[0001] Die Erfindung betrifft einen Kabelkanal zur vorzugsweise horizontalen Montage an
einem Möbelstück, insbesondere an einem mit einem Rahmen versehenen Tisch.
[0002] Aus dem DE-Gbm 75 13 456 ist ein Tisch mit einem horizontalen KabelKanal bekannt.
Letzterer ist in Form eines stranggepreßten Aluminiumrohres ausgebildet, das auf einer
Seite einen Längsschlitz hat. Dieses Rohr bildet eine Fußstütze für einen Schreibtisch,
und es ist mit seinem linken Ende und mit seinem rechten Ende jeweils an einem Seitenteil
des Schreibtischs drehbar gelagert. Dadurch wird es möglich, dieses Aluminiumrohr
um 90° zu verdrehen, um die Kabel bequemer einlegen oder herausnehmen zu können. Nachteilig
hierbei ist jedoch, daß der Kabelkanal gut sichtbar und zudem in der Nähe des Fußbodens
angeordnet ist, wo er leicht beschädigt werden kann. Auch ist seine nachträgliche
Montage schwierig, und die Kabel müssen zusätzlich durch die Seitenteile des Schreibtischs
zur Tischplatte hochgeleitet werden.
[0003] Eine Aufgabe der Erfindung wird deshalb darin gesehen, hier eine Verbesserung zu
schaffen.
[0004] Nach der Erfindung wird diese Aufgabe bei einem eingangs genannten Kabelkanal dadurch
gelöst, daß dieser am Rahmen des Mübelstücks einhängbar ausgebildet ist. Dadurch,
daß der Kabelkanal am Rahmen des Möbelstücks einhängbar ausgebildet ist, ist er nach
der Montage von außen weitgehend unsichtbar. Er kann leicht nachträglich befestigt
und auch wieder entfernt werden, wobei seine Enden bevorzugt offen sind, so daß die
Kabel aus diesen Enden direkt weitergeleitet werden können, z. B. zu einem vertikalen
Kabelkanal. Außerdem können an einem solchen Kabelkanal leicht elektrische Geräte
angeschlossen werden, die sich auf der Tischplatte befinden, z. B. Computer, Telefone,
Laborgeräte etc. Dabei kann ein erfindungsgemäßer Kabelkanal mit Vorteil so groß ausgebildet
werden, daß man direkt in ihm eine Mehrfachsteckdose unterbringen kann.
[0005] Dabei hat es sich als außerordentlich vorteilhaft erwiesen, wenn der Kabelkanal aus
einem elastischen Material ausgebildet und so bemessen ist, daß er im eingehängten
Zustand mit seinem nicht eingehängten Bereich mit Vorspannung gegen ein Element des
Möbelstücks anliegt. Auf diese Weise wird der Kabelkanal unter Vorspannung in das
Eck zwischen Rahmen und Tischplatte gepreßt und nimmt dort eine stabile Ruhelage ein,
auch wenn er durch mehrere Kabel erheblich belastet wird.
[0006] Weitere Einzelheiten und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich
aus den im folgenden beschriebenen und in der Zeichnung dargestellten, in keiner Weise
als Einschränkung der Erfindung zu verstehenden Ausführungsbeispielen, sowie aus den
übrigen Unteransprüchen. Es zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Tisches mit einem ersten Ausführungsbeispiel eines
erfindungsgemäßen Kabelkanals,
Fig. 2 einen Schnitt, gesehen längs der Linie II-II der Fig. 1,
Fig. 3 eine Darstellung einer bevorzugten Ausführungsform des Einhängeelements,
Fig. 4 eine schematisierte Darstellung eines Tisches mit einem zweiten Ausführungsbeispiel
eines erfindungsgemäßen Kabelkanals, und
Fig. 5 eine Seitenansicht des Kabelkanals der Fig. 4 (ohne den Tisch).
[0007] Fig. 1 zeigt einen Teil eines Tischs 10 mit einem Rahmen 11 aus im Querschnitt rechteckförmigen
Stahlrohren, an deren vier Ecken jeweils ein Tischbein 12 befestigt ist, wobei in
den Figuren 1 und 2 nur eines dieser Tischbeine dargestellt ist. Auf diesen Tischbeinen
12 ist, im Abstand vom Rahmen 11, eine Tischplatte 14 befestigt, so daß zwischen dieser
Tischplatte 14 und dem Rahmen 11 ein Spalt 15 entsteht.
