[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Heftapparat gemäss dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Ein Heftapparat dieser Art ist beispielsweise aus der GB-PS 640,073 bekannt. Dieser
weist eine würfelförmige Matrize auf, deren Frontseite abgeschrägt ist. Von der Frontseite
her ist ein ungefähr in horizontaler Richtung verlaufender Schlitz in die Matritze
eingearbeitet, in welchen von der Seite her ein Abschnitt eines von einer Rolle abgezogenen
Drahtes einführbar ist. Ein mit der Matrize zusammenwirkender Stempel ist über einen
Hebel an einer horizontal verlaufenden Welle schwenkbar gelagert und weist zwei seitliche
Biegeflanken auf, die beim Verschwenken des Stempels von einer oberen Ruhestellung
in eine untere Klammersetzstellung die beiden seitlich über die Matritze vorstehenden
Arme des mittels eines am Stempel befestigten Messers vom Draht abgetrennten Drahtabschnittes
gegen unten umbiegen. Mittels eines am Stempel verschiebbar gelagerten Stössels wird
die so gebildete Klammer, die mit den nach unten gebogenen seitlichen Armen in Nuten
in den Biegeflanken geführt ist, aus dem Stempel heraus und durch die zu heftenden
Druckbogen hindurch gestossen. Dabei gleitet der Stössel entlang der abgeschrägten
Frontseite der Matrize und schiebt diese zum Freigeben der im Schlitz gefangenen Klammer
aus dem Bereich der Nuten. Dieser bekannte Heftapparat ist als von Hand betätigbare,
von anderen Verarbeitungsstationen unabhängige Einheit konzipiert und nicht an unterschiedliche
Gegebenheiten anpassbar, was auch durch das in sehr kleinem Raum stattfindende Zuführen
und Abtrennen des Drahtes, Formen und Ausstossen der Klammer, verhindert wird.
[0003] Weitere auf sehr ähnliche Art und Weise arbeitende Heftapparate sind in den DE-PS'en
955 225 und 38215 sowie in der EP-OS 0 013 165 bzw. der entsprechenden US-PS 4,335,841
offenbart. Bei diesen Apparaten wird der Draht der Matrize bzw. einem an der Matrize
angeordneten Halteteil zugeführt und dann wird ein Drahtabschnitt abgetrennt und dieser
wird mittels eines schwenkbar oder verschiebbar gelagerten Stempels mit seitlich an
der Matrize vorbeilaufenden Biegeflanken zu einer Klammer gebogen. Mittels eines Stössels
wird dann die Klammer von der Matrize abgeschoben und in die Druckbogen eingesetzt.
[0004] Ein weiterer Heftapparat ist aus der CH-PS 549 443 bekannt. An einem Tragteil eines
Heftkopfes dieses Heftapparates ist ein Stempel und ein Stössel verschiebbar geführt.
Für das Setzen einer Klammer wird der Heftkopf mit den zu heftenden, auf eine Sammelkette
abgelegten Druckereiprodukten mitbewegt und anschliessend wieder, entgegen der Förderrichtung
der Sammelkette, in die ursprüngliche Stellung zurückgebracht. Bei dieser Hin- und
Herbewegung läuft der Heftkopf entlang einer ruhenden Ruheplatte mit zwei Steuerkurven.
Eine Steuerkurve verschiebt den Stempel von einer von der Sammelkette beabstandeten
Ruhestellung in die Klammersetzstellung und wieder zurück, und die andere betätigt
den Stössel zum Ausstossen der Klammer aus dem bei sich in Klammersetzstellung befindenden
Stempel und zum gleichzeitigen Setzen der Klammer in die Druckereiprodukte. Am Tragteil
ist weiter eine Matrize derart schwenkbar gelagert, dass sie beim Absenken des Stössels
von diesem aus dem Bereich einer Ausnehmung im Stempel und dem Bereich des Stössels
verschwenkt wird. An der Matrize ist ein gegen die Matrize vorgespannter Hebel schwenkbar
gelagert. Mittels einer ebenfalls am Tragteil gelagerten und vom Stössel betätigten
Drahtfördereinrichtung wird der vorlaufende Abschnitt eines Drahtes in einer Richtung
rechtwinklig zur Schieberichtung des Stempels und des Stössels zwischen die Matrize
und den Hebel eingeschoben. Beim Absenken des Stempels aus der Ruhestellung in die
Klammersetzstellung wird von diesem zuerst eine Schneidanordnung betätigt, welche
den vom Hebel und der Matrize gehaltenen Drahtabschnitt vom restlichen Draht trennt
und anschliessend der Drahtabschnitt um die Matrize zu einer Klammer gebogen. Beim
anschliessenden Absenken des Stössels wird an der Klammer zuerst eine Oese angebogen
und beim weiteren Absenken des Stössels, unter gleichzeitigem Ausschwenken der Matrize
aus dem Bereich des Stempels und Lösen des Hebels vom Drahtabschnitt, die Klammer
aus dem Stempel ausgestossen und durch die Druckereiprodukte hindurchgedrückt. An
der Sammelkette sind Umbieger vorgesehen, welche die durch die Druckereiprodukte hindurchgestossenen
Enden der Klammer umbiegen. Bei diesem bekannten Heftapparat findet das Ablängen
des Drahtes, das Formen der Klammer aus dem abgeschnittenen Drahtabschnitt und das
Setzen der Klammer auf einem sehr kleinen Raum statt. Dies führt zu einer sehr kompakten
aber auch sehr aufwendigen Konstruktion des Heftkopfes.
[0005] Weitere auf dem gleichen Prinzip beruhende Heftapparate sind aus den CH-PS'en 519
933, 586 595 und 662 987 bekannt.
[0006] Weiter sind aus der US-PS 2,717,383 bzw. der entsprechenden DE-AS 1 055 499 und der
US-PS 3,762,622 Rotationsheftapparate bekannt, bei welchen der Heftkopf jeweils
exzentrisch an einer rotierenden Tragscheibe angeordnet ist. Im Zuge einer Umdrehung
läuft der Heftkopf an einem Drahtabschnittspender vorbei, von welchem der ungefähr
in radialer Richtung vorstehende Stempel einen Drahtabschnitt übernimmt. Im Zuge
der Weiterdrehung wird der erfasste Drähtabschnitt an einer ortsfesten, kulissenförmigen
Matrize entlang bewegt, welche den Drahtabschnitt zu einer Klammer biegt. Sobald nun
der Heftkopf die ungefähr mit Umlaufgeschwindigkeit des Heftkopfes tangential zur
Umlaufbähn des Heftkopfes geförderten Druckereiprodukte erreicht, wird die Klammer
mittels eines Stössels aus dem Stempel hinaus und durch die Druckereiprodukte hindurchgedrückt.
