(19)
(11) EP 0 399 360 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1990  Patentblatt  1990/48

(21) Anmeldenummer: 90109253.6

(22) Anmeldetag:  16.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5G07F 7/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB IT LI LU

(30) Priorität: 22.05.1989 DE 3916631

(71) Anmelder: SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT
D-80333 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Thurner, Hans, Dr.-phil.
    D-8156 Otterfing (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Terminal mit Bedienelementen, einer Anzeigeeinrichtung und einer Magnetstreifen- und/oder Chipkartenleseeinrichtung


    (57) Terminal mit Bedienelementen (T), einer Anzeiggeeinrichtung (B) und einer Magnetstreifen- und/oder Chipkartenleseeinrichtung (L).
    Die Karten (C) tragen sprachbestimmende Informationen, die nach ihrem Auslesen zur Ausgabe von bedienerführenden Textinformationen in der durch diese Information bestimmten Sprache führen.




    Beschreibung


    [0001] Aus der DE-PS 31 37 993 C2 ist eine Schaltungsanordnung zur An­zeige von Informationen an einer Teilnehmerstation oder einem Vermittlungsplatz einer Fernsprechvermittlungsanlage beschrie­ben. Die Informationen für die Benutzer dieser Einrichtungen liegen dabei in Form von Texten vor, wobei textentsprechende Informationen in einem Speicher abgelegt sind. Durch Ansteue­rung des betreffenden Speicherplatzes, welcher den aus dem je­weiligen Anlagenzustand bzw. Endgerätezustand abgeleiteten sinn­vollen bedienerführenden Text enthält, wird dieser Text ausge­lesen und der Anzeigeeinrichtung zugeführt. Die Ansteuerung er­folgt durch Bildung einer Speicherplatzadresse, die aus den An­lagen- bzw. Gerätezustandskriterien abgeleitet wird. Die den anzuzeigenden Texten entsprechenden Informationen sind dabei in einem auswechselbaren Speicher enthalten; durch Auswechslung eines Speichers mit einen anderen können also die gleichen Anzeigetexte in einer anderen Sprache - Fremdsprache - unter den gleichen Adressen abrufbar zur Verfügung gestellt werden.

    [0002] Aus der DE-PS 34 02 454 C2 ist eine Schaltungsanordnung bekannt, die ebenfalls in mehreren Speichern identische Anzeigetexte in unterschiedlichen Sprachen bereithält. Der Speicher ist hierbei zentral angeordnet und es wird von einer zentralen Stelle aus mittels einer Eingabetastatur ein Speicherbereich, der die Text­informationen in der gewünschten Sprache enthält, adressiert und der Speicherinhalt an ein ebenfalls durch entsprechendes Betäti­gen der Eingabetastatur bestimmtes Endgerät übertragen. Im End­gerät liegt damit jeweils nur eine gewünschte Sprache für die bedienerführenden Texte vor.

    [0003] Dieses Verfahren der administrativen Einstellung einer bestimm­ten Sprache für bedienerführende Anzeigetexte ist nicht nur für Terminals des Kommunikationsdienstes Sprache sondern auch für andere Terminals, z. B. Geldausgabeautomaten, bekannt. Zumeist wird hierbei die gewünschte Sprache bereits vom Hersteller bzw. Lieferanten des Gerätes eingespeichert bzw. eingestellt.

    [0004] In der Praxis werden zunehmend Terminals eingesetzt, die eine Leseeinrichtung für Magnetstreifenkarten oder Chipkarten auf­weisen. Es sind auch Leseeinrichtungen bekannt, die sowohl Ma­gnetstreifenkarten als auch Chipkarten lesen können. Dies ist insbesondere für den Einsatz sogenannter Hybridkarten gedacht, d. h. Karten, bei denen sowohl eine Codierung auf einem Magnet­streifen als auch Codeworte im karteneigenen Chip vorgesehen sind. Der Aufbau und die Art und prozedurale Behandlung der ge­speicherten Daten einer Chipkarte ist beispielsweise in Telcom Report 11 (1988), Heft 6, beschrieben.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Terminal mit Bedienelementen und einer Anzeigeeinrichtung sowie einer Lese­einrichtung für Informationskarten derart auszugestalten, daß die Bedienerführung mittels Texten in der von dem jeweiligen Bediener bevorzugten Sprache vorgenommen werden kann. Dies wird ausgehend von einem Terminal mit Bedienelementen und einer An­zeigeeinrichtung, der ein Speicher zur Aufnahme von bediener­führenden Texten entsprechenden Informationen zugeordnet ist sowie mit einer Magnetstreifen- und/oder Chipkartenleseeinrich­tung zur Auswertung von auf der von einer Bedienperson in die Leseeinrichtung eingeführten Karte gespeicherten Informationen, dadurch erreicht, daß der Speicher mehrere Speichersegmente auf­weist, in denen jeweils Informationen für denselben Text in ei­ner von mehreren Sprachen gespeichert sind, und daß auf der Karte eine sprachbestimmende Information gespeichert ist, die nach ihrem Auslesen zu einer dem Speichersegment mit der Text­information der bestimmten Sprache entsprechenden Adressenin­formation umgesetzt wird.

