[0001] Die Erfindung betrifft eine Stauchpresse zur Reduktion der Breite von Walzgut, insbesondere
der Brammenbreite in Warmbreitband-Vorstraßen, mit beidseitig zur Brammenkante angeordneten,
die aufeinander zuweisenden Preßwerkzeuge aufnehmenden Werkzeugträgern.
[0002] Eine Stauchpresse der eingangs genannten Bauart ist bspw. aus der europäischen Patentschrift
0 112 516 bekannt und umfaßt ein Paar Preßwerkzeuge, die auf beiden Breitseiten einer
Brammenvorschubstraße so angeordnet sind, daß ihre Preßflächen zum Pressen einer Bramme
zueinander weisen. Wenigstens eine dieser Preßflächen ist zu der Brammenvorschubrichtung
im wesentlichen parallel;die andere Preßfläche ist eine zur Brammenvorschubrichtung
schräge Fläche. Eine Vibrationseinheit versetzt das Preßwerkzeug mit der parallelen
und schrägen Fläche in Schwingungen. Diese bekannte Stauchpresse umfaßt ferner eine
Breitenregeleinheit zur Regelung der Lage des Preßwerkzeugs in der Brammenbreitenrichtung
und eine Steuerung, die erfaßt, daß das Vorderende der Bramme zwischen den parallelen
Flächen der Preßwerkzeuge angeordnet ist und welche dann die Breitenregeleinrichtung
sowie nach Durchführung einer vorbestimmten Pressung die Vibrationseinheit betätigt.
Mit dieser Stauchpresse soll die Zeit für das seitliche Stauchen der Brammen verringert
werden sowie der Staucheffekt bezüglich der Brammenform und der Brammenoberfläche
verbessert werden. Der technische Aufwand für die Breitenregeleinrichtung und für
die Steuerung der Vibrationseinrichtung ist allerdings unangemessen hoch. Die Betriebs-
und Wartungskosten dieser vorbekannten Stauchpresse stehen in einem ungünstigen Verhältnis
zu der erzielbaren nahezu kontinuierlichen Betriebsweise der Brammen bzw. Stauchpresse.
[0003] Aus der deutschen Offenlegungsschrift 25 31 591 ist eine Stauchpresse zur Breitenverminderung
und Dickenverminderung von aus einer Stranggießanlage gelieferten Brammen verschiedener
Breite bekannt. Mit der Stauchpresse wird die Bramme wiederholt mit gegeneinander
bewegten Druckwerkzeugen bearbeitet, wobei das Werkzeug dem Vorschub der Bramme frei
folgen kann und die Werkzeuge so betätigt werden, daß sie einen verhältnismäßig langsamen
Arbeitsgang und einen verhältnismäßig schnellen Leergang ausführen. Die Stauchpresse
weist hierzu wenigstens ein Paar von Kantenbearbeitungswerkzeugen auf, die normal
auf die Kanten der Bramme einwirken sowie Mittel zur schnellen Hin- und Herbewegung
der Werkzeuge. Die Werkzeuge zur Dickenverminderung der vorgeschobenen Brammen sind
in einem Rahmen gehalten, der frei um eine Kurbelachse schwenkbar ist. Der Antrieb
der Kurbelwelle erfolgt durch ein Paar elliptische Zahnräder, die so eingestellt
sind, daß sie die Winkelgeschwindigkeit der betreffenden Exzenterwellen beim Arbeitsgang
der Werkzeuge vermindern und beim Leergang derselben erhöhen. Die Kantenwerkzeuge
zur Breitenverminderung der Bramme sind mit dem Kurbeltrieb durch zwischengeschaltete
Hydraulikeinheiten so verbunden, daß die Kantenwerkzeuge der Bewegung der Bramme während
des Arbeitens an der Bramme folgen können, ohne daß dadurch die Vorschubbewegung der
Bramme beeinträchtigt wird.
[0004] Auch diese bekannte Stauchpresse ist technisch zu aufwendig und damit zu teuer konzipiert.
