(19)
(11) EP 0 399 946 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
28.11.1990  Patentblatt  1990/48

(21) Anmeldenummer: 90810318.7

(22) Anmeldetag:  20.04.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5F25C 3/04, F25C 5/04, E01H 4/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT CH DE FR GB IT LI SE

(30) Priorität: 21.04.1989 CH 1528/89
14.07.1989 CH 2657/89

(71) Anmelder: ALUXA AG
LI-9490 Vaduz (LI)

(72) Erfinder:
  • Girardelli, Helmut
    CH-9413 Oberegg (CH)

(74) Vertreter: Fischer, Franz Josef et al
BOVARD AG Patentanwälte VSP Optingenstrasse 16
3000 Bern 25
3000 Bern 25 (CH)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Verfahren zur Herstellung von künstlichem Schnee


    (57) Im Verfahren zur Herstellung von künstlichem Schnee wird auf einer stationären Tiefkühlanlage Eis herge­stellt, welches dann auf einer stationären oder mobilen Eis-Zerkleinerungsvorrichtung zu künstlichem Schnee ver­arbeitet wird. Der künstliche Schnee kann dann durch ein Pistenfahrzeug an der gewünschten Stelle deponiert und verdichtet werden.




    Beschreibung


    [0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem Schnee, welches weitgehend von der Witterung unabhängig ist.

    [0002] In den letzten Jahren haben Winterkurorte vermehrt sogenannte Schneekanonen eingesetzt, um in schneearmen Wintern den Kurgästen wenigstens eine Möglichkeit zur Ausübung des Skisportes zu bieten. Für den Betrieb von Schneekanonen ist aber ein kostspieliges Netz von Wasser­leitungen erforderlich, damit der Schnee auf der Skipiste erzeugt werden kann. Bei den Schneekanonen wird das Was­ser zusammen mit Druckluft versprüht. Voraussetzung für die erfolgreiche Herstellung von Schnee durch Schneekano­nen sind ganz bestimmte atmosphärische Bedingungen, ins­besondere eine tiefe Temperatur und eine bestimmte Luft­feuchtigkeit.

    [0003] Wird der Schnee auf diese Weise erzeugt, ist eben­falls die Ausbeute verhältnismässig gering, da ein Teil des hergestellten Schnees durch den Wind wegtransportiert wird und ein weiterer Teil des versprühten Wassers ver­dampft wird. Ein weiteres Problem bei der künstlichen Schneeherstellung ist die Vereisung, die unter Umständen einen Schnee-Erzeuger blockieren kann.

    [0004] Aus der EP-A-0 274 305 ist ein Verfahren zur künst­lichen Beschneiung von Skipisten bekannt. Hier wird das Gelände zuerst mit einer kompakten Eissschicht überzogen und dann mit einer Spezialmaschine bearbeitet. Diese ent­hält eine rotierende Walze mit Klingen, welche zum Abfrä­ sen des Eises dienen. Dieses Verfahren hat den Nachteil, dass die Beschneiung nur auf vorwiegend umschwierigem Ge­lände, insbesondere für Langlauf, möglich ist. Auf stei­lem Gelände, wie es für den alpinen Skilauf verlangt wird, kann das Verfahren kaum durchgeführt werden. Ueber­dies wird eine Schneedecke mit einer Unterlage aus blan­kem Eis erhalten, was zu einer harten Piste mit unange­nehmen Fahreigenschaften führen kann.

    [0005] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demzufolge ein Verfahren zur Herstellung von künstlichem Schnee, das dadurch gekennzeichnet ist, dass man mittels einer sta­tionären Tiefkühlanlage Eis, z.B. als Eisblöcke, Eisflok­ken, Eiskörner, Eiswürfel oder Eisplatten herstellt, die­se in eine Zerkleinerungsanlage befördert und das Eisma­terial zu Schnee mit der gewünschten Korngrösse zerklei­nert.

