[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Haarteil mit einem kopfkalottenförmigen Trägerteil
für Haare, der aus gewölbten Stegen besteht.
[0002] Bei Perücken besteht der Trägerteil aus einer schmiegsamen Stoffunterlage, die der
Form des Kopfes angepaßt ist und in die die künstlichen oder natürlichen "falschen"
Haare eingeknüpft sind. Ein solcher Trägerteil sitzt wie eine Mütze auf dem Kopf und
bedeckt die eigenen Haare des Perückenträgers vollständig, so daß eigenes Haar nicht
mehr zur Wirkung kommt. Um ein Festsitzen der Perücke auf dem Kopf zu erzielen, muß
sie stramm auf den Kopf aufgespannt sein. Dies ist für den Benutzer unangenehm, ohne
daß ein Verrutschen der Perücke zuverlässig verhindert wird. Außerdem kann die Kopfhaut
nicht mehr atmen. Zur Überwindung der Nachteile von Perücken mit kappenartigem Trägerteil
sind das Eigenhaar ergänzende Haarteile geschaffen worden, die eine Kombination von
eigenem Haar und künstlichem oder natürlichem Zusatzhaar ermöglichen. Ein bekannter
Haarteil (DE 1 460 165) weist einen kopfkalottenförmigen Trägerteil aus gewölbten
Stegen auf, die mit Haaren besetzt sind und die quer über den Kopf verlaufen. Die
beiden Enden jedes Steges sind an einem geschlossenen Rahmen mit haubenartigem Umriß
befestigt. Stege und Rahmen bilden ein Gitter mit quer über den Kopf verlaufenden,
ringsum geschlossenen Durchlässen, durch die eigenes Haar hindurchgezogen werden kann,
um Eigenhaar und Zusatzhaar zu mischen. Zur Verkleinerung der Durch lässe sind Nebenstege
vorgesehen. Das Hindurchziehen von Haaren durch die Gitterdurchlässe ist umständlich
und es muß sehr sorgfältig und zeitaufwendig vorgegangen werden, damit der haubenartig
auf dem Kopf liegende Rahmen und die Stege unter dem Eigenhaar versteckt werden.
Am Haaransatz verläuft der Rahmen zungenförmig und gibt eine Haaransatzform vor, die
einem natürlichen Verlauf nicht entspricht und vom Benutzer nicht angepaßt werden
kann. In Serienproduktion hergestellte Haarteile sind praktisch unbrauchbar, denn
Stege und Rahmen aus Kunststoff müssen vor dem Trocknen und Erhärten der individuellen
Kopfform entsprechend gepreßt werden, damit der Haarteil einen gewissen Paßsitz erhält.
[0003] Quer über den Kopf verlaufende gewölbte Stege sind auch bei einem anderen bekannten
Haarteil vorhanden (DE 14 60 168). Die als Bogenglieder ausgebildeten Stege sind an
ihren beiden Enden jeweils an einem seitlichen Halte- bzw. Klemmstück befestigt,
das hinter der Schläfe über und/oder vor dem Ohr des Benutzers anzuordnen ist. Es
ergeben sich sichelförmige Durchlässe für das Eigenhaar, die im Bereich der Ohren
sehr eng sind. Das Herausziehen der eigenen Haare durch die ringsum geschlossenen
Durchlässe ist nicht einfach. Wenn zur Erleichterung des Herausziehens die Abstände
der Stege vergrößert werden, fallen die eigenen dünnen Haare zu stark zusammen, so
daß sich das Haarteil vom Eigenhaar absetzt und eine natürlich aussehende Haarmischung
nicht erreichbar ist. Das Frisieren des vorderen Haaransatzes ist schwierig, weil
der vorderste Steg den Kopf über der Stirn reifenartig überspannt und eine Haargrenze
definiert, die einem natürlichen Haaransatz nicht entspricht und eine Anpassung an
individuelle Bedürfnisse nicht ermöglicht. Letzteres ist insbesondere bei dünnem Eigenhaar
gravierend, das nicht ausreicht, um den Steg zu kaschieren. Die beiden Halte- bzw.