Eine Anpassung an die Vorschubgeschwindigkeit des Walzgutes ist nur dadurch möglich,
daß das Getriebe mit den elliptischen Zahnrädern entsprechend der Vorschubgeschwindigkeit
der Bramme geändert wird. Bei anderen an fliegend arbeitenden Kurbelscheren orientierten
technischen Lösungen stellt sich mit dem gewählten Kurbelradius zwingend eine bestimmte
Relation zwischen der Hubzahl und der Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs ein,
die bei konstanter Drehzahl der Hauptantriebswelle nicht verändert werden kann.Eine
Anpassung an die Vorschubgeschwindigkeit des Walzgutes ist nur dadurch möglich, daß
der Hauptantrieb innerhalb einer 360° Umdrehung mit unterschiedlicher Drehgeschwindigkeit
gefahren wird, wobei die Drehgeschwindigkeit im Eingriffsbereich so gewählt werden
muß, daß die erforderliche Synchronisation zwischen der Vorschubgeschwindigkeit des
Preßwerkzeugs und der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme eintritt. Mit einem solchen
Antrieb ausgerüstete fliegende Pressen benötigen erhebliche Antriebsleistungen für
das zyklische Beschleunigen und Verzögern der bewegten Massen. Zudem erzeugt eine
fliegende Presse der bekannten Antriebsart unerwünscht zyklische Geräusche. Ein weiterer
Nachteil der bekannten Stauchpresse ist, daß die die Preßwerkzeuge tragenden Werkzeugträger
während des Durchlaufs über 360° eine Schwenkbewegung ausführen. Die geometrischen
Abmessungen müssen so bemessen sein, daß zumindest im Bereich des Eingriffs des Preßwerkzeugs
mit dem Walzgut eine in etwa parallele Lage des Preßwerkzeugs mit der Seitenkante
der bramme eintritt. Hierdurch wird im Hinblick auf die erforderliche Synchronisation
der Vorschubgeschwindigkeiten der Dimensionierungsspielraum weiter eingeengt.
[0005] Ausgehend von einer Stauchpresse gemäß der eingangs genannten Bauart nach der europäischen
Patentschrift 0 112 516 ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine konstruktiv
verbesserte, fliegend arbeitende Stauchpresse zu schaffen, und unter Vermeidung der
dem erläuterten Stand der Technik anhaftenden Nachteile die Bewegungsabläufe der Preßwerkzeuge
normal und tangential zur Brammenvorschubbewegung steuerbar zu synchronisieren, ohne
daß größere Antriebsleistungen und aufwendige Konstruktionen benötigt werden.
[0006] Die Aufgabe wird an einer Stauchpresse der gattungsbestimmenden Bauart mit der erfindungsgemäßen
Lehre der Patentansprüche 1 bis 10 gelöst. Nach Patentanspruch 1 zeichnet sich die
Stauchpresse dadurch aus, daß zur Ausbildung eines Reduktionsantriebes jedes Preßwerkzeug
mit dem zugehörigen Werkzeugträger mit Hilfe eines von mindestens einem Kurbeltrieb
betätigten Lenkersystems im wesentlichen in Richtung der Reduktion bewegbar ist, wobei
der Kurbeltrieb an einem Kurbelgehäuse angordnet ist und daß am Werkzeugträger mindestens
ein im wesentlichen in Richtung des Brammenvorschubs wirkender Vorschubantrieb angreifbar
ist. Durch diese Maßnahmen wird grundsätzlich der Bewegungsablauf der Preßwerkzeuge
für das schmiedende Pressen (Normalbewegung der Preßwerkzeuge) und für das Vorschieben
(Tangentialbewegung der Preßwerkzeuge) voneinander getrennt. Die Erzeugung der Normalbewegung
erfolgt über einen Zweikurbelwellenantrieb auf einen als Parallelogramm arbeitenden
Lenkermechanismus. Hierdurch wird jegliche Schwenkbewegung der Preßwerkzeuge vermieden.
Unabhängig davon, welche Tangentialbewegung dem Preßwerkzeug aufgezwungen wird, bewegt
sich jeder Punkt des Preßwerkzeugs auf einer gleichen Kurvenbahn. Die Tangentialbewegung
wird durch einen Vorschubantrieb realisiert, dessen kinematische Bemessung ausschließlich
von der geforderten Vorschubbewegung der Bramme abhängt. Die Tangentialbewegung überlagert
sich der Normalbewegung zur Gesamtbewegung des Preßwerkzeugs. Zweckmäßig ist also,
daß der Vorschubantrieb mit dem Reduktionsantrieb nach Maßgabe der Vorschubbewegung
der Bramme synchronisierbar ist.