    [0006] Die ideale Temperatur im Tiefkühlraum liegt vorzugs­weise bei -15°C bis -40°C. Dabei kann beispielsweise ein länglicher, zylindrischer Block oder Bruchstücke von Eis­platten hergestellt werden, indem durch einen Wasserspen­der in Form eines rotierenden Rohres, auf dessen einer Seite Düsen angeordnet sind, Wasser auf das Innere einer zylindrischen Form gesprüht wird. Dabei entstehen bei al­len Umdrehungen dünne Eisschichten, die in verhältnismäs­sig kurzer Zeit eine kompakte Eissschicht aufbauen. Der Wasserspender mit den Düsen kann aber auch stationär sein, wenn die zylindrische Form rotiert wird. Sobald die Eisschicht die gewünschte Dicke oder der Eisblock die er­forderliche Grösse aufweist, kann das Eis aus der Bil­dungskammer ausgestossen werden. Die Ausstossung der Eis­schicht kann erleichtert werden, wenn eine elastisch de­formierbare, zylindrische Form eingesetzt wird; ist die Schichtdicke genügend, wird von aussen Druck auf die Form ausgeübt, wonach die Eisschicht zerbricht und die Eis­stücke herausfallen. Die Bildung der Eisschicht oder des Eisblockes kann in jeder beliebigen Lage erfolgen (z.B. horizontal oder vertikal). Die Eisschicht- oder Eisblock­herstellung kann vollständig automatisiert werden, so dass über Nacht ein Lager von gebrochenen Eisplatten oder von Eisblöcken hergestellt wird und diese dann zu gewün­schter Zeit verkleinert und verteilt werden können.

    [0007] Liegt das Eis einmal vor, sei dies als kompakter Block, als Eiswürfel, gebrochene Plattenstücke oder in anderer Form, kann dies unmittelbar nach der Erzeugung zerkleinert werden und für die Verteilung bereitgestellt werden. Soll jedoch das Eis während längerer Zeit bei Temperaturen über 0°C gelagert werden, ist es vorteil­haft, dass es blockförmig vorliegt und erst unmittelbar vor der Verteilung zerkleinert wird.

    [0008] In einer Ausführungsform wird das Eis in einem Kühl­raum erzeugt und anschliessend gerade durch eine Zerklei­nerungseinrichtung in Schnee übergeführt. Als Zerkleine­rungseinrichtungen kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage. Zur Zerkleinerung von kompakten Blöcken kommen beispielsweise rotierende oder vibrierende Messer in Fra­ge, welche den Eisblock abraffeln. Falls gebrochene Eis­platten, Eiswürfel oder ähnliche Gebilde vorliegen, wer­den diese beispielsweise zwischen rotierenden Walzen oder Scheiben in die gewünschte Korngrösse zerkleinert.

    [0009] Findet der Zerkleinerungsprozess innerhalb der glei­chen Anlage, wie die Eisherstellung statt, kann der er­zeugte Schnee auf verschiedene Weise an den Ort seiner Verwendung übergeführt werden. Die einfachste Möglichkeit bietet ein Pistenfahrzeug, auf welches eine Ladebühne montiert ist, welche zur Aufnahme von Schnee dient. Das beladene Pistenfahrzeug bewegt sich auf diejenige Stelle der Skipiste, wo zusätzlicher Schnee erforderlich ist. Der Schnee wird anschliessend auf die Piste gekippt und mittels des Fahrzeuges verteilt und verdichtet.

    [0010] Alternativ kann der künstlich hergestellte Schnee ebenfalls durch eine zweckmässige Fördereinrichtung an den gewünschten Ort transportiert werden. Eine solche Fördervorrichtung besteht vorzugsweise aus einem Rohr­system. Erforderlichenfalls kann das Rohrsystem aus ein­zelnen, mit Gelenken versehenen Rohrstücken bestehen, welche eine elektrische Leitung mit Steckvorrichtungen aufweisen, damit beim Zusammenfügen der Rohrelemente ebenfalls elektrische Kontakte geschaffen werden können. Für die Abwärtsförderung sind unter Umständen keine zu­sätzlichen Förderhilfsmittel erforderlich. Auf diese Weise könnte mittels des Rohrsystems der Schnee, welcher in einer höher gelegenen Erzeugungsanlage hergestellt wurde, auf eine tiefergelegene Piste verteilt werden. Andernfalls müssten in der Rohrleitung in regelmässigen Abständen Fördereinrichtungen vorgesehen werden. Solche können entweder Gebläse für lockeren Schnee oder aber Förderschnecken für kompakten Schnee darstellen.