Klemmstücke können - wenn sie den Haarteil ausreichend festhalten - den Benutzer
schmerzhaft stören. Bei Herstellung des Haarteiles als Serienprodukt sind ein fester
Halt und guter Sitz nicht auf jedem Kopf erzielbar, weil der für den Kopfformschluß
des Trägerteiles und die Klemmwirkung der Klemmstücke ausschlaggebende Abstand zwischen
Kopfscheitelpunkt und Ohren sowie der Kopfdurchmesser bei jedem Menschen verschieden
sind. Veränderungen zur Anpassung an individuelle Gegebenheiten von Kopfform und Frisur
des Benutzers erlaubt der bekannte Haarteil nicht.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Haarteil mit einem kopfkalottenförmigen
Trägerteil für Haare, der aus gewölbten Stegen besteht, so zu verbessern, daß er
eine erleichterte Herausziehung des Eigenhaars zwischen den Stegen ermöglicht und
einschließlich des Haaransatzes ein natürlich aussehendes Frisur-Erscheinungsbild
des gemischten Haares bietet.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trägerteil als Korb aus
frei endenden Stäben ausgebildet ist, die von einer Scheitelzone ausgehen und paarweise
einen Zwischenraum begrenzen, der sich unterbrechungslos bis zum freien Ende der
Stäbe erstreckt.
[0006] Auf diese Weise entsteht ein spinnenförmiges Gebilde, dessen strahlenförmig verlaufende,
zur Bildung eines Korbes gebogene Stäbe mit ihren freien Enden über die Kopfhaut gleitend
von hinten her auf den Kopf aufgeschoben werden, bis die Scheitelzone, die praktisch
den Boden des "Korbes" darstellt, gegen den Kopf anliegt.
[0007] Bereits bei diesem Vorgehen werden die Stäbe unter das Eigenhaar versenkt. Zum vollständigen
Herausziehen des Eigenlaares zwischen den Stäben wird vom Haaransatz her ein spitzer
Gegenstand, z.B. eine Haarnadel oder ein Stielkamm, gegen die Scheitelzone des Trägerteiles
gezogen, wobei die Haare in dem jeweiligen freien Zwischenraum zwischen zwei Stäben
mühelos hochgenommen werden. Dieser Vorgang läßt sich rasch und einfach durchführen
und anschließend wird die gleichmäßige Mischung aus Eigenhaar und Zusatzhaar über
dem Trägerteil gekämmt und es entsteht eine natürlich aussehende füllige Frisur.
Da die Stäbe auch im Bereich des Stirnansatzes frei enden, ist dieser kritische Bereich
nach vorne offen und die Stäbe reichen bis an den natürlichen Stirnansatz heran,
ohne ihn in Querrichtung zu begrenzen. Der erfindungsgemäße Trägerteil erlaubt sogar
ein Durchfahren der Haare mit den Fingern. Da die Stäbe in Richtung ihrer Wölbung
elastisch nachgiebig sind, paßt eine einheitliche Trägerteilgröße auf viele verschiedene
Köpfe und umspannt sie mit gleichmäßiger Haltekraft, so daß der Haarteil als preiswertes
Serienprodukt herstellbar ist.
[0008] Wenn die Kopfform, die Art des Haaransatzes oder die gewünschte Frisur es verlangen,
können die vorzugsweise aus Kunststoff gefertigten Stäbe zur beliebigen Verkürzung
einfach abgeschnitten werden. Zu diesem Zweck sind sie vorzugsweise flach oder mit
kleinem Kreisquerschnitt ausgebildet. Der gewünschte Effekt des Haarteiles ist für
die Länge der Stäbe generell bestimmend. Sie können sich - ausgehend von der Scheitelzone
- nach allen Seiten über den ganzen Oberkopf erstrecken oder so verteilt und bemessen
sein, daß sie nur auf Teilen des Oberkopfes vorhanden sind. Die Scheitelzone kann
exzentrisch angeordnet sein, so daß sie im oberen Be reich des Hinterkopfes liegt
und die nach vorne ragenden Stäbe länger sind als die restlichen Stäbe. Hierdurch
ergibt sich ein sehr guter Paßsitz des Trägerteiles. Außerdem ist vorteilhaft, daß
am Hinterkopf eine starke Haarkonzentration auftritt, die hier meistens besonders
erwünscht ist. Wenn Kopfform und Frisur des Haarteilträgers es verlangen, kann die
Scheitelzone in bezug auf die Stäbe im wesentlichen mittig vorgesehen sein.
