[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum kontinuierlichen
Herstellen von Packungen gemäss dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1 bzw. 5.
[0002] Bei der kontinuierlichen Verpackung von Biscuits werden oft zwischen einer Schlauchfalteinrichtung
und einer Querheizung sogenannte Produktesicherungen wie Bänder, Ketten mit Haltern,
das heisst mit Fingern, Ketten mit Pressstücken und dgl. auf die Biscuits-Gruppen
oder in den Gruppenzwischenräumen angewendet, wobei diese Produktesicherungen, die
den Schlauch hart oder weich, beispielsweise über Schaumgummi oder Blattfedern berühren
können, auf die Produkteabmessungen und Toleranzen ausgelegt sind. Für jede neue Produkt-Abmessung
muss eine geeignete Sicherungseinrichtung bereit stehen, die mit der alten ausgetauscht
werden kann.
[0003] Dies verursacht grosse Aufwendungen; insbesondere ergeben sich Schwierigkeiten und
eine Verminderung der Betriebssicherheit bei grossen Produkt-Toleranzen, die an sich
gewünscht wären.
[0004] Solche Verpackungsmaschinen weisen manchmal auch Saugeinrichtungen auf, die nach
dem Schlauchvorschub-Mittel in Förderrichtung gesehen und/oder im Bereich der Querheizungen
angeordnet sind, um eine Aufblähung der Packungen zu vermeiden oder eine bessere
Quersiegelung und damit schönere Zwickelfalten zu ermöglichen. Damit werden jedoch
die angezeigten Nachteile nicht behoben.
[0005] Solche Nachteile werden erfindungsgemäss durch ein Verfahren mit den im kennzeichnenden
Teil des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Die Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens ist im Anspruch 5 und andere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung
in weiteren abhängigen Ansprüchen angegeben.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung beispielsweise anhand einer Zeichnung näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Längsquerschnitt durch die erfindungsgemässe Vorrichtung,
Fig. 2 einen perspektivischen Ausschnitt von Fig. 1 in grösserem Massstab,
Fig. 3 einen Schnitt durch die Linie AA in Fig. 1,
Fig. 4 bis 6 eine schematische Sequenzdarstellung der Bewegung des Rückhaltefingers
und des Mitnehmers einer solchen Vorrichtung.
[0007] Die Vorrichtung nach Fig. 1 weist eine Transportkette 1 auf, auf der zwei Stapel
2, 3 hochkant stehender Biskuits transportiert werden, wobei der Stapel 3 sich teilweise
in einem Schlauchfaltmittel oder Faltkasten 4 befindet. Nach dem Faltkasten 4 und
unterhalb der Förderebene ist eine Saugkammer 5 vorhanden, in der ein Umlenkrad 6
für die Transportkette 1 als erstes Transportmittel untergebracht ist. Nach der Saugkammer
5 in Förderrichtung sind eine Abzugswalze 7, zwei gegebenenfalls elektrisch beheizte
Siegelwalzen 8 und 9 und eine Quersiegelwalze 10 vorhanden, die beim zweiten Transport
mitwirken. An der Förderkette 1 sind in gleichen Abständen Mitnehmer 11, 11′, 11˝,
.... und Rückhaltefinger 12, 12′, ... angeordnet. Die auf oberer Führung 13 aufliegende
Förderkette 1 tritt oben in die Saugkammer 5 ein und unten bei einer unteren Führung
14 heraus. Der Innenraum der Saugkammer 5 ist über einen Saugkanal 15 mit einem Ventilator
16 verbunden, die eine Saugeinrichtung bilden. Die Oeffnung des Saugkanals 15 ist
mit einer verschiebbaren Drosselplatte 17 graduell verschliessbar. Die Saugkammer
5 weist eine mit der Atmosphäre kommunizierende Oeffnung auf, die über eine ebenfalls
verschiebbare Verschlussplatte 18 verschliessbar ist. Die Vorrichtung nach Fig. 1
weist auch eine Folienrolle 19 auf, von der eine Folie 20 zur Herstellung der Packungen
gezogen wird.
[0008] In Fig. 2 sind der Faltkasten 4, die Saugkammer 5 mit dem Saugkanal 15 und zwei Rollen
7′, 7˝ der Abzugwalze 7 (Fig. 1) schematisch dargestellt.
