(19)
(11) EP 0 400 215 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.1990  Patentblatt  1990/49

(21) Anmeldenummer: 89119986.1

(22) Anmeldetag:  27.10.1989
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5A41G 3/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE ES FR GB GR IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 30.05.1989 DE 8906608 U
15.08.1989 US 393730

(71) Anmelder: Merges, Heinz
D-50667 Köln (DE)

(72) Erfinder:
  • Merges, Heinz
    D-50667 Köln (DE)

(74) Vertreter: Selting, Günther, Dipl.-Ing. et al
Patentanwälte von Kreisler, Selting, Werner Postfach 10 22 41
50462 Köln
50462 Köln (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Haarteil


    (57) Bei dem erfindungsgemäßen Haarteil ist der Trägerteil (100) als Korb aus frei endenden Stäben (31,32,33) aus­gebildet, die von einem Knotenstück (30) ausgehen und paarweise einen Zwischenraum begrenzen, der sich unter­brechungslos bis zum freien Ende der Stäbe (31,32,33) erstreckt. Die Stäbe (31,32,33) sind entweder direkt oder vermittels eines Halters mit Haaren bestückt. Der Vorteil eines solchen Trägerteiles (100) besteht darin, daß er eine erleichterte Herausziehung des Eigenhaares des Benutzers zwischen den Stäben (31,32,33) ermöglicht und einschließlich des Haaransatzes ein natürlich aus­sehendes Frisur-Erscheinungsbild des gemischten Haares bietet.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haarteil mit einem kopfkalottenförmigen Trägerteil für Haare, der aus ge­wölbten Stegen besteht.

    [0002] Bei Perücken besteht der Trägerteil aus einer schmieg­samen Stoffunterlage, die der Form des Kopfes angepaßt ist und in die die künstlichen oder natürlichen "fal­schen" Haare eingeknüpft sind. Ein solcher Trägerteil sitzt wie eine Mütze auf dem Kopf und bedeckt die eige­nen Haare des Perückenträgers vollständig, so daß eige­nes Haar nicht mehr zur Wirkung kommt. Um ein Festsit­zen der Perücke auf dem Kopf zu erzielen, muß sie stramm auf den Kopf aufgespannt sein. Dies ist für den Benutzer unangenehm, ohne daß ein Verrutschen der Pe­rücke zuverlässig verhindert wird. Außerdem kann die Kopfhaut nicht mehr atmen. Zur Überwindung der Nachtei­le von Perücken mit kappenartigem Trägerteil sind das Eigenhaar ergänzende Haarteile geschaffen worden, die eine Kombination von eigenem Haar und künstlichem oder natürlichem Zusatzhaar ermöglichen. Ein bekannter Haar­teil (DE 1 460 165) weist einen kopfkalottenförmigen Trägerteil aus gewölbten Stegen auf, die mit Haaren besetzt sind und die quer über den Kopf verlaufen. Die beiden Enden jedes Steges sind an einem geschlossenen Rahmen mit haubenartigem Umriß befestigt. Stege und Rahmen bilden ein Gitter mit quer über den Kopf verlau­fenden, ringsum geschlossenen Durchlässen, durch die eigenes Haar hindurchgezogen werden kann, um Eigenhaar und Zusatzhaar zu mischen. Zur Verkleinerung der Durch­ lässe sind Nebenstege vorgesehen. Das Hindurchziehen von Haaren durch die Gitterdurchlässe ist umständlich und es muß sehr sorgfältig und zeitaufwendig vorgegan­gen werden, damit der haubenartig auf dem Kopf liegende Rahmen und die Stege unter dem Eigenhaar versteckt wer­den. Am Haaransatz verläuft der Rahmen zungenförmig und gibt eine Haaransatzform vor, die einem natürlichen Verlauf nicht entspricht und vom Benutzer nicht ange­paßt werden kann. In Serienproduktion hergestellte Haarteile sind praktisch unbrauchbar, denn Stege und Rahmen aus Kunststoff müssen vor dem Trocknen und Er­härten der individuellen Kopfform entsprechend gepreßt werden, damit der Haarteil einen gewissen Paßsitz er­hält.

    [0003] Quer über den Kopf verlaufende gewölbte Stege sind auch bei einem anderen bekannten Haarteil vorhanden (DE 14 60 168). Die als Bogenglieder ausgebildeten Stege sind an ihren beiden Enden jeweils an einem seitlichen Hal­te- bzw. Klemmstück befestigt, das hinter der Schläfe über und/oder vor dem Ohr des Benutzers anzuordnen ist. Es ergeben sich sichelförmige Durchlässe für das Eigen­haar, die im Bereich der Ohren sehr eng sind. Das Her­ausziehen der eigenen Haare durch die ringsum geschlos­senen Durchlässe ist nicht einfach. Wenn zur Erleichte­rung des Herausziehens die Abstände der Stege vergrö­ßert werden, fallen die eigenen dünnen Haare zu stark zusammen, so daß sich das Haarteil vom Eigenhaar ab­setzt und eine natürlich aussehende Haarmischung nicht erreichbar ist. Das Frisieren des vorderen Haaransatzes ist schwierig, weil der vorderste Steg den Kopf über der Stirn reifenartig überspannt und eine Haargrenze definiert, die einem natürlichen Haaransatz nicht ent­spricht und eine Anpassung an individuelle Bedürfnisse nicht ermöglicht. Letzteres ist insbesondere bei dünnem Eigenhaar gravierend, das nicht ausreicht, um den Steg zu kaschieren. Die beiden Halte- bzw. Klemmstücke kön­nen - wenn sie den Haarteil ausreichend festhalten - den Benutzer schmerzhaft stören. Bei Herstellung des Haarteiles als Serienprodukt sind ein fester Halt und guter Sitz nicht auf jedem Kopf erzielbar, weil der für den Kopfformschluß des Trägerteiles und die Klemmwir­kung der Klemmstücke ausschlaggebende Abstand zwischen Kopfscheitelpunkt und Ohren sowie der Kopfdurchmesser bei jedem Menschen verschieden sind. Veränderungen zur Anpassung an individuelle Gegebenheiten von Kopfform und Frisur des Benutzers erlaubt der bekannte Haarteil nicht.

    [0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haar­teil mit einem kopfkalottenförmigen Trägerteil für Haa­re, der aus gewölbten Stegen besteht, so zu verbessern, daß er eine erleichterte Herausziehung des Eigenhaars zwischen den Stegen ermöglicht und einschließlich des Haaransatzes ein natürlich aussehendes Frisur-Erschei­nungsbild des gemischten Haares bietet.

    [0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trägerteil als Korb aus frei endenden Stäben ausge­bildet ist, die von einer Scheitelzone ausgehen und paarweise einen Zwischenraum begrenzen, der sich unter­brechungslos bis zum freien Ende der Stäbe erstreckt.

    [0006] Auf diese Weise entsteht ein spinnenförmiges Gebilde, dessen strahlenförmig verlaufende, zur Bildung eines Korbes gebogene Stäbe mit ihren freien Enden über die Kopfhaut gleitend von hinten her auf den Kopf aufge­schoben werden, bis die Scheitelzone, die praktisch den Boden des "Korbes" darstellt, gegen den Kopf anliegt.

    [0007] Bereits bei diesem Vorgehen werden die Stäbe unter das Eigenhaar versenkt. Zum vollständigen Herausziehen des Eigenlaares zwischen den Stäben wird vom Haaransatz her ein spitzer Gegenstand, z.B. eine Haarnadel oder ein Stielkamm, gegen die Scheitelzone des Trägerteiles ge­zogen, wobei die Haare in dem jeweiligen freien Zwi­schenraum zwischen zwei Stäben mühelos hochgenommen werden. Dieser Vorgang läßt sich rasch und einfach durchführen und anschließend wird die gleichmäßige Mi­schung aus Eigenhaar und Zusatzhaar über dem Trägerteil gekämmt und es entsteht eine natürlich aussehende fül­lige Frisur. Da die Stäbe auch im Bereich des Stirnan­satzes frei enden, ist dieser kritische Bereich nach vorne offen und die Stäbe reichen bis an den natürli­chen Stirnansatz heran, ohne ihn in Querrichtung zu begrenzen. Der erfindungsgemäße Trägerteil erlaubt so­gar ein Durchfahren der Haare mit den Fingern. Da die Stäbe in Richtung ihrer Wölbung elastisch nachgiebig sind, paßt eine einheitliche Trägerteilgröße auf viele verschiedene Köpfe und umspannt sie mit gleichmäßiger Haltekraft, so daß der Haarteil als preiswertes Serien­produkt herstellbar ist.

