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EP 0 400 596 B1 |
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EUROPÄISCHE PATENTSCHRIFT |
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Hinweis auf die Patenterteilung: |
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18.05.1994 Patentblatt 1994/20 |
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Anmeldetag: 30.05.1990 |
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Schneidvorrichtung für ein Falzwerk einer Druckmaschine
Cutting device for a folder in a printing machine
Dispositif de coupe pour une plieuse dans une presse
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Benannte Vertragsstaaten: |
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CH DE FR GB IT LI SE |
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Priorität: |
01.06.1989 DE 3917845
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Veröffentlichungstag der Anmeldung: |
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05.12.1990 Patentblatt 1990/49 |
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Patentinhaber: M.A.N.-ROLAND Druckmaschinen
Aktiengesellschaft |
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63012 Offenbach (DE) |
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Erfinder: |
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- Glaser, Bernd
D-8900 Augsburg (DE)
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Entgegenhaltungen: :
DE-A- 2 142 902 GB-A- 816 859 US-A- 3 405 855
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DE-A- 2 822 137 GB-A- 2 006 292 US-A- 3 405 884
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| Anmerkung: Innerhalb von neun Monaten nach der Bekanntmachung des Hinweises auf die
Erteilung des europäischen Patents kann jedermann beim Europäischen Patentamt gegen
das erteilte europäischen Patent Einspruch einlegen. Der Einspruch ist schriftlich
einzureichen und zu begründen. Er gilt erst als eingelegt, wenn die Einspruchsgebühr
entrichtet worden ist. (Art. 99(1) Europäisches Patentübereinkommen). |
[0001] Die Erfindung betrifft eine Schneidvorrichtung für ein Falzwerk einer Druckmaschine
mit zwei Schneidzylindern für die senkrecht zugeführte Bahn und nachgeschalteten Transportbandleitungen,
die über Umlenkrollen laufen und die abgeschnittenen Produkte zwischen sich weiterführen.
[0002] Ein derartiges Falzwerk ist aus dem Prospekt "Lithoman M" der Firma MAN Roland Druckmaschinen
AG, Seite 6 bekannt. Bei diesem Falzwerk sind die geschnittenen Produkte auf dem Weg
zwischen den Schneidzylindern einerseits und den Transportbändern andererseits ohne
Führung. Hierbei ist nachteilig, daß die vorderen Schnittkanten der Produkte dazu
neigen, für eine kurze Zeit an den Zähnen des Messers des einen Schneidzylinders haften
zu bleiben. Löst sich die Vorderkante etwas verzögert von dem Schneidzylinder, so
wird die Richtung, in der das abgeschnittene Produkt von den Schneidzylindern abläuft,
geändert. Die Vorderkante stößt dann gegen eine Umlenkrolle und bildet beim Einziehen
zwischen die Transportbänder abgeknickte Ecken. Ein Haften der Vorderkanten an einen
Schneidzylinder kann auch infolge einer elektrostatischen Aufladung auftreten. Derartige
Aufladungen können nicht nur ungewollt während des Betriebes auftreten, sie werden
vielmehr bei mehrlagigen Bahnen bewußt vorgesehen, um die einzelnen geschnittenen
Bogen zusammenzuhalten.
[0003] Es ist auch bereits eine Schneidvorrichtung bekannt (DE 28 22 137 A1), bei der zur
verbesserten Führung der Vorderkante der Produkte beiderseits der ankommenden Bahn
in den Spalt zwischen Bahn und Schneidzylinder gerichtete Blasdüsen und in den Schneidzylindern
Nuten zum Durchtritt der Blasluft parallel zur Bahn angeordnet sind. Bei höheren Bahngeschwindigkeiten
neigt jedoch die Bogenvorderkante zum Flattern und verfehlt den von Transportbändern
gebildeten Einlaufspalt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einer gattungsgemäßen Schneidvorrichtung
eine Führung für die geschnittenen Produkte zwischen den Schneidzylindern und den
Transportbändern zu schaffen, die einen exakten Einlauf der Produkte zwischen die
Transportbandleitungen sicherstellt.
[0005] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß zwischen den Umlenkrollen
der Transportbandleitungen Saugdüsen zur Absaugung der durch die Nuten durchtretenden
Luft angeordnet sind. Durch diese Maßnahme wird die Bildung eines die abgeschnittenen
Produkte führenden Luftpolsters begünstigt, insbesondere werden Verwirbelungen der
Luft hinter den Schneidzylindern vermindert.
[0006] Um die Luftführung an Bahnen unterschiedlicher Stärke oder mit einer unterschiedlichen
Zahl von Lagen anpassen zu können, sind die Blasdüsen zur Änderung der Ausblaserichtung
vorteilhaft einstellbar angeordnet. Zum gleichen Zweck können gemäß bevorzugten Ausführungsformen
das Blasluftvolumen und/oder das Saugluftvolumen einstellbar sein.