[0009] Die Scheitelzone weist ein Knotenstück auf, von dem die Stäbe sternförmig ausgehen.
In diesem Falle ist das Knotenstück z.B. eine runde Platte, von der die Stäbe radial
verlaufen. Die Zwischenräume sind dabei etwa dreieckig. Da bei eng angeordneten Stäben
der spitze Winkel das Hindurchziehen von Haaren erschweren kann, werden langgestreckte
Knotenstücke bevorzugt. Ein solches Knotenstück verläuft quer über den Trägerteil
und die Stäbe gehen von diesem zueinander etwa parallelverlaufend aus, so daß sie
etwa rechteckige Zwischenräume begrenzen. Das langgestreckte Knotenstück ist ein Riegelteil,
der den Kopf etwa in der Verbindungslinie zwischen beiden Ohrmuschelenden überspannt.
Die Knotenstücke können jeweils einen Durchlaß für ein Befestigungselement, wie
eine Haarnadel oder -Klammer aufweisen.
[0010] Das Knotenstück und die von diesem kranzförmig ausgehenden Stäbe können einstückig
aus Kunststoff gespritzt sein. Zur Erzielung größerer Zusatzhaardichte werden möglichst
viele Stäbe angebracht, wobei allerdings eine vernünftige Breite der Zwischenräume
zur leichten Hindurchziehung des Eigenhaars freibleiben muß. Die Winkel der dreieckigen
Zwischenräume bzw. die Abstände paral leler Stäbe können verschieden sein, wodurch
ebenfalls Anpassungen an unterschiedliche Eigenhaardichte und Frisur möglich sind.
Am Hinterkopfbereich des Haarteiles kann eine Lücke zwischen Stäben freigelassen
sein, die bewirkt, daß beim Zurücklegen des Kopfes der Haarteil nicht durch Auftreffen
eines Stabendes auf den Nacken nach vorne geschoben wird. Insbesondere bei exzentrisch
angeordneter Scheitelzone ist dies vorteilhaft. Eine Verkürzung der Stäbe im Hinterkopfbereich
zur Bildung eines Ausschnittes oder ein Auseinanderbiegen von Stäben kann ebenfalls
günstig sein.
[0011] Die Haare können an den Stäben durch Verkleben, Einklemmen oder Verschweißen direkt
befestigt sein. In diesem Zusammenhang ist vorteilhafterweise das Knotenstück als
separater Körper gestaltet, mit dem Stäbe lösbar verbindbar sind. Auf diese Weise
kann der Haarteilbenutzer die gewünschte Dichte und /oder Farbsträhneneinfügung
des Zusatzhaares durch Herausnehmen oder Einsetzen von Stäben selbst regulieren. Außerdem
kann der Haarteil als Demonstrationsmodell für beispielsweise unterschiedliche Haarsträhnenfarben
benutzt werden, die dem Benutzer vor dem Einfärben von Strähnen im eigenen Haar anschaulich
den späteren Effekt zeigen und bei der Farbenwahl behilflich sind. Zur Erzielung der
lösbaren Verbindung kann das Knotenstück als Platte mit radialen Taschen ausgebildet
sein, in die die Stäbe herausziehbar einsteckbar sind.
[0012] Infolge des Hineinschiebens der frei endenden Stäbe des Trägerteils in das Eigenhaar
wird ein gewisser Halt des Trägerteils erreicht. Eine zusätzliche Befestigung ist
jedoch zweckmäßig. Zu diesem Zweck kann eine Befestigungsnadel durch den Durchlaß
im Knotenstück in einen Haarknoten unterhalb des Knotenstückes gesteckt werden. Eine
weitere Befestigungsmöglichkeit besteht darin, daß mindestens einige der Stäbe an
wenigstens einem Längsrand Widerhaken aufweisen, deren Öffnungen der Scheitelzone
zugewandt sind. Da die Widerhaken gegen die Scheitelzone orientiert sind, behindern
sie das Herausziehen der Eigenhaare vom Haaransatz in Richtung der Scheitelzone nicht.
[0013] In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung können die Haare an mit den Stäben verbindbaren
Haltern befestigt sein. Die Halter können bevorzugt aus Schläuchen bestehen, die
auf die Stäbe aufsteckbar sind. Die Befestigung der Haare an den Schläuchen kann
durch Verkleben, Einklemmen, Verschweißen oder Einknüpfen erfolgen. Bei lösbarer Aufsteckbarkeit
der Schläuche auf die Stäbe kann ein Sortiment von mit unterschiedlich gefärbten Haaren
besetzten Schlauchabschnitten einem Trägerteil zugeordnet sein, so daß verschiedene
Zusatzhaareffekte, ggf. zur Demonstration erzielbar sind. Die Befestigung der Haare
an Schläuchen ist außerdem herstellungsmäßig und aus Gründen erleichterter Transportierbarkeit
als Schlauch-Rollenwickel günstig. Die Schläuche sind vorzugsweise abgeflacht und
die Haare sind an ihre äußere Flachseite angesetzt. Auf diese Weise gelangen die Haare
näher an die Kopfhaut und die Trägerfläche in Querrichtung des Schlauches gesehen
- wird gegenüber einem Schlauch mit kreisförmigem Quersclnitt vergrößert. Durch Längsriffelung
der Schlauchinnenseite und der Stabaußenseite läßt sich eine erleichterte Schiebbarkeit
der Schläuche auf den Stäben erreichen. Die Stäbe können ein oder mehrfach in der
zur Kopfhaut parallelen Ebene gebogen sein. Die aufgesteckten Schläuche folgen diesem
Verlauf nachgiebig.
[0014] Die Schläuche können gleich lang oder länger als die Stäbe sein, auf die sie aufgesteckt
sind. Im zweiten Falle sind die von der Scheitelzone abstehenden kürzeren Stäbe nur
Aufsteckstutzen für die Schläuche, die selbst als korbbildende Stäbe fungieren.
[0015] In der Zeichnung sind Ausführungsbespiele der Erfindung schematisch dargestellt.
Es zeigt:
Fig. 1 einen Trägerteil ohne Haarbesatz in perspektivischer Ansicht,
Fig. 2 den Trägerteil nach Figur 1 in Draufsicht,
Fig. 3 den Trägerteil nach Figuren 1 und 2 in Seitenansicht,
Fig. 4 das Knotenstück mit einem abgewandelten Stab,
Fig. 5 und 6 Querschnitte durch zwei Stäbe, mit denen natürliche oder künstliche Haare
auf unterschiedliche Weise verbunden sind,
Fig. 7 - 10 Ansichten einer zweiten Ausführungsform des Trägerteiles ohne Haarbesatz
von der Seite, von oben, hinten und vorne,
Fig. 11 einen Stab mit aufgeschobenem, haarbesetzten Schlauch und
Fig. 12 eine perspektivische Ansicht eines Schlauches mit eingeknüpften Haaren.
[0016] Ein kopfkalottenförmiger Trägerteil 10 eines Haarteiles besteht im wesentlichen aus
einer Vielzahl von federelastischen, zur Bildung eines Korbes gebogenen Stäben 12
und 13 aus Kunststoff, vorzugsweise glasklarem Material, die radial von einem kreisförmigen
Knotenstück 11 ausgehen und unterschiedliche Länge haben können. Das plattenartige,
flache Knotenstück 11 kann durch Herstellung des Trägerteiles 10 im Spritzgußverfahren
ein stückig mit den Stäben 12, 13 ausgebildet sein, die kreisförmigen oder abgeflachten
Querschnitt haben können und deren Außenfläche vorsprungslos glatt ist. In bezug
auf die Kopfkalotte ist das Knotenstück bei dem Beispiel der Fig. 1 - 3 exzentrisch
angeordnet, so daß es auf dem Hinterkopf des Benutzers liegt. Die vorderen Stäbe 12
sind dem vorderen Bereich des Kopfes zugeordnet und erstrecken sich gegen den Stirnansatz
des Haares, an dem sie frei enden. Je nach Verlauf des Stirnansatzes und gewünschter
Frisur können die Stäbe 12 durch Abschneiden verkürzt werden. Die Stäbe 13 sind kürzer
als die vorderen Stäbe 12 und sie erstrecken sich radial vom Knotenstück 11 über die
Seiten des Kopfes und den Hinterkopf. Eine beliebige Kürzung auch dieser Stäbe durch
Abschneiden ist möglich, so daß durch ungleiche Länge der Stäbe bestimmte Effekte
und Anpassungen an Kopf und Frisur des Benutzers erzielbar sind.
[0017] Die Stäbe 12 und 13 schließen paarweise etwa dreieckige Zwischenräume 14 ein, deren
Spitze am Knotenstück 11 liegt und die über ihre Gesamterstreckung offen und frei
von Querstreben sind. Die Winkel zwischen den Stäben 12, 13 können gleich oder gruppenweise
unterschiedlich sein, um die Anzahl der Stäbe 12, 13 in Abhängigkeit von der vorhandenen
Eigenhaardichte zu variieren. Ein größerer Winkel zwischen zwei Stäben 13a, 13b ist
in der Nasenebene am Hinterkopfbereich des Trägerteils 10 vorgesehen, wodurch eine
Lücke 15 in dem Kranz von Stäben 12, 13 entsteht. Diese Lücke 15 bewirkt, daß der
Haarteilträger den Kopf durch Stäbe ungehindert nach hinten neigen kann (Fig. 2).
[0018] Jeder Stab 12, 13 und das Knotenstück 11 sind auf ihrer dem Kopf des Benutzers abgewandten
Fläche mit Haaren 20 besetzt, die beliebig eingefärbt und/oder gewellt sein können
(Fig. 1A). Der Haarteil 120 wird so auf den Kopf des Benutzers von hinten her aufgeschoben,
daß die freien stumpfen Enden der Stäbe 12, 13 über die Kopfhaut gleiten, bis das
Knotenstück 11 gegen den Hinterkopf anliegt. Sodann wird gegen den Haaransatz, also
im Bereich der freien Enden aller Stäbe 12, 13, ein spitzer Gegenstand angesetzt,
der durch jeden dreieckigen Zwischenraum 14 gegen das Knotenstück 11 über die Kopfhaut
gezogen wird. Dabei werden die eigenen Haare 21 (Fig. 1A) mühelos herausgezogen und
können mit den Zusatzhaaren 20 einheitlich vermischt werden, so daß das dünne Eigenhaar
21 durch den Haarteil 120 aufgefüllt und eine volumenreiche Frisur erzielt wird, bei
der auch der Stirnansatz infolge der frei endenden Stäbe 12 ein natürliches Erscheinungsbild
bietet.
[0019] Zur Befestigung des Haarteiles 120 auf dem Kopf können Haarnadeln zwischen den zylindrischen,
glatten Stäben 12, 13 im Bereich des Knotenstückes 11 eingesteckt werden. Alternativ
kann jeder Stab 112,113 (Fig. 4) mit Widerhaken 16 besetzt sein, deren Öffnungen gegen
das Knotenstück 111 gerichtet sind, so daß beim Herausziehen der eigenen Haare mit
einem in Richtung des Pfeiles A über die Kopfhaut bewegten Hilfsinstrument die Widerhaken
16 nicht stören. Bei dem Beispiel der Figur 4 ist das Knotenstück 111 als kreisförmige
Platte 17 ausgebildet, die von einem zentralen Loch 19 durchsetzt ist, das oben und
unten offen ist und durch das z.B. eine sogenannte Reiternadel drehend in einen Haarknoten
auf dem Hinterkopf einführbar ist. Reiternadeln haben eine Schraubenwendelung und
bieten dem Haarteil 120 guten Halt auf dem Kopf. Über den Umfang der Platte 17 sind
radial gerichtete, nach außen offene Taschen 18 verteilt. Jede Tasche 18 dient der
klemmenden Aufnahme eines angepaßten Endes eines Stabes 12, 13 oder 112, 113, die
beliebig aus den Taschen 18 herausziehbar sind. Auf diese Weise wird ein Austausch
von Stäben mit unterschiedlichem Haarbesatz ermöglicht und der Haarteil 120 kann
als Demonstrationsmodell benutzt werden.
