[0001] Die Erfindung betrifft einen Gießbehälter für Warmkammer-Druckgießmaschinen, der
aus einem warmfesten Werkzeugstahl einstückig gegossen ist und eine die Laufflächen
für den Gießkolben aufweisende Gießkammer, sowie eine zu dieser etwa parallel angeordnete
Steigbohrung aufweist, die an einem Ende in die Gießkammer mündet und am entgegengesetzten
Ende mit einem Mundstück zum Ansetzen einer Düse versehen ist.
[0002] Bei einem bekannten Gießbehälter dieser Art (DE-AS 21 43 937), ist die Steigbohrung
mit Hilfe von eingelegten Kernen miteingegossen. Um dies zu ermöglichen, ist die
Steigbohrung an einem Ende axial aus dem Gießbehälter herausgeführt und wird dort
durch eine eingesetzte Schraube verschlossen. Die Verbindung zur Gießkammer erfolgt
über einen senkrecht zur Steigbohrung verlaufenden Kanal, der ebenfalls durch einen
eingelegten Kern hergestellt wurde und nach außen auch durch eine Schraube verschlossen
werden muß. Sowohl die Steigbohrung als auch der Querkanal müssen daher in relativ
aufwendiger Weise bearbeitet werden. Dies gilt auch für den im Bereich des Mundstückes
vorgesehenen Anschlußkonus für die Düse. Durch den rechtwinkligen Übergang von dem
Verbindungskanal zur Steigbohrung und durch den, auch im Bereich des Mundstückes
vorgesehenen etwa rechtwinkligen Übergang, entstehen Druckverluste für die fließende
Schmelze, die sich nachteilig auf die Arbeitsgeschwindigkeit auswirken können.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Gießbehälter der eingangs genannten
Art so auszubilden, daß Druckverluste vermieden und aufwendige Bearbeitungsvorgänge
eingespart werden können.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei einem Gießbehälter der eingangs genannten Art
als Steigbohrung ein eingegossenes, im Bereich der Mündung zur Gießkammer und im Bereich
des Mundstückes gebogenes Rohr vorgesehen, daß mindestens aus zwei Teilen zusammengeschweißt
ist. Durch diese Ausgestaltung wird es zum einen möglich, den Übergang in den parallelen
Teil des Steigrohres mit Hilfe einer strömungstechnischen günstigen Umlenkung zu bewirken.
Durch die geschweißte Ausführung des Rohres wird es möglich, die Geometrie des Rohres
unterschiedlich zu wählen und jeweils an die, sowohl für die Umlenkung der Schmelze
als auch an die, durch die auftretenden Temperaturen zu erwartenden Belastungen anzupassen.
[0005] Nach dem Anspruch 2 wird das Steigrohr in besonders vorteilhafter Weise aus einem
ersten Krümmer im Bereich der Mündung zur Gießkammer, aus einem an diesen anschließenden,
im wesentlichen geraden Rohrstück und aus einem zweiten, an das Rohrstück anschließenden
Krümmer im Bereich des Mundstückes zusammengesetzt. Durch diese Ausgestaltung können
beide Krümmer den jeweiligen Erfordernissen individuell angepaßt werden, ohne daß
Rücksicht auf Abmessungen des dazwischenliegenden geraden Rohrstückes genommen werden
muß. Der zweite Krümmer kann, nach den Merkmalen des Ansprüches 3, in vorteilhafter
Weise, auch aus einem Stück mit einem Aufnahmekonus für die Düse bestehen, so daß
auch hier keine Schnittstellenprobleme auftreten. Dabei kann nach Anspruch 4 die Wandstärke
des Aufnahmekonus zur Öffnung hin zunehmen, so daß die Wandstärke an der kritischen
Stelle den auftretenden Belastungen gerecht wird. Schließlich ist es nach den Merkmalen
der Unteransprüche 5 bis 7 auch möglich, die Innendurchmesser der Krümmer zu ändern
und in der Strömungsrichtung der Schmelze kleiner werden zu lassen, so daß eine Anpassung
an die strömungstechnischen Erfordernisse möglich wird. Nach den Merkmalen der Unteransprüche
8 bis 10 ist es auch möglich, die Krümmungsradien unterschiedlich zu machen und die
Wandstärken der Krümmerteile auch unterschiedlich auszubilden, und sie jeweils an
die auftretenden Erfordernisse anzupassen.
[0006] Die Erfindung ist in der Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles gezeigt und
in der nachfolgenden Beschreibung erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Schnitt durch eine mit einem erfindungsgemäßen Gießbehälter
ausgerüstete Warmkammer- Druckgießmaschine und
Fig. 2 einen Schnitt durch den Gießbehälter der Warmkammer- Druckgießmaschine der
Fig. 1 in vergrößertem Maßstab.
[0007] Die in der Fig. 1 dargestellte Warmkammer- Druckgießmaschine besitzt einen Gießbehälter
(1), der von oben in eine Wanne (2) eingesetzt ist, in der sich eine Metallschmelze
befindet. Das zu schmelzende Metall wird in die Wanne über eine mit einer Klappe (3)
verschlossenen Öffnung eingegeben. Die Wanne (2) ist in einem Ofen (4) angeordnet,
so daß in ihr die eingegebenen Metallteilchen geschmolzen werden können. In die Wanne
(2) taucht ein Thermometer (5) ein, durch welches die im Bereich des Gießbehälter
(1) herrschende Temperatur überwacht werden kann.
[0008] Der Gießbehälter (1), der von einer Traverse (6) gehälten wird, besitzt eine Gießkammer
(7) und eine mit dieser verbundene Steigbohrung (9), die zu einem Mundstück (10) führt,
an dem eine geneigt angeordnete Düse (11) angeordnet ist. Die Gießkammer (7) besteht
dabei aus einem in dem Gießbehälter (1) eingesetzten, hülsenförmigen Teil, das in
Fig. 2 gezeigt ist.
[0009] In der Gießkammer (7) wird ein Gießkolben (12) geführt, der über eine Kolbenstange
(13) und eine Kupplung (14) mit einem Hydraulikzylinder (15) verbunden ist. Der Gießkolben
befindet sich nach der Darstellung in Fig. 1 in seiner oberen Totpunktlage. Unterhalb
dieser Totpunktlage sind in dem Gießbehalter (1) mehrere gleichmäßig über den Umfang
verteilte Bohrungen (16) vorgesehen, die die Gießkammer (7) mit der Wanne (2) verbinden.
Über die Bohrungen (16) läuft die Metallschmelze in die Gießkammer (7), aus welcher
sie über die Steigbohrung (9) mit der Düse (11) durch das Absenken des Gießkolbens
(12) herausgepreßt wird. Durch die schräge Anordnung der Düse (11), kann die Schmelze
beim Zurückziehen des Gießkolbens (12) aus der Düse (11) in den Bereich der Steigbohrung
(9) zurückfließen, so daß Sie innerhalb des erwärmten Bereiches bleibt und nicht
erstarrt. Der Innendurchmesser des nach oben offenen Gießbehälters (1) erweitert sich
oberhalb der Gießkammer (7). Dieser Bereich steht über Öffnungen (17) ebenfalls mit
der Wanne (2) in Verbindung, so daß der Gießkolben auch auf seiner Oberseite von der
Schmelze umgeben ist.
[0010] Der in der Fig. 2 dargestellte Gießbehälter (1), ist als ein Gußteil aus einer warmfesten
Werkzeugstahllegierung hergestellt. Gegossene Gießbehälter haben wirtschaftliche
Vorteile gegenüber einer geschmideten Ausführung. Auch die bei modernen Warmkammer-
Druckgießmaschinen, wegen der höheren Gießdrücke (bis 400 Bar) notwendigen höherwertigen
Warmarbeitsstähle lassen sich gießen.
