[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abstützen von in der abgebauten Höhe
von Erzadern eingezogenen Zwischendecken.
[0002] Erzadern von beispielsweise 3 m Breite und 1000 m Tiefe werden schrittweise nach
unten abgebaut jeweils um eine Höhe von etwa 4 m. Bevor das nächsttiefere Streb angelegt
wird, wird darüber eine Decke betoniert. Beim Abbau des vorher die Decke tragenden
Materials muß die Decke, auf der wieder Material abgelagert wird, abgestützt werden.
Die Decke nur vom seitlichen Gestein tragen zu lassen, ist nicht möglich. Das Gestein
ist in der Regel zu brüchig. In größerer Tiefe kommt es darüber hinaus in Bewegung,
es wird hereingedrückt.
Bisher üblich sind zum Abstützen immer noch Holzstempel. Das ist umständlich, zumal
die abzustützende Höhe immerhin etwa 4 m beträgt. Außerdem sind die Holzstempel hinderlich
für den Materialtransport.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Abstützen der Zwischendecke zu vereinfachen.
[0004] Gemäß der Erfindung wird dieser Zweck erfüllt durch einen mit seinen Enden gegen
die gegenüberliegenden Gesteinswände zu verklemmenden Balken, der zwei hohle, teleskopisch
auseinander schiebbare Balkenelemente aufweist, in denen ein Hydraulikzylinder angeordnet
und mit dem Zylinder gegen das eine Balkenende und der Kolbenstange gegen das andere
Balkenende abstützbar ist, wobei die Abstützung des Zylinders je nach Einbauzustand
ganz oder zusätzlich zu unmittelbarem Anstoß über eine auf ihm angeordnete Schraubenfeder
führt, die zwischen einem an dem Zylinder angeordneten Halteelemente und einem Querteil
des betreffenden Balkenelements mittels des Hydraulikzylinders spannbar ist.
[0005] Solche unter der Zwischendecke eingezogene Balken schaffen genügend Halt auch in
mürbem Gestein. Einerseits können sie mit einer hydraulischen Druckbegrenzung dafür
eingerichtet sein, Konvergenzdruck der beiden Gesteinswände nachgeben zu können. Andererseits
bleiben sie auch mit Druck verspannt, wenn an ihren Enden etwas Gestein herausbricht;
sie setzen mit der Feder sofort nach.
Damit entsprechende Verlängerungen des Balkens nur einen möglichst geringen Abfall
der Federkraft zur Folge haben, wird man die Feder möglichst lang bemessen, d.h. über
einen möglichst großen Teil der Zylinderlänge sich erstrecken lassen. Dafür kann man
die Feder auch aus einzelnen Teilfedern jeweils unter Zwischenlegung einer Ringscheibe
zusammensetzen.
[0006] Damit die Stützkraft des Gesteins immer möglichst gut ausgenutzt wird, sollte der
Balken an seinen Enden kardanisch angebrachte, vorzugsweise mit Spitzen besetzte,
Preßbacken aufweisen.
[0007] Die Zeichnungen geben ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wieder.
Fig. 1 zeigt einen Balken in senkrechtem Längsschnitt,
Fig. 2 zeigt den Balken in waagerechtem Schnitt von oben,
Fig. 3 zeigt den Balken in Ansicht gemäß Fig. 2 von links, ein Endteil (Preßbacke)
weggelassen,
Fig. 4 zeigt den Balken in Ansicht gemäß Fig. 2 von rechts, ein Endteil (Preßbacke)
weggelassen,
Fig. 5 zeigt in kleinerem Maßstab den Balken in Ansicht in ausgefahrener Stellung,
Fig. 6 zeigt entsprechend Fig. 5 den Balken in eingefahrener Stellung,
Fig. 7 zeigt ein hydraulisches Schaltbild.
[0008] In einem äußeren Balkenelement 1 ist ein inneres Balkenelement 2 über flache Gleitstücke
40 verschieblich geführt. Die beiden Balkenelemente bestehen aus Kastenprofil quadratischen
Querschnitts.
[0009] Am einen Ende des Balkens ist in dem äußeren Balkenelement 1 ein Querteil in Form
eines zwischen gegenüberliegenden Wänden des Balkenelements 1 sich erstreckenden Steges
3 angeordnet. Der Steg wird gebildet durch eine senkrecht zur Balkenachse ausgerichtete
Platte 4 und zwei an deren Außenseite angeordnete, parallel zur Balkenachse ausgerichtete
Rippen 5. Die Platte 4 schließt oben und unten mit den Außenseiten der Rippen 5 ab
und hat in der Mitte, wie Fig. 4 erkennen läßt, eine tellerförmige Verbreiterung 6.
