(19)
(11) EP 0 400 374 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.12.1990  Patentblatt  1990/49

(21) Anmeldenummer: 90108855.9

(22) Anmeldetag:  11.05.1990
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)5E06B 3/54
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FR GB IT LI NL

(30) Priorität: 27.05.1989 DE 8906547 U

(71) Anmelder: Niemann, Hans-Dieter
D-50169 Kerpen (DE)

(72) Erfinder:
  • Niemann, Hans-Dieter
    D-50169 Kerpen (DE)

(74) Vertreter: Sturies, Herbert (DE) 
Brahmsstrasse 29
D-42289 Wuppertal
D-42289 Wuppertal (DE)


(56) Entgegenhaltungen: : 
   
       


    (54) Einrichtung zur Verklotzung von Scheiben in Tür- oder Fensterrahmen


    (57) Einrichtung zur Verklotzung von Scheiben (25) in Tür- oder Fensterrahmen, insbesondere in Sprossenrahmen, mit einem Scheibenklotz (12) und einem senkrecht zur Scheibenebene damit zusammenbaubaren, etwa gleichlangen Keilstück (13).
    Um zu erreichen, daß eine einfache Querverklotzung von Glasscheiben möglich ist, ohne unerwünschte Spannungen in der Glasscheibe (25) zu bewirken, ist die Einrichung so ausgebildet, daß das Keilstück (13) in eine senkrecht zur Scheibenebene offene, unterhalb der Scheibenabstützwand (17) gelegene Ausnehmung (14) des Scheibenklotzes (12) einsetzbar ist.




    Beschreibung


    [0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zur Ver­klotzung von Scheiben in Tür- oder Fensterrahmen, insbesondere in Sprossenrahmen, mit einem Scheibenklotz und einem damit senkrecht zur Scheibenebene zusammenbaubaren, etwa gleichlangen Keilstück.

    [0002] Eine derartige Einrichtung ist aus der DE-OS 20 44 299 be­kannt. Der Scheibenklotz, der auf dem Rahmen abzustützen ist, hat eine zu dessen Abstützfläche schräge Tragfläche für das Keilstück, welches mit einer entsprechenden Schrägfläche und einer der Tragfläche des Scheibenklotzes parallelen Tragfläche für die Scheibenabstützung versehen ist. Beim Einbau der be­kannten Verklotzungseinrichtung muß das die Glasscheibe abstüt­zende Keilstück quer zur Glasscheibe verschoben werden. Das er­gibt unerwünschte Querspannungen in der Glasscheibe. Darüber hinaus ist die Querverschiebung des Keilstücks wegen der vorge­sehenen Riffelung der aneinanderliegenden Schrägflächen des Scheibenklotzes und des Keilstücks und bei Isolierglasscheiben wegen des die Abstützfläche des Keilstücks berührenden Klebers nicht unproblematisch.

    [0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung mit den eingangs genannten Merkmalen so zu verbessern, daß eine einfache Querverklotzung von Glasscheiben in Tür- oder Fenster­rahmen möglich ist, ohne daß sich beim Verklotzen unerwünschte Spannungen in der Glasscheibe ergeben.

    [0004] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß das Keilstück in eine senkrecht zur Scheibenebene offene, unterhalb der Schei­benabstützwand gelegene Ausnehmung des Scheibenklotzes einsetz­bar ist.

    [0005] Für die Erfindung ist von Bedeutung, daß die Abstützfläche der Verklotzungseinrichtung für die Glasscheibe beim Verklotzen nicht mehr quer zu letzterer verstellt wird. Sie wird beim Ein­setzen des Keilstücks allenfalls angehoben, also nur in der Ebene der Glasscheibe bewegt, nicht aber quer dazu. Infolgedes­sen entfallen alle Nachteile, die sich bei einer Querverstel­lung der Abstützfläche der Glasscheibe ergeben würden. Darüber hinaus ergibt sich aber der wesentliche Vorteil, daß die Eigen­steifigkeit des Scheibenklotzes und des Keilstücks herabgesetzt werden können. Die Wände des Scheibenklotzes können dünn sein und auch das Keilstück braucht nur eine geringe Eigensteifig­keit zu haben. Der Scheibenklotz umfaßt das Keilstück während des Eintreibens, wobei vorhersehbare Reibungsverhältnisse gege­ben sind, also nicht etwa mit einer Behinderung des Eintreibens durch scharfe Glaskanten gerechnet werden muß, was eine größere Steifigkeit des Keilstücks erfordern würde. Weil die Wandstär­ken des Keilstücks und des Scheibenklotzes kleingehalten werden können, ist die Einrichtung insbesondere dann geeignet, wenn der Falzanschlag des Rahmens für die Glasscheibe schmal bemes­sen ist. Das ist beispielsweise bei Sprossenfenstern der Fall. Mit Hilfe des unter den Scheibenklotz einsetzbaren Keilstücks können auch sehr feinfühlige Verklotzungen vorgenommen werden, also solche, bei denen die Verklotzungshöhe im Bereich von Zehntelmillimetern eingestellt werden muß.