[0011] Der Gießbehälter (1) ist, wie Fig. 2 zeigt, mit einer Steigbohrung (9) versehen,
die aus einem miteingegossen Rohr (18) besteht, das aus drei Teilen zusammengeschweißt
ist. Das Rohr (18) besteht zum einen aus einem an die Gießkammer (7) anschließenden
Krümmer (19), einem daran angrenzenden zylindrischen Rohrstück (20) und einem im
Bereich des Mundstückes (10) an das Rohrstück (20) angrenzenden zweiten Krümmer (21).
Der Innendurchmesser des ersten Krümmers (19) nimmt dabei von der Mündung (22) zur
Gießkammer (7) bis zum Anschluß an das Rohrstück (20) ab, das heißt, daß der Innendurchmesser
des Krümmers (19) an der Anschlußstelle an das Rohrstück (20) dem Innendurchmesser
(d) des Rohrstückes (20) entspricht, an der Mündung (22) jedoch den größeren Durchmesser
(d₁) aufweist. Die Mündung (22) liegt einer Öffnung in der Gießkammer (7) gegenüber,
die einen Durchmesser (d₀) aufweist, der größer als (d₁) ist. Der zweite Krümmer (21)
besitzt ebenfalls an seiner Anschlußstelle an das Rohrstück (20) den Innendurchmesser
(d), im Bereich seiner Mündung (23) in einen Aufnahmekonus (24) jedoch den Durchmesser
(d₂), der kleiner als der Durchmesser (d) ist. Beispielsweise kann bei einer praktischen
Ausführungsform der Durchmesser d₁ = 16 mm, der Durchmesser d = 14 mm und der Durchmesser
d₂ = 12 mm betragen. Der Übergang der Innendurchmesser der Krümmer (19, 21) vom größeren
zum kleineren Innendurchmesser erfolgt kontinuierlich.
[0012] Der Krümmer (21) ist, wie bereits angedeutet wurde, mit einem Aufnahmekonus (24)
für die Düse (11) versehen. Dieser Aufnahmekonus (24) ist einstückig am Krümmer (21)
angeordnet. Der Krümmer (21) weist im Bereich des Aufnahmekonus (24), dessen Kegelwinkel
etwa 5° betragen kann, eine sich nach außen vergrößernde Wandstärke auf, wobei die
Außenwand des Aufnahmekonus (24) unter einem größeren Konuswinkel als der Aufnahmekonus
(24) selbst, beim Ausführungsbeispiel etwa unter einem Kegelwinkel von 10°, in die
Außenwandung des Krümmerteiles übergeht. Der zweite Krümmer (21) besitzt daher beim
Ausführungsbeispiel an der Anschlußstelle zum Rohrstück (20) einen Außendurchmesser
(D), der dem Außendurchmesser (D) des Rohrstückes (20) entspricht während er an der
Mündung (10) einen Durchmesser (D
M) aufweist, der wesentlich größer ist. Bei einem bevorzugten Ausführungsbeispiel kann
der Durchmesser D = 24 mm, der Durchmesser D
M = 40 mm betragen.
[0013] Auch die Krümmungsradien der Krümmer (19, 21) sind unterschiedlich. So besitzt der
erste Krümmer (19) einen Innenradius (R₁) der größer ist als der Innenradius (R₂)
des zweiten Krümmers (21); auch der Außenkrümmungsradius (R₃) des ersten Krümmers
(19) ist größer als der Außenkrümmungsradius (R₄) des zweiten Krümmers (21). Bei dem
gezeigten Ausführungsbeispiel beträgt der Innenradius R₁ = 9 mm, der Innenradius (R₂)
des zweiten Krümmers (21) 7 mm, der Außenradius des ersten Krümmers R₃ = 35 mm und
der Außenradius des zweiten Krümmers R₄ = 31 mm.