[0007] In Ausbildung der erfindungsgemäßen Stauchpresse ist vorgesehen, daß das Lenkersystem
aus zwei gleichlangen am Werkzeugträger angelenkten Parallellenkern besteht und daß
jedem Parallellenker am Kurbelgehäuse je ein Kurbeltrieb mit untereinander gleichem
Kurbelradius und gleichem Kurbelwinkel zugeordnet ist. Dieses Lenkersystem stellt
in Verbindung mit der Synchronisierung sicher, daß die Bewegung des Preßwerkzeuges
exakt in der Normalen zur Bewegungsrichtung der Bramme verläuft. Statt der Parallellenker
können auch Druckstößel verwendet werden. Zweckmäßigerweise besteht zwischen dem
Kurbelgehäuse und dem Antrieb des Vorschubantriebs eine feste Verbindung im Sinne
einer konstruktiven Einheit mit entsprechendem Kräfteausgleich.
[0008] Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist es vorgesehen, daß der Vorschubantrieb
als Kurbelantrieb oder als Kniehebelantrieb ausgebildet ist und mit dem Hauptantrieb
für die Normalbewegung, d.h. mit dem Reduktionsantrieb für die Preßwerkzeuge synchronisiert
ist. Mit dieser Ausführung ist bereits eine näherungsweise Synchronisierung der Vorschubbewegung
des Preßwerkzeugs mit der Vorschubbewegung der Bramme möglich, jedoch nur für eine
einzige Vorschubgröße. Soll die Vorschubgröße verändert werden, so muß bspw. beim
Kurbeltrieb der Kurbelradius über eine Kulissenstein-Konstruktion veränderlich gestaltet
werden.
[0009] Besonders vorteilhaft ist nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung die Ausführung
des Vorschubantriebs als Hydraulikzylinder. Die Verfahrbewegung des Hydraulikzylinders
kann in Form einer Weg/Zeitfunktion so gesteuert werden, daß für jede beliebige Vorschubgröße
die Synchronisation des Preßwerkzeugs mit der seitlich zu pressenden Bramme gewährleistet
ist.
[0010] Nach einer ebenfalls vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung erfolgt die Führung
des Preßwerkzeugs durch eine Führungsrolle, die an einer fest im Maschinengestell
angeordneten Führungsbahn abrollt. Die Kontur der Führungsbahn ist so ausgestaltet,
daß durch die Normalbewegung zwangsläufig eine Tangentialbewegung der Größenordnung
erzeugt wird, die die erforderliche Synchronisation herbeiführt. Zur Veränderung der
Hubgröße kann die Neigung der Führungsbahn verändert werden, so daß mit ausreichender
Näherung auch für unterschiedliche Größen die Synchronisation der Vorschubgeschwindigkeit
des Preßwerkzeugs mit der Vorschubgeschwindigkeit der zu pressenden Bramme eintritt.
[0011] In besonders vorteilhafter Weise der Erfindung ist die Winkellage des Lenkersystems
derart gestaltet, daß die tangentiale Kraftkomponente des Kurbeltriebes während des
Pressens gegen die Richtung der Vorschubgeschwindigkeit des Vorschubantriebs weist,
so daß die Leistung des Vorschubantriebs Bestandteil der Umformleistung beim Reduzieren
der Brammenbreite wird.
[0012] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Es zeigen:
Figur 1 einen Horizontalschnitt durch eine Stauchpresse,
Figur 2 eine schematische Darstellung des Reduktionsantriebes mit kurbelgetriebenen
Parallellenkern und des Vorschubantriebs mit Kurbeltrieb,
Figur 3 den Vorschubantrieb mit hydraulischer Kolben-Zylinder-Einheit in schematischer
Darstellung,
Figur 4 den Vorschubantrieb mit Führungsrolle und Führungsbahn in schematischer Darstellung.