    [0011] Eine weitere Möglichkeit der Verteilung des Kunst­schnees besteht darin, dass ein Eisblock auf ein ent­sprechend ausgerüstetes Pistenfahrzeug geladen wird. Das Pistenfahrzeug besitzt an geeigneter Stelle einen Känel oder eine Wanne zur Aufnahme von mindestens einem Eis­block in der Grösse von mehreren m3, 1 bis 3 m3. Hier­zu ist es in der Regel erforderlich, dass das Pistenfahr­ zeug einen hydraulischen Hebekran besitzt, mit welchem die schweren Eisblöcke an die richtige Stelle gefördert werden können. Die Eisblöcke können auch direkt aus dem Hohlzylinder der Eisherstellungsvorrichtung in den Känel des entsprechend stationierten Pistenbearbeitungsgerätes geschoben werden. Zur Zerkleinerung des Eisblockes und zur Herstellung von Schnee mit der gewünschten Korngrösse dient eine Zerkleinerungsvorrichtung, welche in der Re­gel rotierende Messer oder Raffelwalzen aufweist, welche vom kompakten Eisblock den Schnee gewissermassen ab­schleifen. Auf diese Weise entstehen aus einem Volumen­teil kompaktem Eis ca. drei Volumenteile Schnee. Beim Zerkleinerungsvorgang kann der Eisblock fest auf dem Pi­stenfahrzeug sitzen und die Zerkleinerungsvorrichtung ist beweglich zwecks Anpassung an die jeweilige Grösse des Eisblockes. In der Regel sollte die Vorrichtung für die Aufnahme des Eisblockes so angeordnet sein, dass für das Pistenfahrzeug eine optimale Gewichtsverteilung vorhanden ist. Der hergestellte Schnee muss nach seiner Herstellung vor die Fahrzeugraupen gefördert werden, damit der herge­stellte Schnee an der gewünschten Stelle auf der Piste verdichtet werden kann. Vorteilhaft weist das Pistenfahr­zeug ebenfalls einen Vorratsbehälter für Schnee auf, da­mit dieser nur dort ausgestossen werden muss, wo tatsäch­lich ein Bedarf vorhanden ist. Ist genügend Schnee auf der befahrenen Piste vorhanden, kann der Verkleinerungs­prozess trotzdem weiterlaufen, wobei ein Schneevorrat an­gelegt wird.

    [0012] Die rotierenden Klingen der Zerkleinerungsvorrich­tung können durch eine Welle mechanisch vom Triebwerk des Pistenfahrzeug angetrieben werden oder können durch einen Elektromotor getrieben werden, welcher seine Energie vom Generator des Pistenfahrzeuges bezieht. Die Achse der ro­ tierenden Klingen kann beispielsweise in Richtung der Längsachse des Eisblockes angeordnet sein oder alternativ in einem rechten Winkel zur Längsachse des Eisblockes ro­tieren. Alternativ kann dem Eisblock eine Eigenbewegung, z.B. eine Rotation verliehen werden; dabei können zur Zerkleinerung stationäre oder rotierende Messer verwend­det werden.

    [0013] Wenn die Zerkleinerungsvorrichtung für die Eisblöcke bzw. Eisstücke stationär in der Nähe der Erzeugungsanlage für das Eis angeordnet ist, wird der hergestellte Schnee in einen stationären Vorratsbehälter gefördert. Dieser dient als Zwischenlager für den erzeugten Schnee. Alter­nativ kann der erzeugte Schnee ebenfalls direkt in einen Vorratsbehälter auf einem Pistenfahrzeug gefördert wer­den. Der Behälter des Pistenfahrzeuges kann aber auch vom stationären Vorratsbehälter gefüllt werden. Das Pisten­fahrzeug verteilt den Schnee und verdichtet diesen an der gewünschten Stelle der Piste. Der Schnee wird natürlich nur dort ausgestossen, wo tatsächlich ein Bedarf vorhan­den ist.

    [0014] Zur Erhöhung des Wirkungsgrades bei der Eisherstellung kann dem System zusätzlich mittels einer Wärmepumpe Energie entzogen werden. Diese Energie kann für Heizzwecke verwendet werden. Beispielsweise kann die Heizung eines Hotels oder eines Schwimmbades dadurch unterstützt werden. Hierzu kommen Wärmepumpen in Frage, wie sie schon seit längerer Zeit auf dem Markt sind und sich für Heizzwecke bewährt haben.

    [0015] Demzufolge umfasst die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens in einer bevorzugten Ausführungsform ebenfalls eine Wärmepumpe, welche mit dem Kühlaggregat gekoppelt ist.

    [0016] Die erwähnte stationäre Einrichtung für die Verklei­nerung des Eises kann analog sein, wie diejenige, welche für das Pistenfahrzeug beschrieben wurde.

