[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Möbelfrontplatte, insbesondere als Tür, Klappe
oder als Außenplatte eines Schubkastens eines Küchenmöbels ausgebildet.
[0002] Es ist bekannt, Möbelfrontplatten aus Massivholz oder aus Preßholz mit furnierter
Oberfläche aus einem Echtholzfurnier, aus Kunststoffurnieren bzw. -folien herzustellen.
[0003] Es sind auch Möbelfrontplatten für Küchenmöbel bekannt, bei denen dünne Keramikplatten,
die mechanisch festgelegt sind, die Oberfläche bilden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Möbelfrontplatte der eingangs genannten
Art so zu gestalten, daß sie eine unempfindliche Oberfläche erhält, die weitgehend
verschleißfrei ist und sich mit einfachen Mitteln reinigen läßt.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Möbelfrontplatte gelöst, die eine einen
Rahmen abdeckende Glasscheibe aufweist, an deren Rückseite der Verbindungsbeschläge
aufnehmende Rahmen im umlaufenden Randbereich befestigt ist.
[0006] Die verwendeten Glasscheiben sind vorgespannt und entsprechen dem erforderlichen
Sicherheitsstandard.
[0007] Bei der erfindungsgemäßen Ausführung bildet die Glasscheibe allein die Außenfläche
der Möbelfrontplatte.
[0008] Bei einer vorteilhaften Ausführungsform ist der Rahmen mit der Rückseite der Glasscheibe
durch eine Klebemasse verbunden. Als Klebemasse wird vorzugsweise eine selbstaushärtende
Silikonmasse eingesetzt, die aufgrund chemisch gleicher Grundbausteine mit dem Glas
eine innige Haftverbindung eingeht. Die mit dem Kleber zu beschichtende Fläche des
Rahmenprofils wird vorbehandelt, um eine hohe Haftfähigkeit zum Kleber zu erreichen.
[0009] Die Verbindungsbeschläge zwischen der Möbelfrontplatte und dem Möbelkorpus oder
dem Schubkasten werden am Rahmen, also von außen unsichtbar, befestigt.
[0010] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im folgenden beschrieben.
[0011] Es zeigen:
Fig. 1 eine als Möbeltür ausgebildete Möbelfrontplatte im Horizontalschnitt im Bereich
eines Topfscharniers, das an einer Möbelkorpuswand festgelegt ist,
Fig. 2 eine Ansicht in Richtung des Pfeiles II in Fig. 1 auf das Rahmenprofil,
Fig. 3 den griffseitigen Teil der Möbelfrontplatte im Schnitt,
Fig. 4 eine Abwandlung der in der Fig. 1 aufgezeigten Möbelfrontplatte,
Fig. 5 eine Ansicht des an der Rückseite der Glasscheibe vorgesehenen Rahmens in Richtung
des Pfeiles V in Fig. 4 und
Fig. 6 eine konstruktive Einzelheit.
Fig. 7 eine Abwandlung zu dem Ausführungsbeispiel nach der Fig. 1 und
Fig. 8 den griffseitigen Teil des Möbelfrontplatte nach der Fig. 7.
[0012] Die in den Figuren 1 und 2 dargestellte Möbelfrontplatte besteht aus einer vorgespannten
Glasscheibe 1 und einem an der Rückseite 2 der Glasscheibe durch eine Klebemasse 3
befestigten Rahmen 4, der in diesem Ausführungsbeispiel durch geschlossene Hohlprofilschienen
gebildet wird.
[0013] Aus der Fig. 1 ergibt sich, daß die Glasscheibe 1 den Rahmen 4, der im umlaufenden
Randbereich der Glasscheibe befestigt ist, vollständig abdeckt. Die Vorderseite der
Möbelfrontplatte wird somit ausschließlich durch die Glasscheibe 1 gebildet.
[0014] An der der Glasscheibe zugewandten Seite sind die den Rahmen bildenden Profilschienen
mit Seitenrändern 5 versehen, die mit einem Profilboden 6 eine Wanne zur Aufnahme
der Klebemasse 3 bilden. Durch diese Wanne wird die Klebemasse bis zur Aushärtung
gegenüber dem Rahmen fixiert.
[0015] Um eine Berührung der Seitenränder 5 mit der Rückseite 2 der Glasscheibe 1 zu verhindern,
ist ein Abstandsprofil 7 aus elastischem Material vorgesehen, das im mittleren Bereich
der Wanne angeordnet ist und ein wenig die Seitenränder 5 der Wanne überragt.
[0016] Zur Festlegung des Abstandsprofils 7 an der Profilschiene des Rahmens kann im Wannenboden
6 eine Verankerungsnut 8 vorgesehen werden, in die der Verankerungsfuß des Abstandsprofils
eingreift.
[0017] In der Fig. 6 ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem die Verankerungsnut
8 im Wannenboden 6 schwalbenschwanzförmig ausgebildet ist und somit hinterschnittene
Begrenzungsflächen aufweist. Der Verankerungsfuß des Abstandsprofils 7 greift formschlüssig
in die Verankerungsnut ein, so daß eine intensive Verbindung des Abstandsprofils 7
mit dem Profilboden 6 gegeben ist. Die der Verankerungsnut gegenüberliegende Seite
9 des Abstandsprofils stützt sich an der Rückseite der Glasscheibe 1 ab.
[0018] Es besteht auch die Möglichkeit, das Abstandsprofil 7 einseitig oder beidseitig mit
einer selbstklebenden Schicht auszurüsten, die es ermöglicht, das Abstandsprofil
am Rahmen 4 festzulegen und bei doppelseitiger Beschichtung auch die Glasscheibe
1 am Rahmen 4 vorzufixieren, bis der Aushärtevorgang der Klebemasse 3 abgeschlossen
ist.
[0019] Die als Möbeltür ausgebildete Möbelfrontplatte nach der Fig. 1 ist durch Topfscharniere
10 an einer Seitenwand 11 des Möbelkörpers drehbar gelagert. An der Seitenwand ist
der Scharnierarm 12 des Topfscharniers durch Schrauben 13 festgelegt. Über nicht dargestellte
Gelenklaschen ist der Scharnierarm gelenkig mit dem Topf 14 verbunden, der in eine
Bohrung 15 in der dem Möbelkorpus zugewandten Außenwand 16 des Rahmens eingesetzt
ist und sich mit einem Abdeckrand 17 an dieser Außenwand 16 abstützt. Der Abdeckrand
wird durch in Bohrungen 18 der Außenwand eingeschraubte Befestigungsschrauben 19a
an der Außenwand 16 festgelegt.
[0020] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 4 und 5 weist der Rahmen 19, der über eine
Klebemasse 20 mit der Rückseite der Glasscheibe 1 verbunden ist, eine C-förmig begrenzte
Aufnahmenut 21 für Beschläge auf. Diese Aufnahmenut ist an der dem Möbelkorpus zugewandten
Seite geöffnet und mit Randstegen 22 versehen, die von Flächen 23,24 des Scharniertopfes
25 hintergriffen werden. Der Scharniertopf 25 wird in die Aufnahmenut von oben eingeschwenkt.
Durch seitliches Verschieben in Richtung des Pfeiles 26 erhält der Scharniertopf seine
Endlage in der Aufnahmenut. Auch in dieser Endlage hintergreifen die Flächen 23,24
des Scharniertopfes 25 die Randstege 22. In der Endlage wird der Scharniertopf 25
durch eine Schraube 27 fixiert, die in eine Gewindebohrung des Scharniertopfes eingeschraubt
wird und sich mit ihrem freien Ende in einer Ecke der Aufnahmenut 21 abstützt.
[0021] Aus der Fig. 5 ergibt sich, daß der Scharniertopf 25 einen rechteckigen Grundriß
aufweist. Durch diese Raumform nimmt der Scharniertopf in der Aufnahmenut eine eindeutige
Funktionslage ein.