[0009] Fig. 3 zeigt eine Ansicht von hinten der Saugkammer 5, des Saugkanals 15 und des
Ventilators 16. In Fig. 3 sind auch die Transportkette 1, ein Rückhaltefinger 51,
ein Mitnehmer 52, die obere Führung 13 und die untere Führung 14 ersichtlich. Insbesondere
soll auf die Oeffnungen 53 und 54 hingewiesen werden, durch die die Förderkette 1
in die Saugkammer 5 hinein bzw. aus ihr heraustritt.
[0010] Die erfindungsgemässe Vorrichtung funktioniert folgendermassen:
[0011] Die zwischen den Mitnehmern 11 und den Rückhaltefingern 12 hochkant auf der Förderebene
gestapelten Biscuits werden gruppenweise durch die Transportkette 1 zum Faltkasten
4 transportiert. Im Faltkasten 4 wird auf an sich bekannte Weise das Verpackungsmaterial
20 schlauchförmig um die zu verpackenden Biscuits oder anderen Gegenstände gelegt,
wobei auf der unteren Seite eine vorstehende Längsnaht 21 entsteht, die von den angetriebenen
Walzen 7, 8, 9, die beispielsweise je ein Rollenpaar (7′, 7˝ in Fig. 2) umfassen kann,
erfasst wird, um den Schlauch weiterzufördern. Gleichzeitig wird die Längsnaht 21
durch die Siegelwalzen 8 und 9 verschweisst. Der Schlauch 20 mit den eingeschlossenen
Gegenständen gelangt dann in die Quersiegelwalze 10 zum Herstellen der Querschweissstelle,
um jeweils ein Ende der Verpackung zu verschweissen. Die Gegenstände werden somit
durch die Förderkette 1 nur bis zur Höhe der Saugkammer 5 transportiert, wo die Mitnehmer
11′ und Rückhaltefinger 12′ in der aus den Figuren 4 bis 6 sequentiell dargestellten
Weise umkippen. Durch die Wirkung des Ventilators 16 entsteht in der Saugkammer 5
ein Unterdruck, der sich durch den ganzen Schlauchinnenraum fortpflanzen kann. Dieser
Druck ist ruckartigen Schwankungen ausgesetzt, die beim Durchgang der Rückhaltefinger
12 bzw. der Mitnehmer 11 durch die Oeffnungen 53 und 54 entstehen, weil dann die effektive
Oeffnungsfläche dieser Oeffnungen geringer ist. Der Ventilator 16 muss daher genügend
kräftig sein, um die Luft aufzusaugen, die in grösseren oder kleineren Mengen durch
diese Oeffnungen fliesst. Zweckmässigerweise kann ein überdimensionierter Ventilator
16 vorgesehen sein, dessen Vakuumwirkung durch die Platten 17 und 18 reduziert wird.
Die erwähnten ruckartigen Unterdruckeinwirkungen erzeugen bei gewissen Schlauchmaterialien
derart leichte kaum sichtbare permanente Deformationen der Schlauchfolie um die Kanten
der Gegenstände herum, dass dadurch die Gegenstände nicht umfallen, wenn sie nach
ihrem Durchgang durch den Faltkasten nicht mehr von einem Rückhaltefinger 12′ und
einem Mitnehmer 11′, sondern nur noch vom Schlauch gehalten werden. In Fig. 1 befinden
sich das Ende des Faltkastens 4 und der Anfang der Saugkammer 5 in derselben Ebene
AA. Wenn der Rückhaltefinger 51 (Fig. 3) durch die Oeffnung 53, die sich in der Ebene
AA befindet, in die Saugkammer 5 hineinkommt, ergibt sich ein erster momentaner Unterdruckstoss,
der sich insbesondere auf das erste Biscuit der Gruppe 3 und auf das letzte Biscuit
der vorhergehenden Gruppe 3′ in der Transportrichtung wie oben erwähnt auswirkt,
während beide Biscuits noch vom Rückhaltefinger 12′ beziehungsweise vom Mitnehmer
11′ gehalten werden. Beim Durchgang des Mitnehmers 11˝ durch die untere Oeffnung 54
(Fig. 3) ergibt sich ein zweiter momentaner Unterdruckstoss, der den beschriebenen
Effekt unterstützt. Eine weitere Unterstützung des beschriebenen Effekts kann auch
erreicht werden, indem man ein gleichzeitiges Durchgehen der Rückhaltefinger und/oder
Mitnehmer durch die Oeffnungen 53 und 54 in einem Moment vorsieht, in dem das erste
Biscuit einer Gruppe 3 und das letzte Biscuit der vorhergehenden Gruppe 3′ noch gehalten
werden. Es hat sich jedoch gezeigt, dass diese zusätzliche Unterstützung nicht bei
allen Verpackungsmaterialien erforderlich ist. Die momentanen Unterdruckstösse können
auch derart vorgesehen sein, dass das Ende des Faltkastens 4 nicht mit dem Anfang
der Saugkammer 5 bündig ist. In bezug auf Fig. 1 kann daher die Saugkammer 5 sowohl
nach rechts als auch nach links verschoben sein. Der Unterdruck kann beispielsweise
zwischen 0,03 bis 0,1 mWS (ca. 300 bis 1000 Pascal) sein, wobei diese Grenzen nicht
zwingend sind.