    [0006] Die Verklotzungseinrichtung ist so ausgebildet, daß die Ausnehmung zur Abstützung des Keilstücks direkt auf der Rahmen­fläche rahmenseitig offen ausgebildet, oder daß die Ausnehmung als eine rahmenseitig geschlossene, das Keilstück zumindest keilflächenseitig umgebende Tasche gestaltet ist. Bei der Ab­stützung des Keilstücks direkt auf der Rahmenfläche ergibt sich eine herstellungstechnisch besonders einfache Ausbildung. Fer­ner ist es möglich, auch dicke Keile einzusetzen, so daß der Scheibenklotz um bis zu 10 mm angehoben werden kann. Der Schei­benklotz ist also in Verbindung mit unterschiedlich dicken Keilstücken universell einsetzbar. Die Gestaltung der Ausneh­mung als eine das Keilstück zumindest auf beiden Keilflächen umgebende Ausnehmung ermöglicht es, die Reibungsverhältnisse im erforderlichen Maße besonders genau aufeinander abzustimmen. Dadurch kann beispielsweise erreicht werden, daß das Keilstück besonders reibungsarm und damit mit geringem Kraftaufwand in die taschenförmige Ausnehmung hineingedrückt wird, oder es kann erreicht werden, daß das Keilstück zwischen den Wänden der Aus­nehmung durch Kraftschluß gehalten wird. Darüber hinaus ist wichtig, daß das Keilstück innerhalb der Ausnehmung von Hand eingeklemmt werden kann, so daß die Verklotzungseinrichtung als Einbaueinheit gelagert und angewendet werden kann.

    [0007] Vorteilhafterweise ist die Einrichtung so ausgebildet, daß der Scheibenklotz beidseitig der Ausnehmung breiter als klotz­dicke, sich über die gesamte Klotzbreite erstreckende Klotzlei­sten aufweist. Die Klotzleisten ermöglichen eine sichere Ab­stützung der Scheibe auf dem Rahmen, wenn das Keilstück noch nicht eingetrieben ist. Dabei wird die Offenhaltung der seitli­chen Einstecköffnung der Ausnehmung für das Keilstück gewähr­leistet.

    [0008] Es hat sich bei als Tasche gestalteter Ausnehmung erwie­sen, daß ein bestimmter Keilwinkel zweckmäßig ist, um das Keil­stück einerseits hinreichend leicht einsetzen bzw. eintreiben zu können und doch einen genügend festen Sitz in der Ausnehmung des Scheibenklotzes zu erreichen. Um trotzdem die Aufweitbar­keit der Ausnehmung des Scheibenklotzes zu steigern und/oder dieselbe Keilgestalt auch bei unterschiedlichen breiten Schei­benklötzen anwenden zu können, ist die Einrichtung so ausgebil­det, daß die als Tasche gestaltete Ausnehmung des Scheibenklot­zes einen parallelwandigen, bei eingesetztem Keilstück keil­freien Taschenabschnitt und einen taschenmündungsseitig daran anschließenden, der Keilform des Keilstücks im Querschnitt an­ gepaßten Taschenabschnitt aufweist. Der parallelwandige Ta­schenabschnitt kann genügend lang ausgebildet werden, damit die die Scheibe abstützende Wand unter geringer Biegebeanspruchung aufgeweitet bzw. verstellt werden kann.