[0013] Figur 1 zeigt den Horizontalschnitt durch eine erfindungsgemäß ausgebildete fliegend
arbeitende Stauchpresse 1 zur Reduktion der Breite von Brammen 2 in einer Warmbreitband-Vorstraße,
wobei die Brammen nahezu kontinuierlich von einer der Stauchpresse vorgeschalteten,
jedoch nicht näher dargestellten Brammengießanlage zugeführt werden. Vor der Stauchpresse
1 und hinter der Stauchoresse sind Treiberrollen 3, 4 angeordnet. Die Bramme 2 durchläuft
das Brammenstauchgerüst in der mit Ziffer 5 versehenen Bewegungsrichtung. Die Stauchpresse
hat Ständer 6. Ein Kurbelgehäuse 9 ist anstellbar geführt. Die Anstellung des Kurbelgehäuses
erfolgt mit Hilfe einer mechanischen Anstellung 31. Es ist jedoch auch eine hydraulisch
wirkende Kolben/Zylinder-Konstruktion als Anstellvorrichtung einsetzbar, die jeweils
am Ständer 7, 8 abgestützt ist.
[0014] Zu beiden Seiten der Bramme 2 sind Preßwerkzeuge 7 angeordnet, deren eine Preßfläche
10 in etwa parallel zur Bewegungsrichtung 5 der Bramme verläuft und deren andere
Preßfläche 11 etwas schräg und gegen die Brammenbewegungsrichtung zeigt. Das Preßwerkzeug
7 hat einen in Normalrichtung, d.h. senkrecht zur Bramme 2 wirkenden Reduktionsantrieb
12 und einen in Tangentialrichtung, also parallel zur Bramme 2, wirkenden Vorschubantrieb
13. Der Reduktionsantrieb 12 wird dadurch gebildet, daß jeder Werkzeugträger 8 mit
einem zugehörigen Kurbelgehäuse 9 mit Hilfe eines von mindestens einem Kurbeltrieb
(Exzenter 14) betätigten Lenkersystems (Druckstößel 18) im wesentlichen in Richtung
der Reduktion bewegbar verbunden ist, wobei der Kurbeltrieb 15 im Kurbelgehäuse 9
angeordnet ist. Der im wesentlichen in Richtung des Brammenvorschubs wirkende Vorschubantrieb
13 greift am Werkzeugträger 8 an. Kurbelgehäuse 9 und der Drehpunkt 29 des Vorschubantriebs
13 sind zu einer konstruktiven Einheit verbunden mit Hilfe der Verbindungsstütze 30.
Das Lenkersystem 16 besteht gemäß Fig. 2 aus zwei gleichlangen, am Werkzeugträger
8 angelenkten Parallellenkern 17 und 18 und jedem dieser Parallellenker ist am Kurbelgehäuse
9 je ein Kurbeltrieb 15 mit Kurbelwellen 19, 20 zugeordnet, deren Kurbelradius untereinander
gleich ist und an welchen die Parallellenker unter gleichem Kurbelwinkel angelenkt
sind. Die Parallellenker sind am Werkzeugträger mit gleichem Abstand zueinander angelenkt.
Infolge dieses Lenkersystems bewegt sich jeder Punkt des Preßwerkzeugs auf einer gleichen
Kurvenbahn unabhängig davon, welche Tangentialbewegung dem Preßwerkzeug aufgezwungen
wird. Die Tangentialbewegung des Preßwerkzeugs wird von dem Vorschubantrieb 13 bewirkt,
der gemäß Fig. 2 aus einem Kurbeltrieb 21 besteht. Statt des Kurbeltriebes 21 kann
mit gleichem Vorteil ein Kniehebeltrieb vorgesehen werden. Die Verwendung eines Kurbeltriebes
für das das Preßwerkzeug 7 in Normalrichtung bewegende Lenkersystem sowie die Verwendung
eines Kurbeltriebes für den das Preßwerkzeug in Tangentialrichtung bewegenden Vorschubantrieb
ermöglicht bspw. eine Synchronisierung von Reduktionsantrieb und Vorschubantrieb
nach Maßgabe der Vorschubbewegung der Bramme. Das pressende Werkzeug 7 kann in schneller
Folge der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme angepaßt (ohne Relativbewegung zur Bramme)
in Normalrichtung pressen, dann vorschieben, dann mit Abstand zur Bramme zurückfahren,
schließlich normal zur Brammenkante aufsetzen und wieder ohne Relativbewegung zur
Bramme in Normalrichtung pressen. Es ist ersichtlich, daß durch die erfindungsgemäße
Trennung der Bewegungsabläufe für das Schmieden der Bramme durch das Preßwerkzeug
in Normalrichtung und das Vorschieben des Preßwerkzeugs in Tangentialrichtung bzw.
durch den erfindungsgemäßen Reduktionsantrieb und Vorschubantrieb eine erheblich
geringere Antriebsleistung für das zyklische Beschleunigen und Verzögern der Preßwerkzeuge
und der Werkzeugträger erforderlich wird.
[0015] Soll die Vorschubgröße des Preßwerkzeuges 7 bzw. des Werkzeugträgers 8 in weiten
Bereichen einer sich verändernden Vorschubgeschwindigkeit der Bramme angepaßt werden,
so wird gemäß Fig. 3 der Vorschubantrieb 13 aus einer Kolben-Zylinder-Einheit 22
gebildet, deren Kolben 22′ an dem Werkzeugträger 8 und dessen Zylinder 22˝ mit dem
Kurbelgehäuse 9 bzw. mit der Verbindung 30 der Stauchpresse verbunden ist. Diese Kolben-Zylinder-Einheit
22 kann in Form einer Weg/Zeit-Funktion so gesteuert werden, daß für jede beliebige
Vorschubgröße die Bewegungssynchronisation von Preßwerkzeug und Bramme gewährleistet
ist. Die hierzu eingesetzte Steuer- bzw. Regeltechnik entspricht dem Stand der Technik
und wird deshalb nicht näher erläutert.
[0016] Fig. 4 zeigt den Vorschubantrieb 13 für das Preßwerkzeug 7 bzw. für den Werkzeugträger
8 mit einer an dem Preßwerkzeug angeordneten Führungsrolle 23, die auf einer Führungsbahn
24 abläuft. Die Führungsbahn bzw. der die Führungsbahn bildende Führungskörper 25
ist mittels eines Drehgelenks 26 an dem Ständer 6 in geeigneter Weise befestigt. Die
Neigung der Führungsbahn ist dadurch einstellbar, daß der Führungskörper in dem Drehgelenk
um bestimmte Winkelbeträge verschwenkt werden kann. Hierzu ist eine an dem Führungskörper
25 und am Kurbelgehäuse angreifende Verstellmechanik vorgesehen, die aus einer an
dem Führungskörper 25 angelenkten Verstellschraube 27 und aus einer Stellmutter 28
bestehen kann. Als Verstellmechanismus kann auch eine mit einem Hydraulikmedium steuerbare
Kolben-Zylinder-Einheit vorgesehen werden. Auf diese Weise kann die Neigung der Führungsbahn
des Führungskörpers in Abhängigkeit von der gewählten Vorschubgeschwindigkeit der
Bramme so eingestellt werden, daß die Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs und
die Vorschubgeschwindigkeit der Bramme gleich groß ist, so daß Relativbewegungen
zwischen der Bramme und dem Preßwerkzeug während des seitlichen Stauchens der Bramme
ausgeschlossen sind.
[0017] Mit dem oben beschriebenen Konstruktionsprinzip wird das bisher bei fliegenden Stauchpressen
angetroffene Problem, die Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs während des Preßvorganges
mit der Vorschubgeschwindigkeit der Bramme zu synchronisieren, in hervorragender Weise
gelöst. Insofern werden auch andere nicht beschriebene konstruktive Detaillösungen
von der erfindungsgemäßen Stauchpresse mit umfaßt, sofern sie der beanspruchten technischen
Lösung genügen. Bspw. kann das Preßwerkzeug 7 ein mit dem Werkzeugträger 8 lösbares
bzw. verbindbares mit Preßflächen 10, 11 versehenes hochbelastbares Schleißteil sein.