Die freien Enden der Klammer werden mittels eines ebenfalls umlaufenden Biegekopfes
gebogen. Während dem Setzen der Klammer erfährt der Heftkopf kleine Korrekturschwenkbewegungen,
um den Stempel an die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung der Druckereiprodukte
anzupassen.
[0007] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen gattungsgemässen Heftapparat
mit einer einfachen Konstruktion zu schaffen, welcher universell einsetzbar ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1
gelöst. Die Aufbereitung des Dräh tes, das Biegen einer Klammer aus dem Drahtabschnitt
und das Ausstossen der Klammer aus dem Stempel sind örtlich voneinander getrennt.
Dies verschafft Raum für eine einfache Konstruktion des Heftapparates ohne die Abmessungen
des Heftapparates gegenüber bekannten Heftapparaten vergrössern zu müssen. Die Drahtabschnitte
werden von einem Drahtabschnittspender übernommen, welcher nicht am Heftkopf angeordnet
sein muss. Dies ermöglicht, dass Speisen mehrerer Heftköpfe mittels eines einzigen
Drahtabschnittspenders, was insbesondere bei Heftapparaten mit mehreren Heftköpfen
einen einfachen Aufbau erlaubt.
[0009] Bevorzugte Ausbildungsformen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0010] Die Erfindung wird nun anhand von zwei in der Zeichnung dargestellten Ausbildungsformen
des Heftapparates näher beschrieben. Es zeigen rein schematisch:
Figur 1 und 2 in Seitenansicht bzw. Draufsicht eine erste Ausführungsform eines Heftkopfes,
Figur 3 denselben Heftkopf entlang der Linie III-III der Figur 2 teilweise geschnitten,
Figuren 4 bis 9 den Heftkopf, vereinfacht dargestellt, bei verschiedenen Phasen eines
Arbeitszyklus,
Figur 10 in Seitenansicht eine weitere Ausbildungsform eines Heftkopfes,
Figur 11 einen Vertikalschnitt durch den Heftkopf entlang der Linie XI-XI der Figur
10,
Figuren 12 bis 14 den Heftkopf in drei verschiedenen Phasen eines Artbeitszyklus,
Figur 15 den Heftkopf beim Setzen einer Klammer in flache Druckererprodukte, und
Figuren 16 und 17 in Seitenansicht bzw. einem Schnitt entlang der Linie XVII-XVII
der Figur 16, einen Teil des Heftkopfs vergrössert dargestellt beim Setzen einer
Klammer in auf eine sattelförmige Auflage rittlings abgelegte Druckereiprodukte.
[0011] Der in den Figuren 1 bis 3 gezeigte Heftkopf 10 weist einen im Querschnitt im wesentlichen
U-förmigen Tragteil 12 auf, an dessen seitlichen Flanken 12′ eine Welle 14 drehbar
gelagert ist. Die Schwenkachse der Welle 14 ist strichpunktiert angedeutet und mit
16 bezeichnet. Auf der Welle 14 sitzt drehfest ein Stempel 18 mit zwei zueinander
parallelen und in Axialrichtung voneinander beabstandeten Stempelarmen 20, die mittels
eines seitlichen Steges 22 miteinander verbunden sind. In den Figuren 1 und 2 ist
der Stempel 18 in seiner Ruhestellung und in der Figur 3 in der um 180° verschwenkten
Klammersetzstellung 18′ gezeigt. Jeder Stempelarm 20 weist an seinem freien Ende eine
Mitnehmernase 24 auf, um beim Vorbeibewegen in Pfeilrichtung A von einem schematisch
angedeuteten Drähtabschnittspender 26 einen Drahtabschnitt 28 mitzunehmen, dieser
verläuft parallel zur Schwenkachse 16. Im Bereich der Mitnehmernase 24 ist an jedem
Stempelarm 20 ein Permanentmagnet 30 vorgesehen, um den mitgenommenen Drähtabschnitt
28 am Stempel 18 zu halten.
[0012] Die beiden Stempelarme 20 weisen im Bereich zwischen dem Steg 22 und den freien Enden
gegeneinander vorstehende Verdickungen 31 auf, in welchen in radialer Richtung verlaufende,
gegeneinanderhin offene Nuten 32 angeordnet sind, welche beim Drähtabschnitt 28, in
radialer Richtung gesehen, gegen aussen hin offen sind. Beim Bewegen des Heftkopfes
10 in Pfeilrichtung A wird der Drähtabschnitt 28 bei sich in Ruhestellung befindenden
Stempel 18 mittels einer schematisch angedeuteten Kulisse 34 (Fig. 1), deren Abstand
zur Welle 14 abnimmt, zu einer Klammer 28′ gebogen, welche nun in der von den beiden
Stempelarmen 20 und dem Steg 22 begrenzten Ausnehmung 35 im Stempel 18 zu liegen kommt,
wobei die seitlichen Arme 28˝ der Klammer 28′ in den jeweiligen Nuten 32 geführt sind
(vergl. Fig. 5).
[0013] Jeder Stempelarm 20 ist an einer Hülse 36 drehfest angeordnet, welche auf der Welle
14 sitzt und mittels eines Bolzens 38 mit dieser drehfest verbunden ist. Auf jeder
Hülse 36 ist im Bereich zwischen dem Stempelarm 20 und der betreffenden Flanke 12′
des Tragteils 12, dieser Flanke 12′ zugewandt, eine Distanzhülse 40 angeordnet und
zwischen der Distanzhülse 40 und dem Stempelarm 20 ein Schwenkhebel 42 frei drehbar
gelagert. Im freien Endbereich ist an den beiden Schwenkhebeln 42 ein kreisringsegmentförmiges
Klammerführungsglied 44 vorgesehen. Dieses weist, im Gegenuhrzeigersinn gesehen (Fig.