    [0009] Bei einer symmetrischen Ausbildung des Querschnitts des Keilstücks wird erreicht, daß die als Tasche gestaltete Ausneh­mung mit spiegelbildlich gleich bemessenen Taschenwänden ausge­bildet werden kann, was beanspruchungsmäßig am besten ist und infolge der Symmetrie des Scheibenklotzes auch vorteilhaft für dessen Herstellung.

    [0010] Wenn die Breite des Keilstücks mindestens gleich der Tiefe des keilförmigen Abschnitts ist, wird eine vollflächige Abstüt­zung dieses Abschnitts durch das Keilstück erreicht und damit eine gleichmäßige vertikale Lastabtragung. Außerdem ist gewähr­leistet, daß das Keilstück beim Eintreiben von der Seite leicht von außen zugänglich ist.

    [0011] Zweckmäßigerweise entspricht die Tiefe der Tasche etwa der halben Klotzbreite. Damit ergibt sich eine verhältnismäßig große Breite der Taschenwand, mit der ein entsprechend großes Ausweichvermögen verbunden ist. Insbesondere ist eine derartige Ausgestaltung der Einrichtung bei Isolierglasscheiben von Vor­teil, weil der gesamte Bereich einer Isolierglasscheibe bei ei­ner Beaufschlagung einer Taschenwand durch das Keilstück ent­sprechend beaufschlagt bzw. verklotzt wird.

    [0012] Wenn es auf eine besonders symmetrische Beanspruchung der Scheibe, insbesondere einer Isolierglasscheibe mit zwei Einzel­scheiben ankommt, ist es vorteilhaft, wenn der Scheibenklotz beidseitig mit je einer als Tasche gestalteten Ausnehmung zur Aufnahme einander entgegengesetzt gerichteter Keilstücke verse­hen ist. Es können dann beidseitig Keile eingetrieben werden, entweder gleich tief oder etwaigen Toleranzen in den Glasabmes­sungen entsprechend unterschiedlich tief.

    [0013] In einer Ausgestaltung der Erfindung sind die Wände un­gleich dick und die Ausnehmung ist nahe der oberen, der Schei­benabstützfläche des Scheibenklotzes angeordnet. Eine derartige Ausgestaltung der Verklotzungseinrichtung eignet sich insbeson­dere dann, wenn größere Abstände zwischen der Scheibe und der Falznut zu überbrücken sind. Die scheibenseitige Wand bewegt sich dann in abgestimmter erprobter Weise bei dem Eintreiben des Keilstücks stets in derselben Weise in vertikaler Richtung, unabhängig davon, wie dick die andere Wand ist, die aus Tole­ranzgründen beispielsweise eine vielfache Dicke der scheiben­seitigen Wand haben kann.

    [0014] In weiterer Ausgestaltung ist die Einrichtung so ausgebil­det, daß der Scheibenklotz eine längsdurchgängige, auf der Höhe einer Ausnehmung und/oder unterhalb davon angeordnete Feuchtig­keitsdurchlaßausnehmung aufweist, die im Querschnitt geschlos­sen oder klotzauflageseitig offen ist.

    [0015] Um das Keilstück bei seinem Eintreiben in den Scheiben­klotz exakt führen zu können, ist die Einrichtung so gestaltet, daß die als Tasche gestaltete Ausnehmung des aus Spritzkunst­stoff bestehenden Scheibenklotzes zur allseitigen Umhüllung des Keilstücks bis auf einen Einsteckschlitz für das Keilstück seitlich abstandslos geschlossen ist.

    [0016] Ferner ist die Einrichtung so ausgebildet, daß zwei einan­der benachbarte Scheibenklötze mit einem im Vergleich zu deren Breite schmalen Verbindungsstreifen verbunden sind, der an den Klotzschmalseiten außerhalb des Ausnehmungsbereichs angesetzt ist. Trotz der Verformung des Scheibenklotzes im Bereich seiner Wände kann auf diese Weise dafür gesorgt werden, daß zwei Scheibenklötze zu einer Baueinheit verbunden werden, also ohne deren Funktionsfähigkeit zu beeinflussen. Es ergeben sich zu­sätzliche Vorteile. Beispielsweise können die Scheibenklötze durch entsprechende Bemessung der Verbindungsstreifen in defi­nierten Abständen von den Eckbereichen der Rahmen angeordnet werden. Es ist auch möglich, den schmalen Verbindungsstreifen, auch in Verbindung mit dem anderen Scheibenklotz, als Halterung zu benutzen, wenn die Baueinheit in einer oberen Ecke eines Rahmens verwendet werden soll. Es besteht dann keine Gefahr mehr für einen im senkrechten Rahmenholmbereich angeordneten Scheibenklotz, herunterzufallen.