    [0008] Wenn die Kopfform, die Art des Haaransatzes oder die gewünschte Frisur es verlangen, können die vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Stäbe zur beliebigen Verkür­zung einfach abgeschnitten werden. Zu diesem Zweck sind sie vorzugsweise flach oder mit kleinem Kreisquer­schnitt ausgebildet. Der gewünschte Effekt des Haartei­les ist für die Länge der Stäbe generell bestimmend. Sie können sich - ausgehend von der Scheitelzone - nach allen Seiten über den ganzen Oberkopf erstrecken oder so verteilt und bemessen sein, daß sie nur auf Teilen des Oberkopfes vorhanden sind. Die Scheitelzone kann exzentrisch angeordnet sein, so daß sie im oberen Be­ reich des Hinterkopfes liegt und die nach vorne ragen­den Stäbe länger sind als die restlichen Stäbe. Hier­durch ergibt sich ein sehr guter Paßsitz des Trägertei­les. Außerdem ist vorteilhaft, daß am Hinterkopf eine starke Haarkonzentration auftritt, die hier meistens besonders erwünscht ist. Wenn Kopfform und Frisur des Haarteilträgers es verlangen, kann die Scheitelzone in bezug auf die Stäbe im wesentlichen mittig vorgesehen sein.

    [0009] Die Scheitelzone weist ein Knotenstück auf, von dem die Stäbe sternförmig ausgehen. In diesem Falle ist das Knotenstück z.B. eine runde Platte, von der die Stäbe radial verlaufen. Die Zwischenräume sind dabei etwa dreieckig. Da bei eng angeordneten Stäben der spitze Winkel das Hindurchziehen von Haaren erschweren kann, werden langgestreckte Knotenstücke bevorzugt. Ein sol­ches Knotenstück verläuft quer über den Trägerteil und die Stäbe gehen von diesem zueinander etwa parallelver­laufend aus, so daß sie etwa rechteckige Zwischenräume begrenzen. Das langgestreckte Knotenstück ist ein Rie­gelteil, der den Kopf etwa in der Verbindungslinie zwi­schen beiden Ohrmuschelenden überspannt. Die Knoten­stücke können jeweils einen Durchlaß für ein Befesti­gungselement, wie eine Haarnadel oder -Klammer aufwei­sen.

    [0010] Das Knotenstück und die von diesem kranzförmig ausge­henden Stäbe können einstückig aus Kunststoff gespritzt sein. Zur Erzielung größerer Zusatzhaardichte werden möglichst viele Stäbe angebracht, wobei allerdings eine vernünftige Breite der Zwischenräume zur leichten Hin­durchziehung des Eigenhaars freibleiben muß. Die Winkel der dreieckigen Zwischenräume bzw. die Abstände paral­ leler Stäbe können verschieden sein, wodurch ebenfalls Anpassungen an unterschiedliche Eigenhaardichte und Frisur möglich sind. Am Hinterkopfbereich des Haartei­les kann eine Lücke zwischen Stäben freigelassen sein, die bewirkt, daß beim Zurücklegen des Kopfes der Haar­teil nicht durch Auftreffen eines Stabendes auf den Nacken nach vorne geschoben wird. Insbesondere bei ex­zentrisch angeordneter Scheitelzone ist dies vorteil­haft. Eine Verkürzung der Stäbe im Hinterkopfbereich zur Bildung eines Ausschnittes oder ein Auseinanderbie­gen von Stäben kann ebenfalls günstig sein.

    [0011] Die Haare können an den Stäben durch Verkleben, Ein­klemmen oder Verschweißen direkt befestigt sein. In diesem Zusammenhang ist vorteilhafterweise das Knoten­stück als separater Körper gestaltet, mit dem Stäbe lösbar verbindbar sind. Auf diese Weise kann der Haar­teilbenutzer die gewünschte Dichte und /oder Farbsträh­neneinfügung des Zusatzhaares durch Herausnehmen oder Einsetzen von Stäben selbst regulieren. Außerdem kann der Haarteil als Demonstrationsmodell für beispielswei­se unterschiedliche Haarsträhnenfarben benutzt werden, die dem Benutzer vor dem Einfärben von Strähnen im ei­genen Haar anschaulich den späteren Effekt zeigen und bei der Farbenwahl behilflich sind. Zur Erzielung der lösbaren Verbindung kann das Knotenstück als Platte mit radialen Taschen ausgebildet sein, in die die Stäbe herausziehbar einsteckbar sind.