[0022] Der Scharniertopf kann mit einem Abdeckrand 28 ausgerüstet sein, der nach der Montage
des Scharniertopfes einen Randsteg 22 übergreift und abdeckt, so daß dieser Abdeckrand
zusätzlich durch Befestigungsschrauben am Rahmenprofil festgelegt werden kann.
[0023] Die Öffnungen der C-förmig begrenzten Aufnahmenut 21 in den Teilen zwischen den Verbindungsbeschlägen
können durch ein Abdeckprofil verschlossen werden, das mit Rastmitteln versehen ist,
die die Randstege 22 der Aufnahmenut 21 hintergreifen.
[0024] Das in den Fig. 4 und 5 aufgezeigte Rahmenprofil hat den Vorteil, daß die Festlegung
der Scharniere oder sonstiger Beschlagteile problemlos an jeder Stelle vorgesehen
werden können, und daß auch zusätzliche Baueinheiten nachträglich montiert werden
können.
[0025] In der Fig. 3 ist die Griffseite einer Möbeltür aufgezeigt, die aus der Glasscheibe
1 und einem an der Rückseite durch eine Klebemasse 3 befestigten Rahmen 4 besteht.
Die griffseitige Rahmenprofilschiene 29 überragt mit ihrer Seitenwandung 30 den Rand
31 der Glasscheibe 1. Die Rahmenprofilschiene 29 ist einstückig mit einem Griff 32
oder einer Griffleiste, wobei der Griff oder die Griffleiste einen auf die Vorderseite
der Glasscheibe sich erstreckenden Ausleger der Seitenwandung 30 bildet. Der Griff
bzw. die Griffleiste kann ein Teil eines vertikalen oder eines horizontalen Rahmenprofils
sein.
[0026] Bei dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 7 und 8 ist die Klebemasse 3 entweder als
ein beidseitig wirkendes Klebeband oder als Schmelzkleberschicht ausgebildet.
[0027] Es sind Klebstoffe, vorzugsweise aus Acrylat bekannt, die auf eine Trägerfolie kaschiert
als Bänder mit der folienfreien Seite mit dem Rahmen 4 bzw. mit dem Profilboden 6
der Wanne verbunden werden können. Durch das Abziehen der Trägerfolie wird die Außenseite
des Klebebandes aktiviert, auf die dann die Glasscheibe 1 aufgesetzt wird, wie dies
in den
[0028] Fig. 7 und aufgezeigt ist. Anstelle des Klebebandes kann man auch eine Schmelzkleberschicht
verwenden, die in Form eines Bandes auf den Rahmen 4 aufgelegt und dort selbstklebend
zumindest punktuell fixiert wird. Es wird dann auf die Schmelzkleberschicht die Glasscheibe
gelegt und die Gesamteinheit bis zur Reaktionstemperatur des Schmelzklebers aufgeheizt.
Hierdurch wird die Klebeverbindung zwischen dem Rahmen 4 und der Glasscheibe hergestellt.
Bezugszeichen
[0029]
1 Glasscheibe
2 Rückseite
3 Klebemasse
4 Rahmen
5 Seitenrand
6 Profilboden
7 Abstandsprofil
8 Verankerungsnut
9 Seite des Abstandprofils
10 Topfscharnier
11 Seitenwand
12 Scharnierarm
13 Schraube
14 Topf
15 Bohrung
16 Außenwand
17 Abdeckrand
18 Bohrung
19 Rahmen
20 Klebemasse
21 Aufnahmenut
22 Randsteg
23 Fläche
24 Fläche
25 Scharniertopf
26 Pfeil
27 Schraube
28 Abdeckrand
29 Rahmenprofilschiene
30 Seitenwandung
31 Rand
32 Griff
1. Möbelfrontplatte, insbesondere als Tür, Klappe oder als Außenplatte eines Schubkastens
eines Küchenmöbels ausgebildet, gekennzeichnet durch eine einen Rahmen (4,19) abdeckende Glasscheibe (1), an deren Rückseite der
Verbindungsbeschläge aufnehmende Rahmen (4,19) im umlaufenden Randbereich befestigt
ist.
2. Möbelfrontplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe (1)
durch eine Klebemasse mit dem Rahmen (4,19) verbunden ist.
3. Möbelfrontplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (4,19)
aus geschlossenen oder halboffenen Hohlprofilschienen zusammengesetzt ist.
4. Möbelfrontplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Rahmen bildenden
Profilschienen an der der Glasscheibe (1) zugewandten Seite wannenartig ausgebildet
sind und diese Wanne mit Klebemasse (3,20) gefüllt ist.
5. Möbelfrontplatte nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß im mittleren Bereich
der Wanne ein sich an der Glasscheibe (1) abstützendes Abstandsprofil (7) aus elastischem
Material vorgesehen ist, das ein wenig die Seitenränder (5) der Wanne überragt.
6. Möbelfrontplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsprofil
(7) einen Verankerungsfuß aufweist, der in eine im Profilboden (6) angeordnete Verankerungsnut
(8) eingreift.
7. Möbelfrontplatte nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Verankerungsnut
hinterschnittene Begrenzungsflächen aufweist und der Verankerungsfuß des Abstandsprofils
(7) formschlüssig in die Verankerungsnut eingreift (Fig. 6).
8. Möbelfrontplatte nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Abstandsprofil
(7) an der dem Rahmen oder/und an der der Glasscheibe (1) zugewandten Seite mit einer
selbstklebenden Schicht versehen ist.
9. Möbelfrontplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der aus geschlossenen
Hohlprofilschienen gebildete Rahmen (4) an der dem Möbelkorpus zugewandten Seite Bohrungen
(15) zur Aufnahme des Topfes (14) eines Topfscharniers (10) aufweist, dessen Abdeckrand
(17) mit der dem Möbelkorpus zugewandten Außenwand (16) des Rahmens verschraubt ist.
10. Möbelfrontplatte nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rahmen (19)
eine C-förmig begrenzte Aufnahmenut (21) für Beschläge aufweist, die an der dem Möbelkorpus
zugewandten Seite geöffnet ist und mit Randstegen (22) versehen ist, die von Flächen
des Scharniertopfes hintergriffen werden, der in der Aufnahmenut mittels einer sich
in einer Nutecke abstützenden Schraube (27) verspannt wird.
11. Möbelfrontplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharniertopf
(25) einen rechteckigen Grundriß aufweist.
12. Möbelfrontplatte nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung der
C-förmig begrenzten Aufnahmenut (21) in den beschlagfreien Teilen durch ein Abdeckprofil
verschlossen ist, das mit Rastmitteln die Randstege (22) der Aufnahmenut (21) hintergreift.
13. Möbelfrontplatte nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
einen Griff oder eine Griffleiste, der bzw. die mit der griffseitigen Rahmenprofilschiene
(29) einstückig ist.
14. Möbelfrontplatte nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die griffseitige
Rahmenprofilschiene (29) mit einer Seitenwandung den Rand der Glasscheibe (1) überragt
und der Griff oder die Griffleiste einen Ausleger der Seitenwandung bildet.
15. Möbelfrontplatte nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Glasscheibe
(1) durch ein beidseitig wirkendes Klebeband mit dem Rahmen (4,19) verbunden ist.
16. Möbelfrontplatte nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß das auf eine Trägerfolie
kaschierte Klebeband mit der folienfreien Seite mit dem Rahmen (4) verbunden, die
gegneüberliegende Seite des Klebebandes von der Folie befreit, aktiviert und die
Glasscheibe (1) mit dieser Seite verbunden wird.
17. Möbelfrontplatte nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebemasse (3)
als Schmelzkleberschicht ausgebildet ist.
18. Möbelfrontplatte nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß die in Form eines
Bandes auf den Rahmen (4) aufgebracht Schmelzkleberschicht selbstklebend zumindest
punktuell fixiert, nach dem Aufliegen der Glasscheibe (1) bis zur Reaktionstemperatur
des Schmelzklebers aufgeheizt und dadurch die Klebeverbindung hergestellt wird.