[0008] Am Tischbein 12 ist ein senkrechter Kabelkanal 20 befestigt, dessen Aufbau in der
deutschen Gebrauchsmusteranmeidung G 89 06 372.4 ausführlich beschrieben ist. Auf
den Inhalt dieser Anmeldung wird zur Vermeidung von Längen Bezug genommen.
[0009] Ein waagerechter Kabelkanal 25 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung
hat etwa die Querschnittsform einer runden Dachrinne und eine kreiszylindrische Hüllfläche,
wie das aus Fig. 2 klar hervorgeht. Er ist als Extrusionsprofil aus einem geeigneten
Kunststoff ausgebildet und kann, wie in Fig. 2 dargestellt, auf seiner Außenseite
mit einem Lochblech 26 verkleidet sein, um elektromagnetische Strahlung, z. B. von
Computerkabeln, abzuschirmen. Er hat eine Längsöffnung 28 zum Einlegen von (nicht
dargestellten) Kabeln und ist an dieser Längsöffnung etwas nach innen gezogen, wie
das Fig. 2 zeigt. Sein Querschnitt ist bevorzugt so groß gewählt, daß er eine in Fig.
2 mit strichpunktierten Linien angedeutete Mehrfachsteckdose 30 und in dieser angeordnete
elektrische Stecker 31 aufnehmen kann. Zur Unterteilung in zwei separate Kabelkammern
35 und 36 kann eine Trennwand 37 aus einem isolierenden Kunststoff in eine Längsnut
38 eingesetzt werden, die auf der Innenseite des Kabelkanals 25 vorgesehen ist, vgl.
Fig. 2.
[0010] Zur Befestigung des Kabelkanals 25 nach dem ersten Ausführungsbeispiel am Tisch 10
dienen Befestigungselemente 42, deren Form im ungespannten Zustand aus Fig. 3 hervorgeht.
Diese bestehen aus Bändern aus Federstahl, die in die gewünschte Form gebogen und
dann gehärtet sind. Zum Einhaken am Rahmen 11 haben sie einen hakenförmigen Abschnitt
44 mit zwei Schenkein 45, 46 und einem im montierten Zustand waagerechten, die Schenkel
verbindenden Abschnitt 47. Die Schenkel 45, 46 sind, wie in Fig. 3 dargestellt, im
ungespannten Zustand etwas in Richtung zueinander gebogen, damit sie nach dem Aufsetzen
auf das Rahmenelement 11, wie das in Fig. 2 gezeigt ist, dieses kraftschlüssig umfassen.
Der Schenkel 46 geht unter einem spitzen Winkel alpha von z. B. etwa 30° über in einen
oberen Abschnitt 50, der, wie in Fig. 2 dargestellt, im mortierten Zustattd mit Vorspannung
gegen die Unterseite der Tischplatte 14 anliegt. Auf den Abschnitt 50 folgt der den
Kabelkanal 25 umschlingende Abschnitt 51, der an seinem Ende in einen im wesentlichen
geraden Abschnitt 52 ausläuft, der im montierten Zustand mit Vorspannung gegen die
Innenseite des Rahmenteils 11 anliegt, vgl. Fig. 2. Wie Fig. 2 ferner zeigt, bilden
die Abschnitte 50 und 51 zusammen im montierten Zustand einen Kreis, so daß in ihnen
der Kabelkanal 25 beliebig um seine in Fig. 1 mit 59 bezeichnete Längsachse verdreht
werden kann.
[0011] Bei der Montage wird zunächst die erforderliche Anzahl von Einhängeelementen 42
auf einen Kabelkanal 25 der gewünschten Länge aufgeschoben. Diese Einhängeelemente
können hierbei; falls gewünscht, mittels Gummiringen 60 am Kabelkanal 25 fixiert werden.
Fig. 1 zeigt zwei solche Gummiringe 60, und in Fig. 2 ist ein solcher mit strichpunktierten
Linien angedeutet. Gewöhnlich kommt man aber ohne solche Gummiringe 60 aus.
