Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung bezieht sich auf Einrichtungen zum Auftragen von pulverigen Überzügen
auf Werkstücke, insbesondere auf eine Anlage zum Detonations-Gas-Auftragen von Überzügen.
[0002] Am effektivsten kann die vorliegende Erfindung auf verschiedenen Gebieten der Technik
angewendet werden, wo Bauteile und Baugruppen von Vorrichtungen und Maschinen unter
den Bedingungen hoher Kontaktbelastungen, eines starken abrasiven Verschleißes oder
in aktiven Medien /Alkalien, Säuren, Meerwasser/ arbeiten. Zuer Erzeugung von Überzügen
kann ein breites Sortiment von pulverförmigen Materialien verwendet werden: Metalle,
Karbide, Oxide, Boride, Nitride und andere. Praktisch für beliebige Betriebsverhältnisse
von Maschinenelementen kann man einen Überzug finden, der um ein Vielfaches /um das
10- bis 1000fache/ die Lebensdauer einzelner Teile oder Baugruppen einer Maschine
im ganzen erhöht.
Zugrundeliegender Stand der Technik
[0003] Üblicherweise enthält eine Anlage zum Detonationsaufstäubem von Überzügen ein an
einem Ende offenes Rohr, das über ein Gasversorgungssystem mit einem explosiven Gasgemisch
gefüllt wird, eine Einrichtung zur Einführung des Pulvers ins Rohr und eine Einrichtung
zur Initiierung der Detonation im Rohr. Das Wesen des Aufstäubens besteht darin, daß
die ins Rohr eingeführten Pulverteilchen erhitzt und durch die Detonationsprodukte
beschleunigt werden und über die offene Mündungsfläche des Rohrs auf die Oberfläche
eines zu bearbeitenden Werkstücks gelangen. Die Anlage zum Auftragen von Überzügen
arbeitet im zyklischen Betriebszustand mit einer Frequenz bis zu zehn Schüssen /Zyklen/
in der Sekunde.
[0004] Die Hauptbaueinheit einer Anlage zum Detonationsaufstäuben ist das Gasversorgungssystem,
das dazu bestimmt ist, Gaskomponenten aus einer Gasflaschen-Batterie über Hauptgasleitungen,
eine Misch- und eine Dämpfungskammer dem Rohr zuzuführen. Die Reihenfolge beim Füllen
des Rohrs mit Gasen wird durch einen Synchronisator bestimmt, der Ventile über ihre
Antriebe betätigt, den Arbeitsablauf sämtlicher Baugruppen der Anlage vorgibt und
den automatischen Betrieb der Anlage gewährleistet.
[0005] Der Hauptfaktor, welcher eine zuverlässige und gefahrlose Arbeit von Detonationsanlagen
bestimmt, ist die Verhinderung einer möglichen Durchdringung der Detonationsprodukte
und Stoßwellen /Rückschlag/ aus dem Rohr zu den Systemen, die explosive Gase-zuführen,
und zu den Gasflaschen-Batterien.
[0006] Eines der Verfahren zum Schutz gegen den Rückschlag besteht darin, daß in Hauptgasleitungen
Flammensicherungen in Form von Einsätzen aus poräsen Materialien verwendet werden
/Zverev A. I. u. a. "Detonationsaufstäuben von Überzügen", 1979, Verlag Sudostroenie
(Leningrad), S. 189/. In Detonationsanlagen beschießen die Detonationswellenfront
und danach auch die Esplosionsprodukte kontinuierlich mit einer Zyklizität bis zu
zehn Schüssen in der Sekunde die metallkeramische Flammensicherung. Zur Zeit . existiert
eine Vielzahl der Konstruktionen von Flammensicherungen aus porösen Materialien. Besonders
aussichtsreich sind von ihnen mehrschichtige Konstruktionen, bei denen eine intensive
Wärmeableitung in den porösen metallkeramischen Einsatz erfolgt. Ein hoher Strömungswiderstand
der Grenzschicht und des ganzen porösen Elements des Einsatzes funktioniert bei Rückschlägen
als Rückschlagventil und übernimmt die gesamte Wärme- und mechanische Belastung.
[0007] Bei langwieriger Arbeit wird jedoch die Flammensicherung erwärmt, und es tritt ein
solches Moment ein, wo die Flammensic
herung selbst das Gemisch in den zu schützenden Gasbaugruppen, Hauptgasleitungen und
in der Gasflaschen- Bakterie anzünden kann. Während der Arbeit der Anlage verändert
sich außerdem der Strömungswiderstand der Flammensicherung je nach der Verstopfung
ihrer Poren durch Detonationsprodukte /Ruβ/, was in einer nicht vorauszusagenden Weise
die Betriebsstabilität und -zuverlässigkeit der Anlage zum Detonations-Gas-Aufstäuben
im ganzen herabsetzt.