Ferner kann der Kurbeltrieb 15 am Kurbelgehäuse 9 mit einem üblichen Stirnradgetriebe
antriebsseitig verbunden sein. Die erfindungsgemäße fliegende Stauchpresse zur Reduzierung
der Brammenbreite kann zugleich mit herkömmlichen Vorrichtungen zur Verminderung
der Brammendicke verbunden werden.
BEZUGSZEICHENÜBERSICHT
[0018]
1 Stauchpresse
2 Bramme
3,4 Treibrolle
5 Bewegungsrichtung der Bramme
6 Ständer
7 Preßwerkzeug
8 Werkzeugträger
9 Kurbelgehäuse
10,11 Preßflächen
12 Reduktionsantrieb
13 Vorschubantrieb
14 Exzenter
15 Kurbeltrieb
16 Lenkersystem
17,18 Parallellenker
19,20 Kurbelwellen
21 Kurbeltrieb/Kniehebeltrieb
22 Kolben-Zylinder-Einheit
23 Führungsrolle
24 Führungsbahn
25 Führungskörper
26 Drehgelenk
27 Verstellschraube
28 Stellmutter
29 Antrieb
30 Verbindungsstütze
31 mechanische Anstellung
1. Stauchpresse zur Reduktion der Breite von Walzgut, insbesondere der Brammenbreite
in Warmbreitband-Vorstraßen mit beidseitig zur Brammenkante angeordneten, die aufeinander
zuweisenden Preßwerkzeuge aufnehmenden Werkzeugträgern,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Ausbildung eines Reduktionsantriebes (12) jedes Preßwerkzeug (7) mit dem zugehörigen
Werkzeugträger (8) mit Hilfe eines von mindestens einem Kurbeltrieb (15) betätigten
Lenkersystems (16) im wesentlichen in Richtung der Reduktion bewegbar ist, wobei
der Kurbeltrieb (15) an einem Kurbelgehäuse (9) angeordnet ist und daß am Werkzeugträger
(8) mindestens ein im wesentlichen in Richtung des Brammenvorschubs wirkender Vorschubantrieb
(13) angreifbar ist.
2. Stauchpresse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Lenkersystem (16) aus zwei gleichlangen am Werkzeugträger (8) angelenkten
Parallellenkern (17, 18) besteht und daß jedem Parallellenker (17, 18) am Kurbelgehäuse
(9) je ein Kurbeltrieb (15) mit untereinander gleichem Kurbelradius und gleichem Kurbelwinkel
zugeordnet ist.
3. Stauchpresse nach Anspruch 1 oder 2
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Kurbelgehäuse (9) und dem Antrieb (29) des Vorschubantriebs (13)
eine feste Verbindung (30) im Sinne einer konstruktiven Einheit besteht.
4. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) mit dem Reduktionsantrieb (12) nach Maßgabe der Vorschubbewegung
der Bramme (2) synchronisierbar ist.
5. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als Kurbelantrieb (21) ausgebildet ist, gegebenenfalls
mit veränderbarem Kurbelradius.
6. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als eine hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit (22) ausgebildet
ist.
7. Stauchpresse nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die hydraulische Kolben-Zylinder-Einheit (22) nach einer Weg/Zeit-Funktion verfahrbar
ist, die abhängig von der gewünschten Vorschubgröße die Synchronisation des Preßwerkzeugs
(7) mit der nahezu kontinuierlich bewegten Bramme (2) ermöglicht.
8. Stauchpresse nach Anspruch 1, 2, 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Vorschubantrieb (13) als Führungsrolle (23) ausgebildet ist, die mit einer
Führungsbahn (24) in Verbindung steht.
9. Stauchpresse nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Neigung der Führungsbahn (24) abhängig von der gewählten Vorschubgröße so
einstellbar ist, daß die Vorschubgeschwindigkeit des Preßwerkzeugs (7) mit der nahezu
kontinuierlich bewegten Bramme (2) synchronisierbar ist.
10. Stauchpresse nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkellage des Lenkersystems (16) in der Weise gestaltet ist, daß die tangentiale
Kraftkomponente des Kurbeltriebs (15) während des Pressens gegen die Richtung der
Vorschubgeschwindigkeit des Vorschubantriebs (13) weist.