Von dieser aus erstreckt sich eine Hülse 7 nach innen (Fig. 1). Zentrisch zu der Hülse
7 ist in der Platte 4 eine Ausnehmung als Zentrierung 8 für einen unten näher angegebenen
Zweck angeordnet.
In der in Fig. 1 und 2 gezeichneten, zusammengeschobenen Stellung greift das innere
Balkenelement 2 nach rechts auf den Steg 3; dieser findet dabei Platz in einer entsprechenden
Ausnehmung 9 der beiden betreffenden Balkenwände.
[0010] Am anderen Ende des Balkens ist in dem inneren Balkenelement 2 ein Querteil angeordnet,
hier lediglich in Form von zwei zur Balkenachse parallelen Rippen 10, durch die sich
ein Bolzen 11 erstreckt.
[0011] Ein Hydraulikzylinder 12 greift einerseits über eine am Ende seiner Kolbenstange
13 angeordnete Gabel 14 an dem Bolzen 11 an und andererseits über eine auf seinem
Zylinder 15 angeordnete und an einem Bund 16 des Zylinders 15 abgestützte Schraubenfeder
17 an dem Steg 3. Die Schraubenfeder 17 ist aus drei einzelnen Federn unter Zwischenlegung
zweier Ringscheiben 18 zusammengesetzt. An ihrem im unbelasteten Zustand über den
Zylinder 15 hinausragenden Ende ist die Schraubenfeder 17 von der Hülse 7 eingefaßt
und gehalten.
In diesem Zustand hat die Schraubenfeder 17 lediglich eine bei der Montage eingebrachte
leichte Vorspannung, die über drei von der Hülse 17 ausgehende Bandeisen 19, einen
an deren Ende angeordneten Ring 20 und einen mit diesem zusammenwirkenden Bajonettverschluß
21 gehalten wird, der hinter den Bund 16 faßt und durch einen Stift 22 gesichert ist.
[0012] Die Rippen 5 sind durchsetzt von einem Bolzen 23. Auf diesem sitzt zwischen den Rippen
eine Hülse 24, an der seitlich zwei miteinander fluchtende Achsstummel 25 angeschweißt
sind. Auf diese sind von den beiden Enden her zwei danach mit einer Preßbacke 26
verschraubte Konsolen 27 aufgeschoben.
[0013] Die, mit Spitzen 28 besetzte, Preßbacke 26 ist mit ihren Konsolen 27 um die Achsstummel
25 schwenkbar und zusammen mit diesen und der Hülse 24 um den Bolzen 23; sie ist damit
kardanisch angebracht.
Zu montieren ist die Preßbacke 26 mit ihrem Kardangelenk dadurch, daß der Bolzen 23
durch Ausnehmungen 29 in den in seiner Verlängerung befindlichen Wänden des Balkenelements
1 hindurch sowohl eingeschoben als auch mittels eines Dornes wieder ausgetrieben
werden kann.
[0014] Funktionell die gleichen, mit gleichen Bezugszeichen versehenen Elemente finden sich
am anderen Ende des Balkens an dem Bolzen 11.
[0015] Am einen Ende des Balkens ist an dem Balkenelement 1 ein flach-U-förmiges Teil 30
angeschraubt, an dem unter Verbolzung durch zwei fluchtende Bohrungen 31 hindurch
ein Stempel befestigt werden kann. Das Teil 30 ist in Fig. 4 weggelassen.
[0016] Am anderen Ende des Balkens ist an dem inneren Balkenelement 2 ein im zusammengeschobenen
Zustand des Balkens durch eine Ausnehmung 32 im äußeren Balkenelement hindurchragender
Ventilblock 33 angeordnet. In diesen sind die in Fig. 7 strichpunktiert umgrenzten
Organe, Leitungen und Anschlüsse integriert. Die vor und hinter den Kolben des Hydraulikzylinders
12 führenden Leitungen gehen durch die Kolbenstange 13, mit der der Ventilblock 33
bei 34 verbunden ist.