    [0012] Infolge des Hineinschiebens der frei endenden Stäbe des Trägerteils in das Eigenhaar wird ein gewisser Halt des Trägerteils erreicht. Eine zusätzliche Befestigung ist jedoch zweckmäßig. Zu diesem Zweck kann eine Befesti­gungsnadel durch den Durchlaß im Knotenstück in einen Haarknoten unterhalb des Knotenstückes gesteckt werden. Eine weitere Befestigungsmöglichkeit besteht darin, daß mindestens einige der Stäbe an wenigstens einem Längs­rand Widerhaken aufweisen, deren Öffnungen der Schei­telzone zugewandt sind. Da die Widerhaken gegen die Scheitelzone orientiert sind, behindern sie das Heraus­ziehen der Eigenhaare vom Haaransatz in Richtung der Scheitelzone nicht.

    [0013] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Haare an mit den Stäben verbindbaren Haltern befestigt sein. Die Halter können bevorzugt aus Schläuchen beste­hen, die auf die Stäbe aufsteckbar sind. Die Befesti­gung der Haare an den Schläuchen kann durch Verkleben, Einklemmen, Verschweißen oder Einknüpfen erfolgen. Bei lösbarer Aufsteckbarkeit der Schläuche auf die Stäbe kann ein Sortiment von mit unterschiedlich gefärbten Haaren besetzten Schlauchabschnitten einem Trägerteil zugeordnet sein, so daß verschiedene Zusatzhaareffekte, ggf. zur Demonstration erzielbar sind. Die Befestigung der Haare an Schläuchen ist außerdem herstellungsmäßig und aus Gründen erleichterter Transportierbarkeit als Schlauch-Rollenwickel günstig. Die Schläuche sind vor­zugsweise abgeflacht und die Haare sind an ihre äußere Flachseite angesetzt. Auf diese Weise gelangen die Haa­re näher an die Kopfhaut und die Trägerfläche in Querrichtung des Schlauches gesehen - wird gegenüber einem Schlauch mit kreisförmigem Quersclnitt vergrö­ßert. Durch Längsriffelung der Schlauchinnenseite und der Stabaußenseite läßt sich eine erleichterte Schieb­barkeit der Schläuche auf den Stäben erreichen. Die Stäbe können ein oder mehrfach in der zur Kopfhaut pa­rallelen Ebene gebogen sein. Die aufgesteckten Schläu­che folgen diesem Verlauf nachgiebig.

    [0014] Die Schläuche können gleich lang oder länger als die Stäbe sein, auf die sie aufgesteckt sind. Im zweiten Falle sind die von der Scheitelzone abstehenden kürze­ren Stäbe nur Aufsteckstutzen für die Schläuche, die selbst als korbbildende Stäbe fungieren.

    [0015] In der Zeichnung sind Ausführungsbespiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigt:

    Fig. 1 einen Trägerteil ohne Haarbesatz in per­spektivischer Ansicht,

    Fig. 2 den Trägerteil nach Figur 1 in Draufsicht,

    Fig. 3 den Trägerteil nach Figuren 1 und 2 in Seitenansicht,

    Fig. 4 das Knotenstück mit einem abgewandelten Stab,

    Fig. 5 und 6 Querschnitte durch zwei Stäbe, mit denen natürliche oder künstliche Haare auf unterschied­liche Weise verbunden sind,

    Fig. 7 - 10 Ansichten einer zweiten Ausführungs­form des Trägerteiles ohne Haarbesatz von der Seite, von oben, hinten und vorne,

    Fig. 11 einen Stab mit aufgeschobenem, haarbe­setzten Schlauch und

    Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines Schlauches mit eingeknüpften Haaren.



