[0001] Die Erfindung betrifft eine Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung,
mit einer Ablageplatte und Versorgungsanschlüssen zum Aufstellen an einem Stativ.
Eine derartige Infusionsversorgungseinrichtung wird insbesondere in Operationssälen
und Intensivstationen verwendet.
[0002] Sowohl im Operationssaal als auch in der Intensivstation ist an einem entsprechenden
Decken- bzw. Wandstativ eine Infusionseinrichtung vorgesehen. Auf einem an dem Stativ
angeordneten Ausleger sind Infusionspumpen, Spritzenpumpen und Infusionsflaschen
mit den entsprechenden in das Stativ hineingeführten Versorgungsverbindungen vorgesehen.
Soll ein Patient beispielsweise aus dem Operationsraum in eine Intensivstation transportiert
werden, dann werden die Infusionsflaschen und sonstigen Teile, die für die Infusion
während des Transportes des Patienten unerläßlich sind, von dem Stativ abgenommen
und an einer Art Ständer angehängt. Die zugehörigen Pumpen werden alle von den Spannungsversorgungen
getrennt. Dann werden Bett und Ständer transportiert, wobei stets darauf zu achten
ist, das die Verbindungsleitungen zwischen den am Ständer hängenden Einrichtungen
und dem Patienten nicht durch unglückliche Bewegungen des Ständers beeinträchtigt
werden. In der Intensivstation erfolgt dann wieder ein Anschließen der einzelnen
Versorgungsleitungen und Umrüsten von dem Ständer auf ein neben dem Bett vorgesehenes
Stativ.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Infusionsversorgungseinrichtung so auszubilden,
das beim Transport eines Patienten von einer Station wie Operationsstation oder Intensivstation
zu einer anderen entsprechenden Station die Infusionsversorgung vereinfacht und sicherer
wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch die in Patentanspruch 1 beschriebene Infusionsversorgungseinrichtung
gelöst. Dadurch wird erreicht, daß die mit dem Patienten verbundenen Infusionselemente
unverändert aufgebaut und mit diesem verbunden bleiben können und die Verbindungen
während des Transportes über dem Bett liegen und somit nicht mehr die Gefahr des versehentlichen
Abreißens von Leitungen besteht. Am Ziel des Transportes wird die Ablageplatte mit
den Versorgungsanschlüssen in entsprechender Weise wieder auf einem Ausleger eines
Statives abgestellt. Die Transporteinrichtung kann danach von der Transporteinrichtung
abgekoppelt und entfernt werden.
[0005] Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0006] Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung
eines Ausführungsbeispieles anhand der Figuren.
[0007] Von den Figuren zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines beispielsweise in einem Operationssaal verwendeten
Statives mit Ablageplatte und Versorgungseinrichtung;
Fig. 2 eine Transporteinrichtung;
Fig. 3 die Transporteinrichtung mit aufgenommene Ablageplatte und einem mit der Transporteinrichtung
verbundenen Patiententransporteinrichtung, die durch strichpunktierte Linien angedeutet
ist;
Fig. 4 einen Schnitt entlang der Linie IV/IV in Fig. 3;
Fig. 5 eine Draufsicht auf die Transporteinrichtung mit Ablageplatte ; und
Fig. 6 eine Draufsicht wie in Fig. 5, wobei die Ablageplatte auf einem Ausleger eines
Statives abgelegt ist.
Fig. 7 weitere Ausführungsbeispiele für die Verbindung zwischen bis 9 Ablageplatte
und stationärem Stativ bzw. Transporteinrichtung; und eine weitere Art der Kupplung
zwischen Transporteinrichtung und Patiententransporteinrichtung.
[0008] An dem in Fig. 1 gezeigten Deckenstativ 1 sind ein Überwachungsmonitor 2 und eine
Infusionseinrichtung 3 vorgesehen. Die Infusionseinrichtung 3 weist eine Ablageplatte
4 auf, welches auf einem mit Säule des Deckenstatives 1 verbundenen rahmenförmigen
Ausleger 24 abgesetzt und über eine schematisch dargestellte Verriegelung 5 mit einem
am Stativ befestigten und mit der Verriegelung zusammenwirkenden Gegenstück gegen
unbeabsichtigte Bewegung verriegelbar ist. Auf der Ablageplatte befinden sich die
erforderlichen Pumpen 6 in Form von Infusionspumpen und Spritzenpumpen mit einem
gemeinsamen Anschluß für die Spannungsversorgung. Auf der dem Stativ zugewandten Seite
ist dazu ein Stecker 8 vorgesehen, der mit einem damit zusammenwirkenden Stecker des
Statives in lösbarem Eingriff ist und die Verbindung der Elemente der Infusionseinrichtung
mit durch das Stativ zugeführten Versorgungsleitungen herstellt.
