(19)
(11) EP 0 399 488 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1990  Patentblatt  1990/48

(21) Anmeldenummer: 90109763.4

(22) Anmeldetag:  22.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65H 19/28, B65H 75/28
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK FR GB IT LI LU NL

(30) Priorität: 26.05.1989 DE 8906454 U

(71) Anmelder: PAUL & CO., INH.K.KUNERT & SöHNE GMBH & CO.
D-97770 Wildflecken (DE)

(72) Erfinder:
  • Kunert, Manfred
    D-8789 Wildflecken 2 (DE)

(74) Vertreter: Böck, Bernhard et al
Jaeger, Böck & Köster, Patentanwälte, Postfach 63 05
97013 Würzburg
97013 Würzburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Hülsenförmiger Wickelkern für dünnes bahnförmiges Wickelgut


    (57) Um bei einem hülsenförmigen Wickelkern für dünnes bahnförmiges Wickelgut die Fixierung des einen Endes des Wickelguts am Wickelkern zu vereinfachen, wird auf den aus zahlreichen Papier- oder Pappebahnen gebildeten Wickelkern zunächst eine Klebeschicht (12)aus einem Dauerkleber aufgebracht. Auf diese Klebeschicht (12) wird dann eine streifenförmige Deckbahn (13) aus z.B. Papier oder Pappe wendelförmig aufgewickelt, wobei die Längsränder (14) dieser Deckbahn (13) in einem bestimmten Abstand voneinander gehalten sind. Dadurch bleibt ein wendelförmiger Klebeschicht-Streifen (15) nach außen frei, der gegenüber der Deckbahn (13) versenkt ange­ordnet ist und zur Fixierung des Wickelgut-Endes am Wickelkern (9) dient.


    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen hülsenförmigen Wickelkern iür dünnes bahnförmiges Wickelgut, z.B. Papier, Metallfolien, Kunststoffolien, Textilien oder dergleichen, bestehend aus zahlreichen miteinander verbundenen Papier- oder Pappebahnen und einer sich über seine Außenumfangsfläche erstreckenden Klebeschicht zur Fixierung des einen Endes des Wickelgutes am Wickelkern.

    [0002] Es ist bekannt, zur Befestigung des einen Endes des Wickelguts am Wickelkern ein doppelseitig wirkendes Klebeband auf die Hülsenoberfläche parallel zur Hülsenachse aufzubringen, dessen Außenseite zunächst durch einen Schutzstreifen abgedeckt ist. Beim Verarbeiten der hülsenförmigen Wickelkerne muß dieser Schutzstreifen vorher von Hand entfernt werden, was einen zusätzlichen Arbeitsschritt bedeutet. Außerdem können die Wickelkerne dadurch nicht in vollautomatischen Anlagen verarbeitet werden, in welchen ein ununterbrochener Wechsel der hülsenförmigen Wickelkerne stattfindet.

    [0003] Es ist ferner bekannt, für obige Zwecke mittels Pinsel oder durch Aufsprühen eine Klebeschicht auf die Oberfläche des hülsenförmigen Wickelkerns aufzubringen, und zwar ohne Verwendung eines Abdeckstreifens. Dieses Verfahren läßt sich jedoch nur unmittelbar beim Anwender der Wickelkerne durchführen und die Wickelkerne müssen auch sofort verarbeitet werden.

    [0004] Schließlich ist es auch bekannt, zur Befestigung des einen Endes des Wickelguts am Wickelkern auf die Oberfläche des hülsenförmigen Wickelkerns eine sog. Heißkleberbahn aufzubringen. Auch diese Methode ist umständlich, denn der Kleber muß dann beim Anwender, vor Verarbeitung des Wickelkerns, erst mittels einer Heizvorrichtung wieder aktiviert werden.

    [0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die obigen Mängel beim Stand der Technik zu vermeiden und die Klebeschicht zur Befestigung des einen Endes des Wickelguts am Wickelkern so auszubilden und anzuordnen, daß die hülsenförmigen Wickelkerne in vollautomatischen Anlagen hergestellt und auch verarbeitet werden können, d.h. daß zur Aktivierung der Klebeschicht keine zusätzlichen Arbeitsschritte erforderlich sein sollen.

