[0001] Die Erfindung betrifft einen Lockenwickler mit einem Wickelkörper zum Aufwickeln
eines Haarwickels und einem auf den Wickelkörper aufsetzbaren Hüllkörper, dessen Innenabmessungen
größer als die Außenabmessungen des Wickelkörpers sind, so daß dazwischen ein Zwischenraum
zum Aufnehmen des Haarwickels gebildet ist, wobei der Wickelkörper und der Hüllkörper
nach außen dicht miteinander verbunden werden können und der Wickelkörper einen Einlaßanschluß
und einen Auslaßanschluß für das Behandlungsmittel aufweist, die vom Zwischenraum
zwischen dem Wickelkörper und dem Hüllkörper nach außen führen, und im Hüllkörper
ein Schlitz für den nach außen führenden Haarwickel vorgesehen ist.
[0002] Bei einem derartigen aus der DE-OS 3 621 654 bekannten Lockenwickler sind im Wickelkörper
axial, radial und zentral verlaufende Rillen und Kanäle für das Behandlungsmittel
vorgesehen, um das Behandlungsmittel in einem engen Kontakt mit dem auf den Wickelkörper
aufgewickelten Haarwickel vom Einlaßanschluß zum Auslaßanschluß zu führen.
[0003] Der Hüllkörper besteht gewöhnlich aus zwei Halbschalen mit halbkreisförmigem Querschnitt,
die über Scharniereinrichtungen miteinander verbunden sind.
[0004] Bei der Benutzung des bekannten Lockenwicklers wird somit die zu behandelnde Haarsträhne
in Form eines Haarwickels auf den Wickelkörper aufgewickelt, wird anschließend der
Hüllkörper auf den Wickelkörper so aufgesetzt, daß die beiden Halbschalen über ihre
Gelenkverbindung zusammengeklemmt werden, so daß der Haarwickel an dem zwischen den
beiden Halbschalen ausgebildeten Spalt im Hüllkörper austritt. Die beiden axialen
Enden des in dieser Weise gebildeten Lockenwicklers werden dicht durch Klemm- oder
Abschlußeinrichtungen miteinander verbunden. Nachdem der Lockenwickler in dieser Weise
angeordnet und verschlossen ist, kann das Behandlungsmittel dem Innenraum des Lockenwicklers,
in dem der Haarwickel auf den Wickelkörper aufgewickelt ist, zugeführt werden, wobei
das vom Einlaßanschluß kommende Behandlungsmittel den auf den Wickelkörper aufgewickelten
Haarwickel durchströmt und den Lockenwickler am Auslaßanschluß wieder verläßt.
[0005] Bei haarkosmetischen Behandlungen, insbesondere beim Ausbilden von Dauerwellen oder
beim Färben der Haare, ist es wünschenswert, daß die Haare möglichst weit bis zur
Kopfhaut durch das Behandlungsmittel erreicht und behandelt werden können. Bei dem
bekannten Lockenwickler der oben beschriebenen Art, bei dem die Haare von Hand aus
auf den Wickelkörper aufgewickelt werden, ist es nur in einem begrenzten Maße möglich,
die Haare bis nahe zur Kopfhaut auf den Wickelkörper aufzuwickeln, da ein ausreichender
Handhabungsspielraum für die Finger der den Lockenwickler anbringenden Person benötigt
wird, so daß der Haarwickel immer in einem relativ großen Abstand zur Kopfhaut aus
dem Lockenwickler, d.h. aus dem Schlitz im später aufgesetzten Hüllkörper, austreten
wird. Das hat zur Folge, daß auch nur bis zu diesem Abstand von der Kopfhaut die Haare
durch das Behandlungsmittel erreicht werden können und die Behandlung der Haare möglich
ist.
[0006] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, den Lockenwickler der eingangs
genannten Art so auszubilden, daß ein Aufwickeln der Haare bis nahe an die Kopfhaut
möglich ist.
[0007] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Wickelkörper an einem
axialen Ende mit einem Handgriff versehen ist.