    [0017] Die Erfindung wird beispielsweise anhand der nach­stehenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:

    Fig. 1 eine Anordnung zur Herstellung eines Eiszylinders in einem Kühlraum;

    Fig. 2 eine Eis-Zerkleinerungsvorrichtung für die Monta­ge auf einem Pistenfahrzeug oder in einem Kühl­raum;

    Fig. 3 eine schematische Darstellung eines Pistenfahr­zeuges, auf welchem eine Eis-Zerkleinerungsanlage angeordnet ist; und

    Fig. 4 eine schematische Darstellung eines Pistenfahr­zeugs mit einem Vorratsbehälter.



    [0018] In Fig. 1 ist die Anordnung zur Herstellung eines Eiszylinders dargestellt. Die Wasserzufuhr 1 führt das Wasser in das drehbare Rohr 3, welches entlang des Hohl­zylinders 2 mit Düsen versehen ist. Der Hohlzylinder 2 dient für den Aufbau eines Eiszylinders 5, welcher sich aufgrund der tiefen Temperaturen aus den Wasserstrahlen 4 innen auf der Zylinderwand bildet. Durch die Rotation um die Längsachse des Rohres, das durch eine Drehkupplung 7 mit der Wasserzufuhr verbunden ist, werden die Wasser­strahlen gleichmässig auf die innere Oberfläche des Hohl­zylinders 2 gelenkt. Die korrekte Regelung der Kühlraum­temperatur, der Wasserzufuhr und der Rotationsgeschwin­digkeit führt zur kontinuierlichen Bildung einer Eis­schicht, welche zum Aufbau einer Eisschicht von definier­ter Dicke oder eines Eisblockes dient. Die rotierbare Wasserleitung 3 ist auf den Lagern 6 gelagert und wird über die Rolle 8 mit einem Keilriemen bewegt. Der Keil­riemen wird über die Antriebsrolle 9 mit dem Motor 10 an­getrieben. Sobald die Eisschicht die nötige Dicke oder der Eisblock die erforderliche Grösse erreicht hat, wird das Eis vom Rohr 3 weggezogen und von seiner Zylinderform 2 befreit. Die Befreiung einer Eisschicht kann durch vor­übergehende Deformation einer elastischen Ausführungsform des Zylinders 2 stattfinden. Diese Befreiung kann auch durch deren Oeffnung erfolgen oder aber der Eisblock kann vorübergehend in eine wärmere Umgebung gebracht werden, damit der Hohlzylinder 2 mühlelos entfernt und wiederum für die Bildung eines neuen Eiszylinders verwendet werden kann. Der hergestellte Eisblock kann dann in Vorrat ge­nommen werden und bei Bedarf auf das Pistenfahrzeug be­fördert werden. Diese Beförderung kann durch einen stationären oder einen am Pistenfahrzeug befestigten Kran mit einem oder mehreren Greifarmen erfolgen. Die Eisblök­ke können auch direkt aus dem Hohlzylinder 2 in den Känel 11 des entsprechend stationierten Pistenfahrzeugs gescho­ben werden.

    [0019] Fig. 2 zeigt die Eis-Zerkleinerungsvorrichtung, wie sie stationär oder auf dem Pistenfahrzeug verwendet wer­den kann. Der Eisblock 12 wird in den Kanel 11 gebracht, wobei die rotierenden Messer 13, welche durch die Welle 14 angetrieben werden, der Ueberführung des Eises in den Schnee dienen. Der Schnee kommt vorübergehend ins Gehäuse 15 und wird durch den Schneckentrieb 16 in den Beförde­rungsschlauch 17 befördert, welcher in einen Vorratsbe­hälter oder an die gewünschte Stelle beim Pistenfahrzeug gerichtet werden kann. Der Eisblock 12 wird mittels eines Hydraulik-Zylinders und einer Auflageplatte 19 in Rich­tung des rotierenden Messers 13 gepresst. Ist der Eis­ block 12 praktisch vollständig zu Schnee mit der ge­wünschten Korngrösse verkleinert worden, kann ein neuer Block in den Känel 11 gelegt werden und die Herstellung und Verteilung von Schnee mittels des Pistenfahrzeuges kann weitergehen. Der erzeugte Schnee kann über die Lei­tung 17 ebenfalls in einen Vorratsbehälters, welcher auf de Pistenfahrzeug angeordnet ist, gefördert werden. Be­findet sich genügend Schnee im Vorratsbehälter (nicht dargestellt), kann dieser an die gewünschte Stelle ge­kippt werden und das Pistenfahrzeug kann den Schnee wal­zen und mit den entsprechenden Werkzeugen bearbeiten.