    [0006] Als wesentlich für die Erfindung ist anzusehen, daß das Terminal die für die Bedienerführung notwendigen Texte bzw. die entspre­ chenden Textinformationen in mehreren Sprachen in einer der Zahl der vorgesehenen unterschiedlichen Sprachen entsprechenden Zahl von Speicherbereichen zur Verfügung stellt und daß der Benutzer lediglich durch Einführen seiner Karte in die Leseeinrichtung die von ihm bevorzugte Sprache auswählt. Diese automatische Ein­stellung der bevorzugten Sprache ist im Hinblick darauf, daß Chipkarten oder Magnetkarten zum Gebrauch für unterschiedliche Geräte unterschiedlicher Hersteller vorgesehen sind, besonders wichtig, da von den Benutzern nicht erwartet werden kann, daß sie für unterschiedliche Geräte unterschiedliche Einstellpro­zeduren für eine aktiv gesteuerte Einstellung einer bevorzugten Sprache beherrschen.

    [0007] Die erfindungsgemäße Art der Einstellung der bevorzugten Spra­che kann noch weiter auf die Belange der Praxis abgestimmt wer­den, indem wenigstens eine weitere sprachbestimmende Information auf der Karte gespeichert ist und bei Nichtvorhan­densein eines Speichersegments mit Textinformationen in der durch die sprachbestimmende Information festgelegten Sprache ein Speichersegment mit Textinformationen in der durch die wei­tere sprachbestimmende Information festgelegten Sprache adres­siert wird. Der Benutzer kann sich also bei Bezug seiner Karte von der kartenausgebenden Firma oder Behörde Sprachkennzeichen in der von ihm gewünschten Verteilung bzw. absteigenden Rang­folge in den karteneigenen Chip oder auf den Magnetstreifen co­dieren lassen.

    [0008] Diese Maßnahme kann durch eine weitere vorteilhafte Weiterbil­dung der Erfindung ergänzt oder auch ersetzt werden, gemäß der bei Nichtvorhandensein eines Speichersegments mit Textinforma­tionen in der durch die (weitere) sprachbestimmende Information festgelegten Sprache ein Speichersegment mit Textinformationen in einer Standardsprache adressiert wird. Diese Standardsprache wird zumeist die dem Ausstellungsort entsprechende Landesspra­che oder Englisch sein.

    [0009] Die Erfindung wird folgenden anhand eines schematisch darge­ stellten Ausführungsbeispiels erläutert.

    [0010] Ein Geldausgabeautomat G enthält als wesentliche einem Benutzer zugängliche Bestandteile eine Leseeinrichtung L zur Aufnahme einer Chipkarte C, einen Bildschirm B, eine Tastatur T und eine Ausgabeeinrichtung A für die Ausgabe von Geldscheinen S.

    [0011] Wesentlicher Bestandteil der Steuerung des Geldausgabeautomaten G sind ein Mikroprozessor µP und ein Speicher M, der sechs Spei­cherbereiche M1...M6 aufweist, in denen jeweils der gleiche Satz von Anzeigetexten in jeweils einer von sechs unterschiedlichen Sprachen gespeichert ist.

    [0012] Nach Einschieben der Chipkarte C in die Leseeinrichtung L wird neben Identitätskennzeichen auch ein sprachbestimmendes Kenn­zeichen von der Chipkarte C bzw. von dem in dieser angeordneten Chip gelesen und mit der daraus gewonnenen Adresseninformation der entsprechende Speicherbereich, beispielsweise M6, adressiert. Im Zuge der weiteren Bedienung des Geldausgabeautomaten G durch einen Benutzer, d. h. durch Betätigen von Einzeltasten der Ta­statur T, werden dem Fortgang der Benutzungshandlungen entspre­chend die zugehörigen Anzeigentexte - gesteuert durch den Mikro­prozessor µP - aus dem Speicherbereich M6 auf den Bildschirm B ausgegeben.

    [0013] Am Ende des Benutzungsvorganges wird, wiederum gesteuert durch den Mikroprozessor µP ein Ausgabebefehl an eine elektronische Verarbeitungseinrichtung V abgegeben, die die Ausgabe der durch die Tastatur T bestimmten Geldsumme mittels der Ausgabeeinrich­tung A bewirkt.


    Ansprüche

    1. Terminal mit Bedienelementen (T) und einer Anzeigeeinrich­tung (B), der ein Speicher (M) zur Aufnahme von bedienerführen­den Texten entsprechenden Informationen zugeordnet ist sowie mit einer Magnetstreifen- und/oder Chipkartenleseeinrichtung (L) zur Auswertung von auf der von einer Bedienperson in die Leseeinrichtung (L) eingeführten Karte (C) gespeicherten Infor­mationen,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß der Speicher (M) mehrere Speichersegmente (M1...M6) auf­weist, in denen jeweils Informationen für denselben Text in ei­ner von mehreren Sprachen gespeichert sind, und daß auf der Karte (C) eine sprachbestimmende Information gespeichert ist, die nach ihrem Auslesen zu einer dem Speichersegment (M1...M6) mit der Textinformation der bestimmten Sprache entsprechenden Adresseninformation umgesetzt wird.
     
    2. Terminal nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß wenigstens eine weitere sprachbestimmende Information auf der Karte (C) gespeichert ist und bei Nichtvorhandensein eines Speichersegments mit Textinformationen in der durch die sprach­bestimmende Information festgelegten Sprache ein Speicherseg­ment (M1...M6) mit Textinformationen in der durch die weitere sprachbestimmende Information festgelegten Sprache adressiert wird.
     
    3. Terminal nach Anspruch 1 oder 2,
    dadurch gekennzeichnet,
    daß bei Nichtvorhandensein eines Speichersegments mit Textin­formationen in der durch die (weitere) sprachbestimmende Infor­mation festgelegten Sprache ein Speichersegment (M1...M6) mit Textinformationen in einer Standardsprache adressiert wird.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht