[0001] Die Erfindung betrifft ein Ecklager für Schwenkflügel oder Schwenk-Kippflügel von
Fenstern oder Türen, bestehend aus einem einen Gelenkzapfen tragenden Lagerbock und
einer den Gelenkzapfen aufnehmenden Lagerhülse, die mit einem zur Befestigung an
einer Flügelecke bestimmten, winkelförmigen Beschlagteil über eine Verstelleinrichtung
zur Anpreßdruckregulierung verbunden ist.
[0002] Ein Ecklager dieser Art ist aus der AT-PS 378 403 bekannt. Dabei findet eine Lagerhülse
Verwendung, die sich zu ihrem lagerbockseitigen Ende hin unter Verringerung der Wandungsstärke
erweitert und auf diese Weise den zugehörigen Gelenkzapfen in der Hülse verschwenkbar
aufnimmt. Die jeweilige verschwenkung des Lagerzapfens, die die angestrebte Anpreßdruckregulierung
ermöglicht, wird mittels eines Trieblings erreicht, der um eine quer zum Gelenkzapfen
verlaufende Achse drehbar in der Hülse gelagert ist und eine zur Trieblingsachse
schräg verlaufende Umfangsnut aufweist, in der der Gelenkzapfen geführt ist. Ein
Verdrehung des Trieblings führt somit zu einer Verschwenkung des Gelenkzapfens und
damit zu einer Verstellung des Anpreßdrucks.
Ungünstig ist bei dieser bekannten Anordnung neben dem erforderlichen fertigungstechnischen
Aufwand vor allem, daß sich aufgrund der erforderlichen Lagerung des Trieblings eine
erhebliche Schwächung der Lagerhülse ergibt, der erreichbare Verstellweg für den
Gelenkzapfen und damit das Ausmaß der möglichen Anpreßdruckregulierung gering ist
und außerdem der die Verstellung bewirkende Triebling für eine unbefugte Verstellung
leicht zugänglich ist.
[0003] Aus der EP-PS 25 879 ist eine einstellbares Ecklager für Dreh-Kipp-Flügel bekannt,
bei dem ein schwenkbar gelagerter Lagerzapfen des Blendrahmenteils in eine Lagerbohrung
des Flügelteils eingreift, einen ovalen oder langlochförmigen Querschnitt aufweist
und von einer seitlich zu ihr versetzten Querbohrung zur Aufnahme eines bolzenförmigen,
senkrecht zur Flügelebene hin- und herbewegbares Verstellglied angeschnitten ist.
Das in die Lagerbohrung hineinragende Teilstück des Verstellglieds ist etwa entsprechend
dem Lagerzapfen ausgerundet und umgreift den Lagerzapfen an der ihm zugeordneten
Stelle teilweise derart, daß bei einer Bewegung des Verstellglieds senkrecht zur Flügelebene
der Lagerzapfen mitgenommen wird. Auch diese bekannte Konstruktion weist im wesentlichen
die im Zusammenhang mit der AT-PS 378 403 bereits angegebenen Nachteile auf und erfordert
einen vergleichsweise hohen Fertigungsaufwand.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Ecklager der eingangs angegebenen Art in besonders
wirtschaftlicher Weise derart auszubilden, daß unter Vermeidung einer störenden Schwächung
tragender Teile ein größtmöglicher, allen in der Praxis auftretenden Forderungen
genügender Verstellbereich gewährleistet werden kann.
[0005] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß das winkelförmige
Beschlagteil als Doppelwinkelanordnung ausgebildet ist und aus einem Flügel-Befestigungswinkel
und einem der Lagerhülse zugeordneten Trägerwinkel besteht, daß der Flügel-Befestigungswinkel
und der Trägerwinkel im Bereich ihrer freien Enden über Schwenkachsen gekoppelt
sind, und daß die Mittelebenen von Flügel-Befestigungswinkel und Trägerwinkel durch
die Verstelleinrichtung relativ zueinander einstellbar sind.
[0006] Durch die Schaffung einer Doppelwinkelanordnung und die relative Verschwenkbarkeit
von Trägerwinkel - und Flügel-Befestigungswinkel um definierte Schwenkachsen wird
es nicht nur möglich, größtmögliche Verstellwege zu realisieren, sondern vor allem
eine sehr stabile Konstruktion zu erhalten, die auch für schwere Flügel bestens geeignet
ist.
[0007] Vorzugsweise besteht die verwendete Verstelleinrichtung aus einem zwischen dem Flügel-Befestigungswinkel
und dem Trägerwinkel wirksamen, insbesondere im Bereich der Winkelecke angeordneten
Exzenterelement.
Ein derartiges Exzenterelement läßt sich raumsparend und ohne störend vorstehende
Teile in das Ecklager integrieren und befindet sich dabei auch in einer gegen mutwillige
Betätigung weitestgehend geschützten Position. Die zwischen Trägerwinkel und Flügel-Befestigungswinkel
wirksamen Schwenkachsen werden bevorzugt von Befestigungsschrauben gebildet, die
am Trägerwinkel angreifen und den Flügel-Besfestigungswinkel durchsetzen. Auf diese
Weise wird eine besonders einfache, die Befestigungsschrauben mehrfach nutzende Konstruktion
erhalten.
[0008] Eine weitere vorteilhafte Ausführungsvariante der Erfindung zeichnet sich dadurch
aus, daß der Trägerwinkel zweiteilig ausgeführt ist und beide Winkelschenkel zueinander
im wesentlichen parallel verlaufende Verlängerungsabschnitte aufweisen, die am zugehörigen
Lagerband fixiert sind. Das Lagerband besitzt dabei bevorzugt eine etwa rechteckige
Paßaufnahme für die Verlängerungsabschnitte, die in dieser Paßaufnahme des Lagerbandes
fixiert, insbesondere mittels eines Stiftes dauerhaft und sicher befestigt werden
können.
[0009] Ein wesentlicher Vorteil dieser Variante besteht darin, daß eine Kombination der
Einheit aus Flügel-Befestigungswinkel und Trägerwinkel mit verschiedenen Lagerbändern
möglich ist.
[0010] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind in Unteransprüchen angegeben.
[0011] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnung
näher erläutert.
[0012] Die einzige Figur der Zeichnung zeigt eine schematische Darstellung eines gemäß
der Erfindung ausgebildeten Ecklagers in Verbindung mit einer unteren Flügelecke.
[0013] Nach der Zeichnung ist an einem unteren Eckbereich eines Flügels 1 ein mit dem allgemeinen
Bezugszeichen 5 gekennzeichnetes Beschlagteil angebracht, das an einem Lagerband
2 befestigt ist, welches wiederum eine Lagerhülse 3 umfaßt, in die ein Gelenkzapfen
4 eingreift, der einem blendrahmenfesten Beschlagteil zugeordnet ist.
[0014] Das Beschlagteil 5 besteht aus einem Flügel-Befestigungswinkel 6, der mittels mehrerer
den beiden Winkelschenkeln zugeordneter Befestigungsschrauben 11 am Flügel 1 fixiert
ist, sowie einem Trägerwinkel 7.
[0015] Dieser Trägerwinkel 7 ist über zwei Schwenkachsen 8, 9 bildende Befestigungsschrauben,
welche Öffnungen 13 im Flügel-Befestigungswinkel 6 durchsetzen, mit dem Flügel 1
verbunden und im Lagerband 2 gehaltert.
[0016] Im Bereich der dem Flügel-Befestigungswinkel 6 zugeordneten Befestigungsschrauben
11 ist der Trägerwinkel 7 jeweils mit Durchgangslöchern 12 versehen, so daß eine problemfreie
Befestigung der Gesamteinheit möglich ist.
[0017] Dem Eckwinkelbereich benachbart ist zwischen den vertikalen Schenkeln von Flügel-Befestigungswinkel
6 und Trägerwinkel 7 eine Verstelleinrichtung 10 vorgesehen. Diese Verstelleinrichtung
10 besteht aus einem Exzenterelement 14, das in einer Öffnung des Flügel-Befestigungswinkels
verdrehbar fixiert ist und in eine Führungsöffnung 15 im Trägerwinkel 7 eingreift.
Stirnseitig ist das Exzenterelement 14 mit einer den Eingriff eines Verstellwerkzeugs
ermöglichenden Ausnehmung versehen, so daß das Exzenterelement 14 in der jeweils
gewünschten Weise verstellt werden kann.
[0018] Aufgrund der Kopplung von Flügel-Befestigungswinkel 6 und Trägerwinkel 7 über die
beiden im Bereich der freien Enden von Flügel-Befestigungswinkel 6 und Trägerwinkel
7 vorgesehenen Schwenkachsen 8, 9 lassen sich Flügel-Befestigungswinkel 6 und Trägerwinkel
7 über das Exzenterelement 14 relativ zueinander verschwenken, so daß die Mittelebenen
von Flügel-Befestigungswinkel 6 und Trägerwinkel 7 relativ zueinander verstellt werden
können, was gleichbedeutend mit einer entsprechenden Verstellung des Flügels 1 und
damit einer Anpreßdruckregulierung ist.
