[0001] Es ist bekannt, daß die Dichtigkeit eines Flachdaches von einem ausreichenden Gefälle
in Richtung eines Wasserablaufes abhängt. Bei Neukonstruktionen, aber auch bei der
Sanierung von alten Flachdächern, läßt sich das erforderliche Gefälle mittels eines
Satzes von rechteckigen Dachdämmplatten aus Polystyrolhartschaum erreichen, die individuell
für dieses Dach zugeschnitten sind. Dieser Satz besteht aus einer Vielzahl von verschiedenen,
zugeschnittene Plattentypen mit ein- oder mehrseitigem Gefälle. Nach einem vorgegebenen
Verlegeplan können die nach verschiedenen Typen sortierten Platten verlegt werden,
so daß die Platten an ihren aneinanderstoßenden geraden horizontalen und geneigten
Kanten stufenlos ineinander übergehen. In der Praxis hat ein derartiges Gefälledachsystem
großen Anklang gefunden (G 88 07 466.8; Firmenprospekt PHILIPPINE Gefälledach-Dämmsystem).
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Schneiden von Gefälledach-Dämmplatten mit ein- und mehrseitigem Gefälle zu schaffen.
[0003] Bei der Lösung dieser Aufgabe geht die Erfindung aus von einem Verfahren zum Herstellen
von rechteckigen Gefälledämmplatten mit ein- oder mehrseitigem Gefälle aus insbesondere
quaderförmigen Platten aus thermoplastischem Schaumstoff mittels eines Widerstandsheizdrahtes,
der entsprechend dem gewünschten Gefälle durch den oberen Bereich einer jeden Platte
gezogen wird. Bei einem solchen Verfahren besteht die Lösung der Aufgabe darin, daß
der Widerstandsheizdraht beim Durchziehen durch die Platte in einer Achsnormalebene
zur Vorschubrichtung der Platte gehalten wird, wobei seine beiden Enden in ihrem Abstand
von der Unterseite der Platte unabhängig voneinander und wegabhängig während des Vorschubes
eingestellt werden.
[0004] Wenn mehrere Platten mit gleichem Gefälle hergestellt werden sollen, läßt sich dies
in einem Durchgang dadurch bewerkstelligen, daß anstelle eines Widerstandsheizdrahtes
ein Satz von parallelen Widerstandsheizdrähten verwendet wird, die jeweils einer Platte
eines Plattenstapels zugeordnet sind.
[0005] Vorrichtungsmäßig geht die Erfindung aus von einer Schneidvorrichtung für rechteckige
Dachdämmplatten mit ein- oder mehrseitigem Gefälle bestehend aus einem angetriebenen
Transportmittel für die Platten in Form eines Bandförderers, Schlittens, Wagens, Mitnehmerschiebebahn
oder dergleichen und einem oder mehreren Widerstandsheizdrähten, die in einer Achsnormalebene
zur Vorschubrichtung der Platten in deren Weg mittels an den beiden Seiten des Transportmittels
angeordneten Halteelementen gespannt sind, die in ihrem Abstand von der Transportmittelebene
einstellbar sind. Bei dieser Schneidvorrichtung besteht die Lösung der Aufgabe darin,
daß jedem Halteelement ein eigenes Hubelement zugeordnet ist, mit dem es unabhängig
von dem anderen verstellbar ist, wobei jedes Hubelement mit dem Antrieb des Transportmittels
mit einem frei wählbaren Kopplungsgrad verküpft ist.
[0006] Bei der Erfindung läßt sich während des Vorschubes einer Dämmplatte deren Oberseite
wegen der unabhängigen Einstellbarkeit der eingespannten Enden des Heizdrahtes beliebig
profilieren. Ein und dieselbe Schneidvorrichtung ist also für die Herstellung verschiedener
Plattentypen geeignet. Allein über die Einstellung des Kopplungsgrades erfolgt eine
vorschubwegabhängige Hubbewegung der Halteelemente des Widerstandsheizdrahtes beziehungsweise
der Widerstandsheizdrähte, so daß eine Gefälledämmplatte mit geraden Schnittkanten
mit ein- oder zweiseitigem Gefälle entsteht. Für die Umstellung auf einen anderen
Plattentyp braucht dann lediglich der Kopplungsgrad geändert zu werden.
