[0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton
zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten, insbesondere Säuren, bestehend aus einem
im wesentlichen quaderförmigen Oberteil, mit einer Decke und vier Seitenwänden, von
denen eine eine Türe umfaßt, und mit einer Bodenkonstruktion, welche einen hochgezogenen,
allseitig umlaufenden Rand aufweist, auf welchen die Seitenwände des Oberteils mit
ihren unteren Rändern aufsetzbar sind.
[0002] Bei einer derartigen bekannten Raumzelle besteht die Bodenkonstruktion aus mehreren,
beispielsweise vier Teilen. Das erste und das letzte Teil weisen an drei Seiten einen
hochgezogenen Rand auf. Die beiden dazwischen angeordneten Teile weisen an zwei gegenüberliegenden
Seiten einen hochgezogenen Rand auf. Nur diese vier Bodenteile und das Oberteil können
fabrikseitig vorgefertigt werden. Am Aufstellungsort muß aus Ortbeton eine zweilagig
bewehrte Stahlbetongrundplatte gefertigt werden, deren Oberfläche planeben und sauber
abgezogen sein muß. Auf diese Stahlbetongrundplatte werden die vier Bodenteile nebeneinander
aufgesetzt, wobei zwischen ihrer aneinandergrenzenden Ränder jeweils Dichtungen angeordnet
werden. Auf die so vorbereitete Bodenkonstruktion wird dann das Oberteil aufgesetzt.
Da die Bodenkonstruktion mehrteilig ist, ergibt sich am Aufstellungsort ein erheblicher
Arbeitsaufwand. Es muß zunächst die zweilagig bewehrte Stahlbetongrundplatte dort
aus Ortbeton hergestellt werden. Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß die
Oberfläche planeben ist, da sonst die darauf abgesetzten Bodenteile nicht exakt aneinander
anliegen.
[0003] Wenn die Stahlbetongrundplatte nicht exakt gefertigt ist, oder bei der Montage die
Bauteile nicht genau aneinandergesetzt werden und dabei auch die Dichtungen sorgfältig
eingebracht werden, dann besteht die Gefahr, daß die Bodenkonstruktion nicht dicht
ist und durch die Fugen zwischen den Bodenteilen Säure oder sonstige gefährliche Flüssigkeiten
hindurchtreten können. Auch können die Dichtungen im Laufe der Zeit altern oder auch
von austretender Säure beschädigt werden, so daß dann ebenfalls die Gefahr des Säureaustrittes
aus der Raumzelle besteht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vorgefertigte, transportable
Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten, insbesondere Säuren,
der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die am Aufstellungsort einen geringeren Montageaufwand
erfordert und unabhängig von der hierbei aufgewendeten Sorgfalt langfristig einen
größtmöglichen Schutz vor dem Austreten gefährlicher Flüssigkeiten aus der Raumzelle
bietet.
[0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Bodenkonstruktion eine einteilige,
flache Stahlbetonwanne ist, bestehend aus einer Bodenplatte und dem hochgezogenen,
allseitig umlaufenden Rand.
[0006] Bei der neuen Raumzelle wird die Stahlbetonwanne fabrikseitig in einem Stück gegossen.