[0008] Dadurch, daß bei der erfindungsgemäßen Ausbildung der Wickelkörper einen Handgriff
aufweist, ist es möglich, zunächst die Haare auf den Wickelkörper von Hand aus aufzuwickeln,
dann den Hüllkörper aufzusetzen, über den am Wickelkörper angeordneten Handgriff nachzudrehen,
so daß die Haare bis nahe zur Kopfhaut in den Hüllkörper hereingezogen und auf den
Wickelkörper aufgewickelt werden und anschließend den Hüllkörper und den Wickelkörper
dicht miteinander zu verbinden. In dieser Weise können die Haare bis nahe zur Kopfhaut
in den Lockenwickler eingezogen werden, so daß die Haare entsprechend bis zu einer
Stelle nahe der Kopfhaut durch das Behandlungsmittel erreicht werden können.
[0009] Besonders bevorzugte Ausbildungen und Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Lockenwicklers
sind Gegenstand der Schutzansprüche 2 und 3.
[0010] Im folgenden wird anhand der zugehörigen Zeichnung ein besonders bevorzugtes Ausführungsbeispiel
der Erfindung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht des Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Lockenwicklers, wobei der Wickelkörper und der Hüllkörper im teilweise zusammengesetzten
Zustand dargestellt sind,
Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht den in Fig. 1 dargestellten Lockenwickler,
wobei der Wickelkörper und der Hüllkörper vollständig zusammengesetzt sind,
Fig. 3 eine Schnittansicht des Wickelkörpers des Lockenwicklers und
Fig. 4 eine Schnittansicht des Lockenwicklers im zusammengesetzten Zustand.
[0011] Das in der Zeichnung dargestellte Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Lockenwicklers
besteht aus einem Wickelkörper 1 zum Aufwickeln eines Haarwickels und aus einem Hüllkörper
2, der auf den Wickelkörper 1 aufsetzbar ist.
[0012] Wie es insbesondere in Fig. 3 dargestellt ist, ist der Wickelkörper 1 mit längsverlaufenden
Rillen oder Nuten 9 und mit querverlaufenden Rillen 8 versehen, die dazu dienen, das
Behandlungsmittel auch unter den auf den Bereich der Rillen 8 gewickelten Haarwickel
und durch diesen hindurch zu führen, um die Haare möglichst schnell zu benetzen.
[0013] Der Wickelkörper 1 ist im wesentlichen zylindrisch mit konischen Außenabschnitten
ausgebildet und weist eine Verschlußkappe 6 auf, die an der Innenseite mit Eingriffsnuten
und Dichtungseinrichtungen versehen ist, um das zugehörigen Ende des Hüllkörpers 2
dicht aufzunehmen.
[0014] Der Hüllkörper 2 besteht aus zwei im Querschnitt halbkreisförmigen Halbschalen, zwischen
denen ein Spalt 10 gebildet ist, aus dem der auf den Wickelkörper 1 aufgewickelte
Haarwickel zur Kopfhaut hin austritt. Der Hüllkörper 1 ist vorzugsweise ein Spritzgußteil,
wobei die beiden Halbschalen in einem Stück über Scharniere aus einem hochelastischen
Kunststoff ausgebildet sind. Geeignete Kunststoffe sind ABS-Harze oder Polyamid 6.
Die beiden Kunststoffe zur Bildung der Halbschalen sowie der Scharniere werden zusammengespritzt,
so daß sich ein einteiliger Hüllkörper 2 aus zwei gelenkig miteinander verbundenen
Halbschalen ergibt.
[0015] Wie es in Fig. 4 dargestellt ist, ist im zusammengesetzten Zustand des Lockenwicklers
der Hüllkörper 2 auf den Wickelkörper 1 so aufgesetzt, daß die Verschlußkappe 6 auf
einem Ende des Hüllkörpers 1 aufsitzt und dieses dicht verschließt, während auf das
andere Ende eine weitere Verschlußkappe so aufgesetzt ist, daß auch dieses Ende dicht
verschlossen ist.