    [0006] Gemäß der Erfindung wird obige Aufgabe dadurch gelöst, daß ein aus einem Dauerkleber gebildeter Klebeschicht-Streifen seitlich durch eine auf der Klebeschicht wendelförmig aufgewickelten Deckbahn aus z.B. Papier oder Pappe begrenzt ist, wobei der Abstand zwischen den Längsrändern der Deckbahn die Breite des wendelförmigen Klebeschicht-­Streifens bestimmt. Ein hülsenförmiger Wickelkern mit diesen Merkmalen kann vorteilhaft in vollautomatischen Anlagen hergestellt und auch verarbeitet werden. Da der wendelförmig verlaufende Klebeschicht-Streifen nicht bündig mit der Außenumfangsfläche der Deckbahn verläuft, sondern etwas tiefer sitzt als diese, wird vorteilhaft beim Versand der hülsenförmigen Wickelkerne ein Zusammenkleben derselben vermieden. Beim Anwender dieser Wickelkerne braucht man nicht, wie bisher, erst einen zusätzlichen Schutzstreifen zu entfernen, sondern das Ende des Wickelguts kann sofort am Wickelkern befestigt werden. Beim Verarbeitungsvorgang bleibt das Wickelgut automatisch an dem aus einem Dauerkleber bestehenden Klebeschicht-­Streifen haften, denn aufgrund der wendelförmigen Anordnung des Klebeschicht-Streifens entfällt das Suchen eines "Anfangs" der Klebeschicht. Da der Abstand zwischen den Längsrändern der Deckbahn variiert werden kann, können auch die Breite des wendelförmigen Klebeschicht-Streifens und damit die jeweils benötigte Haltekraft der Klebeschicht entsprechend beeinflußt werden.

    [0007] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung besteht der Dauerkleber aus einem Latexkleber

    [0008] Nach noch einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung beträgt die Dicke der Deckbahn vorzugsweise um ca. 0,1 mm.

    [0009] Die Erfindung wird anschließend anhand der Zeichnung eines Ausführungsbeispiels erläutert. Die Zeichnung zeigt einen Längsschnitt durch einen Teil eines hülsenförmigen Wickelkerns gemäß der Erfindung; wobei die einzelnen Lagen zur besseren Veranschaulichung übertrieben dick gezeichnet sind.

    [0010] Der Hauptkörper 10 des hülsenförmigen Wickelkerns 9 besteht aus wendelförmig gewickelt en Papier- oder Pappebahnen, die in einer Vielzahl von miteinander verklebten Lagen vorgesehen sind. Auf die äußerste Lage 11 dieses Hauptkörpers 10 ist eine Klebeschicht 12 aus einem sog. Dauerkleber, z.B. einem Latexkleber aufgebracht. Auf diese Klebeschicht 12 ist eine streifenförmige Deckbahn 13 aus z.B. Papier oder Pappe wendelförmig so aufgewickelt, daß ihre Längsränder 14 voneinander beabstandet sind. Die Deckbahn 13 läßt daher einen Klebeschicht-Streifen 15 aus dem Dauerkleber nach außen frei, d.h., die Längsränder 14 der Deckbahn 13 begrenzen seitlich diesen Klebeschicht-­Streifen 15. Der Abstand zwischen den Längsrändern 14 der Deckbahn 13 bestimmt somit die Breite des Klebeschicht-­Streifens 15, an dem das Ende eines dünnen bahnförmigen Wickelguts 16 befestigt wird.

    [0011] Die Deckbahn 13 kann aus Papier oder Pappe bestehen. Die Dicke der Deckbahn 13 beträgt vorzugsweise um ca. 0,1 mm.


    Ansprüche

    1. Hülsenförmiger Wickelkern für dünnes bahnförmiges Wickelgut, z.B. Papier, Metallfolien, Kunststoffolien, Textilien oder dergleichen, bestehend aus zahlreichen miteinander verbundenen Papier- oder Pappebahnen und einer sich über seine Außenumfangsfläche erstreckenden Klebeschicht zur Fixierung des einen Endes des Wickelguts am Wickelkern, dadurch gekennzeichnet, daß ein aus einem Dauerkleber gebildeter Klebeschicht-Streifen (15) seitlich durch eine auf der Klebeschicht (12) wendelförmig aufgewickelten Deckbahn (13) aus z.B. Papier oder Pappe begrenzt ist, wobei der Abstand zwischen den Längsrändern (14) der Deckbahn (13) die Breite des wendelförmigen Klebeschicht-Streifens (15) bestimmt.
     
    2. Hülsenförmiger Wickelkern nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Dauerkleber aus einem Latexkleber besteht.
     
    3. Hülsenförmiger Wickelkern nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke der Deckbahn um ca. 0,1 mm beträgt.
     




    Zeichnung