[0017] Um den Balken anzubringen, wird an einem Anschluß 35 des Ventilblocks 33 eine in
der Bergbauhydraulik bekannte Setzpistole angesetzt und die Hydraulikflüssigkeit
einfließen gelassen. Sie gelangt über einen Filter 36, ein Rückschlagventil 37 und
ein Steuerventil 38 in den Hydraulikzylinder, fährt ihn aus und preßt die Preßbacken
26 an den Gesteinswänden an. Die Schraubenfeder 17 wird dabei gespannt, bis die Stirnseite
des Zylinders 15 in der Zentrierung 8 anstößt. Auf der anderen Seite des Kolbens befindliche
Hydraulikflüssigkeit strömt durch das Steuerventil 38, ein Rückschlagventil 39 und
einen Abspritzkanal 41 aus; das Rückschlagventil 39 ist durch den von der Setzpistole
eingebrachten hydraulischen Druck geöffnet. Wird dieser Druck weggenommen, halten
die beiden Rückschlagventile 37 und 39 das System geschlossen. Ein Umschalten an dem
Steuerventil 37 ändert daran nichts.
Entspannt und wieder eingefahren werden kann der Balken nur durch erneutes Ansetzen
einer Setzpistole und zugleich Umschalten des Steuerventils 38 durch Eindrücken seines
Stellhebels 42 gegen eine Feder 43.
Im Falle von Konvergenz der Gesteinswände kann an einem Druckbegrenzungsventil 44
Hydraulikflüssigkeit entweichen und der Balken damit nachgeben. Auf der anderen Seite
des Kolbens wird dabei durch den Abspritzkanal 41 und das Rückschlagventil 39 hindurch
etwas Luft angezogen.
Mittels einer Druckmeßzelle 45 können Druckänderungen aller Balken im Streb zentral
registriert werden. Damit ist eine umfassende Bergüberwachung möglich, die Bruchgefahr
rechtzeitig erkennen läßt.
1. Vorrichtung zum Abstützen von in der abgebauten Höhe von Erzadern eingezogenen
Zwischendecken,
gekennzeichnet durch einen mit seinen Enden gegen die Gesteinswände zu verklemmenden
Balken, der zwei hohle, teleskopisch auseinanderschiebbare Balkenelemente (1;2) aufweist,
in denen ein Hydraulikzylinder (12) angeordnet und mit dem Zylinder (15) gegen das
eine Balkenende und der Kolbenstange (13) gegen das andere Balkenende abstützbar
ist, wobei die Abstützung des Zylinders (15) je nach Einbauzustand ganz oder zusätzlich
zu unmittelbarem Anstoß (8) über eine auf ihm angeordnete Schraubenfeder (17) führt,
die zwischen einem an dem Zylinder (15) angeordneten Halteelement (16) und einem Querteil
(3) des betreffenden Balkenelements (1) mittels des Hydraulikzylinders (12) spannbar
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Querteil (3) eine das Ende der Schraubenfeder (17) einfassende Hülse (7)
angeordnet ist, vorzugsweise ferner eine Zentrierung (8) für das Zylinderende.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das genannte Querteil (3) ein zwischen gegenüberliegenden Seiten der Wandung
des Balkenelements (1) sich erstreckender Steg (3) ist, vorzugsweise in Form einer
senkrecht zur Balkenachse ausgerichteten Platte (4) und zweier an deren Außenseite
angeordneter, parallel zur Balkenachse ausgerichteter Rippen (5).
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Querteil (3) im äußeren (1) der beiden Balkenelemente (1;2) angeordnet ist,
vorzugsweise ferner das innere Balkenelement (2) eine Ausnehmung (9) von seinem Ende
her aufweist, in der in der zusammengeschobenen Endstellung der Balkenelemente (1;2)
der Steg (3) Platz findet.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem die beiden Rippen (5) durchsetzenden Bolzen (23) über ein Kardangelenk
(23,24,25,27) eine, vorzugsweise mit Spitzen (28) besetzte, Preßbacke (26) angeordnet
ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß an dem anderen Balkenende in dem betreffenden Balkenelement (2) zwei Rippen (10)
angeordnet sind,die sich zwischen gegenüberliegenden Seiten der Wandung des Balkenelements
(2) erstrecken und parallel zur Balkenachse ausgerichtet sind,und daß an einem die
beiden Rippen (10) durchsetzenden Bolzen (11) über ein Kardangelenk (11,24,15,27)
eine, vorzugsweise mit Spitzen (28) besetzte, Preßbacke (26) angeordnet ist und/oder
über eine Gabel (14) die Kolbenstange (13) des Hydraulikzylinders (12) angreift.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Balkenelement (1;2) in der Verlängerung des Bolzens (23,11) mindestens auf
einer Seite eine Montage-Ausnehmung (32) für das Einsetzen des Bolzens (23;11) aufweist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Balkenelemente (1;2) aus Kastenprofilen bestehen.