1 und 3), eine über die Schwenkhebel 42 vorstehende Klammerführungsnase 46 auf, welche
sich in Richtung gegen ihr Ende keilförmig gegen aussen hin verjüngt. Die der Welle
14 zugewandte Keilfläche ist mit 46′ bezeichnet. Am Klammerführungsglied 44 sind zwei
in radialer Richtung gegen innen hin offene Nuten 48 angebracht, in welche beim Verschwenken
des Stempels 18 die freien Endbereiche der Stempelarme 20 eingreifen. Der mit 44′
bezeichnete Bereich des Klammerführungsgliedes 44 zwischen den beiden Nuten 48 greift
dabei in die Ausnehmung 35 im Stempel 18 ein.
[0014] An den Schwenkhebeln 42 sind im Bereich der Welle 14 nasenförmige Anschläge 50 angeformt,
welche mit dem Tragteil 12 zusammenwirken und die in der Fig. 1 gezeigte Ruhelage
des Klammerführungsgliedes definieren. Auf den einen Schwenkhebel 42 wirkt eine am
Tragteil 12 angeordente Blattfederanordnung 52 ein, mittels welcher das Klammerführungsglied
44 im Gegenuhrzeigersinn vorgespannt in seiner Ruhelage gehalten ist. In dieser Ruhelage
greift die Klammerführungsnase 46 in die Ausnehmung des sich in Klammersetzstellung
18′ befindenden Stempels 18 ein (vergl. auch Fig. 6).
[0015] Am Tragteil 12 ist weiter ein Stössel 54 in Pfeilrichtung B verschiebbar gelagert.
In einer in Richtung B verlaufenden, gegen den Tragteil 12 hin offenen nutförmigen
Ausnehmung 56 ist eine Druckfeder 58 angeordnet, die sich obernends am Stössel 54
und unternends an einem am Tragteil 12 befestigten, in die nutenförmige Ausnehmung
56 vorstehenden Bolzen 60 abstützt. Die obere in der Fig. 1 mit ausgezogenen Linien
und in der Fig. 3 strichpunktiert dargestellte Endlage des Stössels 54 ist somit
durch den am unteren Ende der nutenförmigen Ausnehmung 56 anstehenden Bolzen 60 definiert.
Mittels einer nicht dargestellten Kulisse ist der Stössel 54 in seine untere in der
Fig. 3 mit ausgezogenen Linien dargestellte Lage 54′ verschiebbar.
[0016] Im unteren Endbereich weist der Stössel 54 auf der dem Tragteil 12 abgewandten Seite
einen bei sich in Klammersetzstellung 18′ befindendem Stempel 18 zwischen die beiden
Stempelarme 20 hineinragenden Stösselkopf 62 auf, an welchem beidseitig je ein Führungskeil
64 angeformt ist. Bei sich in Klammersetzstellung 18′ befindendem Stempel 18 und beim
Drücken des Stössels 54 in Richtung gegen die untere Endlage 54′ gleiten diese Führungskeile
64 in die Nuten 32 in den Stempelarmen 20. Am unteren Ende weist der Stösselkopf
62 eine Stossnut 66 auf, mittels welcher der Stössel 54 an der Klammer 28′ zur Anlage
kommt.
[0017] Die beiden seitlichen Flanken 12′ des Tragteils 12 weisen an ihren unteren Enden
eine gegen oben hin sich verengende, V-förmige Aussnehmung 68 auf, welche von zwei
Andrücknasen 70 begrenzt ist um die, in diesen Figuren nicht dargestellten Druckereiprodukte,
an eine Auflage 72 anzudrücken.
[0018] An der einen Flanke 12′ des Tragteils 12 ist eine Antriebsanordnung 74 für die Welle
14 angeordnet. Diese weist ein an der Flanke 12′ befestigtes, klotzförmiges Führungsglied
76 auf, an welchem ein Betätigungsschaft 78 in Pfeilrichtung C verschiebbar geführt
ist. Am unteren Endbereich ist am Betätigungsschaft 78 eine Zahnstange 80 angeformt,
welche mit einem auf der Welle 14 drehfest sitzenden Zahnritzel 82 kämmt. Der Betätigungsschaft
78 weist eine von unten her bis in den oberen Endbereich reichende Bohrung 84 auf,
in welcher eine weitere Druckfeder 86 eingeführt ist. Diese Druckfeder 86 stützt
sich mit ihrem unteren Ende an einem am Führungsglied 76 befestigten Stift 88 ab,
welcher durch einen in Richtung C langlochförmigen Durchlass 90 hindurch den Betätigungsschaft
78 durchstösst. Von oben her ist im Betätigungsschaft 78 eine weitere Bohrung 84′
angebracht, in welcher eine weitere Druckfeder 86′ angeordnet ist. Ueber den oberen
Endbereich des Betätigungsschaftes 78 ist ein kappenförmiger Gleitschuh 92 gestülpt,
an welchem sich das obere Ende der Druckfeder 86′ abstützt. Am Betätigunsschaft 78
ist ein weiterer Stift 88′ befestigt, welcher den Gleitschuh 92 im Bereich eines
seitlichen Langlochs 94 durchstösst und so den Bewegungsbereich des Gleitschuhs 92
bezüglich des Betätigungsschaftes 78 festlegt. Am Führungsglied 76 ist weiter ein
Klemmhebel 96 mit einem im Durchmesser geringfügig grösseren Loch 96′ als der Betätigungsschaft
78 schwenkbar gelagert, durch welches hindurch der Betätigungsschaft 78 geführt ist.
Der Klemmhebel 96 ist mittels einer Druckfeder 98, die sich am Führungsglied 76 abstützt
entgegen dem Uhrzeigersinn vorgespannt, sodass der Klemmhebel 96 den Betätigungsschaft
78 entgegen der Kraft der Druckfeder 86 durch Verkanten festklemmt. Durch Verschwenken
des Klemmhebels 96 im Uhrzeigersinn wird diese Klemmwirkung gelöst.
[0019] Der gesamte Tragteil 12 ist in einer Lageranordnung 100, welche an einem Tragprofil
102 befestigt ist, in Pfeilrichtung B verschiebbar gelagert. Am Tragteil 12 sind
seitliche, nutenförmige Ausnehmungen 104 vorgesehen, in welche je ein an der Lageranordnung
100 befestigter Bolzen 106 hineinragt. Desweitern weist der Tragteil 12 je eine, von
unten in die nutenförmige Ausnehmung 104 einmündende, ein Gewinde tragende Bohrung
108 auf (Fig. 1). Darin ist eine Schraube 110 eingeschraubt, an welcher sich das untere
Ende einer weiteren Druckfeder 112 abstützt, die obernends am Bolzen 106 ansteht.