    [0017] Die Erfindung wird anhand von in der Zeichnung dargestell­ten Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt:

    Fig. 1 eine perspektivische Ansicht einer Verklotzungsein­richtung in einer Sprossenrahmenecke,

    Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer aus zwei Scheibenklötzen bestehenden Baueinheit,

    Fig. 3 bis 5 Querschnitts- bzw. Seitenansichtsdarstellungen von erfindungsgemäßen Verklotzungseinrichtungen zwi­schen Isolierglasscheiben und Rahmenfalz, und

    Fig. 6 eine der Fig. 2 ähnliche Darstellung einer weiteren Ausführungsform gemäß der Erfindung.



    [0018] Der in Fig.1 dargestellte Rahmen 11 ist ein Sprossenrahmen mit vertikalem Rahmenschenkel 11′ und horizontalem Rahmenschen­kel 11˝. Der Querschnitt der Rahmenholme 11′, 11˝ ist T-för­mig. Die Anordnung ist so getroffen, daß der Dachschenkel par­allel zur Ebene der Scheibe 10 angeordnet ist. Dementsprechend wird ein Überschlag der Höhe h gebildet, an dem die Scheibe 10 gemäß Fig.3 über ein Vorlegeband 24 abgestützt wird. Die Schei­be 10 ist eine Isolierglasscheibe mit zwei Glasscheiben 25, die von einem Abstandhalter 26 auf einem vorbestimmten Abstand ge­halten werden und deren Zwischenraum von Abdichtungsmasse 27 versiegelt ist.

    [0019] Die Scheibe 10 hat etwas kleinere Kantenlängen, als Frei­raum zwischen zwei einander parallelen Rahmenschenkeln ist. Die infolgedessen zur Verfügung stehende Freiraumdifferenz wird zur Scheibenverklotzung benutzt. Die hierzu verwendete Einrichtung besteht aus einer Mehrzahl von Scheibenklötzen 12, die in her­kömmlicher Weise, vorzugsweise in der Nähe der Rahmenecken an­geordnet sind.

    [0020] Jeder Scheibenklotz 12 hat eine bestimmte Länge l und eine im wesentlichen durch die Auflagebreite des Rahmens 11 bestimm­te Breite b. Die Dicke d richtet sich nach dem Abstand zwischen der Scheibe 10 und dem Nutengrund 28.

    [0021] Der Scheibenklotz 12 hat eine als Tasche gestaltete Aus­nehmung 14, in die das Keilstück 13 einzusetzen ist. Die Aus­ nehmung 14 und das Keilstück 13 sind daher aufeinander abge­stimmt. Aus Fig.2,3 ist ersichtlich, daß der Querschnitt des Keilstücks 13 symmetrisch ist. Dementsprechend angepaßt, also ebenfalls symmetrisch, ist der Querschnitt des Scheibenklotzes 12 ausgebildet.

    [0022] Durch die als Tasche gestaltete Ausnehmung 14 entstehen im Scheibenklotz 12 Wände 17,18, die sich zwischen den Klotz­schmalseiten 23 erstrecken. Die Klotzschmalseiten 23 schließen die Ausnehmung 14 seitlich, so daß Wände 17,18 seitlich mitein­ander verbunden sind. Das dient der allseitigen abstandslosen Umgreifung des Keilstücks 13, damit dieses in einer genauen de­finierten Lage innerhalb der Ausnehmung 14 des Scheibenklotzes 12 angeordnet werden kann. Eine derartige allseitige Umhüllung des Keilstücks 13, die lediglich den Einsteckschlitz 21 für das Keilstück 13 freiläßt, ist jedoch nicht in allen Anwendungsfäl­len erforderlich. Vielmehr kann es gemäß Fig.2 genügen, wenn die Wände 17,18 freistehend sind und das Keilstück 13 zwischen sich aufnehmen.

    [0023] Eine derartige Ausführungsform ist insbesondere dann vor­teilhaft, wenn der Scheibenklotz aus einem Werkstoff besteht, der eine Spreizung der Wände 17,18 beim Eintreiben des Keil­stücks 13 nicht ohne die Gefahr der Zerstörung der Wände 17,18 im Bereich der Klotzschmalseiten 23 zuläßt.