    [0020] Fig. 3 ist eine schematische Darstellung eines Pi­stenfahrzeuges, welches die Pistenraupe 20, die Führerka­bine 21 und die Pistenbearbeitungsgeräte 22, 23 und 24 aufweist. Normalerweise umfassen diese Geräte ein Schild zum Befördern und Verteilen von Schnee, einen Rechen zum Aufrauhen der Piste und eine zusätzliche Walze zur Her­stellung einer gleichmässigen Oberflächenstruktur der Pi­ste. Auf diesem Pistenfahrzeug ist eine solche Zerkleine­rungsmaschine 25, wie sie in Fig. 2 dargestellt ist, an­geordnet. Diese Zerkleinerungsvorrichtung kann durch einen Elektromotor oder durch eine mit dem Antriebsaggre­gat des Pistenfahrzeuges verbundene Welle angetrieben werden. Der erzeugte Schnee kann durch das Rohr 17 direkt vor den Schild 24 befördert werden und das Bearbeiten von Eis kann gleichzeitig mit dem Walzen der Piste erfolgen. Sind grössere Schneemengen erforderlich, kann der Eis­block auf dem Pistenfahrzeug zu einem Schneevorrat ver­arbeitet werden. In einem solchen Fall würde das Pisten­fahrzeug mit einer Brücke versehen, welche zur Aufnahme des Schnees dient. Diese Brücke müsste kippbar sein, da­mit der Schnee an geeigneter Stelle abgeladen werden könnte. Schliesslich kann das Pistenfahrzeug noch mit einem Kran versehen werden, welcher für das Aufladen der Eisblöcke, die einige 100 kg bis mehrere Tonnen schwer sein können, dienen. Der Kran kann jedoch auch am Ort der Eisherstellung angeordnet sein, damit das Pistenfahrzeug nicht unnötigerweise durch ein schweres Aggregat belastet wird.

    [0021] Es ist offensichtlich, dass die Anordnung der Zer­kleinerungsvorrichtung auf dem Pistenfahrzeug auch an­ders, als in Fig. 3 dargestellt, ausgeführt werden kann. Für eine zweckmässige Gewichtsverteilung auf dem Pisten­fahrzeug kann alternativ die Vorrichtung zur Verarbeitung des Eisblockes so angeordnet sein, dass seine Längsrich­tung mit der Fahrrichtung übereinstimmt. Ist der Eisblock unbeweglich auf dem Pistenfahrzeug montiert, müssen die rotierenden Messer der Abtragung des Eisblockes ange­passt werden. Ein Rad mit rotierenden Messern könnte dann in einer besonderen Ausführungsform auf einem beweglichen Arm angeordnet sein und würde durch eine flexible Welle angetrieben. Durch die Stellung der Messer und durch Steuerung des Anpressdruckes kann die Struktur des Schnees den Bedürfnissen angepasst werden.

    [0022] Anstelle der abgebildeten Zerkleinerungsvorrichtung kann das Raupenfahrzeug ebenfalls einen Vorratsbehälter für Eisstücke und eine Zerkleinerungsvorrichtung aufwei­sen. Eine solche kann z.B. aus nebeneinander angeordneten Walzen oder auch aus ineinandergreifenden Scheiben be­stehen.

    [0023] Fig. 4 ist eine schematische Darstellung eines Pi­stenfahrzeuges, welche die Pistenraupe 20, die Führerka­bine 21 und die Pistenbearbeitungsgeräte 22, 23 und 24 aufweist, entsprechend der Beschreibung zur Fig. 3. Am hier abgebildeten Pistenfahrzeug ist jedoch zusätzlich noch ein Vorratsbehälter 26 angeordnet. Der untere, keil­förmig ausgebildete Bereich des Vorratsbehälters mündet in einen Schneckenförderer 27. Durch diesen wird der im Vorratsbehälter gelagerte Schnee durch das Rohr 17 direkt vor den Schild 24 befördert. Sind an einer Stelle grösse­re Schneemengen erforderlich, so ist es von Vorteil, den Behälter 26 auf dem Pistenfahrzeug kippbar anzuordnen.