Der Tragteil 12 wird somit mittels der Druckfeder 112 mit dem oberen Ende der nutenförmigen
Ausnehmung 104 gegen den Bolzen 106 in seine untere, in den Figuren 1 bis 3 dargestellte,
Endlage gedrückt. Zum Heften wird der gesamte Heftkopf 10 durch Absenken des Tragprofils
102 in Pfeilrichtung B nach unten verschoben. Dabei nimmt die Druckfeder 112 die unterschiedliche
Dicke der zu heftenden Druckereiprodukte auf. Die Lageranordnung 100 ist am Tragprofil
102 lösbar befestigt, um den Heftkopf 10 in Pfeilrichtung D (Fig. 2) zu verschieben
und an der gewünschten Stelle am Tragprofil 102 anzuordnen, um die Heftung am bevorzugten
Ort vornehmen zu können.
[0020] In der Fig. 1 ist weiter gestrichelt eine Ausbildungsform angedeutet, bei welcher
die Kulisse 34 durch eine am Klammerführungsglied 44 angeordnete, von diesem auf der
der Klammerführungsnase 46 abgewandten Seite abstehende Kulisse 34′ ersetzt ist. Beim
Verschwenken des einen Drahtabschnitt 28 haltenden Stempels 18 von der Ruhestellung
in die Klammersetzstellung 18′ wird der auf die Kulisse 34′ auflaufende Draht unter
gleichzeitigem Einführen in die in radialer Richtung verlaufenden Nuten 32 zu einer
Klammer 28′ gebogen.
[0021] In den Figuren 4 bis 9 ist der Heftkopf 10 in einem Vertikalschnitt entlang der
Schwenkachse 16 stark vereinfacht in verschiedenen Phasen eines Heftvorganges dargestellt.
Auf der Welle 14 sitzen drehfest die Hülsen 36 mit den daran befestigten Stempelarmen
20 des Stempels 18. Zwischen den beiden Stempelarmen 20 ist der Steg 22 dargestellt
und im Endbereich der Stempelarme 20 sind die gegeneinander offenen Nuten 32 gezeigt.
Auf den Hülsen 36 sind die Schwenkhebel 42 drehbar gelagert. Ebenfalls dargestellt
ist der Stössel 54 mit seinem unterhalb der Welle 14 gezeigten Stösselkopf 62 mit
den seitlichen Führungskeilen 64.
[0022] In der Figur 4 ist der Drähtabschnittspender 26 ebenfalls gezeigt. Dieser weist zwei
Tragscheiben 114 auf, die um eine parallel zur Schwenkachse 16 verlaufende, nicht
dargestellte Achse umlaufend angetrieben sind. Zwischen den beiden Tragscheiben 114
sind in Umfangsrichtung hintereinander Halterungen 116 für je einen Drahtabschnitt
28 vorgesehen. Jede Halterung 116 weist einen nicht dargestellten Permanentmagenten
auf, um den Drahtabschnitt 28 an der Halterung 116 zu halten.
[0023] In der Figur 5 ist die Kulisse 34 dargestellt, mittels welcher der Drahtabschnitt
28 zu einer Klammer gebogen und mit den seitlichen Armen 28˝ in die Nuten 32 eingeführt
wird.
[0024] In der Figur 6 befindet sich der Stempel 18 in der Klammersetzstellung 18′, wobei
die Klammerführungsnase 46 des Klammerführungsgliedes 44 in die Ausnehmung 35 zwischen
den Stempelarmen 20 eingreift und dadurch verhindert, dass die beiden Arme 28˝ der
Klammer 28′ aus den Nuten 32 gleiten können. Auf der Auflage 72 befinden sich eine
Anzahl übereinander gestapelter Druckbogen 118. In der Auflage 72 sind zwei Umbieger
120 schwenkbar gelagert, welche mittels eines heb- und senkbaren Umbiegerstössels
122 von der in den Figuren 6 und 7 gezeigten unteren Schwenklage in eine in der Fig.
8 gezeigte obere Schwenklage und wieder zurückbringbar sind. Weiters sind in den
Figuren 7 und 8 Stösselbetätigungskulissen 124 im Schnitt dargestellt.
[0025] Der in den Figuren 1 bis 9 dargestellte Heftkopf arbeitet wie folgt. Anfangs befindet
sich der Stempel 20 in der in den Figuren 1, 2, 4 und 5 dargestellten Ruhelage und
der Stössel 54 in seiner oberen, in denselben Figuren dargestellten, Endposition.
Beim Vorbeibewegen des Heftkopfs 10 aus Drähtabschnittspender 26 in Pfeilrichtung
A lösen die Mitnehmernasen 24 den Drahtabschnitt 28 von der Halterung 116 und nehmen
diesen mit, wobei der Drahtabschnitt 28 mittels der Permanentmagnete 30 an den Stempelarmen
20 an deren radialen Enden gehalten wird. Im Zuge einer Verschiebung des Heftkopfes
10 entlang der Kulisse 34 (Matrize), deren Abstand zur Welle 14 sich bei dieser Verschiebung
verringert, wird der Drahtabschnitt 28 zu einer Klammer 28′ umgebogen, deren seitliche
Arme 28˝ in die Nuten 32 in den Stempelarmen 20 hineingeführt werden; die Breite der
Kulisse 34 ungefähr dem freien Abstand zwischen den beiden Armen 28˝ (Fig. 5).
