(19)
(11) EP 0 400 296 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.1990  Patentblatt  1990/49

(21) Anmeldenummer: 90105982.4

(22) Anmeldetag:  29.03.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5B65D 90/24, E04H 5/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 30.05.1989 DE 8906614 U

(71) Anmelder: BAUSTOFFWERKE RASSELSTEIN GMBH
D-5450 Neuwied1 (DE)

(72) Erfinder:
  • Hassler, Ulrich
    D-6215 Limburg (DE)

(74) Vertreter: Liebau, Gerhard, Dipl.-Ing. 
Patentanwaltsbüro Liebau & Liebau Postfach 22 02 29
D-86182 Augsburg
D-86182 Augsburg (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten


    (57) Die vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten besteht aus einem im wesentlichen quaderförmigen Oberteil (1), mit einer Decke (3) und vier Seitenwänden (4), von denen eine eine Tür (7) umfaßt, und mit einer Bodenkonstruktion (2), welche einen hochgezogenen, allseitig umlaufenden Rand (9) auf­weist, auf welchen die Seitenwände des Oberteils (1) mit ihren unteren Rändern (4a) aufsetzbar sind. Die Bodenkon­struktion (2) ist eine einteilige, flache Stahlbetonwanne (2), bestehend aus einer Bodenplatte (8) und dem hochgezo­genen, allseitig umlaufenden Rand (9).




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung betrifft eine vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüs­sigkeiten, insbesondere Säuren, bestehend aus einem im wesentlichen quaderförmigen Oberteil, mit einer Decke und vier Seitenwänden, von denen eine eine Türe umfaßt, und mit einer Bodenkonstruktion, welche einen hochgezo­genen, allseitig umlaufenden Rand aufweist, auf welchen die Seitenwände des Oberteils mit ihren unteren Rändern aufsetzbar sind.

    [0002] Bei einer derartigen bekannten Raumzelle besteht die Bodenkonstruktion aus mehreren, beispielsweise vier Teilen. Das erste und das letzte Teil weisen an drei Seiten einen hochgezogenen Rand auf. Die beiden dazwi­schen angeordneten Teile weisen an zwei gegenüberlie­genden Seiten einen hochgezogenen Rand auf. Nur diese vier Bodenteile und das Oberteil können fabrikseitig vorgefertigt werden. Am Aufstellungsort muß aus Ortbeton eine zweilagig bewehrte Stahlbetongrundplatte gefertigt werden, deren Oberfläche planeben und sauber abgezogen sein muß. Auf diese Stahlbetongrundplatte werden die vier Bodenteile nebeneinander aufgesetzt, wobei zwischen ihrer aneinandergrenzenden Ränder jeweils Dichtungen angeordnet werden. Auf die so vorbereitete Bodenkonstruktion wird dann das Oberteil aufgesetzt. Da die Bodenkonstruktion mehrteilig ist, ergibt sich am Aufstellungsort ein er­heblicher Arbeitsaufwand. Es muß zunächst die zweilagig bewehrte Stahlbetongrundplatte dort aus Ortbeton herge­stellt werden. Hierbei ist besonders darauf zu achten, daß die Oberfläche planeben ist, da sonst die darauf ab­gesetzten Bodenteile nicht exakt aneinander anliegen.

    [0003] Wenn die Stahlbetongrundplatte nicht exakt gefertigt ist, oder bei der Montage die Bauteile nicht genau aneinander­gesetzt werden und dabei auch die Dichtungen sorgfältig eingebracht werden, dann besteht die Gefahr, daß die Bodenkonstruktion nicht dicht ist und durch die Fugen zwischen den Bodenteilen Säure oder sonstige gefährliche Flüssigkeiten hindurchtreten können. Auch können die Dichtungen im Laufe der Zeit altern oder auch von austre­tender Säure beschädigt werden, so daß dann ebenfalls die Gefahr des Säureaustrittes aus der Raumzelle besteht.

    [0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine vor­gefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten, insbesondere Säuren, der eingangs erwähnten Art zu schaffen, die am Aufstel­lungsort einen geringeren Montageaufwand erfordert und unabhängig von der hierbei aufgewendeten Sorgfalt lang­fristig einen größtmöglichen Schutz vor dem Austreten gefährlicher Flüssigkeiten aus der Raumzelle bietet.

    [0005] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Bodenkonstruktion eine einteilige, flache Stahlbetonwanne ist, bestehend aus einer Bodenplatte und dem hochgezoge­nen, allseitig umlaufenden Rand.

