie der elektronischen Verarbeitung zuzuführen. Auf
diese Weise kann sich jeder Abfüllbetrieb jederzeit und schnell einen kompletten
Überblick über die Situation der von ihm erfaßten Gasflaschen verschaffen. Der zeit
liche und personelle Aufwand für die Datenerfassung und Datenverarbeitung wird beträchtlich
verringert. Insbesondere werden aber die Mangel ausgeschaltet, die sich durch die
menschliche Unzulänglichkeit im Hinblick auf Falscherkennung, Falscherfassung und
fehlerhafte Weitergabe von Daten beliebiger Art bislang nicht vermeiden ließen. Dem
Sicherheitsgedanken auf dem doch sehr sensiblen Gebiet der Gasabfüllung wird mit
der Erfindung besonders vorteilhaft Rechnung getragen.
[0007] Eine erste vorteilhafte Ausfuhrungsform einer erfindungsgemäß ausgebildeten Kappe
besteht in den Merkmalen des Anspruchs 2. Die Fertigung einer solchen Kappe kann beispielsweise
derart erfolgen, daß die Induktionsspule gemeinsam mit dem Chip zunächst an der den
Zapfen aufweisenden Kappenlage festgelegt und danach Induktionsspule und Chip durch
wasserdichte Verbindung der beiden Kappenlagen einwandfrei in der Kappe gekapselt
werden. Die Verbindung der beiden Kappenlagen erfolgt bevorzugt durch Schweißen.
Eine solche Kappe kann hinsichtlich der inneren Kappenlage mit einem Stutzen versehen
sein, der die Befestigungsmutter übergreift und dadurch mit zur klemmenden Festlegung
am Handrad herangezogen wird. Ansonsten dienen bevorzugt die umfangsseitigen Randbereiche
der äußeren, insbesondere kugelabschnittsförmigen, Kappenlage zur klemmenden Festlegung
in entsprechenden oberseitigen Ausnehmungen des Handrads.
[0008] Eine zweite vorteilhafte Ausfuhrungsform der Erfindung, die einen von der Kappe abstehenden
und die Befestigungsmutter übergreifenden Stutzen voraussetzt, kennzeichnet sich in
den Merkmalen des Anspruchs 3. In diesem Fall wird die Induktionsspule gemeinsam
mit dem Chip in den Ringkanal zwischen den beiden Stutzen eingebettet und hierin durch
wasserdichten Verschluß des Ringkanals eingekapselt.
[0009] Durch die Konfiguration der beiden Stutzen erfolgt der Verschluß gemäß Anspruch
4 vorzugsweise mit einem kreisringförmigen Deckel, beispielsweise durch Verschweißen.
[0010] Eine dritte ebenso vorteilhafte Ausfuhrungsform der Erfindung besteht in den Merkmalen
des Anspruchs 5. Bei dieser Bauart liegt die Induktionsspule geschutzt in dem Bereich
zwischen den beiden Stutzen. Sie orientiert sich bevorzugt am Stutzen der inneren
Kappenlage. Folglich können Induktionsspule und Chip zunächst an der inneren Kappenlage
fertig montiert und danach die innere Kappenlage mit der äußeren Kappenlage verbunden,
insbesondere verschweißt, werden.
[0011] Wie im Fall der voraufgehend beschriebenen Ausführungsformen ist auch hierbei die
äußere Kappenlage kugelabschnittsförmig gekrummt. Ihre umfangsseitigen Randbereiche
sind in entsprechenden oberseitigen Ausnehmungen des Handrads festgeklemmt. Die innere
Kappenlage kann einen Stutzen aufweisen, welcher dann die Befestigungsmutter übergreift
und mit zur Festlegung der Kappe am Handrad herangezogen wird.
[0012] Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert.
[0013] In den Figuren 1 bis 3 ist mit 1 die Ventilspindel einer ansonsten nicht näher veranschaulichten
Ventil-Armatur für eine Gasflasche, z.B. eine CO₂-Flasche, bezeichnet.
[0014] An der Ventilspindel 1 ist mit Hilfe einer Mutter 2 ein Handrad 3 drehf est angeordnet.