Die so vorgefertigte Stahlbetonwanne kann dann zum Aufstellungsort der Raumzelle
transportiert werden. Dort ist lediglich ein einfach herzustellendes Streifenfundament
erforderlich, auf welches die Stahlbetonwanne aufgesetzt wird. Die Bodenkonstruktion
ist damit fertig. Auf den hochgezogenen Rand der Stahlbetonwanne wird dann das Oberteil
aufgesetzt, wobei sich die Seitenwände mit ihren unteren Rändern auf dem hochgezogenen
Rand abstützen. Der gesamte Montageaufwand am Aufstellungsort ist sehr gering. Wichtig
ist aber auch, daß unabhängig von der bei der Montage aufgewendeten Sorgfalt die
Stahlbetonwanne eine in sich geschlossene Auffangwanne bildet, die keinerlei abzudichtende
Fugen aufweist. Sollten die in der Raumzelle gelagerten Behälter undicht werden und
die in den Behältern enthaltenen gefährlichen Flüssigkeiten austreten, dann werden
sie in der Stahlbetonwanne aufgefangen und können aus der Raumzelle nicht nach außen
dringen. Da keine Fugendichtungen vorhanden sind und Stahlbeton langjährig seine Eigenschaften
beibehält, bietet die neue Raumzelle auch langfristig erhebliche Sicherheit vor dem
Austreten gefährlicher Flüssigkeiten. Der allseitig umlaufende Rand hat den weiteren
Vorteil, daß er die Bodenplatte wie ein Rahmen versteift.
[0007] Die Sicherheit der Raumzelle kann noch dadurch erhöht werden, daß die Stahlbetonwanne
an ihrer Innenseite einen säurefesten Anstrich, z.B. einen Epoxidharzanstrich, aufweist.
[0008] Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1 einen Längsschnitt der Raumzelle nach der Linie I - I der Figur 2,
Figur 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Figur 1.
[0009] Die Raumzelle besteht im wesentlichen aus einem Oberteil 1 aus Stahlbeton und einer
Stahlbetonwanne 2. Beide Teile werden fabrikseitig vorgefertigt und dann zum Aufstellungsort
transportiert. Das Oberteil 1 besteht aus einer Decke 3 und drei Seitenwänden 4, 5,
6. Die vierte Seitenwand wird beim gezeigten Ausführungsbeispiel durch ein Tor 7 gebildet.
[0010] Die Stahlbetonwanne 2 besteht aus einer Bodenplatte 8 und einem hochgezogenen, allseitig
umlaufenden Rand 9. Bodenplatte 8 und Rand 9 sind in einem Stück gegossen. Die Stahlbetonwanne
2 kann an ihrer Innenseite einen säurefesten Anstrich, z.B. einen Epoxidharzanstrich,
aufweisen.
[0011] Zur Aufstellung der Raumzelle brauchen am Aufstellungsort nur Streifenfundamente
F errichtet zu werden. Auf diese Streifenfundamente F wird die Stahlbetonwanne aufgesetzt.
Auf die Stahlbetonwanne 2 wird dann das Oberteil 1 so aufgesetzt, daß sich die unteren
Ränder 4a, 5a, 6a der Seitenwände 4, 5, 6 auf dem hochgezogenen Rand 9 abstützen.
Zur Zentrierung des Oberteils 1 gegenüber der Stahlbetonwanne 2 ist der hochgezogene
Rand 9 zweckmäßig treppenförmig abgesetzt. Der hochgezogene Rand 9 kann ferner als
Auflager für einen Gitterrost 11 dienen, auf den später Behälter mit gefährlichen
Flüssigkeiten abgestellt werden können. Tritt gefährliche Flüssigkeit aus diesen Behältern
aus, so wird sie in der Stahlbetonwanne 2 aufgefangen.
1. Vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher
Flüssigkeiten, insbesondere Säuren, bestehend aus einem im wesentlichen quaderförmigen
Oberteil, mit einer Decke und vier Seitenwänden, von denen eine eine Türe umfaßt,
und mit einer Bodenkonstruktion, welche einen hochgezogenen, allseitig umlaufenden
Rand aufweist, auf welchen die Seitenwände des Oberteils mit ihren unteren Rändern
aufsetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenkonstruktion eine einteilige, flache Stahlbetonwanne (2) ist, bestehend
aus einer Bodenplatte (8) und dem hochgezogenen, allseitig umlaufenden Rand (9).
2. Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlbetonwanne (2) an ihrer Innenseite einen säurefesten Anstrich (10)
aufweist.
3. Raumzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hochgezogene Rand (9) treppenförmig abgesetzt ist.