[0012] Bei anderen Verpackungsmaterialien, die die oben erwähnten permanenten Deformationen
nicht zeigen, kann die Verschlussplatte 18 und/oder die Drosselplatte 17 derart eingestellt
werden, dass die Unterdruckänderungen weniger als +/- 0,01 mWS betragen. Dabei ist
es auch möglich, den Verschluss 18 und/oder die Drossel 17 derart im Takt mit den
Durchgängen der umlaufenden Halter 11, 12′ oder 51, 53 durch die Oeffnungen 53 und
54 zu steuern, dass der Unterdruck in der Saugkammer 5 nur kleinen Schwankungen unterworfen
wird. Der Mechanismus, mit dem diese Platten 17, 18 gesteuert werden können, wird
in den Figuren nicht dargestellt, weil seine Herstellung keine besonderen Schwierigkeiten
für den Fachmann bietet.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Herstellen von Packungen von Gruppen hochkant stehender
Gegenstände durch einen umhüllenden Schlauch mit Flossenlängsnaht und zwei Querflossen,
dadurch gekennzeichnet, dass der vorderste und der hinterste Gegenstand der einzelnen
Gruppen (3, 3′) von Gegenständen während eines ersten Transports solange von umlaufenden
Haltern (11, 12′) gehalten werden, bis die Stützung durch den Schlauch als zweites
Transportmittel übernommen wird, und dass im Schlauch im Bereich zwischen den Schlauchfördermitteln
und den Faltmitteln ein Unterdruck erzeugt wird, um die Schlauchfolie (20) an die
Kanten der Gegenstände zu pressen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck zumindest
angenähert von 300 Pa bis 1000 Pa beträgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdruck im
Maschinentakt variiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die im Maschinentakt variierenden
Unterdruckänderungen weniger als ± 100 Pa betragen.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, dass an der einen Seite der Förderebene Schlauchfaltmittel (4) vorhanden
sind, und dass sich im Endbereich des ersten Transportmittels (1, 6) jedoch an der
anderen Seite der Förderebene eine Saugkammer (5) befindet, die mit einer Saugeinrichtung
(15, 16) verbunden ist, um einen Unterdruck im Schlauchinnenraum zu erzeugen.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugkammer (5) je
eine Oeffnung (53; 54) aufweist, durch die die umlaufenden Halter (11, 12′; 51, 52)
ein- und austreten können.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Saugkammer
(5) gegenüber den Schlauchfaltmitteln (4) in Transportrichtung versetzt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass in der Saugkammer
(5) eine Umlenkeinrichtung mit Achse und Umlenkrad (6) vorhanden ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die
Saugkammer (5) eine weitere Oeffnung mit einem einstellbaren Verschluss (18) und/oder
die Saugeinrichtung (15, 16) eine einstellbare Drossel (17) aufweist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss (18)
und/oder die Drossel (17) derart im Takt mit den Druchgängen der umlaufenden Halter
(11, 12′; 51, 52) durch die zwei ersten Oeffnungen (53, 54) gesteuert werden, dass
der Unterdruck in der Saugkammer (5) nur kleinen Schwankungen unterworfen ist.