[0026] Durch eine in Pfeilrichtung C gegen unten gerichtete Kraft auf den Gleitschuh 92,
beispielsweise ebenfalls mittels einer Kulisse, wird die Welle 14 und somit der Stempel
18 im Gegenuhrzeigersinn um 180° in die Klammersetzstellung 18′ verschwenkt, siehe
dazu Fig. 6. Im Zuge dieser Schwenkbewegung greifen die freien Enden der Stempelarme
20 in die Nuten 48 des Klammerführungsgliedes 44 ein, wodurch nun die Arme 28˝ der
Klammer 28′ in den Nuten 32 gehalteri sind. Für das Setzen der Klammer 28′ wird der
Heftkopf 10 durch Absenken des Tragprofils 102 auf die zu heftenden Druckbogen 118
zur Anlage gebracht. Durch Auflaufen des Stössels 54 auf die Stösselbetätigungskulisse
124 wird der Stössel 54 in Pfeilrichtung gegen unten bewegt, wodurch er mit seinen
Führungskeilen 64 in die Nuten 32 der Stempelarme 20 hineingleitet und mit der Stossnut
66 die Klammer 28′ aus dem Stempel hinausstösst. Dabei durchstossen die Arme 28˝ die
Druckbogen 118, wie dies in der Fig. 7 dargestellt ist. Beim Verbringen des Stössels
54 von seiner oberen in die untere Endlage 54′ drückt der Stösselkopf 62 mit seinem
unteren Ende gegen die Keilfläche 46′ der Klammerführungsnase 46. Dabei werden die
Schwenkhebel 42 zusammen mit dem Klammerführungsglied 44 im Uhrzeigersinn durch den
Stössel 54 entgegen der Kraft der Blattfederanordnung 52 verschwenkt. Der sich zwischen
den Druckbogen 118 und der Stossnut 66 befindende Teil der Arme 28˝ ist somit während
dem gesamten Setzvorgang der Klammer 28′ durch das Klammerführungsglied 44 in den
Nuten 32 gehalten. Durch anschliessendes Anheben des Umbiegerstössels 122 werden
die Umbieger 120 in ihre obere Endlage verschwenkt, was ein Gegeneinanderbiegen der
unterhalb der Druckbogen 118 vorstehenden Arme 28′ zur Folge hat (Fig. 8).
[0027] Durch Ablaufen des Stössels 54 ab der Stösselbetätigungskulisse 124 wird dieser
durch die Druckfeder 58 wieder in die obere Endlage geschoben. Dadurch kommen die
Führungskeile 64 wieder ausser Eingriff mit den Nuten 32 (Fig. 9). Sobald der Stössel
54 sich von seiner unteren 54′ wieder zurück in die obere Endlage bewegt, werden die
Schwenkhebel 42 zusammen mit dem Klammerführungsglied 44 durch die Blattfederanordnung
52 wieder im Gegenuhrzeigersinn in ihre Ruhelage geschwenkt, in welcher die Anschläge
50 am Tragteil 12 anliegen.
[0028] Durch eine Kraftauswirkung auf den Klemmhebel 96 in Pfeilrichtung B gegen unten
(vergl. Fig. 1) wird nun der vom Klemmhebel 96 in seiner unteren Endlage gehaltene
Betätigungsschaft 78 freigegeben, wodurch dieser unter der Kraft der Druckfeder 86
wieder in seine obere in der Figur 1 gezeigte Ruhelage gebracht wird. Dadurch wird
die Welle 14 und somit der Stempel 18 wieder um 180°, diesmal im Uhrzeigersinn, in
die Ruhestellung zurück verschwenkt. Der Heftkopf 10 ist nun für eine neue Heftung
bereit. Als letztes wird der Heftkopf 10 von den gehefteten Druckbogen 118 abgehoben.
[0029] Beim Absenken des Tragprofils 102 wird der Heftkopf 10 auf die Druckbogen 118 zur
Auflage gebracht, wobei die Andrücknasen 70 die Druckbogen 118 an der Auflage 72
beidseitig der Klammern 28′ gegen die Auflage 72 pressen. Die Druckbogen sind somit,
in Richtung der Schwenkachse 16 gesehen, hinter und vor der Klammer 28′ und beidseits
der Klammer 28′ gehalten, was zu einer besonders saüberen Heftung führt.
[0030] Bei der in den Figuren 10 bis 17 dargestellen Ausführungsform eines Heftkopfes 10
ist die in den Figuren 1 und 2 gezeigte Antriebsanordnung 74 für die Welle 14 der
Einfachheit halber nicht mehr dargestellt. In diesen Figuren 10 bis 17 sind gleichwirkende
Teile wie beim Heftkopf 10 gemäss den Figuren 1 bis 9 mit den gleichen Bezugsziffern
bezeichnet.
[0031] Der Heftkopf 10 weist ebenfalls einen Tragteil 12 mit einem in einem Horizontalschnitt
im wesentlichen U-förmigen Querschnitt auf. Der Tragteil 12 ist an einem Tragprofil
102 befestigt. An den seitlichen Flanken 12′ des Tragteils 12 ist je eine Hülse 36
wiederum frei drehbar gelagert. Durch die Hülsen 36 hindurch verläuft die Welle 14,
welche bezüglich den Hülsen 36 frei drehbar ist. Die Schwenkachse der Welle 14 ist
in der Figur 11 strichpunktiert dargestellt und mit 16 bezeichnet. Im Bereich zwischen
den beiden Flanken 12′ sind die beiden zueinander parallel verlaufenden Stempelarme
20 des Stempels 18 an den betreffenden Hülsen 36 befestigt. Die beiden Stempelarme
20 sind durch den Steg 22 miteinander verbunden (Fig. 10). Am freien Ende weist jeder
Stempelarm 20 eine Mitnehmernase 24 und einen schematisch dargestellten Permanentmagneten
30 auf, welche gleich ausgebildet sind, wie in dem weiter oben beschriebenen und in
der Figuren 1 bis 9 dargestellten Heftkopf 10. Im Bereich der Mitnehmernase 24 wird
vom Permanentmagneten 30 ein Drahtabschnitt 28 gehalten.