[0016] Der Hüllkörper 2 ist mit zwei Anschlüssen, nämlich einem Einlaßanschluß und einem
Auslaßanschluß 3, 4 jeweils versehen, wie es beispielsweise in Fig. 1 dargestellt
ist.
[0017] An dem axialen Ende des Wickelkörpers 1, das der weiteren Verschlußkappe 5 gegenüberliegt,
d.h. an dem axialen Ende des Wickelkörpers 1, an dem sich die Verschlußkappe 6 des
Wickelkörpers 1 befindet, ist am Wickelkörper 1 ein Handgriff in Form eines Drehflügels
7 vorgesehen, der nach außen vorsteht.
[0018] Der oben beschriebene Lockenwickler wird in der folgenden Weise benutzt:
[0019] Zunächst wird in üblicher Weise eine Haarsträhne in Form eines Haarwickels auf den
Wickelkörper 1, insbesondere im Bereich der Rillen 8 aufgewickelt, was von Hand aus
erfolgt, woraufhin der Hüllkörper aufgesetzt wird, indem seine beiden Halbschale zusammengeklemmt
und an einem Ende mit der Abschlußklappe 5 dicht verschlossen werden. Die aufgewickelte
Haarsträhne führt durch den Schlitz 10 im Hüllkörper 2 nach außen. Vor dem dichten
Verschließen des Hüllkörpers 2 am anderen der Verschlußkappe 6 des Wickelkörpers 1
zugewandten Ende, d.h. in der in Fig. 1 dargestellten Lage, wird von Hand aus durch
Drehen am Wickelkörper mittels des Handgriffes 7 nachgedreht und der Haarwickel weiter
aufgewickelt, wobei die Haarsträhne weiter durch den Spalt 10 im Hüllkörper 2 in den
Innenraum hereingezogen wird. Nachdem die Haarsträhne in dem gewünschten Maß bis zu
einer Stelle in der Nähe der Kopfhaut in den Hüllkörper 2 hereingezogen und auf den
Wickelkörper 1 aufgewickelt ist, wird der Hüllkörper 2 vollständig auf den Wickelkörper
1 in axialer Richtung aufgeschoben und dicht mit der Verschlußkappe 6 verbunden.
[0020] Bei dem oben beschriebenen Lockenwickler kann somit nach dem anfänglichen Aufwickeln
der Haarsträhne nochmals nachgewickelt werden, um den Abstand zur Kopfhaut weiter
zu verringern. Dabei läßt sich ein Überspannen der Haare leicht dadurch verhindern,
daß die am Handgriff 7 spürbare Spannung wahrgenommen wird. Nach einem Ausspannen
mit einem leichten seitlichen Druck wird der Wickelkörper 1 dicht mit dem Hüllkörper
2 verschlossen.
1. Lockenwickler mit einem Wickelkörper zum Aufwickeln eines Haarwickels und mit einem
auf den Wickelkörper aufsetzbaren Hüllkörper, dessen Innenabmessungen größer als die
Außenabmessungen des Wickelkörpers sind, so daß dazwischen ein Zwischenraum zum Aufnehmen
des Haarwickels gebildet ist, wobei der Wickel- und der Hüllkörper dicht miteinander
verbunden werden können und der Hüllkörper einen Einlaß- und einen Auslaßanschluß
für das Behandlungsmittel aufweist, die vom Zwischenraum zwischen dem Wickelkörper
und dem Hüllkörper nach außen führen, und im Hüllkörper ein Schlitz für den nach außen
führenden Haarwickel vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Wickelkern (1) an einem axialen Ende mit einem Handgriff (7) versehen ist.
2. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Handgriff (7) in
Form eines Drehflügels an einer Verschlußkappe (6) angebracht ist, mit der das zugehörige
axiale Ende des Hüllkörpers (2) dicht verschlossen werden kann.
3. Lockenwickler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Hüllkörper (2)
aus zwei Halbschalen aus Kunststoff besteht, die an einem Stück über angeformte Scharniereinrichtungen
aus einem hochelastischen Kunststoff ausgebildet sind.