[0009] Auf der Ablageplatte ist auch eine Akku-betriebene Spannungsversorgung vorhanden,
so daß die auf der Ablageplatte angeordneten Einrichtungen über eine bestimmte Zeit
unabhängig von der Netzversorgung betreibbar sind.
[0010] In Fig. 2 ist eine Transporteinrichtung 9 gezeigt. Diese weist ein fahrbares Untergestell
10 mit blockierbaren Rollen, einen in der Höhe einstellbaren Stativfuß 11 und einen
an dessen oberem Ende angeordneten Ausleger 12 auf. Der Ausleger 12 weist an seinem
freien Ende einen gabelförmigen Abschnitt 13 auf. Wie aus den Figuren 5 und 6 ersichtlich
ist, weist die zugehörige Ablageplatte auf seiner Unterseite eine rahmenförmige Führung
25 auf, die nur wenig kleiner als die Innenabmessungen des gabelförmigen Abschnittes
13 sind. Beim Aufliegen auf dem gabelförmigen Abschnitt dienen sie als Führungen gegen
seitliche Bewegung.
[0011] Ferner weist die Transporteinrichtung eine Kupplung 14 zum formschlüssigen Verbinden
mit einem an einer Patiententransporteinrichtung 15 vorgesehenen zapfenartigen Halterung
16 auf.
[0012] Die Kupplung umfaßt eine in horizontaler Richtung gesehen U-förmige Ausnehmung 17
der zum Aufnehmen der zylinderförmig ausgebildeten zapfenartigen Halterung 16 auf.
In die U-förmige Ausnehmung 17 ragt seitlich eine Nocke 18 hinein. Diese ist in einer
Ausnehmung 19 geführt, deren Achse sich unter einem Winkel zur Symmetrie-Achse der
U-förmigen Ausnehmung und in Richtung zur Öffnung der U-förmigen Ausnehmung hin erstreckt.
Es ist eine Federvorspannung vorgesehen, die die Nocke in der in Fig. 4 gezeigten
Stellung derart vorspannt, daß diese derart in die Öffnung hineinragt, daß die zapfenförmige
Halterung nicht aus der U-förmigen Ausnehmung herausgleiten kann, so das eine formschlüssige
Ankoppelung erfolgt ist. An ihrem rückwärtigen Ende ist die Nocke mit einem Zuggriff
20 versehen, mit dem die Nocke zum Lösen der Ankoppelung aus der U-förmigen Ausnehmung
herausziehbar ist.
[0013] Wie am besten aus Fig. 4 ersichtlich ist, ist der Abschnitt mit der Kupplung 14 mittels
einer lösbaren Klemmverbindung 21 verbunden und kann nach Lösen der Klemmverbindung
relativ zum Stativfuß 11 in seiner Höhe eingestellt werden. Wie ferner am besten aus
Fig. 4 ersichtlich ist, ist an der Kupplung noch ein Tablett 22 zum Abstelien von
Zubehörbehältern vorgesehen, welches auf drei Seiten von Normprofilschienen zum Anbringen
von Zubehör umgeben ist.
[0014] Im Betrieb wird die Transporteinrichtung 9 an das Stativ herangefahren.
[0015] Über eine Höhenverstelleinrichtung 26 wird der Ausleger 12 so eingestellt, daß der
gabelförmige Abschnitt 13 die Ablageplatte 4 untergreift und aufnimmt. Nach Lösen
der Verriegelung 5 wird die Transporteinrichtung mit der aufgenommenen Ablageplatte
4 unmittelbar mit der neben dem Stativ stehenden Personentransporteinrichtung 15 verbunden,
ohne daß die Infusionseinrichtungen von ihrer Unterlage abgenommen werden müßten.