    [0016] Ein kopfkalottenförmiger Trägerteil 10 eines Haarteiles besteht im wesentlichen aus einer Vielzahl von feder­elastischen, zur Bildung eines Korbes gebogenen Stäben 12 und 13 aus Kunststoff, vorzugsweise glasklarem Mate­rial, die radial von einem kreisförmigen Knotenstück 11 ausgehen und unterschiedliche Länge haben können. Das plattenartige, flache Knotenstück 11 kann durch Her­stellung des Trägerteiles 10 im Spritzgußverfahren ein­ stückig mit den Stäben 12, 13 ausgebildet sein, die kreisförmigen oder abgeflachten Querschnitt haben kön­nen und deren Außenfläche vorsprungslos glatt ist. In bezug auf die Kopfkalotte ist das Knotenstück bei dem Beispiel der Fig. 1 - 3 exzentrisch angeordnet, so daß es auf dem Hinterkopf des Benutzers liegt. Die vorderen Stäbe 12 sind dem vorderen Bereich des Kopfes zugeord­net und erstrecken sich gegen den Stirnansatz des Haa­res, an dem sie frei enden. Je nach Verlauf des Stirn­ansatzes und gewünschter Frisur können die Stäbe 12 durch Abschneiden verkürzt werden. Die Stäbe 13 sind kürzer als die vorderen Stäbe 12 und sie erstrecken sich radial vom Knotenstück 11 über die Seiten des Kop­fes und den Hinterkopf. Eine beliebige Kürzung auch dieser Stäbe durch Abschneiden ist möglich, so daß durch ungleiche Länge der Stäbe bestimmte Effekte und Anpassungen an Kopf und Frisur des Benutzers erzielbar sind.

    [0017] Die Stäbe 12 und 13 schließen paarweise etwa dreieckige Zwischenräume 14 ein, deren Spitze am Knotenstück 11 liegt und die über ihre Gesamterstreckung offen und frei von Querstreben sind. Die Winkel zwischen den Stä­ben 12, 13 können gleich oder gruppenweise unterschied­lich sein, um die Anzahl der Stäbe 12, 13 in Abhängig­keit von der vorhandenen Eigenhaardichte zu variieren. Ein größerer Winkel zwischen zwei Stäben 13a, 13b ist in der Nasenebene am Hinterkopfbereich des Trägerteils 10 vorgesehen, wodurch eine Lücke 15 in dem Kranz von Stäben 12, 13 entsteht. Diese Lücke 15 bewirkt, daß der Haarteilträger den Kopf durch Stäbe ungehindert nach hinten neigen kann (Fig. 2).

    [0018] Jeder Stab 12, 13 und das Knotenstück 11 sind auf ihrer dem Kopf des Benutzers abgewandten Fläche mit Haaren 20 besetzt, die beliebig eingefärbt und/oder gewellt sein können (Fig. 1A). Der Haarteil 120 wird so auf den Kopf des Benutzers von hinten her aufgeschoben, daß die freien stumpfen Enden der Stäbe 12, 13 über die Kopf­haut gleiten, bis das Knotenstück 11 gegen den Hinter­kopf anliegt. Sodann wird gegen den Haaransatz, also im Bereich der freien Enden aller Stäbe 12, 13, ein spit­zer Gegenstand angesetzt, der durch jeden dreieckigen Zwischenraum 14 gegen das Knotenstück 11 über die Kopf­haut gezogen wird. Dabei werden die eigenen Haare 21 (Fig. 1A) mühelos herausgezogen und können mit den Zu­satzhaaren 20 einheitlich vermischt werden, so daß das dünne Eigenhaar 21 durch den Haarteil 120 aufgefüllt und eine volumenreiche Frisur erzielt wird, bei der auch der Stirnansatz infolge der frei endenden Stäbe 12 ein natürliches Erscheinungsbild bietet.

    [0019] Zur Befestigung des Haarteiles 120 auf dem Kopf können Haarnadeln zwischen den zylindrischen, glatten Stäben 12, 13 im Bereich des Knotenstückes 11 eingesteckt wer­den. Alternativ kann jeder Stab 112,113 (Fig. 4) mit Widerhaken 16 besetzt sein, deren Öffnungen gegen das Knotenstück 111 gerichtet sind, so daß beim Herauszie­hen der eigenen Haare mit einem in Richtung des Pfeiles A über die Kopfhaut bewegten Hilfsinstrument die Wider­haken 16 nicht stören. Bei dem Beispiel der Figur 4 ist das Knotenstück 111 als kreisförmige Platte 17 ausge­bildet, die von einem zentralen Loch 19 durchsetzt ist, das oben und unten offen ist und durch das z.B. eine sogenannte Reiternadel drehend in einen Haarknoten auf dem Hinterkopf einführbar ist. Reiternadeln haben eine Schraubenwendelung und bieten dem Haarteil 120 guten Halt auf dem Kopf. Über den Umfang der Platte 17 sind radial gerichtete, nach außen offene Taschen 18 ver­teilt. Jede Tasche 18 dient der klemmenden Aufnahme eines angepaßten Endes eines Stabes 12, 13 oder 112, 113, die beliebig aus den Taschen 18 herausziehbar sind. Auf diese Weise wird ein Austausch von Stäben mit unterschiedlichem Haarbesatz ermöglicht und der Haar­teil 120 kann als Demonstrationsmodell benutzt werden.