[0008] Ein anderes Verfahren des Schutzes gegen den Rückschlag ist die Verwendung von Rückschlagventilen
in den Hauptgasleitungen und zwischen der Dämpfungs- und der Mischkammer /US, A, 3773259/.
Aber der Einsatz von Rückschlagventilen erbringt keinen merklichen positiven Effekt
wegen ihrer Ansprechträgheit und ihres schnellen Verschleißes, welcher durch das Gelangen
der Teilchen des aufzustäubenden Pulvers in das Rückschlagventil bei Rückschlägen
bedingt ist.
[0009] Ein weiteres weit verbreitetes Verfahren des Schutzes gegen den Rückschlag ist die
Verwendung von als Rohre ausgebildeten Gaspuffern, die mit einem unverbrennlichen
Gas gefüllt sind, das die Detonationsprodukte von dem zubereiteten explosiven Gemisch
trennt.
[0010] Der vorliegenden Erfindung am nächsten kommt nach ihrem Wesen eine Anlage zum Detonations-Gas-Auftragen
von Überzügen /US, A, 2869924/. Die Anlage zum Detonations-Gas-Auftragen von Überzügen
enthält aufeinanderfolgend verbundene: ein Rohr, eine Dämpfungskammer, eine Mischkammer
mit Ventilen, die durch einen Synchronisator zum Dosieren des explosiven Gemisches
und Durchblasen sämtlicher Gaskanäle und Hohlräume der Anlage mit einem unverbrennlichen
Gas betätigbar sind, sowie eine Einrichtung zur Initiierung der Detonation im Rohr
und eine Einrichtung zur Zuführung des Pulvers in das Rohr.
[0011] In dieser Anlage wird eine Portion des explosiven Gemisches durch Zuführung von-
explosivem Gas und Oxydationsmittel über die Ventileinrichtung in die Mischkammer
gebildet, wo das Mischen stattfindet, worauf das zubereitete explosive Gemisch dem
Rohr der Anlage zugeführt wird.
[0012] Nach der Zuführung des explosiven Gemisches werden die Ventile an den Leitungen für
explosives Gas und Oxydationsmittel geschlossen, und in die Mischkammer wird über
ein gesondertes Ventil eine für das Durchblasen der Mischkammer erforderliche Menge
eines inerten Gases, z. B. des Stickstoffs, zugeführt. In das Rohr wird eine Pulverportion
eingeführt und im explosiven Gemisch eine Detonation angeregt, worauf nach dem Wurf
der Pulverportion auf ein vor der Mündungsfläche des Rohres angeordnetes zu bearbeitendes
Werkstück alle Gasräume und -kanäle der Anlage mit Stickstoff durchgeblasen werden,
und dann wiederholt sich der Prozeß.
[0013] Die Reihenfolge der Einschaltung der Ventile und der Einrichtung zur Initiierung
der Detonation wird durch den Synchronisator vorgegeben, der ein zyklisch funktionierendes
mechanisches System zur Steuerung von Ventilantrieben enthält.
[0014] Das Ventil der Durchblaseeinrichtung ist während des ganzen Detonationszyklus geöffnet,
und dabei zerstört der Rückschlag von heißen Gasen das Schmiermittel an den Führungen
dieses Ventils und an den Köpfen der Ventile für brennbares Gas und Oxydationsmittel,
wodurch ein klebriger Niederschlag gebildet wird. Bei langandauernder Arbeit der Detonationseinrichtung
kann dieser Niederschlag zum Verklemmen der Ventile und zur Störung des ganzen Prozesses
der kontinuierlichen Arbeit der Einrichtung führen.
[0015] Zum Schutz der Ventile ist in dieser Einrichtung zwischen der Mischkammer und der
Dämpfungskammer eine Rohrschlange angeordnet, die in jedem Zyklus mit einem unverbrennlichen
Gas gefüllt wird, welches die Einwirkung des Rückschlages auf das Durchblaseventil
abschwächt und dieses letzten Endes gegen Verklemmen und Verschleiß sichert, da die
Möglichkeit zur Bildung und Einwirkung von klebrigen Kohlenstoffniederschlägen auf
das Ventil beseitigt ist. Die Länge der Rohrschlange hängt von den Charakteristiken
der Detonation im Rohr /von der Temperatur, der Dichte, dem Druck und der Zusammensetzung
der Detonationsprodukte/ sowie von der Länge des Rohres ab.