    Ansprüche

    1. Verfahren zur Herstellung von Künstlichem Schnee, dadurch gekennzeichnet, dass man mittels einer stationä­ren Tiefkühlanlage Eis herstellt, das hergestellte Eis mittels einer stationären oder mobilen mechanischen Zer­kleinerungsvorrichtung zu Schnee mit der gewünschten Korngrösse zerkleinert.
     
    2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eis als Eisblock, vorzugsweise in länglicher, zylinder- oder quaderförmiger Form mit einer Grösse von 1 bis 3 m3 hergestellt wird.
     
    3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eis in Form von Flocken, Würfeln oder Körnern hergestellt wird.
     
    4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Eis durch schichtweises Versprühen von Wasser hergestellt wird.
     
    5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass ein Eisblock auf eine Haltevorrich­tung auf einem Pistenfahrzeug befördert wird, welche die Form einer Wanne oder eines Känels aufweist, wobei der Eisblock durch eine hydraulische Hebevorrichtung von einem Eisblocklager auf die Haltevorrichtung des Pisten­fahrzeuges gehoben wird.
     
    6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsvorrichtung rotierende Klingen aufweist.
     
    7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, da­durch gekennzeichnet, dass die Zerkleinerungsvorrichtung eine oder mehrere Raffelwalzen enthält.
     
    8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Eisblock während dem Zerkleine­rungsvorgang hydraulisch in Richtung der Zerkleinerungs­vorrichtung gefördert wird.
     
    9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die rotierenden Klingen der Zerkleinerungsvorrich­tung zwecks Anpassung an den während dem Verfahren klei­ner werdenden Eisblock beweglich angeordnet sind.
     
    10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der produzierte Schnee in einen Vor­ratsbehälter gefördert wird und dieser nach Bedarf ausge­stossen werden kann.
     
    11. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnee in einen auf dem Pistenfahrzeug angeord­neten Vorratsbehälter gefördert wird.
     
    12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der hergestellte Schnee direkt vor die Raupen des Pistenfahrzeuges gefördert wird, um an der erforderlichen Stelle der Piste verdichtet zu werden.
     
    13. Verfahren nach Anspruch 1, worin das Eis in einer stationären Zerkleinerungsvorrichtung in Schnee überge­führt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Schnee durch eine Rohrleitung an den gewünschten Ort transportiert wird.
     
    14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Rohrleitung in vorgegebenen Abständen Fördermit­tel aufweist.
     
    15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Fördermittel elektrisch betriebene Förderschnek­ken oder Gebläse enthalten.
     
    16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die Herstellung des Eises dem System entzogene Energie für Heizzwecke verwendet wird.
     
    17. Anlage zur Durchführung des Verfahrens gemäss An­spruch 1, gekennzeichnet durch

    a) eine Maschine zur Herstellung von Eis,

    b) eine Zerkleinerungsvorrichtung für das Eis und

    c) einen Vorratsbehälter für den erzeugten Schnee.


     
    18. Anlage gemäss Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass die Maschine zur Herstellung von Eis mit einer Wärmepumpe für Heizzwecke gekoppelt ist.
     
    19. Anlage gemäss Anspruch 17 oder 18, dadurch gekenn­zeichnet, dass der Vorratsbehälter für den Schnee mit einem Rohrleitungssystem zur Beförderung des Schnees auf ein Transportmittel oder direkt an die Stelle seiner Ver­wendung verbunden ist, wobei das Rohrleitungssystem För­derungsmittel, wie Förderschnecken oder Gebläse umfasst.
     
    20. Pistenfahrzeug, auf welchem eine Aufnahmevorrichtung für Eis sowie ein mechanisches Zerkleinerungsgerät für Eis angeordnet ist, als Mittel zur Durchführung des Ver­fahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 11.
     
    21. Pistenfahrzeug nach Anspruch 20, dadurch gekenn­zeichnet, dass auf dem Pistenfahrzeug eine Haltevorrich­tung für Eisblöcke vorhanden ist, in welcher eine För­derungseinrichtung angeordnet ist, damit die Eisblöcke in die Zerkleinerungseinrichtung bewegt werden.
     
    22. Pistenfahrzeug nach Anspruch 20, dadurch gekenn­zeichnet, dass die Zerkleinerungseinrichtung rotierba­re Klingen aufweist, welche auf den während dem Verfah­ren kleiner werdenden Eisblock aufgepresst werden können.
     




    Zeichnung
















    Recherchenbericht