    [0020] Die Befestigung der Haare 20 auf den Stäben 12, 13 bzw. 112, 113 ist in Figuren 5 und 6 veranschaulicht. Zur Vergrößerung der mit Haaren besetzbaren Oberfläche je­des Stabes 12, 13, 112, 113 ist dieser im Querschnitt vorzugsweise halbrund mit nach außen gewandter Rundung gestaltet, wie in Figuren 5 und 6 unter Bezugnahme auf Stab 12 gezeigt ist. Der Stab 12 ist gemäß Figur 5 auf seiner halbkreisförmigen Außenfläche über die gesamte Länge mit längeren und/oder kürzeren Haaren 20 beklebt oder verschweißt.

    [0021] In Figur 6 ist Stab 12 längsgeteilt und in den Klemm­spalt 12a sind Haare 20 eingeklemmt. Die beiden Längs­hälften des Stabes 12 werden anschließend haftfest mit­einander verbunden.

    [0022] Während bei dem Beispiel der Figuren 1 bis 3 und 4 das Knotenstück 11 bzw. 111 eine kreisförmige Platte war, ist das Knotenstück 30 des Trägerteils 100 gemäß Figu­ren 7 bis 10 als länglicher Riegel gestaltet, dessen Längsachse in der Ebene der Ohren des Haarteilträgers verläuft. Das längliche Knotenstück 30 bildet die im oberen Teil des Hinterkopfes plazierte Scheitelzone, von der Stäbe 31, 32, 33 ringsrum ausgehen, die so ge­bogen sind, daß der Trägerteil 100 ein korbartiges Ge­bilde darstellt, das den Kopf passend aufnimmt. Da die Stäbe 31, 32, 33 federelastisch sind, paßt ein Träger­ teil 100 auf unterschiedlichste Formen und Größen von Köpfen. Die langgestreckte Form des Knotenstückes 30 macht es möglich, die vorderen Stäbe 31 und die hinte­ren Stäbe 33 so von dem Knotenstück 30 ausgehen zu las­sen, daß sie größtenteils zueinander parallel verlaufen und die Zwischenräume 34 am oberen Ende etwa gleiche Breite wie am unteren Ende haben. Die Vermeidung von spitzen Ecken erleichtert das Hindurchziehen des Eigen­laares zwischen den Stäben. Die den beiden Enden des Knotenstückes 30 zugeordneten vorderen Stäbe 31a sind zusätzlich zu ihrer Wölbung zur Anpassung an die Kopf­form in der Ebene der Kopffläche mindestens einmal ge­bogen, wodurch sich eine natürliche Anpassung des Ver­laufes der Haare des Haarteiles an eine Frisur errei­chen läßt. Die seitliclen Stäbe 32 und die endseitigen Stäbe 33 können ebenfalls in der Ebene des Kopfes gebo­gen sein. Ein Ausschnitt 35 am unteren Rand der hinte­ren Stäbe 33 vermeidet eine Behinderung des Haarteil­trägers beim Nachhintenlegen des Kopfes.

    [0023] Das Knotenstück 30, das mit den Stäben 31, 32, 33 ein­stückig als Spritzgußteil gefertigt sein kann, hat in der Mitte einen Längsschlitz 36, der als Durchlaß für Haarnadeln oder dergleichen dient, die in einen unter­halb des Kopfstückes 30 geflochtenen Haarknoten einge­steckt werden und den Trägerteil 100 gegen Verrutschen sichern.