Zu diesem Zweck ist ein Längenabschnitt 4 der Ventilspindel 1 als Vierkant ausgebildet,
über den das Handrad 3 mit einer entsprechend angepaßten Ausnehmung 5 formschlüssig
bis zur Anlage an einem Bund 6 der Ventilspindel 1 geschoben wird. Die vierkantige
Ausnehmung 5 bildet Bestandteil eines Stutzens 7, der in eine zentrale oberseitige
Vertiefung 8 des Handrads 3 ragt. Die Länge des Stutzens 7 ist so bemessen, daß auch
die Mutter 2 zur Festlegung des Handrades 3 an der Ventilspindel 1 vollständig in
der Vertiefung 8 des Handrads 3 liegt.
[0015] Zum Schutz der Mutter 2 und auch zur Kennzeichnung des jeweiligen Gaselieferanten
ist über die Mutter 2 eine farbige Kunststoffkappe 9, 9′, 9˝ gestülpt, die mit ihren
umfangsseitigen Randbereichen 10 in Ausnehmungen 11 in der Oberseite 12 des Handrads
3 festgeklemmt ist. Ein Lösen der Kunststoffkappe 9, 9′, 9˝ aus der Klemmlage ist
nur mit entsprechend ausgebildeten Werkzeugen möglich.
[0016] Um die Verwaltung, Lagerung und Bevorratung von Gasflaschen auf EDV-Basis abwickeln
zu können, sind in die Kunststoffkappen 9, 9′, 9˝ der Figuren 1 bis 3 Induktionsspulen
13, 13′, 13˝ und mit diesen verbundene Chips 14, 14′, 14˝ zur Datenspeicherung wasserdicht
integriert. Mit Hilfe einer entsprechend ausgebildeten, insbesondere tragbaren, Geber/Lese-Einheit
(nicht näher dargestellt), können in den Chips 14, 14′, 14˝ die jeweils erforderlichen
Daten gespeichert und diese Daten ebenso wieder abgerufen werden.
[0017] Bei der Ausfuhrungsform der Figur 1 ist die Kunststoffkappe 9 zweilagig ausgebildet.
Die äußere Kappenlage 15 ist kugelabschnittsförmig gekrummt und mit einem nach innen
gerichteten zentralen Zapfen 16 versehen. Umfangsseitig des Zapfens 16 ist die Induktionsspule
13 angeordnet. Seitlich neben der Induktionsspule 13 ist der Chip 14 in den Raum 17
zwischen der inneren Kappenlage 18 und der äußeren Kappenlage 15 eingebettet. Die
innere Kappenlage 18 besteht aus einer geschlossenen, mit der äußeren Kappenlage 15
wasserdicht verschweißten Scheibe 19 sowie einem von der Scheibe 19 in Richtung auf
die Ventilspindel 1 vorstehenden Stutzen 20, welcher die Mutter 2 schutzend übergreift.
Der Stutzen 20 erstreckt sich etwa bis zur Stirnseite 21 des Stutzens 7.
[0018] Bei der Ausfuhrungsform der Figur 2 ist die Kunststoffkappe 9′ einlagig gestaltet.
Von der kugelabschnittsförmig gekrümmten Kappenlage 22 aus weist ein innerer Stutzen
23 in Richtung auf die Mutter 2. Die Länge des Stutzens 23 ist so bemessen, daß er
sich etwa bis zur Stirnseite 21 des Stutzens 7 erstreckt und somit die Mutter 2 übergreift.
[0019] Umfangsseitig dieses Stutzens 23 ist ein weiterer Stutzen 24 mit radialem Abstand
vorgesehen. Durch die beiden Stutzen 23, 24 wird ein Ringkanal 25 gebildet, in den
die Induktionsspule 13′ sowie der mit der Induktionsspule 13′ verbundene Chip 14′
eingebettet sind. Die wasserdichte Kapselung der Induktionsspule 13′ und des Chips
14′ wird durch einen kreisringförmigen Deckel 26 gesichert, der auf die Mündung des
Ringkanals 25 gesetzt und mit den beiden Stutzen 23 und 24 dicht verschweißt ist.
[0020] Die Ausführungsform der Figur 3 zeigt wiederum eine zweilagige Kunststoffkappe 9˝.
Die äußere Kappenlage 27 besitzt einen die beiden Kappenlagen 27 und 28 distanzierenden
Stutzen 29. Die Länge des Stutzens 29 entspricht etwa der Dicke der äußeren Kappenlage
27.