Nach dem Ankoppeln der Transporteinrichtung an der Patiententransporteinrichtung werden
beide zusammen mit dem Patienten fortbewegt. An der gewünschten neuen Station wird
de Ablageplatte 4 in umgekehrter Weise mit einem dort vorhandenen Stativ 1 verbunden
und angekoppelt, und dann wird die Transporteinrichtung bis zum nächsten Einsatz abgenommen.
[0016] Damit beim Transport im angekoppelten Zustand die Transporteinrichtung gut führbar
ist, weist diese an ihren Außenrändern Pufferelemente 27.28 auf, die an dem Rand der
Personentransporteinrichtung 15 anliegen, so das eine gute Ankopplung erfolgt.
[0017] Die Figuren 7 bis 8b zeigen andere Ausführungsbeispiele für die Befestigung der Ablageplatte
4 am stationären Stativ 1 bzw. an der Transporteinrichtung 9, und die Figuren 7c und
9 eine andere Ausführungsform der Kupplung zwischen Transporteinrichtung 9 und Patiententransporteinrichtung
15.
[0018] Gemäß Fig. 7a ist das stationäre Stativ 1, bei dem es sich um ein OP-Anästesiestativ
oder um ein Deckenstativ in der Intensivpflege handeln kann, mit einer nach vorne
offenen Gabel 13 versehen, die die in Fig. 7b dargestellte Ablageplatte 4 für die
Infusionseinrichtung untergreift.
[0019] Die Ablageplatte 4 weist an Ihrer Unterseite zwei Schienen 27 auf, deren innerer
Abstand etwas größer ist als die äußere Breite der Gabel 13 und die somit diese Gabel
umgreifen.
[0020] Eine in Fig. 8a und b im Schnitt von oben dargestellte Verriegelungsvorrichtung 28
in jeder der Schienen 27 greift in eine in jeder der Gabeln 13 vorgesehenen Nut 29
ein und sichert damit die Lage der Ablageplatte 4 am stationären Stativ 1.
[0021] Die in Fig. 7c dargestellte Transporteinrichtung 9 weist einen nach vorne abgekröpften
Stativfuß 11 auf, an dem der Ausleger 12 befestigt ist. Die Seitenwände 30 des Auslegers
12 haben einen solchen Abstand, daß sie die Schienen 27 der Ablageplatte 4 umgreifen.
Wird somit die Transporteinrichtung 9 neben die Ablageplatte 4 gefahren und der Ausleger
12 mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung 26 in die entsprechende Höhe gebracht, kann
der Ausleger 12 die Schienen 27 umgreifen. Dabei lösen die Seitenwände 30 die Verriegelungseinrichtung
28 aus der Nut 29 der Gabel 13, so daß die Ablageplatte 4 von der Gabel 13 abgehoben,
d.h. vom stationären Stativ 1 gelöst werden kann.
[0022] Beim Absetzen der Ablageplatte 4 auf dem stationären Stativ 1 im OP etc. rastet die
Verriegelungsvorrichtung in die entsprechenden Nuten 29 wieder ein, wenn der Ableger
12 von den Schienen 27 entfernt wird.
[0023] Ein weiterer, nicht dargestellter Verriegelungsmechanismus kann für die Sicherung
der Ablageplatte 4 auf dem Ableger 12 vorgesehen sein.
[0024] Fig. 7c zeigt gleichzeitig eine weitere Ausführungsform für eine Kupplung zwischen
Transporteinrichtung 9 und Patiententransporteinrichtung 15. Zu diesem Zweck sind
an dem nach oben fahrbaren Teil des Stativfußes 11 zwei Haken 31 vorgesehen, die so
ausgebildet sind, daß sie einen Teil der Patiententransporteinrichtung 15 untergreifen.
Wird die Transporteinrichtung 9 beispielsweise unter das hintere Teil des Patientenbettes
gefahren und mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung 26 angehoben, so übernehmen die
Rollen des Untergestelles 10 der Transportvorrichtung die Fahrfunktion der Patiententransporteinrichtung
15. Fig. 9 zeigt die Transporteinrichtung 9 mit angekuppelter Patiententransporteinrichtung
15. Die Rollen der Transporteinrichtung 9 haben dabei die Funktion der Räder 33 des
Patientenbettes 15 übernommen.