[0007] Da bei unterschiedlichem Kopplungsgrad für die beiden jeweils ein Ende eines Widerstandsheizdrahtes
haltenden Halteelemente eine unterschiedliche Einspannlänge verlangt wird, ist nach
einer Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß mindestens einem Halteelement ein
Drahtspeicher für den Widerstandsheizdraht zugeordnet ist, aus dem beziehungsweise
in dem bei sich änderndem Abstand zwischen den Halteelementen Draht freigegeben beziehungsweise
aufgenommen wird.
[0008] Da die Schneidvorrichtung auch für die Verarbeitung unterschiedlicher Plattenbreiten
eingerichtet sein soll und dafür die Einspannlänge möglichst kurz gehalten werden
soll, ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen, daß mindestens
ein Halteelement in seinem Abstand gegenüber dem anderen Halteelement einstellbar
ist. Auch in diesem Fall ist es sinnvolle den Drahtspeicher einzusetzen, um die zusätzliche
Drahtlänge aufzunehmen beziehungsweise freizugeben. Die Einstellung auf unterschiedliche
Plattenbreiten bringt den weiteren Vorteil, daß die sonst notwendige Berechnung des
Anstellwinkels des Schneiddrahtes entfällt. In diesem Fall kann die Höhe der zu schneidenden
Platte unmittelbar am Halteelement eingestellt werden.
[0009] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert, die ein vereinfachtes
Ausführungsbeispiel der Erfindung darstellt. Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Schneidvorrichtung in Aufsicht,
Fig. 2 die Schneidvorrichtung gemäß Figur 1 im Schnitt nach der Linie I-I der Figur
1, und
Fig. 3 unterschiedliche Typen von Gefälledämmplatten in isometrischer Darstellung.
[0010] Die in der Zeichnung dargestellte Schneidvorrichtung besteht aus einem zweiteiligen
Bandförderer 1,2, der die zu schneidenden Platten in horizontaler Lage und senkrecht
zu einer Schnittkante fördert. Die beiden Teile des Bandförderers 1,2 bilden zwischen
sich einen kleinen Spalt 3. Sie werden von einem gemeinsamen Antrieb 4 angetrieben,
der mit einer Umlenkrolle 5 des Bandförderers 2 direkt und mit einer Umlenkrolle 6
des Bandförderers 1 über eine Getriebebrücke 7 indirekt verbunden ist.
[0011] Auf dem Bandförderer 1,2 sind zur Führung der zu schneidenden Platte oder der zu
einem Stapel zusammengestellten Platten P₁,P₂,P₃ auf beiden Seiten Anschläge 8-11
vorgesehen, von denen die Anschläge 10,11 in ihrem Abstand gegenüber den Anschlägen
8,9 einstellbar sind.
[0012] Im Spalt 3 zwischen den beiden Teilen des Bandförderers 1,2 ist eine Schiene 12 vorgesehen,
auf der zwei Getriebekästen 13,14 angeordnet sind. Während der Getriebekasten 13 stationär
ist, ist der Getriebekasten 14 auf der Schiene 12 verschieblich angeordnet. Jeder
Getriebekasten 12,14 trägt eine Säule 15,16, die auf der dem Bandförderer 1,2 zugewandten
Seite einen Längsschlitz aufweist. Durch die Säulen 15,16 erstreckt sich eine Spindel
17,18, auf der eine Mutter 19,20 sitzt. Die Mutter 19,20 trägt ein rohrförmiges Halteelement
21,22, das in der Säule 15,16 geführt ist. An diesem Halteelement 21,22 sind Widerstandsheizdrähte
23,24,25 angeschlagen, die über die Halteelemente 21,22 an einer insbesondere einstellbaren
Spannungsquelle angeschlossen sind. Die Widerstandsheizdrähte 23,24,25 sind durch
die Längsschlitze in den Säulen 15,16 geführt und werden von nicht dargestellten Drahtspeichern,
zum Beispiel unter Vorspannung gehaltene Wickeltrommeln, gespannt gehalten. Die Getriebe
13,14 mit den Spindeln 17,18 und den darauf sitzenden Muttern 19,20 bilden die Hubelemente
für die Halteelemente 21,22.
[0013] Die Getriebekästen 13,14 sind mit dem Antrieb 4 über im Kopplungsgrad einstellbare
Getriebe 26,27 gekuppelt, so daß in Abhängigkeit vom Vorschub der zu einem Stapel
zusammengestellten quaderförmigen Platten P₁,P₂,P₃ die Halteelemente 21,22 unabhängig
voneinander aber abhängig vom Vorschubweg in ihrer Höhe verstellt werden. Auf diese
Art und Weise ist es möglich, mit ein und derselben Vorrichtung sowohl Platten mit
ein- als auch mehrseitigem Gefälle herzustellen, wie sind in Fig. 3 dargestellt sind.