[0007] Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Erfindung wiedergegeben. Es
zeigt
- Fig. 1
- eine schematische Seitenansicht des Erfindungsgegenstandes,
- Fig. 2
- eine Ansicht von oben in verkleinertem Maßstab und
- Fig. 3
- eine Variante der Schneidzylinderausbildung.
[0008] Die Anordnung gemäß Fig. 1 und 2 weist zwei Schneidzylinder 1, 2 auf, von denen der
eine zwei Messer 3 trägt, während der andere mit entsprechenden nachgiebigen Wiederlagern
4 versehen ist. Zwischen den beiden Schneidzylindern 1, 2 werden von einer senkrecht
von oben in Richtung des Pfeiles a einlaufenden Bahn 5 Produkte abgeschnitten. Diese
Produkte werden von Transportbandleitungen 6, 7 erfaßt und in Richtung des Pfeiles
b weitergeleitet. Die Transportbandleitungen 5, 6 bestehen aus mehreren schmalen Bändern,
die über Umlenkrollen z.B. 8, 9 geführt und in an sich bekannter, nicht näher dargestellter
Weise angetrieben sind.
[0009] Beiderseits der ankommenden Bahn 5 sind mehrere insgesamt mit 10 bzw. 11 bezeichnete
Blasluftdüsen angeordnet. Die nebeneinander angeordneten Blasluftdüsen 10 werden mittels
einer Luftzuleitung 12 und die nebeneinander angeordneten Blasluftdüsen 11 mittels
einer Luftzuleitung 13 mit Druckluft versorgt. Zweckmäßig weist jede Blasluftdüse
z.B. 10 eine Schelle 14 auf, die mittels einer nur schematisch angedeuteten Schraube
15 in unterschiedlichen Winkellagen auf der Luftzuleitung 12 festgelegt werden kann.
[0010] Hierdurch besteht die Möglichkeit, die Richtung mit der der Druckluftstrom aus den
Blasdüsen 10, 11 in den Spalt zwischen der Bahn 5 und dem jeweiligen Schneidzylinder
2 bzw. 3 eintritt einzustellen. Die Blasluftdüsen können auch fest mit den Luftzuleitungen
verbunden sein. Dann sind die Luftzuleitungen drehbar zu lagern.
[0011] Die Luftzuleitungen 12, 13 sind an einen nicht dargestellten bekannten Drucklufterzeuger
angeschlossen. In jeder der beiden Leitungen ist zwischen dem Drucklufterzeuger und
den Blasluftdüsen 10, 11 je ein Ventil 16, 17 angeordnet. Mit dem Ventil kann das
zu den Blasluftdüsen 10, 11 durchtretende Blasluftvolumen eingestellt werden, um sowohl
eine Anpassung an einlagige Bahnen verschiedener Stärke als auch an Bahnen aus mehreren
Lagen zu ermöglichen. Alternativ könnte auch jeder Luftzuleitung 12, 13 eine eigene,
hinsichtlich des Blasluftvolumens regelbare Pumpe zugeordnet werden.
[0012] In den Schneidzylindern 1, 2 sind mehrere Nuten 18, 19 eingeschnitten, die in Umfangsrichtung
verlaufen. Durch die Nuten tritt die Blasluft etwa parallel zur Laufrichtung der Bahn
5 durch und bildet somit beiderseits der Bahn 5 Luftpolster, die die abgeschnittenen
Produkte in Richtung zu den Transportbandleitungen 6, 7 führen. Die Nuten 18, 19 sind
im Bereich der Blasluftdüsen 10, 11 angeordnet.
[0013] Wie Fig. 3 zeigt, können auch Schneidzylinder 20 Verwendung finden, in die eine spiralförmig
umlaufende Nut 21 zur Luftführung eingeschnitten ist.
[0014] Unterhalb der Schneidzylinder 1, 2 sind zwischen den Umlenkrollen 8, 9 für die Transportbandleitungen
6, 7 Saugdüsen 22, 23 angeordnet. Die Saugdüsen 22, 23 können, wiederum in ihrer Winkellage
einstellbar, mittels Schellen 24, 25 auf Luftableitungen 26, 27 befestigt sein. Die
Luftableitungen 26, 27 sind an eine gemeinsame luftansaugende Pumpe angeschlossen.
Es kann jedoch auch jeder der beiden Luftableitungen eine eigene Saugpumpe zugeordnet
sein. Weiterhin besteht auch hier die Möglichkeit, ebenso wie bei den Luftzuleitungen
12, 13 das Saugluftvolumen durch einstellbare Ventile oder einstellbare Saugluftpumpen
zu verändern.