[0025] Bei dem zuletzt geschilderten Ausführungsbeispiel sind die Haken 31 nach oben offen
und beim Anheben mit Hilfe der Höhenverstelleinrichtung 26 wird das Bett 25 angehoben.
Es ist umgekehrt aber auch möglich, die Transporteinrichtung 9 mit entsprechend nach
unten offenen Haken an der Patiententransporteinrichtung 15 einzuhängen und mit Hilfe
der Höhenverstelleinrichtung 26 die Transporteinrichtung 9 selbst anzuheben. Dann
übernehmen die Rollen 33 des Bettes 15 die Fahrfunktion beim Transport.
[0026] Auf diese Weise wird eine absolut sichere und raumsparende Kupplung zwischen Transporteinrichtung
9 und Patiententrans porteinrichtung 15 hergestellt und beide Vorrichtungen können
durch eine einzige Person beispielsweise in den OP geschoben werden.
[0027] Die auf der Ablageplatte 4 befindliche Infusionseinrichtung ist dabei sicher mit
dem Patienten verbunden und es besteht keine Möglichkeit, daß sich Schläuche bzw.
andere Verbindungen lösen können.
1. Transportable Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung,
gekennzeichnet durch eine Versorgungsanschlüsse (8) aufweisende Ablageplatte (4) für
die Infusionseinrichtung (6), wobei die Ablageplatte (4) einerseits mit einem stationären
Stativ (1) und andererseits mit einer Transporteinrichtung (9) verbind- und lösbar
ausgebildet ist, und wobei die Transporteinrichtung (9) mit einer Kupplung (14) zum
Verbinden mit einer Patiententransporteinrichtung (15) versehen ist.
2. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet daß die Ablageplatte (4) eine Verriegelung (5) zum Verriegeln
mit dem Stativ (1) bzw. mit der Transporteinrichtung (9) aufweist.
3. Infusionsversorgungseinrichung für die Patientenversorgung nach einem der Ansprüche
1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Transporteinrichung (9) als ein fahrbares Stativ mit
einem Ausleger (12) an seinem kopfseitigen Ende ausgebildet ist.
4. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach einem der Ansprüche
1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß au der Ablageplatte (4) eine batteriebetriebene Spannungsversorgung
zum Betreiben von Pumpen und ähnlichem vorgesehen ist.
5. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach einem der Ansprüche
1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (12) einen gabelförmigen Abschnitt (13)
zur Aufnahme der Ablageplatte (4) aufweist.
6. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach einem der Ansprüche
1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das stationäre Stativ (1) einen gabelförmigen Abschnitt
(13) aufweist und daß die Ablageplatte (4) an ihrer Unterseite mit zwei Schienen (27)
versehen ist, die die gabelförmigen Abschnitte (13) umgreifen.
7. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach einem der Ansprüche
1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (12) so ausgebildet ist, daß er die Schienen
(27) der Ablageplatte (4) umgreift.
8. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach den Ansprüchen
2 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (28) in den Schienen (27)
untergebracht ist und mit Nuten (29) in den gabelförmigen Abschnitten (13) zusammenwirkt.
9. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verriegelungsvorrichtung (28) so ausgebildet ist,
daß sie beim Einschieben des Auslegers (12) von diesem aus den Nuten (29) in den gabelförmigen
Abschnitten (13) gelöst wird.
10. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (14) zwischen Transporteinrichtung (9) und
Patiententransporteinrichtung (15) mindestens einen Haken (31) umfaßt, der mit Hilfe
der Höhenverstelleinrichtung (26) angehoben werden kann und dabei einen Teil der
Patiententransportvorrichtung (15) anhebt.
11. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kupplung (14) zwischen Transporteinrichtung (9) und
Patiententransporteinrichtung (15) mindestens einen Haken umfaßt, der mit Hilfe der
Höhenverstelleinrichtung (26) nach unten bewegt werden kann und dabei die Transporteinrichtung
(9) anhebt.
12. Infusionsversorgungseinrichtung für die Patientenversorgung nach Anspruch 10 oder
11,
dadurch gekennzeichnet, daß zwei Haken (31) vorgesehen sind, die als Teil einer Ablageplatte
(32) ausgebildet sind.