[0016] Der Hauptnachteil dieser Einrichtung ist, daß Rückschläge in die Mischkammer eindringen
und auf die Ventile zur Dosierung des explosiven Gemisches einwirken können, deren
Verschleiß zur Erhöhung der Gebahr bei der Arbeit der Anlage führt, weil sich die
Flamme durch ein undicht geschlossenes Ventil hindurch über die Rohrleitung mit dem
brennbaren Gemisch bis zur Gasflaschen-Batterie ausbreiten und die Explosion der letzteren
hervorrufen kann.
[0017] Überdies ist das Durchblasen der Rohrschlange mit einem zusätzlichen Zeitaufwand
verbunden, der die Arbeitsleistung der Anlage zusehends vermindert.
Offenbarung der Erfindung
[0018] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Anlage zum Detonations-Gas-Auftragen
von Überzügen zu schaffen, deren Konstruktion es gestatten würde, die Einwirkung der
Rückschläge auf die Mischkammer auszuschließen.
[0019] Die gestellte Aufgabe wird dadurch gelöst, da3 in der Anlage, enthaltend aufeinanderfolgend
verbundene: ein Rohr, eine Dämpfungskammer, eine Mischkammer mit durch einen S
3nchronisator betätigbaren Ventilen für die Zuführung in dieselbe der Komponenten von
explosivem Gemisch und inertem Gas, eine Einrichtung zur Initiierung der Detonation
im Rohr und eine Einrichtung zur Zuführung des Pulvers in das Rohr, erfindungsgemäß
die Dämpfungskammer mit einem System von durch den Synchronisator betätigbaren Ventilen
versehen ist, über welche sie mit dem Rohr, der Mischkammer und mit der umgebenden
Atmosphäre in Verbindung steht.
[0020] Die erfindungsgemäße Konstruktion erhöht beträchtlich die Gefahrlosigkeit und den
Wirkungsgrad der Arbeit der Anlage und schließt die Einwirkung der Rückschläge auf
die zum Dosieren des explosiven Gemisches und zum Durchblasen bestimmten Ventile aus,
die sich in der Mischkammer befinden. Ausgeschlossen ist auch die Ausbreitung der
Detonation über die Rohrleitungen zu der Gasflaschen-Batterie.
[0021] Bei den geschlossenen Ventilen, die die Dämpfungskammer mit dem Rohr und der Mischkammer
verbinden, und bei dem geöffneten Ventil, das die Dämpfungskammer mit der Atmosphäre
verbindet, ist der Druck in der Dämpfungskammer während der Explosion im Rohr niedriger
als der Druck in der Mischkammer, wohin das inerte Gas vor der Explosion zugeführt
wird. Im Falle eines Durchbruchs der Detonationsprodukte aus dem Rohr in die Dämpfungskammer
erfolgt der Auspuff derselben in die Atmosphäre über das geöffnete Ventil, welches
die Dämpfungskammer mit der Atmosphäre verbindet, während die zum Dosieren des explosiven
Gemisches und zum Durchblasen bestimmten Ventile, die sich in der Mischkammer befinden,
durch das geschlossene Ventil zwischen der Dämpfungs- und der Mischkammer und durch
einen erhöhten Druck des unverbrennlichen Gases in der letzteren zuverlässig geschützt
sind. Die entsprechende Stellung der Ventile und das Vorhandensein eines Überdrucks
des inerten Gases in der Mischkammer vor der Explosion werden durch den Synchronisator
vorgegeben.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0022] Andere Ziele und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden
eingehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels derselben und aus einer beigefügten
Zeichnung verständlich, in der das Prinzipschema der erfindungsgemäßen Anlage dargestellt
ist.
Beste Ausführungsform der Erfindung
[0023] Die Anlage enthält aufeinanderfolgend verbundene: ein Rohr 1, eine Dämpfungskammer
2 und eine Mischkammer 3. Zur Anlage gehören auch eine Einrichtung 4 zur Initiierung
der Detonation und eine Einrichtung 5 zur Zufuhrung des aufzustäubenden Pulvers ins
Rohr 1, welche Einrichtungen mit dem Rohr 1 in Verbindung stehen. Die Mischkammer
3 ist mit Ventilen 6, 7, 8, 9 zur Dosierung der Komponenten eines explosiven Gemisches
in dieselbe und zur Zuführung eines inerten Gases versehen. Die Dämpfungskammer 2
ist mit Ventilen 10, 11, 12 zur Verbindung jeweils mit dem Rohr 1, der Mischkammer
3 und der Atmosphäre versehen. Alle Ventile 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 sind mit jeweiligen
Antrieben 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19 ausgestattet, die mit einem Synchronisator 20
verbunden sind, mit welchem auch die Einrichtungen 4 und 5 verbunden sind. Als Synchronisator
20 kann eine beliebige bekannte mechanische oder elektronische Einrichtung verwendet
werden, die die Arbeit der Ventile 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12 nach einem vorgegebenen
Programm gewährleistet.