[0020] Die Befestigung der Haare 20 auf den Stäben 12, 13 bzw. 112, 113 ist in Figuren 5
und 6 veranschaulicht. Zur Vergrößerung der mit Haaren besetzbaren Oberfläche jedes
Stabes 12, 13, 112, 113 ist dieser im Querschnitt vorzugsweise halbrund mit nach außen
gewandter Rundung gestaltet, wie in Figuren 5 und 6 unter Bezugnahme auf Stab 12 gezeigt
ist. Der Stab 12 ist gemäß Figur 5 auf seiner halbkreisförmigen Außenfläche über die
gesamte Länge mit längeren und/oder kürzeren Haaren 20 beklebt oder verschweißt.
[0021] In Figur 6 ist Stab 12 längsgeteilt und in den Klemmspalt 12a sind Haare 20 eingeklemmt.
Die beiden Längshälften des Stabes 12 werden anschließend haftfest miteinander verbunden.
[0022] Während bei dem Beispiel der Figuren 1 bis 3 und 4 das Knotenstück 11 bzw. 111 eine
kreisförmige Platte war, ist das Knotenstück 30 des Trägerteils 100 gemäß Figuren
7 bis 10 als länglicher Riegel gestaltet, dessen Längsachse in der Ebene der Ohren
des Haarteilträgers verläuft. Das längliche Knotenstück 30 bildet die im oberen Teil
des Hinterkopfes plazierte Scheitelzone, von der Stäbe 31, 32, 33 ringsrum ausgehen,
die so gebogen sind, daß der Trägerteil 100 ein korbartiges Gebilde darstellt, das
den Kopf passend aufnimmt. Da die Stäbe 31, 32, 33 federelastisch sind, paßt ein Träger
teil 100 auf unterschiedlichste Formen und Größen von Köpfen. Die langgestreckte Form
des Knotenstückes 30 macht es möglich, die vorderen Stäbe 31 und die hinteren Stäbe
33 so von dem Knotenstück 30 ausgehen zu lassen, daß sie größtenteils zueinander
parallel verlaufen und die Zwischenräume 34 am oberen Ende etwa gleiche Breite wie
am unteren Ende haben. Die Vermeidung von spitzen Ecken erleichtert das Hindurchziehen
des Eigenlaares zwischen den Stäben. Die den beiden Enden des Knotenstückes 30 zugeordneten
vorderen Stäbe 31a sind zusätzlich zu ihrer Wölbung zur Anpassung an die Kopfform
in der Ebene der Kopffläche mindestens einmal gebogen, wodurch sich eine natürliche
Anpassung des Verlaufes der Haare des Haarteiles an eine Frisur erreichen läßt.
Die seitliclen Stäbe 32 und die endseitigen Stäbe 33 können ebenfalls in der Ebene
des Kopfes gebogen sein. Ein Ausschnitt 35 am unteren Rand der hinteren Stäbe 33
vermeidet eine Behinderung des Haarteilträgers beim Nachhintenlegen des Kopfes.
[0023] Das Knotenstück 30, das mit den Stäben 31, 32, 33 einstückig als Spritzgußteil gefertigt
sein kann, hat in der Mitte einen Längsschlitz 36, der als Durchlaß für Haarnadeln
oder dergleichen dient, die in einen unterhalb des Kopfstückes 30 geflochtenen Haarknoten
eingesteckt werden und den Trägerteil 100 gegen Verrutschen sichern.
[0024] Die Stäbe 31, 32, 33 haben bei dem gezeichneten Beispiel kreisförmigen Querschnitt.