Montage
[0012] Der Kabelkanal 25 mit den darauf angeordneten Einhängeelementen 42 wird unter den
Tisch 10 gehoben, und die hakenförmigen Abschnitte 44 werden durch den Spalt 15 zwischen
Tischplatte 14 und Rahmen 11 durchgeschoben und auf das Rahmenteil 11 von oben so
aufgepreßt, wie das Fig. 2 zeigt. Dabei wird das gerade Ende 52 des Einhängeelements
42 gegen die Innenseite des Rahmens 11 gepreßt und preßt seinerseits den oberen Abschnitt
50 des Einhängeelements 42 gegen die Unterseite der Tischplatte 14. Auf diese Weise
wird der Kabelkanal 25 unter dem Tisch 10 fest verankert, kann aber bei Bedarf in
den Einhängeelementen 42 nach Belieben verdreht werden.
[0013] An seinen Enden ist der Kabelkanal 25 offen, und deshalb können Kabel aus ihm direkt
in den in Fig. 1 dargestellten vertikalen Kabelkanal 20 übergeleitet werden, was
eine sehr einfache Montage ermöglicht.
[0014] Die Fig. 4 und 5 zeigen eine zweite Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Kabelkanals
65, der hier etwa die Form einer Dachrinne mit rechteckförmigem Querschnitt hat und
aus gebogenem Blech hergestellt ist. Alternativ kann er auch aus einem Kunststoff
tiefgezogen sein.
[0015] Gleiche oder gleichwirkende Teile wie in den Fig. 1 bis 3 werden in den Fig. 4 und
5 mit denselben Bezugszeichen bezeichnet und gewöhnlich nicht nochmals beschrieben.
[0016] Der Kabelkanal 65 hat in Fig. 4, welche diesen Kabelkanal im Querschnitt zeigt, links
einen hakenartigen Abschnitt 66, der im eingehängten Zustand den Rahmen 11 übergreift
und an diesem eingehängt ist. Der hakenartige Abschnitt 65 wird gebildet von der linken
Seitenwand 67 des Kabelkanals 65, einem sich an diese anschließenden waagerechten
Abschnitt 68 und einem sich daran anschließenden senkrechten Abschnitt 69, der nur
so lang ausgebildet ist, daß er durch den Spalt 15 zwischen Tischplatte 14 und Rahmen
11 durchgeschoben werden kann. Der hakenartige Abschnitt 65 umgreift das Rahmenteil
11 formschlüssig und bevorzugt auch kraftschlüssig, wie bei den Fig. 1 bis 3 beschrieben.
[0017] Nach rechts geht, bezogen auf Fig. 4, die Seitenwand 67 über in einen waagerechten
Bodenabschnitt 71, in dessen Mitte eine Zwischenwand 72 ausgebildet ist, wie das Fig.
4 klar zeigt. Auf die Zwischenwand 72 kann bei Bedarf eine Verlängerung aufgesteckt
werden. Der Bodenabschnitt 72 geht seinerseits nach rechts über in eine rechte Seitenwand
73, die etwa um die Breite des Spalts 15 höher ist als die linke Seitenwand 67. An
ihrem oberen Rand ist die rechte Seitenwand 73 mit einem Kunststoffaufsatz 74 versehen,
um eine Beschädigung von dort durchgeführten Kabeln zu vermeiden. Bevorzugt besteht
der Aufsatz 74 aus einem weichen Kunststoff.
[0018] Die Fig. 4 und 5 zeigen den erfindungsgemäßen Kabelkanal 65 etwa im Maßstab 1 : 1.
Er ist so bemessen, daß er eine - in Fig. 4 strichpunktiert angedeutete - Steckdose
75 und einen in diese eingesteckten Stecker 76 aufnehmen kann.
[0019] Wie man Fig. 5 entnimmt, kann die Einhängekante 66 Unterbrechungen 78 aufweisen,
da auch kürzere Abschnitte der Einhängekante 66 ausreichen, um den Kabelkanal 65
sicher am Rahmen 11 zu halten.