[0014] Um in einem Durchgang aus einem Block die Gefälledämmplatten mit ein- und mehrseitigem
Gefälle zu schneiden, kann der erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung eine vereinfachte
Schneidvorrichtung vorgeordnet sein, die ebenfalls einen Satz von in einer Achsnormalebene
zur Vorschubrichtung der Platten in deren Weg gespannter zueinander paralleler und
horizontaler Widerstandsheizdrähte aufweist. Auch hier können die Halteelemente für
die Widerstandsheizdrähte in ihrem Abstand voneinander einstellbar sein, um auf unterschiedlich
breite Blöcke eingestellt werden zu können. Im Unterschied zur erfindungsgemäßen Schneidvorrichtung
sind in diesem Fall die eingespannten Enden der Widerstandsheizdrähte auf beiden Seiten
des Transportmittels aber nicht unabhängig voneinander in der Höhe, sondern allenfalls
nur gemeinsam einstellbar. Mit einer solchen vereinfachten Schneidvorrichtung lasssen
sich dann quaderförmige Platten herstellen. Allerdings ist es auch möglich, Platten
mit einseitigem Gefälle herzustellen, wenn den Halteelementen Huborgane zugeordnet
sind, die eine synchrone Höhenverstellung in Abhängigkeit vom Vorschub ermöglichen.
1. Verfahren zum Herstellen von rechteckigen Gefälledach-Dämmplatten mit ein- oder
mehrseitigem Gefälle aus insbesondere quaderförmigen Platten aus thermoplastischem
Schaumstoff mittels eines Widerstandsheizdrahtes, der entsprechend dem gewünschten
Gefälle durch den oberen Bereich der Platte gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet, daß der Widerstandsheizdraht beim Durchziehen durch die Platte in einer Achsnormalebene
zur Vorschubrichtung der Platte gehalten wird, wobei seine beiden Enden in ihrem Abstand
von der Unterseite der Platte unabhängig voneinander in Abhängigkeit von dem Vorschubweg
während des Vorschubes der Platte eingestellt werden.
2. Verfahren zum Herstellen von Gefälledach-Dämmplatten nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß mehrere zu einem Stapel zusammengestellte Platten unter Verwendung von zueinander
parallelen in einer Achsnormalebene zur Vorschubrichtung der Platten gespannten Widerstandsheizdrähten
geschnitten werden.
3. Schneidvorrichtung für rechteckige Dachdämmplatten mit ein- oder mehrseitigem Gefälle,
bestehend aus einem angetriebenen Transportmittel (1,2,4-7) für die Platten in Form
eines Bandförderers, Schlittens, Wagens, Mitnehmerschiebebahn oder dergleichen und
einem oder mehreren Widerstandsheizdrähten (23,24,25), die in der Achsnormalebene
zur Vorschubrichtung der Platten in deren Weg mittels Halteelementen (21,22) gespannt
sind, die in ihrem Abstand von der Transportmittelebene einstellbar sind,
dadurch gekennzeichnet, daß den Halteelementen (21,22) für den oder die Widerstandsheizdrähte (23,24,25)
jeweils eigene Hubelemente (13,14,17-20) zugeordnet sind, mit denen die Halteelemente
(21,22) unabhängig voneinander verstellbar sind, wobei jedes Hubelement (13,17,19;14,18,20)
mit dem Antrieb (4) des Transportmittels (1,2,4-7) mit einem frei wählbaren Kopplungsgrad
verknüpft ist.
4. Schneidvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einem Halteelement ein Drahtspeicher für den Widerstandsheizdraht
(23,24,25) zugeordnet ist, aus dem beziehungsweise in dem bei sich änderndem Abstand
zwischen den Halteelementen (21,22) Draht unter Spannung freigegeben beziehungsweise
aufgenommen wird.
5. Schneidvorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Halteelement (22) in seinem Abstand gegenüber dem anderen Halteelement
(21) einstellbar ist.
6. Schneidvorrichtung nach einem der Ansprüche 3 - 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ihr eine weitere Schneidvorrichtung mit in der Achsnormalebene zur Vorschubrichtung
gespannten Widerstandsheizdrähten vorgeordnet ist.