[0015] Im Betrieb strömt die aus den Blasluftdüsen 10, 11 austretende Druckluft durch die
Nuten 18, 19 bzw. 21 durch und bildet hinter der engsten Stelle zwischen den Schneidzylindern
2, 3 ein Luftpolster. Hierdurch wird zum einen eine Vorderkante der Bahn 5 daran gehindert,
an einem Schneidzylinder 2, 3 haften zu bleiben. Zum anderen wird die Bahn 5 entlang
der Solllinie zwischen die Transportbandleitungen 6, 7 geführt. Besteht die Bahn 5
aus mehreren Lagen, so werden diese zusätzlich zusammengehalten. Die Saugluftdüsen
22, 23 wirken dabei einem möglichen Aufreißen des Luftpolsters dadurch entgegen, daß
ein weitgehend geradliniger Luftfluß von den Nuten 18, 19 der Schneidzylinder 2, 3
bis zu den Umlenkrollen 8, 9 erzwungen wird.
1. Schneidvorrichtung für ein Falzwerk einer Druckmaschine mit zwei Schneidzylindern
(1, 2) für die senkrecht zugeführte Bahn (5) und nachgeschalteten Transportbandleitungen
(6, 7) , die über Umlenkrollen (8, 9) laufen und die abgeschnittenen Produkte zwischen
sich weiterführen, sowie mit beiderseits der ankommenden Bahn (5) angeordneten, in
den Spalt zwischen Bahn (5) und Schneidzylinder (2, 3, 20) gerichteten Blasdüsen (10,
11) und mit Nuten (18, 19, 21) in den Schneidzylindern (2, 3, 20) zum Durchtritt der
Blasluft parallel zur Bahn (5), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den Umlenkrollen
(8, 9) Saugdüsen (22, 23) zur Absaugung der durch die Nuten (18, 19, 21) durchtretenden
Luft angeordnet sind.
2. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (18, 19)
in Umfangsrichtung der Schneidzylinder (2, 3) verlaufend angeordnet sind.
3. Schneidvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (21) spiralförmig
um die Schneidzylinder (20) umlaufend angeordnet sind.
4. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Blasdüsen (10, 11) zur Änderung der Ausblaserichtung einstellbar angeordnet
sind.
5. Schneidvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Blasluftvolumen und/oder das Saugluftvolumen einstellbar sind.
1. A cutting device for a folder in a printing press with two cutting cylinders (1, 2)
for the web (5) supplied perpendicularly, and downstream transport belt guides (6,
7), which run over deflection rollers (8, 9) and guide the cut off products further
between them, as well as with blast nozzles (10, 11) arranged on both sides of the
incoming web (5) and directed into the gap between the web (5) and cutting cylinders
(2, 3, 20) and with grooves (18, 19, 21) in the cutting cylinders (2, 3, 20) for blast
air to pass through parallel to the web (5), characterised in that between the deflection
rollers (8, 9) there are arranged suction nozzles (22, 23) for sucking the air passing
through the grooves (18, 19, 21).
2. A device according to claim 1, characterised in that the grooves (18, 19) are arranged
extending in the circumferential direction of the cutting cylinders (2, 3).
3. A cutting device according to claim 1, characterised in that the grooves (21) are
arranged in a spiral form circulating about the cutting cylinders (20).
4. A cutting device according to one of the preceding claims, characterised in that the
blowing nozzles (10, 11) are arranged so that they can be adjusted for altering the
blowing-out direction.
5. A cutting device according to one of the preceding claims, characterised in that the
volume of blast air and/or the volume of suction air are adjustable.
1. Dispositif de coupe pour une plieuse d'une presse à imprimer, avec deux cylindres
de coupe (1, 2) pour la bande de matériau (5) alimentée verticalement, et avec deux
bandes transporteuses (6, 7), montées à la suite des cylindres, qui sont guidées sur
des poulies de renvoi (8, 9) et transportent plus loin entre elles les produits coupés,
ainsi qu'avec des buses soufflantes (10, 11) disposées de part et d'autre de la bande
entrante (5) et dirigées vers la fente entre la bande (5) et le cylindre de coupe
respectif (2, 3, 20), et avec des rainures (18, 19, 21) dans les cylindres de coupe
(2, 3, 20) afin de laisser passer l'air soufflé parallèlement à la bande (5), caractérisé en ce que des buses aspirantes (22, 23) sont disposées entre les poulies de renvoi
(8, 9) pour évacuer l'air passant par les rainures (18, 19, 21).
2. Dispositif de coupe selon la revendication 1, caractérisé en ce que les rainures (18, 19) sont disposées en s'étendant dans la direction circonférentielle
des cylindres de coupe (2, 3).
3. Dispositif de coupe selon la revendication 1, caractérisé en ce que les rainures sont disposées en s'étendant en spirale tout autour du cylindre
de coupe (20).
4. Dispositif de coupe selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que les buses soufflantes (10, 11) sont disposées avec possibilité de réglage
afin de modifier leur direction de soufflage.
5. Dispositif de coupe selon l'une quelconque des revendications précédentes, caractérisé en ce que le volume d'air soufflé et/ou le volume d'air aspiré sont réglables.