[0032] Die Stempelarme 20 weisen gegeneinander offene, in radialer Richtung über die gesamte
Länge der Stempelarme 20 sich erstreckende Nuten 32 auf. Diese sind in radialer Richtung
im Bereich des Drahtabschnittes 28 offen. Der Stössel 54 ist mittels den am Stösselkopf
62 seitlich angeordneten Führungskeilen 64 im Stempel 18 in radialer Richtung verschiebbar
geführt. An diesem Stösselkopf 62 ist ungefähr Z-förmig ein Betätigungsteil 130 angeformt,
an welchem eine Zahnstange 132 ausgebildet ist. Die Zahnstange 132 verläuft parallel
zur Längserstreckung der Stempelarme 20 und kämmt mit einem auf der Welle 14 drehfest
sitzenden, zwischen den beiden Hülsen 36 angeordneten Ritzel 134. Dieses Ritzel 134
ist im bekannter Art und Weise auf die Welle 14 aufgekeilt, wie dies in der Fig. 11
dargestellt ist. In Verlängerung der Zahnstange 132, in Richtung gegen den Stösselkopf
62, ist am Stössel 54 ein Führungsbolzen 136 vorgesehen, welcher beidseits über den
Stössel 54 vorsteht und in je einer identischen Steuerkulisse 138 in den Flanken
12′ des Tragteils 12 geführt ist. Ab der in den Figuren 10 und 11 dargestellten Ruhestellung
des Stempels 18 verläuft die Steuerkulisse 138 im Gegenuhrzeigersinn in einem ersten,
zur Welle 14 konzentrischen Abschnitt 138′ über einen Winkel von 180°. Anschliessend
weist sie einen sich von der Welle 14 entfernenden Abschnitt 138˝ auf, der parallel
zu den Nuten 32 des sich in seiner Klammersetzstellung 18′ befindenden Stempels 18
verläuft (vergl. Fig. 13).
[0033] Auf der Welle 14 sind ausserhalb der beiden Flanken 12′ zwei Schwenkhebel 42 frei
schwenkbar gelagert. An ihren freien Endbereichen sind die beiden Schwenkhebel 42
durch ein Klammerführungsglied 44 miteinander verbunden. Das Klammerführungsglied
44 weist eine, im Gegenuhrzeigersinn gesehenen, über die beiden Schwenkhebel 42 vorstehende
Klammerführungsnase 46 auf, welche bei sich in Ruhestel lung befindendem Klammerführungsglied
44 und sich in Klammersetzstellung 18′ befindenden Stempel 18 in die von den Stempelarmen
20 begrenzte Ausnehmung 35 hineingreift (Fig. 13). Auf der der Klammerführungsnase
46 abgewandten Seite ist am Klammerführungsglied 44 eine Biegekulisse 140 (Matrize)
angeformt. Der Abstand zwischen der Schwenkachse 16 und der Biegekulisse 140 ist,
in einer Richtung bezüglich der Ruhestellung des Stempels 18 im Gegenuhrzeigersinn
um 90° gedreht, unwesentlich grösser als der Abstand zwischen der Schwenkachse 16
und dem, in radialer Richtung gesehen, äusseren Ende des an den Stempelarmen 20 gehaltenenen
Drahtabschnittes 28. In einem im Gegenuhrzeigersinn folgenden Winkelbereich von ungefähr
60° verringert sich der Abstand zwischen der Biegekulisse 140 und der Schwenkachse
16 und geht dann in einen konzentrischen Bereich des Klammerführungsgliedes 44 über.
Die Biegekulisse 140 und das Klammerführungsglied 44 weisen parallel zueinander verlaufende
Nuten 48 auf (siehe Fig. 11), in welche beim Verschwenken des Stempels 18 gegen die
Klammersetzstellung 18′ die Endbereiche der beiden Stempelarme 20 zu liegen kommen.
Im Bereich der Klammerführungsnase 46 verjüngt sich das Klammerführungsglied 44 in
radialer Richtung gegen aussen keilförmig. Die Keilfläche ist mit 46′ bezeichnet.
An der einen Flanke 12′ des Tragteils 12 ist eine Blattfederanordnung 52 befestigt,
welche auf den einen Schwenkhebel 42 einwirkt und die Schwenkhebel 42, zusammen mit
dem Führungsglied 44 und der Biegekulisse 140, im Gegenuhrzeigersinn mit den daran
angeformten Anschlägen 50 gegen den Tragteil 12 drückt.
[0034] Die beiden Flanken 12′ stehen bei sich in Klammersetzstellung 18′ befindendem Stempel
18 (Fig. 13) über das freie Ende des Stempels 18 vor und weisen eine V-förmige, radial
gegen innen gerichtete Ausnehmung 68 auf, welche von zwei Andrücknasen 70 begrenzt
ist.
[0035] In den Figuren 10 und 11 befindet sich der Stempel 18 in seiner Ruhestellung. In
der Figur 12 ist der Stempel 18 bezüglich seiner Ruhestellung im Gegenuhrzeigersinn
um 90° verschwenkt dargestellt, und in den Figuren 13 und 14 befindet er sich in
der Klammersetzstellung 18′. Der Stössel 54 ist in der Fig. 14 im Bereich seiner unteren
Endlage, in welcher die Klammer 28′ aus dem Stempel 18 ausgestossen wird, gezeigt.
[0036] Anhand der Figuren 10 bis 14 wird nun die Funktionsweise des Heftkopfes 10 dargestellt.
In derselben Art und Weise wie dies im Zusammenhang mit den Figuren 1 bis 3 erläutert
wurde, übernimmt der Stempel 18 in seiner in den Figuren 10 und 11 dargestellten Stellung
vom Drahtabschnittspender einen Drahtabschnitt 28. Anschliessend wird die Welle im
Gegenuhrzeigersinn verdreht. Solange sich der Führungsbolzen 136 innerhalb des Abschnittes
138′ der Steuerkulisse 138 befindet, kann sich der Stössel 54 nicht in radialer Richtung
bewegen, was zur Folge hat, dass der Stempel 18 über den Stössel 54 mit der Welle
14 drehfest gekuppelt ist. So gelangt nach einer 90°-Drehung im Gegenuhrzeigersinn
der Stempel 18 in die in der Figur 12 gezeigte Stellung, in welcher der Drahtabschnitt
28 auf die Biegekulisse 140 aufläuft. Im Zuge der Weiterdrehung des Stempels 18 wird
der Drahtabschnitt 28 zu einer Klammer 28′ gebogen, deren Arme 28˝ in den Nuten 32
der Stempelarme 20 geführt sind. Sobald der Stempel 18 die in der Figur 13 gezeigte
Klammersetzstellung 18′ erreicht hat, wird die drehfeste Kupplung zwischen der Welle
14 und dem Stempel 18 infolge des nun parallel zum Stempel 18 verlaufenden Abschnittes
138˝ der Steuerkulisse 138 gelöst. Beim Weiterdrehen der Welle 14 im Gegenuhrzeigersinn
wälzt sich das Ritzel 134 an der Zahstange 132 ab, was eine in radialer Richtung nach
aussen gerichtete Bewegung des Stössels 54 mit sich zieht. Dabei kommt die Stossnut
66 im Stösselkopf 62 an der Klammer 28′ zur Anlage und stösst diese in radialer Richtung
aus dem Stempel 18. Dabei kommt der Stösselkopf 62 an der Keilfläche 46′ der Klammerführungsnase
46 zur Anlage und schwenkt das Klammerführungsglied 44 zusammen mit den Schwenkhebeln
42 entgegen der Kraft der Blattfederanordnung 52 im Uhrzeigersinn aus dem Bereich
des Stössels 54 weg. Während des Ausstossens der Klammer 28′ aus dem Stempel 18,
werden die seitlichen Arme 28˝ der Klammer 28′ von der Klammerführungsnase 46 in
den Nuten 32 der Stempelarme 20 gehalten, sodass die Klammer 28′ während des gesamten
Ausstossvorganges geführt ist.