    [0024] Die Fig.2 bis 5 lassen erkennen, daß die Tiefe t der Aus­nehmung 14 nur einen Teil der Breite B des Scheibenklotzes 12 einnimmt. Dieser Anteil ist etwa die Hälfte der Klotzbreite b. Damit ist sichergestellt, daß sich die Ausnehmung im Falle ei­ner Abstützung von Isolierglas mit ihrer Tiefe t zumindest über die von einer Glasscheibe 25 eingenommene Breite erstreckt. Bei einer solchen Ausführungsform erstreckt sich die Wirkung der Verklotzungseinrichtung auch nur auf die eine beaufschlagte Glasscheibe 25. Das ist aber völlig ausreichend; denn die an­dere Glasscheibe 25 kann auf dem Scheibenklotz 12 außerhalb des Taschenbereichs 14′ sicher aufsitzen und letzterer ermöglicht die erforderliche Verklotzung. Ist dabei die keilstückbeauf­schlagte Scheibe 25 kleiner, als die dachschenkelseitige Glas­scheibe 25, so kann die Wand 17 mit dem Keilstück 13 ausgewölbt werden. Hat die betreffende Scheibe 25 jedoch Übermaß, so wird das Keilstück 13 nur soweit eingesetzt, daß die Wand 17 die er­forderliche Durchbiegung bzw. Annäherung an die andere Wand 18 haben kann.

    [0025] Aus Gründen von Toleranzen kann es erforderlich sein, daß beide Glasscheiben 25 verklotzt werden müssen, beispielsweise weil die Verklotzung nur einer Glasscheibe 25 nicht ausreicht, z.B. an einer oberen Glasscheibenkante. In diesem Fall kann der Scheibenklotz 12 der Fig.3 verwendet werden, bei dem beide Glasscheiben 25 separat verklotzt werden können. Es sind zwei Ausnehmungen 14 vorhanden, in die jeweils ein Keilstück 13 ein­gesetzt werden kann. Die Isolierglasscheibe 10 ist mit einer ihrer Glasscheiben 25 über ein Vorlegeband 24 an der Innenseite des Dachschenkels 11˝ einer Rahmensprosse 11 abgestützt und außenseitig mit einer Versiegelung 29 versehen. Unterhalb der vorlegebandseitigen Glasscheibe 25 kann das Keilstück 13 den Verklotzungserfordernissen entsprechend tief in die Ausnehmung 14 eingetrieben werden.

    [0026] Anstelle einer Verklotzungsmöglichkeit unterhalb der vor­legebandseitigen Glasscheibe 25 kann jedoch auch eine gemäß Fig.4 ausgebildete Feuchtigkeitsdurchlaßausnehmung 20 vorhanden sein, welche es ermöglicht, daß ein Luftaustausch zwischen den beidseitig der Klotzschmalseiten 23 gelegenen Nutenbereichen ermöglicht wird. Ein derartiger Scheibenklotz 12 wird in erster Linie an vertikalen Rahmenholmen eingesetzt werden, um eine Luftzirkulation nicht durch einen vollständigen Abschluß des Raums zwischen der Isolierglasscheibe 10 und dem Nutengrund 28 zu bewirken.

    [0027] Bei unteren horizontalen Rahmenholmen kann Feuchtigkeit auch in Form von Flüssigkeit anfallen. Damit diese z.B. bei Fensterschwenkbewegungen an die mit Entwässerungsöffnungen ver­sehenen Stellen strömen kann, ist es zweckmäßig, die Durchlaß­ausnehmungen als klotzauflageseitig offene Kanäle auszubilden, wie das in Fig.5 gezeigt wird. In diesem Fall ist die Wand 18 von erheblicher Dicke, um den erforderlichen Freiquerschnitt zwischen dem Scheibenklotz 12 und dem Nutengrund 28 zu gewähr­leisten. Die Ausnehmung 14 und das Keilstück 13 sind in diesem Fall in derselben Weise nahe einer Glasscheibe 25 angeordnet, wie bei den vorherbeschriebenen Ausführungsformen. Die zwischen der Scheibenabstüzfläche 19 und dem Keilstück 13 vorhandene Wand 17 ist in allen Ausführungsbeispielen etwa gleich dick. Sie gestattet also auch bei Scheibenklötzen zum Überbrücken größerer Distanzen, also bei Scheibenklötzen mit einer größeren Dicke d, eine feinfühlige Einstellung des Scheibenklotzes im Zehntelmillimeterbereich.