Anstatt wie in Figuren 5 und 6 gezeigt, direkt mit Haaren besetzt zu sein, befinden
sich die Haare auf flexiblen Schläuchen 40, vorzugsweise aus glasklarem Kunststoffmaterial,
die reibungsschlüssig auf die Stäbe 31, 32, 33 aufschiebbar sind und sich durch ihre
Flexibilität der Form der Stä be anpassen. Die Länge jedes Schlauches 40 entspricht
der Länge des Stabes 31, 32, 33, für den er bestimmt ist. Zur sicheren Verbindung
der Stäbe 31, 32, 33 mit den Schläuchen 40 sind die Schläuche 40 auf ihrer mit Haaren
besetzten äußeren Seite an einem Ende mit einem Loch versehen, das beim Aufschieben
des Schlauches 40 auf einen Stab einen Stift 41 aufnimmt, der von den Stäben 31, 32,
33 im Bereich des Knotenstückes 30 aufragt (Fig. 11). Wenn der Trägerteil 100 mit
den Schläuchen 40 zur Demonstration von Haartönungsfarben benutzt werden soll, entfallen
Sicherungsmittel, damit die Schläuche von den Stäben 31, 32, 33 leicht abziehbar sind.
[0025] Um die Fläche für den Haarbesatz auf den Schläuchen 40 möglichst groß zu machen,
sind sie - wie die Endansicht der Anordnung nach Fig. 11 zeigt - flachgedrückt, so
daß sie zwar den Stab 31, 32, 33 mit kreisförmigem Querschnitt aufnehmen können, jedoch
diesen an zwei parallelen Seiten überragen. Im übrigen ist diese Form günstig, weil
eine gute Anlage gegen die Kopfhaut erreicht wird und die Haare der Kopfhaut nähergebracht
werden.
[0026] Ein flexibler Schlauch 40 mit flachgedrücktem Querschnitt oder ein flexibler Schlauch
40a (Fig.12) mit kreisförmigem Querschnitt ist in seiner Wand mit einer geraden Reihe
45 von Löchern 46 versehen, zwischen denen Zwischenstege 47 vorhanden sind. Mit Hilfe
einer Knüpfnadel werden durch die Löcher 46 Büschel von Haaren 22 gezogen und an
den Zwischenstegen 47 jeweils festgeknüpft. Die Dichte des Haarbesatzes hängt von
der Breite der Stege 47, d.h. von dem gegenseitigen Abstand der Löcher 46, ab. Diese
Befestigungsart ist haltbar. Außerdem erleichtert sie Reparaturen durch einfachen
Ersatz von Haarbüscheln 22.
1. Haarteil mit einem kopfkalottenförmigen Trägerteil für Haare, der aus gewölbten
Stegen besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (10) als Korb aus frei endenden Stäben (12,13) ausgebildet ist,
die von einer Scheitelzone ausgehen und paarweise einen Zwischenraum (14) begrenzen,
der sich unterbrechungslos bis zum freien Ende der Stäbe (12,13) erstreckt.
2. Haarteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelzone ein Knotenstück (11) aufweist, von dem die Stäbe (12;13) sternförmig
ausgehen.
3. Haarteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Scheitelzone ein Knotenstück (30) aufweist, das quer über den Trägerteil
(100) verläuft und von dem die Stäbe (31, 32, 33) etwa parallel zueinander ausgehen.
4. Haarteil nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen der Stäbe (12,13) direkt mit Haaren besetzt sind.
5. Haarteil nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Stäbe (112,113) an wenigstens einem Längsrand Widerhaken
(16) aufweisen, deren Öffnungen dem Knotenpunkt (111) zugewandt sind.
6. Haarteil nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Stäbe (112,113) mit dem Knotenstück (111) lösbar verbindbar
sind.
7. Haarteil nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Haare an mit den Stäben (31, 32, 33) verbindbaren Haltern befestigt sind.
8. Haarteil nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Halter aus flexiblen Schläuchen (40;40a) bestehen, die auf die Stäbe (31,
32, 33) aufsteckbar sind.
9. Haarteil nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (40) abgeflacht sind und die Haare (20) von ihrer äußeren Flachseite
ausgehen.
10. Haarteil nach Anspruch 8 oder 9,
dadurch gekennzeichnet, daß jeder Schlauch (40a) mit mindestens einer geraden Reihe (45) von Löchern (46)
und Zwischenstegen (47) versehen ist und daß an den Zwischenstegen (47) Haarbüschel
(22) festgeknüpft sind.
11. Haarteil nach einem der Ansprüche 7 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schläuche (40;40a) gleich lang oder länger als die Stäbe (31, 32, 33) sind,
auf die sie aufgesteckt sind.