[0014] Aus dem Vorstehenden wird deutlich, daß der erste Krümmer (19), der an der Stelle
(25) mit dem Rohrstück (20) verschweißt ist, den Erfordernissen der an dieser Stelle
auftretenden Strömung der Metallschmelze angepaßt ist. Der 90°-Übergang erfolgt ohne
scharfe Ecken, so daß Druckverluste oder Verwirbelungen in der aus der Gießkammer
(7) herausgepreßten Schmelze nicht auftreten können. Auch der zweite Krümmer (21),
der an der Stelle (26) mit dem Rohrstück (20) verschweißt ist, ist individuell den
auftretenden Erfordernisse angepaßt. Auch sein Innendurchmesser verjüngt sich in Strömungsrichtung,
so wie der Innendurchmesser des ersten Krümmers (19). Der zweite Krümmer (21) ist
außerdem einstückig mit dem Aufnahmekonus (24) versehen, so daß auch an dieser Stelle
keine Schwierigkeiten an der Anschlußstelle für die Düse (11) auftreten. Schließlich
sind auch noch die Wandstärken, insbesondere des zweiten Krümmers (21) im Bereich
des Aufnahmekonus (24) so gewählt, daß sie den erforderlichen Belastungen standhalten,
ohne daß am fertigen Gießbehälter aufwendige Nacharbeiten notwendig wären.
1. Gießbehälter (1) für Warmkammer- Druckgießmaschinen, der aus einem warmfesten Werkzeugstahl
einstückig gegossen ist und eine die Laufflächen für den Gießkolben aufweisende Gießkammer
(7), sowie eine zu dieser etwa parallele Steigbohrung (9) aufweist, die an einem Ende
in die Gießkammer mündet und am entgegengesetzten Ende mit einem Mundstück (10) zum
Ansetzen einer Düse versehen ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Steigbohrung (9)
ein eingegossenes, im Bereich der Mündung (22) zur Gießkammer (7) und im Bereich des
Mundstückes (10) gebogenes Rohr (18) vorgesehen ist, daß aus mindestens zwei Teilen
zusammengeschweißt ist.
2. Gießbehälter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr (18) aus einem
ersten Krümmer (19) im Bereich der Mündung zur Gießkammer (7), aus einem an diesen
anschließenden im wesentlichen geraden Rohrstück (20) und aus einem zweiten an das
Rohrstück (20) anschließenden Krümmer (21) im Bereich des Mundstückes (10) zusammengesetzt
ist.
3. Gießbehälter nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Krümmer (21) aus einem Stück mit einem Aufnahmekonus (24) für die Düse besteht.
4. Gießbehälter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärke des Aufnahmekonus
(24) zur Öffnung (17) hinzu nimmt.
5. Gießbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der
Innendurchmesser des zweiten Krümmers (21) dem Innendurchmesser (d) des Rohrstückes
(20) an einer Seite angepaßt ist, und zum Aufnahmekonus (24) hin abnimmt.
6. Gießbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohrstück (20) zylindrisch ausgebildet ist.
7. Gießbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der
erste Krümmer (19) an der an das Rohrstück (20) angrenzenden Seite eine an den Innendurchmesser
(d) des Rohrstückes (20) angepaßten Innendurchmesser, an der Mündung (22) zur Gießkammer
(7) jedoch einen größeren Innendurchmesser (d₁) aufweist.
8. Gießbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Krümmungsradien (R₁ bzw. R₃) des ersten Krümmers (19) größer als die Krümmungsradien
(R₂ bzw. R₄), des zweiten Krümmers (21) sind.
9. Gießbehälter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärken des zweiten Krümmers (21) größer als die des ersten Krümmers (19) sind.
10. Gießbehälter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandstärken des
zweiten Krümmers (21) im Bereich der Krümmungsradien (R₂, R₄) zum Aufnahmekonus (24)
hinzunehmen.