[0037] Nach dem Setzen der Klammern 28′ wird die Welle 14 im Uhrzeigersinn angetrieben.
Dabei wird der Stössel 54, solange er sich im Abschnitt 138˝ der Steuerkulisse 138
befindet, in radialer Richtung gegen innen gezogen, wodurch das Klammerführungsglied
44 unter der Kraft der Blattfederanordnung 52 im Gegenuhrzeigersinn in die Ruhelage
zurückschwenkt. Beim Weiterdrehen der Welle 14 verschwenkt sich der Stempel 18 in
seine Ruhestellung.
[0038] In der Fig. 15 ist nun gezeigt, wie die gemäss Fig. 14 ausgestossene Klammer 28′
in auf eine flache Auflage 72 abgelegte Druckbogen 118 eingesetzt wird. In diesem
Fall sind die Andrücknasen 70 nur sehr kurz ausgebildet, sodass die Druckbogen 118,
in Längsrichtung der Klammer 28′ gesehen, vor und hinter der Klammer 28′ sowie beidseits
der Klammer 28′ auf die Auflage 72 gedrückt werden. Die Auflage 72 weist, bezüglich
der Druckbogen 118 auf der dem Stössel 54 gegenüberliegenden Seite eine stationäre,
allgemein bekannte Umbiegeranordnung 142 auf, welche die über die Druckbogen 118
vorstehenden Abschnitte der Arme 28˝ umbiegen.
[0039] In den Figuren 16 und 17 ist ein Teil des in den Figuren 10 bis 14 dargestellten
Heftkopfes 10 in Seitenansicht und einem Vertikalschnitt vergrössert dargestellt.
Die zusammen zu heftenden Druckbogen 118 sind dabei auf eine sattelförmig ausgebildete
Auflage 72, beispielsweise einer Sammelkette oder Sammeltrommel, rittlings abgelegt.
Dabei pressen die Andrücknasen 70 die Druckbogen 118 hinter und vor der Klammer 28′
sowie seitlich an die Auflage 72. Die Auflage 72 weist an einem Profil 144 schwenkbar
gelagerte Bieger 120 auf, diese sind funktionsgleich zu den Umbiegern 120 gemäss
Fig. 6 bis 9. Weder der sich in Klammersetzstellung 18′ befindende Stempel 18, noch
das Klammerführungsglied 44 kommen auf den Druckbogen 118 zur Anlage, dies ermöglicht
ein Verschwenken dieser Teile auch bei auf die Druckbogen 118 abgesenkten Heftkopf
10. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass der erfindungsgemässe Heftkopf
10 an einem, vorzugsweise entlang Steuerkulissen geführten, Zugorgan oder an einem
mit den notwendigen Steuereinrichtungen versehenen Gestell angeordnet sein kann.
[0040] Selbstverständlich kann die Welle 14 auch direkt mittels eines Antriebsaggregates
oder eines Handbetätigungshebels angetrieben sein. In den gezeigten Ausbildungsformen
wird der Heftkopf 10 an einem Drahtabschnittspender 26 vorbeibewegt, um von diesem
jeweils einen Drahtabschnitt 28 zu übernehmen. Es ist aber auch denkbar, den Drahtabschnittspender,
beispielsweise ein Magazin, am Heftkopf 10 anzuordnen, sodass der Stempel 18 jeweils
beim Verschwenken aus der Ruhestellung in die Klammersetzstellung beim Drahtabschnittspender
26 vorbei läuft und dabei in der Klammerübernahmestellung jeweils vom Drahtabschnittspender
26 eine Drahtabschnitt 28 übernimmt. Der Drahtabschnitt 28 kann somit in irgendeiner
Position des Stempels 18 vom Drahtabschnittspender 26 übernommen werden; dies muss
aber immer der Fall sein, bevor der Stempel 18 in den Bereich der Kulisse 34 bzw.
Biegekulisse 140 gelangt. Die Klammerübernahmestellung befindet sich immer in einem
Abstand zur Klammersetzstellung 18′ des Stempels 18.
[0041] Der Drantabschnittspender weist vorzugsweise ein Magazin auf von dem die Drahtabschnitte
abgezogen werden. Das Magazin kann einer Drahtschneideeinrichtung nachgeschaltet
sein, welche von einem Draht die Drahtabschnitte abtrennt und diese dem Magazin zuleitet,
Dadurch muss die Drahtschneideinrichtung nicht jedesmal abgestellt werden, wenn das
Heften unterbrochen wird. Es ist aber auch denkbar, dass die Drahtabschnitte durch
die Heftköpfe direkt von der Brahtschneideinrichtung übernommen werden. Es ist auch
möglich, die Drahtabschnitte an Folien oder Gurten befestigt für das Abziehen durch
die Heftköpfe bereit zu halten; überdies soll unter Drahtabschnittspender auch das
Auflegen der Drahtabschnitte von Hand auf den Stempel ver standen sein.
[0042] Selbstverständlich können an Stelle der Permanentmagnete 30 auch Klemmeinrichtungen
vorgesehen sein, um die Drahtabschnitte 28 zu halten.
[0043] Durch eine entsprechende Ausbildung der Matrize und des Stempels ist es auch möglich,
an den Klammern Oesen anzuformen. So kann z.B. auf der Kulisse im Aufsatz aufgesezt
und in den Stempel ein entsprechender Einsatz eingebaut werden, um beim Biegen der
Klammern, zwischen den seitlichen Arnem, eine ösenförmige Ausbuchtung anzuformen.