    [0006] Bei der neuen Raumzelle wird die Stahlbetonwanne fabrik­seitig in einem Stück gegossen. Die so vorgefertigte Stahlbetonwanne kann dann zum Aufstellungsort der Raum­zelle transportiert werden. Dort ist lediglich ein ein­fach herzustellendes Streifenfundament erforderlich, auf welches die Stahlbetonwanne aufgesetzt wird. Die Boden­konstruktion ist damit fertig. Auf den hochgezogenen Rand der Stahlbetonwanne wird dann das Oberteil aufgesetzt, wobei sich die Seitenwände mit ihren unteren Rändern auf dem hochgezogenen Rand abstützen. Der gesamte Montageauf­wand am Aufstellungsort ist sehr gering. Wichtig ist aber auch, daß unabhängig von der bei der Montage aufgewende­ten Sorgfalt die Stahlbetonwanne eine in sich geschlosse­ne Auffangwanne bildet, die keinerlei abzudichtende Fugen aufweist. Sollten die in der Raumzelle gelagerten Behäl­ter undicht werden und die in den Behältern enthaltenen gefährlichen Flüssigkeiten austreten, dann werden sie in der Stahlbetonwanne aufgefangen und können aus der Raum­zelle nicht nach außen dringen. Da keine Fugendichtungen vorhanden sind und Stahlbeton langjährig seine Eigenschaf­ten beibehält, bietet die neue Raumzelle auch langfristig erhebliche Sicherheit vor dem Austreten gefährlicher Flüs­sigkeiten. Der allseitig umlaufende Rand hat den weiteren Vorteil, daß er die Bodenplatte wie ein Rahmen versteift.

    [0007] Die Sicherheit der Raumzelle kann noch dadurch erhöht wer­den, daß die Stahlbetonwanne an ihrer Innenseite einen säurefesten Anstrich, z.B. einen Epoxidharzanstrich, auf­weist.

    [0008] Die Erfindung ist in folgendem, anhand eines in der Zeich­nung dargestellten Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:

    Figur 1 einen Längsschnitt der Raumzelle nach der Linie I - I der Figur 2,

    Figur 2 einen Querschnitt nach der Linie II-II der Figur 1.



    [0009] Die Raumzelle besteht im wesentlichen aus einem Oberteil 1 aus Stahlbeton und einer Stahlbetonwanne 2. Beide Teile werden fabrikseitig vorgefertigt und dann zum Aufstellungs­ort transportiert. Das Oberteil 1 besteht aus einer Decke 3 und drei Seitenwänden 4, 5, 6. Die vierte Seitenwand wird beim gezeigten Ausführungsbeispiel durch ein Tor 7 gebil­det.

    [0010] Die Stahlbetonwanne 2 besteht aus einer Bodenplatte 8 und einem hochgezogenen, allseitig umlaufenden Rand 9. Boden­platte 8 und Rand 9 sind in einem Stück gegossen. Die Stahlbetonwanne 2 kann an ihrer Innenseite einen säure­festen Anstrich, z.B. einen Epoxidharzanstrich, aufweisen.

    [0011] Zur Aufstellung der Raumzelle brauchen am Aufstellungsort nur Streifenfundamente F errichtet zu werden. Auf diese Streifenfundamente F wird die Stahlbetonwanne aufgesetzt. Auf die Stahlbetonwanne 2 wird dann das Oberteil 1 so auf­gesetzt, daß sich die unteren Ränder 4a, 5a, 6a der Seiten­wände 4, 5, 6 auf dem hochgezogenen Rand 9 abstützen. Zur Zentrierung des Oberteils 1 gegenüber der Stahlbetonwanne 2 ist der hochgezogene Rand 9 zweckmäßig treppenförmig abge­setzt. Der hochgezogene Rand 9 kann ferner als Auflager für einen Gitterrost 11 dienen, auf den später Behälter mit gefährlichen Flüssigkeiten abgestellt werden können. Tritt gefährliche Flüssigkeit aus diesen Behältern aus, so wird sie in der Stahlbetonwanne 2 aufgefangen.


    Ansprüche

    1. Vorgefertigte, transportable Raumzelle aus Stahlbeton zur Lagerung gefährlicher Flüssigkeiten, insbesondere Säuren, bestehend aus einem im wesentlichen quaderför­migen Oberteil, mit einer Decke und vier Seitenwänden, von denen eine eine Türe umfaßt, und mit einer Boden­konstruktion, welche einen hochgezogenen, allseitig umlaufenden Rand aufweist, auf welchen die Seitenwände des Oberteils mit ihren unteren Rändern aufsetzbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Bodenkonstruktion eine einteilige, flache Stahlbetonwanne (2) ist, beste­hend aus einer Bodenplatte (8) und dem hochgezogenen, allseitig umlaufenden Rand (9).
     
    2. Raumzelle nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stahlbetonwanne (2) an ihrer Innenseite einen säure­festen Anstrich (10) aufweist.
     
    3. Raumzelle nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der hochgezogene Rand (9) treppenförmig abgesetzt ist.
     




    Zeichnung







    Recherchenbericht