[0024] Die Anlage zum Detonations-Gas-Auftragen von Überzügen arbeitet folgenderweise.
[0025] Vor Arbeitsbeginn stellt man den Synchronisator 20 solcherweise ein, daß während
jedes Zyklus aufeinanderfolgend das Ventil 12 geschlossen wird, das Ventil 10 geöffnet
wird, das Ventil 11 geöffnet wird, das Ventil 9 für die Zuführung des inerten Gases
geschlossen wird, die Dosierventile 6, 7, 8 geöffnet werden, die Dosierventile 6,
7, 8 geschlossen werden, das Ventil 9 geöffnet wird, das Ventil 12 geöffnet wird,
das Ventil 10 geschlossen wird, das Ventil 11 geschlossen wird und ein Signal an die
Einrichtung 4 zur Initiierung der Detonation zugeführt wird. Das Moment der Signalzuführung
an die Einrichtung 5 zur Pulverzuführung hängt von der gewählten Betriebsweise der
Anlage ab. In der Ausgangslage sind die Ventile 6, 7, 8, 10, 11 geschlossen und die
Ventile 9, 12 geöffnet. Dann wird das Ventil 12 geschlossen, während die Ventile 10
und 11 geöffnet werden. In diesem Zustand der Ventile 6, 7, 8, 9, 11, 12 nimmt man
das Durchblasen der Dämpfungskammer 2 und des Rohres. 1 vor. Des weiteren wird das
Ventil 9 geschlossen und werden die Ventile 6, 7, 8 geöffnet, wobei das Füllen des
Rohres 1 mit dem explosiven Gemisch erfolgt. Alsdann werden die Ventile 6, 7, 8 geschlossen,
während das Ventil 9 geöffnet wird. In diesem Zustand der Ventile 6, 7, 8, 9, 10,
11, 12 wird das vorläufige Durchblasen der Dämpfungskammer 2 mit dem inerten Gas unter
Verdrängung des explosiven Gemisches aus der Dämpfungskammer 2 in das Rohr 1 vorgenommen.
Hiernach wird das Ventil 12 geöffnet, das Ventil 10 geschlossen und wird das endgültige
Durchblasen der Dämpfungskammer 2 ausgeführt. Dann wird das Ventil 11 geschlossen.
In der Mischkammer 3 steigt der Druck des inerten Gases, und der Synchronisator 20
setzt die Einrichtung 4 zur Initiierung der Detonation in Bereitschaft. Das Pulver
wird in das Rohr 1 mittels der Einrichtung 5 beispielsweise während der Zuführung
des explosiven Gemisches ins Rohr 1 zugeführt. Nach der Ausführung der aufgezählten
Vorgänge wird die Detonation im Rohr 1 initiiert, und die aus dem Rohr 1 ausströmenden
Detonationsprodukte erwärmen die Pulverteilchen und werfen sie auf die (nicht gezeichnete)
zu bearbeitende Oberfläche eines Werkstücks. Ein solcher Zyklus wird durch den Synchronisator
20 vorgegeben und widerholt sich von neuem.
[0026] In einer Notsituation, wenn die Ventile 10, 11, welche die Dämpfungskammer 2 mit
dem Rohr 1 und der Mischkammer 3 verbinden, oder die Ventile 6, 7, 8 zum Dosieren
des explosiven Gemisches geöffnet sind oder das Ventil 9 für das durchblasende inerte
Gas und das Ventil 12, das die Dämpfungskammer 2 mit der Atmosphäre verbindet, geschlossen
sind, blockiert der Synchronisator 20 die Initierung einer Explosion im Rohr 1.
[0027] In dieser Anlage ist dem stärksten Verschleiß das Ventil 10 ausgesetzt, das die Dämpfungskammer
2 mit dem Rohr 1 verbindet, aber selbst dann, wenn der hermetische Abschluß dieses
Ventils 10 fehlt, gewährleistet die Anlage die Betriebssicherheit dank der vollständigen
Verhinderung der Einwirkung der Rückschläge auf die Ventile 6, 7, 8, 9 und die das
explosive Gas zuführenden Leitungen.
Gewerbliche Verwertbarkeit
[0028] Die Anlage kann auf verschiedenen Gebieten der Technik für Bauteile und Baugruppen
verwendet werden, die unter den Bedingungen hoher Kontaktbelastungen, eines starken
abrasiven Verschleißes oder in aktiven Medien Alkalien, Säuren, Meerwasser/ arbeiten.