Montage:
[0020] Falls benötigt, wird in den Kabelkanal 65, sofern dieser aus Blech und nicht aus
Kunststoff hergestellt ist, vor der Montage ein isolierender Kunststoffeinsatz (nicht
dargestellt) eingesetzt. Etwaige Steckdosen 75 werden vor der Montage eingesetzt.
[0021] Dann wird der Kabelkanal 65 unter die Tischplatte 14 gehoben; die Einhängekante 66
wird durch den Spalt 15 hindurchgeführt und am Rahmenteil 11 in der dargestellten
Weise eingehängt. Dabei stützt sich die Seitenwand 67 flächig am Rahmenteil 11 ab,
wie das Fig. 4 zeigt, und das Kunststoffteil 74 wird bevorzugt mit Vorspannung gegen
die Unterseite der Tischplatte 14 gepreßt. Dadurch wird der Kabelkanal 65 fest unter
dem Tisch fixiert.
[0022] Kabel können dann zwischen der Tischplatte 14 und dem Kunststoffteil 74 nach außen
geführt werden, wobei der Kabelkanal 65 flexibel nach unten ausgelenkt wird oder diese
Kabel werden durch den Spalt 15 nach außen geführt. Bevorzugt sind die Enden des Kabelkanals
65 offen, so daß von dort ein direkter Übergang zum vertikalen Kabelkanal 20 möglich
ist.
[0023] Man kann auch in der Seitenwand 73 an deren oberem Rand Aussparungen vorsehen, von
denen eine in Fig. 5 bei 80 angedeutet ist. Die Kabel können dann durch diese Aussparung
oder Aussparungen 80 nach außen geführt werden, wobei die Seitenwand 73 dann nur in
relativ kleinen Bereichen mit dem Kunststoffteil 74 gegen die Tischplatte 14 mit Vorspannung
anliegt.
[0024] Naturgemäß sind im Rahmen der vorliegenden Erfindung weitere Abwandlungen und Modifikationen
ohne weiteres möglich.
1. Kabelkanal zur vorzugsweise horizontalen Montage an einem Möbelstück (10), insbesondere
an einem mit einem Rahmen (11) versehenen Tisch, dadurch gekennzeichnet, daß der
Kabelkanal (25; 65) am Rahmen (11) des Möbelstücks (10) einhängbar ausgebildet ist.
2. Kabelkanal nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kabelkanal (65) aus
einem elastischen Material ausgebildet und so bemessen ist, daß er im eingehängten
Zustand mindestens bereichsweise mit Vorspannung gegen ein Element (14) des Möbelstücks
(10) anliegt.
3. Kabelkanal nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß er etwa nach Art
einer Dachrinne ausgebildet ist.
4. Kabelkanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er zum Einhängen Einhängeelemente (42) aufweist, welche bevorzugt aus einem federnden
Werkstoff, insbesondere aus Stahl, ausgebildet sind.
5. Kabelkanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß er einstückig mit mindestens einem Einhängeelement (68) ausgebildet ist.
6. Kabelkanal nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er eine Trennwand (37; 72) aufweist, welche bevorzugt herausnehmbar ausgebildet
ist.
7. Kabelkanal nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß er (25) eine etwa kreiszylindrische Hüllfläche aufweist, und daß seine Einhängeelemente
(42) jeweils einen diese Hüllfläche mindestens nahezu umschlingenden Abschnitt (50,
51) aufweisen, deren freie Enden (52) bevorzugt nach der Montage unter Vorspannung
gegen die Innenseite eines benachbarten Rahmenelements (11) anliegen.
8. Kabelkanal nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Element (50) dieses
umschlingenden Abschnitts (50, 51) unter Vor spannung gegen die Unterseite der Tischplatte
(14) anliegt.
9. Kabelkanal nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der umschlingende
Abschnitt (50, 51) mit einem hakenförmigen Abschnitt (44) verbunden ist, welcher zum
Einhängen an einem benachbarten Rahmenelement (11) ausgebildet ist.
10. Kabelkanal nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß er (25; 65) als Extrusionsprofil aus Kunststoff ausgebildet ist.
11. Kabelkanal nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß er (25) auf seiner Außenseite
mindestens bereichsweise von einem Lochblech (26) umgeben ist.