[0019] Der Trägerwinkel 7 ist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel zweiteilig ausgebildet.
Beide Schenkel besitzen im Eckbereich des Winkels zueinander parallel verlaufende
Verlängerungsabschnitte 16, die in eine Paßaufnahme 18 im Lagerband 2 einführbar
und in dieser Paßaufnahme fixiert werden können. Dazu ist das Lagerband mit einer
entsprechenden Stiftöffnung 17 versehen, so daß ein Befestigungsstift in diese Öffnung
17 eingeschlagen werden kann und dabei entsprechende Öffnungen 19 in den Verlängerungsabschnitten
16 durchdringt.
[0020] Die zweiteilige Ausgestaltung des Trägerwinkels 7 erbringt einerseits fertigungstechnische
Vorteile, ermöglicht aber andererseits auf möglichst einfache Weise eine Verbindung
dieses eine Anpreßdruckregulierung ermöglichenden Beschlagteils 5 mit unterschiedlichen
Lagerbändern 2, so daß unterschiedlichen Gegebenheiten in der Praxis, wie der Verwendung
verschiedener Gelenkhülsen und Lagerbänder problemfrei Rechnung getragen werden kann.
Eine Uberschlagbefestigung der Gelenkhülse ist ohne weiteres möglich.
Bezugszeichenliste
[0021]
1 Flügel
2 Lagerband
3 Lagerhülse
4 Gelenkzapfen
5 Beschlagteil
6 Flügel-Befestigungswinkel
7 Trägerwinkel
8 Schwenkachse
9 Schwenkachse
10 Verstelleinrichtung
11 Befestigungsschraube
12 Durchgangsloch
13 Öffnung
14 Exzenterelement
15 Führungsöffnung
16 Verlängerungsabschnitte
17 Stiftöffnung
18 Paßaufnahme
19 Öffnungen
1. Ecklager für Schwenkflügel oder Schwenk-Kippflügel von Fenstern oder Türen,
bestehend aus einem einen Gelenkzapfen (4) tragenden Lagerbock und einer den Gelenkzapfen
(4) aufnehmenden Lagerhülse (3), die mit einem zur Befestigung an einer Flügelecke
bestimmten, winkelförmigen Beschlagteil (5) über eine Verstelleinrichtung (10) zur
Anpreßdruckregulierung verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß das winkelförmige Beschlagteil (5) als Doppelwinkelanordnung ausgebildet ist
und aus einem Flügel-Befestigungswinkel (6) und einem der Lagerhülse (3) zugeordneten
Trägerwinkel (7) besteht,
daß der Flügel-Befestigungswinkel (6) und der Trägerwinkel (7) im Bereich ihrer freien
Enden über Schwenkachsen (8, 9) gekoppelt sind, und
daß die Mittelebenen von Flügel-Befestigungswinkel (6) und Trägerwinkel (7) durch
die Verstelleinrichtung (10) relativ zueinander einstellbar sind.
2. Ecklager nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verstelleinrichtung (10) aus einem zwischen dem Flügel-Befestigungswinkel
(6) und Trägerwinkel (7) wirksamen Exzenterelement (14) besteht.
3. Ecklager nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Exzenterelement (14) im Bereich der Winkelecke angeordnet ist.
4. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Exzenterelement (14) im Flügel-Befestigungswinkel (6) verdrehbar gehaltert
ist, in eine Führungsöffnung (15) im Trägerwinkel (7) eingreift und stirnseitig betätigbar
ist.
5. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwenkachsen (8, 9) von Befestigungsschrauben gebildet sind, die am Trägerwinkel
(7) angreifen und den Flügel-Befestigungswinkel (6) insbesondere mit Spiel durchsetzen.
6. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Flügel-Befestigungswinkel (6) mittels Durchgangslöcher (12) im Trägerwinkel
(7) durchsetzende Befestigungsschrauben (11) fixiert ist.
7. Ecklager nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trägerwinkel (7) zweiteilig ausgeführt ist und beide Winkelschenkel zueinander
im wesentlichen parallel verlaufende Verlängerungsabschnitte (16) aufweisen, die am
zugehörigen Lagerband (2) fixiert sind.
8. Ecklager nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verlängerungsabschnitte (16) in einer im Querschnitt rechteckigen Paßaufnahme
(18) des als Formteil ausgebildeten Lagerbands (2) fixiert, insbesondere verstiftet
sind.