    [0028] In den Fig.3 bis 5 ist dargestellt, daß die Ausnehmung 14 aus einem Abschnitt 15 besteht, der parallelwandig ist und eine Verlängerung der Ausnehmung 14 gegenüber dem Keilstück 13 dar­stellt. Letzteres sitzt in einem Abschnitt 16, der sich ta­schenmündungsseitig an den Abschnitt 15 anschließt und eine im Querschnitt dem Keilstück 13 angepaßte Querschnittsform auf­weist. In allen Ausführungsformen ist die Keilform durch ein gleichschenkliges Dreieck bestimmt. Es ist aber auch möglich, diese Querschnittsform durch ein ungleichschenkeliges, insbe­sondere rechtwinkeliges Dreieck bestimmen zu lassen, bei der die eine Dreiecksseite parallel zu der Scheibenabstützfläche 19 angeordnet ist. Das ist beispielsweise dann von Vorteil, wenn es darauf ankommt, daß das Verformungsverhalten der die Schei­benabstützfläche 19 aufweisenden Wand 17 über die gesamte Tiefe t der Ausnehmung 14 an allen Stellen gleich groß ist. Außerdem ist diese Ausführungsform dann günstig, wenn das Keilstück 13 möglichst nahe an der benachbarten Glasscheibe 25 angeordnet sein sollen. Anwendbar ist eine solche Querschnittsgestaltung insbesondere dann leicht, wenn der Scheibenklotz 12 eine gegen­über der größten Dicke des Keilstücks 13 große Dicke d hat.

    [0029] Es ist möglich, mehrere Scheibenklötze 12 miteinander zu verbinden. Fig.2 zeigt die Verbindung zweier Scheibenklötze 12 durch einen Verbindungsstreifen 22, dessen Streifenbreite a we­sentlich kleiner ist, als die Klotzbreite b. Es ist infolgedes­sen möglich, den Verbindungsstreifen an den Klotzschmalseiten 23 anzusetzen, und zwar außerhalb des Aufnahmebereichs 14′, so daß eine Beeinträchtigung der Spreizfunktion der Wände 17,18 nicht auftritt. Der Verbindungsstreifen 22 dient nicht nur den Zusammenhalt der Scheibenklötze 12 gegen Verlust, sondern er­möglicht auch deren genaues Positionieren relativ zur Rahmen­ ecke, auch an oberen Rahmenecken. Mehrere horizontale oder ver­tikale Scheibenklötze 12 können ebenfalls miteinander verbunden werden.

    [0030] Der Werkstoff der Scheibenklötze und der Keilstücke ist vorteilhafterweise ein Spritzkunststoff, so daß die dargestell­ten Formgestaltungen der Teile ohne weiteres beherrscht werden können.

    [0031] Die in Fig.6 dargestellte Einrichtung zur Verklotzung von Scheiben unterscheidet sich von derjenigen der Fig.2 im wesent­lichen durch eine abgewandelte Ausnehmung 14. Letztere ist rah­menseitig offen. Das Keilstück 13 stützt sich infolgedessen mit seiner Unterseite 13 auf dem Rahmen bzw. der Rahmensprosse 11 oder einem Nutengrund 28 ab, während ihre Oberseite 13˝ auf die rahmenseitige Fläche der Wand 17 drückt, wenn das Keilstück 13 durch den Schlitz 21 in die Ausnehmung 14 eingetrieben wird.

    [0032] Die Ausnehmung 14 ist symmetrisch zwischen zwei Klotzlei­sten 30 angeordnet, die die Klotzschmalseiten 23 bilden. Ihre Breite k ist größer, als die Dicke d des Scheibenklotzes 12, so daß dieser die Glasscheiben 25 auch ohne das eingesetzte Keil­stück 13 stabil abstützen kann. Gegenüber der Breite k der Lei­sten 30 ist die Ausnehmung 14 jedoch groß. Dementsprechend groß ist auch die Länge L des Keilstücks, vermindert um den aus Fig.6, rechts oben ersichtlichen Abstand s, damit sich das Keilstück 13 in Richtung seiner Längserstreckung relativ zum Scheibenklotz 12 bewegen kann.