    [0024] Die Stäbe 31, 32, 33 haben bei dem gezeichneten Bei­spiel kreisförmigen Querschnitt. Anstatt wie in Figuren 5 und 6 gezeigt, direkt mit Haaren besetzt zu sein, befinden sich die Haare auf flexiblen Schläuchen 40, vorzugsweise aus glasklarem Kunststoffmaterial, die reibungsschlüssig auf die Stäbe 31, 32, 33 aufschiebbar sind und sich durch ihre Flexibilität der Form der Stä­ be anpassen. Die Länge jedes Schlauches 40 entspricht der Länge des Stabes 31, 32, 33, für den er bestimmt ist. Zur sicheren Verbindung der Stäbe 31, 32, 33 mit den Schläuchen 40 sind die Schläuche 40 auf ihrer mit Haaren besetzten äußeren Seite an einem Ende mit einem Loch versehen, das beim Aufschieben des Schlauches 40 auf einen Stab einen Stift 41 aufnimmt, der von den Stäben 31, 32, 33 im Bereich des Knotenstückes 30 auf­ragt (Fig. 11). Wenn der Trägerteil 100 mit den Schläu­chen 40 zur Demonstration von Haartönungsfarben benutzt werden soll, entfallen Sicherungsmittel, damit die Schläuche von den Stäben 31, 32, 33 leicht abziehbar sind.

    [0025] Um die Fläche für den Haarbesatz auf den Schläuchen 40 möglichst groß zu machen, sind sie - wie die Endansicht der Anordnung nach Fig. 11 zeigt - flachgedrückt, so daß sie zwar den Stab 31, 32, 33 mit kreisförmigem Querschnitt aufnehmen können, jedoch diesen an zwei parallelen Seiten überragen. Im übrigen ist diese Form günstig, weil eine gute Anlage gegen die Kopfhaut erreicht wird und die Haare der Kopfhaut nähergebracht werden.

    [0026] Ein flexibler Schlauch 40 mit flachgedrücktem Quer­schnitt oder ein flexibler Schlauch 40a (Fig.12) mit kreisförmigem Querschnitt ist in seiner Wand mit einer geraden Reihe 45 von Löchern 46 versehen, zwischen de­nen Zwischenstege 47 vorhanden sind. Mit Hilfe einer Knüpfnadel werden durch die Löcher 46 Büschel von Haa­ren 22 gezogen und an den Zwischenstegen 47 jeweils festgeknüpft. Die Dichte des Haarbesatzes hängt von der Breite der Stege 47, d.h. von dem gegenseitigen Abstand der Löcher 46, ab. Diese Befestigungsart ist haltbar. Außerdem erleichtert sie Reparaturen durch einfachen Ersatz von Haarbüscheln 22.


    Ansprüche

    1. Haarteil mit einem kopfkalottenförmigen Trägerteil für Haare, der aus gewölbten Stegen besteht,
    dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (10) als Korb aus frei endenden Stäben (12,13) ausgebildet ist, die von einer Scheitelzone ausgehen und paarweise einen Zwischenraum (14) begren­zen, der sich unterbrechungslos bis zum freien Ende der Stäbe (12,13) erstreckt.
     
    2. Haarteil nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelzone ein Knotenstück (11) aufweist, von dem die Stäbe (12;13) sternförmig ausgehen.
     
    3. Haarteil nach Anspruch 1,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelzone ein Knotenstück (30) aufweist, das quer über den Trägerteil (100) verläuft und von dem die Stäbe (31, 32, 33) etwa parallel zueinander ausgehen.
     
    4. Haarteil nach Anspruch 1 bis 3,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der Stäbe (12,13) direkt mit Haaren besetzt sind.
     
    5. Haarteil nach Anspruch 4,
    dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Stäbe (112,113) an wenigstens einem Längsrand Widerhaken (16) aufweisen, deren Öff­nungen dem Knotenpunkt (111) zugewandt sind.
     
    6. Haarteil nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
    dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Stäbe (112,113) mit dem Knoten­stück (111) lösbar verbindbar sind.
     
    7. Haarteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Haare an mit den Stäben (31, 32, 33) verbindbaren Haltern befestigt sind.
     
    8. Haarteil nach Anspruch 7,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Halter aus flexiblen Schläuchen (40;40a) bestehen, die auf die Stäbe (31, 32, 33) aufsteckbar sind.
     
    9. Haarteil nach Anspruch 8,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (40) abgeflacht sind und die Haare (20) von ihrer äußeren Flachseite ausgehen.
     
    10. Haarteil nach Anspruch 8 oder 9,
    dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlauch (40a) mit mindestens einer geraden Reihe (45) von Löchern (46) und Zwischenstegen (47) versehen ist und daß an den Zwischenstegen (47) Haarbüschel (22) festgeknüpft sind.
     
    11. Haarteil nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
    dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (40;40a) gleich lang oder länger als die Stäbe (31, 32, 33) sind, auf die sie aufgesteckt sind.
     




    Zeichnung













    Recherchenbericht