[0044] Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass durch den erfindungsgemässen Aufbau
des Heftkopfes 10 unterschiedlich lange und dicke Drahtabschnitte 18 ohne das Vornehmen
von Einstellungen bzw. Justierungen verarbeitet werden können.
[0045] Erfindungsgemässe Heftköpfe lassen sich vorteilhafterweise in Einrichtungen zum Sammeln
von gefalteten Druckbogen einsetzen wie dies in der zeitgleichen CH-Patentanmeldung
Nr. 01 964/89-3 "Verfahren und Einrichtung zum Sammeln und Heften von gefalteten Druckbogen"
angegeben ist.
1. Heftapparat zum Heften von mehrblättrigen Druckereiprodukten, mit einem Heftkopf
(10), an dessen Tragteil (12) ein Stempel (18) um eine am Tragteil (12) gelagerte
Welle (14) von einer Ruhestellung in eine Klammersetzstellung (18′) und wieder zurück
bringbar gelagert ist, mit einer Matrize (34, 34′, 140) zum Biegen eines im wesentlichen
geraden und ungefähr parallel zur Achse (16) der Welle (14) verlaufenden, mittels
des Stempels (18) gegen die Matrize (34, 34′, 140) drückbaren Drahtabschnittes (28)
zu einer Klammer (28′) und einem Stössel (54) zum Ausstossen der Klammer (28′) aus
dem sich in der Klammersetzstellung (18′) befindenden Stempel (18), dadurch gekennzeichnet,
dass der Stempel (18) zum Uebernehmen des Drahtabschnittes (28) von einem Drahtabschnittspender
(26) in einer von der Klammersetzstellung (18′) beabstandeten Drahtübernahmestellung
ausgebildet und zum Biegen des Drahtabschnittes (28) entlang der kulissenförmig ausgebildeten
Matrize (34, 34′, 140) mit einem sich verringernden Abstand zwischen der Matrize (34,
34′ 140) und seiner Schwenkachse (16) bewegbar ist.
2. Heftapparat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Heftkopf (10) beim
Setzen der Klammer (28′) bezüglich der Druckereiprodukte (118) ruhend ist.
3. Heftapparat nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Drahtübernahmestellung
des Stempels (18) mit seiner Ruhestellung übereinstimmt.
4. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der
Heftkopf (10) bei bezüglich des Tragteils (12), vorzugsweise in dessen Drahtübernahmestellung,
ruhendem Stempel (18) zum Biegen des Drahtabschnittes (28) entlang der Matrize (34)
verschiebbar ist.
5. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Matrize (34′, 140) bogenförmig ausgebildet und am Heftkopf (10) angeordnet ist, um
den Drahtabschnitt (28) beim Verschwenken des Stempels (18) zwischen der Drahtübernahmestellung
und der Klammersetzstellung (18′) zu biegen.
6. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der
Stempel (18) an seinem freien Ende eine Mitnehmernase (24) zum Mitnehmen des Drahtabschnittes
(28) beim Vorbeilaufen am Drahtabschnittspender (26) und ein Halteelement, vorzugsweise
einen Permanentmagnetanordnung (30), zum Festhalten des erfassten Drahtabschnittes
(28) aufweist.
7. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der
Heftkopf (10) ein Klammerführungsglied (44) zum Führen der Klammer (28′) während
des Ausstossens aus dem Stempel (18) aufweist.
8. Heftapparat nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das in der Klammersetzstellung
(18′) des Stempels (18) in eine Ausnehmung (35) im Stempel (18), in welcher die Klammer
(28′) gehalten ist, eingreifende Klammerführungsglied (44) an der Welle (14) schwenkbar
gelagert ist und beim Ausstossen der Klammer (28′) durch den Stössel (54) ausser Eingriff
mit der Ausnehmung (35) bringbar ist.
9. Heftapparat nach Anspruch 5 und 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Matrize (140)
am Klammerführungsglied (44) angeordnet ist.
10. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der
Heftkopf (10) eine bezüglich des Stempels (18) in dessen Klammersetzstellung (18′)
gegen die Druckereiprodukte (118) hin vorstehende Andrückanordnung (12, 12′, 70)
aufweist, um die Druckereiprodukte (118) beim Setzen der Klammer (28′) gegen eine
Auflage (72) zu drücken.
11. Heftapparat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Andrückanordnung
(12, 12′, 70) zwei in Richtung der Achse (16) voneinander beabstandete, den Stempel
(18) in der Klammersetzstellung (18′) zwischen sich aufnehmende Andrückelemente (12′,
70) mit je zwei durch eine, vorzugsweise ungefähr V-förmigen Ausnehmung (68) voneinander
getrennt Andrücknasen (70) zum seitlichen Andrücken der Druckereiproduckte (118)
beidseits der Klammer (28′) an die Auflage (72) aufweist.
12. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der
Stempel (20) auf der antreibbar ausgebildeten Welle (14) drehfest sitzt und der Stössel
(54) mittels eines von der Welle (14) unabhängigen Antriebsgliedes, vorzugsweise
einer Kulisse (124), zum Ausstossen der Klammer (28′) aus dem Stempel (20) betätigbar
ist.
13. Heftapparat nach einem der Ansprüche 1 bis 11, gekennzeichnet durch eine gemeinsame
Antriebsanordnung zum Verschwenken des Stempels (18) und auftreiben des Stössels (54).
14. Heftapparat nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Stössel (54) am
Stempel (18) in radialer Richtung verschiebbar geführt ist, und am Heftkopf (10) eine
vom Schwenkwinkel des Stempels (18) abhängige Steueranordnung (136, 138) für den Stössel
(54) vorgesehen ist.
15. Heftapparat nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel (18) auf
der antreibbar ausgebildeten Welle (14) drehbeweglich sitzt, die Welle (14) ein Zahnritzel
(134) aufweist, das mit einer am Stössel (54) angeformten, in dessen Schieberichtung
wirksamen Zahnstange (132) kämmt, und die Steueranordnung eine auf den Stössel (54)
einwirkende Steuerkurve (138) aufweist, die ausschliesslich im Bereich der Klammersetzstellung
(18′ ) ein Abwälzen der Zahnstange (132) am Zahnritzel (134) ermöglicht.