    [0033] Die Tiefe t der Ausnehmung 14 des Scheibenklotzes 12 der Fig.6 erstreckt sich im wesentlichen über die gesamte Breite B dieses Klotzes, der infolgedessen rahmenabstützflächenparallel angehoben wird, wenn das Keilstück 13 eingetrieben wird. Das Anheben erfolgt entsprechend der gewählten Dicke D des Keil­stücks 13, welche die Dicke d des Scheibenklotzes 12 über­steigt. Es ergibt sich eine resultierende Dicke d′ zwischen der Scheibenabstützfläche 19 und der Unterseite 13′ des Keilstücks 13, vgl.Fig.6 rechts oben. Je nach Wahl der Dicke D des Keil­stücks 13 kann der Bereich beispielsweise zwischen 3 und 12 mm liegen.


    Ansprüche

    1. Einrichtung zur Verklotzung von Scheiben (25) in Tür- oder Fensterrahmen, insbesondere in Sprossenrahmen, mit einem Scheibenklotz (12) und einem damit senkrecht zur Scheiben­ebene zusammenbaubaren, etwa gleichlangen Keilstück (13), dadurch gekennzeichnet, daß das Keilstück (13) in eine senkrecht zur Scheibenebene offene, unterhalb der Schei­benabstützwand (17) gelegene Ausnehmung (14) des Scheiben­klotzes (12) einsetzbar ist.
     
    2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (14) zur Abstützung des Keilstücks (13) direkt auf der Rahmenfläche rahmenseitig offen ausgebildet ist, oder daß die Ausnehmung (14) als eine rahmenseitig geschlossene, das Keilstück (13) zumindest keilflächensei­tig umgebende Tasche gestaltet ist.
     
    3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn­zeichnet, daß der Scheibenklotz (12) beidseitig der Aus­nehmung (14) breiter als Klotzdicke, sich über die gesamte Klotzbreite (b) erstreckende Klotzleisten aufweist.
     
    4. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die als Tasche gestal­tete Ausnehmung (14) des Scheibenklotzes (12) einen paral­lelwandigen, bei eingesetztem Keilstück (13) keilfreien Abschnitt (15) und einen taschenmündungsseitig daran an­schließenden, der Keilform des Keilstücks (13) im Quer­schnitt angepaßten Abschnitt (16) aufweist.
     
    5. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Keilstücks (13) symmetrisch ist.
     
    6. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Breite (B) des Keil­stücks (13) mindestens gleich der Tiefe (t) des keilförmi­gen Abschnitts (16) ist und/oder daß die Tiefe (t) der als Tasche gestalteten Ausnehmung (14) des Scheibenklotzes (12) etwa der halben Klotzbreite (b) entspricht.
     
    7. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenklotz (12) beidseitig mit je einer als Tasche gestalteten Ausnehmung (14) zur Aufnahme einander entgegengesetzt gerichteter Keilstücke (13) versehen ist.
     
    8. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Wände (17,18) der als Tasche gestalteten Ausnehmung ungleich dick sind und die Ausnehmung (14) nahe der Scheibenabstützfläche (19) des Scheibenklotzes (12) angeordnet ist.
     
    9. Einrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Scheibenklotz (12) eine längsdurchgängige, auf der Höhe einer Ausnehmung (14) und/oder unterhalb davon ange­ordnete Feuchtigkeitsdurchlaßausnehmung (20) aufweist, die im Querschnitt geschlossen oder klotzauflageseitig offen ist.
     
    10. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die als Tasche gestal­tete Ausnehmung (14) des aus Spritzkunststoff bestehenden Scheibenklotzes (12) zur allseitigen Umhüllung des Keil­stücks (13) bis auf einen Einsteckschlitz (21) für das Keilstück (13) seitlich abstandslos geschlossen ist.
     
    11. Einrichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwei einander benach­barte Scheibenklötze (12) mit einem im Vergleich zu deren Breite (a) schmalen Verbindungsstreifen (22) verbunden sind, der an den Klotzschmalseiten (23) außerhalb des Aus­nehmungsbereichs (14′) angesetzt ist.
     




    Zeichnung