[0021] Von der inneren Kappenlage 28 aus erstreckt sich ein Stutzen 30 in Richtung auf die
äußere Kappenlage 27. Dieser Stutzen 30 ist im Durchmesser kleiner als der Stutzen
29 bemessen. Es ist zu erkennen, daß die in den Ringspalt 31 zwischen den Stutzen
29 und 30 eingebettete Induktionsspule 13˝ an dem Stutzen 30 lageorientiert ist und
sich der Chip 14˝ im Innern des Stutzens 30 befindet. Der Stutzen 30 liegt im Abstand
zur äußeren Kappenlage 27.
[0022] Bei der Montage der Kunststoffkappe 9˝ werden zunächst die Induktionsspule 13˝ sowie
der Chip 14′ an der inneren Kappenlage 28 positioniert. Anschließend werden die äußere
Kappenlage 27 und die innere Kappenlage 28 über den Stutzen 29 und die diesem gegenüberliegende
Fläche 32 der inneren Kappenlage 28 miteinander verschweißt. Die Kunststoffkappe 9˝
kann dann anschließend am Handrad 3 dadurch festgelegt werden, daß die Randbereiche
10 in die Ausnehmungen 11 eingerastet werden. Zusätzlich wird die Kunststoffkappe
9˝ mit einem Stutzen 33 an der Mutter 2 übergreifend fixiert.
Bezugszeichenaufstellung:
[0023]
1 Ventilspindel
2 Mutter
3 Handrad
4 Vierkant von 1
5 Ausnehmung in 3 für 4
6 Bund von 1
7 Stutzen in 3
8 Vertiefung in 3
9 Kunststoffkappe
10 Randbereiche von 9, 9′
11 Ausnehmungen in 12
12 Oberseite von 3
13 Induktionsspule
14 Chip
15 äußere Lage von 9
16 Zapfen
17 Raum zwischen 15 und 18
18 innere Kappenlage
19 Scheibe
20 Stutzen
21 Stirnseite von 7
22 Kappenlage von 9′
23 Stutzen an 22
24 Stutzen an 22
25 Ringkanal
26 Deckel auf 25
27 äußere Kappenlage v. 9˝
28 innere Kappenlage v. 9˝
29 Stutzen v. 27
30 Stutzen v. 28
31 Ringspalt zw. 29 u. 30
32 Stirnfläche v. 28
33 Stutzen v. 28
9′ Kunststoffkappe
9˝ Kunststoffkappe
13′ Induktionsspule
13˝ Induktionsspule
14′ Chip
14˝ Chip
1. Handrad für ein Gasflaschenventil, das mit einer in eine zentrale oberseitige Vertiefung
(8) versenkten Mutter (2) an der Ventilspindel (1) festlegbar und mit einer die Vertiefung
(8) abdeckenden festklemmbaren Kappe (9, 9′, 9˝) aus Kunststoff versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kappe (9, 9′, 9˝) eine Induktionsspule (13, 13′, 33˝) sowie ein mit der
Induktionsspule (13, 13′, 13˝) verbundener Chip (14, 14′, 14˝) zur Datenspeicherung
wasserdicht integriert sind.
2. Handrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (9) zweilagig mit einem die beiden Kappenlagen (15, 18) distanzierenden
Zapfen (16) ausgebildet ist, wobei der Zapfen (16) die Induktionsspule (13) durchsetzt
und der Chip (14) seitlich neben der Induktionsspule (13) in den Raum (17) zwischen
den Kappenlagen (15, 18) eingebettet ist.
3. Handrad nach Anspruch 1 mit einer einen die Mutter (2) übergreifenden Stutzen (23)
aufweisenden Kappe (9′), dadurch gekennzeichnet, daß umfangssei tig des Stutzens (23) ein weiterer Stutzen (24) mit radialem Abstand
vorgesehen ist und daß in den durch die beiden Stutzen (23, 24) gebildeten Ringkanal
(25) die Induktionsspule (13′) mit Chip (14′) eingebettet ist.
4. Handrad nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Mündung des Ringkanals (25) mit einem kreisringformigen Deckel (26) verschlossen
ist.
5. Handrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kappe (9˝) zweilagig mit einem die beiden Kappenlagen (27, 28) distanzierenden,
der äußeren Kappenlage (27) zugeordneten Stutzen (29) sowie einem von der inneren
Kappenlage (28) aus zur äußeren Kappenlage (27) gerichteten, im Durchmesser kleineren
Stutzen (30), wobei die Induktionsspule (13˝) im Bereich zwischen den beiden Stutzen
(29, 30) und der Chip (14˝) innerhalb des der inneren Kappenlage (28) zugeordneten
Stutzens (30) gelagert sind.